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  1. Beiträge anzeigen #41
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Im Wald neben dem Rebellenlager

    „Ich erkenne ihn nicht mehr wieder“, entgegnete Tobir, der den Lichterschleier prüfend überblickte.
    Rethus verstand ihn nur zu gut. Tobir war mittlerweile ein Gefolgsmann von Callindor geworden, der nun völlig aufgebracht im Wald verschwunden war. Auch Rethus sah erschrocken die strahlende Lichter vor ihnen an.
    „Wenn diese verfluchten Lichter nicht wären, wäre ich ihm hinterher geeilt“, sagte Tobir besorgt.
    Langsam löste sich der starre Körper von Rethus. Niedergeschlagen, dass er Callindor noch nicht mal die Scheine geben konnte, sank er zu Boden. Kurz wischte er seinen Schreckschweiß von seiner Glatze. Auch Tobir sank nach unten und ließ sich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm fallen.
    „Ich denke, die wirst du brauchen“, sagte Rethus knapp und reichte Tobir eine Schnapsflasche. „Ich habe euch beobachtet, wie ihr euch in das Leben dieses Lysars reingehängt habt. Armer Kerl. Um dich zu entspannen, weil ihr beiden, du und Callindor ziemlich angespannt wart, wollte ich euch etwas zu trinken spendieren.“
    Langsam kam auch Tobir wieder zu sich. Er streckte seine Hand nach der Flasche aus und öffnete sie.
    „Diese war eigentlich für Callindor“, fügte Rethus hinzu und stellte die Milchflasche auf den Waldboden ab. „Und das Fleisch war für uns drei.“ Rethus nahm auch noch die Schnapsflasche hervor, die für ihn bestimmt war und öffnete auch diese. Sofort nahm er einen Schluck. Auch Tobir genehmigte sich einen.
    Beide erschraken, als der magische Lichterschleier mit einem leichten Knall verschwand.
    Geändert von Rethus (17.08.2008 um 15:57 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #42
    Waldläufer Avatar von Tobir
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    Tobir ist offline
    Nun war endlich das Licht verschwunden und Rethus hat ihn wieder Klarheit verschafft.
    Wer weiß was er gemacht hätte, wenn er nicht hier gewesen wäre.
    So nahm er noch einen Schluck, machte die Flasche zu und packte das Fleisch und die Flasche, dass für Callindor gedacht war, in seine Tasche.
    Beide machten sich auf, nach Callindor zu suchen, so gingen sie in die Richtung, wo Callindor stand, bevor sie das Licht blendete.
    Tobir war nun wieder voll bei Bewusstsein und so fragte er Rethus während sie weitergingen: ,,Woher kommst du, was machst du und was hast du so vor?“
    Er wusste nicht wie lange sie noch gehen würden und ob sie ihn überhaupt finden würden, so fragte er einfach um die Zeit zu vertreiben und wartete auf die Antwort von Rethus.

  3. Beiträge anzeigen #43
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Wald beim Rebellenlager

    Es war die Bestimmung. Die Aufgabe Rethus’, nach der Tobir gefragt hatte. Das Schicksal von Rethus.
    „Woher kommst du?“ war die erste Frage aus Tobirs Mund, während sie langsam durch den Wald streiften.
    „Ursprünglich von einem Bauernhof vor Ardea“, antwortete Rethus noch schlicht, da diese Frage ja nichts Besonderes war. „Ich bin dort aufgewachsen.“
    „Was machst du so?“ war die nächste Frage.
    „Mein Leben war bisher sinnlos und vergeudet. Mir war alles egal. Wirklich alles. Selbst wenn ich sterbe. Das erste Vergehen, das mir die Augen geöffnet hat, war ein Überfall der Banditen. Sie haben den ganzen Hof geplündert, verbrannt und vor allem meine Mutter getötet. Das war das erste Mal, dass mir etwas nicht egal war.“
    Tobir zeigte etwas Mitleid.
    „Die Banditen wurden wiederum von Waldläufern erschossen. Diese brachten mich zu Handor, einem Ritter. Bei ihm begann ich mich für die Diebeskunst zu interessieren. Handor jedoch hatte wichtigeres zu erledigen. Er hatte den Auftrag vom König, Kap Dun zu befreien. Leider ging das fürchterlich schief. Patrouillen haben unser Lager entdeckt. Einige der Rebellen haben mich rausgeschleust und nach Reddock gebracht. Dort sollte ich mich eigentlich mit Handor treffen. Dieser ist aber nach Vengard. Mal sehen, ob er es schafft, wenn nicht, ist er bestimmt schon tot. Was aus dem Rest der Rebellen geworden ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich sind sie alle tot. Der Aufenthalt in Reddock war sinnlos. Handor tauchte nicht auf. Also brachten mich einige Rebellen, die die letzten brauchbaren Dinge in Reddock eingesammelt hatten, hierher. Hm, der Anführer des Trupps hat ganze zwei voll beladene Karren mit Schrott zu Ulrich bringen wollen. Der Typ war von vornherein schräg drauf. Er dachte, er könne mit ein paar verrosteten Waffen Geld verdienen. Was war das Ende vom Lied? Ulrich hat dem Typ wirklich einen kräftigen Hieb in die Fresse verpasst.“
    Nun begann Tobir auch mal wieder zu schmunzeln. "Aber ein Gutes hat dieses Lager: Die Propaganda bei euch hat mich dazugebracht, dir jetzt nicht die Taschen zu leeren." Auch da grinste Tobir noch einmal.
    „Was willst du mal machen?“ Das war Tobirs letzte Frage. Konnte es sich Rethus leisten, ihm das zu erzählen? Er wollte Tobir vertrauen. Nun gut:
    „Ich habe eine Bestimmung, ein Schicksal. Wie dir aufgefallen ist, habe ich meinen Vater noch nicht in dieser Geschichte erwähnt. Sein Name ist Vogor. Er wurde in die Armee des Königs aufgenommen. Er müsste einige Jahre später sogar ein Gardistenführer geworden sein, so wie ich es in einem Brief vernahm. Vogor kämpfte am Pass nördlich von Vengard gegen die Orks. Nach einer Weile kamen keine Nachrichten mehr. Wir dachten, er sei tot. Doch bei Handor habe ich zwei Gardisten von Vogors Einheit getroffen. Sie sagten, dass mein Vater noch leben könne.“
    „Du bist auf der Suche nach deinem Vater?“ fragte Tobir.
    „Ja, ich weiß, dass er noch lebt. Und ich werde ihn finden und ich weiß auch, wo ich ihn finde:…“
    Sie erreichten den Waldrand. Und auch hier war keine Spur von Callindor zu finden.
    „…in Nordmar“, fügte Rethus hinzu. „Was meinst du, gehen wir zurück? Oder sollten wir weiter suchen?“
    Geändert von Rethus (17.08.2008 um 16:47 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #44
    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Colombo ist offline

    Colombo bei den Rebellen 4

    Die Verhandlung war vorbei, das Urteil vollstreckt, und langsam beruhigte sich die Lage wieder.
    Zusammen mit Donald und Phyllis saß Colombo etwas abseits bei einem Lagerfeuer.
    Irgendetwas schien Phyllis jedoch zu bedrücken, was er aber mehr in Wut und Ärgernis, als in Trauer ausdrückte.
    "Haut dich alles n' bisschen aus der Bahn, was?", meinte Donald ihn gewandt.
    Wütend mit dem Kopf schüttelnd versuchte Phyllis zu verneinen, aber es war offensichtlich.
    Donald erhob sich, wahrscheinlich in der Absicht, seine Nachmittagsration abzuholen.
    "Kanntest du diesen Marty? Was stand eigentlich in dem Brief, den ich dir von ihm bringen sollte?", fragte Colombo, wobei er kurz an seiner Wasserflasche nippte.
    "Das..., das kann ich nich sagen."
    "Kann doch nicht so wichtig sein, wenn er den Brief einem Boten anvertraut. Hast du ihn denn noch?", hakte Colombo nach.
    "Sag's aber keinem weiter! Verstanden? Gar keinem, noch nich mal diesem Typen, der jeden seiner Sätze mit "was?" beendet. Niemandem!"
    Colombo musste schwören, danach zog Phyllis ein leicht zerknittertes zusammengerolltes Stück Papier heraus. Bevor er Colombo den Zettel übergab, sah sich Phyllis noch einmal um, damit er sicher sein konnte, unbeobachtet zu sein.

