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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Westlich von Vengard

    Schnellen Schrittes bewegte sich der Tross Richtung Treffpunk. Sonderlich acht geben mussten sie nicht, sie waren einiges von dem eigentlichen Belagerungsring entfernt und der Wald bot ausreichend Deckung. Zudem flankierten in einigem Abstand Späher den Trupp, um so vor unliebsamen Überraschungen gefeit zu sein. Die Rebellen kamen gut voran und trafen nach einer Weile auf die Nordgruppe. Schnell versammelte Ulrich die Vertauten um sich herum, darunter auch Iwein, dessen Meinung ihm viel Wert war. Er sprach mit ihnen noch mal alles genauestens durch, am Ende stand die Strategie. Wichtig war, das die Männer einfach rannten uns zwar so, als ginge es um ihr Leben, was ja auch tatsächlich so war. Aber der Kommandant betonte dies eindringlich. Egal was um sie herum passierte, sie sollten stur auf das Westtor zuhalten. Etwa fünfzig der besten Nahkämpfer wurden für die Flanken ausgesucht, so wie Drakk es vorschlug. Iwein, Ulrich, Roland, Jon und Russel würden den Schluß bilden.

    Der Kommandant ließ die Mannschaft im Zehnerreihen antreten, je breiter, je besser dachte er sich. Kurze Zeit später stand die Formation, die Schildträger außen, beileibe nicht genug, aber das ließ sich nun nicht mehr ändern. Auf drei stürmte der Trupp los und zwar ohne Kriegsgebrüll, je später sie bemerkt würden umso besser. Nun lag ihr Schicksal in Innos Händen und der Aufmerksamkeit der Orks. Nach menschlichem Ermessen müsste diese Überraschung gelingen.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Ritter Avatar von lunovis
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    lunovis ist offline
    Der Feuermagier konnte das sanfte Lächeln seines Pendanten nicht erkennen, das nach einer Weile auf dem müden Antlitz des Magiers erschien.
    „So sitzen wir hier also wieder. Und wieder hat jemand ein Problem mit der Magie.“

    Etwas irritiert hatte der Magier die Bemühungen von Lopadas beobachtet, wie er seine Tür mit einem Wisch öffnen wollte. Türen öffneten sich doch nicht von selbst. Dessen hatte sich der Anhänger Innos auch schon bald besonnen, als er dazu überging, die Tür auf eine herkömmliche Weise zu öffnen. Nun schien er Probleme mit dem Feuer zu haben, denn es war weiterhin dunkel.
    „Und warum brauchst du Magie, um ein Feuer zu entfachen? Hast du vergessen, wo der Feuerstein liegt?“
    „Feuerstein...“, murmelte Lopadas geistesabwesend.
    Lunovis seufzte. Wenn er nicht selbst Magier wäre, er hätte jetzt einfach nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. In den Tiefen seiner dreckigen und verschlissenen Robe, die kaum mehr einem Anhänger Beliars zuzuordnen war, fand Lunovis aber schnell die beiden Steine, die er meistens dabei hatte, wenn er nicht gerade im Kastell war. Kurze Zeit später schaffte es der Feuermagier dann aber doch, wenigstens dem ersten Teil seiner Berufsbezeichnung zu entsprechen und ein schwach flackerndes Feuer in dem Kamin zu entzünden.
    Doch er schien nicht sonderlich erfreut über seine kleine Tat, sein Gesicht zeigte Furchen des Nachdenkens, der Grübelei und der Zweifel. Die Anwesenheit des Schwarzmagiers nahm er nur peripher wahr, er versank in seinem Sessel, als wünschte er, davon verschluckt zu werden. Lunovis dachte an die Zeit auf Khorinis zurück. Damals hatte er ähnlich erschlagen ausgesehen, doch nun schien sein Gemütszustand nicht von übermäßiger Anstrengung zu kommen. Wenn Lopadas gerade tatsächlich die Wahrheit gesprochen hatte, dann war es nun nur allzu verständlich, weshalb er sich so fühlte. Als Magier seine Magie zu verlieren, war, als verliere ein Sehender plötzlich sein Augenlicht. Es war, als sei man eines Sinne beraubt, die Außenwelt verlor augenblicklich einen wichtigen Aspekt seiner Plastizität, ja seiner Wirklichkeit.

    „Es hat mit der Magie zu tun, nicht wahr?“, stellte Lunovis schnörkellos fest, „Nicht nur du fühlst das. Es sind nicht nur deine magischen Kräfte. Es muss mehr dahinter stecken. Es fühlt sich falsch an, was hier geschieht. Als sei ich in einer falschen Welt. Und das sind nicht die Orks, die diese Stadt schon bald in Schutt und Asche legen. Diese Ungetüme sorgen für Angst und Furcht, schüren den Hass. Diese Gefühle stammen jedoch von dieser Welt und gehören hierher. Es ist etwas anderes, was tieferes. Was so nicht sein darf und dennoch ist. Die Welt steht Kopf, hier in Vengard, vielleicht überall. Hier fehlt etwas. Sag mir verdammt nochmal nicht, das es Magie ist...“

  3. Beiträge anzeigen #323
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Jurdace ist offline
    "Ja, wie schade aber auch ..."

    Grinste die Blonde süffisant, während sie sich routiniert, ja geradezu liebevoll und mütterlich um ihre angeschlagene Freundin kümmerte, die in einem schicksalhaften Moment die Bedeutung des Wortes "angefallen" neu erfunden hatte, indem eine Falle bissig schnappend genau das getan hatte. Leider schien das den Rest der Männer nicht sonderlich zu interessieren und schon bald waren die beiden Frauen alleine, während die Möchtegern-Rebellen, deren Existenzberechtigung man mittlerweile durchaus anzweifeln konnte, lieber so eine Art Wettrennen nach Vengard veranstalteten, genauer gesagt, ein Wettrennen mitten durch den Belagerungsring der Orks, so dass hier sicher niemand der stählernen Athleten auf natürlichem Wege aus dem Rennen ausscheiden würde, denn auch wenn die Orks sicher etwas natürliches waren, die großen spitzen, scharfen und zielsicheren Hellebarden und Schwerter oder die Armbrustgeschosse waren es nun einmal nicht.

    "Wenn ich dich fangen wollte, würde ich dich ja einfach zu Boden werfen, fesseln und an einer Kette hinter mir herschleifen, anstatt ein Fangeisen zu verwenden."

    Jurdace starrte auf das Bein und schüttelte den Kopf.

    "Das sieht nicht gut aus und alles, was nicht gut aussieht, mindert den Preis, weisst du ... das war sicher ein totaler Anfänger."

    Sicher würden ihre Worte der Rothaarigen Trost spenden und sie aufbauen und ihr über die Schmach hinweg helfen, nicht von den Werkzeugen eines richtigen Jägers erwischt und als Trophäe verkauft worden zu sein. Aber das ließ sich ja nachholen, sobald da alles wieder zusammengewachsen war und nicht mehr so grün und blau aussah. Bis dahin würden sie einfach durch die Wälder humpeln, schließlich waren sie nun alleine, und am Ende endlich die Vorräte im Rebellenlager plündern, die man dort hoffentlich zurückgelassen hatte. Oder aber sie würden einfach nach Vengard spazieren und nach der Schatzkammer des Königs suchen, jetzt, wo der ein echtes Orkproblem hatte, würde er sicher nicht soviel wert auf Gold und Wertsachen legen, oder etwa doch?

    "Stellt sich nur die Frage, was wir nun mit dir machen ..."

    Murmelte die Blonde vor sich hin und seufzte. Einfach stehenlassen konnte man Jennay nicht, die würde sicher gefressen werden. Und eine Sklavenpeitsche zum Antreiben, damit sie schneller humpelte, besaß Jurdace nunmal auch nicht. Blieb also das langsame Streunen durch den Wald vor der Hauptstadt.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Kein laut ausgesprochener Befehl, kein Gebrüll, kein wildes Hämmern von Schwert auf Schild, als die Rebellen ins Feld stürmten.
    Keinen Harnisch auf der Haut.
    So hatte sich Iwein wohl selten in ein Gefecht gestürzt.
    Schlimmer noch, Ulrich hatte darauf bestanden, dass er gemeinsam mit Russel und ein paar anderen den Schluss des Trosses übernehmen sollte. Nur das kalte Heft des Zweihänders in seinen Händen vermittelte dann doch jenen Blutdurst, für den Iwein die Schlacht liebte.
    Klingt bescheuert, gestand er sich ein, aber wahr ist es doch.
    Von ganz vorne vernahm der Sir erstmals das metallene Klirren von Stahl auf Stahl, und die ersten Schreie erfüllten die Nacht. Die vordersten Reihen der Rebellen schwappten jetzt in den Belagerungsring. Wenn das Vordrängen der Männer dort gerade von den Orken zum Halt gebracht wurde, so merkte man davon am Ende des Zuges jedenfalls noch nichts: Noch immer rannten sie, Ulrich und Roland und Jon und Russel und Osmund und Osfryd und all die anderen. Sie rannten was das Zeug hielt, bis Iwein schon glaubte, seine Beine würden ihm den Dienst quittieren, noch ehe für seine Arme überhaupt Arbeit auftauchte. Außer den Männern ganz vorne und an den Flanken ging es wohl nur wenigen anders.
    »Die Formation hält«, kommentierte Iwein hoffnungsvoll, schwer atmend. Ein Horn erklang fast gleichzeitig irgendwo ganz in der Nähe.
    Binnen eines Wimpernschlags war der erste Ork da.
    Er hatte sich einfach mit einigen anderen Grünfellen an ihre Fersen geheftet, mit der Absicht, unter den Nachzüglern zu wüten.
    Endlich. Die Belagerung dauert nun schon einen ganzen Monat, und du bist der erste, der mir vor die Klinge kommt.
    Es war keine lange Begegnung. Ein geschwinder Schwung des Bidenhänders, und die Klinge arbeitete sich von Schulter bis Becken durch den Rumpf des Orks.
    »Hohooo!«, rief Iwein da, sofort beflügelt von der Gelegenheit zur Rache, und ließ erwartungsvoll seine Waffe kreisen. Das war bevor er bemerkte, dass Ulrich und die anderen schon weitergerannt waren.

