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  1. Beiträge anzeigen #361
    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline

    Im Wald nicht unfern von Trelis

    Hatte er sich etwa verlaufen? Eigentlich hatte er den gleichen Pfad beschritten, den sie gekommen waren. Oder hatte er eine Abzweigung verpasst? Es war stockduster um ihn herum – aus Vorsicht erschuf er keine Lichtkugel - und das Rascheln der im Wind wiegenden Blätter verunsicherte ihn etwas. Er blieb an einem alten morschen Baum stehen.
    „Hier sind wir aber nicht vorbei gekommen.“, sagte Fenier leise zu sich selbst.

    Die vermeintlichen Spitzel der Orks, die sie gestern gefangen genommen hatten, stellten sich überraschenderweise als königstreue Rebellen heraus, denen sie nun so gut sie konnten halfen. Und so kam es, dass für heute Abend der erste Schlag im Hinterland der Festung Trelis angesetzt wurde. Im ganzen Lager herrschte reges Treiben um alle nötigen Vorbereitungen und Planungen zu treffen. In all diesem hatte Fenier nicht einen Moment daran gedacht, dass er immer noch mit Melaine sprechen musste. Also hatte er sich einer aufbrechenden Gruppe angeschlossen.
    Erst nachdem sie schon ein schönes Stück durch das Dickicht gelaufen waren, fiel es ihm wieder in den Sinn. Er konnte nicht einfach so verschwinden, vor allem da es sehr gefährlich für jeden Beteiligten werden konnte. Er entschuldigte sich bei dem Gruppenführer, der damit nicht ganz einverstanden schien, ihn aber doch gewähren ließ und machte sich an den düsteren Rückweg.

    Da kam ihm die Idee: Ich könnte doch mal versuchen mit der magischen Aura die Lichtung aufzuspüren?! Einen Versuch war es auf jeden Fall Wert. Also schloss er vorsichtshalber die Augen um sich besser konzentrieren zu können und um die Intensität sowie die Reichweite zu erhöhen. Sehr schnell stellte sich das immer noch ungewohnte Bild der unbeschreiblichen Farben ein. Die Magie war wirklich faszinierend! Aber er durfte sich nicht ablenken lassen.
    Es war wirklich schwierig auf große Weiten etwas zu erkennen, er musste sich auf irgendeine große Energie befassen. Dann plötzlich half ihm der Zufall, oder das Schicksal, er konnte mit Zweitgenanntem besser Leben: Irgendjemand schien gerade Magie gewirkt zu haben und es war wie immer eine Auswirkung auf Alles! Nur sehr leicht erkannte er eine Anomalie, aber es war ein Hinweis dem er folgen konnte.
    Langsam und leise schritt er in die Ursprungsrichtung, dabei ließ er seine Augen geschlossen um diesen Sinn weiter zu schulen. Je mehr Schritte er zurücklegte, desto mehr erkannte er weitere Auren. Seine Wahrnehmung hatte ihn also nicht getäuscht. Kurz darauf stand er auch schon auf der bekannten Lichtung.
    „Das ging ja noch mal gut!“, seufzte Fenier. „Dann werde ich mal Melaine suchen.“

  2. Beiträge anzeigen #362
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine schwieg, als Hyperius sprach und schwieg weiter, als ihr Schüler seine Theorie erläuterte, die er kurz darauf in die Tat umsetzte. Es funktionierte. Zwar nicht gut, aber es funktionierte und mit ein wenig Übung würde er schnell eine Perfektion finden können, die es noch zu verfeinern galt, je stärker er wurde.
    „Nun, Hyperius. Ich kann deine Aura noch wahrnehmen, wenn auch nicht mehr so stark wie zuvor. Es ist mehr ein schwaches Glimmen, denn ein starker Nebel, der dich verhüllt. Und doch hast du gezeigt, dass deine Theorie ihre Daseinsberechtigung besitzt.
    Natürlich ist es sinnvoll, sich eine eigene Theorie auszudenken und ich bin überzeugt, dass es dir mit deinen eigenen Gedanken zu einem Problem leichter fällt, dieses zu lösen, vielleicht sogar schneller. Einen sehr guten Ansatz kann ich erkennen, und doch musst du noch ein wenig üben, dass die Aura wirklich verschwunden ist. Ich denke jedoch, dass du dies wohl besser alleine kannst. Vielleicht ruhst du dich auch zuerst etwas aus. Es ist wohl nicht leicht, etwas Neues zu lernen und dieses gleich so lange zu üben, bis es perfekt ist. Das weiß ich selbst.“, erklärte Melaine und reichte ihrem Schüler die leere Tasse wieder. „Vielen Dank für den Tee und wir sehen uns wohl morgen wieder, außer du folgst den Nomaden zu einem Angriff gegen die Bauernhöfe!“, Melaine konnte den missbilligenden Unterton nicht ganz aus ihrer Stimme raushalten, doch Hyperius schüttelte schon mit dem Kopf, ehe sie ihre Worte zu Ende gesprochen hatte. Die Lehrmeisterin nickte langsam und wünschte ihrem Schüler noch eine angenehme Nachtruhe.

    Gerade als sich die Rothaarige erheben wollte, tapste aus der Dunkelheit ein Mann heran, den Melaine im ersten Moment nicht erkannte. Erst als sie eine kleine Lichtkugel beschwor, sah sie ihren zweiten Schüler, der sie schon seit einiger Zeit nicht mehr aufgesucht hatte. Dabei hatte sie geglaubt, dass er seine Lehre beenden wollte. Nun jedoch schien der richtige Zeitpunkt zu sein, wenn sie sein Kommen richtig deutete.
    Die Frau mit dem schwarzen Hut erkannte schnell, dass Fenier seine Aura ebenfalls unterdrückte und ihr somit direkt bewies, dass er auch den Zauber bereits gemeistert hatte. Sie lächelte. „Magie zum Gruße, Fenier!“, begrüßte sie ihn, „Was führt dich nach all der Zeit wieder zu mir?“

  3. Beiträge anzeigen #363
    Waldläufer Avatar von Tobir
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    Tobir ist offline
    Es war schon Nacht und Tobir ging trotzdem durch die Berge weiter.
    Seine Füße konnten in schon bald nicht mehr tragen, sie schmerzten sehr, doch er wollte nicht aufgeben. Plötzlich entdeckte er im Dunkeln eine Hütte. Man konnte sie kaum sehen, jetzt konnte der junge Mann endlich wieder Hoffnung schöpfen.
    Ohne nachzudenken rannte er auf die Hütte zu, doch dann ertönte ein Stimme ,,Psst – du verjagst mir mein Wild!“
    ,,Um diese Zeit?" - fragte Tobir den Mann
    Es war ein Jäger der sich im Wald versteckte um Schutz vor den Orks zu suchen.
    ,,Wer bist du?“ –fragte der Jäger
    ,, Ich, ich bin Tobir und wer bist du?“
    ,,Ich bin ein alter Jäger und mein Name ist Jendor, du kannst aber zu mir Jen sagen.“
    Der Jäger bat Tobir eine Bleibe für eine Nacht, doch er müsste dann bei Tagesaufbruch wieder weiterziehen. So war der junge Mann damit einverstanden.
    Bevor Tobir in die Hütte gehen wollte, riet ihm Jen, dass er um Vengard einen großen Bogen machen solle, da es dort von Orks nur so wimmelte.
    ,, Entweder du gehst morgen aus dem Wald und den Weg Richtung Montera entlang, oder du gehst nordwestlich über die Berge Richtung Gotha.“, hängte der alte Jäger noch hinzu.
    Doch bevor Tobir darauf antworteten konnte, sprach Jen wie aus der Pistole geschossen:
    ,, Mir ist es egal wie du gehst, doch gehe ja nicht Richtung Vengard, es sind schon genug Menschen gestorben!“
    Mit diesen Worten schickte der Jäger den erschöpften Tobir in die Hütte, wo er sich dann in das Bett niederlegte…