    Hey Phyllis, alter Gauner,

    wie geht's? Du fragst dich sicher, was mir diese gute Laune beschert, was?
    Ich werd's dir sagen!
    Sicher erinnerst du dich noch an den Typen, bei dem ich immer die Rationen für den Bauernhof abgeholt habe. Du warst doch auch einmal dabei, wenn ich mich nicht täusche.
    An dem Tag, als die Rebellen kamen, um unseren Hof niederzubrennen und uns zu befreien, war ich noch einmal bei ihm. Ich glaube er heißt Horace. Ist aber auch egal.
    Du wirst nicht glauben, was er mir mitgegeben hat! Mindestens 20 Schuldscheine, alle auf Rebellen ausgestellt, die kurz vorher von anderen Höfen befreit worden waren. Ich habe die Scheine in meine Truhe im Bauernhaus gepackt. Doch kurz danach kamen ja die Rebellen.
    Jetzt pass auf: Gestern war ich beim Hof, um zu sehen, was der Brand unversehrt gelassen hat. Ich hab gesucht und gesucht, doch da war nichts mehr zu holen. Bis ich meine Truhe unter den Trümmern entdeckte. Sie war heile geblieben!
    Ich hab natürlich gleich die Scheine rausgeholt und bin zurück zur Truppe.
    Mann, das halbe Lager schuldet mir was!

    Allerdings hab ich jetzt ein Problem. Vor ein paar Tagen kam so ein Typ an, stellte sich als Lysar vor. War verdammt aufdringlich und hartnäckig. Er wollte sich seine Ration unbedingt selbst aus der Höhle holen.
    Erst im Nachhinein hab ich gemerkt, dass der Typ mir über 2000 Goldmünzen "schuldet".
    Mit diesem Brief schick ich dir einen Schuldschein, er ist mit 250 Goldmünzen auf Wyatt ausgeschrieben, den Typen von der Nachtwache.
    Pass gut drauf auf, auch auf diesen Brief. Und wunder dich nicht, dass Colombo ihn dir bringt, ich glaub man kann ihm einigermaßen vertrauen.

    Marty



    "20 Schuldscheine", murmelte Colombo."Alles auf Leute ausgestellt, die kurz vor Marty und dir auf den Höfen aufgelesen wurden. So auch Lysar."

    Phyllis machte ein ängstliches und zugleich wütendes Gesicht.

    "Marty, dieser Scheißkerl! Warum muss er gerade mir das schicken? Was soll ich nur machen?", schimpfte und jammerte er.

    Colombo überlegte. Dieser Horace hatte die Scheine wie es aussah an Marty abgegeben, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen.

    "Das halbe Lager schuldet mir was", laß Colombo noch einmal.

    "Der Typ, von dem Marty die Scheine hatte, muss gewusst haben, zu was das unter den Rebellen führen würde. Wo sind die restlichen Scheine jetzt? Lysar hatte nur seine eigenen dabei."

    "Vielleicht hat er sie im Wald versteckt, vielleicht hat er sie seinem Kumpel, äh..., ähm ..., achja, Dyrk, gegeben, was weiß ich? Ich will mit der Sache nichts zu tun haben!", antwortete Phyllis.
    Geändert von Colombo (17.08.2008 um 17:11 Uhr)

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #45
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Wald, in einiger Entfernung zum Berglager, Hügel

    Die letzten Minuten waren für Callindor mehr als verwirrend, das Verhalten der beiden anderen, Tobir und Rethus, ebenso. Der Novize fühlte sich verraten und verkauft, nach diesem Auftritt fühlte er sich so missbraucht und beschmutzt.
    Unaufhörlich schwirrten Gedanken an Morlon, den Tod Lysars und noch andere Momente aus seinem Leben durch seinen Kopf. Er fand keine Ruhe, ganz egal, wie weit er sich von den anderen beiden entfernte, seine Unruhe blieb. Mittlerweile wusste der Novizte nicht mehr genau, wo er sich befand, doch etwas vor ihm fing seinen gesenkten Blick ein, langsam erhob sich das Haupt des Schwarzhaarigen und vor ihm, in einiger Entfernung, entblößte sich der mit grünem Gras befleckte Hügel, an dem Callindor vor wenigen Tagen die Lichtzauber gewirkt hatte.
    Sich endlich wieder fangend, stieg er mit Hilfe des Stabes als Stütze der Anhöhe entgegen und genoss das Bild das sich im da bot, auf dem höchsten Punkt dieses Waldes. Der Wind umspielte sanft die Haare des Novizen, der Duft von Kiefernnadeln lag in der Luft und die Vögel zwitscherten vergnügt, brachten Gelassenheit in den Körper Callindors und er begann, langsam seinen Widerwillen abzulegen und sich einem neuartigen Gefühl hinzugeben.
    Es war schwach, kaum spürbar, doch mit jedem Atemzug wurde es intensiver, wie ein scharfer Geschmack auf seinen Lippen und es fühlte sich soooo richtig an. Sein Körper gab sich dem Takt des Waldes hin, genoss die Frische des Windes und der inneren Befreiung, die der Novize sich so ersehnt hatte.
    Die Emotionen breiteten sich schlagartig aus, in alle Poren seiner Adonisgestalt drangen sie ein und erfüllten ihn bald vollständig, Welle um Welle durchschüttelte ihn und er gab sich dieser Woge hier, gedachte Morlon und einem intimen Moment für beide.
    Langsam war ein Stöhnen zu vernehmen, immer lauter werdend und es dauerte nicht mehr lang, da würde der in Ekstase befindliche Innosjünger einem gewaltigen Höhepunkt entgegen steuern.
    So kam es und nur langsam öffnete er seine Augen, denn völlig ohne ein eigenes Zutun, hatte sich die kleine bläuliche Flamme gebildet, sie loderte und tanzte aufgeregt über seine Handfläche, darauf wartend, gezähmt zu werden.
    Doch Callindor war noch zu sehr mit sich und seinem eigenen Körper beschäftigt, die Emotionen waren gerade dabei, abzuebben und so konnte er nur noch ein schwaches *Wow ...* über seine Zähne ziehen lassen. Jedoch hatte diese Tat etwas zur Folge, womit er so nicht gerechnet hatte, denn aufgrund des Luftzugs, schob sich die Flamme von ihm weg, völlig entgegen dessen, was sonst passierte, nämlich gar nichts, die Luft zog einfach hindurch und verflog, doch diesmal war es anders. Die Flamme wurde von diesem Wind beeinflusst.
    Doch wie war das möglich?
    Dem Novizen fehlten auf diese Frage noch die Antworten und viel länger wollte er sich nicht damit quälen, denn der Naturfreund genoss lieber das wunderschöne Waldpanorama und sog nur zu gern noch einmal die unberührte Waldluft ein.

    Von diesem Hügel hatte man wirklich einen ausgezeichneten Überblick, wenn nicht gerade Nebel die tiefer gelegenen Gegenden umhüllte, wie es damals der Fall gewesen war. Hier konnte Callindor entspannen, sich sammeln und neue Kraft schöpfen.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 19:03 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #46
    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Colombo ist offline

    Colombo bei den Rebellen 5

    "Es ist unmöglich, dass eine einzelne Person so viele Schuldscheine über so hohe Summen von so vielen Personen hat.“, dachte Colombo.