  5. Beiträge anzeigen #325
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Erbarmungslos kämpfte sich der Orkhüne durch die Verteidigung der Stadt. Immer wieder stellten sich ihm Morras in die Quere, forderten ihr Glück heraus und bezahlten es mit ihrem Leben. Ob einzeln oder zu mehreren, es machte keinen Unterschied für den Kriegsherrn. Er zerschmetterte sie alle mit einem Schlag seines riesigen Streitkolbens. Aber die Morras ergaben sich nicht. Sie legten nicht ihre Waffen nieder, knieten vor ihm und bettelten darum von ihm verschont zu werden. Ein so dummes Volk. Sie würden noch ihre eigene Vernichtung dadurch heraufbeschwören.
    Allerdings nahm etwas anderes die Aufmerksamkeit des Kriegsherrn in Anspruch. Seitdem er in diese Stadt eingedrungen war, ereigneten sich seltsamste Dinge, die er sich nicht erklären konnte. Zwei ihrer Rammen waren durch gleißende Blitze vernichtet worden. Das ordnete er noch den zerstörerischen Fähigkeiten der Hexer zu, die sich hier irgendwo in der Stadt auf die Lauer gelegt hatten und nur darauf warteten, ihre hinterlistigen Tricks vorzuführen. Dann aber begann es aus heiterem Himmel zu schneien. Natürlich verlieh das den Orks neue Stärke. Es war wie ein Heimvorteil, denn nirgendwo kämpften sie so gut, wie in einem eisigen Klima. Dennoch kam es dem Oberst seltsam vor und er wurde argwöhnisch. Sollte es ein Wink des Kriegsgottes sein, der ihnen den Sieg erleichtern wollte? Uglúk überkamen Zweifel, kämpfte aber ohne Unterlass im Schnee die Nacht hindurch und erschlug etliche Feinde. Jedoch endete das Spektakel, nachdem die Sonne aufgegangen war und der Tag dämmerte. Das Schlimmste sollte dann erst noch kommen. Völlig unerwartet und ohne jede Vorwarnung entlud sich eine gigantische Explosion in der Stadt, nur wenig später nachdem der Schnee aufgehört hatte herabzurieseln. Niemand war von ihr verschont worden und alle um den Kriegsherrn herum riss es von den Füßen, ob Ork oder Morra. Selbst Uglúk hielt der geballten Macht dieser Druckwelle nicht stand und wurde gegen eine Hauswand geschleudert, die unter dem Gewicht des Orkhünen zu brechen drohte. Aber so plötzlich wie das Spektakel begonnen hatte, war es auch wieder vorbei gewesen. Er fühlte sich ein wenig angeschlagen von dem Klatscher gegen die Wand, aber offenbar hatte die Druckwelle trotz ihres riesigen Ausmaßes nichts weiter angerichtet. Das Misstrauen des Kriegsherrn wuchs mehr und mehr. Sollte das das letzte Aufbäumen der Morras sein? Würde es noch schlimmer werden und würden sie am Ende, wenn der Sieg der Orks unausweichlich wäre, etwas noch verheerenderes zu Tage fördern? Etwas das alles vernichten würde, nur um den Triumph der Orks zu verhindern und um mit einem lauten Knall in die Geschichte einzugehen? Uglúk traute es den Morras zu, dennoch gab er noch nicht den Befehl sich aus der Stadt zurückzuziehen. Noch nicht.

    Und im Augenblick war der Kriegsherr auch vollauf damit beschäftigt, sich die Verteidiger der Stadt vom Hals zu halten. Aus irgendeinem Grund schien der Widerstand jetzt noch größer zu werden. Fast so als hätten sie versteckte Reserven von irgendwo in der Stadt frei gemacht. Nach den vielen Angriffen war das eigentlich unvorstellbar und Uglúk gab nicht den Gedanken auf, dass er bald den entscheidenden Punkt überschritten hätte. Dass das Rückgrat der Verteidiger bräche.
    Ein Soldat in voller Montur rannte wie ein Besessener auf den Oberst zu, focht mit seinem Schwert umher und erschlug einen Söldner auf dem Weg zum Orkhünen. Schließlich zerbrach seine Klinge aber am Kopf des orkischen Streitkolbens und perplex sah der Morra seinen Fehler ein. Irgendwelche Wurfmesser flogen Uglúk um seine spitzen Ohren, aber das kümmerte ihn nicht. Dieser verzweifelte Versuch sich gegen einen Heerführer der Orks zu verteidigen, scheiterte kläglich und der Soldat endete wie viele andere vor ihm im Dreck der Straße. Jedoch schien das Schicksal dieses Morras seine Artgenossen nicht zu stoppen und davon zu überzeugen, den Orkhünen nicht anzugreifen.
    Denn kaum war der Soldat zu Boden gegangen, griffen den Orkoberst zwei weitere Kämpfer der Stadt an. Ihre Rüstungen, vormals in rot und weiß gehalten, hatten inzwischen ein einheitliches rot angenommen. Sie taten alles, um den Kriegsherrn zurückzudrängen, schlugen wie wild mit ihren Schwertern nach ihm und schafften es tatsächlich, dass Uglúk aus ihrem Weg wich. Jedoch bekam der eine von ihnen als Antwort darauf den Knauf der Orkwaffe in den Rücken und stürzte zu Boden. Mit dem riesigen Fuß stellte sich Uglúk auf ihn und nagelte den Morra fest. Unterdessen bemühte sich der zweite Soldat seinem Kameraden zu helfen indem er den Orkhünen irgendwie vom Fleck bekam.
    Alle Bemühung scheiterten aber. Nicht weil Uglúk sich nicht bewegte, als der Soldat einen Speer vom schlammigen Untergrund aufnahm und ihm aus der Distanz beisetzte. Nein, er erzielte den gewünschten Effekt und der Kriegsherr setzte dem Soldaten nach, aber nicht ohne vorher die Krone des Streitkolbens mit aller Wucht auf den Boden zu rammen. Genau an der Stelle, an der vormals noch Uglúks Fuß gestanden hatte. In blinder Wut, um den Tod seines Kameraden zu rächen, schleuderte der Morra seinen Speer dem Okhünen entgegen. Uglúk duckte sich drunterweg, allerdings nicht schnell genug, so dass die Spitze der Waffe seinen Arm noch streifte und im Anschluss den Umhang durchlöcherte.
    Mit einem lauten Fauchen tat der Ork den Schmerz ab, ließ seinen Streitkolben an Ort und Stelle liegen und stürmte dem Soldaten entgegen. Die erste vom Zorn ausgelöste Blindheit des Morras wurde abgelöst von Entsetzen. Eine Reaktion kam aber zu spät, denn die Pranken des Kriegsherrn erfassten bereits Schultern und Kopf. Uglúk riss sein Maul auf und vergrub seine Reißzähne tief in der Kehle seines Feindes. Der Körper des Soldaten fiel leblos zu Boden, während Uglúk knurrte und zu seinem Streitkolben zurückkehrte.
    Mehr Feinde rückten an und die Truppen um den Orkoberst wurden weniger. Plötzlich sah sich der Kriegsherr einer Treppe gegenüber. Wie er hierher gelangt war, konnte er sich nicht erklären. Klar war allerdings, wohinauf sie führte. Die Burg der Morras befand sich an ihrem Ende, der Kopf der Schlange. Wie hypnotisiert stampfte Uglúk geradewegs darauf zu, begleitet von nur noch drei Mitstreitern. Ihm fiel nicht auf, dass zwei sofort erschlagen wurden und erst als der Dritte von Pfeilen niedergestreckt wurde, riss es den Kriegsherrn aus seiner Trance.
    Er hatte die unterste Stufe erreicht und setzte seinen Fuß darauf. Aber kaum hatte er das getan, stürmten schwer gerüstete Morras von oben herab. Ehe sie ihn erreicht hatten, hievte Uglúk den großen Streitkolben hoch über seinen Kopf und ließ ihn auf die Treppe herabdonnern. Die Brücke hielt, aber unzählige Steinsplitter sprengten aus der tiefen Kuhle, die sich am Einschlagspunkt bildete. Für einen Moment bremste es die anstürmden Verteidiger von der Treppe und Uglúk nutzte diesen Augenblick, um zu seinen Truppen zurückzukehren.
    Jedoch wurde er sich jetzt bewusst, dass diese viel weiter zurückgedrängt lagen, als er angenommen hatte. Offenbar war er nur eine Speerspitze gewesen, während das Gros der Offensive kaum vorwärts kam. Das Gegenteil war sogar der Fall. Ihr Vorankommen stockte nicht nur, sie wurden mancher Orts zurückgedrängt, wie Uglúk erzürnt feststellte. Brüllend und fauchend erschlug er Feinde auf dem Weg zurück in die Formation. So würden sie nicht weiter kommen. War es diese Explosion gewesen? Hatte sie vielleicht mehr mit ihnen angestellt, als nur durch die Luft zu schleudern? Zerfraß es ihre Moral und schmälerte es ihre Stärke? Wie sonst wurde ihr Ansturm gehalten!?
    Rechts und links von ihm standen nun veqlargh in ihren pechschwarzen Rüstungen und fochten gegen die angreifenden Verteidiger. Und knurrend musste Uglúk mit ansehen, wie sich an entfernteren Stellen, wo keine seiner Elitekrieger den restlichen Truppen zur Seite standen, die Morras ihre Stellung ausbauen konnten.
    Eine Ewigkeit floss dahin. Ein unendlich langer Augenblick, bis sich Uglúk durchrang.
    »Ich dachte, ich müsste das niemals sagen...«, knurrte er, »RÜCKZUG!«
    Die beiden veqlargh an seiner Seite blickten kurz zu ihm auf, zögerten aber keine weitere Sekunde dem Befehl Folge zu leisten. Sie nahmen ihre Hörner zur Hand und bliesen hinein, so dass ein langgezogenes Trompeten über das Schlachtfeld schallte. Die Linie rückte nach hinten und auch Uglúk setzte zum Rückzug an. Das würde nur vorübergehend sein. Er würde sich neu formieren und die Stadt dann endgültig überrennen. Dutzende Krieger strömten die Treppen der Mauern herauf und die letzte Ramme herab. Andere seilten sich von der Stadtmauer oder benutzten die Leitern, die Nachzügler angebracht hatten. Und während sie das taten rückten die Verteidiger der Stadt ihnen beharrlich nach und drängten die Truppen der Orks aus der Stadt heraus.
    Uglúk erreichte eine lange Gasse. Sie endete genau am Fuß einer Treppe zur Mauer und er war nur noch wenige Meter von ihrem Ende entfernt. Orks und Söldner liefen hinauf, als inmitten des Gedränges eine ganze Truppe Morras in die Gasse stürmte. Sie anführend und ein ganzes Stück vor seinen Kameraden laufend, kam ein Ritter in silber schimmernder Rüstung angerannt. Sein Schwert weit in den Himmel gereckt und laut schreiend, lief er auf die früheren Angreifer zu, ohne jedwede Furcht zu zeigen und seines Sieges so sicher. Laut schnaubend blieb Uglúk unvermittelt stehen und brachte sich zwischen die abrückenden Truppen und den anstürmenden Morras. Er beugte sich vor, brüllte dem Ritter an der Spitze laut entgegen und schwang fauchend seinen Streitkolben. Die Waffen donnerte von oben herab und zerschmetterte den Schwertarm des Kriegers. Mit lautem Knall kam der Kopf der Orkwaffe auf dem Boden auf und begrub darunter das Schwert des Angreifers. Der jedoch fand sich im Griff des Kriegsherrn wieder und kurz darauf hoch über dessen Kopf, als sich Uglúk zu voller Größe aufbäumte und den Morra demonstrativ mit beiden Pranken in die Höhe hielt. Unter großer Anstrengung spannten sich die Armmuskeln und mit lautem Gebrüll schmiss Uglúk den Ritter den ankommenden Truppen entgegen und fegte die erste Linie zu Boden. Der Moment des Triumphs währte kurz, als Armbrustschützen in der zweiten Reihe anlegten und auf den Kriegsherrn schossen. Mehrere Bolzen flogen weit vorbei, zweifellos aufgrund der einschüchternden Kraftdemonstration des Orks. Einige der Schützen bewahrten aber genug Ruhe, um einen Treffer zu landen. Der dicke Panzer des Kriegsherrn hatte unendlich viele Macken und Beulen abbekommen und jetzt durchstießen einige der Geschosse den Harnisch vollends und drangen bis in das darunterliegende Fleisch ein. Uglúk fletschte die Zähne, griff zum Streitkolben und überlegte für den Bruchteil eines Augenblicks die Schützen zu zerschmettern. In dem Moment strömten bereits weitere Verteidiger in die Gasse hinein und die Armbrustschützen luden schon ihre Waffen nach. Laut fauchend trat der Kriegsherr den Rückzug aus Vengard an, überwand mit riesigen Schritten die Stufen an der Mauer und drehte sich ein letztes Mal am Ende der Treppe um, bevor er der Stadt endgültig den Rücken kehrte und sie über die Rammen verließ.

