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„Au scheiße! Ich hab ja nicht erwartet, das Paradies vorzufinden, aber... aber das verschlägt Einem ja die Sprache“. Bardasch sprach und Molgadir schwieg, wie schon so lange, vermutlich weil er der Stunde der Wahrheit mit Schrecken entgegen sah und vielleicht an der Richtigkeit zweifelte, den Freund weiter zu begleiten.
Bardasch blickte seinen Kumpel von der Seite an. Den Rücken des Hengstes hatten sie verlassen und hielten Diesen an den Zügeln, wärend der Vierbeiner anstalten machte, leicht nach hinten zu tänzeln.
„Simún will wohl das Weite suchen, was ich durchaus verstehen kann. Ich wäre Dir übrigens nicht böse, wenn Dir Selbiges vorschweben würde“, es war ein Angebot an seinen Freund, eigene Wege zu gehen, doch Dieser schwieg immer noch.
„Weiß nicht einmal, ob ich überhaupt noch wert darauf lege, einen Fuß in diese Stadt zu setzen“, gab der Ergraute zu, Mol damit eine weitere Entscheidungshilfe liefernd, doch er schwieg sich immer noch aus.
„Naja... Schaun wir uns das Übel mal etwas näher an“.
So erlangten zwei Menschen samt Pferd und Pavian die Stadt, die in Bardasch unzählige von Erinnerungen hervor rief, aber auch das hier und jetzt erfüllte ihn mit Grauen. „Was ist aus dieser Stadt geworden?“, flüsterte er, hoffend, noch eine stehende Taverne vorzufinden, doch der Blick in das Hafenviertel erlegte jede letzte Hoffnung auf Nomalität. Dieser Ort der Armen war am schlimmsten getroffen und Dunst stieg einem in die Nase, der kaum zu ertragen war. Schnell hatte Bardasch sich das Tuch um die Nase gebunden, doch schützen tat es vor diesen wiederlichen Dingen nicht wirklich.
Im Geiste blitzten schlimme, schemenhafte Bilder durch das Hirn des Ergrauten, der sich in diesem Moment fragte, was aus seinen Freunden geworden war. Sogar Medin kam ihm in den Sinn, das ihm aufgrund gewisser Erinnerungen ein kurzzeitiges Lächeln entlockt wurde, doch schon einen Moment später war davon nicht mehr viel übrig. Auch an Neraida dachte er, was seine Lippen dazu brachte, sich noch mehr zu verzerren. Warum er dies nun dachte, wußte er nicht, aber es ging ihm durch den Kopf, unter all dem Geruch des Leides und des Todes auch ihren Geruch zu vernehmen... eine schwache und zarte Frau, deren lebloser Körper möglicherweise an anderen toten Körpern klebte. Bardasch ereilte ein Schauer, der ihn dazu brachte, verächtliche Laute zu produzieren.
Sogar Hasso kam ihm in den Sinn, dem er ein solches Schicksal wünschte, doch der letzte Gedanke galt einer Frau, die ihm hier aber ganz sicher keine Zuflucht mehr bieten konnte, denn das Haus, welches sie einst bewohnte, stand nicht mehr.
„Was tun wir hier eigentlich?“, fragte Bardasch gedankenverloren, als das Scheppern eines Karrens die Stille der endenden Nacht unterbrach. Wer auch immer sich dort näherte... es war besser nicht entdeckt zu werden.
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Ronsen musste gähnen. Die frische Morgenluft kroch ihm dabei in den Leib und der fische Seewind sorgte dafür, dass sich auf der von lediglich einem dünnen Lederhemd geschützten Haut des Paladins eine Gänsehaut bildete. Die Sonne strahlte ihren frühen Segen über das Land, in der Ferne konnte man die Seemöwen kreischen hören. Ja, das war der perfekte Tag für eine Seefahrt; für den Admiral war das fast gar keine Arbeit, es war ein richtiges Hobby geworden.
Zu seiner Linken am Steg stand Odinson und blickte ebenfalls der aufgehenden Morgensonne im Osten entgegen. Ja, der Odinson! Ronsens Waffenbruder, er hatte die Schlacht ebenfalls überlebt und die Begrüßung der beiden war wie zu erwarten äußerst herzlich ausgefallen.
"Egal, was dieser scheiß Krieg aus uns macht, uns reißt man nicht mehr auseinander."
Dann kam ein Kommentar wie, dass der Krieg wohl Schwuchteln aus den beiden machte und sofort durfte Odinson sehen, wo er stand. Und zwar mindestens eine Etage tiefer, in welche Ronsen in mit einer kräftigen Kopfnuss für das Kommentar auch beförderte. Diese rauen Sitten waren genau das Richtige, um eine solche Fahrt zu überstehen. Ein zweiter, besonderer Mitfahrer musste sich da noch beweisen.
Exorbita, die Edelmagd, die er neulich offiziell in der Garde aufgenommen hatte, stand zu seiner Rechten, jedoch schweifte ihr Blick nicht aufs Meer hinaus, sondern auf die große Esmeralda, eines der wenigen Schiffe, die den Krieg heil überstanden haben. Kurz nachdem die Orks in den Hafen eingedrungen waren, konnte der waghalsige Lefty, Ronsens Steuermann, das Schiff in Richtung Al Shedim lotsen. Und so hatte es den Krieg bis auf ein paar kleinere Kratzer gut überstanden, anders als vielleicht der Walfänger oder sämtliche Brenner.
"Das Schiff ist beeindruckend oder? Ich hoffe, du wirst ordentlich mit anpacken, auf so einer Fahrt muss sich jeder auf den anderen verlassen können!"