    "Wo ist der Schuldschein, den Marty dir geschickt hat?", fragte er Phyllis.

    "Hab ich verbrannt. Ich will mit der Sache nichts zu tun haben!", betonte dieser noch einmal.

    "Hat dich der Novize nicht gefragt?", wollte Colombo wissen.

    "Doch, natürlich. Aber ich bin doch nich blöd. Wenn die rausgefunden hätten, dass ich von den Scheinen wusste, würde ich jetzt schon neben diesem andern Typen baumeln!"

    "Der wurde erschossen."

    "Ist doch alles das gleiche. Hauptsache tot."

    Colombo suchte nach einer Erklärung für das Ganze. Nicht, um sie in irgendeiner Weise zu veröffentlichen, sondern um es selbst zu verstehen.

    "Die Scheine könnten gefälscht gewesen sein!", sprach Colombo seinen Gedanken laut aus.

    "In dem Brief war doch die Rede von einem gewissen Horace. Dem Typen, von dem Marty immer..."
    "Ja ja, ich hab's doch auch gelesen.", kam Phyllis dazwischen.
    "Was war das fürn' Typ, dieser Horace?"

    Phyllis schwieg einen Moment, wahrscheinlich dachte er nach.

    "Hab ihn nur einmal gesehen. Glaub' der war einer von diesen Orksöldnern."

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Wald beim Rebellenlager

    Es war entschieden. Sie suchten weiter, doch suchten sie nun schon seit zwei Stunden im Unterholz. Jeder von beiden drehte jeden Stein um, und wagten es selbst in Höhlen hineinzuschauen, in denen Schattenläufer hätten liegen können. Die Suche wurde beschwerlich und Nerv raubend. Tobir erzählte viel, nur um die Zeit tot zu schlagen. Und Rethus erzählte ihm alles, was er wissen wollte, nur um ebenfalls dasselbe zu bewirken. Dann entdeckte Tobir ein Licht in der Ferne; ein blaues Licht. Neugierig pirschten sie an dieses seltsame Licht heran. Was konnte das nur sein? Ein blaues Licht? Es musste magisch sein. Tobir schreckte kurz auf, weitete seine Augen und raste wie ein Irrer auf das Licht zu.
    „Tobir! Warte!“ rief Rethus dem eilenden Rebellen hinterher. Tobir hielt nicht. Nun jagte Rethus Tobir hinterher. Was war mit ihm bloß los? Erschöpft hielt Rethus neben Tobir hinter einem Baum.
    „Was ist denn bloß los?“ fragte Rethus genervt, doch dann trat er von dem Baum, an den er sich gelehnt hatte, hervor. Dort stand er; Callindor.
    „Ich sagte doch, ihr sollt mir nicht folgen!“ brüllte er. Er begann einen zweiten Lichtzauber heraufzubeschwören.
    „Callindor, wir wollen dir nur helfen“, sagte Tobir besorgt. „Äh, hier. Das hat Rethus uns mitgebracht.“ Er hielt ihm ein Stück gebratenes Fleisch und die Milchflasche entgegen. „Es ist nur nett gemeint, Callindor.“
    „Ich will es nicht! Verschwindet!“
    „Wenn wir dir die Schuldscheine geben könnten, würdest du dann das Fleisch und die Milch nehmen?“ klingte sich nun auch noch Rethus ein.
    „Für die Schuldscheine?“ Der Novize stand den Tränen fast wieder nahe. Er machte zwei Schritte auf Rethus und Tobir zu. „Kannst du sie besorgen, damit ich sie verbrennen kann?“
    „Nimmst du dann auch…“
    „Ich werde es genießen.“
    „Dann nimm sie.“ Rethus hielt ihm die Papiere, die Beliar selbst verflucht hatte hin.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #48
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor hatte inzwischen mehrere Stunden auf dem Hügel verbracht, lag einfach so ihm Gras und besah die vorbeiziehenden Wolken. Der frische Wind um ihn beseelte seinen Körper neu, seine schlechte Laune war wie verraucht. Er fühlte sich wohl, so allein.
    Doch auch das hielt nicht unendlich lange an.
    Von seinem Stützpunkt aus, dem hochgelegenen Hügel hatte Callindor einen guten Überblick und so entgingen ihn auch nicht die beiden Gestalten, die sich im Unterholz herumdrückten. Zu dem Zeitpunkt hatte er noch einmal an seinem Licht - Feuer - Bezwingungszauber gearbeitet, dennoch kam es nicht zu neuen Ergebnissen.
    Um sich für die Panne in den Wälder zur Mittagszeit zu rächen, spielte er ihnen noch immer Aggresionen vor, um sie so richtig köcheln zu lassen. Das hatten sie verdient, jeder einzelne von ihnen. Es würde ein Genuss werden, sie so zu behandeln. Da kam doch wieder mal der durchtriebene Mistkerl in ihm durch.
    Rethus und Tobir ahnten noch nichts, als sie sich dem Zauberübenden näherten und so nahm das Schauspiel ihren Anfang, Floskeln wurden ausgetauscht, große Reden geschwungen und am Ende erhielt Callindor sogar noch eine Belohnung dafür. Die Schuldscheine und etwas zum Futtern, gepaart mit etwas frischer Milch, einfach nur lecker ...

    So standen sie nun auf dem Hügel und ein Moment der Stille trat ein, während sich Callindor noch einmal die drei Zettel anschaute, die für Lysar so verhängnisvoll wurden, noch immer schwang ein Gefühl der Schuldigkeit an seinem Ableben mit.
    Doch diesmal war es anders, gelöster, befreiter, klarer. Mit einem abschließenden Lächeln auf den Lippen, schloss er die Augen und ersah sich im Innern die kleine blaue Flamme. Es dauerte kaum ein paar Sekunden, da erschien sie schon auf seiner rechten Handfläche und die beiden daneben stehenden Kerle bekamen den Mund gar nicht mehr zu. Sie wagten auch gar nicht, auch nur einen Ton zu viel zu sagen, wohl denkend, Callindor würde vollends an die Decke gehen - oder ihre Kehlen , was gerade verfügbar war. Sie konnten nicht wissen, höchstens erahnen, dass sich der Novize inzwischen wieder gefangen hatte.
    "Rethus, gib mir einen der Zettel ...", bat der Schwarzhaarige nur und der Gebetene folgte der Weisung, völlig ohne Regung. Mit seiner freien Hand nahm der Zaubernde schließlich den Wisch und hielt ihn in das Feuer, doch nichts passierte. Tobir und Rethus schauten nur ungläubig, das konnten sie nun gar nicht verstehen, wie ein Feuer nicht brennen konnte.
    Doch Callindor seinerseits wusste genau, dass dieser Zauber nur künstlerischer Natur war, ein Taschenspielertrick, nicht mehr. Doch er würde nun etwas probieren, wovon er sich erhoffte, diese Tatsache zu verändern.
    Langsam sog er die Luft durch die Nase ein, noch immer roch es angenehm nach Wald, und behielt bewusst diese Luftmenge einen Moment länger in seinen Lungen als üblich. Die Stunden vorher hatte der Novize ebenso damit verbracht, sein Magielevel zu sammeln, zu stärken und das Niveau auch zu halten, denn sein Vorhaben war schwierig, er wusste nicht, ob es überhaupt klappen konnte, doch auf einen Versuch kam es an.
    Callindor spürte deutlich, wie die Magie in seinem Innern rotierte, zirkulierte, in jede Vene und jeden Muskel eingedrungen war und bereit dazu, benutzt zu werden. Nun war es also soweit. Das kleine Stück Papier flatterte schwach aufgrund der vorherigen Atmung der beiden anderen Kerle, die nur um den Novizen herum standen und darauf warteten, dass etwas passierte.
    Und dem würde der Schwarzhaarige nun nachkommen.
    Sacht, fast schon übertrieben vorsichtig, entließ er die Luft aus seinen Lungen, seine Lippen brannten ein wenig, genau das, was sich der Künstler auch erhoffte, seine Gedankengang war also richtig. Nur schwach kam der Luftzug bei dem Feuer an, doch reichte es auch, die Flamme in eine Richtung zu bewegen, die Zungen loderten entsprechend dem Winkel von dem Novizen weg und da geschah das Unglaubliche. Das vorher nicht brennbare Feuer kokelte den Zettel an, ließ ihn schwärzen, bald war die Schrift verschwunden und das Schriftstück zerfallen, der Wind des Waldes trug sie einige Meter von dem Trio fort, verteilte sich in kleinen Fetzen in den Wipfeln der Bäume und war dann nicht mehr aufzufinden.
    Tobir und Rethus kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, so etwas hatten sie wohl beide noch nicht gesehen. Callindor lächelte nur schwach, die beiden bekamen es nicht mit, doch Rethus wollte die Flamme berühren und Callindor nickte nur erlaubend, doch beim Kontakt konnte dieser Ungläubige keinen Schmerz vernehmen, sie loderte einfach durch seinen Finger durch, völlig harmlos.
    "Wie geht das ...?", wollte Tobir nur verblüfft wissen, doch den Trick wollte ihnen der Novize nicht verraten, er hatte es ja auch erst vor ein paar Stunden durch Zufall bei seinem Liebesspiel entdeckt, vilelleicht kamen sie noch selber drauf.
    Ohne weitere Worte wandte sich Callindor um 120° circa um, es war einfach intuitiv eine Drehung, und nahm den zweiten Zettel aus Rethus Hand. Wieder atmete Callindor nur tief ein, ließ die Luft dort einen Moment verweilen und stieß sie danach sanft und spielerisch wieder aus, die Flamme nahm den Wind in sich auf und züngelte aggressiv, nach Arbeit lechzend. Und sie bekam auch gleich Arbeit, denn das Papier wurde ebenso ergriffen wie das andere zuvor, wurde schwarz, zerfiel durch einen kleinen Windstoss und flog in Einzelteilen den Hang hinunter, sich gleichzeitig in der Umgebung verteilend.
    Und so geschah es auch mit der dritten Kritzelei und nach dieser Tat fiel Callindor nur schuldbewusst und beseelt auf die Knie, bekreuzigte sich und sprach ein paar Worte.

