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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Er hatte es ahnen können. Ihr Blick seit der Rettung, die Unruhe in ihr und das ständige hinüber schauen zu Char. Klar hatte sich Jail Gedanken gemacht. Vielleicht mehr als sie sich hätte machen sollen, aber letztlich musste Ornlu ihr in gewisser Hinsicht sogar zustimmen - so sehr ihre Nähe ihm Kraft gab, so sehr schien er auch sie zu schwächen. Um Stärker zu werden musste man sich weiterentwickeln, doch tat man dies wenn eine omipotente Macht immer da war und alles rettete was es zu retten gab? Wäre es nicht besser gewesen, wenn Jail die beiden aus eigener Hand gerettet hätte und somit an noch mehr Selbstbewusstsein dazugewonnen hätte? So aber sah sie immer wie er all seine Fähigkeiten nutzte, um andere die es wert waren zu retten. Ornlu schloss die Augen und atmete tief durch.

    "Ich verstehe dich. Ich würde es genauso machen Jail. Versteh mich nicht falsch - du bist stark! Aber du könntest noch soviel stärker werden. Ich spüre es tief in mir und spüre dein ganzes Potential das nur in dir wartet geweckt zu werden. So wie ich meinen Weg gehe um Druide zu werden, musst auch du deinen Weg gehen um eine wahre Wassermagierin zu werden. Es ist wie Adanos selbst.", sprach Ornlu und lächelte, weil es plötzlich SINN machte und er seiner Liebsten etwas tiefsinnigeres erzählen konnte.

    "Adanos steht zwischen den Göttern für die Entscheidung. Es geht darum, seinen Weg zu finden und sich selbst zu erfüllen. Es ist eine wohl nicht endende Suche, die von Erfolg, Scheitern, Freude und Pech begleitet wird. Adanos ist für uns da, um uns die helfende Hand aufzulegen und den Weg zu sich selbst zu zeigen. Aber letztlich sind es wir die entscheiden müssen, welcher Weg der richtige für uns ist - ist es der der Ohnmacht oder der der Taten? Bleiben wir schwach, weil wir nicht selbst wachsen oder wachsen wir und vollbringen Taten, die das Schicksal entscheiden? Welchen Weg ich gehe weißt du Jail. Und eines kann ich dir sagen, auch wenn ich alles andere als Schriften über Adanos lese. Adanos wacht über jene, die sich selbst suchen und finden. Machen wir nichts, zerfällt das schwache Gleichgewicht völlig und egal welche Seite gewinnt - die Freiheit wird allen genommen. So musst auch du erkennen das du den Weg der Taten gehen musst. Sonst hätte er dich niemals erwählt. Es sind die Starken, die den Schwachen den Weg zeigen, um ihnen zu zeigen das auch sie stark werden können. Du bist eine Dienerin Adanos, es ist deine Bestimmung den Schwachen den Weg zu weisen, damit sie nicht untergehen. Du musst erstarken.", meinte der Seher und hatte sich erhoben.

    "Ich lasse dich gehen, so sehr ich dich auch um alles auf der Welt lieber bei mir hätte. Aber versprich mir, dass wir bei unserem Wiedersehen beide an uns gewachsen sein werden! Wenn ich Druide bin, werde ich zu dir kommen und dann blicken wir uns in die Augen wie jetzt und erkennen, das sich etwas zum Positiven geändert hat. Geh mit Adanos, Jail. Ich liebe dich.", flüsterte, nein hauchte der Seher die letzten Worte und küsste die Frau die er so sehr liebte. Der Abschied fiel ihm schwer, aber so wie Jail akzeptierte das er seinen Weg ging, musste er das auch bei ihr und hoffen das sich ihre Wege alsbald wieder kreuzen würden.
    Geändert von Ornlu (24.06.2008 um 01:13 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #102
    Ehrengarde Avatar von Jail
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    Jail ist offline
    Geh mit Adanos, Jail... diese Worte, diese Situation, dieser urplötzlich schneller Zustand eines Abschieds verwirrte die Dunkelhäutige ein wenig. Geh mit Adanos... aber geh. „Du hast es aber eilig“, sprach sie daher und legte den Kopf dabei leicht schief, wärend sie den Sildner, wieder sitzend, von unten herauf ansah. Irgendwie drückte es ein wenig in ihrem Inneren,... ein leichter Anflug eines überraschten, verwirrten Lachers, doch letztendlich blieb es bei ein paar Grunzern und einem schief gezogenen Mund. „Ich hatte eigentlich schon gedacht, daß wir die Nacht noch gemeinsam verbringen“, meinte sie schließlich, nachdem ihre Zunge sich langsam wieder lockerte, „... der Aufbruch hat auch noch bis morgen Zeit. Es sei denn, Du willst mich gleich los werden“, ein schelmisches Lächeln verriet, das die Aussage kein Vorwurf war und die Hand, die nun nach Ornlus Patschehändchen griff, lies auch keinen anderen Entscheid zu. Mit Zug gängelte Jail ihren Liebsten, sich wieder auf ihr sitzendes Nivau hinab zu lassen, das sie in der Lage war, ihn sanft zu küssen. „Ich habe nicht daran gezweifelt, daß Du mich verstehen würdest... und Du hast ja... sooo recht“, hauchte sie an seiner Wange vorbei, sich dem Ohr ihres starken Mannes nähernd, „es wird sich einiges ändern, aber nicht in dieser Nacht. Die ist nicht dazu da, sich einfach davon zu machen, denn es wird lange dauern, bis wir uns wieder sehen“, nun hatte sie das Ohrläppchen des Mannes erreicht, über das sie nun sanft mit den Lippen fuhr, „... und ich möchte noch lange von unserem Abschied zehren können“.
    Geändert von Jail (24.06.2008 um 01:37 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #103
    Ehrengarde Avatar von Jail
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    Jail ist offline
    „Da hab ich mir ja jetzt den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, um mich zu verdrücken“, kam es aus dem Munde der Maga, die ihren Liebsten fest im Arm hielt, „Wenn ich jetzt in Al Shedim lande, werd ich von der Hitze gleich erschlagen... und das ist sicherlich nicht gerade förderlich für das Vertragen eines Teleportes“, damit meinte die Dunkelhäutige ihre bisherigen magischen Reisen, nach denen es ihr nie sonderlich gut ging... gelinde ausgedrückt. „Naja, aber es bleibt dabei. Ich lass Dich dann mal mit Char, Siana und dem weißen, riesigen Albinokaninchen alleine“, diese Worte amüsierten die Maga, das sie über das ganze Gesicht grinste, doch Ornlu schien im ersten Moment nicht ganz zu wissen, wen sie damit meinte, bis auch auf seinem Gesicht sich ein breites Lächeln abzeichnete. „Ich sehe, es hat geklickt. Falls Du mal in der Lage sein solltest, Andere in Tiere zu verwandeln, wüßte ich auch schon ein Tier für Freeze“, sprach sie (wissend, daß es nicht ginge) und näherte sich dem Ohr ihres Liebsten, um ihm ihren Gedanken in das Ohr zu flüstern. Gegiggel ging von der dunkelhäutigen Maga aus, jedoch blieb sie mit ihrer Belustigung alleine, was vielleicht daran liegen konnte, daß Ornlu der Begriff nicht bekannt war. Vielleicht kannte er dieses Tier aber doch und fühlte sich mit den geflüsterten Gedanken der Liebsten nicht wohl. Was es auch war... es rückte in den Hintergrund, denn nun war der Moment gekommen, in dem Beide sich fester in den Arm nahmen und sich liebevoll voneinander verabschiedeten.

    „Sag Siana und Char tschüss von mir... und pass auf Dich auf“, mehr wollte Jail nicht sagen, denn ihre Stimme begann langsam zu brechen. Ein letztes „Ich liebe Dich“, kam über ihre Lippen, bevor sie einen Schritt von dem Sildner weg schritt und sie die magischen Ströme antrieb. So vermischte sich der Gedanke an den Zielort mit den prickelnden Magiepartikeln, die sich überall im Körper der Maga ausbreiteten und dafür sorgten, das ihr Geist wie ferngeleitet wurde. Immer noch konnte sie den Sildner sehen, doch nun schloss sie die Augen, auf das nichts mehr sie in ihrem letzten Schritt behindern konnte,... auf das sie sich dem Sog hingeben konnte, den sie jetzt irgendwie verspürte. Und dann vernahm sie, wie die gewohnte Geräuschkulisse verschwand und an ihrer Stelle nur noch ein Rauschen zu hören war. Wie pulveriesiert schien der Körper Jails, der ein letztes mal hell aufleuchtete und verschwand.

  4. Beiträge anzeigen #104
    Kämpferin Avatar von Saphiria
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    Saphiria ist offline
    Saphiria war nicht ganz klar was das nun sollte.
    Dem Verletzten hatten sie ja leider nicht mehr helfen können aber dass sein letzter Wunsch war, dass sie einen Schatz finden sollten erschien ihr alles andere als logisch zu sein.

    Das Wetter war nicht gut, ein Gewitter war über sie hinweg gezogen und nun regnete es immer weiter. Nicht mehr so stark aber es reichte aus um die Stimmung der jungen Frau zu senken.
    Der Tode und der Schatz ging ihr aber nicht mehr aus dem Kopf und damit konnte sie sich doch auch etwas ablenken.
    Ihre Abenteuerlust wurde aber schon alleine durch ihre Neugierde beflügelt, eigentlich war das gar nicht mal typisch für die junge Frau. Sie brauchte schon Abwechslung und mochte auch mal ein Abenteuer, sonst wäre sie wohl nicht dabei aber das Ungewisse mochte sie eigentlich gar nicht. Hier war es aber etwas anderes, sie hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Bauchgegend.

