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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Die Wassermagier ist offline

    varant Al Shedim #23

    Offenheit und Herzlichkeit, Misstrauen und Abschottung – kein anderer Ort als Al Shedim vermag gleichzeitig derartige Kontraste zu vermitteln.
    Erblickt man die vielen, dunklen, in den himmelragenden Säulen und Trümmer gedenkt es dem ein oder anderen Fremden gar nicht in den Sinn zu kommen, dass genau dort, weit im Süden Varants, jemand, gepeinigt von Innos’ allgegenwärtigem Zorn, zwischen Ruinen und Sand zu leben wagt.
    Und dennoch herrscht dort kaum vorstellbare Geschäftigkeit in einem Meer von Zelten und Ruinen, der Zuflucht unzähliger, von Hass und Abneigung, vom Volk der Assassinen und Beliar selbst ausgestoßenen und zum Feinde erklärten, Nomaden und Wassermagier.
    Neben dem massiven, zentralen, Adanos’ geweihten Tempelkomplex, einer atemberaubenden Arena, unzähligen Ständen von Handwerkern und Händlern und dem erfrischenden, immerwährenden Kanal bietet auch die ein wenig abseits gelegene, schattige und fruchtbare Oase jedem erschöpften Wanderer Erholung, Unterhaltung und Kommunikation inmitten einer faszinierenden Kultur traditionellen Nomadentums.
    Lasst euch auf einem der weichen Teppiche, im Kühle spendenden Schatten der Taverne nieder, genießt die euch angebotene Wasserpfeife, das ein oder andere erfrischende Getränk und die Gespräche mit den braungebrannten, erfahrenen Geschichtenerzählern der Sandwüste Varants.

    by Hârkon

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  2. Beiträge anzeigen #2
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline
    Ein letzter Zauber noch, eine Spruchrolle, dann hatte er laut Overun alle Arten erfolgreich hinter sich gebracht. Doch dieser letzte Zauber war gemäß dem Wassermagier noch mal ein Besonderer. Es ging um den Teleportzauber, die Teleportation nach Al Shedim, auf den Tempelvorplatz. Der Zauber musste so auf die Spruchrolle gebannt werden, dass ihn wirklich jeder gefahrlos benutzen konnte. Und die Gefahren, dass beim Teleport etwas schief ging, waren nun wirklich etwas höher als das Risiko bei normalen Zaubern. Denn schließlich zielte dieser Zauber auf den Anwender selbst, es gab also nicht die Möglichkeit, einem Querschläger auszuweichen.
    Es brauchte, so Overun, einen festen Glauben an das Gelingen dieses Zaubers. Beste Voraussetzung dafür war die mehrfache erfolgreiche Anwendung desjenigen, der den Zauber auf Spruchrolle bannen wollte. Sehr oft hatte Solveg diesen Zauber noch nicht gewirkt, allein deshalb wollte Overun, dass er dies nachholte. Zwar nicht über weite Entfernungen, aber hier innerhalb Al Shedims genügte es schon für ein gutes Gewissen bei der Benutzung dieses Zaubers.
    Einige Male hatte er es in den vergangenen Tagen dann auch gemacht, sodass er heute dann endlich sein Bestes geben sollte, diesen Zauber funktionierend und für den Anwender gefahrlos auf eine Spruchrolle zu bannen. Es war von der Banntechnik her ein bisschen von beiden Techniken, die er bisher kennen gelernt hatte. Der Adept sollte einerseits ein starkes Bild Al Shedims vor Augen haben. Ein Bild, das so charakteristisch für die Tempelstadt ist, dass jeder Anwender es verstehen und auf sich übertragen konnte. Und andererseits sollte er genau dieses Bild magisch verpacken und auf das Pergament bannen.
    Genau diese Aufgabe wollte er nun angehen. Natürlich mit dem festen Ziel, erfolgreich zu sein.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Endlich. Nachdem sie heute morgen in aller Herrgottsfrühe aufgestanden waren (die Temperaturen entsprachen etwa denen eines hochsommerlichen Tages im Mittelland), und dann auch noch ihr Tempo erhöht hatten, um die Hitze des Mittag im Schatten Al Shedims genießen zu können, waren sie nun angekommen. Sie waren wieder da, zu Hause.
    Alle vier waren erschöpft von der Reise, hungrig und durstig. Jeder war froh, endlich da zu sein, im Schatten der Ruinen Al Shedims. Allesamt lächelnd bewegten sie sich in die Mitte der Wüstenstadt - da, wo die Taverne war.

    Es tat gut, wieder in Al Shedim zu sein. Hier war man normal, wenn man in Nomadenklamotten rum lief, ganz anders als in Vengard, wo sie jeder begafft hatte. Stattdessen waren Danrius und Siana etwas anders gekleidet, aber komisch angeguckt wurden sie nicht. Al Shedim war eine weltoffene Stadt, und es kam oft vor, dass Leute hier her reisten.
    Nachdem sich die vier etwas erfrischt hatten, wurde die Aufmerksamkeit Irenir von ein paar Zetteln an der Wand geweckt. Interessiert ging er an das Schwarze Brett, wo sie angeheftet waren, und las sie sich durch. Langsam bildete sich ein Grinsen in seinem Gesicht - genau das, wonach sie gesucht hatten.
    "Hey, kommt mal her!", rief er seinen Reisegefährten zu. "Was meint ihr, wollen wir uns da einschreiben?", grinste er sie an. Allmählich zogen sich auch die Mundwinkel von den anderen nach oben. Und zum Glück waren auch noch ein paar Plätze frei.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Ergriffen starrte Maris auf die Ränge, die von Zuschauern gefüllt waren. Aus allen Teilen des Festlandes waren sie gekommen, um dieses Fest mit den Nomaden und Wassermagiern zu feiern und einmal mehr die besten Kämpfer zu ermitteln. Er selbst würde nur am bewaffneten Nahkampf teilnehmen, der Disziplin, in der er auch im letzten Jahr sein Glück versucht hatte und in der ersten Runde ausgeschieden war, doch das tat jetzt nichts zur Sache. Während einige Gaukler die Zuschauer bis zum Beginn des Turniers unterhielten, legte der Blondschopf sich die Worte zurecht, die er nun sprechen würde.
    Mit einem spektakulären akrobatischen Akt beendeten die Gaukler ihr Programm, Maris atmete noch einmal tief durch und trat dann hinaus auf das noch leere Kampffeld.
    Ein Raunen ging durch die Menge, als diese Begriff, dass nun das Turnier eingeläutet würde, und mit einem flauen Gefühl ließ Maris seinen Blick über die Ränge schweifen, bevor er seinen Blick von ihnen los riss und seine Stimme erhob:

    „Freie Menschen des Festlandes,
    ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid, um diesem Fest beizuwohnen.
    Ich spreche von einem Fest, denn dieses Turnier wurde nicht nur ins Leben gerufen, um die besten Kämpfer der verschiedenen Disziplinen zu ermitteln, sondern um zu feiern. Im letzten Jahr fand das erste große Turnier Al Shedims statt, und damals feierten wir die Instandsetzung unserer großartigen Arena hier. Dieses Jahr jedoch ist der Hintergrund, das Motto unseres Festes ein viel wichtigeres, ein viel höheres Gut. Dieses Fest steht im Zeichen der Freiheit, unserer Freiheit, die wir mit vereinter Kraft verteidigt haben, als die Legionen der Orks von den Mauern Vengards und damit von dem Wall der menschlichen Freiheit standen. Wäre Vengard gefallen, hätten sich die Orks über das gesamte Festland ausgebreitet und uns zu unterdrücken gesucht, doch gemeinsam kämpften wir alle an verschiedenen Fronten gegen ein und denselben Feind, sodass wir nun hier stehen und feiern können, dass wir nicht aufgegeben haben. Dieser Krieg hat viele Leben gekostet, und dieses Turnier soll auch stattfinden, um ihnen zu gedenken und ihren Einsatz zu ehren, der sie ins Grab brachte.
    Freie Menschen, dieses Turnier findet auch statt, um uns alle zusammen zu führen und zu vereinigen. Wir werden diese fünf Disziplinen, in denen die Besten ermittelt werden, gemeinsam verfolgen, beginnend mit den Fernkampfduellen des Bogen- und Armbrustschießens, gefolgt von bewaffnetem Nahkampf, waffenlosem Nahkampf, dem Nahkampfdoppel, in dem je zwei Kämpfer gemeinsam gegen eine andere Zweiergruppe antreten, und dem Duell der Magie.
    Nun möchte ich mich nicht mit noch längeren Reden aufhalten, sondern euch allen viel Vergnügen wünschen bei diesen Festspielen, bei denen wir alle im Hinterkopf behalten sollten, wofür sie stehen, was sie darstellen.
    Ich wünsche euch viel Spaß in den kommenden zehn Tagen, und wünsche uns allen friedliche Spiele. Danke, dass ihr gekommen seid, um mit uns zu feiern.“

    Mit diesen Worten hielt Maris inne, verbeugte sich mehr oder weniger formvollendet und verließ das Kampffeld wieder. Bald würde die erste der fünf Disziplinen beginnen, das Fernkampfduell. Maris selbst wäre erst am nächsten Tag an der Reihe, im vierten der Dreierkämpfe, die die erste Runde des bewaffneten Nahkampfes darstellten.
    Nun jedoch hoffte er, dass alle das Turnier so annehmen würden, wie er es sich wünschte.
    Das Kampffeld war tags zuvor extra noch einmal mit frischem Sand überzogen und glatt gestrichen worden, sodass die Arena in bestem Bild erschien.
    Gedankenverloren gesellte sich der Blondschopf zu den anderen Zuschauern auf den Rängen, direkt neben Aniron, die ihn mit einer Umarmung zurück bei sich empfing.
    Es war alles bereitet.
    Das Turnier konnte beginnen…

  5. Beiträge anzeigen #5
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Stumm und nachdenklich hockte Griffin auf dem Rücken seines Pferdes und beobachtete seinen Schüler Lobedan bei seinem wohl letzten Sprung über eine Mauer, während Griffin zusah. Schon seit einiger Zeit grübelte er darüber, ob der Wüstling bereit war für die finale, alles entscheidende Prüfung. Die Prüfung, die darüber entscheiden würde, ob er als angehender Meister durch die Welt reiten durfte oder ob er weiter unter den Fittichen des Hauptmannes stehen und weiterhin seine Reittechniken verbessern müsste. Die Prüfung, die entschied, ob Griffin erst mal Zeit für sich hatte oder ob er weiter Verpflichtungen nachgehen musste. Nachdenklich kratzte der Hüter sich am bartlosen Kinn. Im Grunde hatte er Lobedan all das gelehrt, was er seiner Zeit bei Dansard gelernt hatte. Mehr gab es laut Griffins Wissensstand auch nicht zu lernen beziehungsweise zu lehren. Lobedan stellte sich auch sehr gut an bei dem, was er tat, es gab eigentlich nichts, was der Südländer hätte bemängeln können. Eigentlich konnte er seinem Schüler also die Prüfung stellen, die über so viel entscheiden könnte… und würde.

    »Lobedan? Komm mal bitte her…«, rief der Hüter und untermauerte das Gerufene durch eine kurze Handbewegung. Und wie ihm geheißen trabte der Nomade zu seinem Lehrmeister und blickte ihn fragend an, ehe er mit einem kurzen »Ja? Was ist denn?«, das in Worte fasste, was sein Blick schon vor einigen Augenblicken ausgedrückt hatte.
    »Ich denke, es ist Zeit für dich, die finale Prüfung abzulegen.«, sprach der Lehrmeister und blickte zu seinem Schüler. »Du hast alles gelernt, was von meiner Seite aus zu lehren und von deiner Seite aus zu lernen war, demnach bist du nun endlich bereit, die Prüfung abzulegen und zu beweisen, dass du auch wirklich alles verinnerlicht hast, was ich dir beigebracht habe.« Lobedan beantwortete diese kurze Ansprache nicht, er nickte nur kurz und verkündete damit auch ganz ohne Worte, dass er verstanden hatte.

    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren kramte der Krieger ein langes, farbiges Band unter seinem Mantel hervor, das er aus Silden mitgenommen hatte. Er wusste ja, dass es zwangsläufig zu einer Prüfung hätte kommen müssen, deswegen hatte er vorgesorgt. Mit wenigen Handgriffen befestigte er es gerade so locker, dass es nicht abgehen konnte, aber nicht so fest, dass Lobedan es nicht abnehmen konnte. Die Vorbereitungen waren alle getroffen und mit einem kurzen Blick bestätigte Lobedan, dass er bereit war.
    »Dann mal los!«, rief Griffin aus und gab seinem Pferd die Sporen. Lobedans Aufgabe war denkbar einfach. Er musste nur das Band in die Hände bekommen, welches Griffin am Sattel seines Pferdes festgemacht hatte.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #6
    Deus Avatar von Aurelion
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    Aurelion ist offline
    Selten hatte der Hüne so viele Menschen in seiner Heimatstadt gesehen. Doch seit der Ankündigung des angeblich riesigen Turniers wurden es immer mehr. Krieger aus allen Winkeln der Welt waren gekommen und versammelten sich. Wie auch letztes Jahr wollte der Blondschopf daran teilhaben. Etwas Besseres gab es im Moment auch gar nicht, nachdem er Wochen der Langeweile hinter sich gebracht hatte.

    So näherte sich nun auch er der überfüllten Arena. An den Eingängen hatten die Leute damit zu kämpfen, irgendwie hinein zu gelangen. Bei dem ein oder Anderen eskalierte es sogar in eine Prügelei. Glücklicherweise wurde auch hier für die Sicherheit gesorgt. Denn solche Aktionen wurden kurzerhand mit Platzverbot geahndet. Krieger und solche die meinten sie wären mit dem Talent des Kampfes gesegnet versammelten sich abseits der brodelnden Menschenmassen. Schon von Außen konnte man das Getobe hören. Einerseits war es beängstigend, als säße eine Meute wild gewordener Tiger vor dem Eingang auf dem sandigen Boden, andererseits war jeder Einzelne von ihnen mehr oder minder Mittelpunkt des Geschehens, auf dessen Eröffnung nicht mehr lange gewartet wurde.