  4. Beiträge anzeigen #364
    Kämpfer Avatar von Die Orks
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    Die Orks ist offline

    Bei den Bauernhöfen nahe Trelis

    Brummig vernahm Brutol das Brüllen seines Bosses. Sein Boss war kein anderer als Warag, ein Elitekrieger dessen Ambitionen genauso groß waren, wie Nordmar, Myrtana und Varant zusammen und verfünffacht - dies sagten zumindest die orkischen Brüder in Trelis. Ob es noch mehr vom Schlage Warags gab, wusste Brutol nicht. Er war Orkkrieger, das hatte seiner Ansicht nach schon genug Ehre und immerhin hatte er es weiter gebracht als sein Vater - ein Späher, ehe er von einen Wargrudel zerrissen wurde. Sollte doch sein Sohn mal Elitekrieger werden. Nicht jeder Ork war halt scharf darauf riesige Verantwortung zu tragen.

    Brutol sammelte schnell seine Tarach, sein Varok und packte seine Schleuder mitsamt Geschossen ein, richtete seine Rüstung und folgte Ganzep und Pezang - die waren wohl scharf Elitekrieger zu sein. Am Vorplatz angetreten, stand der Orktrupp aus zwölf Kriegern und zwei Spähern Spalier und präsentierte die Waffen. Eine Marotte Warags, seine Truppe auch jedem Morra und Ork aufzudrücken, damit auch jeder sagen konnte "Die armen Orks! Die haben aber einen harten und strengen Anführer."
    Warag brüllte dann auch extralaut den Grund des Aufmarschierens.

    "Krothak! - Oraks! Bauern haben einen abgestochenen Morra und Fußspuren in einer Scheune gefunden. Um die Höfe rennt Pack herum, das die Höfe ausspioniert und wir werden diesem Pack beibringen wieso wir Orks auf unseren Besitz acht geben! Ein Trupp Morrasöldner ist schon los und wir werden natürlich vor den Morrasöldner ankommen! Kesh tar!", brüllte der Elitekrieger, während Brutol die Augen leicht verdrehte, weil es wieder zu irgend einen Morrahof ging und er ahnte was Warag dort wieder herumbrüllen würde - trotzdem war er auf seine Art ein richtig guter Anführer, würde Brutols Sohn mal halb so werden, wäre er stolz auf diesen. Im Laufschritt bewegte sich der schwer gerüstete und hart gedrillte Trupp aus Trelis, gen gemeldeten Bauernhof.

    ~~~

    "Jabarth!", brüllte ihr Anführer, während die Orks schnaubend sofort anhielten und in Formation gingen. Die Bauern auf dem Hof staunten nicht schlecht, als der Orktrupp angekommen war. Natürlich noch vor den Morrasöldnern, sie waren Orks.
    Warag beäugte mit seiner rechten Hand Pazaak die Morraleiche und fragte den Pächter aus, ehe er Kommandos an seinen Trupp gab. Sofort darauf begannen die Orks den Hof zu sichern, die rund 16 Bauern wurden bewaffnet und als das Dutzend Orksöldner ankam, gab es gleich auch Befehle für diese. Ihre Bogenschützen sollten sich passende Stellen suchen, wo sie unter gegenseitigen Blickkontakt die Umgebung beobachten sollten. Am Boden galt es nach Warag ebenso in Abständen wo Blickkontakt herrschte den Hof zu umstellen. Die Bauern hatten dem Eliteork zu erklären, wo sich das Pack in der Umgebung wohl am ehesten verstecken würde. Brutol ahnte schon, was sein Boss am Morgen machen würde. Die Nacht über würden sie hier lagern und wachen. 'Warags Unbesiegbare' waren hier und jeder Feind sollte sich davor hüten den Kampf zu suchen, es wäre sehr schmerzhaft für jene.

    Tat'ank'Ka
    Geändert von Die Orks (04.08.2008 um 22:15 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #365
    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline

    Im Wald nicht unfern von Trelis

    „Magie zum Gruße!“, erwiderte Fenier höflich und doch etwas nervös. Erst jetzt wurde ihm bewusst, in welcher Situation er sich eben noch befand. Wäre dies auf der Pilgerreise geschehen, als er noch nicht die Grundlagen der arkanen Künste kannte, wäre er wohl verloren gewesen.
    Doch dank Melaine war dies anders. Zum ersten Mal wurde er dieser Dankbarkeit richtig bewusst. Er nickte Hyperius noch einmal zum Abschied zu, dann wandte er sich an seine Lehrmeisterin:
    „Erst einmal möchte ich mich bedanken, für die Zeit, für die gesamte Lehre. Ich habe in den vergangenen Tagen wieder viel gelernt und bin ihnen … dir zu großem Dank verpflichtet! Ich bin mir durchaus bewusst, dass es auch andere Lehrmeister gibt.“
    Es entstand eine kurze Denkpause, dann schloss Fenier mit einem einfachem aber bedeutungsvollem Wort: „Dankeschön!“

    „Ich habe die letzten Tage dazu genutzt noch einmal hart an allen Aufgaben zu üben und diese zu verbessern. Und ich denke, dass ich nun für die nächste Prüfung bereit bin!“
    Er schaute entschlossen in das Gesicht seiner Lehrerin und dieses Gefühl war nicht gespielt, er fühlte sich auch nicht übermütig. Er hatte wirklich viel trainiert und war nun soweit, einen weiteren Schritt zu tun.

  6. Beiträge anzeigen #366
    Waldläufer Avatar von Jennay
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    Jennay ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Satt und zufrieden lehnte sich die Kleine zurück an einen Baumstamm und warf einen Blick auf ihre ebenfalls recht schläfrgi wirkende Freundin, während sie die Ereignisse des letzten Tages an sich vorüberziehen ließ.

