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    Frau General Avatar von Jail
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Jail ist offline

    Nachtlager östlich von Gotha

    „Danke“, murmelte Jail, die nun den guten, heißen Tee entgegen nahm. Melaine hatte das Geschehene bisher noch nicht kommentiert und auch ihrerseits noch keine Äußerung dazu abgegeben, was an der Sache vielleicht falsch war. Vielleicht wollte sie erst noch aus dem Munde der dunkelhäutigen Maga eine Begründung hören, bevor sie selbst ihr Urteil abgab.
    Auch Corwyn schwieg, was vielleicht einfach daran lag, das er mit sich selbst beschäftigt war und einfach zu weit weg, um das Ganze mit seinen Augen und Sinnen betrachten zu können. Vielleicht war der Mann aber auch aufmerksamer, als Jail annahm und wartete nur darauf, ihrer beiden Worte und Tun zu zerschmettern.

    „Ich vermute mal, daß wir einfach nicht aufeinander eingespielt sind und uns das nötige Feingefühl fehlt, gleichmäßig zu wirken. Es wird wohl nur möglich sein, wenn man in der Lage ist, die Bedürfnisse des Anderen schon zu kennen, bevor sie dem Anderen überhaupt bewußt in den Sinn kommen. Vielleicht ist es aber auch so, daß wir einfach nur zu sehr unser eigenes Ding machen wollten, daß Jeder etwas bewirkt, wo man vielleicht eher im Wechsel wirken sollte... mehr Hand in Hand gehen und sich von dem Anderen leiten lassen und auf das Eigene für einen Moment verzichten. Ich stell es mir vor, wie bei einem Fluß, der aus vielen Tropfen Wasser besteht und sie alle sich von etwas Gemeinsamen mit reißen lassen. Wäre das nicht der Fall, gäbe es keine gleichmäßige Strömung“, gab Jail zum Besten, nun auf die Meinung einer der Lehrmeister wartend.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Es war offensichtlich, dass der Angeklagte log, das verbesserte seine Position sicher nicht. Er war also dahin gegangen, weil er hungerte…das war sogar noch möglich, aber wenn er weitergeredet hätte, hätte er sicherlich gelogen. Vielleicht hatte er wirklich Hunger gehabt, vielleicht war er zu Marty gegangen ohne eine finstere Absicht. Vielleicht. Das würde sich herausstellen.
    Dann unterbrach Callindor den Angeklagten, um seine Beweise vorzulegen. Es waren die gleichen wie auch die von Nils, Lysar hatte Marty Geld geschuldet, viel Geld.
    Und nun bat Callindor Nils seinen Zeugen aufzurufen.
    „Ich habe vorhin nicht von einem Zeugen gesprochen. Ich sprach von einem Schuldschein, den ich im Quartier von Marty gefunden habe. Der Verteidiger sprach von mindestens 2250 Münzen, die der Angeklagte dem Ermordeten schuldete. Ich fand einen weiteren Schuldschein mit einem Wert von weiteren 400 Goldmünzen. Insgesamt also mindestens 2750 Goldmünzen. Lysar hatte dieses Geld nicht und er sah auch keine Möglichkeit es aufzutreiben. Er hatte Angst, dass Marty deswegen etwas unternehmen würde, deswegen tötete er den Proviantmeister. Sicher, es ging um viel Geld und um die Zukunft Lysars. Doch trotzdem ist es ein verabscheuungswürdiges Verbrechen aus niederen Beweggründen, aus Habgier.
    Er meint, dass der Mord aus Notwehr bestand…könnte ich eine Beschreibung der Tat hören, Lysar?“
    Der Angeklagte fing nach einer kurzen Pause an seine Ansicht zu erzählen:
    „Ich ging zu Marty, der mich seit mehreren Tagen ermahnte das Geld zurückzuzahlen. Was ich nicht konnte. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich das Geld nicht zurückzahlen könne. Dann wurde er wütend, griff mich an. Er verletzte mich am Bauch, ich wehrte mich…und tötete ihn. Danach suchte ich meine Schuldscheine zusammen, doch scheinbar fand ich nicht alle. Daraufhin wollte ich in den Wald fliehen, mich dort verstecken und sterben. Ich wollte ihn nicht töten, es geschah aus Notwehr…es tut mir leid, so leid.“
    Das machte Marty auch nicht wieder lebendig…doch das wollte Nils jetzt auch nicht sagen.
    „So geschah das also…interessant. Ob das stimmt, wird sich herausstellen.
    Jetzt noch etwas anderes: Lysar wurde von Callindor gefunden, nicht grade in der Nähe des Lagers. Und was machte Callindor dort? Woher wollte er wissen, dass Lysar sich dort aufhielt? Und wieso verteidigt er ihn? Ihn, den Mörder? Eine der Wachen erzählte mir, dass er und Tobir sich in der Nähe des Lagers umsahen. Angeblich, weil Tobir seine Glücksmünze verloren hatte. Später am selben Tag sind die beiden dann mit Lysar zum Lager zurückgekommen. Ich habe mich dort, wo die beiden angeblich die Glücksmünze gesucht haben, auch etwas umgesehen. Ich fand dort ein wenig Blut, der Großteil wurde wahrscheinlich vom Regen weggespült. Callindor, du hast das Blut gesehen und dich danach auf die Suche nach dem Angeklagten gemacht. Wieso hast du niemanden davon erzählt?“
    Der Verteidiger erbleichte etwas.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Zwischenzeitlich kam Bewegung ins Lager, die Männer drehten ihre Köpfe und tuschelten miteinander, der selbsternannte Richter konnte sich keinen Reim darauf machen. „Was geht denn da vor sich“ flüsterte Ulrich zu Jon, den er nach einer Weile zu sich heran gewunken hatte. „Die Verstärkung aus Okara ist eingetroffen“ hauchte der Kamerad, „wie viele?“, „etwa Hundert“. „Gut, sie sollen sich mit Proviant versorgen und eine Weile ausruhen, es geht heute noch zum Lager im Norden“. „Aye“ kam es vom Kamerad, der sich gleich auf den Weg machte.

    Der Kommandant nickte zufrieden und wandte sich wieder dem Geschehen zu, das sich Gerichtsverhandlung nannte. Daran musste sich der Paladin mehrmals erinnern, glich es doch mehr dem Spiel, Bäumchen wechsle dich, so was hatte er ja noch nie erlebt. Bemüht nicht die Fassung zu verlieren, vor allem nicht die Konzentration, lauschte er angestrengt den Worten beider Parteien. Das erwartete Hickhack, von Gut gegen Böse, wenn man die Seiten der Verteidigung und der Anklage anders nennen wollte. „Ich möchte daran erinnern, das Lysir der Angeklagte ist, wenn ich mich nicht irre“ bemerkte der Richter im leicht zynischem Tonfall und warf Nils einen verständnislosen Blick zu. Eine klare Sache wurde zusehends komplizierter, das war nicht im Sinne der Verhandlung, schon gar nicht im Sinne des Kommandanten.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #24
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Verdammt, es lief nicht gut für Lysar, und für ihn persönlich auch nicht, denn Nils hatte, wie ihm dies auch immer gelungen war, ihn doch tatsächlich gefragt, wie er zum dem Verletzten im Wald gelangt war.
    Energisch sprang Callindor auf und sah erbost in das Gesicht des teils Überheblichen, der nur grinste und auf Antwort wartete. "Was soll das werden, wenn das fertig ist? Bin ich hier der Angeklagte, oder was? .."
    "Was nicht ist, kann ja noch werden ...", gab Nils nur scharf zurück und Callindor entließ nur ein Grummeln. *So eine Unverschämtheit ..*, klang es in seinem Kopf, doch es war nun mal an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen.
    Sich einige Male räuspernd und nach einer guten Mölglichkeit des Sprechens umschauend, die Gewisper und Gerede unter den Anwesenden stieg mit jeder Sekunde, letztlich musste sogar Ulrich die Stimme erheben, ehe der auf Justizebene angegriffene Novize zu einer Antwort ausholte, die Nils hoffte das Maul stopfte.
    "Gut ... schön, wenn es denn so sein soll ... Es stimmt, ich habe das Blut im Lager entdeckt; eigentlich vorher auf einer flachen Wiese; und ging ihr nach. Sie führte mich direkt zu dem Angeklagten, der tief in den Wäldern an einem Baum hockte und seine Wunde leckte, denn die Stichverletzung war behindernd, sehr sogar. Ihr wollt wissen, weshalb ich nichts sagte?"
    "Ja, das würde ich nur zu gerne ...", gab Nils siegessicher als Antwort, wenn das so weiter ging, landete Callindor noch mit auf der Anklagebank. Tobirs Rolle hatte der Novize dabei sicherheitshalber ausgespart, es sollten nicht noch mehr Leute da hinein verstrickt werden. " ..., was wäre wohl passiert, wenn ich genau das getan hätte, die Wachen informiert. Ich werde es euch sagen! Es wäre eine Hexenjagd draus geworden und sie hätten meinem *unschuldigen* Mandanten auf der Stelle dort im Wald aufgeknüpft oder als Futter für die Wölfe liegen gelassen. Doch entgegen einiger Menschen hier im Lager, laufe ich nicht mit Scheuklappen durch die Gegend, ich denke, analysiere und beurteile Dinge, verurteile sie aber nicht, ohne fundierte Beweise zu haben ..."
    Sichtlich an Boden gewinnend, trat er schließlich an Nils heran und lächelte süss. "Könnt ihr das von euch auch behaupten ..?"
    Es herschte Stille. Diese Diskussion hatte wirklich alle dabei, was man so brauchte, um einen Abend zu füllen, doch wollte Callindor am Ende als Sieger hervortreten und nicht Nils, der nur mit einem *Pfff* antwortete und von dannen schritt.
    "Doch genug von mir, kommen wir wieder zum Wesentlichen hierbei, der Unschuld meines Mandanten. Deshalb möchte ich jetzt Dyrk und den alten, neuen Proviasntmeister hier kurz vorladen, sie werden einiges zu dem Charakter des Toten un des Angeklagten ausagen können ..."
    Ulrich war schon genervt, diese Verhandlung zog sich endlos in die Länge, doch er gab dem statt und die beiden wurden herbeigeschafft, auch wenn sie es so nicht wollten.
    "Nils, wenn du bitte so freundlich wärst, sie werden dir sicher antworten und wenn etwas an ihrer Audssage nicht mit meiner zuvor gehörten übereinstimmt, werde ich mich schon melden, also bitte ..."