    Oh Innos, vergib deinem Jünger seine Taten,
    seine Arroganz und Selbstüberschätzung,
    leuchte ihm den Weg in den Zeiten
    der Schwäche und der Dunkelheit.

    Geleite deine Gläubigen auf allen Wegen und
    führe sie in dein Reich, so wie du auch Lysar geleitet hast,
    dein Feuer möge ein Zeichen sein, für mich, für ihn und alle anderen
    Lysar, vergib mir und lebe wohl ...

    Mit einem Seufzen erhob sich der Novize und sah nur entspannt und gleichzeitig glücklich, endlich diese Sache abschließen zu können, in die weit aufgerissenen Augen der beiden noch anwesenden Burschen. Wie es schien, hatte keiner von beiden die letzten Minuten verdaut. Als Callindor seinen Blick erhob und sich umsah, mochte er meinen, einen Windwirbel zu erkennen, in denen die Schnipsel in ihren Überesten tanzten und ein letztes Zeichen des zu Innos persönlich geführten Lysar zu sein schienen. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Novizen, sein Herz war frei, seine Seele befreit, seine Schuld getilgt.
    "Lasst uns gehen ..", warf er schließlich nur schmunzelnd in die Runde, gleichzeitig in das Fleisch beißend und gleich darauf einen Schluck Milch zu sich nehmend. Wirklich nicht zu veraachten.
    Und während die drei nun also so gingen, das Essen und Trinken war aufgeteilt und vertilgt, da fiel sein Blick plötzlich auf den vor ihm Laufenden, Rethus, um genau zu sein.
    Mit einem breiten Grinsen kam der Novize ein paar Schritte schneller gehend, dem Typen näher und flüsterte ihm nur ein paar Worte ins Ohr, die ihn dann wohl doch sehr überraschten.
    "Mann Rethus, du hast ja wirklich einen Knackarsch ...", und griff ihm völlig ungeniert kraftvoll an eben diesen.

    Ja, Callindor ging es wieder gut, anders konnte man das nicht sagen ...
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 20:15 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #49
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    Rebellenlager westlich von Vengard

    Was sollte Colombo tun?

    Er hatte Phyllis, einem seiner wenigen Vertrauten versprochen, gar geschworen, nichts von ihm in Bezug auf die Angelegenheit mit den Schuldscheinen zu erwähnen. Ohne den Brief als Beweismittel vorzulegen, würde ihm jedoch niemand glauben.

    Er entschied sich, die Sache erst einmal ruhen zu lassen. Doch zur Sicherheit notierte er sich den Namen des Orksöldners. Horace.

    "Hey, du da! Hast du gerade was zu tun?" Ein rundlicher Mann kam auf Colombo zu gewankt. Doch er was keinesfalls angetrunken, so wie es im ersten Moment schien. Scheinbar hatte der Rebell nur mit seinem Gewicht zu kämpfen.

    "Sicher nicht, oder? Hab gesehen, dass du die ganze Zeit da am Feuer gesessen hast. Such dir noch zwei Leute und beschaff mir um Gottes Willen Brennholz. Mindestens diese beiden Schubkarren will ich damit gefüllt vor meinem Bretterverschlag sehen. Los jetzt!"

    Colombo kam sich vor, als könnte ihm jeder Dahergelaufene im Lager etwas befehlen.

    Er griff sich Phyllis und einen weiteren Rebellen und holte die Schubkarren ab. Sie waren primitiv gebaut. Die Räder hatten keine Speichen, sondern waren nur aus einem Stamm gesägte runde Holzscheiben, und anstatt zwei Griffen zum Schieben war nur einer zum Ziehen vorhanden.

    Unterwegs stellte sich der andere Rebell als Hadrian vor und verlangte die Namen der anderen beiden.

    Nachdem Colombo und Phyllis sich ebenfalls vorgestellt hatten, begann Hadrian in einer Flut von Sätzen von seinem Weg zu den Rebellen zu erzählen.

    "...und nachdem die Söldner alle tot waren, sagten die Rebellen zu mir, dass ich frei wäre und nie mehr für die Orks arbeiten müsste. Und wie seid ihr ins Lager gekommen? Na los, sagt schon!"

    Erwartungsvoll blickte er die beiden Älteren an. Doch Colombo schüttelte nur müde mit dem Kopf und Phyllis hatte schon seit Stunden kein Wort mehr gesagt.

    Inzwischen waren die beiden Schubkarren mit trockenem Gestrüpp und dicken Ästen gefüllt, welche Phyllis mit einer Holzfälleraxt in Schwerstarbeit getrennt hatte.

    "Das reicht!", keuchte Colombo und ließ sich auf einen Stein fallen. Auch Hadrian und Phyllis legten erschöpft ihre Arbeitsgeräte nieder. Während Colombo mit einer einfachen Säge das Holz bearbeitet hatte, waren die Anderen mit Beil und Dexel zu Werke gegangen.

    Als sie das Lager erreichten setzte langsam die Dämmerung ein. Nachdem die Karren vor der Hütte, in der der dicke Rebell verschwunden war, abgestellt waren, ging jeder seines Weges.

    Colombo suchte die kleine Höhle auf, in der er auch schon die letzten Nächte verbracht hatte. Neben ein paar Fässern war dort nichts weiter untergebracht.

    Der Rückmarsch hatte noch einmal an seinen Kräften gezehrt und so sackte Colombo müde zusammen. Nur ein paar Minuten wollte er sich ausruhen, da bald die Wacheinteilung stattfinden würde.

    Zufrieden schloss Colombo die Augen.