    Dutzende Krieger waren vor ihm und vereinzelt hinter ihm, als Uglúk über die Felder vor der Mauer auf den Belagerungsring zulief. Er hasste es zu verlieren. Kühle Abendluft umspielte seine Schnauze, während er den Zelten immer näher kam. Knurren erfüllte die Atmosphäre und schließlich hatte er es geschafft.
    Znaya kam ihm entgegen. Jeden anderen Schamanen hätte er in seiner derzeitigen Laune erschlagen, ohne dabei eine Sekunde zu zögern. Aber auch wenn dieser hier eine Sonderstellung inne hatte, erntete er ein Knurren des Orkoberst. Ohne weiter auf den Schamenen zu achten, ging Uglúk weiter direkt in sein Zelt. Der Streitkolben, der so viele Feinde vernichtet hatte, kam neben den Schädelthron. Wortlos verfolgte der Schamane, wie sich der Kriegsherr der Waffenhalterung entledigte, die die beiden Claymores hielt und die Überreste des zerfetzten Umhangs. Dann ließ Uglúk sich schließlich auf den Thron nieder und schnaubte laut.
    »Was bei Beliar war das? Antworte!«, herrschte der Kriegsherr den Schamanen an, der näher trat. Die unheimliche Aura, die den Hexer sonst umgab, verflog bei der ungezügelten Wut des Orkhünen.
    »Diese Explosion! WAS WAR DAS?«
    »Ich weiß es nicht, Usurpator.«
    »Es hat uns den Sieg gekostet! Etwas anderes kann es gar nicht sein!«
    Ohne einen Kommentar abzugeben, warf Znaya einen Blick auf die Rüstung des Kriegsherrn. Bolzen steckten an vielen Stellen im Metall. Und einige tiefer, als gut für den Ork war. Nur widerwillig entledigte sich der Orkoberst des Brustharnischs, um dem Schamanen die Möglichkeit zu geben ihn zu behandeln. Die Tage des Kampfes hatten ihre Spuren hinterlassen und die Bolzen waren nicht das einzige was durch die Rüstung gedrungen war. Dennoch weigerte sich Uglúk den Thron zu verlassen, sondern befahl den ersten veqlarh in sein Zelt kommen zu lassen. Von ihm erfuhr er über die Lage des Streitmacht um Vengard und auch von den kleineren Angriffen in den nördlichen Bereichen. Um die Verluste der Offensive auf die Stadt auszugleichen, orderte Uglúk sofort an, dass die Lücken im südlichen Belagerungsring durch das vierte Bataillon aufzufüllen. Der Erste salutierte und verließ das Zelt des Kriegsherrn, während dieser mit starrem Blick Vengard anstierte. Gerade so, als könne er es auf diese Weise vernichten.

  6. Beiträge anzeigen #326
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Drakk ist offline

    Vor dem Westtor

    „Na los, Bewegung!“ herrschte Drakk einige der Rebellen an und stürmte weiter vor in Richtung Westtor. Anscheinend hatte einer der Wachhabenden Gardisten den Vormarsch der Rebellen bemerkt und öffnete die kleine Pforte des Tores. Kurz blickte der Hüne sich um.
    Anscheinend waren einige der Orks Wach geworden und aus ihren Zelten gestürmt. „Verdammt...“ murrte der Rotschopf und überlegte. „Einige Schildträger ans ende des Zugs und gebt den anderen Deckung!“ brüllte der Clanlord auf und deutete Hombre und Kalyvala an ihm zu folgen.
    Im Laufschritt rannten sie bis an das Ende des Zuges wo bereits einige der Schildträger in Formation Standen. „gehört der Vogel da zu euch?“ brummte Drakk leise und deutete in Richtung eines Kriegers der einige Meter vor der Schilderreihe stand und seinen Bihänder kreisen ließ. Ein kurzes Nicken eines Soldaten später stand die Entscheidung fest – die Verteidigungslinie musste weiter nach vorne gezogen werden.
    „Ruhm und Ehre oder Tod...“ knurrte der Clanlord und begann zu Laufen. Schritt für Schritt brachten seine Füße ihn näher an den einzelnen Krieger heran. Ja, irgendwie mochte der Hüne diese Situationen. Es war genau das wofür er Lebte – der Kampf war sein einziger Lebensinhalt und das würden die Orks diese Nacht noch zu spüren bekommen.
    Rasch holte der Krieger aus und ließ den ersten Ork, der es gewagt hatte sich ihm in den weg zu stellen, das kalte Erz des Schwertes im Leibe spüren. Ohne großartig lang zu Fackeln zog er die Klinge aus dem Leib und rannte weiter. Mittlerweile war wohl ein Großteil der Orks wach und versuchten ihre Formationen aufzustellen.
    Kaum hatte der Hüne den einzelnen Krieger erreicht ertönte auch schon das Kriegshorn der Orks. „Verdammt nochmal, Beweg deinen Arsch in Richtung Tor!“ fluchte der Nordmann los und parierte einen Schlag eines Orks.
    Noch ehe der Krieger neben ihm Antworten konnte riss Drakk seinen Zweihänder herauf und ließ ihn mit aller Kraft auf die Schulter des Orks niedergehen. Ein lautes Knacken Signalisierte das Zerbrechen des Schulterblatts. Der Nachfolgende Schlag ließ den Ork endgültig zusammen brechen. „komm mit!“ murrte der Hüne und rannte zusammen mit dem Mann in Richtung der Schildträger. Viele der Rebellen waren bereits durch die Pforte geschlüpft, aber der Kampf war noch nicht ganz ausgestanden...