    Callindor sah nur ein wenig in Rage zu dem Ankläger herüber, der nur schwach mit dem Kopf nickte.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 00:51 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #25
    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Es gab also zwei Zeugen, die jetzt verhört werden sollten. Nun gut. Zuerst wandte er sich an Dyrk:
    „Du bist Dyrk, richtig?“
    „Ja.“
    „Gut…und was hast du damit zu tun? Wieso führt Callindor doch als Zeugen auf?“
    „Ich bin ein Freund von Lysar und ging zu Callindor, da ich wusste, dass Lysar bei ihm war. Ich wollte nach Lysar sehen, wissen wie es ihm ging. Er sagte mir vorgestern, dass er Marty umgebracht hatte und dass er fliehen wollte. Genauer gesagt meinte er, dass er aus Notwehr handelte, was ich ihm auch glaube. Er ist kein Mörder, ich kann nicht glauben, dass er ihn umbringen wollte. Ich sagte ihm daraufhin, dass er sich stellen sollte, doch er wollte nicht. Er wollte sich im Wald verstecken um dort zu sterben, zur Sühne für den Tod Martys. Ich konnte und wollte ihn nicht aufhalten, was ich inzwischen bereue. Man würde ihm wohl eher glauben, wenn er nicht geflohen wäre.“
    „Ja, das stimmt wohl…nun gut. Das war es erstmal. Nun zum zweiten Zeugen: Was kannst du mir über Marty erzählen?“
    „Er war gewalttätig, habgierig und er konnte so gut wie keinen hier leiden. Seine Gewalttätigkeit zeigte sich einmal darin, dass er eine Kneipe zerlegte, weil ein Glas einen Sprung hatte. Ich traue ihm zu, dass er jemanden wegen einer größeren Menge Geld umbringen oder angreifen würde. Ich kann mir deswegen gut vorstellen, dass Lysar wirklich aus Notwehr handelte.“
    „Aha…interessant. Nun gut, danke. Ich denke, dass wir langsam zum Schluss kommen sollten.
    Lysar hat Marty getötet, das hat er selbst zugegeben. Allerdings hört es sich so an, als ob es aus Notwehr gewesen wäre…trotzdem hätte er versuchen sollen ihn nur zu verwunden, doch griff er Marty so an, dass dieser sterben musste. Außerdem ließ er Beweise verschwinden. Deshalb ändere ich mein Plädoyer: Ich plädiere nicht auf Mord aus niederen Beweggründen, ich plädiere auf Totschlag und Unterschlagung von Beweisen, da seine Verteidigungsmaßnahme mit der Absicht Marty zu töten erfolgte.“

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #26
    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    *Totschlag und Unterschlagung von Beweisen ...*

    Calindor ließ sich die Worte Nils' durch den Kopf gehen und freute sich innerlich darüber, dass die Anklage wegen Mordes vom Tisch war, ein Anfang.
    Nach einer kurzen Pause, um das Plädoyer des Klägers entsprechend wirken zu lassen, erhob sich der Novize mit einem Räuspern und wollte nun seinerseits einen Abschluss formulieren, der die Umstände noch einmal kurz beleuchtete und Lysar in einem besseren Licht darstellte, als es von Nils getätigt wurde.
    "So möchte auch ich nun zum Ende kommen, es war ein schweres Vergehen, weswegen der arme Bursche hier neben mir angeklagt wurde und diese Anklage hielt nicht stand. Doch konnte die Abwandlung der Anklage, die der Kläger formulierte, so stehen bleiben und Bestand haben? ... Ich sage NEIN!"
    Callindor setzte ab und ging ein paar Schritte auf den Richter zu, während Nils nur gespannt den Worten lauschte, seine Arbei war schließlich getan.
    "Alles was wir wissen, ist, dass Lysar Schulden bei dem Toten hatte. Sehr viel sogar. Das möchte weder ich noch er hier abstreiten. Doch mehr wissen wir nicht .... Wir wissen nicht, ob Lysar den Proviantmeister wirklich umgebracht hat. Rufen wir uns noch mal die Worte der beiden letzten Zeugen in Erinnerung, so wurde der Angeklagte als friedliebend, tollpatschig und Waschlappen bezeichnet, um es mal auf den Punkt zu bringen. Könnte so jemand einen Mord begehen? Sicher, ohne weiteres sogar, doch mit Absicht? Sehr unwahrscheinlich, dem muss ich wirklich wiedersprechen ..."
    Wieder setzte Callindor ab und ließ die Worte wirken, langsam kam er zu einem Ende.
    "..., wenn wir uns stattdessen den Toten ansehen, grausam, cholerisch, gewaltätig, goldgierig und hinterhältig. Es gab bestimmt genug Leute in diesem Lager, die ihm selbst am liebsten eine Klinge in den Bauch gerammt hätten, es aber nicht taten. Lysar ist ein Angsthase, eine zu gross geratenes Baby, dass in einer Stresssituation die falsche Entscheidung getroffen hat. Dazu zählt sicherlich auch die Mitnahmme der Schuldscheine, um einen Verdacht gegen ihn zu zerstreuen. Stellt man sich nur vor, unter welch enormem Druck er stand, hungernd, von Schulden überhäuft und ständig dieser raffgierige Geldsack im Nacken, da knickt doch jeder irgendwann ein. Es ist gar nicht so abwegig, dass Marty zuerst zum Angriff blies und den Angeklagten verletzte und dieser nur vor Angst zum vermeintlich tödlichen Stich ausholte. Sein Leben wurde bedroht, von einem Menschen, der sich keinen Pfifferling um das Leben anderer kümmerte, sie lieber ausnahm und erniedrigte, sie dominierte und unterdrückte. Solche Charaktereigenschaften mussten den Proviantmeister Marty früher oder später zu diesem Schicksal führen, ich denke je länger wir darüber reden, desto weniger wird sein Ableben betrauert ..."
    Ein letztes Mal setzte Callindor ab, ging zurück zu Lysar, der noch immer nur an sich heruntersah, während der Novize eine abschließende Bemerkung machte.
    "Letztlich ist es sogar möglich, dass Lysar Marty nur verwundet hat und dann den Tatort verließ, blutend, von einem Dolch durchbohrt, nach Hilfe suchend, die er nur in der Person Dyrks fand, weit abseits der Fundstelle des Toten. In der Zwischenzeit hätte durchaus ein anderer den tödlichen Stich durchführen können, Marty war sicherlich dazu in der Lage, noch weitere Personen hier zu schröpfen und ihnen damit ein Motiv für eine solch endgültige Tat zu geben. Und falls es von niemandem hier bemerkt wurde, Lysar hat während der gesamten Verhandlun nicht einmal den Blickkontakt zu mir, zu Nils oder zu ihnen, ehrenwerter Richter aufgenommen, sondern seinen Blick immer unterwürfig unten gehalten. Solch eine Person kann ein Mörder sein, doch gibt es viele, die um einiges aggressiver hier aufgetreten sind, als dieser arme Bursche. Und selbst wenn das nicht reicht, so gebe ich nur einen letzten Gedanken allen Beteiligten mit auf den Weg .... Im Zweifel für den Angeklagten und Zweifel gab es nun doch wohl zur Genüge ..."