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    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Rebellenlager westlich von Vengard

    Schlaftrunken öffnete Colombo die Augen. Die Müdigkeit zerrte an ihm, als er sich erheben wollte. Doch von der anderen Seite zog die Pflicht, und so trat er ins Freie.

    An der Stelle, wo die abendlichen Besprechungen gehalten wurden, hatten sich schon einige Rebellen versammelt.

    Einer löste sich aus der Gruppe und kam auf Colombo zu, es war Donald.
    "Jetzt gibt’s wohl wieder Arbeit, was?", sagte er in seiner gewohnten "was?" -
    Sprechweise.

    Colombo hatte die Augen immer noch nicht richtig aufbekommen, und das Licht der zahlreichen Fackeln blendete ihn.

    Als die Gruppe nicht mehr größer wurde, trat ein staatlicher Mann aus einer Höhle vor die Versammelten. Colombo hatte ihn schon öfter beim Kommandanten gesehen, er bekleidete demnach wahrscheinlich den Posten einer rechten Hand oder eines Stellvertreters. Er war älter als die meisten der Rebellen, zwar immer noch jünger als Colombo und Phyllis, doch wirkte er nicht minder erfahren.
    Schlagartig verstummten alle. Selbstbewusst baute er sich vor den Männern auf.

    "Guten Abend, Männer. Da unser großartiger Kommandant sich auf wichtiger Mission befindet, müsst ihr vorerst mit mir vorlieb nehmen.", ließ er verlauten.

    "Mein Name ist Jon, Streiter Innos und ehrenwerter Diener unseres Herrn und Königs Rhobar II. Einige von euch werden mich schon kennen, andere vielleicht nicht. Doch das soll kein Hindernis sein." Sofort konnte er Vertrauen gewinnen.

    "Leider sind wir mit der materiellen Versorgung ein wenig ins Hintertreffen geraten. Das werden wir wieder ausgleichen! Doch erst teilen wir die Wachen ein."

    Der Ritter holte eine Liste hervor und ließ sie unter den Rebellen herumgeben.
    Fünf waren nicht darauf zu finden. Sie wurden zu anderen Aufgaben eingeteilt; die besagte materielle Versorgung musste geregelt werden.

    Colombo war einer der Fünf.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Gebirge westlich von Vengard

    Sie erreichten das Lager. Tobir ging Rethus und Callindor, vor dem Rethus gerade mehr angst bekommen hat, als vor einem Schattenläufer, etwas voraus. Rethus sah Callindor nur mit angewiderten Blicken an. Callindor schlurfte ein wenig schneller an Rethus vorbei und zwinkerte diesem zu.
    Hilfe!, erklang es in Rethus’ Kopf.
    Dennoch blieb Rethus bei Callindor und Tobir, auch wenn Callindor verrückt, nein, völlig übergeschnappt geworden ist. Die drei begaben sich an eines der vielen Lagerfeuer auf dem großen Lagerplatz. Tobir nahm als erster platz. Als sich Rethus und Callindor setzten, flüsterte Callindor ihm wieder etwas ins Ohr:
    „Ich muss ehrlich sagen, dein Hintern sieht besser aus, als der von Tobir.“
    „Also, Callindor. Was erlaubst du dich denn hier überhaupt?“ sagte Rethus völlig aufgebracht. „Man, das gefällt Innos gar nicht. Du bist Novize. Wirst du auch als Priester noch so sein? Ist ja peinlich.“
    Tobir bekam von dem Gespräch zum Glück nichts mit. Um sich zu beruhigen, nahm Rethus erstmal einen richtig ordentlichen Hieb aus seiner Schnapsflasche. Uh, das war zu viel. Der Alkohol schoss ihn in den Kopf. Gleich darauf schlang er den Rest von seinem gebratenen Fleisch nach hinten. Das deckte den Alkoholrausch etwas ab.
    Plötzlich bemerkte Rethus, wie sich Callindors Hand ihm näherte.
    „Hörst du jetzt endlich mal auf!“ schimpfte Rethus.
    „Was ist denn mit euch los?“ fragte Tobir mit gerunzelter Stirn.
    „Ach, nichts“, antworteten Rethus und Callindor gleichzeitig im Chor.
    Erst als sich die Hand Callindors von Rethus wegbewegte, ließ Rethus eines seiner Messer, das er zur Vorsicht bereitgehalten hatte, los. Man er wollte Callindor doch nicht umbringen, sonst wäre das die nächste Lappalie, in der wieder jemand verrückt wird. Callindor war schon ein Verehrer zu viel.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Rebellenlager in den Bergen

    Verstand der Typ denn überhaupt keinen Spass?

    Callindor sinnerte nur still am Lagerfeuer sitzend, ob er sich wirklich so im guten Ton vergriffen hatte. Offenbar war dies der Fall, denn Rethus verhielt sich schon merklich abweisender, nahm keinen Blickkontakt auf und nahm nur in regelmäßigen Abständen einen Hieb aus der Flasche.
    Um die Situation noch zu retten, kam der Novize nur kurz zu dem Trinkenden herüber, der schon intuitiv zurückwich. "Ich werde mich bessern ...", warf er nur zu ihm mit einem Augenzwinkern herüber, doch Rethus verdrehte nur die Augen, glaubte ihm wohl kein Wort.
    Im Endeffekt hatte er sicher recht, was zuviel war, war wirklich zu viel, doch der Novize hatte in den letzten Stunden so viel Schlimmes durchmachen müssen, da konnte man ihm diesen Spass doch nicht verübeln?

    Sich auf etwas anderes konzentrieren wollend, beschwor er nur kurz mit einer Handbewegung die blaue Flamme und ließ sie auf seiner Handfläche tanzen. Wie schon dreimal zuvor, holte der Schwarzhaarige tief Luft und blies dann sacht in die Flamme, die dadurch hinfortgefegt wurde, ihre Position merklich veränderte und die Zungen sich dem Druck des Luftzugs beugend an die Finger der Hand drücken ließen.
    Langsam verstand der Novize, was dort vor sich ging.
    Die Luft in seinen Lungen konnte er mit Magie füllen, würde sie nur lang genug darin verweilen, um *aufgeladen* zu werden. Ein erster Schritt zur Lösung der gestelten Aufgabe, oder hatte er sie schon gelöst? So genau konnte man das bei Morlons kritschen Einschätzungen nie wissen.
    Eine Pause setzte ein, in der der Novize nur einmal kurz zu seinen Nachbarn herübersah, Rethus und Tobir waren in ein Gespräch vertieft und der Übende wollte sich nicht einmischen, so hatte er auch genug Ruhe, den nächsten Versuch zu wagen.
    Folglich rückte er sich auf seinem Sitzplatz etwas zurecht und führte nur sein Gesicht langsam über die Flamme, sekte seinen Blick um 90° nach unten und blickte in die bläulich schimmernde Flamme, ließ sich paralysieren von ihrem Tanz. Doch letztlich konnte sich Callindor losreißen und holte erneut tief Luft, sein Brustkorb blähte sich merklich auf und seine Magie durchströmte den Schwall an gasförmigen Molekülen, stärkte sie mit einem Anteil an magischer Kraft.
    Kurz bevor der Novize zum finalen Schlag in seinem Versuch ausholen wollte, wurde er rüde und unerwartet von Tobir unterbrochen, irgendwas wollte er wissen, es ging wohl um Rethus, oder so, ganz genau hatte Callindor nicht zugehört. Und als der, in einem Zauber vertiefte nicht antwortete, stieß ihm Rethus nur kraftvoll den Ellenbogen in die Rippen, wohl als Retourkutsche für die plumpe Anmache, die Callindor, wenn man ihn jetzt fragte, doch für unnötig und überzogen hielt.
    Durch den Treffer konnte Callindor nicht länger die Luft anhalten und in einem nicht zu kontrollierbaren Schwall prustete er sie aus, direkt in die Flamme, die unter ihm züngelte. Doch damit hatte er sich ins eigene Fleisch geschnitten, denn durch den ungünstigen Zenitwinkel konnte die Flamme nicht ausweichern und wurde praktisch mit Magie bis zuim Maximum aufgepumpt, auf jeden Fall resultierte diese Annahme in einer gewaltigen Stichflamme, die aus seiner Handfläche ausging un dabei auch noch die Kapuzenrobe des Sitzenden leicht ankokelte.
    Hastig drückte er die glühenden Stellen auf seiner Kleidung aus und sah nur genervt zu Rethus herüber, der sich das Grinsen nicht wegwischen wollte, oder Schuldbewusst dreinblickte, so genau konnte man seinen Augenaufschlag nicht deuten.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 22:03 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #53
    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Colombo ist offline

    Rebellenlager westlich von Vengard

    "So, der Nächste.", sagte Jon, ohne von seiner eigenen Liste, auf der wahrscheinlich die noch zu erledigenden Aufgaben verzeichnet waren, aufzusehen.