    Es war schon wieder Abend und die Sonne würde schon bald hinter dem Horizont verschwunden sein.
    Sie bereute es jedenfalls nicht noch mit auf der Insel geblieben zu sein, die Eindrücke die sich bis jetzt gewinnen konnte würde sie ganz sicher nicht mehr vergessen.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Krieger Avatar von Freeze
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    Freeze ist offline
    Dieser Ornlu war doch echt unglaublich. Selbst einen Alligatoren konnte er nicht von einem Krokodil unterscheiden, von dem Käfig ganz zu schweigen, den er ihm hier gebracht hatte. Ein Biss hätte genügt, um das instabile Pflanzengefängnis zu durchdringen. Der Seher hatte ja gar keine Ahnung, wie viel Kraft so ein Reptil besaß. Das Tier hätte ihm den Arm abbeißen können und es hätte sich dafür nicht einmal groß anzustrengen brauchen. Was sollte dann ein Käfig bestehend aus weichen Sumpfkrautpflanzen gegen ein solches Ungetüm ausrichten? Das musste wohl ein schlechter Scherz sein, über den Freeze nicht so recht lachen wollte. Vielleicht war es ja ganz angebracht, wenn er seinen Schülern ab und an doch einmal ein Buch vor die Nase legte, damit sie sich nicht völlig verkalkulierten. Aber bei so einem großen Maul hätte man sich das ja wohl denken können.

    Freeze hatte sich gleich gar nicht die Mühe gemacht, Ornlu hinterherzujagen, als Char und eine gewisse Siana in Not schienen. Was interessierte es ihn? Sollten sie sterben, möglichst einen äußerst qualvollen, schmerzhaften Tod. Es war bereits Nacht, die sommerliche Bruthitze war abgeklungen, doch noch immer war es ihm zu warm. Kurz bevor er aber nach unten steigen wollte, schrieb er deutlich sichtbar die nächste Aufgabe für Ornlu auf den Boden.
    "Fünf Unterschiede zwischen gewöhnlichen Magiern und Druiden.", forderte der Lehrmeister mit den Worten. Dann machte sich Freeze auf, in die unteren Gefilde zu steigen. Mit jedem Schritt schien es kühler zu werden, angenehmer. Und umso tiefer er stieg, umso abgestandener schmeckte die Luft. Es war ein Spaziergang von wenigen Minuten, bis er unten ankam, um sich am leeren Raum ergötzen zu können, der ihn mit seinen versteckten Geheimnissen zu verhöhnen schien. Bisher blieb seine Suche nach Hinweisen erfolglos, doch dies sollte sich spätestens jetzt ändern. Der Raum war nicht groß, jedoch keinesfalls klein. Einen Weg zur Oberfläche gab es nur einen und über den war er hier heruntergelangt. Licht war gezwungenermaßen sein Begleiter, denn ohne es wäre es ihm schwer gefallen, unbeschadet nach unten zu gelangen, geschweige denn, irgendeinen Hinweis zu finden. Die Wände hatte er schon bei seinem vorherigen Aufenthalt geprüft. Auf magisches Licht reagierten die nicht, ebenso wenig wie der Boden, auf dem er stand. Was er aus Ungeduld und Zorn vergessen ließ, war die Decke. Die Intensität schwoll jäh an, als Freezes Gedankengang vollendet war. Erwartend, blickte er die alte, jedoch noch intakte Decke an. Und alsbald das Licht auf die Stelle traf, erschienen Zeichen, in leuchtendem Schwarz, als hätten sie dort immer gestanden. Eine alte Schrift? Symbole? Hatte er diese nicht auch in dem Buch gesehen? Schnell war die Seite nachgeschlagen, auf der die Zeichen zu finden waren. Dort wurden sie sogar übersetzt in die alte Sprache des Waldvolkes. Einige Male wanderte der Blick des Druiden von Decke zu Buch, überlegte kurz, rückte Buchstaben im Kopf zurecht, drehte Satzbauteile um, damit er schlussendlich mit der Lösung prahlen konnte.

    Das Instrument des Narren soll es sein,
    das gebietet über Biest und Hain.
    Das war alles, was dort stand, mehr war dort nicht. Ein weiterer Anflug von Enttäuschung und Wut machte sich in Freezes Gemütszustand breit. Aber halt! War es nicht das, was er bestätigt haben wollte? Ja, doch ihm fehlten Geschichtsteile, Informationen, ja vielleicht eine genauerei Beschreibung. War dies wirklich das einzigste Geheimnis, das dieser Raum beherbergte?

  6. Beiträge anzeigen #106
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Eine Ruine im Minental

    "Pffff....der verträgt kein Sumpfkraut, verträgt der doch nicht! Der hätte mal genauer gucken sollen. Das war 1A magisch manipuliertes Sumpfkraut. Elastisch und zäh zugleich, wo auch rein gar nichts rauskommen würde..Phöööö!", fluchte der Seher über seinen Lehrmeister. Wenn sie hier fertig wären, würde er den Zausel in so einen Käfig stecken und Blumen ins Haar stecken! Jawohl ja!

    Und dann wollte er noch mehr wissen. Was einen Druiden vom Magier unterschied. Gut eine Antwort wollte Freeze, die würde er bekommen. Immerhin war das doch mal etwas einfaches, worüber Ornlu schon immer sich Gedanken gemacht hatte. Trotzdem dauerte es eine Weile, um es passend zu formulieren.
    Eilig lief der Seher hinunter, spähte nach Freeze Aura aus und fand diesen, gelaunt wie Zehn Tage Regen, mit Nacktschnecken die einem den Rücken runter krochen. Aber diese Launen kannte Ornlu ja zu genüge, bei Freeze. Es gab eh nur zwei Arten. Mies gelaunt und noch mies gelaunter - also was sollte es da schon zu verlieren geben?

    "Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht. Nicht eben alles auf einmal, sondern seit eh und je.", meinte der Jäger, während Freeze ihm gar nicht beachtete.

    "Gut, ihr wollt fünf Unterschiede, dann fange ich einfach mal an.
    Unsere Magie! Sie ist die mir einzig bekannte die nicht ihren Nutzen in der Zerstörung sucht. Unsere Magie kann Leben erschaffen, aber auch Leben wieder nehmen. Sie hat zwei Seiten, so wie der Gott des Gleichgewichts. Wie ein Druide seine Macht dann nutzt, steht ihm frei. Letztlich können wir Schöpfer, als auch Rächer der Natur sein."

    "Ein Druide ist vor allem frei. Kein Gott oder verfluchter König der einem befiehlt, einzig die Pflicht das zu schützen was er liebt - die Natur. Ich bezweifle, dass gewöhnliche Magier jemals einen so starken Bund zu einer irdischen Kraft haben können. Wir haben diesen mit der Natur und sehen deswegen die Welt mit anderen Augen, all ihre Mysterien die sie uns eröffnet - wahrlich alles andere als verblendet."

    "Ein Druide trägt mit steigender Macht, auch große Verantwortung. Unsere Magie ist die Magie des Lebens. Wir sind es, die Lebewesen - ob Tier oder Pflanze - kontrollieren. Wir sind es, die sich beim jeden wirken unserer Magie auch immer daran erinnern müssen, das wir da mit Lebewesen interagieren und sie nachhaltig beeinflussen oder ihnen gar schaden könnten - es ist vergleichbar mit Eltern und ihren Kindern. Gewöhnliche Magier haben nicht solch eine Verantwortung über das Leben. Sie richten am Ende nur im Namen ihres Gottes."

    "Ein Druide muss nicht nur einen starken Geist wie gewöhnliche Magier besitzen. Ein Druide braucht auch einen starken Körper. Ohne diesen kann er eine Wandlung vergessen. Der Körper würde die Wandlung nicht überstehen oder man würde rückverwandelt mit einer Verkrüppelung zu rechnen haben. Körper und Geist des Druiden müssen einen hohen, ausgewogenen Grad erreichen."

    "Und zu guter Letzt...ein Druide wird man nicht. Entweder ist man es von Geburt an, tief in seinem Innersten oder eben nicht. Es ist ein völlig anderes Leben verglichen mit Magiern. Draußen in der Natur, wandern über Stock und Stein. Durch Wüsten, Wälder und Berge ziehend. Man atmet nicht die Luft einer staubigen Kammer, man atmet die Luft des Lebens, gemeinsam mit den Tieren und Pflanzen. Das Herz des Druiden, schlägt im Takt der Natur. Er hört ihren Herzschlag und hört sie flüstern. Er sieht Welten, die kein Magier je zu sehen bekommt und strebt an das Wissen über die unendlichen Mysterien der Natur zu erfahren, zu hören, zu sehen und zu spüren. Ein Druide kann man niemals Magier nennen. Ein Druide ist ein Druide - ein Gesandter der Natur."