    Ein Sprecher – welcher Aurelion durchaus bekannt war – begann mit einleitenden Worten, welche von hier aus aber kaum vernommen werden konnten. Die erste Disziplin und somit die Eröffnung des Kampfes stellte das Bogenschießen dar. Der Hüne hatte sich dort eintragen lassen, nur, wer war sein Widersacher? Wer sollte ihm gegenüberstehen? Das Ziel schien hingegen einfach: jeder hat drei Versuche auf eine zwanzig Meter entfernte Zielscheibe möglichst mittig zu treffen. Doch bevor Aurelion darüber nachdenken konnte, wie er dies am besten anstellte, öffnete sich auch schon das Tor in die Arena. Gleißendes Sonnenlicht kam ihm entgegen, begleitet von jubelnden Massen.

    Die Tribünen schienen zu beben, der Sand war ungewöhnlich heiß. Selbst mit Schuhwerk spürte man dies sofort. Nun öffnete sich wieder ein Tor, aus diesem schritt der Gegner des Blondschopfes. Ein Mann mit schlanker, kräftiger Statur. Etwa so groß wie Aurelion selbst. Blondes gelocktes Haar, fast so glänzend wie die Strahlen der Sonne. „Mein Name ist Irenir und wie ist Euer Name?“ Mit einem Lächeln, als wäre er sich seines Sieges sicher streckte er dem Schwertmeister die Hand entgegen. „Aurelion“, kam es nur knapp zurück. Nach dieser kurzen Einführung in die Details des jeweiligen Kontrahenten sollte es losgehen. Etwa zwanzig Meter entfernt stand eine Zielscheibe. Mit dem bloßen Auge kein Problem sie zu treffen … eigentlich.

    Die Gestik von Irenir verhieß nur, dass der Blondschopf beginnen sollte. Jeder besaß jeweils drei Schuss, die nacheinander ausgeführt werden sollten. Aurelion zückte seinen Langbogen und gleich danach einen Pfeil. Während bei ihm das Herz in der Hose saß, genoss sein Gegner die Atmosphäre der jubelnden Menge. Bei dieser Lautstärke war es schwer, sich zu konzentrieren. Nichts desto trotz war die Scheibe nun fixiert. Eine kurze Reise in die Vergangenheit oder genauer gesagt in die Lehrzeit des Bogenschützen sagte ihm, möglichst ruhig zu bleiben und konzentriert zu sein. Das half dem Blonden jedoch reichlich wenig.

    Jede Faser seines Körpers war nun angespannt, er wartete nur noch auf den richtigen Moment. Ein kurzes Zischen später war der Pfeil auch schon in der Luft, aber noch nicht auf der Scheibe. Es schien so, als würde eine riesige Last auf den breiten Schultern lasten, doch als ein kurzes Geräusch das Auftreffen auf die Scheibe in zwanzig Meter Entfernung bestätigte, ging diese Last ganz von alleine weg. Zwar steckte der Pfeil nur knapp am Rand der Scheibe, aber er steckte.
    Geändert von Aurelion (20.09.2008 um 14:18 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #7
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Nervös hatte Irenir den Worten des Eröffners des Turnieres zugehört. Doch trotzdem war es ein berauschendes Gefühl gewesen, mitten in einer jubelnden Menge zu stehen, die alle das selbe im Kopf hatten: Den Beginn des Turniers. Und nun war es so weit.

    Irenir hatte das große Glück gehabt, gleich als erster antreten zu müssen. Es ging mit dem Bogenschießen los, einer der vielen Disziplinen, für die sich der Wegelagerer eingetragen hatte. Er zitterte etwas, während er sich auf das Kräftemessen vorberietete, er war einfach unheimlich nervös. So nervös war er noch nie gewesen, und er hatte Angst, sich zu blamieren. Ja, jetzt hatte er Angst. Aber andererseits konnte er es kaum erwarten, endlich von den jubelnden Menschen empfangen zu werden.

    Schließlich war es soweit - die Tore öffneten sich und Irenir ging so gelassen wie möglich in die Arena, wo ihm gleich die Jubelrufe der Zuschauer entgegenkamen. Aus dem anderen Tor kam ebenfalls ein Nomade, der mit einem Langbogen war. Irenir kannte diesen Mann nicht, aber er machte einen freundlichen Eindruck. Nachdem sie sich kurz begrüßt hatten, wobei sich herausstellte, dass sein gegenüber den Namen Aurelion trug, begann es auch schon.

    Freundlich, wie er nun mal war, ließ er Aurelion den Vortritt. Er slebst schaffte es ja kaum noch, sich auf den Beinen zu halten, er zitterte am ganzen Leib und er konnte fast seinen Bogen nicht mehr halten. Nein, sollte Aurelion mal anfangen, während er selbst noch die Rufe des Publikums genoss.

    Doch die Ruhe sollte ihm verwehrt bleiben - Aurelion hatte abgeschossen und sein Pfeil steckte am Rande der Zielscheibe. Begeistertes Klatschen kam vom Publikum her, sie feuerten Aurelion an. Ob sie auch Irenir anfeuern würden? Er hofffte es.

    "Knapp, aber getroffen.", konnte man eine laute Stimme hören. Ein Wunder, dass man überhaupt noch einzelne Dinge aus dem Wirrwarr heraushören konnte. Doch Irenir kam diese Stimme bekannt vor... Aber jetzt blieb keine Zeit, um darüber nachzudenken. Er schluckte kurz und stellte sich daraufhin an die Stelle, wo Aurelion gerade gestanden hatte - jetzt war er dran.

    Mit zitternden Händen umschloss er seinen Langbogen, seinen ganzen Stolz. Jetzt würde er sehen, wie gut er war, doch es kam nicht auf den Bogen an, sondern auf den Schützen. Wenn der Schütze nicht konnte, war der beste Bogen nichts wert. Aber Irenir kannte seine Fähigkeiten, und er wusste, dass er gewinnen konnte.

    Langsam holte er einen Pfeil aus seinem Köcher und spannte ihn ein. Er blendete alles um sich aus, so gut es ging, die jubelnde Menge, die sengende Hitze, seinen Gegner. nur er, der Bogen und das Ziel. Er versuchte, sich zu beruhigen, nicht mehr zu zittern, seinen Herzschlag zu vermindern. Aber leicht war es nicht. Dennoch wurde er innerlich ganz ruhig, auch wenn seine Hände zitterten wie nicht und der Bogen hin und her wippte.