    Callindor nahm einen tiefen Atemzug, nachdem er seine Ausführungen beendet hatte, setzte sich nun doch befreit von einer Last, neben den unsicher dreinschauenden Lysar. Nun musste Ulrich ein Urteil fällen und die Beteiligten, ob direkt oder passiv drum herum, warteten gespannt auf eine endgültige Antwort, die nur der Kommandant persönlich geben konnte.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 02:12 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #27
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Zeuge um Zeuge wurde vernommen, dabei kam es im Grunde zu keinen neuen Erkenntnissen, wenn man es nüchtern betrachtete. Schon gar nicht zur einer Entlastung des Angeklagten, wie auch? Mord blieb Mord. Wäre es zu einem fairen Kampf gekommen und einer der Kontrahenten hätte dabei sein Leben verloren, dann wäre es eine ganz andere Sache gewesen. Dafür gab es keine glaubhaften Zeugen und auch keine Beweise. Jemanden hinterrücks töten, das war nicht nur feige, das war erbärmlich, kein Grund könne die Missetat, einen Kameraden zu töten, rechtfertigen. In diesen schweren Zeiten ohnehin nicht, Krieg regierte gerade das Land, in Sichtweite lagerte das wahre Unheil – Orks. Vengard würde fallen, wenn nicht ein Wunder geschieht, damit auch die Zukunft aller, die sich hier im Lager versammelt hatten, um mit allen verfügbaren Mitteln dagegen anzukämpfen. Nun schlugen sich die Rebellen gegenseitig die Köpfe ein, das war nicht das, was Ulrich seinen Männern gepredigt hatte. Mit dieser Sichtweise kam der Kommandant am Ende zu seinem Urteil.

    „Ich habe genug gehört“ ergriff er das Wort und richtete sich auf. „Ich habe sooft eindringlich gesagt, das ich keine Unruhestifter im Lager dulden werde. Ein Mörder ist schlimmer als das und wird in keiner Weise von mir toleriert, die Sache mit der Notwehr ist unglaubwürdig. Wieso kam diese Version erst so spät zutage?, weil es eine Lüge war. Der letzte Strohhalm an dem sich Jemand klammert, der genau weiß, das es Unrecht war, einen Wehrlosen zu töten. Da helfen auch nicht die Aussagen irgendwelcher Zeugen weiter. Ehemalige Strauchdiebe, Banditen, wer weiß was sie schon alles auf dem Kerbholz haben, aber das spielt hier gerade keine Rolle.

    Hätte der Angeklagte sich gleich für schuldig befunden und seine Tat bereut, wäre er vielleicht mir einem blauen Auge davon gekommen..., im wahrsten Sinne des Wortes. So aber wurde aus der Sache ein trauriges Schauspiel, die Ehre des hinterrücks Ermordeten in den Schmutz gezogen. Mag sein, das Marty es auch Faustdick hinter den Ohren hatte, einige Beweise sprechen dafür. Jedenfalls hat er keinen Kameraden getötet, das spricht für ihn, oder nicht?. Ein paar unbezahlte Schuldscheine sind noch lange kein Grund zu entscheiden, dass das Leben von Marty nichts wert war. Dem Mord, letztlich konnte nicht das Gegenteil bewiesen werden, ging genau diese Entscheidung voraus. Der Täter Lysir handelte in Absicht, daran gibt es nichts zu deuteln. Das war der falsche Weg, man kann offene Rechnungen, nicht mit dem Tod eines Menschen begleichen.“ Der Kommandant legte eine Pause ein, währenddessen ging er um den Tisch herum.

    „Wir sind eine Gemeinschaft, die aufeinander angewiesen ist. Wir müssen einander vertrauen und uns aufeinander verlassen können. Wenn wir diesen heimtückischen Mord ungesühnt lassen, dann wird die Saat des Bösen gesät. Zwietracht und Misstrauen sind ihre Namen! Wenn diese Saat keimt, dann haben wir verloren, bevor wir in den Kampf ziehen. So wahr ich hier stehe, Innos ist mein Zeuge, das werde ich nicht zulassen. Dieser Mann hat nichts anderes verdient als den Tod..., so lautet auch mein Urteil“. Der Paladin atmete kurz durch, bevor er fortfuhr. „Der Angeklagte Lysir ist zum Tode durch erschießen verurteilt, das Urteil wird sofort vollstreckt. Ihm wird die Ehre einer Feuerbestattung gewährt, damit seine Seele in den Flammen Innos, ihre Ruhe findet. Die Verhandlung ist geschlossen.“ Der Kommandant nickte Jon zu, dieser wusste was nun zu tun war, eine undankbare Aufgabe, die der Kamerad jedoch ohne zu zögern annahm.

    „Männer, reißt euch am Riemen, nicht in unserem Lager ist der Feind, er ist dort drüben“. Mit einer ausschweifenden Armbewegung zeigte Ulrich Richtung Vengard, von Süden nach Norden. „Tausende Orks..., hört ihr die Trommeln?“ der Kommandant legte seine Hände an die Ohren und tat so, als wenn er angestrengt horchte. „Sie sind im Krieg!..., wann begreift ihr das endlich!“ Mit gespielter Lässigkeit ging der Paladin zu dem Tisch rüber, auf dem Jon seine Waffen abgelegt hatte, nahm den Waffengurt und band ihn sich um. „Von mir aus könnt ihr euch gegenseitig umbringen, das ist eure Entscheidung. Wenn dem so sein soll, dann will ich nicht länger euer Kommandant sein, dann ist, war, es nicht meine Bestimmung, euch zu führen“. Nun legte er die Rückenhalterung für seinen Zweihänder an, anschließend ergriff er die schwere Waffe mit beiden Händen. „Meine Bestimmung ist es, gegen die Orks zu kämpfen, dies bis zum letztem Atemzug“, der Paladin holte aus, mit einem wuchtigem Schlag wurde der provisorische Richtertisch, von dem Zweihänder, in seine Bestandteile zerlegt. „Folgt mir, oder lasst es bleiben, ich habe besseres zu tun, als mich mit wankelmütigen Gesellen zu umgeben. Entweder kämpfen wir gemeinsam für die gleiche Sache, oder gar nicht, das liegt bei euch. Wer nicht in der Lage ist, über seinen Tellerrand zu schauen, wird vielleicht keine Zukunft mehr haben..., denkt darüber nach“.

    Mit eiligen Schritten machte sich der Kommandant von dannen, er wollte, nein, er musste hier raus, das wurde ihm gerade zuviel. Diese Narren gingen ihm gerade ungeheuer auf die Nerven. „Die Rebellen von Okara sollen sich bereit machen, ich werde sie begleiten“.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    Corwyn ist offline

    Nachtlager östlich von Gotha

    Es gibt Stunden und Tage, Augenblicke und Momente, da ist es ruhig. Zu ruhig. Genau jetzt war so ein Moment. Es war frisch geworden, als die Nacht hereingebrochen war und Corwyn zog seine Robe enger um seinen Körper. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden, den Rücken an einen Baum gelehnt. Er hatte einen Tabakstängel im Mundwinkel und sein Blick war starr schräg nach oben gerichtet, zwischen den Kronen der Bäume hindurch ans Himmelszelt.
    Erstaunlicherweise erstrahlte der Mond, kugelrund wie immer, in einem sanften rot-braun. Corwyn war weder verschreckt noch beängstigt von diesem Phänomen, war er sich doch der ganzen Vielfalt der Natur bewusst und wusste, dass alles möglich war, wenn Adanos es nur gewährte.
    Trotzdem machte er sich so seine Gedanken über das Zeichen am Himmel, ob nicht doch mehr dahinter steckte. Es waren sorgenvolle Gedanken über die Zukunft und sorgenvolle Gedanken über das Jetzt.
    Corwyn rauchte.
    Der Stab lag neben ihm auf der Erde, die Anderen saßen in der Nähe und jeder hing so seinen Gedanken nach - Jail und Hyperius beshcäftigten sich mit der Magie.
    Auch wenn der Spitzbärtige es niemanden hatte merken lassen, er hatte aufgeschnappt, dass die Damen über ihn und seinen Stab redeten. Er fürchtete nun, dass jene nicht verstanden, welch großartige Chance sich mit der Macht des Stabes bot! Welch noble Ziele erreicht werden konnten! Und dass das nicht alles nur eine Phrase war, die er immer wieder wiederholte, um sich selbst daran glauben zu machen.
    Doch er gab sich nicht zu erkennen, sondenr kehrte sich weiter nach innen. Er wollte nicht mit ihnen darüber reden, sie redeten ja auch nicht mit ihm! Von daher hielt er sich zurück, gab sich seinen Gedanken hin, seinen Visionen, seiner ungewissen Zukunft. Gab Jail ab und an Tipps bezüglich ihrer Magie - wie auch jetzt. Er bat sie zu sich, da sie noch nicht geschlafen hatte.