  7. Beiträge anzeigen #327
    banned
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    Rang 4: Wassermagierin.................... Skills (3/8): Akrobatik I, Stab II
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    Yasmin D'Ahara ist offline
    »Nein, was ist denn nun los, warum verweigert sich mir die Magie? Das darf doch nicht sein, nihct jetzt, nihct so kurz, bevor alles aus ist. Nein, die Magie muss nich funktionieren, sie muss, sie muss, sie muss es einfach. Sonst bin ich nutzlos, sonst kann ich nicht kämpfen, sonst erwartete meine Seele ewige Verdammnis«,

    fluchte Yasmin D'Ahara, als sie zum ersten Mal seit der großen Druckwelle versuchte, Magie zu wirken. Bis dahin hatte sie an der Seite dieses selsam unfrendlichenNovizen gestanden und war hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, den Angreifern auszuweichen oder einen kurzen Hieb mit ihrem Dolch zu verpassen, denn zum Zaubern blieb keine Zeit. Doch als sie es nun wieder probierte, war da nichts, einfach nichts, weder Töne, noch Laute, noch irgendwelche Fäden. Es war, als wäre die Magie hinweggefegt, verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Vertzeiflung machte sich in der Novizin breit, blankes Entsetzten erschien auf ihrem sonst so schönem Gesicht, als sie begriff, dass sie wirklich keinerlei Magie mehr wirken konnte.

    So völlig überrascht, aufgelöst und bar jeglicher noch vorhandenen Hoffnung mussten sich damals auch die Feuermagierinnen gefühlt haben, als die Runenmagie zerstört worden war und ihre Magie nicht mehr funktioniert hatte. Damlas hatte es zur fast völligen Einnahme ganz Myrtanas durch die Orks geführt und nun würde es wohl auch den Fall der letzten freien Stadt beschleunigen. Doch wer hatte das getan? War wirklich wieder Xardas erschienen, um dieses Mal auch die alte Magie zu vernichten, wie er es auch mit der Runenmagie getan hatte? Wollte er wirklich der letzte freie Mensch auf Erden sein? Oder hatte gar Innos selbst sein Geschenk an die Menschen zurückgenommen, da er diese ja ganz offensichtlich opfern wollte? Klar, das musste es sein, dieser Gott war anscheinend nicht nur ein mieser Verräter, sondern auch noch ein Geizhals, der es nihct ertragen kann, dass eines seiner Geschenke im Grabe irgendeines anderen liegen würde.

    »Innos, warum tust du das mir, uns an? Warum lässt du deinem Zorn so freien Lauf, warum willst du unbedingt, dass meine Seele verdammt wird?«,

    rief die Schwarzhaarige gen Himmel und fiel mitten im Schlachtgetümmel auf die Knie.

    »Warum kässt du mich nicht ehrenvoll im Kampf sterben, mit der Magie als Waffe? Warum soll ich wehrlos sterben? Warum verfluchst du mich und meine Seele?«,

    stellte die Blauäugige weitere Fragen an den Gott des Feueres, der ihr jedoch nihct antwortete. Dafür reagierte jedoch mittlerweile ein Orksöldner, der mit seiner zweihändigen Axt nach ihr schlug. Glücklicherweise bemerkte sie die Attacke jedoch rechtzeitig aus dem Augenwinkel, sodass es ihr gelang, aus der Gefahrenzone weg zurollen, ehe sie sogleich wieder ohne Zurhilfenahme der Hände wieder auf die Füße sprang und schleunigst das Weite suchte, ehe sie doch noch erwischt werden würde. Komischweiche schienen aber auch die Angreifer zurückzuweichen, was die Südländerin jedoch nicht mehr bemerkte, denn sonst hätte sie sicher anderes gen Himmel geschrieen als dieses:

    »Innos, Innos, warum hast du mich verlassen?«
    Geändert von Yasmin D'Ahara (19.08.2008 um 01:39 Uhr)

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    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline
    Sie hielten sich und weiß Innos noch wie viele Tage sie sich halten würden. Mit dem Willen frei zu sein, die seinen zu beschützen, die Heimat zu halten und natürlich für Innos zu kämpfen, waren die Phalanxreihen bis jetzt standhaft geblieben. Bestanden größere und kleinere anstürmende Ork und Söldnerreihen und pflasterten den Boden mit ihnen, ehe sie immer etwas vorrückten.

    Jun und andere Streiter Innos trieben die Männer an. Sprachen ihnen zu, wahrten die Disziplin in den Kampfreihen und kämpften mit ihnen ganz vorne. Sein Streithammer hatte heute schon einige Knochen bersten lassen und machte seinem Namen als 'Vergelter' alle Ehre. Trotzdem trug auch er Verletzungen davon, wenn auch Schnittwunden und Streifschüsse, sowie eine leichte Platzwunde an der Stirn den Colovianer nicht gerade zu Mister Vengard machten. Aber so oder so ähnlich sah nunmal hier jeder aus. Dreck, Schweiß, Trauer, Wut, Hoffnung, Blut, Schmerz - in einem jeden Gesicht war von jedem etwas mehr oder etwas weniger zu sehen. Gesichter des Krieges, die, würde es ein Maler schaffen sie auf seine Staffelei zu bringen, mehr als 1000 Worte aussagen würden. Doch für sowas war keine Zeit und nach Jun verloren sie sogar durch die Zeit.

    Der Qel-Dromâ wollte endlich mehr. Sie mussten endlich vorrücken und sich durchkämpfen um die Orks in die Zange zu nehmen. So war es an anderen Kampflinien nur ein ständiges, verlustreiches hin und her. Wer wusste wie weit die Orks schon waren? Es war nun mehr aber nichtig, als endlich ein Bote von Cobryn zu ihnen durchkam. Die Burg wurde gehalten, jedoch sollte endlich vorgerückt werden und soviel wie es nur geht von der Westmauer geholt werden. Ein Risiko, aber wohl die einzige Lösung um der Lage gänzlich Herr zu werden. In einer ruhigen Minute riefen sich die Phalanxführer die Informationen zu und Jun war es der sich mit Hiroga, Danrius und Giran dann gen Westtor aufmachte, während seine Phalanx sich bis zur Rückkehr in die Reihen neben ihnen einreihte.

    Die kampferprobten vier Krieger liefen regelrecht über Leichen in dieser blutgeschwängerten Luft und apokalyptischen Szenerie. Nichts war mehr so wie es war und Jun mochte nicht an den Morgen denken. Doch war es wohl sein gemurmeltes Gebet an Innos, was diese Hörner erklingen ließ. Es waren orkische Hörner, doch was verlautbarten sie. Sofern sein rechtes Ohr genau hörte (das linke war voller Blut und es fehlte ein Stück), kam es von dort wo die Rammen standen. Verstärkung oder Rückzug? Der Ritter in Gardistenpanzer und Generalitätswappen, welcher er als Adjudant Wendas trug, rannte noch schneller. Bloß schnell zum Westtor. Dort angekommen hörten sie von der anderen Mauer aus wie da draußen was los sein musste. wie da draußen irgendwas anrückte oder wusste Innos was.

    "Innos steh uns bei, wenn da noch mehr kommen.", fluchte Danrius, während Giran es mit einem >Das wars< kommentierte. un hörte aber nicht hin und rief zu den Schützen und Gardisten nach oben. Ihre wichtige Arbeit hier in Ehren, aber er fühlte eine gewisse Abscheu zu ihnen, da sie es wohl eher ruhiger hatten.

    "Heda Schützen! Was ist da los!"
    "Da kommen Leute angestürmt!"
    "Wer, Soldat?! Verarsch mich nicht!"
    "Sir Qel-Dromâ es sind weder Orks noch ihre Söldner."

    Jun schaute verdutzt, als die Schützen dann ihre Bögen spannten und der Paladin oben das Kommando gab unten das kleine Tor aufzumachen und das feuer auf sein Kommando zu eröffnen. Ja, spinnten sie denn alle? Noch mehr ein Wunder wurde es, als erste Menschen durchstürmten. Krieger und weder nach Ork riechend, noch sonst wie? Keuchend warfen sich einige auf den Boden, während andere riefen das sie Rebellen seien.

    "Jun da ist unsere Verstärkung!", lachte Giran und klopfte seinem Waffenbruder auf die Schulter.
    "Männer ein Zeichen Innos!", jauchzte der Ritter, ehe er sofort nach den Anführer Ausschau hielt, um sie zu begrüßen. Doch leider kam kein bekanntes Gesicht durch, während oben das Pfeilfeuer regelrecht tobte. Ja, natürlich. Draußen mussten sie sein und versuchen sich zu halten bis alle durch waren.