Natürlich ging Ronsens Ansprache an die junge Edelmagd, auf Odinsons Unterstützung konnte er jederzeit bauen. Doch bevor sie nun losfahren konnten, legte der Admiral Daumen und Zeigefinger in den Mund und pfiff so laut er konnte. Und tatsächlich, sein Seeadler kam im eiligen Sturzflug vom Himmel herabgeschossen und bremste erst kurz bevor er anmutig auf dem Oberarm des Admirals Platz nahm. Dwayne sah auch etwas zerrupft aus, aber ansonsten schien er wohlauf zu sein. Ronsen strich dem Vogel mit dem Zeigefinger über die gefiederte Brust. Dwayne gurrte vergnügt.
"Alles klar, dann kann es ja losgehen! Odinson an die Vorleinen, Exorbita, du hilfst mir hinten an den Achterleinen und Lefty lotst uns heraus. Nächster Stopp: Die Wüstenstadt Al Shedim!"
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Langsam aber sicher schien die Magie nach Vengard zurückzukehren und auch wenn es für ein Feuerbällchen noch immer nicht reichte, so brauchte Yasmin D'Ahara zumindest keine Kerzen mehr auf die für Nicht-Magier übliche Weise entzünden. Aber ihr war klar, dass so ein Ausfall, was auch immer ihn ausgelöst hatte, immer mal wieder vorkommen könnte und dann wäre sie wieder schutzlos. Also beschloss sie, einen schon länger gehegten Plan endlich in die Tat umzusetzen und holte den Stab hervor, den sie vor einiger Zeit beim Waffenschmied Nils erworben hatte. Aber ehe sie damit würde rausgehen können, müsste sie zunächst die Staubschicht entfernen,die sich mittlerweile abgelagert hatte. Doch glücklicherweise hatte sie als Novizin viel erfahrung im Putzen und da Carla sie mit einigen krätzenden Lauten zusätzlich anspornte, war das lange, hölzerne etwas auch bald frei von Staub. Nun könnte sie auf die Suche nach jemanden gehen, der ihr den Umgang damit erklären könnte. Hoffentlich würde das zumindest diesmal kein Mann sein.
»Magie zu Ehren!«,
sprach die Schwarzhaarige die erstbeste an, die ihr über den Weg lief und von der sie glaubte, dass sie wisse, wo sie eine Stabkampflehrmeisterin finden könnte,
»Du kennst nicht zufällig jemanden, der mir den Kampf mit dem Stab hier erklären könnte?«
»Magie zu Ehren! Hm, nicht wirklich. Wobei, oh, ja doch, Meisterin Selara soll doch schon welchen den Stabkamp beigebracht haben. Ja, probiere es mal be ihr.«
»Und wo finde ich sie?«
»Puh, gute Frage, probiere es doch einfach mal am Trainingsplatz. Ansonsten müsstest du jemand anderen fragen.«
»Gut, danke, ich probiere es dann erstmal da. Für Innos!«
»Für Innos!«
(...)
Etwas später war die Blauäugige, begleitet von ihrem Kolkraben, am Trainingsplatz angekommen. Dort sah sie schon einige Männer und Frauen an den verschiedensten Waffen trainieren, sei es nun Schwert und Schild, der Speer oder Bogen. Irgendwo dazwischen sah sie auch jemanden, der mit einem Stab übte udn je näher sie kam, desto klarer wurde es, dass es kein der, sondern ein die war. Yasmin hatte die Lehrmeisterin also gefunden, jetzt hieß es nur noch, sie anzusprechen und davon zu überzeugen, dass sie ihre Schülerin werden wollte, aber das würde wohl nicht das Problem darstellen.
»Innos zum Gruße! Gehe ich richtig in der Annahme, das ihr Meisterin Selara seid?«
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Tobir war schon sehr früh bei der Waffenkammer und holte sich dort ein Kurzschwert.
Es war zwar keine richtig, gute Waffe, doch würde sie für den Anfang mal reichen.
Das Schwert war sehr leicht, der Schliff hätte noch eine Spur besser sein können, doch was erwartet man sich im Krieg, dass die Schmiede stundenlang an einem Schwert herumarbeiten, nein, sicherlich nicht.
Die Waffe zu heben war kein Problem, die Kraft hatte er, doch umgehen konnte er mit ihr trotzdem nicht, versuchte einige Übungen, doch auch bei diese tat er sich schwer.
Ohne Lehrmeister würde er wohl nicht weiterkommen, wenigstens gestärkt war er, da er sich bei dem Speiseraum niederließ. Es gab irgendeine Brühe mit einigen Klumpen darin.
Ob es Fleisch war konnte der junge Barbier nicht sagen, doch hatte er schon schlechtere Mahlzeiten gegessen. Viel mehr und das ist schon einige Zeit her.
Nun stand er da, im Burghof, gestärkt, mit einer Waffe, die weich in der Schneide lag und mit dem Gedanken – Wo ist der Kommandant? - .
In der Hoffnung sich ihm anschließen zu können und mit anderen Rebellen anzufreunden.
Langsam fing er an sich zu bewegen in Richtung Handwerkerviertel, vielleicht treib er sich dort herum, wer weiß. Tobir hoffte währenddessen, dass ihm Innos beisteht um den Kommandanten ein weiteres Mal zu finden..
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Mit Saphiria war Selara an diesem doch recht schönen Tag erst später verabredet und so hatte sie die Zeit genutzt um selber mal wieder etwas zu trainieren und ihre Technik zu verfeinern.
Nach einer Weile aber wurde sie unterbrochen. Eine Novizin war an sie herangetreten und die junge Magierin hatte ihr Training deshalb unterbrochen. Selara musste immer wieder mal damit rechnen und daher machte es ihr auch nichts aus.
Wie erwartet wollte sie von der Lehrmeisterin in der Kunst des Stabkampfes unterrichtet werden. Selara sah darin kein Problem und war auch bereit eine zweiter Schülerin aufzunehmen, dabei fiel ihr auch wieder ein, dass sie vielleicht doch noch mal nach ihrem Lehrmeister schauen sollte, ihre eigenen Studien waren in der letzten Zeit ganz klar zu kurz gekommen, es hatte aber auch wichtigeres zu tun gegeben.