    "Jail, ich muss sagen, dass es mir imponiert, wie du dich in den vergangenn Tagen geschlagen hast, was das Magische angeht. Allein die Tatsache, dass du von dir selbst aus versucht hast, mit Hyperius zu kooperien, um eurem gemeinsamen Ziel näher zu kommen, war beachtlich. Lass mich ein wenig über diese Art der Magieanwendung erzählen: Diese Dinge gehen bei all den Zaubern oft unter, und dabei wären sie in vielen Situationen eine große Hilfe. Die Verbindung der Energie von zwei oder mehr Magiern. Dabei meine ich jetzt nicht, dass zwei Magier einfach unabhängig voneinander auf das selbe Ziel schießen, sondern dass sie ihre Energie effektiv ineinander verweben. Um das erreichen zu können müssen die Magier einander sehr nahe sein - geographisch meine ich. Am vorteilhaftesten wäre es überhaupt wenn sie sich berühren würden, aber es geht auch noch über einige Meter Entfernung. Zweitens müssen sie sich dem jeweils anderen öffnen, du kannst also nicht jemand anderen gegen seinen Willen einbinden. Das bedeutet auch, dass beide mit dieser Technik vertraut sein müssen, sonst wird die Verbindung immer von einer Seite abgeblockt werden. Alles weitere ist nicht so wichtig. Du musst diese Verbindung nicht zwingend mit einem anderen Wassermagier eingehen, genauso würde auch ein Feuermagier oder sogar ein Orkschamane gehen, obwohl letzteres wohl noch keiner ausprobiert hat. Auch müssen die Magier nicht auf dem selben "Level" sein, nur wie gesagt müssen sie es gelernt haben. Durch solche Vereinigungen können ungeahnte Kräfte freigesetzt werden, die kein einzelner Magier je erreichen würde. Es gibt halb legendenhafte Berichte, dass vor einigen hundert Jahren ein Orden Wassermagier eine ganze Flotte in einem gigantischen Strudel versenkt hat - dummerweise gingen sie dabei dann auch unter.

    Ein Werkzeug, dass im Zusammenhang mit solchen Verbindungen oft auftritt ist der Fokus. Es ist das selbe Prinzip, nur dass sich die Energien nicht direkt verknüpfen sondern von einem besonderen Gegenstand gebündelt werden. Auch ist das fokussieren jedem möglich, der auch nur über die geringste magische Erfahrung verfügt, da es nicht nötig ist zu Wissen wie sich die Magieströme verbinden lassen - das macht der Fokus. Er kann damit auch ohne weiteres mit größeren Gruppen verwendet werden, denn minimale magische Veranlagungen trägt fast jeder in sich, was sich dadurch zeigt, dass auch fast jeder in der Lage ist Spruchrollen freizusetzen. Die selbe Intention müssen trotzdem alle beteiligten haben, ansonsten würden sie sich gegenseitig blockieren - auch wenn ein einzelner Novize den Zauber von fünf ausgebildeten Magiern wohl kaum merklich stören könnte. Mit dem Fokus ist es auch möglich Verbindungen über größere räumliche Distanzen einzugehen, was bei der Erschaffung dieser dämlichen Barriere auf Khorinis benutzt wurde. Dort waren dreizehn Magier beteiligt, die ihre Energie auf fünf Foki übertrugen. Diese reagierten wiederum untereinander und verstärkten sich gegenseitig, was es ermöglichte in ihrer Mitte die Energiekugel aufzubauen. Ich weiß leider nur aus Erzählungen wie genau sie das angestellt haben, zu diesem Zeitpunkt war ich in Khorinis und alles was ich davon gesehen habe war ein Lichtblitz und später dann die schimmernde Kuppel. Auf jeden Fall ist auf diese Weise sehr viel möglich, und trotzdem wissen viele nicht um diese Möglichkeit."
    Corwyn seufzte. Und dann rauchte er. Er blickte hinauf zum Mond und alle Zweifel waren für einen Augenblick vergessen. Er seuftze noch einmal, laut vernehmlich und wischte eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. Es war nicht einfach und seine Gedanken so ungeordnet. Es musste etwas geschehen, nur was?
    Seine Hand ruhte auf der in das obere Ende des Stabes eingefassten Kugel.

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Außerhalb des Rebellenberglagers, Wald

    Mit trauriger, gebrochener Miene sah Callindor zum Himmel hinauf und schüttelte nur nachdenklich mit dem Kopf, die schwarzen Haare wankten hin und her, unkoordiniert, unkontrolliert. Der Novize musste sich eingestehen, dass er, nach seinen letzten Worten zu dem Vorfall im Lager, ein gutes Gefühl hatte, Lysar rausgehauen zu haben, selbst Nils war von seinem ursprünglichen Plan abgerückt.
    Doch nun war Lysar tot.
    Energisch schlug Callindor mit der Faust gegen die Rinde einer der Bäume und ließ den Schmerzimpuls wirken, doch war er durch die Geschehnisse des späten Abends gestern noch wie paralysiert, die Kaskade von Schmerz, die sich in seinen Fingern potenzierend ausbreitete, kam in seinem Reizzentrum gar nicht an. Nur die wunden Stellen, die geröteten Knöchelchen zeugten von der Wucht, mit der der Novize zugeschlagen hatte.
    Nachdem Ulrich seinen Richterspruch gefällt hatte, war alles sehr schnell gegangen, viel zu schnell für die meisten, denn kaum einer realisierte, was der Paladin da als Konsequenz der Taten Lysars gab: Tod!
    Selbst Nils mochte für einen Moment die Entscheidung Ulrichs bezweifeln, ein kurzer, trauriger Blickkontakt zwischen Kläger und Verteidiger zeugten letztlich doch nicht mehr von Konkurrenz, als von einem Zeichen des Mitgefühls. Der Richter hatte gesprochen und alle fügten sich dem, der eine zügiger, manch anderer erst gemächlich.
    Still und schweigsam lehnte Callindor gegen einen der Bäume und besah sich die Notizen, die er am letzten Tage alle gesammelt hatte. Letztlich waren sie bedeutungslos ... In ihm keimte sogar der Verdacht, dass es schließlich egal war, welche Startegie Callindor verfolgt hätte, ob Unschuld oder nicht, Ulrich hatte seine Meinung schon von vorn herein gefällt gehabt, manche mögen das ebenso gedacht haben, doch niemand sagte etwas dagegen. In seinen letzten Worten lag so viel Zorn, Bitterkeit und doch Ernüchterndes, vielleicht brauchte der Schwarzhaarige diesen harten Rüffel, um sich dessen wieder bewusst zu werden, Vengard wurde angegriffen, das Land von Horden von Orks verheert, er musste sich unverhohlen eingestehen, dass diese Tatsachen von dem Verhandlunsverlierer, unbewusst oder nicht, verdrängt wurden. Wie mit einem Hammerschlag wurden sie nun wieder in Erinnerung gerufen und was war dafür notwendig?
    Der Tod Lysars!
    Callindor war zu getroffen von dem Urteil, um gestern noch eine nachvollziehbare Aktion durchführen zu können. Er hatte schließlich sein Versprechen nicht halten können und Lysar verneinte nur schwach, er war dem Novizen nicht böse, wie es schien, der Verurteilte hatte sich seinem Schicksal letztlich ergeben, vieleicht schon seit dem Moment, als er den Kampf im Wald verloren hatte.
    Wie genau die Hinrichtung durchgeführt wurde, wusste Callindor nicht, seine Schrittte lenkten in weg aus dem Lager, schwach und innnerlich leer schritt er bedächtig dem Ausgang entgegen. Noch im Hintergrund hörte man einige weinen, sicherlich Dyrk, ohne Zweifel und auch manch anderer verdrückte eine Träne, nicht wenigen hatte Callindor vielleicht mit seinen Szenarien überzeugt, doch die wichtigste Person von allen blieb hart, Ulrich ließ sich nicht erweichen und traf in einem Moment der emotionalen Schwäche ein viel zu überzogenes Urteil. Zumindest war der Novize dieser Überzeugung ...
    Selbst die Wache, die dort am Ausgang stand, hatte alles mitbekommen und zischte dem Davoneilenden nur ein *DU hast Schuld ...* entgegen, doch der Novize reagierte nicht darauf und wankte nur betäubt und taub durch das schuhhohe Gras der Wiese da vor ihm.
    Und kaum hatte der Enttäuschte den Wad erreicht, vermochte er eine kleine Rauchfahne zu erspähen, ein kleines Feuer vielleicht auch, doch der schwache Lichtzauber, der den Novizen in den Wald begleitet hatte, sorgte nur für wenig klare Sicht.
    Hatten sie ihn schon dem Feuer Innos' überstellt?
    Doch er wollte es sich nicht vorstellen und sank nur geschwächt und wortlos an einem der Bäume hinunter und fiel in einen Schlaf aus der Erschöpfung heraus, das Urteil Ulrichs hatte ihn arg getroffen und forderte jetzt Tribut.