    "An die Waffen! Sobald die letzten drin sind räumen wir alles weg, was versucht danach durchzukriechen."
    Geändert von Ornlu (19.08.2008 um 01:52 Uhr)

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    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Sir Ulrich ist offline

    Vor dem Westtor

    Während der Tross vorstürmte hatte sich Ulrich immer weiter noch vorne orientiert, er wollte einer der ersten sein, um die Männer zu dirigieren. „Schützen nach vorn, Schildträger sollen sie decken“ brüllte Ulrich so laut er konnte. Bis hierhin waren sie gekommen und hatten alles auf eine Karte gesetzt. Dazu gehörte auch, das überhaupt Jemand von den Mauern Vengards sie bemerkte und als Freunde in der Not einstufen würde. Darüber hatte sich Ulrich vorher gar nicht so viele Gedanken gemacht. Was wäre, wenn Niemand reagieren würde und sie nun vor verschlossenen Toren ständen? Den Rückweg würde vermutlich Niemand überleben, „Innos sei Dank“ seuftze der Kommandant kurz. Doch noch war es nicht überstanden, es wurde nur die Pforte des Tores geöffnet, ein kluger Zug. Die schmale Öffnung ließ sich nun mal besser verteidigen als ein weit geöffnetes Scheunentor. Doch für die Rebellen war dies alles andere als hilfreich, die Zeit, bis sich alle durch das Nadelöhr gequetscht hätten, würde ihnen ewig vorkommen.

    Auch wenn die Gunst der Stunde und der Überraschungsmoment auf Seiten der Rebellen war, änderte nichts an der Tatsache, das nun unzählige Orks auf den Beinen waren und auf die Menschtraube vor dem Westtor zuhielten. „Feuer“ schrie der Paladin aus Leibeskräften. „Mehr Schützen nach vorn“, noch hatten sie ein wenig Zeit, um mit den Bögen Wirkung zu erzielen, dies galt es zu nutzen. „Feuer“, wieder fielen einige Orks, die sich schneller näherten als erwünscht. Eine letzte Salve wurde verschossen, dann war die Meute der Orks fast bei ihnen. „Speerkämpfer vor, haltet die Linie..., die Schützen sollen sich zurückziehen“.

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    Legende Avatar von Malak
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    Großer Tumult entstand durch den Versuch des Vordringens der Rebellen. Einige der starken Krieger übernahmen die Rückenversicherung, gewissermaßen. Er selber stand wieder mal nur im Weg, zwar hatte er sein Erz – Langschwert schon gezogen, um sich notfalls zur Wehr setzen zu können, aber was brachte das schon? Waren es doch die Schildträger vorne, die starken Krieger auf den Flanken und die Anführer, wenn man es so will, im Rücken. Er selber stand doch nur im Weg herum, in der Mitte, dicht vor den Schildträgern. Auch die Magie blieb ihm verwehrt, seine Vermutung bestätigte sich tatsächlich, der magische Impuls schien jedwede Art und Form von Erscheinungen, magisch hervorgerufen, zu unterdrücken. Gut, er war ein guter Kämpfer, so war das nicht, von seinem Kampftalent her, hätte er vielleicht einen Platz auf den Seiten bekommen können, doch war er nur Magier, schlecht gepanzert, ein sehr dünnes Kettenhemd aus Eisen war das Einzige, was ihm blieb. Das sorgte sogar dafür, dass man mit einem kräftigen Hieb sogar in seinen Körper eindringen konnte, bei einer stärkeren Rüstung könnte man ihm höchstens Schmerzen durch Aufpralle versuchen. Bolzenschüsse, die durch die Rüstung, auch noch zu erwähnen. Mittlerweile wurde auch so mancher Ork auf sie aufmerksam, eine kleine Schlacht entbrannte, wenn man so wollte. Aber das rettende Tor, wohl eher Tür, war nahe. Einige Feinde durchbrachen auch ein paar Seiten, verursachten Verwirrung, schossen Bolzen durch die trostlose Nacht. Was für ein Gemetzel, der Magier hatte so was noch nie erlebt. Die kleinen Feldzüge mit dem Nomaden, der Hinterhalt gestern, aber das hier war etwas Anderes. In schossen viele Gedanken in den Kopf. Wenn er sich vorstellte, dass die Leute Vengards das schon Wochen mitmachen mussten, die unendlichen Gräueltaten, die etlichen Toten Tag ein Tag aus. Der ständigen Angst ausgesetzt zu sein, jeden Tag zu sterben, obgleich bei der Verteidigung, da man so mutig ist oder beim Massenrichten, sollten die Orks die Festung erstürmen. Seine Entschlossenheit der letzten Tage wich, er bekam das Gefühl, was man wohl Angst nannte, zweifelte, ob seine Entscheidung richtig war, ob er nicht in Al Shedim hätte bleiben sollen. Die Angst zu Sterben vergrößerte sich sogar beim Gedanken, dass er sich durch die momentane Magieblockade in Falle eines erfolgreichen Sturms nicht nach Al Shedim zurück teleportieren könnte…

    Mittlerweile hatte auch er die Tür bald erreicht, aber die Orks und Söldner kamen von überall her, es bildete sich vor der Tür nun eher eine Art Rückhalt, damit weiter Leute sicher nach Vengard konnte und damit man im richtigen Moment herein konnte, während man die Tür schnell schloss. Da der Raum enger wurde, auf dem sich alle aufhalten mussten, war die Seitenabwehr ziemlich dicht am Zentrum, ein fataler Nachteil. So verschmolz nämlich Flanke mit Zentrum und es gibt keine organisierte Verteidigung mehr, was aufgrund oben genannten Platzmangels auch Konsequenzen hatte. Auch in seiner Nähe kamen vermehrt Angriffe, ein paar Söldner. Natürlich waren genug Rebellen für alle da, aber einer war direkt vor den zwei Schildträgern Malak’ s, wurde damit auch sein Gegner. Die üblich Strategie wurde angewandt: Die Beiden vor ihm blockten während er versuchte mit seinem 105 Zentimeter Langschwert aus feinem, glatten und glänzenden Erz, den Söldner zu treffen. Plötzlich rannte der Söldner direkt auf die Schilde zu schaffte sie zu durchbrechen. Er setzte einen Schlag von oben, der Magier parierte in der Luft und drückte seine Schwert nach unten, doch sein Gegner passte auf, ein entwaffnen würde wohl nicht werden. Plötzlich zog einer der am Boden liegenden Schildträger am Bein des Söldners, dieser geriet ins Taumeln. Sofort nutzte er die Chance, hob sein Bein und trat Richtung Griff des Zweihänders, viel eher Richtung Hand. Nun war er entwaffnet und er holte zum Gnadenstoß aus…es war nur ein kräftiger Schlag auf den Nacken, er drang ein wenig ein und das Knacken besiegelte das Ende. Er dachte kurz nach. Wie viele Wesen hatte er nun getötet? Der Söldner auf dem Hof, die Zwei beim Konvoi und der Ork dort und jetzt noch einer…irgendwie traurig, aber er hatte in den Situationen keine Wahl. Nun hieß es aber Richtung Eingang zu Vengard. Er stand nun schon vor der Tür, schaute kurz zurück. Die Meisten waren schon in der Stadt, nur wenige, starke Krieger bildeten noch den Rückhalt, um rückwärts laufend und kämpfend auch die Stadt zu gelangen. Er sah sich das Chaos kurz an, als ihn ein Pfeil direkt an der Wange vorbei flog und eine Schnittwunde verursachte. Da verflog ihn wieder der Mut, die Angst kam hoch. Schnell rannte er durch die Tür, an der anderen Seite blieb er jedoch noch in Kampfstellung, um seine Angst nicht zu zeigen. Aber die Meisten waren eh schon drin, die letzten Kämpfer mussten nur noch irgendwie schnell hindurch, um schnell wieder zu machen zu können, wobei man die Feinde dafür wohl ein wenig zurückdrängen werden musste…

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    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas erwachte langsam aus seinem Schlaf. Er war gestern direkt im Gespräch mit dem Schwarzmagier eingeschlafen. Nur die Glut im Kamin erinnerte daran, dass der gestrige Tag wirklich so statt gefunden hatte, wie seine Erinnerungen es ihn in den Kopf hämmerten.
    Lunovis hatte es sich auf dem Boden des Ladens 'bequem' gemacht und schlief noch dort, auch wenn dessen Schlaf nicht besonders erholsam sein musste, denn hin und wieder drehte sich der Schwarzmagier ruckartig von einer Seite zur anderen. Lunovis hatte den hohen Feuermagie in der Nacht nach Antworten befragt, Antworten zu der Situation in und um Vengard. Doch der Barbier konnte keine Antworten geben, denn er selbst, ahnte nur von den Dingen, die hier wirklich vor sich gingen. Die Explosion, die es am gestrigen Tage gab, schien außer einer Druckwelle nichts angerichtet zu haben, doch nun wusste Lopadas, dass diese scheinbar alles Magische blockiert hatte. Dies würde das Problem mit seiner Tür und mit dem Entzünden des Kaminfeuers erklären. Wahrscheinlich war auch im Lazarett Hölle los, weil niemand mehr seine magische Heilung einsetzen konnte. Es war also doch eine Katastrophe entstanden, wie es der Diener Innos' vorrausgesagt hatte. Seine Brüder hatten wahrscheinlich noch gar keine Ahnung was sie angerichtet hatten, wenn sie denn noch lebten. Da sie als letzte Magier gewirkt hatten, mussten sie unmittelbar in der Nähe der Explosion gewesen sein und was an einem solchen Ort geschah, konnte man sich nur wage vorstellen, denn schließlich ermöglicht die Magie vieles.
    Langsam erhob er sich aus seinem Schlafplatz und ging zum Kamin. Mit etwas Papier und weiteren Holzscheiten schaffte es der Feuermagier die Glut neu zu entfachen. Es war ein seltsames Gefühl den Kamin wieder auf unmagische Weise zu entzünden. Früher, vor der Zeit im Orden, hatte er es immer ohne die Hilfe der Magie geschafft, doch als Magiebegabter griff er jedes Mal darauf zurück. Irgendwie fühlte er sich gerade wie der Junge aus dem Wald, welcher sich seinen Lebensunterhalt mit dem Sammeln von Kräutern verdiente und nicht wie ein gestandener Feuermagier, welcher sich gerade in Mitten eines Krieges befand.
    Leise schlürfte er zu einem Regal hinüber und holte ein Bündel Kräuter hervor, mit denen er Tee an setzen wollte. Er hatte sich zum Glück einen Vorrat an Wasser in seinem Laden aufbewahrt, denn das lebensspendene Nass konnte man immer gut gebrauchen. Der Barbier schöpfte etwas davon in den Kessel und hing diesen über das Feuer. Ein Tee würde seine angestrengten Nerven beruhigen, wenigstens ein wenig.