    Der Überfall auf den Konvoi war schneller vorbei gewesen als gedacht und so hatten sich die Rebellen auch sogleich an die wesentlich angenehmere Aufgabe des Plünderns der Karren gemacht. Umso strahlender wurden die Gesichter der Männer, als sich herausgestellt hatte, dass die Gerüchte, dass es sich bei dem Konvoi um eine Lebensmittelieferung handelte, wahr waren. Säckeweise wurden Brot, Wurst und Käse davongetragen und nun hatte auch endlich die Stunde der Rothaarigen geschlagen, die sich bis dahin recht nutzlos vorgekommen war. Jennay mochte zwar nicht groß sein, kräftig genug, um ebenfalls einen der Säcke über die Schulter zu werfen und strauchelnd davonzuschleppen, war sie alle mal. Vorher hatte sie sich allerdings erstmal alle verfügbaren Taschen inklusive des eigenen Bauches vollgestopft, schliesslich hatte das Mädchen - wie alle anderen Rebellen - seit Tagen nichts richtiges mehr gegessen und musste zu Kräften kommen. Schliesslich würden sich die ganzen Wagenladungen nicht von alleine ins Rebellenlager tragen.

    Kaum im Lager zurück, war auch die Blonde wieder aufgetaucht. Was sie in der Zwischenzeit getrieben hatte, wollte sie nicht verraten, dafür war sie umso mehr an dem Inhalt von Jennays Taschen interessiert gewesen. Eh sich die Kleine versah, hatte Jurdace ihre spendable Freundin von überflüssigen Lebensmitteln befreit und zu essen begonnen, so dass Jennay sich ranhelten musste, um selbst noch etwas abzubekommen.

    Mit gefülltem Magen stellte sich nun auch bei der Rothaarigen eine wohltuende Müdigkeit ein, so dass sie arg mit sich kämpfen musste, dem nicht nachzugeben. Während die Blonde mit geschlossenen Augen am Baum neben ihr lehnte, wurde Jennays Aufmerksamkeit plötzlich vom Kommandanten auf sich gezogen, der soeben das Lager erreicht zu haben schien. In seiner Begleitung war ein Fremder - mehr tot als lebendig - und auch der Gaul, der ihn bis hierher getragen hatte, sah nicht viel besser aus. Sir Ulrich, der den neugierigen Blick des Mädchens offenbar bemerkt hatte, winkte die Kleine heran und gab ihr ohne große Worte zu verstehen, dass der Mann Hilfe benötigte und sie sich um ihn kümmern solle, bevor er selbst irgendwo im Lager verschwand, um dort nach dem rechten zu sehen.

    Mit einem leisen Seufzen besah sich Jennay den Fremden und überlegte, was sie tun könne. Er sah erschöpft aus und etwas Wasser, sowie eine Mahlzeit und Ruhe konnten manchmal wahre Wunder wirken. Falls er verletzt war, würde er sicher einen Heiler benötigen. Aber bis dahin musste er wohl oder übel mit Jennay vorlieb nehmen, die nach einer eingehenden Musterung erstmal zu dem Schluss kam, dass etwas Wasser, Brot und Fleisch im Moment das Beste waren, was der Mann gebrauchen konnte, und eine warme Decke - schliesslich waren das zerrissene Hemd und die Hose, die er trug, eigentlich nicht mehr der Rede wert.

    "Warte hier und ruh dich aus, ich bin gleich wieder mit einer Mahlzeit für dich zurück." versuchte sie den Fremden zu beruhigen, während sie loslief um etwas Essbares und Wärmendes aufzutreiben. Zwar hatte sie nicht den blassesten Schimmer, wen sie da vor sich hatte, aber was spielte das hier schon für eine Rolle? Im Kampf gegen die Orks und um das nackte Überleben waren alle gleich.
    Geändert von Jennay (04.08.2008 um 22:40 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #367
    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Nun war er also bei den Rebellen, deren Kommandanten er sogar kannte. Sir Ulrich, einer der Ritter im Dienste des Königs, den er schon mehrmals begegnet war. Bei dem Konvoi nach Nordmar, bei der Anwärterausbildung, die er begleitet hatte und auch in Reddock schon. Zum Glück erkannte auch Ulrich ihn, sonst wäre es wahrscheinlich, dass es ihm schlecht ergangen wäre.
    Nun mussten sie irgendwo westlich von Vengard sein, als Nils eine ihm bekannt Gestalt erblickte. Er hatte blondbraune lange Haare, trug einen Bart und eine Lederrüstung und war groß gewachsen. Diese Beschreibung mochte zwar auf viele zutreffen, doch diesen Mann erkannte er sofort. Bei dem Anblick musste der Schwarzhaarige sofort an seinen Finger denken, den er dank ihm verloren hatte. Dank dem Rebellen, der einer Rache wegen mit mehreren anderen Rebellen nach Faring gezogen war. Außer ihnen beiden hatten nur zwei andere überlebt, der Rest war gestorben. Und auch die vier Überlebenden waren vom Tod nicht weit entfernt gewesen als sie in den Kerkern der Orks saßen. Langsam ging Nils auf Matthew zu, der überrascht schien ihn zu sehen. Als der Schwarzhaarige vor ihm stand, blickte er ihn kurz an, bevor er anfing zu reden:
    „Du hier? Du kannst von Glück reden, dass hier so viele andere Rebellen sind und Krieg herrscht. Wenn wir nicht jeden Mann im Kampf gegen die Orks brauchen würden und wenn wir an einem einsameren Ort wären, würdest du dafür leiden, dass ich fast mein Leben verlor und nur mit Mühe fliehen konnte. Dafür, dass ich dank dir keine zehn Finger mehr habe.“
    Geändert von Sir Nils (04.08.2008 um 22:56 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #368
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Melaine war sich nicht ganz sicher, was Fenier damit meinte, dass er auch andere Lehrmeister kannte. Die junge Frau kannte nur wenige Lehrmeister und bis jetzt waren ihr alle ziemlich nett vorgekommen, meistens sogar netter, als sie es von Zeit zu Zeit ihren Schülern gegenüber war. Sie war manchmal etwas launisch, doch daran würde sie irgendwann etwas ändern, wenn sie dazu eine Gelegenheit bekäm und dennoch, für Fenier schien seine Aussage nicht auf verlorenem Grund zu stehen. Er meinte es ernst und so konnte Melaine ihr leicht verlegenes Lächeln nicht verbergen. Doch statt zu antworten, nickte sie nur stumm und ließ Fenier weiterreden.
    Die Lehrmeisterin dachte etwas über seine folgenden Worte nach. Er fühlte sich also bereit für die nächste Prüfung, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, was dort auf ihn zukommen würde. Und wenn sie ihn nun überforderte?