    So stand der Novize nun also an dem Morgen neben seiner provisorischen Schlafstätte und schaute nur mit schwachem Blick in die Tiefen des Waldes und erschrak fast blitzartig, als er eine Gestalt dort in der Entfernung sah, die der des nun Toten am ehesten hinkam und sie näherte sich stetig mit einem enttäuschten Gesichtsaudruck und von den Feuern der Fackeln und Zauber umgeben, sein Gesicht verzerrte sich zu einer dämonischen Fratze, dieser Schmerz war für den Novizen fast körperlich spürbar.
    Emotional völlig überfordert, fiel der Schwarzhaarige nur vor der Gestalt auf die Knie, Tränen tropften von seinem Gesicht, unaufhörlich, einem nie enden wollenden Strom von Schmerz und Enttäuschung.
    "Vergib mich ...!!!", brüllte er nur so stark der Novize konnte, in den Wald hinein, doch als er seinen Blick hob, war die Gestalt verschwunden, vielleicht nie dagewesen.
    Nur eines blieb. Die Schuld, ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben und das war keine Einbildung. Nein, leider nicht ...
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 09:27 Uhr)

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    Deus Avatar von Claw
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    Irgendwo an der Küste bei Vengard

    Das Brausen des Meeres weckte Claw. Langsam öffnete die Augenlider und bemerkte erstmals seit Stunden wieder die Schmerzen, die seinen Körper geißelten. Noch hatte das Gehirn nicht richtig mit der Arbeit begonnen und nur bruchstückhaft kam eine Erinnerung nach der nächsten zurück, während der Veteran um sich herum sowohl das Meer, als auch unzählige kreischende Möwen vernahm. Jetzt erst realisierte er, dass er in den Himmel starrte und ihn dabei immer wieder in großer Höhe die weißen Küstenvögel überflogen. Mal hatten sie Fische in ihren Schnäbeln, mal nicht. Auf jeden Fall gefiel Claw der Gedanke, sich jetzt einfach zu ihnen zu gesellen und mit ihnen über die weite, schroffe Küstellandschaft Myrtana's zu fliegen, bis er irgendwann genug haben und zurück nach Khorinis aufbrechen würde. Doch Claw war kein Vogel, er war ein Mensch. Immer noch. Auch wenn er einmal mehr geglaubt hatte, dem Gevatter Tod anheim gefallen zu sein. Erneut hatte er ihm jedoch ein Schnippchen schlagen können, erneut war er von Messer's Schneide gesprungen, beinahe im wahrsten Sinne des Wortes.
    Langsam regte sich der Armbrustmeister und erkannte neben sich Sand. Viel Sand. Und Muscheln ! Das hieß, er musste irgendwo an einem Strand liegen, während um ihm herum die Gezeiten und das Leben pulsierten. An seinen Füßen spürte er es nun: Wasser. Seine ganzen Stiefel waren so voll damit, dass er glaubte, er könne einfach über dieses Element wandern. Doch jeder wusste, dass dies in der ganzen Menschheitsgeschichte niemand vermochte zu tun.
    Nun erkannte der Anhänger des Lee etwas fremdartiges, aber dennoch völlig vertrautes neben sich im Sand stecken. Es passte nicht in das Bild des Küstenabschnittes. Lag wohl daran, dass es von ihm stammte, wobei er selber ja auch nicht hier hin gehörte. Kalter, tödlicher Stahl. Blutverschmiert. Jaa, das musste seine Klinge sein, sein treues Langschwert. Gefertigt von Kaligulas auf Khorinis. Das Blut haftete noch an der Waffe. Langsam wurde das Bild auch wieder klarer. Viel klarer. Dennoch musste er die verschiedenen gedanklichen Puzzlestücke noch zusammensetzen, wie ein gewaltiges Mosaikfeld, bestehend aus unzähligen kleiner Steinchen, die seine Erinnerungen widerspiegelten. Und das erste, was dem Veteranen nun in den Sinn kam, waren Orks. Viele hässliche, brutale Orks. Sie hatten ihn gejagt, bis zu einer Klippe. Dort hatte er sich dann der Übermacht stellen müssen. Einige waren der Klinge zum Opfer gefallen, andere einem Armbrustbolzen. Er selber jedoch bekam die Wucht einer Keule zu spüren, ehe er rücklings von der Klippe gestürzt war und dort landete, wo er jetzt lag...
    "Scheiss Orks !" brummte Claw und richtete langsam seinen Oberkörper unter immer größer werdenden Schmerzen auf. Er erinnerte sich nun wieder vollends... Einen Anführer der Orks hatte er gesucht, Shagrásh höchstselbst. Doch stattdessen war er nicht einmal bis zu ihrem Belagerungsring durchgekommen. Ein kleiner Kampftrupp, bestehend aus Spähern, Kriegern und einem Elitekrieger hatte ihn zuvor aufgespürt. Und noch ehe er ihnen seinen Wunsch, die Herausforderung des großen Kriegsherren, äußern konnte, hatten sie ihn schon unter Beschuss genommen und ihn querfeldein bis zur nahen Küste getrieben. Zwar wollte er an ihnen Rache nehmen, fast so sehr wie er an Shagrásh Rache üben wollte, doch sagte ihm nun sein Verstand, der die letzten Tage geblendet war nach dem Verlangen, den großen Orkboss zu töten, dass er sich erst regenerieren musste, bevor er weitere Schritte unternehmen könnte. Halbtot hatte er keine Chance zu Shagrásh durchzukommen, geschweige denn ihn im Duell auch nur einen Kratzer zu verpassen. Wenigstens hatte er es geschafft, seinen nunmehr ehemaligen Schüler Silmacil zum Armbrustschützen ausbilden zu können. Er beherrschte nun quasi die Grundstufe und vermochte es relativ geschickt unbewegliche Ziele mit der schweren Fernkampfwaffe neutralisieren zu können. Zwar hatte er nicht das Potenzial eines DraconiZ gezeigt, dennoch hatte ihn Claw als würdig befunden, bei ihm diese Lehre durchziehen zu dürfen. Etwas Wehmut kam dem Veteranen dabei auf. Sein alter Lehrmeister Scipio Cicero, der einzige Mensch, den er bislang getroffen hatte, der mit seinen Fertigkeiten an der Armbrust hatte mithalten können, war nach wie vor verschollen. Und noch immer befand sich dessen Schwert in Claw's Besitz, auf Khorinis...
    "Wird Zeit zu gehen..." dachte sich der Krieger dann endlich nach einer Weile, nachdem er wieder einen einigermaßen klaren Kopf hatte. Gehen war indes jedoch etwa übertrieben. Mehr humpelnd als aufrecht gehend schleppte sich der Veteran über den Strand und überlegte, wo er nun hinsolle. Nordmar und Vengard fielen flach. Dort war er gerade erst gewesen und in diesem Umkreis befanden sich mehr Orks, als Claw jemals zu töten vermochte. Ihm fielen zwar jetzt viele Orte ein, dennoch blieb ihm ein bestimmter Name im Gedächtnis haften. Ein Name, über den er eben noch nachgedacht hatte: DraconiZ. Und nun formte sich in Claw der Wunsch, diesen Mann aufzusuchen. Warum auch immer. Jedoch wusste er, dass er nach Varant musste, um ihn zu finden. Ein weiter, gefährlicher Weg also...

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    Waldläufer Avatar von Tobir
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    Tobir ist offline
    Tobir hatte eine unruhige Nacht, die ganze Zeit konnte er nicht schlafen
    Lysar ist tot, seit dem gestrigen Abend, er und Callindor konnten ihn nicht retten.
    Der Barbier fragte sich, wie es wohl Callindor ging, doch wollte er ihn nicht suchen.
    Der junge Rebell war gerade dabei in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen, doch plötzlich erinnerte er sich an die Worte des Kommandanten.
    „Ich habe sooft eindringlich gesagt, das ich keine Unruhestifter im Lager dulden werde.“
    ,, Mord ist Mord!“
    Immer wieder ging er die zwei Sätze durch, die von Wahrheit nur so strotzten.
    Der Kommandant, sagte immer wieder, selbst bei seiner ankunft, erwähnte er den Satz.
    Tobir glaubte immer noch, dass es Notwehr war, doch hatte auch hier Sir Ulrich recht gehabt.
    Mord ist Mord, da änderte sich nichts, egal wie man den Satz dreht und wendet.
    Der junge Barbier vergaß in der Zeit, was um Vengard geschah, dass dort tausende Orks vor die dicken Mauern der Stadt angriffen.
    Und gerade in dieser Zeit konnte man keine Mörder gebrauchen.
    Doch was wäre passiert, wenn der Kommandant ein anderes Urteil gefällt hätte, hätte es vielleicht einen Aufstand gegeben… man wird es jetzt nie herausfinden.
    Und so waren insgesamt zwei Rebellen tot, einmal der Proviantmeister und einmal Lysar.
    Zwei Rebellen, die um den Kampf –Freiheit- entscheidend seien könnten.
    Jetzt nützte es nichts mehr nachzudenken, langsam aber sicher entfernte er sich vom schwarzen Loch.
    Bevor er noch weiter darüber nachdenken würde, legte er sich in sein Bett und versuchte zu schlafen.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Gebirge westlich von Vengard