Also gut aber bevor wir beginnen, möchte ich noch etwas klar stellen. Ich erwarte von dir, dass du dein Bestes gibst, dann hast du auch relativ viele Freiheiten. Wenn du aber versuchen solltest dich durch die Ausbildung zu schlängeln kann ich auch anders, denke immer daran, dass du nur für dich selber lernst, du schadest dir selber wenn du die Ausbildung schleifen lässt.
Fangen wir nun am besten gleich an.
Du stellst dich breitbeinig hin, das rechte Bein, etwas nach hinten versetzt. So hast du erst einmal einen festen Stand, das ist überhaupt sehr wichtig. Den Stab hältst du mittig, der Abstand zwischen deinen beiden Händen beträgt Körperbreite.
Das ist die Grundstellung, von ihr gehen alle weiteren Aktionen aus, deshalb ist es wichtig, dass die dir schon gleich in Fleisch und Blut übergeht. Das wirst du erstmal trainieren bist du es gut genug kannst, erst danach werden wir einen Schritt weiter gehen. Wenn du dich bemühst denke ich solltest du das aber bis morgen können.
Jede Ausbildung begann gleich, Selara legte viel Wert darauf, dass die Grundstellung wirklich saß, sie war überaus wichtig für die weitere Ausbildung. Sie sah ihrer Schülerin bei ihren ersten Versuchen zu und verbesserte sie wenn es nötig war.
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Es war doch etwas erstaunlich, dass vor der Ausbildung keine ewig lange Rede über für und wider, Moral und Anstand, Verteidigung der Schwachen und vergelichbare gequirlter Mist erfolgte. Im wesentlichen wurde nur eine Regel aufgestellt, nämlich die, dass sich Yasmin D'Ahara anstrengen und stets ihr besten geben sollte, andernfalls würde Meisterin Selara andere Geschütze auffahren. Aber die Novizin empfand das eigendlich für selbstverständlich, denn wer würde schon so doof sein und eine Ausbildung, um die sie selbst gebeten hat, nicht ernst nehmen? Hm, vielleicht einige Männer, aber die waren ja auch nicht gerade dafür bekannt, besonderes intelligent zu sein. Wenigstens hatte die Blauäugige dieses Mal eine weibliche Lehrmeisterin gefunden und musste sich nicht schon wieder irgendwelchen Ungeziefer unterordnen wie bisher. Naja, aber sobald sie Feuermagierin wäre, würde sie sich schon bei den entsprechenden Leuten angemessen bedanken, denn was brachte die beste Liste, wenn sie nie benutzt wurde, um die dort vermerkten Punkte abzuhaken?
Aber zunächst einmal ging es darum, diese Grundstellung hinzubekommen, was erstaunlicherweise gar nihct so leicht war, wie es sich anhörte. Zumindet, wenn frau sie spontan und schnell einnehmen wollte. Tja, da war mal der Stand wackelig, die Hände zu dicht beieinander oder zu weit von einander entfernt oder der Stab entglitt ganz den zarten Händen der Südländerin.
»Bei Innos, es kann doch nicht so schwer sein, sich diese beliarverdammte Stellung zu merken und sie auch einzunehmen. Naja, es ist zwar noch keine Meisteriin vom Himmel gefallen, aber das ist ja nun wirklich nichts hochtrabendes«,
dachte die Schöne bei sich, als sie zum x-ten Mal ihre stellung wieder anpassen musste, weil sie sich zu breit hingestellt hatte, was dazu führen würde, dass sie zu unbeweglich wäre.
»Wie heißt es so schön? Üben, üben, üben, dass muss auch die Stadtmiliz.«
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Der hohe Feuermagier hatte sich von den Massen, welche in das Tempelviertel eilten, zurückgezogen. Am Anfang hatte er noch versucht seelischen Beistand zu geben, doch mit jeder Minute kamen mehr Überlebende in das Viertel und versuchten ihre Sorgen an Innos zu bringen und als Überbringer waren natürlich die geistlichen Diener Innos' auserwählt worden. Die Menschen machten keinen Unterschied, ob es ein Niederrangiger oder ein Hochrangiger Diener des Glaubens war. Hauptsache für sie war, dass irgendjemand ihre Nöte und Sorgen an Innos brachte, damit dieser ihnen helfen konnte. Lopadas vermutete, dass fast alle überlebenden Bürger der Stadt sich um den Tempel versammelt hatten. Alle wollten Trost und Beistand - am besten sofort. Es gab nicht genug Ordensmitglieder um alle Sorgen und Nöte aufzunehmen, selbst der heilige Rat versuchte schon die Massen zu beruhigen. Es war schon seltsam, wie die Menschen in Zeiten der Not zu den Magiern strömten, obwohl sie vor der Belagerung noch sehr schlecht über diese geredet hatten. Die Bevölkerung versuchte sich irgendwo festzuklammern, um die Ereignisse zu überstehen und verarbeiten zu können, dabei vergessen sie aber voll und ganz, dass die Ordensmitglieder auch nur Menschen waren, die gerade eine Belagerung überstanden hatten und selbst Verluste in ihren Reihen ertragen mussten.