    Es zischte, als der Wegelagerer die Sehne losließ und der Pfeil sich seinen Weg zu der Zielscheibe bahnte. Es war alles schneller vorbei, als Irenir gedacht hatte. Er hörte, wie die Menge theatralisch seufzte, aber was war geschehen? Er hatte danebengeschossen - fünf Meter waren es bestimmt. Resigniert trat er ab und machte für Aurelion Platz, während der Kommentator sich auch wieder zu Wort meldete, was der Nomade aber nicht hörte. Er hoffte, dass er sich nicht ganz blamieren würde, aber zwei Schüsse hatte er ja noch.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Das war Rethus Einsatz. Alles war vorbereitet und alle Vorkehrungen ebenso. Die Kandidaten sammelten sich in der Arena, darunter auch seine Gefährten Kashim und Lasseko. Diese zwei Person bräuchte Rethus sowieso nicht mehr. Dennoch wollte er sie später noch wieder sehen, denn Kashim benötigte er noch als Gefährte.
    Rethus stand auf und verschwand durch den Ausgang, neben dem er die ganze Zeit über schon saß. Nun schritt er langsam und gelassen durch die Hauptstraße von Al Shedim, die an einem Wasserkanal entlang führte.
    Der Glatzkopf wusste genau, wo er sein Diebeshandwerk unter Beweis stellen sollte. In der Nacht suchte er noch die Herrschaften Lobedan, Maris und Irenir auf. Dabei fiel ihm einer der Preise des Turniers ins Auge. Der Preis für die Bogendisziplin.

    Flink verschwand Rethus in das nächste Viertel. Zwischen den Mauerruinen standen und lagen Krüge, Vasen und änliches. Der Dieb folgte einer Gasse weiter. Niemand hielt sich mehr in den Straßen auf. Anscheinend saßen alle Menschen in der Arena. Noch nicht mal die Wachen waren zu sehen. Dennoch beobachtete Rethus ständig seine Umgebung. Sein Sinn trügte nie. Auch jetzt nicht, denn er spürte, dass er nicht der einzige war, der sich durch die Ruinen bewegte. Der Glatzkopf bog nach links ab. Dort erreichte er die Wand des Tempels von Al Shedim. Und dort, da waren noch Wachen. Warum sollten diese auch bei einem Fest sein? Schließlich war der Tempel das alle Heiligste der Stadt. Sollten es Assassinen oder Getier in dieses Bauwerk schaffen, wäre ihr Gebetsort entweiht. Vor allem bei den Assassinen, denn die würden keinen Finger krümmen, sondern sofort bei den ASchätzen und alten Artefakten des Wüstenvolkes zugreifen.
    Rethus dachte mal wieder zu viel. Schnell nahm er wieder seinen Weg auf und verschwand in das nächste Viertel. So ging sein Weg immer weiter, bis er das Haus der Zielperson fand: Maris' Haus. Es war nicht all zu groß, aber es schien sich darin recht gut leben. Rethus hatte sich das Haus schon am gestrigen Tage an gesehen, doch den Bogen konnte er noch nicht stehlen, denn da waren die Straßen noch voller Menschen, die sich jetzt alle bei der Aufführung aufhielten.
    Der Dieb war eine Treppe hinaufgepirscht, von der er den Vorhof von Maris' Haus aus sehen konnte. Eine Ziege trank dort aus einem Wassertrog. Noch einmal überblickte Rethus die Umgebung. Beim Tempel verhielt sich alles ruhig. Die Wachen standen dort gelangweilt herum. Auch aus den anderen Richtungen gab es keine Bewegungen, außer der Tiere und des Sandes.
    Also ging es nun los. Rethus stützte sich auf das vor ihm stehende Geländer ab und sprang so über dieses hinüberweg. Nun vergewisserte er sich noch einmal bei den Nebengassen, dass von dort niemand kam, indem er nach links und rechts schaute. Dann spurtete er zur Haustür. Verdammt, abgeschlossen. Mann, von Schlösser öffnen verstand Rethus noch nichts. Also sah er sich erstmal die ganze Hauswand an. Es gab Fenster, doch diese waren mit Gittern ausgestattet. Also sah Rethus nun im Hinterhof nach, der etwas kleiner war als der Vorhof. Und da gab es etwas, durch das er gehen konnte. Eine alte, morsche, hölzerne Hintertür. Das Schloss der Tür sah sehr veraltet aus. Bei diesem Schloss brauchte man noch nicht mal Geschick und einen Dietrich, um diese zu öffnen. Man brauchte lediglich eine schmale spitze Waffe. Und diese besaß Rethus. Sogleich zog er sein Kurzschwert aus der Scheide und stach die vollständige Klinge mit Wucht durch das Türschloss. Man konnte ein lautes quitschendes Geräusch hören. Das Türschloss verbog sich total. Anschließend griff Rethus das Schwert von der anderen Seite und drehte seine Waffe vollständig um hundertachzig Grad um. Es knallte sogar dabei ein wenig. Aber mit diesem Trick brach das vollständige Schloss in Einzelteilen aus der Tür heraus. Rethus steckte sein Kurzschwert zurück in die Scheide und lief in das Haus. Dort fand er den Bogen, der Preis für die Fernkampfdisziplin Bogenkampf, an einer Wand lehnen.
    Diesen Bogen nahm er und hing ihn sich um. Danach warf er sich wieder seinen Umhang über. Anschließend setzte er sich noch die Kapuze auf und wollte verschwinden als jemand zu Haus kam; eine der Wachen. Rethus sah sie durch eine der Fenster.
    "Hab ich nicht irgendein Geräusch gehört?"
    Rethus schlich sich leise wieder durch die Hintertür nach draußen. Es gab nur einen Ausweg, und der führte an dem Soldaten vorbei. Also nahm Rethus wieder denselben Weg auf und schlich sich an der Hauswand entlang und hielt bei der Ecke zum Vorhof. Die Wache stand dort noch immer.
    "Maris? Hm, Maris kann eigentlich nicht hier sein. Er ist doch bei dem Turnier."
    Die Wache ging etwas zur Seite scheinbar um zur Hintertür zu gelangen. Verdammt, dazu müsste sie an Rethus vorbei kommen. Der Glatzkopf schaute sich um. Das Erste, das ihm ins Auge fiel, war ein Eimer. Diesen griff er sofort und warf diesen sogleich über das Haus hinweg. Er landete sehr unsanft auf etwas hölzernem.
    "Moment, halt! Wer ist da?" Die Wache entfernte sich. Damit war der Weg nun frei für Rethus, der sogleich aufgesprunen war und zurück durch die Gassen stürmte.
    "Hier war ein Einbrecher!" hörte Rethus die Wache hinter sich schreien.
    Das Erste, das Rethus nun zu Gesicht bekam, waren weitere Tempelwachen, die in die Richtung des Schreienden heran gerannt kamen. Rethus versteckte sich in einer Ruinennische. Dann kam auch schon der erste Soldat an ihm vorbei gerannt. Jeder, der an dem Dieb vorbeikam, übersah diesen, denn er saß im Schatten zweier Mauern hinter einigen Kisten. Als die Luft rein war, rannte der Glatzkopf weiter, bis er die Arena wieder erreichte. Auf diesem Wege kam ihm niemand entgegen.