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    Ritter Avatar von Jun
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jun ist offline

    Südmauer

    Erschöpfung - für Jun der Hauptbegriff dieses Tages. Wie lang hatten sie gekämpft gehabt? Jun wusste es gar nicht mehr. Er wusste nur, dass sie mit den letzten Reserven Vengards die Orks nach diesem Knall aus Vengard treiben konnten und dass sie durch die Rebellen Verstärkung erhielten. Als ob die Stadtwache wieder in voller Stärke aufgefrischt wurde. Wobei nicht alle wie Vollblutkrieger aussahen. Erst recht nicht wie die Nordmarer die reinstürmten oder auch Sir Ulrich und Sir Iwein, die der junge Ritter beim schließen des 'Nadelöhrs' am Tor schlagkräftig gegen den Feind begrüßen konnte. Als dann die Tür zu war, mussten die unorganisierten Stürmer flüchten und wurden doch von den Pfeilen der Stadtwachen und Rebellen eingedeckt.

    Alles weitere ging dann Schlag auf Schlag. Man eilte zur Burgreserve, verwunderte Blicke kamen auf, als man mehr Männer sah als vermutet. Dort gab es dann den Befehl zum Angriff. Im Laufschritt preschte man nahezu bis zu den Rampen vor und vereinte sich mit den anderen Truppen, die dabei waren an Boden zu gewinnen. Die Übermacht war ab da zu groß für die Orks die sich wirklich am zurückziehen waren und manche mussten gar riskieren von den Mauern zu springen, um nicht von Pfeilen, Schwertern und Speeren durchbohrt zu werden.

    Eine ungeheure Erleichterung kam aus den Kehlen aller, die diese und die vielen Schlachten davor schon in Vengard geschlagen hatten. Rebellen wurden teils von mehr vor Glück weinenden Männern der Stadtwache begrüßt, manche schöpften wieder mehr Hoffnung und lobpreisten Innos und viele an den Mauern ließen ihrer Wut und Anspannung freien Lauf und schrieen martialisch gen Südheer der Orks.
    Ja, sehr viele Emotionen wurden frei.
    Nur Innos wusste, was die vielen Krieger alles gesehen und überstanden hatten. Sie konnten sich auf bestimmte Art schon Veteranen nennen.

    Im Inneren der Stadt und den Häusern wurden dann jene Söldner und Orks erbitterst gejagt, die es nicht schafften rechtzeitig zur Rampe zu kommen. Es war, als ob die Wut der Soldaten unermesslich war und sie noch mal alle Kräfte mobilisierten. Diese Mobilisierung führte sie auch zum Geheimgang, von dem aus die Orksöldner kamen. Dieser wurde dicht gemacht, so dicht dass nicht mal ein Lüftchen durch konnte.

    Als es dann zum Morgen hin graute, sah man mehr und mehr das Bild dieser Apokalypse. Es schien als ob es die verheerendste Schlacht gewesen wäre. Überall lagen die Toten, ragten die Pfeile und Klingen aus den Leibern und ergoss sich Blut zu Pfützen. Ein grausames Bild, das selbst Jun, der da schon abgestumpft schien, noch einmal prägte.
    Als die Sonne dann aufging, sammelte er seine Männer. Die Männer die er seit der ersten Schlacht führte. Kein Dutzend blieb von ihnen übrig, dabei waren sie einst vier Dutzend. Er war aber froh, dass Danrius, Giran und Hiroga auch dieses Mal mit ihm alles durchstanden.
    Jun dankte ihnen, dass sie auch dieses Mal eine der Speerspitzen der freien Menschen dargestellt hatten und eisern diese Schlacht überstanden. Danach gab es nur noch einen Befehl. Sie stiegen auf die Mauern und räumten dort etwas auf, während unten die Aufräumarbeiten begannen. Der Ritter meinte dann irgendwann, dass sie die Mauer bewachen würden und es sein Befehl wäre - sie hatten sich diese Ruhe verdient, an sich alle die gekämpft hatten. Der Qel-Dromâ lehnte sich wie die anderen an die Zinnen, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, während Sonnenstrahlen wie Tags zuvor ihm ins Gesicht schienen. Es tat gut und machte trotz der Schmerzen am ganzen Leib müde.

    "Sir Qel-Dromâ, was war dieser Knall?", fragte ein Knappe.
    "Ein Zeichen Innos, Reynald, ein Zeichen Innos, dass die Rebellen rief und die Orks schwächte...", antwortet Jun.

    Und so ruhten sie nun da. Blutverschmiert, gezeichnet von vielen Kämpfen und Bildern, unendlich müde oder gar schon eingenickt und mit einem Hauch vom Glück erfüllt. So war es nach der Schlacht, rein und omnipotent in den Leibern der Verteidiger des Guten - Erschöpfung.

  13. Beiträge anzeigen #333
    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Vengard

    Letzte Nacht war Colombo seit seiner Verletzung am Hang das erste Mal wieder richtig gerannt. Und sein Körper dankte es ihm nicht gerade.

    Irgendwie konnte er die Euphorie unter den restlichen Rebellen, dass man Vengard erreicht habe, nicht ganz teilen.

    Jetzt waren sie genauso in der Stadt gefangen. Hunderte neue Sträflinge, die darauf warteten, an die Orks verfüttert zu werden.

    Colombo hatte sich einen ruhigen Platz gesucht, an dem der Kampf, der Tag und Nacht hindurch gefochten wurde, noch nicht tobte.

    Vieles hatte sich verändert, seit er das letzte Mal in Vengard war.

    Vor 20 Jahren absolvierte Colombo hier einen Teil seiner militärischen Ausbildung.

    Kampfgeräusche hatten inzwischen den beschäftigten Klang der nie ruhenden Stadt abgelöst, der große Stolz war der ständigen Angst gewichen.

    Colombo erhob sich.
    Es musste hier doch irgendwo, irgendetwas zu tun geben, wobei man nicht unbedingt den Tod finden würde.

  14. Beiträge anzeigen #334
    Ritter Avatar von Rethus
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    Händler-/Handwerkerviertel

    Die Schmerzen waren unerträglich. Als die Rebellen es in Vengard hinein geschafft hatten, warf sich Rethus einfach an eine Hüttenruine und rekelte sich vor Schmerzen. Er schrie jedoch nicht. Sein Atem röchelte. Die fehlende Ausdauer und diese unerträglichen Schmerzen nahmen Rethus die Kraft auch noch zu schreien.
    Er kullerte sich mehrmals auf alle Seiten. Durch dieses Gerenne hatte er alle Muskeln überanstrengt. Es war kein Muskelkater, den Rethus verspürte, sondern etwas viel Schlimmeres. Als wären alle Glieder, Muskeln und Organe durchgerissen.
    Anderen erging es genauso. Viele wälzten sich in seiner Nähe auf dem teils zerstörten Boden. Auch Tobir lag sich umklammernd an der Burgmauer. Manche schafften es jedoch den Schmerz im Stehen auszuhalten. Und die wenigsten atmeten nur schwer. Einer davon war Ulrich, der die Menge prüfend überblickte und trotzdem neben bei noch Anweisungen machte, um dem Strom der Orks anzuhalten.

    „Verdammt, wir müssen alle unerfahrenen Rebellen hier wegbringen!“ brüllte einer von Ulrichs Männern, der auch nur schwer atmete. „Beim nächsten Bolzenhagel sind sie alle tot!“
    „Lass sie hier im Händler- und Handwerkerviertel“, antwortete Sir Ulrich knapp und kümmerte sich um einen Rebellen. „Bring sie aber ein Stückchen weiter in die Stadt, Jon.“
    Jon war der Name des Mannes.

    Langsam pegelte sich Rethus’ Atmung wieder in ihren richtigen Stand. Damit kam nun die Kraft zurück, die ihn dazu brachte nun Schmerzensschreie von sich zu geben. Seine Muskeln versuchten sich wieder in ihre normale Lage zurückzuverkrampfen.
    Der Schmerz dauerte lange an.