    Die Geschichte war spannend. Das war sie tatsächlich. Doch es setzte sich tatsächlich die Einschätzung von Rethus durch. Sir Ulrich war der Lagerkommandant. Verdammt, was wäre er, wenn er den Lysar nicht hingerichtet hätte? Hätte er als Angsthase unter den Rebellen, die Lysar ohnehin hassten, gegolten? Oder viel mehr der Verräter? Jedenfalls hatte es Callindor nicht geschafft. Ein Novize und zwei Rebellen, die sich Zeugen nannten gegen einen Paladin, welcher noch dazu ihr Anführer war? Es stand für Rethus von vornherein fest. Der Abtrünnige musste sterben. Es ging nicht anders. Aber was Ulrich da tat, zeugte ja auch nicht gleich von Loyalität. Er schimpfte die ganze Zeit über das Ableben von Marty, der von Lysar ermordet wurde. Dafür musste Lysar sterben. Aber wieso? Sagte Sir Ulrich nicht selbst, dass wie uns gegenseitig helfen sollten? Nun ja, Mörder konnten echt nicht im Lager gebraucht werden, doch Ulrich und Nils stimmten der Ansage zu, dass Lysar kein Mörder war, sondern ein Waschlappen. Es ist eine Verschwendung von Männern. Rethus dachte, wir sollten uns respektieren, wie es Ulrich selbst sagte. Jetzt sind zwei Rebellen tot und nicht nur einer. Und beide, ja wirklich auch Lysar, hatten ihren Hals in die Schlinge gelegt, um Ulrich immer treu zu bleiben und zu unterstützen. Ja, verdammt noch mal. Der Tod von Lysar war überflüssig.

    Rethus stand vor dem Erdhügel, unter dem die verbrannte Leiche des armen Lysars lag. Hinter ihm befand sich noch der verrußte Holzhaufen, auf dem Lysar qualvoll zu Grunde ging. Selbst Rethus verspürte Trauer. Auch wenn ihm alles bis her im Leben egal war, bis auf das Vergehen seiner Mutter. Er verstand nun, was die Rebellen tagtäglich durchmachten. Jeder hatte in den vergangenen Tagen jedem misstraut. Selbst Rethus wurde einmal von einem Rebell deswegen angesprochen, da Rethus noch nicht zu den Königstreuen gehörte. Er war gildenlos. Das musste sich aber endlich mal ändern. Verdammt, Rethus’ Bestimmung hatte sich bereits fast schon in Luft aufgelöst. Erst die Banditen, dann die Waldläufer. Danach das Scheitern des Befreiungsversuches von Kap Dun, weil es einen Spitzel im Lager gab, der Handor reinlegen wollte. Als nächstes der unsinnige Aufenthalt in Reddock. Rethus sollte sich dort später mit Handor treffen. Aber was passierte dort? Ein paar Rebellen mit einem Möchtegernanführer nahmen den Rest des Lagers aus, um diese dann Ulrich zu bringen. Und wofür? Für einen Schlag ins Gesicht; im wahrsten Sinne des Wortes. Aber was machte Rethus dabei? Was wollte Handor eigentlich von ihm? Verdammt, Rethus wollte eigentlich seinen Vater suchen. Aber das ging nicht. Zumindest so lange nicht, bis aus ihm ein Soldat geworden ist, der es mit einem Ork aufnehmen kann. Doch dazu brauchte er einen Lehrer. Und das ging nicht, solange er nicht zum Lager gehörte. Mann, Rethus wusste, dass sein Vater noch lebte. Er spürte es; er spürte die Einsamkeit, die durch den Körper seines Vaters floss…und die Kälte. Er war in Nordmar. Ja, er musste in Nordmar sein. Zuletzt kämpfte sein Vater am Pass nördlich von Vengard. Zurück konnte er nicht. Sein Vater war in Nordmar. Er musste ganz einfach dort sein.
    Geändert von Rethus (17.08.2008 um 12:38 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline

    Rebellenlager in den Bergen; Wald

    Callindor konnte sich mit der Entscheidung Ulrichs nicht abfinden. Hätte er ihn zu einem Zweikampf aufgefordert, ihn auspeitschen lassen, alles war besser als eine standrechtliche Erschießung. Tot nutzte der arme Lysar keinem was ...
    Doch dann keimte auch noch ein anderer Gedanke in dem Novizen auf.
    Zum Glück hatte es Nils nicht auch noch auf eine Anklage wegen Mitwisserschaft oder dergleichen angelegt, sonst wäre der Novize auch noch dran gewesen. Da schien mal wieder der Selbsterhaltungstrieb durch ... lieber er als ich.
    Doch so sehr sich der Verwirrte auch bemühte, immer wieder blitzten vor ihm Biulder auf, von dem Waschlappen, der dort über Stunden hinweg auf der Anklagebank sass und ihm die Führung überließ, ihm, einem selbsternannten Menschenretter und letztlich hatte Callindor kläglich versagt.
    Noch immer flossen Tränen unablässig an seinem Gesicht herunter, die bezeugten, wie aufgewühlt der junge Mann aufgrund des Urteils des Kommandanten war. Nichts schien zu helfen. *Wenn doch nur Aryn hier wäre ...*, glitt es ihm sanft und kaum hörbar über die Lippen. Tatsächlich gab ihm sein Wieselfreund Sicherheit und spendete ihm Trost, nur durch seine pure Präsenz, denn reden konnte der Vierbeiner ja nicht. Dennoch war sich Callindor sicher, über die Jahre ein Band zu diesem Wesen aufgebaut zu haben, dass sie keinerlei Worte benötigten und sich die beiden trotzdem blind verstanden.
    Aryn, Callindors kleiner Wieselfreund, war in Vengard zurückgeblieben, an dem Tag, als Selara und er zur Abschlussprüfung in die Wälder Vengards gegangen waren und danach die überhastete Abreise nach Reddock, unter Begleitung Morlons, von statten ging.
    Vengard war nun belagert, unzählige Tage schon und sicher stand kein Stein mehr auf dem anderen, Mauern wären eingerissen, Häuser demoliert und Menschen vom Leben zum Tode gebracht, genauso wie auch Orks und allerlei anderes Getier, was diese Anderlinge so mit sich führten.
    Diese Gedanken ließen Callindor nicht mehr los, überall Tod und Verderben und dasselbe geschah nun hier. Misstrauen, Mord und Totschlag, keiner fühlte sich mehr sicher, am wenigsten Callindor selbst. Sein Mangel an Integrität, Stärke und Wortgewandtheit kostete Lysar das Leben, daran gab es nichts zu deuteln.
    Den einzigen Trost, den der unausgeglichehene Novize nun noch finden konnte, war die Gegenwart Morlons, seines Freundes, Lehrmeisters, Wegbeschreiters und noch mehr, vielem mehr. Callindor hätte wer weiß was darum gegeben, nun dir Nähe des Blonden spüren zu dürfen, doch er blieb allein, einsam in den Wäldern zurück, auf ein Zeichen wartend, ein Zeichen, welches ihm den Mut und den Willen wiederbringen würde, sich zu erheben und weiterzumachen, so gut es eben unter diesen Umständen ging.
    Letztlich war der Tod Lysars eine Etappe auf dem steinigen Weg, den Innos selbst für ihn vorgesehen hatte und diese Niederlage eine Prüfung seiner körperlichen und mentalen Stärke. Doch das sah der Schwarzhaarige im Moment nicht, so weit gingen seine Gedanken nicht ... noch nicht.
    Sich an einem Strohhalm festklammernd, wollte Callindor wieder seine erste Aufgabe angehen, die zweite Stufe der Lehre der arkanen Magie Innos' weiterverfolgen und bestehen, um einen ersten Kuss von dem blonden Feuermagier zu erhalten. Denn nur dieser Gedanke hielt ihn noch, die Nähe zu seinem Geliebten und dem innigen Wunsch bei him und mit ihm in die sinnlichsten Tiefen abzutauchen, ..., um endlich wieder nach vorn blicken zu können.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 13:04 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Tobir
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    Tobir ist offline
    Tobir konnte einfach nicht schlafen, dauernd dachte er an Callindor, der die Verteidigung von dem toten Lysar übernahm.
    Wie es ihm geht, wie er den Tod verkraftet hat, und wo er ist fragte sich der Barbier
    Doch wo war der Novize, da Tobir sowieso keine bessere Idee hatte machte er sich auf die Suche nach Callindor. Es fragte einige Rebellen, doch auch die wussten nicht wo er ist.
    Wie gestern war der Himmel mit Wolken bedeckt, nur selten kam die Sonne hervor.
    Dies schien kein gutes Zeichen zu sein, wenn der Himmel so traurig aussieht.