    „Gut, Fenier, wenn du dich bereits fühlst, so will ich dir das Recht nicht verwehren, dich zu prüfen. Jedoch wird sie sich von all dem unterscheiden, was du bis jetzt erwarten konntest. Und die Idee, wie sie aussieht, habe ich schon ein wenig länger in meinem Kopf.“, erklärte Melaine bedeutungsschwanger und zog ihre Beine näher zu sich heran, setzte sich in den Schneidersitz und legte ihre Hände auf ihre angewinkelten Knie.
    „Und dennoch wird diese Prüfung klassisch sein. Der Weg, den du gegangen bist, hat dich immer wieder vor neue Probleme gestellt, die es zu lösen galt. Manchmal war meine Hilfe fruchtbar, manchmal auch unangebracht, da du eine bessere hattest. Ziel war es, dass du deinen Zugang zur Magie verstehst und deine Einsichten festigst. Du solltest lernen, dass neue Probleme immer wieder ein neues Denken erfordern können und es auch jene gibt, die sich nun minimal von anderen unterscheiden. Es ging also darum, Lösungen zu finden, ohne die die Magie nicht auskommt.
    Der letzte Zauber ist die Vereinigung zweier Magier. Aus der Kraft zweier wird ein Wesen, dass ein Ziel verfolgt und, um dieses zu erreichen, einen Magiestrom lenkt.“, erklärte Melaine und wartete einen Moment, ob Fenier etwas einwerfen wollte. Doch Fenier nickte bloß erwartungsvoll und so fuhr die Magierin fort.
    „Du hast gelernt, deine Aura zu sehen. Du hast gelernt, die Aura anderer zu sehen und sie zu analysieren. Und du hast gelernt, deine eigene Aura so zu manipulieren, dass sie für andere praktisch unsichtbar wird.
    Dieses Können werden wir uns nun zu Nutze machen müssen. Deine und meine Aura mögen vielleicht die gleiche Farbe haben und können sich dennoch so unterscheiden, wie sich ein Mensch von einem anderen unterscheidet. Weil jeder Mensch und mit jedem Menschen die Anwendung der Magie durch ihn individuell ist, ist auch die Aura um ihn etwas Prägnantes, dass den Magier auszeichnet. Zeigt ein mächtiger Magier seine Aura offen und siehst du ihn nicht, kennst jedoch seine Aura, so kannst du ihn jederzeit finden, wenn du nur nah genug bist.
    Hierbei geht es nun aber darum, unsere beiden unterschiedlichen Auren zu einem magischen, gleichgerichteten Feld zu vereinigen. Gleichgerichtet meint hierbei zweierlei. Zum einen müssen unsere Auren genau gleich sein, dass sie zu einer Aura verschmelzen, zum anderen müssen wir beide das gleiche Ziel in die Magie einarbeiten.
    Auf diese Art und Weise wird es uns gelingen, zusammen einen Zauber zu wirken, der in seiner Stärke weit über den Zaubern liegt, die wir alleine wirken können. Dazu ist es unbedingt nötig, fortlaufend sich der gleichen Idee zu bedienen.“, die Lehrmeisterin ließ ihre Worte einen Moment wirken und blickte in die Nacht hinaus, sah den wandelnden Nebeln zu, wie sie ihren Arbeiten nachgingen oder einfach nur dasaßen. Die Nebel wirkten so leicht zu lichten und Melaine beschlich das ungute Gefühl, dass es nur den Wink eines Gottes bedurfte, um all die Macht der Menschen auf einen Schlag zu vernichten. Und dabei glaubte sie, die Magie selbst sei die treibende Kraft, derer sich nicht einmal die Götter erwehren konnten. War dies Blasphemie?
    Die Adeptin des Wassers schüttelte still den Kopf und wandte ihren Blich dann wieder ihrem Schüler zu. „Eine Welle aus Sand soll unser Ziel sein. Wir haben keinen Sand hier, sind wir doch fern von den Gegebenheiten der Wüste, und doch steht uns auch die Erde zur Verfügung. Lassen wir sie zu Sand werden. Dies ist unser erster Schritt und den zweiten Schritt wirst du erläutern, war es doch deine Entdeckung, die nun die Grundlage bietet. Doch zuerst werden wir unsere Auren angleichen!“, sprach Melaine und schloss ihre Augen. Sie tauchte ein in die magische Welt, in der alles zu glimmen schien. Schwache Schimmer, die zu einem Bild verschmolzen, dass kein Künstler je einzufangen vermochte, so wunderschön, so einzigartig war dieser Anblick.
    Die Maga sah die Aura Feniers und begann den sie umgebenden Nebel langsam so zu verändern, dass er sich dem ihres Schülers annäherte. Doch ging sie nur den halben Weg. Die andere Hälfte würde Fenier ihr entgegenkommen müssen.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Eine Mahlzeit?
    So weit hatte der Paladin seine Augen wohl nicht mehr aufgebracht, seitdem er vor einigen Stunden das belagerte Vengard hatte sehen müssen. Es gab nicht viel, das in jetzt aus seiner Lethargie reißen konnte, aber ein Happen zu Essen gehörte definitiv dazu.
    »Geh nicht weg!«, krähte Iwein matt, aber das Mädchen war schon verschwunden. Hoffentlich nur kurz. Sie hatte nur wenige Worte gesprochen, aber wie bei Ulrich zuvor spendete allein der Klang einer menschlichen Stimme schon Trost.
    Während er in der Kälte wartete, hatte er erstmals Gelegenheit, sich ein wenig umzusehen. Lager wäre wohl übertrieben gewesen. Die Zuflucht dieser Menschen hier bestand aus nicht mehr als ein paar Löchern im Fels, die Schutz vor den Gezeiten boten. Eine erbärmliche Schlafstatt, die wohl nur von seiner eigenen in den letzten Tagen und Wochen unterboten worden wäre.
    »Rebellen«, brummte Iwein angespannt, sich am Bart kratzend. Er spürte die Blicke, die sie ihm zuwarfen, und die von Neugier über Mitleid bis Misstrauen und Geringschätzung alles enthielten.

  10. Beiträge anzeigen #370
    Ritter Avatar von Matthew
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    Matthew ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Dieser Tag hatte gut begonnen, es war eine ziemlich gute Stimmung im Lager, jeder hatte sich etwas zu essen ergattert, die par die in dem Lager blieben hatten auch von dem einen oder anderen einen Happen bekommen, Matthew war so satt wie schon lange nicht mehr, er hatte die gute Hälfte des Essens wleches in seinem Rucksack war verschlungen, es waren Fleisch, Milch und sogar Eier auf dem Konvoi, wahrlich ein köstliches Mahl, so satt fühlte sich der Waffenschmied schon lange nicht mehr, diese Orks verstanden was von Essen. Doch inzwischen hatte Matthew schon wieder der Ernst eingeholt, ein alter bekannter hatte sich gerade in seine Gesellschaft begeben.