    "Reicht euch das oder wollt ihr mehr hören? Ich habe noch gut über ein Dutzend Gründe, wieso Druiden sich von gewöhnlichen Magiern unterscheiden. Nach was forscht ihr hier überhaupt?", fragte Ornlu forsch und schaute sich um.
    Geändert von Ornlu (25.06.2008 um 01:13 Uhr)

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #107
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Am Vortag waren sie endlich in Drakia angekommen, hatten sich dort aber gar nicht lange aufgehalten.
    Die Schiffsreise war nicht wirklich anstrengend gewesen, so waren sie ausgeruht und hatten nun doch auch schon ein ganzes Stück hinter sich gebracht.
    Seloron kannte den Weg, den sie gehen mussten genau, gut war auch, dass er dabei war. Als einziger Mensch in der Gruppe war es auch nur ihm möglich das Tor der Amazonen zu öffnen, durch das sie ins Minental kommen würden.

    Ihr Nachtlager hatten sie noch nicht abgebrochen und so hatte Seloron den Vormittag noch nutzen können seinen Schüler weiter auszubilden. Der Hatte einige Schlagkombinationen trainiert, in den vergangenen Tagen und nun wollte der Lehrmeister doch mal sehen wie er das Erlernte umsetzen konnte.
    Der Elitesöldner rief seinen Schüler zu sich. Nach dem Trainingskampf würden sie dann sicher auch gleich aufbrechen aber noch war es nicht so weit und das konnte und wollte Sel nutzen.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Waldläufer Avatar von Gr'orat T'ur
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    Gr'orat T'ur ist offline
    Die Ausbildung war schwer, Seloron nahm ihn hart ran aber das brauchte der junge Ork, er wollte lernen mit der Waffe umzugehen, er wusste ganz genau was von seinem Können abhängen konnte. Auf dem Schiff hatte er aber auch reichlich Gelegenheit dazu. Wenig hatte Gr'orat T'ur geschlafen aber dafür hatte der junge Ork viel trainiert und war doch schon richtig gut geworden. Verschiedene Kombinationen hatte wer einstudiert und nun hatte er Gelegenheit gehabt sein Können zu überprüfen. Das Gelernte auch umzusetzen war nicht leicht, Gr'orat hatte anfangs große Probleme gehabt und dies auch zu spüren bekommen.

    Seloron kannte da nichts, jeder seiner Fehler wurde sofort bestraft aber der junge Aufseher wusste, dass er nur so auch aus seinen Fehlern lernen konnte.

    Inzwischen waren sie aber wieder weiter gezogen, wenn sie ihr nächstes Lager aufschlugen würde das Training weiter gehen.
    Über die Küstenebene liefen sie gerade, der junge Ork kannte sich hier überhaupt nicht aus aber zumindest sein Lehrmeister wusste in welche Richtung sie mussten. Eigentlich konnte es ihm egal sein, was er wollte bekam er und dafür würde er seine bisherigen Fähigkeiten einbringen, so hatte doch jeder was davon.

  9. Beiträge anzeigen #109
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    Siana ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Schon vom Gang aus konnte Siana erkennen, dass sich das ehemaloge Alchemielabor in einem übleren Zustand denn je befand.
    Zwei morsche Holzstücke, die an den Türangeln hingen und jeden Moment abzubrechen drohten, waren alles, was von der Tür an ihrem Platz geblieben war. Der Rest war entweder von den unbekannten Insekten zerfressen oder von der unschönen Reaktion der geworfenen, mit Tränken gefüllten Kiate in den Gang befördert worden. Ein kleiner Krater verzierte nun den Boden, den die Sildenerin mit einem großen Schritt überwand. Hinten in einer Ecke musste ebenfalls irgendwas passiert sein. Jedenfalls sah sie irgendwie eigenartig aus. In der hinteren Hälfte des Labors lagen chaotisch verstreut eine Menge Papier, nicht allzu viel davon hatte sich in den alten Einbänden halten können. Das zerschlagene Bücherregal war kaum mehr als solches zu erkennen. Ohne die rundherum liegenden Bücher hätte man es für einen der eingestürtzten Tische halten können. Ein paar einsame Gefäße standen noch auf den wenigen, übriggebliebenen Holzkonstruktionen. Die harmlosen Käfer, die vor ein zwei Tagen noch überall herumgekrabbelt waren, hatten sich verflüchtigt. Der Lagermeister und die Bogenschützin hatten bei der Flucht vor den agressiven Schrankbewohnern nahezu alles demoliert, was es zu demolieren gab.
    Nachdem sich die Adanosgläubige nur einmal im Raum umgesehen hatte, sah sie ein, dass es hier anscheinend nichts Interessantes mehr für sie gab. Von dem, was nicht zerlegt worden war, konnte die Frau entweder keinen Nutzen erkennen oder sie hatte keine Ahnung, was man damit anfangen sollte, was bei den übriggebliebenen Tränken der Fall war. Den anderen ihr bekannten, zugänglichen Teil wollte sie nicht in nächster Zeit nicht betreten, oder zumindest nicht allein, nachdem Char dort die Insekten gereitzt hatte. Überhaupt war die Braunhaarige nur aus Neugier und gegebener Zeit hier in diesen Gewölben unterwegs. Allmählich wurde es aber eintönig. Hoffentlich würden Ornlu und dieser Freeze bald finden oder erledigen, was auch immer sie hier suchten oder tun mussten.
    Siana trat ans einzige Fenster des Raumes und blickte über den Innenhof der Ruine, dann auf das Ufer hinter den erstaunlich intakten Mauern und schließlich auf das Waldstück, welches irgendwie einen trockenen Eindruck machte, hinter dem Fluss, der auch nicht so klar zu sein schien wie der Sildener See.
    Die Bogenschützin seufzte leise, sehnte sich nach dem Festland, Myrtanas lebendigen Wäldern, dem Dorf des Waldvolkes. Einen Moment schloss sie die Augen und ließ sich in ihren Gedanken treiben, bis sie einen Mann vor sich sah, einen, der ihr allzu bekannt war, den sie leise vermisste. Die Frau würde die anderen bei dem, was sie noch hier alles vorhatten, wohl unterstützen, doch erhoffte sie sich eine baldige Rückkehr nach Midland. Die bisherigen Strapazen verstärkten diesen Wunsch nur, aber hier hatte sie noch etwas zu tun. Wenn die anderen erst alles erledigt hatten...
    Nach einem letzten, verträumten Blick auf das khorinische Waldstück wandte sich die Sildenerin vom Fenster ab und verließ das nicht mehr allzu funktionsfähige Alchemielabor wieder, hier gab es ja doch nichts zu tun. Möglicherweise hatten die anderen schon etwas gefunden, und wenn nicht, könnte sie nochmal nach Char sehen, auch wenn es nicht nötig war. Der Lagermeister war in der Lage, einiges auszuhalten, wie er notgedrungen unter Beweis gestellt hatte. Wahrscheinlich war er schon dazu bereit, aus dem nächsten Fenster zu springen.

  10. Beiträge anzeigen #110
    Krieger Avatar von Freeze
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    In der Finsternis............ Gilde: Bruderschaft des Waldes Rang: Druide.......................... Skills: Wandlungsmagie 4+, Einhand 2, Stabkampf 2
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    Freeze ist offline
    Ornlu war ein naiver, engstirniger, nahezu dümmlicher Tölpel. Aber seine Antworten waren die seinen, das musste man ihm lassen. Der Schüler tischte dem Lehrer keine Lügen auf oder Zitate, die aus Büchern stammten. Andererseits wäre dies in diesem Falle wohl besser gewesen, anstatt solchen Unsinn zu erzählen. Hatte er überhaupt nichts gelernt? Freeze seufzte tief, als wäre er des Lebens leid. Ornlu hatte vielleicht schon befürchten können, was jetzt kam. Stück für Stück würde er die Argumente seines Schülers auseinandernehmen, bis sie so dastanden, als hätte sie eine dreckige Ketzerhure ausgespuckt. Wie hatte dieser nervige Hund ihn eigentlich gefunden? Und woher nahm er sich das Recht heraus, ihn bei weit wichtigeren Dingen zu stören? Wobei es kaum etwas Unwichtigeres gab, als einem Dummkopf wie ihm zuzuhören.