    Nach einiger Zeit beschloss er im Wald nach dem Novizen zu suchen. Während er durch den Wald ging erinnerte er sich an seine Mutter, die ihm erzählte. ,, Irgendwann im Leben bekommt jeder Mensch die Prüfung Innos auferlegt, manche bekommen nur eine Prüfung, manche bekommen mehrere Prüfungen von Innos, diese gilt es dann zu bestehen, vergiss das nicht mein Schatz“

    Eine solche Prüfung müsste Callindor versuchen zu bestehen, dachte sich Tobir.
    Immer tiefer ging er in den Wald als er plötzlich eine Figur von weitem erkannte.
    Es war Callindor der irgendetwas mit Magie machte, ihn aber nicht sehen konnte, da der Barbier von hinten kam. Seine Neugier wurde wieder geweckt und so schlich er in Richtung des übenden Novizen.
    Geändert von Tobir (17.08.2008 um 13:14 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Callindor versuchte es immer und immer wieder, die Magie zu beschwören und die Flamme einem Befehl unterzuordnen. Doch sie züngelte nur böse und gemein, lachte den Novizen für seine Fehler und Unfähigkeiten aus, in vielerlei Hinsicht.
    Seine Übungen waren schon gelaufen, ehe sie überhaupt anfingen und das belastete den Novizen nur noch mehr. "Ach Morlon ...", kam es ihm über die Lippen und geknickt stieß er seine rechte Handfläche gegen die Rinde des Baumes, wodurch das Band der Magie riss und die Flamme starb, so, wie auch vieles andere vor kurzem starb.
    Denn Callindor konnte den letzten Gesichtsausdruck des Erschossenen nicht verbannen, dieses teilnahmslose Gesicht, die Gleichgültigkeit, kein Feuer war mehr in dem jungen Körper, alles vergangen und erloschen.
    Ihm durfte es nicht auch noch so ergehen. "Nein, ich werde nicht scheitern!", brüllte der Novize nur in die Tiefen des Waldes, doch gaben sie keine Antwort, ignorierten die Worte gekonnt. Ein Seufzen durchdrang die eintretende Stille und plötzlich riss der Schwarzhaarige seine Augen auf, noch immer an den Baum gelehnt, mit dem Kopf gegen die Rinde gedrückt.
    Grund dafür war eine Hand die sich auf die Schulter des Novize legte, sacht, fast zärtlich und Callindor, entgegen allem nachvollziehbaren, erkannte ihn dieser Geste die Gegenwart Morlons. Seine innersten Sehnsüchte ließen ihn diese Vorstellung glauben machen und reflexartig griff er danach und zog sie weiter an seinem Körper herab, es gab auch einige Gegenwehr, doch diese wurde gekonnt vernachlässigt.
    "Endlich bist du da! Morlon ... endlich. Wie habe ich darauf gewartet, halt mich fest. Ganz fest und lass' mich nie wieder los, hörst du? Lass' mich nie wieder los. Ich brauche dich so, deine Nähe, deine Liebe ..."
    Callindor war überwältigt von Emotinen, Tränen der Freude und Trauer fielen von seinem Kinn abwärts und tatsächlich schlang sich auch noch die andere Hand um ihn, gab ihm Halt, wie er es erhofft hatte.
    "Ja, immer mehr, näher, intensiver, bitte Morlon, lass mich nicht länger warten, verzagen, ich verzehre mich nach dir schon so lange, lass dich einfach treiben, bitte ..."
    Doch der vermeintlich als Morlon gehaltene Bursche sagte kein Wort, eine unerträgliche Pause trat ein und Callindor schmiegte sich nur an diese Hände, die ihn hielten, ihm Festigkeit versprachen, Geborgenheit.
    "Ich werde es schaffen, du wirst sehen, ich werde diese Flamme bezwingen, das Feuer, das so unüberwindbar scheint, ich werde es schaffen, nur für dich, für einen Kuss von dir, Morlon ..."
    Wieder herrschte Stille, ehe der andere das erste mal etwas sagte, etwas, dass Callindor vollends ins Chaos zu stürzen drohte, denn etwas anderes konnte man nach diesem emotionalen Striptease nicht erwarten.

    "Tut mir Leid, aber ich bin nicht Morlon ...", kam es ihm nur schwach über die Lippen.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 13:39 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #36
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline

    Gebirge westlich von Vengard

    Da stand er nun, hinter einem Baum und beobachtete Callindor. Rethus trug eine Flasche Milch, zwei Schnapsflaschen und Fleisch. All die Sachen hatte er vom Proviantmeister...

    Noch immer stand Rethus vor dem hohen Grab, auf dem noch nicht mal ein Grabstein stand. Dort stand er allein. Schon stundenlang, mit der verdammten Schnapsflasche in der Hand, die er unbedingt Tobir geben wollte, obwohl dieser ihn gestern noch so abgespeist hatte. Na ja, Rethus trauerte es ihm nicht nach. Er konnte es nur zu gut verstehen, dass er sich unter diesem Stress so schlecht fühlte.
    Plötzlich bemerkte Rethus, dass Ulrich die Schuldscheine Lysars auf dem Richtertisch hatte liegen lassen. Es wäre wahrscheinlich das Richtige, sie mitzunehmen, damit Callindor etwas hatte, woran er seine Wut auslassen konnte. Sogleich schlurfte Rethus zum Richtertisch hinüber, der sich nicht weit von Lysars Grab befand. Dort räumten bereits einige Rebellen die herkömmlichen Sitzgelegenheiten.
    „Kann ich die Scheine mitnehmen?“ fragte Rethus einen der Rebellen.
    „Nun, Lysar ist tot“, antwortete der Rebell mit einer tiefen Stimme. „Es ist jetzt wohl kaum möglich, ihm noch Geld abzunehmen.“
    „Nicht doch, es ist für einen anderen Zweck.“
    „Hm, nur zu. Wir haben den Befehl, diese Dinger zu verbrennen, aber wenn du sie unbedingt haben willst…“
    Ohne länger zu warten, nahm sich Rethus die Papiere einfach und lief über den Platz. Er glaubte zur Aufmunterung sollte er noch etwas zu trinken mitnehmen. Doch was konnte man einem Novizen anbieten? Schnaps niemals. Aber Milch. Rethus erreichte den neuen Proviantmeister.
    „Könnten sie mir den Gefallen tun und mir eine Milchflasche zu geben“, sagte Rethus behutsam zu dem Mann.
    „Du hast gestern schon zwei Schnäppi an dich genommen“, antwortete der Proviantmeister. „Du hattest deine Ration. Außerdem gehörst du nicht zu uns.“
    „Noch nicht…aber die Milch ist für jemand anderen.“
    „Bist du dir sicher, dass ich dir vertrauen kann?“
    „Wenn noch ein Schnaps dazukommen sollte, ja.“
    Der Rebell verleierte die Augen.
    „In Ordnung.“ Er reichte Rethus die zwei bestellten Flaschen.
    „Vielleicht noch drei Stück Fleisch.“
    „Was für Fleisch?“ wütete der Proviantmeister.
    „Wildschwein?“
    „Ausgeschlossen. Davon haben wir selbst nur noch wenig.“
    „Dann eben Scavenger.“
    Der Rebell gab ihm auch diese.
    „Und wenn Sie mir auch noch ein Wolfsfell geben würden…“
    „Jetzt ist aber gut!“ Der Mann war stinksauer.
    Es hätte ja klappen können. Rethus entdeckte sogleich Tobir, der drauf und dran war das Lager zu verlassen. Sofort eilte er ihm hinterher.

    Das war alles zuletzt passiert. Doch nun war er Tobir bis hierher gefolgt zu Callindor, der in sich gekehrt heuelte. Aber wo war Tobir plötzlich abgeblieben. Rethus ging langsam zu Callindor.
    Jetzt begann Callindor auch noch nach Morlon zu rufen. Er flehte nach ihm er wollte ihn bei sich haben...er wollte ihn...lieben?
    Rethus war erschrocken. Ein Novize, der ein Priester Innos werden will, war so emotional aufgelöst, dass er den Drang einer Liebe verspürte. Und dann noch die der Homosexualität. Rethus blieb wie angewurzelt stehen. Callindor hatte den Verstand verloren.
    "Ich werde es schaffen, du wirst sehen, ich werde diese Flamme bezwingen, das Feuer, das so unüberwindbar scheint, ich werde es schaffen, nur für dich, für einen Kuss von dir, Morlon ..."
    Rethus war noch mehr erschrocken, als Callindor die Arme nach ihm ausstreckte.
    "Tut mir Leid, aber ich bin nicht Morlon ...", kam es Rethus nur schwach über die Lippen.
    Aus einem Gebüsch trat nun auch Tobir hervor, der anscheinend noch erschrockener über Callindor war, als Rethus. Tobir sah entgeistert aus, als würde er in einem glasigen leeren Raum stehen, in dem nur Callindor existierte.
    Geändert von Rethus (17.08.2008 um 14:49 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #37
    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline

    nirgendwo

    Immer und immer wieder folgte er dem Licht. Jenes, welchem er schon vor einiger Zeit gefolgt war. Er, der Auserwählte aus all den Blauträgern. Er …Fenier!

    Doch egal was er auch machte, am Ende seines Weges, wenn er dem vermeintlichen Ziel immer näher kam, überkamen ihn höllische Qualen, die ihm letztendlich den Verstand raubten und alles um ihn herum dunkel wurde.
    Dann begann das Szenario wieder von vorn. Ein Licht, eine himmlische Stimme, sein Weg, der Schmerz. Tod!