    Matthew musste kurz überlegen bevor er den Kerl wieder erkannte, natürlich es war Nils, der Mann der bei seiner Aktion in Faring mitgekommen war. Besorgt sah der Waffenschmied auf die Hand seines alten Gefährten, doch dieser hatte sie schon hinter dem Rücken, ob unbewusst oder mit Absicht war nicht klar doch zumindest war es wohl keine gute Nachricht für Matthew.
    Gerade hatte er sein Gewissen zumindest ein bisschen Stillen können da riss ihn dieser Nils wieder in die Geschichte mit Faring hinein. “ Ja ähm, ist ne blöde Sache ich weiß…” Meinte Matthew lahm, ihm viel nicht mehr auf die Geschichte ein, es war ihm ziemlich peinlich und unangenehm. Nils machte ein ungläubiges Gesicht. “ Blöde Sache? Allerdings!” Matthew dachte nach, natürlich war Nils nicht wirklich begeistert, der junge Rebell wusste aber nicht was er darauf sagen sollte, natürlich tat es ihm leid, es wäre ihm lieber gewesen er hätte die Idee mit der Rache nicht gehabt doch was sollte er tun damit dieser Kerl zufrieden war? Sich aufhängen?
    “ Hör zu es tut mir leid, ich wollte nicht…” “ Ach und du denkst das es damit getan ist?” Fragte Nils mit hochgezogenen Augenbrauen.
    “ Natürlich nicht, hör zu, wir regeln das wie es sich gehört, aber nicht hier, nicht jetzt, nicht heute, wie wäre das?” Matthew redete von einem Duell, nach diesem Kampf würde der Streit geschlichtet sein, so stellte er sich das vor, der Akrobat wusste das es nichts gab was er dem alten Kameraden hätte geben können als wieder Gutmachung.
    Gespannt wartete Matthew auf die Antwort des anderen, ob ein Kampf nun klug war oder nicht wusste der Anwärter nicht, zumindest aber wollte er die Sache klären.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Jurdace ist offline
    Jurdace saß schläfrig herum und bemerkte deshalb nur am Rande, wie Jennay von irgendwo her wiederkam und ihre blonde Freundin nach etwas essbarem durchwühlte, zumal jene diese spontanen Streicheleinheiten und Berühungen im Halbschlaf sichtlich genoss und sich leicht räkelte, bis, ja bis sie feststellte, dass Jennay offenbar doch nicht so selbstlos war, wie es schien, denn sie leerte ihr die Taschen und als Jurdace die Augen öffnete, sah sie gerade noch, wie ihre rothaarige Freundin sich mit den Lebensmitteln, die sie erst kürzlich an Jurdace verloren hatte, eiligst aus dem Staub machen wollte.

    Das riss die Blonde nun vollständig aus dem Schlaf, was für ein miesiger Trick war das denn? Und so sprang sie auf und setzte der Kleinen eilig nach, holte sie nach wenigen Schritten ein und hielt die diebische Elster am Arm fest. Geduldig lauschte sie der Ausrede, ein Mann wäre gekommen und bräuchte etwas zu Essen und der Kommandant hätte ihr höchstpersönlich aufgetragen, sich um ihn zu kümmern. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und lächelte streng.

    "So so. Und wo ist er?"

    Ihre dunklen Augen musterten die Rothaarige streng, während jene vage in eine Richtung deutete und versuchte, dem Blick der Blonden standzuhalten. Diese nickte nur leicht.

    "Na dann - gehen wir. Ich will wissen, wer mein Essen isst."

    Zugegeben, es war Jennays Essen, das Jurdace ihr lediglich wie selbstversändlich abgenommen hatte, aber das ignorierte die Assassine gekonnt. Stattdessen folgte sie ihrer Freundin, die sie zu einem Mann führte, der mehr lag, als stand, die Augen halb geschlossen haltend. Es schien, als würde er lauschen und trotz der Dunkelheit, die nur durch wenige Fackeln durchdrungen wurde, sah man sein glänzendes Gesicht, kalter Schweiss bedeckte es. Jennay warf Jurdace einen fragenden Blick zu, beide ließen sich nieder und die Blonde betrachtete den Mann noch einmal. Der Geruch von Fleisch und Brot zog aus Jennays Händen an seiner Nase vorbei. Die Kleine wollte ihm gerade etwas zu Essen reichen, aber Jurdace legte ihre Hände auf die ihrer Freundin und schüttelte leicht den Kopf.

    "Erst Wasser. Viel Wasser. Sonst ..."

    Sie schaute sich leicht um, während sie mehr oder weniger geschickt eine Flasche an seinen Mund ansetzte, seinen Kopf anhob, auf dass er trinken konnte.

    "... wird er mit dem Essen ... ich denke nicht, dass die anderen es gut finden würden, wenn sie das sähen."

    Sie lächelte Jennay leicht an.

  12. Beiträge anzeigen #372
    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Es tat ihm leid? Er entschuldigte sich und dachte, dass es damit getan wäre? Nils konnte darüber nur staunen, staunen und wütend sein. Dachte Matthew wirklich, dass es so einfach war? Dachte der Rebell, dass man jemandem so einfach verzeihen konnte? Hatten die Rachegelüste gegen Zasamalel ihn vollkommen verrückt werden lassen? Möglich war es. Und wenn es so war, dann war Matthew eine Gefahr für die Sicherheit aller Rebellen. Was wäre, wenn er Zasamalel, der wahrscheinlich auch im Krieg mitkämpfen würde, sehen würde? Würde der Braunhaarige den Söldner wieder angreifen, obwohl es Selbstmord war? So wie in Faring. Das war der entscheidende Grund dafür gewesen, dass die Orks sie gefangen genommen hatten. Matthew hatte Zasamalel angegriffen, obwohl viele andere Orks und Menschen in der Nähe waren. Gut möglich, dass er das wieder machen würde. Also wäre es gut, wenn Nils auf das Angebot eingehen würde. Einmal gut für sich selbst, wenn er seiner Rache nachgehen könnte und gut für die Rebellen. Ohne Matthew wären sie wahrscheinlich weit sicherer. Also brauchte Nils nicht lange überlegen, so dass er schnell antworten konnte:
    „Ein Kampf also…ja…am besten möglichst bald. Das würde es klären…und es wäre gut für unser aller Sicherheit…es besteht immerhin die Möglichkeit, dass du mal Zasamalel siehst…und du würdest ihn wohl wieder angreifen, auch wenn du damit zig andere Leute ins Verderben stürzen würdest. Also…kämpfen wir.“

  13. Beiträge anzeigen #373
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    Iwein kam sich albern vor, sich füttern zu lassen. Kaum hatten sie ihm ein paar Schluck Wasser verabreicht, schob er den Trinkschlauch weg. Selbst das kostete ihn sichtlich Anstrengung, und er kam sich erbärmlich vor, schrecklich hilflos.
    »Das kann ich selbst«, brummte er und nahm der Rothaarigen ein Stück Fleisch aus der Hand, nicht ohne einen beleidigten Blick an die andere. »Danke. Keine Sorge, ich bin viel zu hungrig, um das Zeug wieder ’raus zu reiern.«
    Das Fleisch war über einem Feuer gebraten worden, aber längst nicht lang genug, und obendrein wohl schon vor Stunden. Es stellte eine kärgliche Kost für einen Paladin dar. Erst, als Iwein sich einmal mehr daran erinnerte, dass der Orden wohl bald nicht mehr sein würde, vergrub er seine Zähne gierig in die Keule.
    »Skäwnja«, stellte er glücklich fest. War das lecker!
    Fett und Blut trieften vom Fleisch des Riesenvogels in seinen Bart, und für ein paar Minuten waren all seine Sorgen vergessen. Nur die beiden Frauenzimmer, die ihn unablässig beobachteten, als würde er die Mahlzeit doch noch irgendwie veruntreuen, machten ihn noch etwas unruhig.
    »Ihr seht harmlos aus«, bemerkte Iwein schmatzend zwischen zwei Bissen, während besonders die eine mit den blonden Haaren seinen Blick fesselte. Sie hatte Ähnlichkeit mit Wenda – aber ihre Augen waren noch dunkler, und die Hautfarbe verriet sie als Südländerin. »Sei´s drum, ich heiße Iwein, und bin im Moment wohl noch harmloser als ihr.« Missmutig blickte er an sich herunter. Nichts ist mehr wie es war. Aber er musste immerhin feststellen, dass das bisschen Fleisch genügte, um ihm seine Stimme samt seiner ihm eigenen Redseligkeit zurückzugeben. »Sieht so aus, als gehörte ich jetzt auch zu euch Vogelfreien. Aber eines müsst ihr mir schon sagen. Was ihr beide verbrochen habt, dass ihr mit einer Bande von Räubern herumhängt. Es ist doch geraubt, oder? Sagt mir jetzt nicht, das Brot haben die Männer so unter einem Stein im Wald gefunden.«

  14. Beiträge anzeigen #374
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Jurdace ist offline
    Jurdace lächelte schwach.