    Keiner hatte den Dieb gesehen. Keiner. Selbst Rethus’ Freund Nils, der sich auch in Al Shedim aufhielt, hatte nichts gemerkt, und dieser besaß auch einen starken Scharfsinn wie Rethus. So entfernte sich der Dieb von der Arena, um sich nicht entdecken zu lassen. Er hielt sich jedoch nicht unweit von der Arena auf seiner Sanddüne auf, auf der er schon die letzte Nacht gesessen hat. Er musste nachdenken, wie er jetzt noch Estefania einholen sollte. Aber war dies überhaupt nötig. Denn Nils befand sich doch auch hier. Und bestimmt nicht nur er.
    Geändert von Rethus (20.09.2008 um 20:03 Uhr)

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    Hiroga ist offline
    Kaum hatte er einen Fuß auf den heißen, sandigen Boden gesetzt vermisste er die Planken des Schiffes und die Wellen um sie herum, die ihm stets ein Gefühl der Freiheit übermittelt hatten. Und wieder war er im von ihm gehassten Land, sofort trieb ihm die Hitze den Schweiß auf die Stirn. Grummelnd setzte er sich in Bewegung, seine beiden Schüler hinter sich. Vor zwei Tagen noch hatte er sich mit seiner eigenen Entscheidung abgefunden, jetzt hasste er sich dafür. Obwohl ihm immer noch bewusst war, dass kein Weg daran vorbei führte. Wochen und Monate hatte er es vergessen können, verdrängen können, und mit einem Mal kehrte alles zurück und zwang ihn zu dieser Reise. Mit jeder Ruine die er sah wanderte seine Stimmung immer weiter dem Nullpunkt entgegen.
    "Vermutlich ist es schon über ein halbes Jahr her, dass ich hier war und ist alles trotzdem noch genauso öde und trostlos wie vorher." Er teilte die Meinung der Varanter nicht, fand nichts an den Bauarten und Lebensweisen. Anfangs, als er das erste Mal Al Shedim besucht hatte, da hatten ihn die Ruinen interessiert, die Wassermagier beeindruckt und selbst die Hitze war nicht sein Feind gewesen. Zwar hatte sich die Ruinenstadt selbst nicht verändert, zumindest nichts das er bemerkt hätte, doch seine Einstellung ihr gegenüber dafür um so mehr.
    Verächtlich rümpfte er die Nase, ließ seinen missmutigen Blick herum wandern und warf den meisten Menschen an denen er vorbei ging einen besonders wütenden Blick zu. Seine Schritte verlangsamten sich, als etwas großes, auffälliges in sein Blickfeld rückte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, argwönisch betrachtete er das Bauwerk.
    Ohne auf Shibuhyas Bemerkungen zu Al Shedim, den Varantern, der Hitze und der schlechten Laune des Schmiedes einzugehen schritt er auf die Arena zu.
    "Warum hab ich mich nur eingetragen?", murrte er kaum hörbar und schüttelte den Kopf. Das Turnier war der offizielle Grund der Reise nach Al Shedim gewesen, er wollte vermeiden dass Shib und womöglich auch Gribold unangenehme Fragen stellten. Sein Name zierte inzwischen, neben vielen anderen, die Liste der Turnierteilnehmer. Zu seiner Verwunderung hatte er mehrere ihm geläufige Namen entdeckt, wobei es weniger wundersam war wenn man bedachte, dass angeblich jede größere Stadt von einem Boten besucht worden war der dort die Kunde des Turniers verbreitet hatte.
    "Das kann ja witzig werden...", murmelte er mit noch immer verfinsterter Miene und ging weiter auf die gut besuchte Arena zu.

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    Deus Avatar von Aurelion
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    Aurelion ist offline
    Aurelion freute sich nicht, als sein Widersacher ein paar Meter verfehlte. Schließlich hatte alles erst begonnen und Räder wendeten sich bekanntlicherweise immer schneller als man denkt. Das Publikum jubelte, jeder der Leute da draußen hatte nach diesen zwei Schüssen nun ihren Favouriten auserkoren. Im Moment wurde jedoch der Hüne mehr bejubelt, was ihm mehr Sicherheit beim Schießen gab. Jedoch wurden sie immer lauter. Sie alle hatten doch keine Ahnung. Diesmal dauerte es etwas länger. Auch Irenir schien zu fiebern, jedoch eher damit, dass Aurelion den Schuss wortwörtlich in den Sand setzte.

    Wieder verstrichen Minuten. Das Publikum wurde ungeduldig. Boshafte Pfiffe mischten sich unter das Händegeklapper. Doch das beeinflusste den Schützen nicht. Seine Aufmerksamkeit galt nun allein der Zielscheibe, die immer weiter weg schien. Die Schweißtropfen welche nun die raue Haut hinunterkullerten verdampften binnen Sekunden im Staub, der immer heißer wurde. Nun sollte es soweit sein, der zweite Schuss sollte abgefeuert werden. So lang die Vorbereitung war, so kurz war die Prozedur spannen und auf die Scheibe schießen.

    Der Pfeil ging wieder in die Luft, das Publikum verstummte einen Augenblick, bis wieder das erlösende Geräusch zu hören war. Diesmal kam Aurelion näher an die Mitte. Er selbst freute sich innerlich, während die Tribünen ein abermal bebten. Nun war sein Kontrahent Irenir wieder an der Reihe …

  11. Beiträge anzeigen #11
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Sein Herz rutschte noch tiefer, als er sah, wie gut sein Kontrahent getroffen hatte. Aurelions Pfeil steckte fast in der Mitte! Nervös ging er an die Schützenlinie. Na super, der erste Schuss versemmelt und sein Gegner hatte schon zwei mal getroffen! Vereinzelte Buhrufe waren zu hören, als Irenir an die Startposition ging. Das senkte das Selbstvertrauen des Wegelagerers noch mehr.

    Immerhin zitterte er dieses Mal nicht. Er versuchte, alles auszublenden, was nicht zum Schießen gehörte. Die gröhlenden Menschen waren dabei das schwierigste, aber Irenir tat sein bestes, um sie zu ignorieren. Langsam spannte er den Bogen, kniff ein Auge zu und fixierte sein Ziel. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, die er dastand und die Zielscheibe beobachtete, den Bogen ausbalancierte und den Pfeil festhielt.

    Schließlich und endlich ließ er los - der Pfeil zischte durch die Luft und traf auf die Zielscheibe. Erfreut konnte Irenir beobachten, wie der Pfeil vielleicht einen Zentimeter von Aurelions ankam, auf etwa der gleichen Höhe. Er war noch im Rennen - und die Menge jubelte. Ein Grinsen machte sich auf Irenirs gesicht breit, als er Aurelion Platz machte. Wenn er beim nächsten Schuss nochmal so gut treffen würde und Aurelion diesmal nicht so gut, dnn wäre er weiter. Gespannt beobachtete er den Versuchseines Gegners und hoffte, dass dieser nicht in die Mitte traf.