    Er erkannte den Sinn des Ganzen nicht, vielmehr konnte er ihn gar nicht erfassen. Er war willenlos, gedankenlos … emotionslos? Allerdings gab es eine Sache, die ihn antrieb immer wieder dem wunderbaren Schimmern zu folgen. In diesem zeitlosen Gefüge des Nichts.

    War es sein Schicksal? War es nur ein böser Traum? Oder gar die unwirkliche Realität? Schon wieder spürte er diese unglaublichen Schmerzen und schon wieder wurde es dunkel. Doch sein Geist blieb wach, beobachtete das körperliche Schauspiel, fasste jedoch keinen klaren Gedanken.

    Ein neuer Zyklus begann und wieder zeigte sich die unglaubliche aber wirkliche Fratze des Geschehens. Ein monotoner Ablauf der nie zu enden wollen schien.

    Doch er wurde dessen nicht müde sondern folgte wie eh und je dem Licht. Dem Licht ins Verderben!

    Zeitlos … Endlos.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Waldläufer Avatar von Tobir
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    Tobir ist offline
    Was machte Rethus bei Callindor, doch was noch mehr fraglich war, was machte Callindor.
    Völlig geschockt stand er nun und sah Rethus und Callindor.
    "Ich werde es schaffen, du wirst sehen, ich werde diese Flamme bezwingen, das Feuer, das so unüberwindbar scheint, ich werde es schaffen, nur für dich, für einen Kuss von dir, Morlon ..." , diesen Satz hörte er schon im Gebüsch.
    Callindor war aber immer noch zum Baum gedreht, er war ziemlich aufgelöst und suchte Zuneigung und Liebe.

    Doch was hatte der Novize jetzt vor, vor schock noch starr getraute er sich gar nicht dem Homosexuellen zu nähern.
    Er vergaß die jetzige Situation und konnte einen Schritt Richtung Rethus setzen.
    Doch gleich danach machte er wieder zwei Schritte zurück, er sah noch nie einen Homo, noch nie die Gefühle von einer solchen Person.
    Wie könnte er sich Callindor nähern, er wollte ihm halt geben, dass er jetzt so dringend brauchte.
    So beschloss er sich nicht zu bewegen und auf den nächsten Schritt der beiden abzuwarten…
    Geändert von Tobir (17.08.2008 um 14:51 Uhr)

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    Ehrengarde Avatar von Callindor
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    Callindor ist offline
    Im ersten Moment war Callindor gar nicht klar, was hier passierte oder wo er überhaupt war. Er hatte sich völig auf seine Emotionen eingelassen und war mit Morlon Zweisam einsam und sie genossen ihre Nähe und ihre Liebe.
    Doch nun, von einer Sekunde auf die nächste war der Magier verschwunden, wie es schien, nur Tobir und ein anderer, ihm völlig unbekannter Typ, standen wie versteinert da und wagten es nicht, sich zu rühren. Erst jetzt wurde dem Novizen klar, dass sie sicher alles gehört hatten, die Sehnsucht eines Mannes nach einem Mann, diese völlige Hingabe und das Verlieren in Ekstase.
    "Wo ist Morlon hin ...?", fuhr er sie nur scharf an, gleichzeitig den unbekannten Kerl von sich stoßend, was hatte sich der Typ dabei nur gedacht, so sehr in die Intimsphäre des Schwarzhaarigen einzudringen.
    "Morlon, ..., war nie hier, Callindor ...", gab Tobir nur ernüchternd zurück. Simultan tat er einen Schritt auf den verwirrt dreinschauenden Novizen zu, während der andere nur verschreckt zwei nach hinten tat.
    "Was soll das heißen, nicht hier, ich habe iohn doch gespürt, seine Arme und seinen Körper, das kann doch nicht nur Einbildung gewesen sein ..."
    "War es auch nicht ...", lenkte der dritte im Bunde ein, ... das war ich, Rethus."
    "Warum tut ihr mir das an? Geilt ihr euch daran auf, mich so zu sehen? Ich habe euch hier Dinge gesagt, die nur wenige wissen, warum seit ihr so abartig zu mir ...?"
    Angewidert von sich selbst und dem sadistischen Verhalten dieser zwei Typen da neben ihm, schnappte er sich nur seinen Kampfstab und ging weiter in den Wald hinein. Er wollte endlich Ruhe, Geborgenheit und Liebe ...
    Erst langsam wurde ihm klar, was er da getan hatte. Der Novize hatte sich da Rethus hingegeben, ihm Dinge anvertraut, die nicht hätten offenbart werden sollten, doch dafür war es nun zu spät.
    Wütend über diese Tragödie die sich hier gerade abspielte, zischte er nur ein *Wehe ihr folgt mir!* zu Tobir und Rethus herüber, die nur aufgrund der Stimmlage zusammenzuckten. Ohne Umschweife wandte er sich um, ging ein paar Schritte und flüsterte nur irgendwas, woraufhin sich in der freien Hand eine kleine Kugel formte, die langsam vor ihm emporstieg, über seinen Kopf und ohne Vorwarnung wandte sich Callindor erneut um, zeigte nur mit einem Finger in die gewünschte Richtung, der Aufenthaltposition der beiden Störenfriede, ließ sie einen Moment fliegen und schon kurz darauf barst sie in einem gleißenden Lichtermeer und hüllte die beiden Lagerbewohner sicher in ein blendendes Licht, sodass der erregte Novize genug Zeit hatte, sich noch tiefer in den Wald vorzuwagen, ohne von den anderen verfolgt zu werden.

    Denn was er jetzt brauchte, war einen Moment für sich allein, um das Feuer in sich, dass die Gedanken an Morlon und dessen vermeintliche Nähe ausgelöst hatten, in einem hoffentlich erlösenden Höhepunkt löschen zu können.
    Geändert von Callindor (17.08.2008 um 15:07 Uhr)

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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Westlich von Trelis

    Es war keine gute Idee, sich auf den Weg nach Mytrana zu machen, wie Bardasch feststellen mußte. Sicherlich hatte er davon gehört, das Krieg im Lande herrschte, doch erst hier, vor Ort wurde ihm bewußt, wie fehl er hier am Platze war. Immernoch zog Molgadir mit ihm, ganz zum Unmut des ergrauten und einbeinigen Mannes, denn er fühlte sich nun mehr als Last für den befreundeten Meister der Diebeskunst. Ein einbeiniger Krüppel, der auf die Hilfe Anderer angewiesen war und Schutz bedurfte, da er nicht im Stande war, sich selbst zu schützen. Damit gefärdete er nicht nur sich zusätzlich, sondern auch seinen Kumpel Mol, dem es wohl nie einfallen würde, Bardasch alleine zurück zu lassen, nur um seine eigene Haut zu retten.

    Letzterer Gedanke bestätigte sich, nachdem die beiden Männer in die Nähe von Trelis traten und ihr Weg damit erstmal beendet war. Auf dem Karren, gezogen von Simún und verfolgt von einem scheinbar anhänglichen Pavian, war ein unauffälliges Passieren nicht möglich und sie bald Angriffsziel der Orks und deren Söldner, wenn sie den Karren nicht augenblicklich stoppten.
    „Hier ist Endstation für uns Beide“, grummelte Bardasch und zog an den Zügeln, Molgadir nun an seinen Gedanken teil haben lassend. „Die einzige Möglichkeit dem Krieg zu entfliehen, wäre Silden oder Nordmar zu erreichen und das wird uns wohl gemeinsam kaum gelingen, da etliche Orkstädte uns daran hindern werden, überhaupt bis dort hin zu kommen“, gab Bardasch zum Besten, als sein Blick auf den Affen fiel, der ihn seltsam dämlich angrinste. „Den kannst Du gleich mit nehmen“, meinte Bardasch, doch Mol schien nicht interessiert, genauso wenig, wie der Affe, der sich nun auf den Karren schwang und Bardasch um den Hals fiel.
    „Nimm Deine behaarten Hände aus meinem Gesicht... Du Mistvieh!“, sprach der Ergraute und griff nun angestrengt nach der Pranke des Tieres, dessen Finger sich gerade in die Nase des Nomaden bohrte.
    „Verschwindet jetzt endlich und laßt mich allein“, war die Bitte des Einbeinigen, doch Mol schien sich nicht abweisen zu wollen. Er schlug vor, gemeinsam mit ihm auf dem Rücken des Vierbeiners zu reiten und den Ergrauten dabei zu halten. Seine Worte, so sicher ans Ziel zu gelangen, klang nicht sehr überzeugend, doch nach etlichem Hin und Her gab er nach.

    Anstrengend war es, den Karren in einem Gebüsch zu verstecken und auf den Rücken Simúns zu gelangen, doch es funktionierte, daß es nur noch ein Problem gab... den affigen Affen, der wohl kaum in der Lage war, nicht aufzufallen. Weichen wollte das Tier nicht, daß Bardasch ihm drohte.
    „Eine falsche Handlung und Du wirst Futter für die Geier“,... der Beginn einer tierisch-/ menschlichen Freundschaft, konnte ihren Lauf nehmen.

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