    "Räuber? Es sind Rebellen. Das sind die Guten ... zumindest glauben sie das."

    Murmelte sie leise und biss sich hastig auf die Lippen, während sie sich verstohlen umsah, aber das hatte wohl niemand gehört. Es war sicher keine gute Idee, diese Menschen infrage zu stellen, während man unter ihnen weilte und auf sie angewiesen war, aber die Blonde war oft genug schneller mit dem Mund, als mit dem Kopf.

    Schnell lenkte sie ab, indem sie weitersprach.

    "Wir wurden aus Ardea vertrieben, als die Orks kamen. Nun kann man sich nicht mehr unbehelligt durch Mittelland bewegen. Der Kommandant hat uns aufgesammelt und hergebracht ... auch wenn er das vermutlich dauernd bereut."

    Sie schaute dabei, als könne sie kein Wässerchen trüben. Jennay schwieg, vielleicht war sie müde oder eingeschüchtert, das konnte nicht einmal Jurdace in diesem Moment sagen. Vielleicht war sie aber auch überwältigt, immerhin schien der Mann der Rothaarigen dankbar zu sein und die Blonde wusste, wie nutzlos sich ihre Freundin vorgekommen war, nachdem der Kommandant sich darüber neulich ausgelassen hatte. Die Kleine war eben nicht wie sie, konnte die Sachen nicht passend drehen und erwidern und nahm sich so etwas deshalb stets mehr zu Herzen, als sie zugeben würde.

    "Egal ... soweit ich weiss, war das Essen für die Orks an der Front in Vengard bestimmt. Ist halt nicht angekommen ..."

    Sie zuckte leicht mit den Schultern. Im Gegensatz zu ihrer Freundin war sie bei dem Überfall nicht dabeigewesen und hatte nur das eine oder andere darüber aufgeschnappt.

  15. Beiträge anzeigen #375
    Krieger Avatar von Fenier
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    Fenier ist offline

    Im Wald nicht unfern von Trelis

    Nun war es also soweit. Fenier konnte seine Idee, die damals aus der misslungenen Sandkugel entstanden war, fortführen und mit der Hilfe Melaines vollständig umsetzen. Ein gutes Gefühl durchströmte seinen gesamten Körper, denn das was vor ihm lag war nicht völlig unbekannt. Melaine hatte es schon angedeutet, dass er den zweiten Schritt erläutern würde, da er sich, wenn auch unerlaubt, schon in diese Materie eingearbeitet hatte.
    Melaine schloss ihre Augen um mit der Prüfung zu beginnen. Fenier überlegte erst noch kurz, dann setzte er sich ihr direkt gegenüber auch in den Schneidersitz um quasi ein Spiegelbild von ihr zu erzeugen. Seine Position war nun genau spiegelverkehrt der ihren. Davon erhoffte sich der Schwarzhaarige eine bessere Synchronie, eine bessere Zusammenarbeit, die die ganze Prozedur erleichtern würde. Dann atmete er noch einmal tief durch und schloss seine Augen. Wie schon vorhin verschwand die Dunkelheit umgehend und machte dieser zauberhaften Umsicht platz. Es war, als wenn er immer noch die Augen geöffnet hätte, nur das die Welt in ganz anderen undefinierbaren Farben erleuchtete.
    Er sah, wie Melaines Aura immer stärker leuchtete und die Strömungen um sie herum stetig anschwellten. Er tat es ihr gleich. Mit der Euphorie und dem Willen mit dem er heranging, war es überhaupt nicht erstaunlich, dass auch seine magischen Ströme sich stark wellenartig ausbreiteten. Sie berührten sich gegenseitig und es sah erst wie eine kleine Explosion aus. Dann vernahm er einen Gedanken, den er eigentlich nicht gedacht hatte: Sie müssen sich noch mehr angleichen! Hatte Melaine per Telepathie zu ihm gesprochen? Er hielt sich nicht lange mit dieser Frage auf, sondern machte sich an die Umsetzung. Er erforschte die Eigenheiten der Auren. Auch Melaine tat das ihrige um seinen Part zu erleichtern.
    Nach kurzer Anstrengung war es vollkommen! Es glich tatsächlich einem Spiegelbildnis, das noch perfekter war als es eigentlich sein durfte. Wahrscheinlich auch deshalb, weil Fenier sich das so vorstellte. Es war pure Magie! Dann fusionierten die beiden Auren, bildeten Brücken und erschufen somit einen riesigen Raum aus Nebel um die beiden Sitzenden. Vorerst stabilisierten sie dieses so grazil wirkende Gebilde, bis es langsam um sie rotierte.
    Dann kam wieder ein Gedanke, von dem er nicht wusste, ob es wirklich sein eigener war: Der nächste Schritt war an der Reihe. Nun trennten sie ein Stück vom Boden zwischen ihnen und bearbeiteten es. Sand konnten sie nur entstehen lassen, wenn sie dem Stückchen die Feuchtigkeit entzogen und dem Sand fremde Materie entfernten. Er tat es einfach seiner rothaarigen Gegenüber gleich, als wenn sie tatsächlich eine Person wären. Fremde Mächte leiteten sein Denken und das daraus resultierende Handeln. So langsam entdeckte er sein Schaffen an dem Ganzen. Ein sandiger Berg errichtete sich stetig wachsend vor ihnen, so dass er seine Idee aus der Wüste wieder erkannte. Jetzt war Feniers Part dran. Die Vollendung von der sandigen Welle war nicht mehr weit entfernt. Erst ließen sie den Sand noch ein wenig spielend um die eigene Achse drehen um auch noch die letzten Reste Fremdmaterie zu entfernen. Dann stand Fenier auf um sich ein geeignetes Ziel zu suchen. Melaine tat es ihm gleich, als wenn sie eine Person wären.
    Als er einen in der Nähe befindlichen Baum anvisierte, verharrte er noch einen kurzen Moment in Konzentration.
    Dann, in einem Anfall von Willenskraft warf er, warfen sie die Welle, wie er es in der Wüste geübt hatte dem Baum entgegen. Sie war gigantisch! Nicht nur sandig, auch magisch gesehen war das einfach phänomenal!