    "Nein, es reicht!", antwortete der Druide sichtlich genervt von Unwissenheit und Naivität. Allerdings bedeutete diese Aussage auf keinen Fall, dass er zufrieden war. Ganz im Gegenteil!
    "Kein Wort mehr will ich hören, ich lasse nicht zu, dass meine Zeit weiter derart verschwendet wird! Die Aufgabe war simpel und einfach und du trägst mir hier die Meinung eines geistigen Krüppels vor! Es nützt mir nichts, wenn du mir weitere Unterschiede nennst, wenn nicht ein Fünkchen Wahrheit dahinter steckt. Ich will Differenzen, die nicht aus der Luft gegriffen sind und auch nicht vor Dummheit strotzen. Die ganze Zeit, in der du mir nun diesen Unsinn um die Ohren geschlagen hast, ist unnütz dahin. Nie wieder bekomme ich diese Zeit zurück, die ich an dich und deine Märchen vergeudet habe.", regte sich der Lehrmeister auf. Er hatte es satt, sowas von satt.
    "Du glaubst also die restlichen Magiearten legen sich darauf aus, möglichst viel Zerstörung zu säen? Jede Münze hat zwei Seiten, das trifft auf fast alle Dinge zu, merk dir das. Sogar der Tod hat gute Seiten, sowie die Pest und auch die Orkinvasion. Stell dir vor, sogar Beliar hat eine gute Seite, wenn man es in einem bestimmten Blickwinkel sieht. Es kommt immer darauf an, wie man es sieht und wie man damit umgeht. Ein Schwarzmagier kann mit seinen untoten Heerscharen entweder ein Dorf auslöschen oder einen Turm bauen. Ein Wassermagier hat die Kraft, ganze Felder wegzuschwemmen oder sie mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Ein Feuermagier kann ganze Wälder in Brand setzen oder Menschen durch seine Flammen wärmen, die dem Erfrieren nahe sind. Selbst ein Schamane kann einem dem Tode nahen Wesen viel glückliche Stunden bereiten, wenn er ihn nicht noch vollends in den Wahnsinn treibt. Einzig und allein der Magieanwender entscheidet, welchen Weg er mit seiner Magie begehen will.", sprach Freeze hastig, zählte dazu noch Beispiele auf und zerstörte so das erste Argument Ornlus.
    "Dass wir als einzigste einen festen Bund mit dem Irdischen haben, sollte klar sein. Die Quellen der anderen Magiearten liegen woanders. Doch wieder steht es dem Individuum frei, sich unterjochen zu lassen oder in Freiheit zu leben. Selbst Druiden können sich in den Dienst des Königs stellen, wenn sie dumm genug sind.", meinte Freeze und dachte daran, dass dieses Argument von Ornlu wohl noch am meisten zutraf.
    "Was die Verantwortung angeht, so liegst du auch dieses Mal falsch. Es mag sein, dass wir, und nur wir, mit Lebendem umgehen, was noch lange nicht heißt, dass ein Schweinepriester der Feuermagier mit seinen Untergebenen keine Verantwortung trägt. Er entscheidet, ob er seine Novizen in den sicheren Tod schickt oder lieber selbst geht, um sich der Sache anzunehmen. Selbst ein magieunbegabter General besitzt mehr Verantwortung, als du.", machte der Druide den Seher runter.
    "Der nächste Grund, der von dir genannt wurde, stimmt ausnahmsweise. Aber auch nur, weil die restlichen Magier keinen kräftigen Körper brauchen.", spuckte der ehemalige Guru giftig aus.
    "Aber das ist auch nur ein kleiner Lichtblick, da dein letztes Argument wieder völlig falsch ist. Man wird nicht als Druide geboren, sondern man wird erwählt. Unter welchen Bedingungen eine solche Erwählung stattfindet, lässt sich streiten, doch niemals ist man es von Anfang an oder wie erklärst du dir diejenigen, die bekehrt wurden? Und auch alle anderen Magier werden Dinge sehen, die uns niemals offenbart werden und dass ein Druide nicht das Feuer studiert, sollte auch mehr als klar sein. Selbst ein Druide ist ein Magier, ob es dir nun passt oder nicht. Wir hantieren mit Magie, wir kontrollieren die Magie und wir setzen sie zu unseren Gunsten ein. Ein magieloser Druide ist nichts weiter, als ein verrückter Landstreicher, der durch die Wälder zieht und Kaninchen streichelt. Demnach merke dir, dass jedes Wesen, das Magie zu wirken fähig ist, Magier genannt werden kann.", schloss der Druide seine Hasspredigt.

    "Du kannst nun gehen!", bemerkte Freeze mit dezentem Nachdruck.
    "Wobei...", setzte der ehemalige Guru noch einmal an und drehte sich wieder um.
    "Wobei dir gesagt sein soll, dass meine Forschungen dich einen Dreck angehen. Mir ist es ohnehin ein Rätsel, wie du mich hier unten überhaupt finden konntest, doch es wäre mir lieber gewesen, du wärst daran gescheitert. Das hätte mir viel Zeit und Nerven erspart. Jetzt geh!", befahl Freeze. Seine Augen schimmerten gehässig und warteten darauf, dass Ornlu sich endlich bewegte.
    Geändert von Freeze (25.06.2008 um 16:37 Uhr)

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Eine Ruine im Minental

    Trotzig vernahm Ornlu die Worte seines Lehrmeisters. Was sah er schon, als dass er das was Ornlu sah widerlegen konnte? Ausserdem wenn seine Zeit so kostbar war, wieso hatte er ihm hier eine Predigt vorgehalten. Der Herr widersprach sich doch.

    "Hmm...", schnaubte Ornlu und fixierte Freeze.
    "Es war einfach euch zu finden. Wir kennen einander schon zu lang, als dass man nicht die Aura des anderen spüren könnte. Solch ein Band entsteht meist zwischen Meister und Schüler mit der Zeit - zumal ihr bei mir sogar gelernt hattet. Nunja besonders stolz werdet nicht ihr und auch nicht ich darauf sein, dieses Band zu besitzen. Zudem vergisst ihr was dies für ein Ort ist. Es ist der Ort meiner Ahnen, je länger ich hier verweile, umso vertrauter erscheint es mir und ich sehe wie es einst hier war.......und zu eurer Predigt..."

    Freeze hob zornig die Augenbraue, während Ornlu entschlossenen Blickes ihn anstarrte.

    "Ich spreche nur von dem was ich sehe und es ist eben doch letztlich Schicksal. Von Geburt an ist man erwählt und wird von eigener oder fremder Kraft zu seiner Bestimmung geführt. Meine Bestimmung stand fest, als ich unter dem Zeichen des Hetzers geboren wurde und auch eure stand fest, als ihr den ersten Atemzug eures Lebens vollbracht hattet. Die die bekehrt wurden, waren im Herzen schon immer eins mit der Natur, doch ist im Leben nicht jeder Weg eben und gerade. Nicht jeder wird erwählt, es sind die Besonderen unter uns Menschen. Am Ende aber liegt es einzig bei uns selbst, dass zu werden was wir sein können. Letztlich ist es nur eine Sichtweise von vielen, die ihr da habt oder die ich da habe - es ist ein philosophisches Thema."

    Ornlu pausierte kurz und sprach frei weiter.

    "Ich sehe mich als Seher und zukünftiger Druide, weil es mein fester Wille ist. Magier lasse ich mich aber nicht nennen. Die Menschen sollen an mir zukünftig sehen, wieso ich Druide bin und kein Wein süffelnder und Bücher lesender Wurm von Magier. Druiden und Magier unterscheiden sich in ihrer Lebensart und das macht einen gehörigen Unterschied zum Rest. Es ist jedoch nichtig darüber zu diskutieren. Ebenso über den Sinn der anderen Magiearten. Achja...Verantwortung? Kümmert es euch was euren Schülern widerfährt, wenn ihr sie prüft? Ich denke nicht und genauso kümmert es mich nicht. Wenn der Novize stirbt, war er zu schwach. Überlebt es der Novize, lernt er daraus und erlangt wahre Stärke, weil er über sich selbst hinaus wuchs. Nur so formt man auch die starken Individuen der Zukunft. So geht auch die Natur vor und lässt nur die Besten überleben. Ehe ihr mich hier wieder anbrüllt, könntet ihr mich auch prüfen. Ich bin bereit für eure mörderischen Prüfungen. Bereit zu zeigen das ich euch das Wasser reichen kann und früher oder später übertrumpfen werde. Ihr findet das großmäulig? Ich sehe mich als bereit. Prüft mich! Egal wie - ihr werdet mich los.", sprach der Seher mit einen Grinsen und Blick, die nur so vor Selbstbewusstsein und Entschlossenheit strotzten.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Alles Ork ? Avatar von Nug Na Shak
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    Nug Na Shak ist offline
    Seit Tagen waren sie nun unterwegs, Tok der Schamane, seine ehemaligen Schüler Gr’orat T’ur und Morî ´ak`una, sowie ein paar Orksöldner. Einer der Orksöldner hieß Seleron, wie Nug an Bord der Galeere erfahren hatte, außerdem hatte sich zu den anderen Kämpfern auch Nag Zwarr gesellt.

    Ihr Weg hatte sich von Faring zur Küste von Mittelland geführt, wo sie nach einigen Querelen endliche eine Galeere fanden. Doch zu Nugs erstaunen gingen sie nicht in Khorinis an Land, sondern in Drakia. Ein für Nug, sowie für die meisten anderen Orks, ein unbekanntes Land und wenn sie nicht einen ortskundige Orksöldner dabei gehabt hätten, wäre hier das Abenteuer schon zu Ende gewesen
    Wobei die Reise ins Minental kein Abenteuer war, nein vielmehr war es eine Rettungsaktion.
    Der Seher, Shar’ok hatte in einer Vision von einer Statue die zerstört wurde und dadurch kam Tod und Verderben über das Land und seine Bewohner. Deshalb war auch er, der Kriegsherr des Shak-Clan den Ruf des Schamanen Tok’schok gefolgt auch wenn sein Magen durch die vergifteten Goblins noch hin und wieder krampfartige Schmerzattacken plagte. Eineshatte sich der Ork jedenfalls geschworen, nie wieder würde er Gobboburger essen, allein der Gedanke daran ließ die Übelkeit in ihm hochsteigen.

    Mittlerweile lief der Trupp über eine weite grüne Ebene und folgten immer noch dem Orksöldner….

  13. Beiträge anzeigen #113
    Schwertmeister Avatar von Tok`schok
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    Tok`schok ist offline
    Tok´schok und der Trupp Orks durchschritt die grünen Felder von Drakia wie es von dem Ortskundigen Söldner genannt wurde. Sie folgten dem Morra schweigend und hofften das sie nicht zu spät kommen würden. Tok´schok hatte eine Mixtur dabei mit deren Hilfe man die Statue säubern könnte um sie anfassen zu können. In der Ferne erkannte man schon eine große Gebirgskette und jeder war sich sicher dass dahinter das Minental liegen würde. Den meisten Orksöldner und normalen Arbeiter war bewusst dass es ein langer Weg werden würde vom Minental zurück zum Schiff.