    „Los, aufstehen!“ befahl Jon. „Los ihr müsst hier weg!“
    Einige der Rebellen schafften es unter den quälenden Schmerzen aufzustehen. Auch Rethus musste es versuchen. Langsam versuchte er seine Arme von seinem Körper wegzubewegen. Nun stützte er sich vorsichtig auf, doch als er mit seinem rechten Bein aufstand, verkrampfte sich wieder sein ganzer Körper, und er schrie. Sofort fiel Rethus wieder in sich zusammen. Tobir wurde an ihm vorbeigezogen. Auch Rethus wurde in diesem Moment von zwei Rebellen gepackt und fortgezogen. Dabei übernahm der Schmerz die Kontrolle über seinen Körper und machte ihn bewusstlos.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Händler-/Handwerkerviertel

    Von einem seltsamen Traum erschrocken, schlug Rethus die Augen auf. Er lag zugedeckt auf einer Matte. Langsam drehte er seinen Kopf hin und her, um zu prüfen, wo er sich befand. Rechts von ihm waren einige Hütten, davon eine Schmiede. Links konnte er eine Brücke erkennen, die zum Markt führte. Das las Rethus auf einem Schild, das neben der Brücke stand. Bei dem Markt ragten zwei riesige Türme empor. War dies die Burg des Königs? Rethus runzelte die Stirn.

    Nun bewegte er alle seine Gliedmaßen. Die Schmerzen waren zum Großteil verschwunden. Als er sich nach seinen Beinen vergewissert hatte, richtete er sich langsam auf. Er befand sich auf einem kleinen Platz. Überall um ihn lagen Rebellen. Die meisten schliefen. Tobir konnte er jedoch nicht ausmachen. Bei zwei der Rebellen stand jeweils ein Ritter, der sie versuchte zu pflegen. Die Kriegesschreie konnte Rethus noch immer wahrnehmen. Wie lange der Kampf wohl noch ging? Aber eines wusste er: Die Ritter werden nicht aufgeben.

    Plötzlich schossen alle Gedanken in Rethus’ Kopf zurück. Nun fiel ihm wieder ein, warum er unbedingt nach Vengard kommen wollte. Handors Gesicht nahm er. Und die Gedanken an einen Lehrer.
    Ein Tropfen viel. Kurz darauf der nächste. Es begann zu regnen.

    „Verdammt, was machen wir jetzt?“ fluchte Jon. „Die Rebellen werden sich erkälten!“
    Prüfend sah er hastig um sich. „Wir müssen sie in die Häuser bringen!“
    Sofort stürmten Helfer los, die die Rebellen in die Häuser um den Platz verfrachten wollten. Wenige der Herumliegenden standen selber auf. Auch Rethus schlug die Decke zurück und sprang auf. Sogleich ging er zu einem Bewusstlosen, packte ihn unter die Schultern hindurch am Brustkorb und begann diesen hinter sich in ein Haus zu zerren.
    Anschließend jagte er wieder nach draußen und zog den nächsten in dasselbe Haus.

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #336
    Ritter Avatar von Mutton
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    Noch immer blähte kühler Sturmwind die Zeltreihen des Belagerungsringes. Selbst innerhalb der nach heißem Fett penetrant miefenden Feldküche, die durch ihren Dampfsaunacharakter glänzte, rieben sich die ersten weniger harten Burschen bereits ihre blauen Patschehändchen. Die meisten unter ihnen waren beim letzten Ansturm auf die Burg beteiligt gewesen. Und sie hatten es nicht geschafft, dem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Zugeben: Vielleicht breitete sich nach der siegessicheren Euphorie und den Gesangsstunden jeden Abend nun vorübergehend unterkühlte Stimmung aus. Man konnte sie förmlich riechen. Ja, als jemand, der schon die ganze Zeit unter Menschen und Orks zugebracht hatte und nicht die rauesten Seiten des Krieges verarbeiten musste, hatte Mutton als Küchengehilfe die einzigartige Chance, in die Köpfe der Anwesenden zu blicken. Da war zum Beispiel dieser Typ dort drüben. Dieser starrte seit beinahe einer halben Stunde nur noch seine Suppe an, ohne auch nur einmal daran zu denken, seine Kinnlade wieder hochzuklappen. So sah wirklich nur jemand aus, dessen Leben im Innersten erschüttet wurde. Ein Aufschrei, ein kurzer Moment der Angst und des Verlustes hatten ihm wohl den Sinn zur Realität genommen. Vorher war dieser Mann vielleicht gesellig, hat viel mit seinen Kameraden gelacht, war vielleicht ein Witzbold, scheinbar durch nichts zu erschüttern. Jetzt lachten sie ihn aus oder schauten ihn mit angewiderten Augen an, ganz so, als würde man nie so werden können. In Wahrheit passierte es dieser Tage es überall. Selbst manche Orks zeigten eine verletzbare Seite. So auch Gendohb, welcher schon wieder wie ein Schatten zwischen den anderen Grünhäuten Platz genommen hatte. Man achtete ihn. Er hatte sicher mit vollem Körpereinsatz gekämpft, hatte alles gegeben. Ja, selbst sein Bein musste für die gemeinsame Sache geopfert werden. Es wurde letzte Nacht unter freiem Sternenhimmel und ohne Betäubung amputiert. Man hatte dem zähen Ork eine Holzscheite in den Mund gesteckt, damit er sich nicht ihm Wahn der Schmerzen die Zunge ausbeißen konnte. Aber es half nicht viel. Auch Mutton lag noch immer dieses Geräusch in den Ohren, wenn sich der Heiler langsam aber sicher mit dem Sägeblatt durch die Knochen vorarbeitet. Das jagte einem jedes Mal erneut einen Schauer über den Rücken. Doch Schluss – die Tatsache, dass so etwas mittlerweile täglich geschah, war schlimm genug. Vielmehr Aufmerksamkeit gebührte den schönen Dingen, welcher man selten habhaft werden konnte. Und selbst wenn Mutton in diesem Moment nichts sonderlich Becircendes in den Sinn kam, so wusste er dennoch, was gegen dieses stumpfsinnige, zermürbende Hämmern der eigenen Seele half – nämlich zu beten.

  17. Beiträge anzeigen #337
    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Colombo ist offline

    Vengard

    Etwas niedergeschlagen schlenderte Colombo durch die Straßen. Er hatte doch tatsächlich in der Stadt keine Arbeit gefunden, die nicht das Berühren von Waffen bedeutete.

    Außer ihm schien jedoch jeder etwas zu tun zu haben. Schmiede stellten in größter Eile neue Waffen her, behelfsmäßige Ailetten wurden angebracht und überall brodelten Kessel.

    Niemand sah von seiner Arbeit auf, alle arbeiteten mit größtem Eifer. Gerade als Colombo einem Zimmermann bei der Arbeit zu sah, kam ein breitschultriger Mann zu ihm.
    "Was ist deine Aufgabe?", fragte er in vorwurfsvollem Ton.

    "Du bist in Vengard und trägst keine Waffe?" Der Mann holte ein Schwert in einer Scheide hervor. Es maß etwa zwei Fuß in der Klingenlänge und hatte einen einfachen Griff.

    "Hier! Nimm! Und jetzt geh und hilf den anderen beim Leichen wegschaffen!"

    Damit war der Breitschultrige verschwunden.

    Die Leichen wegschaffen. Mit einem Seufzer machte sich Colombo auf den Weg.

    Unterwegs warf er das Schwert neben einen Toten, sodass es aussah, als wäre es dessen Waffe gewesen.

  18. Beiträge anzeigen #338
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
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    Belagerungsring

    Zuckend und zischend regte sich der orkische Körper, als die glühende Klinge an der Bauchseite des Orken vorbei fuhr und die Stichwunde einbrannte und sich dann an die zwei Stellen machte, wo zuvor abgebrochene Pfeile waren. Mit einer orkischen Salbe wurde die Heilung angeregt der Rest lag beim Ork. Da hatte Tat'ank'Ka bei sich auch keine Sorgen. Orks waren robust und hart. Da konnten viele Morrapfeile einschlagen, wenn sie nicht die richtigen Stellen fanden. Ebenso die anderen Wunden.
    Gekämpft hatten sie bis zur Erschöpfung und sowas war schon wirklich hart bei einem Ork. Leider musste man den Morras zugestehen das sie doch was konnten und mit ihrer Hexerei wohl alle verzauberten. Er hatte diese Hunde in roten Roben gesehen, wollte Rache für Khorinis und seine Brüder und wurde dann doch von Gorbag abgehalten, ehe er von Pfeilsalven durchlöchert worden wäre.

    Alles danach ging sehr schnell. Erst davor dieser Schnee und dann der Knall. Von da an wurden die Morras stärker und krochen aus allen Löchern. Letztlich mussten sie sich zurückziehen und das mit dem grässlichen Nachgeschmack Brüder dort gelassen zu haben und Vengard diesmal nicht erobert zu haben.

    "Gib mir Wurzelschnaps!", fluchte der Späher Kupruk an, der die Wunden einbrannte. Warten bis ein Schamane kam konnten sie nicht und genug höhere Orkkrieger hatten das Recht sich zuerst behandeln zu lassen.
    Feruk reichte Tat'ank'Ka dann eine Flasche.
    "Wie viel hast du erwischt, Orak?", fragte Tat'ank'Ka den eisenharten Feruk.
    "Zwei - aber zwei richtig gute und du?", fragte Feruk.
    "Ich weiß es nicht. Anfangs waren es auch zwei. Was danach kam war nur Kampf. Vielleicht erwischte ich da auch noch Orksöldner - aber selbst schuld, wenn sie dumm herum stehen." meinte der Waffenschmied und bäumte sich etwas auf.
    "Wir haben da genug gute Orks verloren. Beim nächsten Mal müssen wir mit aller Härte noch mal rein - mit allen.", meinte Tat'ank'Ka, woraufhin die zwei anderen Orks nickten. Gorbag schlief gerade.