Da er sich diesen Tumult nicht weiter antun wollte, hatte sich der Barbier in die Bibliothek zurückgezogen, um das Wirken der magischen Explosion zu studieren. Anders als er es gedacht hatte, wurde die Stadt nicht zerstört. Die Explosion schien nur alles magisch veränderte außer Gefecht gesetzt zu haben, was erklären würde, warum keine Magie mehr gewirkt werden kann. Laut seinen Thesen und ein paar Werken von anderen Magiern war diese Reaktion rein natürlich. Wenn sich Energie an einem Punkt zu sehr fokusierte, dann musste sie sich ausbreiten oder versuchen sich selbst abzubauen. Der magischen Sphäre wurde aber keine Chance gelassen sich selbst zu kontrollieren und eine Überladung zu verhindern. Die Magie war darauf bedacht ein magisches Gleichgewicht zu halten, jedenfalls glaubte dies der hohe Feuermagier, denn anders konnte er sich nicht erklären, warum die Magie versuchen sollte sich selbst einzudämmen. Es war wahrscheinlich ein natürlicher Vorgang, der die Umwelt so erhalten sollte, wie sie geschaffen wurde und der die Magiebegabten Wesen auf der Welt in ihre Schranken weisen sollte, denn es gab genug Berichte darüber, dass Magier, welche mit magischen Energien herumexperimentierten, die ihre geistige Kraft bei Weiten überstiegen, oft ihr Leben dafür ließen. Wie die Natur durch Leben und Tod ein Gleichgewicht herstellte, so versuchte die Magie auch an jedem Ort gleich stark vertreten zu sein, um die Welt an gewissen Punkten nicht stark zu verändern. Doch während der Belagerund Vengards hatte die magische Sphäre keine Chance sich auf natürlichen Wege zu regeln, weswegen es nur diese 'Notlösung' gab. Denn was mit angestauter Magie geschah, hatte der hohe Feuermagier am eigenen Leib erfahren. Diese machte Dinge lebendig, die vorher nicht in einem solchen Zustand zu finden waren.
Das einzige Problem, was Lopadas immer noch hatte, war, dass er nirgendswo einen Eintrag darüber fand, wie man die magische Energie nach einer solchen Entladung wieder an den Ort des Geschehen bringen konnte. Denn ohne die Hilfe der Magie wären sie schutzlos und vielen Menschen könnte nicht geholfen werden.
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Der Söldner war, nach dem er erkannte das dort Leute des Königs standen, wie von sinnen aus seinem Gefängnis gesprungen und hatte seine Waffe gezogen. Doch keuchend war er zurück getorkelt, Nur Adanos mochte wissen wie lange er schon eingesperrt gewesen war. AUf jeden Fall mussten Hunger Durst und die lange Dunkelheit ihn schwer geschwächt haben. Kashim lächelte. Das war nach seinem Geschmack. Nur die Lange Erfahrung des Manes hatten ihn bewahrt das Kashims Kurzschwert ihn im Sprung zweiteilte. Doch nun zog er seine Axt. Das Kurzschwert hatte er dem sitzenden Shib gereicht damit dieser sich beim Aufstehen decken konnte. Denn trotz Ermüdung wehrte sich der Ork Lakai. Taumelnd und geschwächt drängte er seinen Freund zurück und Kashim setzte hinterher. Ansatzlos stach er zu und fehlte nur knapp, zog die Waffe über den Kopf und führte einen Beidhändigen Schlag schräg gegen den Torso, änderte die Richtung und wurde auf höhe des Halses geblockt. Shib setze sofort nach und trieb den Mann aus seinem Block herraus. Dieser focht mit dem Mut der Verzweiflung um sein Leben. Kashim bedeutete Shib das sie den Kerl einkreisen sollten, als dieser plötzlich fliehen wollte. Doch blitzschnell war ihm Shib in den Weg gesprungen und hieb nach dessen Beinen, geistesgegenwärtig hatte dieser noch eben geblockt.
Kashim sezte schnell nach und merkte das der Hund versuchte immer nur gegen Einen von ihnen zu kämpfen. "Lass mir den! Ich prügel ihn ein wenig umgänglicher!" grollte Kashim und setzte hinterher, Shib machte einen Satz zur Seite um einen Schlag zu blocken und dabei die Wafe des Söldners zu blockieren. In diese Lücke stellte sich kiashim und schlug mit halber Kraft zu, Metall klirrte und der Söldner ließ sein Schwert fallen, hatte aber anch einem Sprung zurück schon ein Zweites in der Hand. Die Gelegenheit nutzte Shib um seine eigene Waffe zu ziehen und stelte sich in den einzig möglichen Fluchtweg: Der Söldner stand nun fast mit dem Rücken an der Wand und konnte nur an Kashim vorbei, doch dieser setzte wuchtig nach und schmetterte mit voller Kraft nach dem ermüdenden Mann. Mehrmals klirrte Metall und man konnte förmlich sehen wie der Söldner nach und nach erschwachte und seine Kraäfte ließ. Doch Kahsim merkte davon nichts, sein Jähzorniger Charakter und das Heiße Blut ließen ihn wild weiter dreschen. Zwar hatte er noch genug Verstand zur Verfügung um ein wenig Spiel mit einzubringen und dabei seine Fertigkeiten zu trainieren. Die bloße Kraft des Schmiedes gegen die totale Erschöpfung des Söldners spielten ihm dabei in die Hände und machten dies erst möglich.
Dabei geriet der Söldner zusehr in Gefahr und Kashim merkte nicht das nur ein weiterer Hieb den Kerl töten könnte, und Shibs Ruf aufzupassen denn sie sollten ihn verhören lassen falls er ncoh etwas wüsste vernahmer in seinem Rausch garnicht mehr.....
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Am Rande Vengards
Lange hatte und damit war eine wirklich lange Zeit gemeint, hatte Hyperius über die Worte des Orksöldners in Faring nachgedacht. Seine Ansichten des Friedens waren vollkommen anders als die des Novizens des Wassers, aber er konnte sie nachvollziehen und verstand sie zum Teil auch. Gleichgewicht war ja so eine schwere Angelegenheit, die durch kleinste Anstösse eine große Veränderung durchleben konnte, aber zumindest gab es ein einigermaßen stabiles Gleichgewicht, wenn man mal von dem Krieg absehe, was momentan nur sehr schwer möglich war.