    Als der Trupp näher an die Gebirgskette heran gekommen war stellte sich heraus dass ein Tor den Durchgang versperrte. Langsam näherte sich einer der Späher und sagte "Hier sind zwei Löcher anscheinet muss ich da meine Hände reinstecken. So zeigen es zumindest die Bilder an der Seite." Tok´schok wollte gerade den Morra fragen was sie nun machen mussten, da hatte der Späher schon seine Hände in die Öffnungen gesteckt. Ein Heller Blitz schoss auf ihn herab und dann roch es nach verbranntem Fleisch und Fell. Der Späher fiel rückwärts in das weiche Grass und zuckte. Schnell eilte einer der Schamanen zu ihm und untersuchte ihn. Tok´schok hingegen wendete sich an den Orksöldner der sie hier her geführt hatte und sagte "Was soll das denn gewesen sein?" Der Morra schluckte und sagte "Diese Ebene hier hat bis her noch kein Ork betretten. Ihr seid die Ersten. Durch dieses Tor gelangen nur Morras. Es diente seither als Speere damit die Orks aus dem Minental nicht nach Drakia gehen konnten. Wie ihr Sicher gerade festgestellt habt ist sie sehr Wirkungsvoll." Tok´schok nickte und wusste genau was er nun machen musste. Er Drehte sich zu der wartenden Menge um und erhob seine Stimme "Wie alle gesehen haben kann ein Ork dieses Tor nicht öffnen. Dies kann nur ein Morra. Deswegen tritt nun ein Morra vor und öffnet das Tor. Ansonst werdet ihr hier alle Sterben und ich hacke euch die Hände hab und verschaffe mir so Zugang ins Minental."

    Tok´schok stellte mit erstaunen fest das sich recht schnell einige Freiwillige fanden Die auf das Tor zugingen. Allen voran der Sklave der auch in Lago dabei war. Dieser hob seine Hände in die Öffnungen und das Tor öffnete sich. schnell sprangen einige Elitekrieger des Shak-Clans zum Tor und hielten es fest damit es nicht wieder zu schwingen würde. Dann kamen noch einige Krieger und rollten einen gewaltigen Felsbrocken vor das Tor. Dann sagte einer "Das sollte halten. Nun können wir uns Zeit lassen ins Minental zukommen!" Tok´schok und die anderen Orks betraten nun seit langem wieder das Minental.
    Geändert von Tok`schok (26.06.2008 um 19:28 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #114
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Schatzsuche konnte man das Ganze nun wirklich nicht nennen, denn wirklich gesucht hatten sie in keinem Moment. Ihr Weg hatte sie von Jharkendar weggeführt, zurück in den Teil von Khorinis, aus dem sie gekommen waren. Nicht das Minental, aber die Gegend um die Taverne herum. Irgendwo war ein Weg abgezweigt, den sollten sie, den unbegründeten Aussagen Griffins zufolge, nehmen. Tatsächlich stellte sich dieser Weg dann auch als ein richtiger heraus, denn nicht lange, dann waren sie auf eine Gruppe von alten Eichen gestoßen. Sie trugen eine Markierung, ein eingeritztes Zeichen im Stamm. Es war nur sehr schwach zu erkennen und nicht mehr zu identifizieren, was es einmal dargestellt hatte, scheinbar war dieses Versteck also schon sehr alt, hatte die Blonde vermutet. Zu Recht, wie sich herausstellte, als sie dann eine vergrabene Truhe vor sich hatten. Das offensichtlich uralte Stück Tischlerkunst war zwischen den mächtigen und weit verzweigten Wurzeln der Eichen zu finden gewesen. Nur mit magischer Unterstützung, die größtenteils von Gwydion ausgegangen war, hatten sie es geschafft, die dahinfaulende Truhe aus ihrem Wurzelgefängnis zu befreien, ohne dass die Bäume einen Schaden davon trugen. Das war wahrlich große Magie gewesen, hatte die Jägerin zugeben müssen.
    Und es war nun nicht das erste Mal, dass sie sah, was die Magie Adanos’ so alles bewirken konnte. Gwydion beherrschte sie, also bedeutete dies, dass sie ebenfalls in der Lage sein musste, solche Dinge zu bewirken. Die Frage war nur, wer ihr das wann und wo beibringen konnte. Hier in Khorinis, bei der doch relativ mäßigen Stimmung hielt sie es für weniger angebracht, danach zu fragen. Leyla würde sich also gedulden müssen, bis sie wieder in Silden waren und sie in den Kavernen um Rat fragen konnte.

    Das Öffnen der alten Truhe war dann noch einmal ein ziemlicher Akt geworden. Nicht zuletzt, weil die junge Frau ganz dezent ihren Verdacht einer Falle geäußert hatte. Allgemein jedoch, weil keiner wusste, was unter dem morschen und von der Erde sehr feuchten und damit faulenden Deckel auf sie wartete.
    Behutsam hatte Griffin mit der Gewalt seine Waffe dafür gesorgt, dass das einst sicherlich sehr schwere, heute aber nur noch rostüberdeckte Eisenschloss zu Boden fiel und damit die letzte Hürde zwischen ihnen und dem vermeintlichen Schatz aufgehoben wurde. Gespannt hatte die Gruppe von Entdeckern sich um diese Truhe versammelt, Griffin hatte es sich indes nicht nehmen lassen, selbst Hand anzulegen und den modrigen Deckel zu öffnen. Ein sanftes, die Abenddämmerung des vorangegangenen Tages störendes Quietschen ging von den alten Scharnieren aus, als er den Deckel mit übereifriger Sorgfalt nach oben stemmte. Das daraufhin sehr laute Krachen von selbigem schnitt gleichsam störend durch die Ruhe der Natur, wie der nur kurz darauf folgende Aufschrei des Sildener Kriegers. Die Jägerin hingegen war von diesem ersten Anblick alles andere als begeistert. Stahl, hatte Griffin gesagt, sie konnte diese Barren einzig als irgendein Metall einstufen.
    Nachdem die obere Schicht sorgfältig an einem einige Schritte entfernten Platz sichergestellt worden war, widmete Griffin sich dann der Schicht darunter, um ihn herum standen weiterhin die anderen Reisenden, keiner fühlte sich zuständig, Griffins Aufgabe, die Truhe auszuräumen, zu übernehmen. Er förderte, neben einigen Flaschen mit farblosem sowie braunen Inhalt, die nach kurzzeitiger Öffnung beide einen sehr starken an Alkohol erinnernden Geruch verbreiteten, noch einen Packen Pergamente, scheinbar Briefe, ein dickes Säckchen mit Goldmünzen sowie ein weiteres Gefäß, dessen Inhalt nicht von außen zu erahnen gewesen war, zu Tage. Diese Funde stellten offensichtlich das Hab und Gut eines schon in die Jahre gekommen Menschen dar. Ob es dem verstorbenen Mann aus den Tempelanlagen von Jharkendar gehörte, war nicht festzumachen. Vor allem aus Neugier hatte die Gruppe aber alles Gefundene eingesteckt und mitgenommen und sich dann noch am Vorabend auf den Weg zurück nach Khorinis gemacht.

    In der Stadt waren sie dann heute, ebenfalls spät abends angekommen. Der kurze Abstecher zum Hafen, ob man nicht doch noch ein spät auslaufendes Schiff erwischen konnte, kristallisierte sich leider als überflüssig heraus. Bis auf die kleinen Fischkutter lag nichts im Hafen, das sie weiterbrachte. Folglich kehrten sie in ein Gasthaus ein, das nun bis zum morgigen Tag ihr zu Hause bilden sollte.
    Nun saßen sie gemeinsam an einem Tisch, eine Mahlzeit war bereits verspeist worden. Man unterhielt sich. Leyla hatte alles noch einmal Revue passieren lassen und war dabei auf einen Gedanken gekommen.
    „Sag mal Griffin? Hast du dieses Gefäß von gestern Abend noch, bei dem man nicht sehen konnte, was darin war?“, fragte sie ein wenig scheinheilig.
    „Ja, natürlich. Warum?“, entgegnete er.
    „Nun, wollen wir nicht einmal hineinschauen, was sich darin befindet? Ich finde einfach keine Ruhe deswegen. Stell dir mal vor, dort ist eine Schatzkarte drin!“
    Die Begeisterung für diesen Wunsch hielt sich in Grenzen. Es war offensichtlich, dass fast jeder zurück aufs Festland, am besten nach Silden, wollte.
    „Nun gut, ich hole es.“, meinte Griffin und verschwand kurz vom Tisch. Es dauerte nicht sehr lange, dann kam er mit diesem Gefäß, dessen Farbe sehr an Ton erinnerte, zurück: „Hier ist es!“
    Mach es auf!“, forderte die Blonde ihn auf, nachdem er es übertrieben vorsichtig in der Mitte des Tisches platziert hatte und nun fast alle darauf starrten.
    „Ich schon wieder?“, fragte er in skeptischem Ton.
    „Nun, wenn schon, denn schon!“, meinte Leyla lachend.
    Etwas brummte er noch vor sich hin, sie verstand seine Worte allerdings nicht. Doch wollte sie das überhaupt? Interessanter schien, was er dort soeben zu Tage fördern wollte.
    „Ihhhhhh!“, schrie Griffin plötzlich und warf das Gefäß mitsamt Inhalt zurück auf den Tisch, glücklicherweise zerbrach es nicht. Dort rutschte es ein Stück und kam dann nur unweit der Ovates zum Stehen, die vorsichtig die Hand danach ausstreckte. Als sie sah, was sich darin befand, wandelte sich ihr Gesichtsausdruck in ein breites Grinsen.
    „Griffin!“, lachte sie auf, „Du musst doch keine Angst vor einem toten Frosch haben!“
    „Aber…aber was wollte der Kerl mit diesem Frosch?“, fragte er mit einem Unterton, den sie von einem Krieger noch nie vernommen hatte. Er wirkte auf sie irgendwie…beängstigt?
    „Vielleicht ist es ja ein verwandelter Königssohn!“, scherzte Gwydion, „Ich las einmal von so etwas. In der Erzählung musste der Frosch geküsst werden, danach hatte er sich zurückverwandelt. Nun Griffin?!“
    Der gesamte Tisch schaute ihn erwartungsvoll an. Würde er es wie in dieser Erzählung, von der Gwydion sprach, machen?