  16. Beiträge anzeigen #376
    Legende Avatar von Malak
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    Malak ist offline

    Um Trelis

    Bisher hatte sich Malak auf der Reise nicht sonderlich verhalten, war eigentlich ganz still. Es war dunkel und er fragte sich, warum der Trupp nicht langsam angreift. Nun, kurz vor dem geplanten Angriff wurde ein weiterer Späher losgeschickt, wäre der Rest der Truppe schon mal losmarschierte. Der Späher entdeckte jedoch, dass auf dem Hof plötzlich Orks Stellung bezogen hatten, natürlich wurde der Rest der Gruppe rechtzeitig vom Späher informiert, alle zogen sich zurück. Natürlich war das Ganze ein komplettes Desaster und sämtliche Strategie erfahrenen Nomaden zogen sich zurück und planten. Auch Malak selbst unterhielt sich mit einigen Leuten, unter Anderem mit seinen ehemaligen Schülern Irenir und Adrastos, aber alle stritten sich, waren unterschiedlicher Meinung. Vielleicht war die neue Situation auch zu ungewohnt, die ganze Gruppe war sich wohl zu sicher gewesen, so sicher, dass es ihnen jetzt schwer fiel, sich anzupassen. Ja, jeder wollte seinen eigenen Plan entwerfen, wie schien und diesen Durchsetzen. Manche vertraten auch einfach die Meinung, weiter zu ziehen und woanders für Chaos zu sorgen. Nun, bloß schlecht, dass Trelis wie eine Kornkammer war, nach dem Wissenstand des Wassermagiers, war es die Getreidereichste Stadt zur Blütezeit der Menschen in Myrthana, vielleicht hatte dies sich ja unter den Orks geändert, aber jedenfalls wurden hier immer noch Unmengen an Getreide angebaut. Ein Auslassen kam fast gar nicht in Frage. So entwickelte auch der junge Wassermagier einen Plan…doch sein Plan war nicht vergleichbar mit denen der Anderen, er auf ihn selbst zugeschnitten, nämlich war dazu Magie nötig und wenn er sich nicht irrte, war er der einzig Magiebegabte in der Gruppe, falls nicht, dann noch besser, dann könnte er sogar noch einen größeres Plan ausüben, aber er, glaubte er, der Einzige. Nun, mit Magie konnte man viel bewirken…ihm kam da sogar schon eine Idee…aber jetzt würde das nichts werden, er müsste bis morgen Mittag warten, dann könnte er seinen Plan vorschlagen, aber vorher musste er die Details noch mal durchgehen. Ein praktischer Vorteil war, dass man noch zusätzliche Operationen ausführen könnte, es war also gewiss kein Plan, womit er alles auf einmal erledigen wollte bzw. konnte.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Mythos Avatar von Sir Iwein
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    Sir Iwein ist offline
    »Von den Orks?«, wiederholte er ungläubig, und kaute den Bissen Brot etwas bedächtiger, als müsse er ihn jetzt bewusster genießen. »Sie haben einen Konvoi überfallen?«
    Iwein spürte einen plötzlichen Schub Sympathie für Ulrichs Rebellenbande in ihm aufkommen. Und das war nicht selbstverständlich.
    »Seit der Befreiung von Ardea hatte ich geglaubt, diese Halunken könnten nur Bauern ausrauben und dabei Mägde vögeln«, murmelte er und versuchte zu erkennen, ob er den Frauen damit jetzt Angst eingejagt hatte. »Ihr seid mutig, es hier auszuhalten.«
    Er biss sich auf die Unterlippe, wissend, dass es ihm nicht zustand, so schlecht von seinen Gastgebern zu reden. Er hatte zwar viel Schlechtes über das Verhalten der Rebellen bei der Eroberung von Ardea gehört, aber wer wusste schon, wie viel davon stimmte?
    »Dann hat Ulrich wohl doch noch anständige Burschen aus dem Haufen gemacht«, gab er schließlich zu. »Wundert mich nicht. Er ist ein guter Paladin, und ein noch besserer Anführer. Und wenn er sagt, ihr beide gehört hierher, dann wird er auch damit nicht Unrecht haben.« Mir habt ihr das Herz schon etwas leichter gemacht.
    Dann redete eine Weile niemand mehr. Während Iwein seine Blicke über das Lager schweifen ließ, spürte er, wie ihn die Mahlzeit allmählich schläfrig machte. Vengard und Wenda waren zwar nicht vergessen, aber er wusste, dass er in dieser Nacht erstmals wieder ein wenig Erholung finden würde. Hier war es sicher.

  18. Beiträge anzeigen #378
    Ritter Avatar von Matthew
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    Matthew ist offline

    Berge westlich von Vengard

    Dieser arrogante Mistkerl hatte doch keine Ahnung wovon er sprach! Matthew ärgerte sich über diesen Nils, wie konnte er es wagen, so eine Frechheit hatte man dem jungen Waffenschmied schon lange nicht mehr vorgeworfen! Dieser Typ hatte es wohl noch nie erlebt wenn ein guter Freund sich als Feind entpuppte, hatte wohl keine Ahnung wie es sich anfühlte, schuld für den Tod von ein par Rebellen zu sein. Er würde diesem Mistkerl beim Duell zeigen mit wem er es sich verscherzt hatte.
    Zar konnte er die Wut seines Gegenübers gut verstehen, doch das der Kerl Matthew vorwarf schlecht für die Sicherheit zu sein ärgerte den Rebell. Dieser arrogante Nichtskönner war seid heute bei den Rebellen, konnte aber jetzt schon sagen dass Matthew ein Problem sei?
    Wütend über Nils drehte Matthew sich um, er wollte noch etwas provozierendes sagen, doch er wollte jetzt keinen Kampf herausfordern, das war nicht gut für die Stimmung.
    Wütend lies sich Matthew an einer Wand nieder, sein täglicher Schlafplatz und versuchte zu schlafen, doch die Wut kochte in dem Anwärter und verhinderte Schlaf, außerdem war es verteufelt hart auf dem Boden. “ Paah, dieser Nils wird sich wundern, seitdem ich ihn zum letzten Mal gesehen habe bin ich um einiges besser geworden, das wird ein spaß werden!”
    Es dauerte noch lange bis Matthew endlich einschlief, er hatte seinen Kopf auf dem Rucksack niedergelegt und den Geruch von Obst in die Nase bekommen, dieser Geruch war so entspannend das der junge Akrobat seinen Ärger vergaß.

  19. Beiträge anzeigen #379
    Burgherrin Avatar von Melaine
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    Melaine ist offline
    Es schien, als seien die beiden Magier in einer Wolke aus Magie eingeschlossen. Purer Magie. Sie waberte und dicke, flauschige Kugeln schienen durch den Raum zu gleiten und einfach wieder zu verschwinden, so schnell waren sie und so kurz war ihre Anwesenheit, dass man hätte meinen könne, sie hätten nie existiert.
    Und mit der Magie schien sich der Wind um die beiden Gestalten herum zu verstärken. Die Haare der Lehrmeisterin flatterten und schlugen ihr wie die Äste eines Baumes im Sturm ins Gesicht und dennoch hielt sie ihre Augen geschlossen und konzentrierte sich bloß auf die Magie. Ihre Lichtkugel, die sie vergessen hatte, zu entfernen, explodierte in einem kleinen Funkenregen und tauchte die Szenerie für kurze Zeit in ein seltsames Zwielicht. Beobachter hätten geschworen, einen sanften Schimmer um die beiden Sitzenden herum sehen zu können.