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Reflexartig und dennoch etwas träge von den Anstrengungen der vergangenen Tage hievte Lobedan seinen Körper auf den Rücken Seraphs und spornte ihn dazu an, Griffins Grauschimmel zu folgen. Zwar wollte er an dem heute startenden Turnier teilnehmen, aber insgesamt wäre es für die nächsten Tage wohl besser, wenn sich erst einmal ein wenig Ruhe gönnte. Auch mit Blick auf das, was in der kommenden Zeit noch so anstand oder unvorhergesehen passieren könnte.
    Er sollte dieses farbige Bändchen von Griffins Sattel erreichen, dann wäre die Prüfung geschafft. Klang im ersten Moment einfach, würde es aber sicher nicht werden, je nachdem, wo der Sildener lang reiten würde. Einfach gerade aus auf ebener Fläche aber sicherlich nicht, denn dann wäre er deutlich im Nachteil. Denn sein Grauschimmel war die Hitze Varants sowie den weicheren Untergrund offenbar nicht so sehr gewohnt, wie sein Hengst. Der wurde, so weit er wusste, früher nur hier in der Wüste geritten, war die Strapazen also schon längst gewöhnt, sollte man annehmen. Auf jeden Fall kam er erst einmal weiter an Griffin heran, was hoffentlich nicht daran lag, dass der absichtlich langsam ritt.

    Recht scharf war die Kurve, die sein Lehrer plötzlich einschlug. Zwar konnte er schnell reagieren, war jedoch nicht in der Lage, eine ähnlich enge Kurve zu reiten, sodass der Nomade wieder an zuvor gut gemachtem Boden verlor.
    Mit einigen lauten Rufen spornte er den schwarzen Hengst noch einmal an, der Geschwindigkeitsvorteil lag eindeutig bei ihm. Nur die Technik würde ihn wohl immer wieder ausbremsen, vermutete Lobedan. Die Erfahrung in allem war einfach noch nicht so groß wie bei Griffin. Er musste also hoffen oder irgendwie die Chancen nutzen, die sich hoffentlich bieten würden, über Geschwindigkeit heranzukommen.
    Ein Stück entfernt sah der Dunkelhaarige eine Mauer, die würde Griffin doch sicherlich ansteuern, dachte er sich. Noch einmal spornte er sein Pferd an, machte sich innerlich jedoch schon zu einem Sprung über die Mauer bereit.
    Je näher sie kam, desto näher kam er auch Griffin, irgendetwas stimmte da nicht, so langsam war sein Pferd dann sicher auch nicht. Nur Augenblicke vor der Mauer ritt der Sildener plötzlich zur Seite, so schnell war es Lobedan nicht möglich, zu folgen, nicht bei dem Tempo, das er drauf hatte. Hektisch drückte er sich aus dem Sattel, zog an den Zügeln und schaffte es zum Glück problemlos, die Mauer zu überspringen. Schnell setzte er sich wieder und beschrieb eine enge Kurve, um schnellstmöglich wieder die direkte Verfolgung aufnehmen zu können.
    Einen Moment war er orientierungslos, dann sah er jedoch die vom Griffins Grauschimmel aufgeworfene Sandwolke, zu der er sogleich die Verfolgung aufnahm.

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    Ritter Avatar von Rhen
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    Rhen ist offline
    Es wurde kälter. Die Sonne schien immer weiter weg zu sein. Im Inneren spürte Rhen sowieso nur Kälte. Er schaute gen Himmel und sah, wie unnahbar die Sonne am Himmelstand. Ein Segen für ihn. Er fühlte sich wohl, wenn die Sonnenstrahlen seine Haut berührten, vor allem in Momenten der Ruhe. Diese hatte er nur all zu selten. All zu schwierig war es geworden, die Stimmen in seinen Kopf zu unterdrücken. Die Dämonen, die in seinen Gedanken Ping Pong spielten. „Als hätten die nichts besseres zu tun“, dachte er sich. Doch im Moment war Ruhe…

    „Hey, was ist denn da schon wieder los?“, rief irgendjemand in seiner Nähe. Ein lautes Poltern war zu hören, ein kurzes Scheppern. Die Gedanken des Ruinenwächters überschlugen mit einmal. „Irgendein dummer Novize oder Wasserträger war bestimmt etwas außerhalb des Lagers, hat was gesehen und ist dann voller Angst weggerannt. Im Rausch des Adrenalins hat er die Umgebung nicht ganz so scharf wahrgenommen und ist natürlich direkt in irgendeinen Stand hineingerannt.“, dachte Rhen. Er setzte sich hin und schaute in die Runde. „Ich kann Prophet werden.“ Jedenfalls lag ein Wasserträger in einen Verkaufsstand von Tonwaren. Der Verkäufer war rot vor Wut und ließ eine hässliche Schimpftirade ab. Mit der Frage: „Warum immer in meinen Bezirk?“ stand er auf und begab sich zum Platz des Geschehens. Die Anwesenden schienen sich aber nicht durch sein Dabeisein verwirren zu lassen. Der Besitzer des Standes schrie einfach weiter und der Wasserträger war immer noch fassungslos. Er schien gar nicht zu registrieren, was gerade passierte. Der Blondschopf räusperte sich, doch niemand nahm Notiz von ihm. Viel schlimmer als er gedacht hatte, er wurde ignoriert. Plötzlich sprachen wieder die leisen Stimmen zu ihm.

    Er schüttelte einmal seinen Kopf. Seine Augen strahlten diese eiskalte Wut aus. Seine Temporalaterie pulsierte im Takt. „Jetzt sei ruhig, elender Schreihals“, durchdrang seine Stimme die Luft und auch die Anwesenden. Alle zuckten zusammen vor dieser kalten und grausamen Stimme. „Was regt ihr euch so auf? Eure Sachen sind zerstört, damit könnt ihr sie unwissenden als alte Kulturreste verkaufen. Den Schrott, den ihr so stehen hattet, war sowieso nichts wert. Zudem scheint ihr gar nicht zu merken, dass der Wasserträger gar nichts mitkriegt, sondern fortlaufend an euch vorbei starrt. Hier…“ Rhen zog seinen Beutel voller Münzen raus und gab den Verkäufer ein paar in die Hand. Ihm war dieser kleine Betrag egal, sein Reichtum war deutlich größer. Rhen schnappte sich den Wasserträger und schleppten ihn woanders hin, um ihn zu verhören. Der Verkäufer schien zufrieden zu sein. Dem Ruinenwächter interessierte jetzt nur noch, was dieser Jungspund gesehen hatte.