  15. Beiträge anzeigen #115
    Krieger Avatar von Freeze
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    Freeze ist offline
    Elender Tropf. Was erlaubte sich dieser Kerl eigentlich? Man forderte von ihm keine Prüfung, sondern bekam diese bei Gelegenheit gestellt. Dann, wenn die Zeit reif war. Dann, wenn er sagte, dass es soweit wäre. Dann, wenn er befand, dass sein Schüler einigermaßen darauf vorbereitet war. Freeze hatte ihn weggeschickt und wenn es auch nur aus Trotz war. Er war hier der Meister und er ganz alleine bestimmte, wann was und vorallem wie zu tun war. Vorschläge von anderen annehmen wurde strikt abgelehnt. Wo waren sie hier denn? Wäre ja noch schöner gewesen, wenn ein Bettler einem König einen Vorschlag, ja gar eine Forderung unterbreiten konnte. Er würde es diesem Klugscheißer schon noch zeigen. Jetzt, sofort! Freeze stand auf der Oberfläche, hatte Ornlu zu sich gerufen. Seine Worte hallten in seinem Kopf wider und es fröstelte ihn bei diesen Gedanken. Ein Band mit Ornlu. Nein, so etwas konnte niemals zu stande kommen.
    "Du hast nach der Prüfung gebettelt und nun sollst du sie erhalten.", verkündete Freeze süffisant lächelnd.
    "Die Aufgabe oder besser Aufgaben sind recht simpel. Du musst mir lediglich einige Rätsel lösen.", sagte der Lehrmeister und das Lächeln erstarb sofort wieder.
    "So höre her, denn ich werde es nur einmal sagen.", warnte der Druide.

    "Es gibt auf der Erde ein Zweifüßiges, ein Vierfüßiges und ein Dreifüßiges desselben Namens. Wenn es sich mit den meisten Füßen fortbewegt, ist seine Schnelligkeit am geringsten. Wovon spreche ich?", fragte Freeze.

    Was nagt ohne Zähne und läuft ohne Beine,
    allein Tote besiegen diese eine?
    "Dazu sollte ich noch sagen, dass du davon zwei Tage Zeit hast, bevor Maßnahmen erfolgen, die unangenehme Auswirkungen haben könnten.", fügte Freeze dem Rätsel noch bei.

    Wer ist im Wald der kleine Mann,
    der nur auf einem Bein stehen kann?
    Hat einen großen bunten Hut,
    ist einmal giftig, einmal gut.
    "Davon bringst du mir fünf, egal von welcher Sorte, aber du wirst sie danach alle zu dir nehmen.", erklärte der Rätselsteller.

    Du jagst mich,
    und ich jage dich,
    Du kriegst mich nicht,
    ich krieg dich nicht:
    Unmöglich kann
    es geschehn,
    Das wir Bruder und
    Schwester uns sehen.
    "Um dieses Rätsel zu lösen, das in Verbundung mit dem zweiten steht, solltest du dir die Gewohnheiten von Uhu und Scavengern genauer anschauen.", warf Freeze ein.

    Das Erste ein Tierchen der Tätigkeit Bild,
    Ein Bild vom geselligen Leben,
    Es sammelt den Nektar, der Blüten entquillt,
    zu Formen ihn kunstvoll zu weben.
    Das Zweite, oft Stütze dem wandernden Greis,
    oft Waffe in nahen Gefahren,
    oft trauriges Mittel, gesunkenen Fleiß
    vor gänzlicher Faulheit zu wahren.
    Das Ganze, des Ersten beschützendes Haus,
    wo Kunstfleiß und Tätigkeit thronen,
    viel hat's der Bewohner- sie ziehen oft aus
    mit Königinnen ohne Kronen.
    "Und das, von dem ich gerade gesprochen habe, sollst du mir ebenso mitbringen. Wage es nicht, mir erneut unter die Augen zu kommen, solltest du nicht alle Rätsel gelöst haben.", drohte Freeze. Zögernd drehte er sich um, nahm gleich die ersten Stufen zum Keller, denn jetzt würde er Ruhe haben.

  16. Beiträge anzeigen #116
    King Kong Avatar von Griffin
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Griffin ist offline
    Entspannt lag der junge Waldläufer auf dem Dach eines alten Hauses, mitten in Khorinis und schaute hoch zum Himmel. Beobachtete die Wolken, wie sie ihre Form veränderten, ihre Geschwindigkeit variierten und immer wieder und wieder mit anderen Wolken zusammenstießen oder komplett neue Wolken-Gebilde erschufen. Er beobachtete Vögel, die im Sturzflug über ihm herzogen, starr in der Luft verharrten und auf der Suche nach Beute waren oder Material für ihre Nester zusammensuchten. Der Krieger schaute auch in den nahen Wald und hielt dort Ausschau nach allerlei Tieren. Er hörte Scavenger, Molerats und allerlei Getier, aber er sah wenn überhaupt nur für ein Bruchstück einer Sekunde etwas von diesen Tieren. Solange es keine Frösche sind…, schoss es dem jungen Hauptmann durch den Kopf und schlagartig musste er sich an gestern Abend erinnern. Wie Leyla ihm erwartungsfroh den Frosch unter die Nase gehalten hatte und alle Umstehenden ihn umringt und in reger Vorfreude am kichern waren. Was hätte er den anderes tun sollen? Man musste der Menge eben doch das bieten, was die Menge sehen wollte. Und das war gestern Abend ein Kerl gewesen, der einen toten Frosch abknutschte. Und den wollte Griffin ihnen geben.
    Langsam, sterbend langsam hatte er den Frosch auf seinen Mund zu bewegt und ein letztes Mal grinsend in die Menge geschaut. Wie sie alle da um ihn herumgestanden hatten, ihre Augen vor Vorfreude auf das Kommende immer größer und größer wurden. Sie wollten es ja nicht anders. Er hatte es einfach tun müssen. »NA los, knutsch den Frosch schon!«, brüllte einer von weiter hinten. »Jaaa, küss ihn!«, rief jetzt ein anderer. »Küssen. Küssen. Küssen!«, rief die Menge im Chor. Sie wollten es wirklich.
    Mit einer schnellen Handbewegung drückte Griffin seinem Sitznachbarn, Gwydion, den Frosch an die Lippen. Sofort weiteten sich dessen Augen vor Ekel und er schlug mit seinen Händen den Frosch weg, der ein Stückchen durch die Luft segelte und dann mit einem… unschönen Platschen einem der Krieger mitten ins Gesicht flog. Der angefroschte Krieger nahm den Frosch nur lachend in die Hand und schaute ihn sich genau an. »Na, war wohl doch kein Prinz…« Selbst der Froschküsser lachte laut. Vielleicht war er ja doch nicht so ein verschlossener Druide, wie der Hauptmann bisher immer gedacht hatte.

    Mit einem lauten Gähnen streckte Griffin alle Glieder von sich und richtete sich auf. Ein letztes Mal blickte er zu den Wolken hoch und betrachtete sie für einen Moment. Ein letztes Mal blickte er auf die Tiere im Wald und ein letztes Mal beobachtete der ehemalige Sumpfler die Vögel im Himmel. Wieder gähnend stand er auf und erblickte etwa anderthalb Mannshöhen… oder –tiefen unter sich den Froschküsser langschlendern. »He, Gwyddi!«, rief der Krieger lauthals und sprang mit einem mächtigen Satz von seinem Dach zu einem benachbarten und dann in die Tiefe, direkt neben Gwydion. »Wohin des Weges?«, fragte er grinsend und hoffte, dass der Magier ihm die Frosch-Aktion von gestern Abend auch heute nicht ankreiden würde.
    Geändert von Griffin (28.06.2008 um 10:18 Uhr)