Jedoch hatte der junge Kartenzeichner eigentlich nun andere Sorgen als über den Frieden zu philosophieren, da er nun endlich Vengard erreicht hatte und auch seinen Teil zum Wiederaufbau der Stadt tun wollte."Die Diener Innos befinden sich in einer schweren Phase und es ist die Aufgabe der Diener Adanos ihnen zu helfen sich wieder zu erholen.", murmelte Hyperius leise, während er durch die Randgebiete der Stadt lief, die am meisten unter dem Angriff der Orks gelitten hatten. Schnell spähte sein Auge von links nach rechts, um möglicherweise zu erkennen, wo er mit anpacken konnte ohne gleich mehr zu schaden, als das er half. Irgendwie wirkte der Novize des Wassers zielstrebig in seinem Bestreben zu helfen, aber orientierungslos wenn es darum ging, wo und wie er helfen konnte. Da ihm nichts besseres einfiel, öffnete er eine kleine Kanne und schüttete sich noch etwas seiner Teereserven ein, die er noch immer mit sich herum trug, wobei er auch hoffte sie hier wieder etwas aufstocken zu können.
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Da niemand, noch nicht mal die eifrigste Schülerin, dauerhaft ein und das selbe üben konnte, ohne völlig verrückt zu werden, war das Training mit Selara zumindest für eine Weile beendet worden. Daher befand sich Yasmin D'Ahara auf einem Streifzug durch jene Trümmer, die einst die Stadt Vengard waren.
»Hm, viel steht ja nicht mehr von der Königsstadt«,
dachte sich die Novizin, während sie an zahllosen Ruinen vorbei ging, in denen frau dabei war, den Schutt rauszuschaffen, einzusammeln, was noch brauchbar war oder schon den Wiederaufbau zu betreiben. Insgesamt gesehen war also alles so, wie es sich für eine Stadt, die nur durch ein Wunder überlebt hatte, gehörte und sicherlich würde die Schwarzhaarige auch noch anpacken, naja, zumindest wenn sie etwas finden würde, was ihre Fingernägel nicht gefährden könnte.
So bemerkte sie bei ihrem 'Kontrollgang' auch eine Person, der frau es ziemlich deutlich ansah, dass sie nicht von hier stammte. Anscheinend wollte sie bei den Rekonstruktionsaufgaben helfen, wusste aber nicht, wo und wie. Die Blauäugige beobachtete jene Gestalt zunächst eine zeitlang und stellte fest, dass sie männlichen Geschlechts war und aus der Wüste stammte, zumindest ließ diesen Schluss die Robe zu, die sie trug.
Als jener Kerl dann anscheind völlig hilflos aufgab, sich irgendwo hin setzte und begann, irgendetas mit einer Kanne anzufangen, was genau, konnte die Dunkelhäutige jedoch nicht richtig erkennen. Dafür beschloss sie, diesen Menschen anzusprechen, vielleicht könnte er ihr etwas aus der 'Außenwelt' und ihrer alten Heimat Varant erzählen. Also ging die Schöne einfach mal auf den Mann mit der zwar nicht großen, aber markanten Nase zu und richtete einige Worte an ihn:
»Magie zu Ehren! Wie ich sehe, stammst du nicht von hier. Brauchst du vielleicht jemanden, der dir zeigt, was von der einstigen Hauptstadt Myrtanas noch übrig ist?«
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Hyperius wäre aufgeschreckt, wenn er gerade in seine Karten vertief gewesen wäre und er hätte freundlich zurück gegrüßt, wenn er die Frau sofort bemerkt hätte, was aber beides nicht zu traf, da der Novize des Wassers gerade Tee trank, weshalb er einen Schluck nahm, dann freundlich seinen Kopf erhob, bevor er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen antwortete "Adanos möge euch segnen.Es wäre wirklich reizend von euch werte Lady, wenn ihr mich etwas durch die Rui...äh diese Stadt führen könnten. Ihr müsst wissen, dass ich zum ersten Mal in Vengard bin."Nachdem der junge Kartenzeichner dies gesagt hatte, stand er auf deutete eine leichte Verbeugung an und sagte"Mein Name ist Hyperius und ich bin ein Novize Adanos. Ich komme aus Al Shedim und ziehe schon seit einigen Wochen umher, um auf meine Art und Weise versuchen Frieden zu bringen. Zuletzt war ich in Faring, was mir auch einige interessante Erfahrungen beschert hat"
Seine Teetasse, die er beim Verbeugen abgelegt hatte, wieder aufnehmend, kam wieder die unbändige Neugier im leidenschaftlichen Teetrinker und Theoretiker hervor, weshalb er sie freundlich fragte "Und mit wem habe ich die Ehre, oder was noch viel wichtiger ist, möchtet ihr gerne eine Tasse Tee trinken, oder etwas selbst gemachtes Teeeis probieren?" Mit diesen Worten endete der Novize des Wassers, bevor er ruhig an seinem Tee nippte und auf die Antwort seiner Gesprächspartnerin wartete.
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Das er ein Novize Adanos war, hatte Yasmin D'Ahara schon an seiner Kleidung erkannt, denn immerhin stammte sie selbst aus der Wüste und hatte dort neben dem Magier ihres Stammes auch öfters andere mit ihren Schülern gesehen, mal ganz davon abgesehen, dass es sich für eine Nomadenprinzessin, auch wenn sie nicht die Erbprinzessin war, denn leider waren ja zwei Brüder älter als sei, gehörte, dass sie mit der Religion ihres Stammes und dem Volk, dem sie alle angehörten, bescheid zu wissen.
Aber ihre Zeit in der Wüste war schon Monate her, mal abgesehen von dem kurzen Intermezzo mit den Feuerkelchen, und nun war sie eine Vengarderin, eine Dienerin Innos und Novizin, zumindest noch bis jetzt.