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    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Nigel hatte sich am Morgen von Corax getrennt und war zur Oase gegangen. Er brauchte die Ruhe, die Erholung und das Wasser. Der Akrobat fühlte sich so unsagbar dreckig. Es tat sehr gut, sich das Wasser ins Gesicht zu spritzen.
    Er setzte sich den ganzen Vormittag an die Wasserquelle und sammelte sich.
    Doch irgendwann wurde es langweilig, nur an der Palme zu sitzen.
    Er stand auf und ging durch die Ruinenfelder um Al Shedim.
    Überall sah er Leute trainieren. So suchte er sich ein stilles Fleckchen, umgeben von Mauerresten. Er ließ sein Schwert senkrecht in den Sand fallen und machte sich locker. Lockere Schläge nach vorn, Blocktechnicken und Konter. Die ganze Palette. Nigel tobte sich an imaginären Gegnern aus.
    Dabei sparrte er sich Fußtechniken, weil diese im Sand versunken waren. Total verschwitzt kam der Akrobat wieder zur Ruhe. Er nahm einen großen Schluck aus seiner Pulle. Dann stellte er sich auf einen Mauersims, die Füße hintereinander, und wiederholte die Übungen. Er wurde immer sicherer, schneller und effektiver. Es machte richtig Spaß.
    Nach wiederum einer kleinen Pause mit dem Wasserschlauch übte er mit seinem Schwert.
    Die Sonne knallte ohne Erbarmen und der Schweiß fließ in Bächen über Nigels Haut.
    Erst am Nachmittag, nach mehreren Stunden, ging er wieder ins Zentrum der Ruinenfelder.
    Der Waldläufer war nur noch mit seiner Stoffhose bekleidet. Die Beine waren hochgekrempelt und das Hemd hing locker über seine Schulter. Es diente mehr einem Lappen zum Schweiß abwischen.
    In der Taverne kippte er sich eine Wasserkaraffe ohne abzusetzen hinunter. Das kalte Wasser tat gut.
    Er hatte gar nicht mitbekommen, dass das Turnier schon angefangen hatte. So eilte er schnell zur Arena.
    Auf dem Weg dorthin, kurz vor dem Graben, der den Kampfplatz darstellen sollte, entdeckte er ein bekanntes Gesicht.
    » Hey, Miracoli. Du bist auch hier? In welchen Disziplinen hast du dich eingetragen? « ....

  15. Beiträge anzeigen #15
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline
    Es war einfach deprimierend. Da war man gerade in Hochstimmung weil man gut getroffen hatte, und was geschah? Der Gegner zerstöhrte einem die Träume vom Sieg, indem er direkt in die Mitte traf! Zuerst raffte es die Menge nicht, aber dann fiel sie in Hemmungsloses Schreien. So gerne wäre Irenir an der Stelle von Aurelion gewesen.

    Der Form halber musste Irenir auch seinen Schuss abgeben. Er wusste, dass er verloren hatte, aber sich ganz blamieren wollte er nicht. Er wollte wenigstens beweisen, dass er ein guter Schütze war, er wollte kein Verlierer sein, ein nichts, er wollte nicht vor allen bloßgestellt werden. Wie peinlich das wäre...

    Wenigstens lächelte Irenir milde, als er sah, wie er getroffen hatte. Der Schuss war gut gewesen, fast so gut wie Aurelion, auch wenn der pfeil nicht ganz in der Mitte steckte. Irenir war zufrieden. Die Zuschauer gröhlten und klatschten vehement, wenn auch weniger als bei Aurelion.

    Der Rest war schnell erzählt: Der Kommentator, welcher von Irenir als Ptah entlarvt worden war, gab den Sieger bekannt, was eh kein Gehemnis gewesen war, aber dennoch ein lautes Jubeln der Menschen zur folge hatte. Die beiden Kontrahenten verließen die Arena unter tosendem Beifall, während der nächste Kampf bekanntgegeben wurde, diesmal ein Nahkampf. Vielleicht konnte er sich dort noch beweisen.

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    Ritter Avatar von Miracoli
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    Miracoli ist offline
    "Mensch Nigel, du bist ja immer noch so stürmisch wie beim letzten Mal. Aber es freut mich auch dich zusehen. Und ich habe mich für den bewaffneten Nahkampf angemeldet, das einzige was ich perfekt kann.", meinte Miracoli.
    Nach einer eit des Schweigens überlegte er kurz was er noch sagen könnte. Wo war Barny eigentlich die letzten Tage? Nigel hatte bestimmt schon was gesagt aber der Pirscher hatte ihm nicht unbedingt zugehört. "Ähm... Nahkampfdoppel. Mein Patner ist verschwunden würdest du?", fragte er Nigel. Dieser griff sich ans Kinn und kraulte kurz seinen langsam wachsenden Bart, anscheined hatte er sich seit Wochen nicht Rasiert. Genau so wie Miracoli selbst. Aber es war jetzt nicht der Richtige Zeitpunkt um an sein Aussehen zudenken.
    Die Ansprache von Maris beim Tunier war sehr Bewegend gewesen. Nur leider waren es die Kämpfe nicht, da gab es doch weit ausbessere Kämpfe mit Banditen und Räubern in den Wäldern von Silden.
    Er selber musste erst im Viertelfinale kämpfen, da die anderen Bewerber kurz vor dem Tunier überraschten krank wurden. Miracoli würde sich morgen für den einzel Kampf noch eine Taktik und eine Rüstung überlegen müssen. Zwar beschränkte sich seine Rüstkammer nur auf einige Lederteile und seinen halben Ketten Handschuh, dennoch sollten die Teile gut gewählt sein. Warscheinlich würde der Pirscher nämlich gegen Maris antretten. Seinen Lehrmeister. Den Sieg konnte er zwar nicht erwarten aber immer hin einen Guten Kampf. Nun wandte er sich aber wieder voll und ganz Nigel zu.
    "Was ist nun? Machste mit?"

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline
    Berash hatte die Arme verschränkt und betrachtete die Menge an Besuchern, welche sich auf den Rängen gesammelt hatte um bei diesen Schauspielen dabei zu sein. Doch anders als das Volk in Bakaresh schienen diese Männer, Frauen und sogar Kinder nicht darauf aus zu sein, möglichst viel Blut fließen zu sehen. Sie wollten wohl eher einen großartigen Kampf...

    Den Nomaden hatte er zu Beginn gesagt, dass sein Name Kael sei, denn es konnte ihnen hier vielleicht bekannt sein, dass der Emir der Assassinen Bakareshs Berash hieß. Und er war schließlich inkognito hier. Der Streiter war schon froh darüber gewesen, dass der Blonde, der dieses Turnier eingeleitet hatte, ihn nicht erkannt hatte. Er war schließlich einer derjenigen gewesen, die in die Kasbah eingedrungen waren.

    Der Emir zog seine Schwerter und rammte sie vor sich senkrecht in den Boden, danach verschränkte er die Arme vor der Brust. Er hatte die Kapuze immer noch über den Kopf gezogen, stand nun bereit in voller Kampfmontur. Seine Rüstung saß herrvorragend und in ihm brannte der Wunsch, endlich zu beginnen. Doch äußerlich lies er sich nichts anmerken, auch würde er nicht von seinem stetigen Muster abweichen. Berash wartete immer darauf, dass der Gegner zuerst angriff.