    Colombo trat vor. Er war der Dritte der Fünf, die nicht zu einem nächtlichen Wachposten eingeteilt worden waren.

    "Ähm, ja. Brandfackeln. Kannst du Brandfackeln basteln?", fragte Jon, wobei er zum ersten Mal von seinem schriftlichen Arbeitsverzeichnis aufsah.

    Colombo nickte nur stumm mit dem Kopf und ließ sich noch eine kurze Anleitung auf Papier in die Hand drücken.

    An einem Höhleneingang lagen weit über hundert grob zugeschnittene Holzstäbe. Sie waren etwa einen halben Meter lang und so dick, wie der Schaft eines Speeres. Mehrere Ölfässer standen daneben, eines davon geöffnet. In einer großen Kiste waren Unmengen an weißen Leinentüchern gestapelt.

    Colombo nahm auf einer Bank Platz, lehnte sich mit dem Rücken an die Höhlenwand und griff nach einem der bereitliegenden Messer.

    Er schnitzte die Holzstäbe zuerst vorne Spitz, machte vier Kerben hinein, wickelte ein Leinentuch herum und tunkte es dann ins Öl. Zuletzt wickelte er ein weiteres Tuch um jede Fackelspitze, damit alles so gut wie möglich erhalten blieb.

    Nach 25 hergestellten Fackeln ließ Colombo ermattet die Hände sinken. Er war kurz davor einzuschlafen, als Donald vorbeikam.

    "Hast ja schon ganz schön viele gemacht, was?", sagte er mit Blick auf die bereits hergestellten Brandverursacher.

    "Dann will ich dir mal helfen, was?", fügte er hinzu, wie immer in gewohnter "was?" - Manier.

    Er setzte sich neben Colombo auf die Bank und fing sofort an.

    Zusammen erfüllten sie das restliche Soll und lieferten alles in Leinen verpackt bei Jon ab.

    Mit dessen Dank im Rücken suchten beide ihre Schlafstellen auf.

    Vorher aber noch, wuschen sie ihre vor Öl triefenden und von Spänen übersäten Hände an der lagereigenen Bergquelle.
    Geändert von Colombo (17.08.2008 um 22:02 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #54
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Im Laufe des Tages hatte sich Ulrich von der Gruppe abgesetzt, er wollte sich den Belagerungsring etwas näher ansehen. Was er da sah gefiel im gar nicht, auch wenn er durch die Späher ausreichend informiert war, so war es dennoch eine Ernüchterung. Mit eigenen Augen beobachten, war immer etwas ganz anderes, als irgendwelche Aussagen. Was die Kundschafter ihm noch nicht berichtet hatten, war, das die Orks erneut Vengard erstürmten. Ein kleiner Schock, obwohl man tagtäglich damit rechnen musste. Aus Sicht des Kommandanten war nun Eile geboten, die Rebellen durften sich nicht länger mehr im Hintergrund halten. Sie mussten etwas unternehmen. Die Marschroute war mit Russel schnell besprochen, noch heute sollte es losgehen.

    So schnell er konnte, rannte Ulrich zurück zu dem anderen Lager, völlig außer Atem keuchte er Jon nur zu, „es ist soweit“. Der Kamerad wusste was dies bedeutete, schließlich war er bei allen Gesprächen als Berater dabei. „Aye“, brummte der Ritter und fing an die Leute zusammen zutrommeln. „Auf Männer, wir ziehen los, teilt euch in die Gruppen auf, wie wir es besprochen haben. Vergesst die Fackeln nicht, jeder Nahkämpfer trägt ein Bündel Pfeile. Nun macht schon, ihr wolltet doch was erleben, nun ist es soweit“. Es dauerte eine Weile, bis sich die Männer mit Proviant und sonstigem gerüstet hatten. Dann setzte sich die erste Gruppe in Marsch, das Signal zum Aufbruch.

  15. Beiträge anzeigen #55
    Waldläufer Avatar von Colombo
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    Colombo ist offline

    Rebellenlager westlich von Vengard

    Lautes Gebrüll und viele hastige Schritte weckten Colombo. Er rieb sich die Augen, hatte er doch, diese 10 Minuten ausgenommen, seit 24 Stunden nicht geschlafen.

    Phyllis kam mit einer Fackel in der Hand zu ihm gerannt.

    "Beeil dich! Sir Ulrich hat den sofortigen Marsch angeordnet! Mach schon! Es geht los!"

    Hastig sammelte Colombo alles zusammen, was er besaß.
    Er zog den Riemen auf seinem Rücken um die Spitzhacke fest, prüfte, ob er sein Andenken und seinen Glücksbringer, die Rüstungsniete seiner ehemaligen Stadtwachenuniform, dabei hatte und trat vor die Höhle.

    Er sah viele Rebellen umher rennen, die meisten mit Fackeln.
    Andere diskutierten heftig und wurden von Jon und Ulrich angehalten, sich endlich in Bewegung zu setzen.
    Kaum einer hatte mit dem plötzlichen Aufbruch gerechnet, wenige konnten sich einen Reim daraus machen.

    Auch Colombo wusste nicht was er davon halten sollte.
    Da waren die einen, die sich voller Entschlossenheit einreihten und die anderen, die zögerten.

    "Hierher, Hierher!", hörte Colombo Phyllis rufen. Er hatte sich schon in einer der marschbereiten Gruppen eingefunden. Wyatt, Donald und Hadrian standen neben ihm.

    Unterwegs nahm sich Colombo eine Fackel mit, ansonsten hätte er seine eigene Hand nicht erkennen können.

    Kaum bei den vier Männern angekommen, kam auch schon der Befehl zum Abmarsch.

    Die, die sich noch zurückgehalten hatten, kamen nun auch hinterher gelaufen. Sie zogen die Gesellschaft Gleichgesinnter doch eher der Einsamkeit in den Bergen vor.

    Zeitweise wurde Laufschritt angeordnet, so sehr schien der Kommandant darauf zu brennen, dass zu tun, was er im Sinn hatte.
    So wie Colombo ging es auch manchen anderen Rebellen. Ohne zu wissen wohin, liefen sie mit, eifernd oder zweifelnd.

    "Wo gehen wir hin?", fragte Donald, der sich hatte dazu durchringen müssen, diesen Satz nicht mit "was?" zu beenden, an Wyatt, den Gruppenkommandanten gewandt.

    "Nach Vengard! Wir treten den Orks in den Arsch!"