»Nun, mein Name ist Yasmin D'Ahara und ich bin Novizin des Feuers im Orden Innos'. Ursprünglich stamme ich jedoch ebenfalls aus Varant und war die Tochter des Stammesführes den Stammes der D'Ahara, aber das ist schon lange her.«
Das sie aufgrund eines Assassinenangriffs, bei der ihr Stamm entweder vernichtet oder versklavt worden, hatte fliehen müssen und seit dem ihre familie nicht mehr gesehen hatte und noch immer nicht fähig war, nach ihnen zu suchen, verschwieg sie jedoch. So weit war sie noch nicht, dass sie Hinz und Kunz ihre Lebesgeschichte erzählen würde.
»Tja, und was den Tee angeht«,
fuhr die Schöne fort,
»ja, ich würde sehr gern ein Tässchen trinken. Aber was meinst du mit Teeeis?«
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Hyperius lauschten den Worten der Frau und nickte, bevor er etwas von dem Braga Früchtetee in eine kleine Tasse eingoß, die er der Novizin herüber reichte. Sowohl beim Einschenken als auch beim Herüberreichen des Tees ging der Novize des Wassers mit einer unglaublichen Akribie und einem Feingefühl vor, dass man fast glauben konnte, er hätte eine neue Kunstform entwickelt, dem aber nicht so war, da es für den Teefanatiker eigentlich selbst verständlich war so mit Tee umzugehen. "Teeeis ist eine Spezialität, die ich beim erlernen der Wassermagie erfunden habe.Sieh her." Nachdem diese Worte aus seinem Mund gekommen waren, stellte er die Kanne Tee ab und konzentrierte sich auf diese. Im Kopf war er die Theorie des Wasserkontrollierens schon tausende Mal durchgegangen, um auch auf alle Situationen vorbereitet zu sein, weshalb er gleich anfing die dünnen Fäden der Magie zu manipulieren, die durch das Wasser flossen. Im Geiste verband er ein paar der Fäden, die er dann mit seiner Hand verknüpfte, sodass sich kurze Zeit später eine kleine Teeblase aus der Kanne erhob, nachdem Hyperius die Hand sanft nach oben bewegt hatte. Die Kugel vorsichtig in mehrere kleinere aufteilend, ließ der Novize des Wassers die Masse immer zähflüssiger werden, woraufhin auch bald eine kleine Anzahl Weintrauben großer Kügelchen über seiner Hand schwebten. "Dies ist mein Teeeis und ich hoffe es schmeckt dir. Es schmeckt genauso wie Tee nur das es eben nicht warm sondern kalt ist." Während er dies sagte und lächelnd mit einer Hand die Kügelchen in der Luft schweben ließ, fischte er mit der anderen eine kleine Kugel heraus und ließ sie in seinem Mund verschwinden.
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Es war ihm nicht möglich zu beschreiben was er seit nun schon mehr als einer Woche fühlte. Nach so viel Schmerz, so viel Tod, so viel Verderben schien es nun endlich vorbei zu sein. Während andere dies alles innerhalb kürzester Zeit verarbeitet zu haben schienen, waren nun schon ein dutzend Tage vergangen, seit die letzte Schlacht geschlagen worden war und noch immer war es ihm nicht gelungen seine Gefühle und Gedanken zu ordnen. Erst jetzt, da die Aufräumarbeiten längst begonnen hatten, gelang es ihm wieder sich in die Welt einzufinden. Es schien als wären seine Gedanken zwischen den finsteren Erinnerungen und der Freude des Sieges zum Stillstand gekommen, hätten sich dort verfangen und seine Seele dort gefesselt. Langsam aber sicher kehrte der Alltag wieder zurück, wenn man es denn so nennen konnte. Die Angst hatte längst nicht jeden verlassen und die Stadt, welche er seit nun mehr als einem Jahr als seine Heimat bezeichnete, war ein Trümmerfeld. Der Kampf gegen die Orks war gewonnen, sie waren standhaft geblieben, hatten ausgeharrt, bis zu Letzt, doch der Krieg hatte Spuren hinterlassen, die sich irgendwann zu unvergesslichen Narben entwickeln würden. Noch immer war es unfassbar wie viel Tod die Orks mit sich gebracht hatten, auf beiden Seiten war die Zahl der Opfer hoch gewesen…zu hoch. Vengard war ein Bildnis der Zerstörung geworden. Und dennoch…sie hatten überlebt! Das womit er nie gerechnet hatte war eingetreten. Einzig eine Erklärung gab es für all das und diese war so offensichtlich, dass er diesen Grund jeden Tag aufs Neue lobpreiste, Innos! Jede Predigt der Magier, jedes Wort der Gläubigen, alles hatte sich bestätigt. Innos hatte in der Stunde der größten Not seine schützende Hand über seine Streiter gehalten und die Orks…sie waren zurückgeschlagen…fürs Erste…
Doch was war mit den vielen Leben, die den brutalen Waffen der Orks zum Opfer gefallen waren? War ihr Glaube nicht stark genug gewesen? Doch ganz gleich warum, sie waren tot. Mancher bezeichnete dies als Erlösung. Man sagte es gäbe kein größeres Geschenk als in Innos’ Namen zu sterben und in sein Reich einzugehen. Und dort waren jene tapferen Krieger nun, dessen war sich der Schwarzhaarige sicher. Sie waren nicht umsonst gestorben, ihr Tod hatte die Stadt gerettet und als Lohn würden der Gott des Feuers, des Lichts und der Gerechtigkeit sie zu sich in sein Reich holen. Einige jedoch schien Innos erwählt zu haben weiter für ihn zu streiten, Vengard zu halten und irgendwann die Schergen Beliars zu bezwingen und wie jeder andere der Überlebenden schien er ein solcher erwählter Streiter Innos zu sein, der weiter für seinen Gott kämpfen würde.