    "Lass uns was essen.", schlug der Späher wie zuvor auf orkisch vor.
    "Was denn? Die letzten Tage kam gar nichts mehr aus Montera. Davor schon kam nicht immer viel. Hast du es nicht mitbekommen. Diese Morras aus den Wäldern, aus der Wüste und Rebellen haben im Hinterland Ärger gemacht und Höfe angesteckt.", meinte Feruk.
    "Fubak! Und was sollen wir essen? Grmmmmll.... Ich habe Hunger und seid zwei Tagen wegen der Schlacht nichts mehr gegessen! Lasst uns einen Morra greifen.", schlug der Waffenschmied vor und sah sich schon um. Die beiden anderen Späher fragten skeptisch, auch wenn sie ahnten was Tat'ank'Ka vor hatte.
    "Wir sagen einen der niederen Morras, das er mit uns auf Patrouille gehen soll und im Wald..." Tat'ank'Ka schaute sich um "...im Wald erschlagen wir den und schneiden das Fleisch in gute Stücke. Besser als nichts ist das allemal.", meinte Tat'ank'Ka und konnte die beiden überreden. Die drei Späher erhoben sich trotz ihrer Wunden und gingen los um sich einen Morra auszugucken. Die bekamen ja eh nichts mehr zu essen, wenn Tat'ank'Ka Feruk richtig verstand.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja ist offline

    Nahe beim Belagerungsring

    Was macht man, wenn es plötzlich nur wieder so vor Orks zu wimmeln scheint um einen herum? Ich meine für den Fall, dass man nicht bereit ist ein Gebet zu sprechen?
    Redsonja und Troan sassen nämlich fest. Die Grünhäute brachten die vorwitzigen Menschlinge unbeabsichtigt in eine unangenehme Situation. Zuerst wanderte der Zeigefinger Redsonjas in Richtung Vengard, dann zeigte er zurück in die Sicherheit der myrtanischen Wälder. Vehement wiederholte ihr Schüler das letzte Handzeichen seiner Lehrmeisterin, während diese leicht den Kopf schüttelte.

    Darum sind wir nicht hier.

    Dachte sie und gab Troan zu verstehen, dass er alleine zurückkehren sollte. Das wollte er jedoch auch nicht. Mit Gebärden lieferten sich die beiden einer hitzigen Diskussion und es erschien beinahe wie ein Wunder, dass sie nicht handgreiflich wurden.
    hhmmmmgrhhhhmmmr
    Ertönte es plötzlich und die beiden Streithähne erstarrten.
    Was war das?
    Fragte sich Redsonja und liess den letzten Dolch in ihre Rechte gleiten, während sie kaum wagte zu atmen. Langsam duckte sie sich, versuchte sich im Gras zu verbergen. Troan tat es ihr gleich. Schlussendlich schauten sie sich mit grossen Augen an und da war schon wieder das Geräusch, das an ein unterdrücktes Lachen erinnerte. Einige weitere bange Momente verstrichen, in denen es die rothaarige Kriegerin nicht schaffte mit ihrem Leben abzuschliessen. Zu sehr hing sie daran, dann tauchte Thalin aus dem Gebüsch aus und winkte mit der Hand.
    Kommt mit mir.
    Erkannten die beiden Profis der Zeichensprache geistesgegenwärtig und leisteten dem Läufer Folge.

    Wenig später hatten sie einen vollkommen verrotteten Schuppen erreicht. Die Balken waren mit Moos überwachsen und es roch stark nach Moder. Da und dort schoss ein Pilz aus dem satten Grün hervor. Thalin schob einige Äste zur Seite, dann stiegen sie in etwas ein, was einst ein kleiner Vorratsraum gewesen sein musste.
    Was machst du denn hier und wo ist der Rest? Wieder am Bauernhöfe überfallen
    Flüsterte Redsonja leicht giftig.
    Sind sind nach Vengard vorgedrungen.
    Alle?
    Fast.
    Entgegnete der blutjunge Rebell.
    Und warum bist du nicht mit ihnen gegangen?
    Ich habe etwas beobachtet.
    Was?
    Mischte sich Troan plötzlich ein.
    Unweit von hier haben sie einige Truppen abgezogen. Ich habe zuerst vermutet, dass sie damit die Verluste an der Hauptfront und beim Durchbruch der Rebellen decken wollten, dann habe ich jedoch gesehen, dass sie sich unweit von hier postiert haben. Sie scheinen etwas zu bewachen.
    Bestimmt ein Nahrungszelt.
    Mutmasste Redsonja und hob den Finger in die Höhe.
    Kannst du noch eins, zwei Leute auftreiben? Ich hätte nämlich eine Idee.
    Zwei Augenpaare ruhten auf der jungen Frau und machten deutlich, dass sie dies noch etwas genauer erklären musste.
    Nun dumm sind sie nicht. Sie wissen genau, dass sie ohne Nahrungsmittel aufgeschmissen sind. Was sie hingegen nicht zu kontrollieren vermögen ist das Trinkwasser.
    Die Augen der rothaarigen Kriegerin funkelten entschlossen.
    Ich habe von der Theorie gehört, dass sich sich Krankheiten, Seuchen und anderes Übel durch die Dämpfe von Wasser verbreiten lassen. Oft reicht es einen toten Tierkadaver in den Oberstrom zu legen. Dazu braucht man sich nicht in den Belagerungskreis zu schleichen. Dennoch dürftet ihr euch nicht erwischen lassen. Die Orks scheinen überall zu sein.
    Redsonja glaubte Thalin nicken zu sehen.
    Treffen wir uns hier wieder?
    Wollte er wissen.
    Ja.
    Stimmte die junge Frau zu. Nun blieben nur noch ein paar Fragen zu klären und sich gegenseitig Glück zu wünschen. Kurz darauf trennten sich ihre Wege wieder.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Händler-/Handwerkerviertel

    Das schlechte Wetter verzog sich. Natürlich blieb noch immer der ganze Himmel bedeckt mit Wolken, aber es war schon wieder heller, als Mitte Nachmittag. Rethus war die ganze Zeit über in dem Haus geblieben, in das er mehrere Rebellen geschleppt hatte.
    Jon war gleich nach dieser Aktion Richtung Westtor verschwunden. Die Orks rannten scheinbar unaufhörlich auf die Mauern zu. Denn noch immer hörte Rethus Schreie.

    Doch jetzt hielt ihn nichts mehr in diesem Haus. Er lehnte sich mit seinem gesamten Körper gegen den Haustürpfosten. Kurz dachte er an seinen Vater. Ob er in einen der Clans war. Rethus wusste es nicht. Doch durfte er sich nicht mit diesen Gedanken ablenken. Sogleich stieß er sich von dem Pfosten ab und ging nach draußen.
    Einige Rebellen, die nichts zu tun hatten schleppten Leichen in Rethus’ Richtung. Hier schien irgendwo das Lazarett zu sein.
    Verdammt schon wieder bekam Rethus einige Tropfen ab. Das Mistwetter kehrte zurück. Doch jetzt war an das Haus hinter ihm nicht mehr zu denken. Er musste Handor finden. Koste es, was es wolle.

    Das Wetter verschlimmerte sich, als Rethus durch die Gassen und Straßen ging. Handwerker arbeiteten so schnell sie konnten. Hämmer klopften auf Stahl. Dieses Geräusch war in Vengard am häufigsten zu vernehmen. Wieso auch nicht, denn schließlich waren Waffen und Rüstungen das aller wichtigste, was die Männer des Königs nun brauchten.
    Rethus bog in eine weitere Straße ab, in der sich eine Schmiede befand.
    So suchte er immer weiter, bis er sich vor einer etwas dünneren und niedrigeren Mauer befand. Er spurtete an der Mauer entlang. Am Ende der Mauer stand ein weiters Schild.
    „Tempelviertel“ war darauf zu lesen.
    Rethus runzelte die Stirn. Der Eingang in dieses Viertel war bewacht. Es war ihm also nicht gestattet dort hineinzugehen. Das hätte Rethus auch ohne seinen überaus starken Scharfsinn erkennen können. Dennoch ging Rethus zu der Wache.

    „Kein Zutritt“, sagte der Soldat.
    „Ich bin auch nicht wegen dem Ersuch gekommen, dieses Viertel zu betreten“, antwortete Rethus bestimmend. „Ich wollte nur wissen, ob Sie einen gewissen Handor kennen. Einen Ritter.“ Rethus schluckte erwartungsvoll.
    „Ja, ich kenne ihn.“
    „Wissen Sie auch, ob er hier gewesen war?“
    „Ja, er ist hier in Vengard.“ Ein gewaltiger Stein räumte sich von Rethus’ Herzen. „Er ist gestern mit den Rebellen hier angekommen.“
    Was? Handor war die ganze Zeit dort? Rethus hätte bloß nach ihm suchen brauchen.
    „Können Sie mir genau sagen, wo er hingegangen ist?“ fragte Rethus.
    „Natürlich zum König. Frag dort am besten nach ihm. Du weißt doch mit Sicherheit, wo sich die Burg des Königs befindet?“
    Rethus nickte. Damit endigte das Gespräch und Rethus entfernte sich vom Eingang des Tempelviertels.

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