  16. Beiträge anzeigen #56
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline

    Nahe Geldern - Minenüberfall

    Nebel hing über dem Waldboden, als die kleine Gruppe sich aus dem Wald löste. Außerhalb des Waldes floss der Nebel zwar auf die grünen Flächen, stieg dann jedoch gen Himmel empor. Die ersten Sonnenstrahlen erfüllten die Grasfläche mit einem trüben Licht.
    „Dort vorne ist sie“, hörte der Priester einen der Nomaden sprechen.
    Nicht weit von ihnen flackerte rötliches Licht der Fackeln, die den Eingang zu einer der Minen erhellte. Kaum erkennbar waren die orkischen Wachen, doch manch ein Wort wurde zur kleinen Gruppe hinüber getragen. Sie schienen fröhlich zu quatschen, dies, obwohl in den letzten Tagen einige Minen durch die Nomaden und Wassermagier eingestürzt waren. Ob sich im Tunnel noch mehr Orks versteckt hielten? Warteten sie nur auf den Angriff der Wüstenbewohner oder hatten sie nach den Tagen der Ruhe die Hoffnung aufgegeben?
    „Gleich können wir das Signal schicken“, meinte Wutras hinter ihm. Die Stimme erkannte der Priester mittlerweile selbst, wenn er den Mann nicht sah. „Bereit, Tinquilius?“
    Lediglich ein Ni9cken folgte auf die Frage. Nach außen hin musste er konzentriert und sicher wirken, doch innerlich war er zerrissen. Wie viele Menschenleben hatte er bereits genommen? Wie viele Orks waren durch seine Magie direkt oder indirekt gestorben? Es mussten einige sein. Er hatte sich zurückgehalten, hatte versucht, sich nur bei den Sachen zu beteiligen, bei denen nicht direkt jemand zu Schaden kam. Aber war das viel besser? Verursachte er nicht indirekt ebenfalls Schaden, kostete manch einem gar das Leben?
    Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Einige andere Magier des Gleichgewichts, allen voran sein Freund Corwyn, hatten sich von der Gruppe getrennt, um einen friedlichen Weg zu wählen. Auch Tinquilius war dafür, doch sollte er den Nomaden seine Unterstützung verwehren und dadurch das Leben derer in Gefahr setzen? Es war eine Zwickmühle, egal in welcher Hinsicht man es betrachtete.
    „Jetzt“, riss es den Priester aus seinen Gedanken.
    Während sie sich der Mine genähert hatten, hatte der Magier bereits seine Magie gesammelt. Er brauchte nicht viel, nur einen Funken der Kraft, die er zu nutzen vermochte. Für einen Moment erstrahlte seine rechte Hand, dann bildete sich eine kleine, dafür aber hell leuchtende Kugel, die er nach wenigen Sekunden gen Himmel entsandte. Höher und höher schickte er sie – bis sie in einem Funkennebel zersprang. Hoffentlich haben sie das gesehen...
    Nur Momente später bestätigte sich seine Hoffnung. Einige schwarze Pfeile lösten sich aus einer Böschung an einer anderen Stelle nahe der Mine und trafen kurz darauf bei der Mine ein. Das zuvor fröhliche Gespräch der Orks verstummte sofort und Schreie wurden laut. Wie erwartet verteilten sich die Orks vor der Mine. Aus dem Gebüsch, aus dem auch die Pfeile gekommen waren, sprangen einige Nomaden hervor und riefen zu den Orks, die sich zu einem großen Teil auch direkt gegen diese wandten. Gut, bislang lief es wie geplant.
    „So“, sprach Wutras und schaute sich um. „Es sind nicht alle Orks von der Mine abgerückt, doch mit den übrigen sollten wir zurechtkommen.“ Die Nomaden zogen leise ihre Waffen. „Bereit für den Rest?“
    „Natürlich“, antwortete Tinquilius mit ernster Stimme und wandte sich sogleich seinem Kollegen Benjamino zu. Auch dieser nickte und so traten die beiden Magier nach vorne. Eigentlich hatte Wutras vorgehabt, die Mine nach dem Ablenkungsmanöver direkt anzugreifen, doch Tinquilius‘ Idee, vielleicht lieber eine weitere Ablenkung zu erschaffen und so möglichst wenige Opfer beklagen zu müssen, fand nach einer Diskussion Anklang.
    Dieses Mal sammelte er mehr Magie in seinen Händen, hob diese ein wenig an. Er schaute einen Moment zu Benjamino, dann schloss er die Augen. Im ersten Moment spürte er nichts – dann jedoch war es als sähe er die Orks. Ihre magischen Präsenzen waren klar zu erkennen. Doch auf diese wollte er sich nicht konzentrieren, sondern auf die Erde unter ihnen. Auch wenn er einst keine Erdmagie erlernt hatte, so vermochte er seit geraumer Zeit dennoch, sie einzusetzen. Er wartete noch einige Sekunden, dann entsandte er seine Kraft. Die Orks, die noch vor der Mine standen, spürten nicht direkt etwas davon. Erst als ein Grummeln unter ihnen zu hören war, schauten sie verdutzt um sich. Sie hatten Glück: Keiner der Schamanen, die in Geldern lebten, war hier. Dies verschaffte ihnen einen klaren Vorteil.
    Für die Orks unerwartet schossen Erdstücke empor, so als grabe jemand unterirdisch und warf die Erde nach oben. Hin und her schoss er die Erde, manchmal gegen die Orks, manchmal von ihnen weg. Erregte Stimmen wurden laut. Ob sie wussten, was ihnen blühte? Je länger er die Augen geschlossen hielt, desto besser konnte er die Präsenzen spüren und seine Umgebung beinahe so gut wahrnehmen, als wenn er die Augen geöffnet hätte. Besonders stark nahm er Benjamino wahr, den alten Magier. Doch die Magie beschränkte sich nicht nur auf ihn, sondern weitere sich auch auf seine Umgebung aus. Als Tinquilius die Augen öffnete, erkannte er den Zauber, den der alte Magier soeben wirkte: Eisiger Regen fiel auf die Orks hinunter und beschäftigte sie noch mehr.
    „Los! Los!“, rief Wutras nun und die Nomaden um den Heiler herum machten sich auf zum Angriff.

    „Oh Adanos“, sprach er leise, während er weitere Erdstücke gen Orks entsandte, „beschütze deine Kinder und helfe ihnen, Gnade walten zu lassen!“

    Je näher die Nomaden den Orks kamen, desto weniger Magie setzte der Priester ein – bis sie vollkommen verebbte. Auch Benjamino beendete den Magieeinsatz. „Nun können wir nur noch hoffen, dass sie auf das hören, was du gesagt hast“, meinte der alte Magier.
    „Ich fürchte, auch wenn sie Kinder Adanos‘ sind, so ist in ihnen doch der Funken des Krieges entbrannt. Sie sind keine Magier.“
    „Und auch diese“, fügte der andere an und begann, sich der Mine zu nähern, „scheinen nicht viel besser zu sein.“
    „Ja. Da hast du vollkommen Recht. Und doch: Haben wir nicht wenigstens die Intention?“
    „Haben diese die nicht auch?“
    Er hatte vollkommen Recht. Er mochte noch so gute Intentionen haben: Es zählte, was daraus erschaffen wurde. Machte er sich vielleicht einfach nur zu viele Gedanken? Zu viele Gedanken um nichts?
    Stimmengewirr wurde laut, Klingen prallten auf Klingen. Der Kampf hatte begonnen, die Nomaden die wenigen Orks erreicht, die noch bei der Mine waren. Ihre Kameraden, mittlerweile ein gutes Stück entfernt, hatten nicht die Möglichkeit, zu ihnen zu kommen, dafür sorgten die anderen Nomaden. Hoffentlich ging dies gut.
    Möge Adanos uns schützen!
    Geändert von Tinquilius (18.08.2008 um 12:42 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #57
    Veteran Avatar von Mindroth
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    Mindroth ist offline
    Früh hatte sich der ehemalige Novize aufgemacht, die Stadt zu verlassen. Er hatte es dort einfach nicht mehr ausgehalten, so langweilig war es. Sie alle dort warteten auf einen Angriff der Orks, welcher vielleicht nie kommen würde. Das alles hatte an der Geduld des Blonden gezerrt. Trotz der Tatsache, dass er selbst die Ruhe genossen hatte, ihm fehlte die Aufregung einer Schlägerei, der Nervenkitzel eines guten Würfelspiels oder einfach die gehobene Stimmung eines Trinkgelages. Seit dem die Orks sich nämlich Vengard entgegen warfen, war es damit in Silden vorbei. Nicht einmal irgendwelche Händler waren in die Stadt gelassen worden, weil sie sich als Spione der Orks entpuppen könnten. Der ehemalige Novize fand das übertrieben, aber wer war er schon, sich gegen die Entscheidungen der Druiden und Waldläufer zu stellen?
    Nein, er hielt sich lieber an das, was er am besten konnte: Maulaffen feilhalten und das Leben in all seinen Formen genießen. Nur war dafür in Silden im Moment kein Platz. Also hatte sich Mindroth im laufe des gestrigen Tages dafür entschieden, einfach mal eine der anderen Städte zu besuchen. Seine rote Kleidung stach förmlich aus all dem Grün heraus, doch als einsamer Wanderer konnte man sich meist noch gefahrlos bewegen. Außerdem war er unbewaffnet, wenn man mal von dem Dolch absah, welchen er bei sich führte. Aber man konnte sich ja auch mit anderen Dingen wehren. In der Zeit in Silden hatte der ehemalige Novize sein nötigstes Getan, um seine waffenlosen Künste zu perfektionieren.