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Eine Interessante Darbietung seiner magischen Künste, die der Kerl da abzog, da musste Yasmin D'Ahara natürlich auch was zum Besten geben. Allerdings hatte sie nihct vor, ihm zu demonstrieren, dass sie ihm überlegen war, denn das war sie ja schon alleine deshalb, weil sie ein Frau war. Aber dennoch wollte sie auch etwas zaubern, nur um zu zeigen, dass sie es auch konnte.
Daher versenkte sie sich in der Magie, die nun wieder zu vernehmen war, wenn auch nur schwach, und begann damit, magische Energie aus sich selbst un a uch etwas aus der Umgebung zu sammeln, wobei die Magie des Wassernovizen natürlich half. Wenige Sekunden später hatte sie auch schon alles an Energie eingesackt, was da war, zwar nihct viel, aber es würde reichen. Da auch praktischerweise ein leichtes Lüftlein wehte, war es für die Novizin des Feuers kein Problem, sich mithilfe der für andere unsichtbaren, für sie jedoch bläulich-weißen Fäden, eine Böe zu angeln, sie etwas zu verstärken und dann so durch die schwebenden Eiskügelchen zu lenken, dass einige von ihnen aus dem Magiefluss des Varanter flogen, genau auf sie zu. Da der Wind nun seine Schuldigkeit getan hatte, ließ die Schwarzhaarige ihn wieder frei, um nun die wurzelartigen Fäden gegen die Eiskügelchen zu richten, die auf sie zusteuerten. Glücklicherweise erlangte sie schon bald die Kontrolle über ihren Flug und ließ sie sanft zu ihrer Hand fliegen, über der sie nun ähnliche Bahnen zogen wie zuvor über dem Greifwerkzeug des Adanos'lers.
»Tja, ich kann auch Magie wirken«,
meinte die Südländerin nebenbei, während sie eine der Teeeiskügelchen aus dem Strudel pickte und ein wenig mit ihren Lippen daran lutschte, ehe sie sie ganz in ihren Mund schob.
»Allerdings sollten wir uns nun auf den Weg machen, denn allzulange wird die Magie hier nicht funktionieren. Irgendwelche Blödmänner mussten ja daran herumspielen und hatten sie sogar ganz ausgeschaltet. Sie kehrt zwar langsam zurück, aber wir sollten sie nihct an einer Stelle zu sher strapazieren, sonst liegt das Eis nachher noch auf dem Boden. Aber ich denke, wir kriegen das schon hin mit Tee und Eis, das ich notfalls auch noch schnell wieder in Tee verwandeln könnte. Doch nun, auf geht's, schließlich sollst du ja wissen, was mal hier stand - und wo du dich nützlich machen kannst, solltest du das Bedürfnis dazu haben.«
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Rethus stellte sich bis jetzt gar nicht so schlecht an…obwohl noch sehr viel verbesserungswürdig war. Er war immer noch viel zu laut, momentan würde er sich nur an Taube, Schwerhörige oder stark abgelenkte anschleichen können…das musste verbessert werden, stark verbessert. Aber bis jetzt hatte sein Schüler ja auch nicht viel Zeit zum üben gehabt…also blieb ihm genug Zeit um sich zu verbessern…wenn er sich anstrengte und es ernst meinte…nun, zumindest schien Rethus bis jetzt niemandem erzählt zu haben, was hier geschah…besser war es, für sie alle.
Auch heute übte er fleißig, seit ein paar Stunden, genau wie der andere Schüler des Schwarzhaarigen, Nando, der nach wie vor stark verschlossen war…nun…Nils konnte es ihm nicht verübeln. Schließlich war auch der Südländer nur knapp mit dem Leben davongekommen…und dafür gab dieser Nils die Schuld. Es war einerseits verständlich, schließlich hatte der Dieb ihn mitgenommen gehabt…andererseits hatte Matthew die Idee gehabt.
Bis gegen Mittag hatte der Soldat beim Wiederaufbau der Stadt geholfen, bevor er sich unauffällig absetzte um zu seinen Schüler zu kommen. Nachdem er beiden eine Weile zugesehen hatte, wandte er sich erst an Nando:
„Du musst vorsichtiger daran gehen…du drückst zu fest zu, wodurch die Dietriche abbrechen…und ich überlege mir grade, ob du mir nur das Geld für die Dietriche zurückgeben darfst oder noch mehr…mal sehen.“
Daraufhin wandte er sich an seinen zweiten Schüler:
„Du musst mehr darauf achten vorsichtig aufzutreten, belaste deinen Fuß nur langsam und setz den nächsten Fuß erst vor, wenn du einen sicheren Stand hast. Je langsamer und vorsichtiger du alles machst, desto leiser und somit auch besser wirst du…und es kann auch nicht schaden sich hin und wieder mal umzusehen…falls man entdeckt wird, muss man schnell flüchten können.“
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Schutt wurde abgetragen, Trümmer um Trümmer. Immer höher wurde der Berg, wo das abgetragene Zeug hingeschafft wurde. Sie arbeiteten hier hart und teilweise auch mit Gesichtsmasken, um sich vor dem Staub zu schützen, aber nur, damit Vengard eines Tages wieder in neuem Glanz erstrahlen konnte. Doch bis zu dem Zeitpunkt würden noch einige Tage, Wochen, Monate oder womöglich Jahre vergehen. Aber es war die Zeit wert, darauf zu warten.
Nun, da der Abend schon nahe war, begab sich der Trupp zur Kaserne, um sich dort, wie jeden Tag, seine Ration abzuholen. Die Verpflegung war seit Kriegsbeginn immer schlechter geworden, aber mittlerweile ging es wieder etwas, da man auch Nahrung von außerhalb bekommen konnte.