    Eine kleine Säule purer Magie grub sich zwischen den beiden Dienern Adanos‘ in den Boden und ließen die Erde herauf schweben. Wasser und Reste von Pflanzen, Würmern und anderes Getier fielen wieder zu Boden, bis ein heller, in der Dunkelheit weiß erscheinender Sand übrig blieb.
    Melaine spürte, wie ihre Aura mit der ihres Schülers harmonierte und glaubte, nun aufstehen zu müssen. Und als sie sich erhob, erkannte sie, dass auch Fenier sich, beinahe zeitgleich, mit ihr erhob und sich umsah. Er suchte ein Ziel und sie ließ ihn gewähren, während sie ihre Gedanken und das, was sie für ihre Gedanken hielt, verfolgte. Plötzlich wusste sie, wie das mit der Sandwelle funktionieren sollte. Der Sand wurde von der Magie getragen. Sand, der so locker war, dass er schon von kleinen Luftstößen getragen werden konnte, würde auf einer Sichel der Magie zum Ziel getragen werden.

    Sie spürte den Drang die Augen zu öffnen. Ihre Magie fokussierte sich auf die große Sandkugel, die sich langsam auffächerte und in einer Explosion begann nach vorne zu drängen. Die rothaarige Genoss das Schauspiel. Silberne Blitze zuckten durch vor ihrem inneren Auge durch den Sand, blaue Wellen schienen das gesamte Gebilde zu tragen und wie eine unaufhaltsame Naturgewalt fand die Sandwelle ihr Ziel.
    Die Blätter des Baumes rasselten, als der Sand ihn traf. Die Büche schienen zum Leben zu erwachen und sich zu schütteln, als seien sie unzufrieden mit dieser Art der Magieanwendung. Langsam glitt der restliche Sand zu Boden und die Magie um die beiden Magier herum verlangsamte ihren Pulsschlag. Der Nebel lichtete und wanderte zurück, wie zwei Liebende, die Gewaltsam auseinander gerissen wurden, tasteten die Finger der Auren in der Luft und schienen erneut zusammen treten zu wollen. Melaine stiegen die Tränen in die Augen und ihr Atem ging schwer.

    Vorsichtig trocknete sie sich die Augen mit ihren Hemdsärmeln und versuchte alles, ihren Atem zu beruhigen. „Das war..“, begann sie und brach wieder ab, während sie nach Worten rang. Doch nichts schien dies in Worte fassen zu können. Unglaublich war zu schwach und nur langsam wurde ihr bewusst, dass sowohl Fenier als auch sie selbst noch lange nicht von sich sagen konnten, sich nicht mehr steigern zu können. Was würden sie erschaffen, wenn sie erst so mächtig wie die mächtigsten Diener Adanos‘ waren? Sie könnten die Welt in eine einzige Wüste verwandeln…
    Melaine lief ein Schauer über den Rücken. Was würden Schamanen zu Stande bringen können? Was würde aus den Gedanken der Schwarzmagier erwachsen? Die Lehrmeisterin schüttelte die Gedanken wieder ab und versuchte sich erneut an das Wunder zu erinnern.

    „Fenier! Das war wundervoll. Du hast gezeigt, dass es dir ein leichtes ist, dich mit neuen Problemen auseinander zu setzen und in die Lösung dein altes Wissen einfließen zu lassen. Du hast bewiesen, dass du würdig bist, diese Macht zu tragen und dass in dir noch viel Potenzial für die weiterführende Magie steckt. Dies war erst ein kaum fassbarer Anfang hin zu einer Kraft, die ich in diesem Moment kaum mit meinen Gedanken zu fassen vermag. Die Entzückung muss kaum tragbar sein. Eine ungeahnte Willensstärke muss nötig sein, um sich nicht von der Magie forttragen zu lassen. Oh…“, die Lehrmeisterin räusperte sich, „Nun, ich will nicht abschweifen. Du hast die Prüfung bestanden und darfst das nächste Stück des Weges erneut alleine gehen. Deine Neugier war nicht falsch, sie war nur unangebracht. Vergiss nicht, du bist, selbst wenn ich dich aus meiner Lehre entlasse, noch immer ein Mensch, der gerade erst die Magie entdeckt. Natürlich kannst du experimentieren, doch vergiss nicht, dass du auch der Grundlagen bedarfst, die du nun erlernt hast. Probiere dich aus und… ich wünsche dir viel Erfolg dabei! Und eine angenehme Nacht… ich bin sehr müde und ich schätze, auch an dir ist dieses Spektakel nicht spurlos vorbei gegangen. Ruhe dich aus.“, erklärte Melaine abschließend und musterte den Mann vor ihr stumm noch einen Moment, während sie sich daran erinnerte, dass sie ihn bis jetzt immer nur als ihren Schüler gesehen hatte. Konnte man so blind sein? Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer nicht vorhandenen Lichtkugel verschwand sie langsam dem Gedanken nachgehend in der Dunkelheit….

  20. Beiträge anzeigen #380
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Jurdace ist offline
    "Ein Paladin?"

    Die Blonde hatte eine Weile geschwiegen und ihren Gedanken nachgehangen. Zugegeben, sie kannte die Paladine nicht wirklich, aber wie der tapfere, edle Strahlemann, stets gerecht und weise und stark, so wurden sie in den Geschichten und Erzählungen beschrieben, war ihr der Kommandant nicht vorgekommen. Ganz im Gegenteil. Wehrlose Frauen würgen und ohrfeigen passte so rein gar nicht in dieses Bild, aber genau das hatte er getan. Nicht, dass die Blonde ihm das nachtrug, sie hatte schon schlimmeres erlebt, als so etwas, aber der Tag würde kommen, an dem er sich daran erinnerte und es vielleicht sogar bereute. Er hatte den beiden Frauen versprochen, ihnen ein paar Tricks mit dem Schwert zu zeigen, und wer die Assassine kannte, der wusste, dass sie nichts anderes tun würde, als eben jene an ihm auszuprobieren, egal, ob erfolgreich oder nicht. Sie war hartnäckig, nicht fanatisch, aber weit genug gekommen, um zu wissen, dass man jemanden stets mit seinen eigenen Waffen und Tricks schlug, eine alte Weisheit ihres Volkes, und der Erfolg gab dieser Weisheit recht.

    "Wir gehören hierher, sagt er. Wir sind nutzlos, sagt er auch."

    Sie zuckte wieder leicht mit den Schultern. Ihr machte das recht wenig aus, sie brauchte die Rebellen ebenso wenig, wie diese sie brauchten und nur die Umstände hatten beide zusammengeführt. Aber den Lobgesängen auf jenen Mann mochte sie nicht zustimmen. Bisher hatten die Rebellen auch mehr ihr eigenes Überleben im Sinn gehabt, als den Krieg, und wer wusste schon, was die nächsten Tage bringen würden? Vielleicht würden sie bis an die Belagerung herangehen, und wie das ausginge, vermochte sie sich nicht einmal annähernd auszumalen. Es stimmte schon, Bauern und der ein oder andere Orksöldner waren etwas anderes, als echte Orks in einem großen Heer.

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