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Khorinis - Hafen

    Der Frosch am gestrigen Abend war deutlich über Verfallsdatum gewesen, doch irgendwie konserviert, dank seiner Aufbewahrung in dem Behältnis in dieser Truhe, so dass wohl nur wenig Sauerstoff an ihn gelangen konnte. Feen hatte sich bis auf weiteres den Küssen ihres Ehemannes verweigert, bis er sich die Lippen mit hochprozentigem Alkohol desinfiziert hatte… was allerdings dazu führte, dass Gwydion lieber ins Bett gefallen war und geschlafen hatte, statt das Bedürfnis zu verspüren seine Gattin zu küssen.
    Am Morgen war der Seher nach dem Frühstück aufgebrochen, um am Hafen ein Schiff zu suchen, das sie zurück aufs Festland bringen konnte. Zum Glück war er gestern nach dem Schnaps zu müde gewesen noch weiteren zu trinken, sonst könnte er heute nicht so leicht die Straßen entlang schlendern.
    „Hey, Gwyddi!“, hörte er eine bekannte Stimme, „…wohin des Weges?“
    Der junge Mann blickte auf und beobachtete Griffin, wie er von einem Hausdach herunter sprang und schließlich neben ihm stand.
    „Ich such ein Schiff für uns, was denkst du denn? Oder willst du den ganzen Weg nach Myrtana schwimmen? Fang schon mal an, vielleicht schaffst du es vor dem Winter noch.“
    „Bist du beleidigt wegen gestern?“
    „Nein. Willst du mitkommen zum Hafen?“
    Griffin zuckte die Schultern und nickte, er hatte wohl sonst nichts weiter zu tun. Ein wenig melancholisch stimmte Gwydion schon, was aus Khorinis geworden war. Er seufzte leise.
    „Wie die Welt, die man kennt, sich verändern kann…“, murmelte er vor sich hin und erntete daraufhin von Griffin ein zustimmendes Brummen.
    Am Hafen lag tatsächlich ein neues Schiff, das wohl erst in den Morgenstunden angekommen war. Der Seher wies auf das Schiff und deutete Griffin ihm zu folgen. Wenn es ein Schiff nach Khorinis schaffte, dann nur dieses. Es war ein schlanker Segler, der dennoch Raum für Waren zu haben schien. Der Seher beobachtete, wie einige Leute kleine Kisten von Bord schafften und andere, nur wenig größere Kisten, sowie Stoffe wieder einluden. Er hielt Ausschau nach einer Person, die aussah, als trüge sie irgendeine Art von Verantwortung. Entdecken konnte er nur eine junge Frau, die am Rande stand, mit einem Händler redete und das Löschen der Ladung und das neu Beladen überwachte. Irgendwie kam sie ihm seltsam bekannt vor.
    Die rot-blonden Haare hatte er schon einmal gesehen und dieses Gesicht kannte er ebenfalls. Die grauen Augen blickten ihn direkt an, als sie ihn bemerkten. Ein etwas unschlüssiger Ausdruck war auf das Gesicht der jungen Frau getreten. Sie lächelte sacht, doch unsicher. Sie wusste ebenso wenig, wie sie mit diesem plötzlichen und unerwarteten Treffen umgehen sollte, wie er. Wer hätte schon damit gerechnet auf Khorinis seinen Halbbruderer oder seine Halbschwester zu treffen?
    „Ich grüße dich, Branwen…“, brachte Gwydion schließlich nach einem kurzen Räuspern hervor.
    „Schön dich mal wieder zu sehen, Gwydion.“, erwiderte sie und dann trat ein verlegenes Schweigen ein.
    Der Seher blickte auf den Boden, dann wieder auf das Schiff, dann zu den Wolken, doch er vermied den Blick seiner Halbschwester. Es war irgendwie komisch sie zu treffen. Damals, als sie mit seiner Mutter und Tante in Silden war, hatte er nur wenig mit ihr gesprochen. Die Tochter seiner Mutter, wenn sie auch einen anderen Vater hatte als er selbst.
    „Ist das dein Schiff?“, fragte Griffin schließlich und durchbrach damit die Stille, wofür Gwydion ihm dankbar war.
    „Das Schiff meines Vaters. Er hat mich mitgeschickt, um den Handel zu überwachen.“, erklärte die junge Frau.
    „Für ein Handelsschiff ist es schlank und relativ klein.“, meinte der Hauptmann.
    Branwen lächelte ein etwas schelmisches Lächeln und erwiderte, dass sie eben kleine Güter transportierten. Das stimmte, soweit die beiden das gesehen hatten, die Kisten, die entladen worden waren, waren kaum größer als Schmuckschatullen.
    „Segelt ihr dann wieder nach Vengard?“
    „Ja. Leider kann ich den Matrosen keinen Tag frei geben, unser Zeitplan liegt etwas zurück, wir müssen so schnell als möglich wieder ablegen. Am Nachmittag, wenn die Flut wieder einsetzt.“
    „Hättet ihr noch Platz für sechs Passagiere?“
    Branwen runzelte kurz ihre Stirn, was ihrem jungen Gesicht eine Ernsthaftigkeit verlieh, die sie wie eine erfahrene, tüchtige Geschäftsfrau wirken ließ. Schließlich nickte sie.
    „Es wird etwas eng, aber es müsste gehen. Ja, ich kann euch mitnehmen.“
    Gwydion, der die ganze Zeit etwas verlegen geschwiegen hatte, bedankte sich schließlich lächelnd bei ihr und versprach pünktlich da zu sein, dann kehrte er mit Griffin zurück zur Taverne.
    „Was war das denn? Du bist doch sonst nicht so schüchtern. War das eine ehemalige Geliebte von dir?“, wollte Griffin wissen und stieß Gwydion scherzhaft mit dem Ellbogen an.
    „Das war meine Schwester.“, erklärte der nur kurz und atmete durch.
    Irgendwie war das schon eine komische Situation gewesen.
    Geändert von Gwydion (28.06.2008 um 10:20 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #118
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    Endlich hatte er seine Prüfung. Wobei Prüfung? Es war viel mehr das wirre Gerede von Freeze. Der Typ hatte doch Sumpfkraut geraucht! Das hatte Ornlu gern. Er selbst wurde auf Entzug gesetzt und der Lehrmeister pfiff sich das Zeug rein, wie sonst wer. Darum verschwand er auch immer. Wie dem auch war. Ornlu hatte die Ruine mehr oder minder verlassen und ging den Rätseln nach. Noch einmal ging er die Dinge im Kopf durch. Seit er heute morgen aufstand, hatte er sich damit befasst.

    Es gibt auf der Erde ein Zweifüßiges, ein Vierfüßiges und ein Dreifüßiges desselben Namens. Wenn es sich mit den meisten Füßen fortbewegt, ist seine Schnelligkeit am geringsten.

    Ornlu wollte Freeze diese Antwort eigentlich prompt geben. In einen großen Geistesblitz, wurde dem Seher sofort klar was es sein konnte. Ein Huhn! Wenn es auf vier Beinen lief, also auf zwei Hühnerbeinen und den Flügeln, war es sehr langsam, auf zwei Beinen lief es normal und wenn ein Huhn mal Pech hatte, verlor es einen Flügel. Kam es dann auf die Idee auf diesen zu laufen, dann war es mehr ein abstoßen. Ornlu schwieg aber, um seine Theorie zu prüfen. Einmal kroch er auf allen Vieren umher und wurde bestätigt. Es war langsam. Dann auf zwei Beinen, da war er schnell. Aber als er dann einen der Arme hinter den Rücken brachte und in gebückter Haltung versuchte sich mit der Hand abzustoßen, lief es nicht ganz so rund und er flog hin. Ob er sich noch mal in ein Huhn verwandeln sollte? Darüber würde er noch später überlegen und vielleicht auf eine andere Lösung kommen.

    Was nagt ohne Zähne und läuft ohne Beine,
    allein Tote besiegen diese eine?


    Bei 'ohne Zähne und läuft ohne Beine' hatte sich Ornlu gleich etwas gedacht. Natürlich eine Würgeschlange! Da gab es nichts daran zu zweifeln, aber andererseits liefen die nicht. Ebenso waren es keine Würmer. Was aber sein konnte, konnten Vögel ohne Beine sein - doch das widersprach sich mit Ornlus Theorie aus dem Rätsel davor. Dann würden die Flügel ja nicht als Beine zählen. Dieser Freeze hatte auch wirre Gedanken. Und wieso besiegten Tote nur diese Sache oder Ding? Es war also für Sterbliche unbesiegbar. Auch ein Rätsel das er noch nicht lösen konnte, dabei stand er noch unter Zeitdruck - als ob Ornlu nicht wusste was die Zeit bedeuten konnte, wenn man zu spät kam. Einzig der Tod erlöste einen von der Zeit. Aber beizeiten würde er auch darauf noch kommen, er war nicht dumm, nur eben nicht belesen. Irgendwo hatte der Seher auch den Gedanken, dass Freeze sich das gar nicht ausgedacht hatte und alles in einem Rätselbuch steht - aber das war wieder typisch Freeze. Er kannte Ornlu und wusste, dass der Seher unter einer Schreib- und Leseschwäche litt und Bücher hasste.

    Wer ist im Wald der kleine Mann,
    der nur auf einem Bein stehen kann?
    Hat einen großen bunten Hut,
    ist einmal giftig, einmal gut.