    Seine Gedanken wurden jäh durch eine Gestalt in einiger Entfernung aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen.Mindroth war skeptisch, überlegte, was dieser Kerl denn hier wollte. Doch dann schalt er sich einen Narren. Schon benahm er sich wie einer der Waldläufer Sildens, paranoid bis ins Mark und nicht gewillt, irgendetwas freundliches an Worten zu finden. Diese mürrischen Gesellen waren seit dem Krieg einfach nicht mehr zu gebrauchen.
    "Ho, Wanderer! Was gibt es neues in Myrtana?" war der Ruf des Blonden, während er die Hand zum Gruß hob und darauf wartete, dass die Gestalt näher kam. Selbst wenn es einer der Spione wäre, Mindroth wollte einfach mal wieder ein neues Gesicht sehen. Und dann auch bitte eines, dass nicht verdrießlich und halb verängstigt wie ein Kaninchen vor dem Fuchs schaute. Irgendwann musste auch mal Schluss sein mit den sauren Geischtern.

  18. Beiträge anzeigen #58
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline

    Rebellenlager westlich von Vengard

    » Corax, pack deine Sachen zusammen. Wir gehen! « sagte Nigel, als sein Schüler die Augen aufschlug. Nigel war schon sehr früh wach gewesen und hatte sich für den Abmarsch bereit gemacht. Seinen Schüler wollte er noch schlafen lassen, so dass dieser ausgeruht war, wenn es darauf ankam. Als der schwarzhaarige die Augen aufschlug, gab der Lehrmeister die ersten Anweisungen. Corax sah ihn verwirrt an, folgte dann schließlich. Es dauerte auch nicht lang, da war Nigels Schüler ebenfalls fertig. Bevor es losging, warf der Akrobat Corax einen Apfel rüber, den er dankbar aß.
    Während sie aus einer der Höhlen herausgingen, fragte der Lehrling, wo es hinginge, doch Nigel meinte, dass Corax sich überraschen lassen solle. Dieser war dann schließlich still und folgte seinem Lehrmeister.
    Nigel entfernte sich westlich von den Rebellen. Vom Krieg hatte er genug.
    Während die beiden durch tiefsten Wald gingen, beobachtete der Pirscher ausfmerksam die Gegend. Dies Verhalten hatte zwei Gründe. Auch wenn sich die beiden von Vengard entfernten, waren die Orks in den anderen Städten, wie zum Beispiel Montera noch da und es war trotz des Krieges, wenn nicht sogar wegen dem Krieg gefährlich hier draußen. Außerdem suchte Nigel nach einem Parkur für Corax, wo er üben konnte. Der Pirscher hatte genug von der bisherigen Regelung mit Corax. Nun würde er ihn einhundertprozentig trainieren.
    » Beweg dich mal n bisschen, wir werden rennen. Bleib aber hinter mir! « befahl Nigel und rannte los, Corax hoffentlich dicht hinter ihm...

  19. Beiträge anzeigen #59
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline
    Ein Rotkäppchen allein im Wald. Nun, nicht ganz allein, den Candaal war auch noch da. Grinsend hob auch er die Hand zum Gruss und rief durch das Geäst: „Hallo Rotkäppchen. Die Wölfe stürmen die Burg und Rapunzel hält ihr Haar oben. Die Ritter und Prinzen scheinen sich bereits verzogen zu haben und der einsame Wanderer streift durch die Wälder auf der Suche nach…“ Wie hiess der noch gleich? Der Kerl, welcher Candaals Rede perfekt gemacht hätte. „auf der Suche nach Hobin Rood!“ Ja, das musste es sein stellte er fest, nachdem die Worte seine Lippen verlassen hatten.

    Immer wieder stolperte der Assassine über das Wurzelwerk unter seinen Füssen: Er war sich den Wald einfach nicht gewohnt. Als er sich schliesslich auf einen Stein geschwungen hatte und der Fremde nur noch ein paar Meter von ihm entfernt war, fragte er seinerseits: „Und wie steht es um die Wälder?“

  20. Beiträge anzeigen #60
    Veteran Avatar von Mindroth
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    Mindroth ist offline
    Wie hatte der Kerl ihn genannt? Rotkäppchen? Mindroth grinste. Irgendwo hatte der Kerl ja recht. Doch der Rest erschien dem Blonden wie das Geschwafel eines Irren oder einfach nur einem Spaßvogel. Vermutlich hieß der Fremde sogar noch Grimm mit Nachnamen, würde zumindest passen.
    "Von diesem Rhobin hab ich gehört. Er soll im Wald mit ein paar anderen Halunken sitzen und alles, was er den Reichen stiehlt, den Armen geben." Der ehemalige Novize verschänkte die Arme vor der Brust. "Aber die arbeiten sich nur in die eigene Tasche. Außerdem hat da noch niemand was von irgendwelchen Frauen gehört. Also alles ein Verein von Männerliebhabern, schätz ich mal. Perverses Pack halt."
    Mit einem abschätzigen Blick betrachtete Mindroth die Gestalt noch einmal, bevor er wieder ansetzte. "Die Wälder stehen im übrigen noch, wie du eigentlich bemerkt haben solltest." mit einer ausholenden Geste wies er auf die Bäume ringsherum. "Nur würde ich dir raten, dich nicht da durch zu schlagen. Du könntest auf ein paar grün gekleidete Wilde stoßen, die dir mit Freuden die Haut abziehen würden, um dich dann bei lebendigem Leib zu kochen. Oder Braten. Vielleicht essen die dich auch roh. Wer weiß das schon. Angeblich soll Menschenfleisch ja nach Hühnchen schmecken. Aber wenn dem so wäre, dann haben die Götter was falsch gemacht. Geflügel schmeckt nicht." Mindroth blickte sich um, weil etwas im Gebüsch geraschelt hatte. Doch weiter passierte nichts, wehalb sich der Blondhaarige wieder an seinen Gegenüber wandte. "Ich hoffe, du hast im übrigen nicht vor, nach Silden zu gehen. Da steht so ein Südländer vor den Toren und sagt jedem Fremden, der die Stadt betreten will: Ey, du kommst hier net rein! Der hat sogar die Händler abgewiesen. Stell dir das mal vor, Händler! Die Seelen einer Stadt, Boten und Freudebringer gleichermaßen. In Silden haben sie nicht mal mehr ordentliche Mengen an Wein. Ganz schlimm da. Ich bin übrigens Mindroth, und du? Bruder Grimm?" Der ehemalige NOvize grinste von einem Ohr zum anderen.

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