Doch bei Danrius war es anders. Er würde sein Essen erst nach dem Training wieder bekommen, und da war es meistens schon kalt. Um so mehr strengte sich der Waffenknecht an, die ihm gestellten Aufgaben schnell und gut zu erfüllen, aber dadurch bekam er sein Essen trotzdem nicht mehr warm. Trotzdem war seine Moral immer noch auf dem höchsten Stand. Wenn er jetzt murrte, maulte oder sonst etwas tat, würde er Innos verhöhnen, er würde ein Deserteur sein. Innos hatte ihnen diese Prüfung gegeben, ja, ihr ganzes Leben war eine einzige Prüfung! Und er würde verdammt nochmal nicht wanken, er würde sie bestehen.
Dan war schon gespannt darauf, was sie heute machen würden. Waren wiederr unerwartete Dinge wie gestern geplant? Als Jun sich auf seine Seite gestellt hatte, und sie dann gemeinsam gekämpft hatten. Der Ritter hatte recht behalten, zwei Schildkämpfer zusammen waren schon fast wie eine Festung, für Menschen. Bei Orks sah das ja ganz anders aus. Aber trotz der Erschöpfung des Schwarzhaarigen hatten sie noch lange durchgehalten. Er war gespannt, was Jun ihm heute bieten würde...
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Mit ihrer neuen Schülerin war sie ganz zufrieden, sie schien zumindest lernen zu wollen und das war schon mal ein Anfang. Nun aber musste sich Selara um ihre andere Schülerin kümmern, Saphiria wartete schon und hatte sich sogar schon die Augen verbunden.
Die Sonne schien und es war schön warm gewesen, an diesem Tag, wobei es jetzt schon auf Abend zuging und es zumindest im Schatten schon recht kühl war.
Viel musste sie ihrer Schülerin nicht mehr zu dieser Übung erklären, ein paar Worte wollte die Magierin aber doch noch loswerden.
Du hast gemerkt, dass es nicht einfach ist, das war aber vorher schon klar. Du musst dich konzentrieren, gegebenenfalls reagieren, dich einer neuen Situation anpassen müssen. Heute werden wir die Übung von gestern noch einmal wiederholen, du kannst dich aber schon darauf einstellen, dass das nächste Training noch schwieriger werden wird.
Selara war gespannt wie sich ihre Schülerin heute machen würde. Am Vortag war sie noch nicht wirklich zufrieden gewesen aber das war verständlich. Saphiria wurde mit einer Situation konfrontiert, die ihr fremd war und jeder brauchte eine Zeit um sich auf neue Situationen einstellen zu können.
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Rethus gab sich volle Mühe. Sein Lehrer beobachtete ihn hin und wieder, wenn dieser Zeit hatte, um sich im Moment nicht um Nando zu kümmern.
Noch immer setzte er einen Fuß vor den anderen. Seine Arme machten sich breit, damit Rethus das Gleichgewicht halten konnte. Drei Sekunden lang durchsuchte Rethus immer den Boden und weitere vier Sekunden danach, schaute er sich um. Er beherzigte jeden Tipp und jede Anweisung von Nils, wie es nur ging, aber Nils war es noch zu wenig. Also musste Rethus sich noch mehr Mühe geben. Selbst beim Abrollen der Sohlen kratzten immer noch winzige Steine unter seinem Schuh.
Nun begann er auch den neuesten Tipp von Nils umzusetzen. Noch langsamer setzte er seine Füße auf, und siehe da. Die Geräusche ließen noch mehr nach, aber immer noch nicht genug. Was könnte man da noch machen?
„Gibt es noch mehr zu beachten, um noch leiser zu werden?“ fragte Rethus, während er seinen rechten Fuß über einen großen Stein lenkte.
Er bekam keine Antwort. Nils war gerade dabei, um sich um Nando zu kümmern.
„…schieb den Dietrich nicht soweit rein.“ Nils drehte sich wieder zu Rethus.
„Gibt es noch etwas, um leiser zu werden?“ wiederholte sich Rethus.
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Irenir war diesem kleinen Kerl irgendwie zu Dank verschuldet. Dank ihm hatte er Adrastos gefunden, denn er hatte ihm den Tipp mit den Stallungen gegeben. wie konnte er nur so dämlich gewesen sein? Er wusste es nicht. Irgendwie stellte er sich zur Zeit nicht besonders schlau an... das musste dringend geändert werden. Doch jetzt war er erst mal froh, Adrastos wiedergefunden zu haben, auch wenn der kleine Kerl plötzlich verschwunden war. Merkwürdiger Typ... aber Irenir mochte ihn irgendwie.
Nun waren er und Adrastos damit beschäftigt, hier bei den Räumungsarbeiten mitzuhelfen. Mit bloßen Händen! Es war ziemlich anstrengend, die ganzen Steine wegzutragen, und der Bogner konnte sich schon denken, dass er am nächsten tag Muskelkater haben würde. Aber wenn er das auf Dauer machte, wäre das bestimmt nicht schlecht für seine Arme... Trotzdem verfluchte er den Tag, an dem er gesagt hatte, dass sie hier helfen wollten. Naja, andere Hilfe konnten die Königstreuen von ihnen ja auch nicht wirklich bekommen. Wenigstens bekamen sie dafür auch Verpflegung, und eine kostenlose Mehlzeit war es allemal wert, den ganzen Tag über zu schwitzen und zu schnaufen.
Aber trotzdem war es nicht das, was sich Irenir von ihrem Besuch in Vengard erhofft hatte. Er wollte doch den Orks mal gehörig den Hintern versohlen! aber das hatten diese doofen Vengarder schon selber geschafft. Irenir ärgerte sich enorm darüber, dass sie zu spät gekommen waren. Aber vielleicht würde ja hier noch etwas passieren. Egal was, Irenir wäre dabei, solange es darum geht, den Orks zu schaden. Hoffentlichdachte Adrastos genauso...
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