    Und da kam auch schon sein Gegner in die Arena. Ein kräftiger Bursche mit ähnlich weißem Haar wie der Assassine, was Berash verblüffte. Er hatte bisher immer gedacht, sein weißes Haar wäre selten. Wenigstens hatte er es unter seiner Kapuze versteckt, im Gegensatz zu dem Mann, der nun als Marvin vorgestellt wurde. Dieser trug sogar nur ein Schwert an seiner Seite, nicht mehr! Berash wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war, denn entweder bedeutete es, dass der Kerl nichts draufhatte oder sich seiner Sache sehr sicher war. Man würde sehen...

  18. Beiträge anzeigen #18
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Warum eigentlich nicht? Nigel wusste, dass Miracoli kämpfen konnte. Und zu verlieren hatte er auch nichts.
    » Wenn dein Partner nicht kommt, dann helfe ich dir gerne. Wir sollten vorher nur noch mal üben. Aber das hat ja sicherlich noch Zeit. Ich möchte mir erstmal die Kämpfe angucken. «
    Auf einmal großen Jubeln. Der eine Schütze hatte also gewonnen. Das gab zumindest der Kommentator bekannt. Durch den Lärm und das Drängeln verloren sich Miracoli und Nigel kurz, fanden sich aber schnell wieder.
    Als es sich einiger Maßen beruhigt hat und man sich wieder verstehen konnte, ohne zu schreien, fragte Nigel.
    » Heut Abend, draußen in den Ruinen? Einfach nur, um zu gucken, verstehst du? «
    Miracoli nickte.
    Der Kampf unten war vorbei. Nigel blickte fragend zu Miracoli. Doch bevor er die Frage stellen wollte, betraten unten zwei weitere Kontrahenten die Arena.
    So sagte Nigel nichts und blickte gebannt nach unten

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    Deus Avatar von Lobedan
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    Lobedan ist offline
    Hastig legte er sein Gewicht von einer Seite auf die andere und dann sehr schnell wieder zurück. Es war fast wie ein Slalom, den er hier durch dieses Ruinenfeld ritt, immer mal wieder mit einem kleinen Sprung zwischendurch. Lobedan war sich nicht sicher, ob Griffin wirklich wusste, was er da tat, dieses Gelände war seines Erachtens eigentlich gar nicht zum Reiten geeignet.
    Wieder machte er sich zu einem Sprung bereit, langsam ging es echt in Fleisch und Blut über. Aus dem Sattel erheben, an den Zügeln ziehen, Vorbeugen und dann wieder setzen.

    Nun waren sie mal wieder auf relativ ebenem Gebiet, nur hin und wieder musste man einem Felsen oder einer kleinen Mauer ausweichen, ums Springen kam er aber erst einmal herum. Weit beugte er sich nach vorn, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und somit noch etwas schneller zu sein. Ein Blick zur Seite verhieß dabei wenig Gutes, die Umgebung raste nur so an ihm vorbei, so schnell war er sicherlich noch nie zuvor geritten - oder er hatte es einfach nicht wahrgenommen.
    Den rechten Arm fest an den Hals des Hengstes geklammert hielt er den linken schon etwas lockerer und weiter oben. Es war nur noch ein kleines Stück bis zu Griffins Grauschimmel, das war die Chance. Langsam streckte er den Arm nach vorn, kam jedoch noch nicht heran. Mit dem rechten Oberschenkel lenkte Lobedan sein Pferd noch ein Stück weiter heran, jedoch nicht zu weit, sonst würde es vielleicht böse enden.
    Und noch einmal streckte er den linken Arm aus, ein Stück fehlte noch. Energisch biss er die Zähne zusammen, trat etwas fester in die Steigbügel, um sich so ein Stück nach vorn auf dem Rücken Seraphs zu schieben. Statt nun aber heranzukommen, musste er plötzlich bemerken, dass Griffin sich von ihm entfernte, er ritt einfach zur Seite, mehr sogar, er ritt eine Kurve.
    Schnaubend rutschte der Nomade zurück in den Sattel, drückte den rechten Oberschenkel in die Seite seines Pferdes und folgte dem Sildener zügig. Doch wieder hatte er ein gutes Stück Boden verloren, das er sicherlich nicht so schnell wider gut machen konnte, wenn Griffin wirklich in die Ruinen reiten würde, die vor ihm zu sehen waren. Trotzdem gab er nicht auf.

  20. Beiträge anzeigen #20
    Kämpfer Avatar von Janina
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    Janina ist offline

    nahe der Oase

    Janina nutzte den freien Tag, um nahe der Oase ein wenig ihre Kunststücke zu üben, denn in letzter Zeit hatte sie wenig Gelegenheit dazu gehabt. Und wenn in einigen Tagen das große Turnier begann, wollte sie gut vorbereitet sein, eine solche Verdienstmöglichkeit gab es nicht häufig. Als erstes beschäftigte sie sich mit ihren Messern. Das gewöhnliche Jonglieren war kein Problem und sie konnte es fast mit geschlossenen Augen, nur die wirklich beeindruckenden Tricks musste sie regelmäßig üben, denn erstens sah eine perfekte Vorführung einfach wesentlich besser aus und zweitens minimierte das das Risiko mit den rasierklingenscharfen Messern.
    Doch selbst Fänge hinter dem Rücken oder das Werfen mehrerer Klingen gelangen ihr auf Anhieb. Und nach einigen Geglückten versuchen widmete sie sich den Messern selber. Im trockenen Klima Varants musste man sich nur wenige Sorge um Rost machen, dennoch benötigten die Klingen regelmäßige Pflege. Vor allem musste man sie gut polierten, damit sie bei der Vorführung in der Sonne glitzerten, ein einfacher Effekt, der manchmal eine geradezu hypnotisierende Wirkung auf die Zuschauer hatte.
    Das Polieren verschob sie allerdings auf den Tag vor den Vorführungen, damit sie keine doppelte Arbeit hatte und so widmete sie sich dem nächsten Punkt auf ihrer Liste. Die Tricks mit der offenen Flamme wollte sie erst am Abend üben, wenn es bereits dunkel war und so ging sie zu einigen akrobatischen Kunststücken über.

    Akrobatik gehörte nicht zu Janinas regelmäßigen Vorführungen, denn sie hatte zwar ein paar Grundkenntnisse, aber im Jonglieren und dem Umgang mit Feuer war sie wesentlich besser. Aber in Hinsicht auf das große Turnier wollte sie zumindest ein wenig geübt haben.
    Als Vorbereitung auf ihre Übung dehnte sie sich ein wenig, bevor sie schließlich begann. Als erstes versuchte sie es mit einem Radschlag, was ihr auch halbwegs gut gelang, aber ein wenig zu wacklig war. Der folgende Handstand war nicht viel stabiler und, was ihr Kopfüber auf viel, mit einem Rock auch moralisch gesehen nicht sonderlich empfehlenswert.
    Ihr nächster Kunststück, dass balancieren auf der schmalen Mauer einer Ruine, gelang ihr jedoch recht gut, zumindest war ihr Gleichgewichtssinn noch so hervorragend wie eh und je. Als letztes versuchte sie es mit einer Luftrolle, wobei sie aus dem Stand vor der niedrigen Mauer absprang…
    …und prompt auf dem Hinterteil landete.

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