    Das Rätsel war auf dem zweiten Gedanken klar. Auf den ersten Gedanken kam Ornlu auf einen einbeinigen Goblin mit einer bunten Mütze. Diese konnte bestimmt auch mal giftig und mal gut sein - wobei wieso wollte Freeze gerade fünf von denen? Und sollte Ornlu wirklich ganze fünf von diesen Wichten essen? Der Zufall war niemals so groß, als dass man auf fünf solcher Goblins auf Khorinis traf. Der zweite Gedanke daran, brachte Ornlu auf eine erste Spur. Ein Baum stand ebenso auf einem Bein, aber da nach kleinem Mann gefragt war, sprach alles für etwas kleineres. Ein Busch und da es 'der Busch' hieß, war auch der Tipp mit kleiner Mann ganz nützlich. Aber bei bunter Hut wurde es nicht einfach. Wäre es bloß bunte Krone geworden. Einen Busch mit bunten Blättern finden hieß schon was und ob dieser dann giftige oder gute Beeren hatte - was verlangte Freeze bloß von Ornlu. Er war nicht die irre Katzenlady aus Silden und kannte sich nicht mit Kräutern und Beeren aus. Wie dem auch war, sein Weg würde ihn in die Wälder führen.

    Du jagst mich,
    und ich jage dich,
    Du kriegst mich nicht,
    ich krieg dich nicht:
    Unmöglich kann
    es geschehn,
    Das wir Bruder und
    Schwester uns sehen.


    Freeze gab den Tipp mit Scavengern und Uhus. Das hatte er doch extra gemacht. Er wusste bestimmt das Ornlu unter einer Eulenphobie litt, seitdem er diesen furchtbaren Traum hatte und eine Eule den Jäger damals verfolgte, bis er einen anderen tötete. Es war grausam, aber die Eule war eine Gesandte Beliars und Ornlu noch verdammt grün hinter den Ohren. Er wollte nur weiterleben. Eulen oder Uhus standen doch alle unter einer Decke und dienten Beliar. Trotzdem würde er dieses Rätsel angehen müssen und würde bestimmt mit den Scavengern beginnen. Ansonsten kamen Ornlu auch so ein paar Gedanken dazu. Sonne und Mond waren wie Bruder und Schwester und gemeinsam erschienen sie nie - so nahm er es an, er war ja kein Scharlatan mit Kristallkugel und diesen ganzen Sterndeuterzeugs.

    Das Erste ein Tierchen der Tätigkeit Bild,
    Ein Bild vom geselligen Leben,
    Es sammelt den Nektar, der Blüten entquillt,
    zu Formen ihn kunstvoll zu weben.
    Das Zweite, oft Stütze dem wandernden Greis,
    oft Waffe in nahen Gefahren,
    oft trauriges Mittel, gesunkenen Fleiß
    vor gänzlicher Faulheit zu wahren.
    Das Ganze, des Ersten beschützendes Haus,
    wo Kunstfleiß und Tätigkeit thronen,
    viel hat's der Bewohner- sie ziehen oft aus
    mit Königinnen ohne Kronen.

    Das war wohl das einzige Rätsel wo sich Ornlu sicher war. Bei Nektar und Blüten wurde es klar. Irgendwas mit Bienen und Blumen, ob Freeze die Geschichte von den Bienen und Blumen kannte? Bestimmt nicht, sonst wäre er nicht immer so mies drauf und gestresst. Freeze tat Ornlu zum ersten Mal leid. Aber da die Ersten ein beschützendes Haus hatten, musste auch er dahin. Freeze wollte es wohl haben - aus welchen Grund auch immer. Es würde nicht einfach werden, aber an sich brauchte der Seher jetzt nur eine Biene.
    Das mit dem Greis verstand er ebenso. Grinsend klopfte sich Ornlu gerade auf die Schulter.
    "Es ist ein Wanderstab oder Stock, so geht der alte Mann auf drei Beinen. Nicht schnell, aber schneller als ein Huhn auf vier Beinen - haha! Und wenn man Biene und Stock zusammensetzt - heißt das Bienenstock. Ein Stock der von unzähligen Bienen umgeben ist.", dachte sich der Seher und stellte sich das Bild vor, ehe er anhielt und sich auf die Stirn klatschte.
    "Halt! Das Haus der Bienen heißt doch so! Ha Freeze - das war ja mal einfach.", freute sich Ornlu und dachte darauf unweigerlich an den Greis mit dem Gehstock, irgendwo im Unterbewusstsein war etwas. Ein Gedanke der andere Gedanken, wie beim Domino in Bewegung setzen würde. Aber was? Den einbeinigen Goblin mit bunter Mütze? Ornlu kam nicht drauf. Stattdessen verließ er sich auf altbewehrte Lernmethoden. Lernen durch Taten. Seinen Kampfstab nahm er vom Rücken und lief nun wie ein alter Mann in Richtung Wälder. Irgendwann würde er schon drauf kommen, was der dreibeinige Greis auf sich hatte.
    Ornlu war bestimmt kein stocklangweiliger Gelehrter und konnte nicht mit Allwissenheit in allen Belangen prahlen oder gar Logik in dieser WELT der unzähligen Geschichten punktgenau und tiefgründig hinterfragen und anderen erklären - aber er wusste warum er hier war. Der Spaß stand im Vordergrund und selbst dieses Rätsel, an dem er noch lange sitzen dürfte, machte Spaß.
    Geändert von Ornlu (28.06.2008 um 13:21 Uhr)

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    fmSiW! Avatar von Gwydion
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    Gwydion ist offline

    Khorinis Hafen

    „Habt ihr alles?“, ein letztes Mal fragte Gwydion nach, um sicher zu stellen, dass seinen Reisegefährten nicht mitten auf See einfallen würde, dass sie dieses oder jenes noch in Khorinis liegen gelassen hatten.
    Nach einem zustimmendem Gemurmel nickte der Seher zufrieden und führte die Truppe schließlich an in Richtung des Hafens. Die Pergamente, die sie in der Truhe gefunden hatten, hatte er selbst eingesteckt, denn sie enthielten einige interessante Informationen über einige Legenden und Sagen, sowie einen Brief von einer Frau an ihren Liebsten. Gwydion konnte nur annehmen, dass es sich bei den Liebsten um den Besitzer der Truhe gehandelt haben musste. Der Mann jedoch, den sie in den Tempelanlagen gefunden hatten, war zu junge gewesen, um jener Besitzer zu sein. Grübelnd hatte er über dem Brief gebrütet und schließlich entschlossen, dass er in Vengard einmal nach dem Namen der Frau fragen würde, denn sie hatte in dem Brief erwähnt, dass sie in einer Taverne in Vengard arbeitete. Da der Brief allerdings schon mehrere Jahre alt war, war sich Gwydion nicht sicher, ob sie überhaupt noch lebte. Ein Versuch wäre es wert.
    „Das dort ist es.“, hörte er schließlich Griffins Stimme und blickte auf, als er mit dem Finger auf das Schiff zeigte, mit dem sie zurück nach Vengard segeln wollten.
    „Sieht gut aus.“, meinte Feen anerkennend.
    Gwydion betrachtete das Schiff noch einmal genauer, das er am Morgen bereits erblickt hatte. Tatsächlich machte es einen schneidigen Eindruck, die Segel waren makellos, blau und nicht weiß, das helle Holz der Planken war wohl frisch geschrubbt worden, in der Nähe des Bugs stand mit schönen, verzierten Lettern „Alagosûl“ geschrieben. Gwydion lächelte. Ein interessanter Name für ein Schiff. Kurz murmelte er den Namen vor sich hin, es klang fast ein wenig varantisch, doch wusste der Seher, dass der Name aus der alten Druidensprache stand.
    „Ich frage mich, wer auf den Namen gekommen ist…“
    „Mutter.“, erwiderte eine junge Frauenstimme. Branwen kam gerade über den Holzsteg, der als Brücke zwischen dem Kai und dem Schiff diente, „Bitte kommt an Bord. Wir sind bereit abzulegen.“
    Gwydion nickte. Seine Mutter stammte aus Silden, vielleicht hatte sie selbst einmal eine Ausbildung als Druidin begonnen, da klang es logisch, dass sie ein wenig von der alten Sprache wusste. Mit den anderen trabte er über den Steg auf das Deck des Schiffes.
    „Ich habe dich noch gar nicht vorgestellt. Freunde, das ist Branwen. Meine Halbschwester. Vielleicht habt ihr sie kurz gesehen, als sie beim Frühlingsfest in Silden zu Besuch war. Branwen, das dort sind Griffin, der mich heute morgen begleitet hat, Leyla, unsere Heilerin, Saphiria, eine junge Schwester des Waldes und Larzarus, ein Waldbruder und Feen kennst du ja, oder?“, stellte Gwydion seine Truppe und seine Halbschwester einander vor, er fühlte sich wieder sicherer als heute Morgen und hielt es der Höflichkeit wegen für notwendig.
    „Willkommen auf der Alagosûl. Kapitän Cairbre wird euch einige Regeln für euren Aufenthalt auf dem Schiff erläutern, danach zeige ich euch eure Kabine. Leider können wir nur eine für euch alle entbehren, aber ich denke das geht in Ordnung, oder?“
    Kurzes Gemurmel und schließlich Nicken folgte. Die drei Tage würden sie schon aushalten. Branwen trat zur Seite, als sich eine Frau mit Dreispitz näherte. Darunter fielen ihre dunkler braunen Haare in leichten Wellen über ihre Schultern, ihre Augen hatten die Farbe des Meeres, blau mit einem deutlichen Grünstich. Über ihre rechte Wange verlief eine Narbe, die wohl von einer Klinge stammen mochte. Ihre Kapitänsjacke war offen, darunter trug sie ein schlichtes weißes Hemd. An einem Gurt, den sie über die Schulter geworfen hatte, hing ein Säbel. Gwydion schätzte die Frau auf etwa dreißig.
    „Also herhören. Ein paar einfache Regeln. Erstens: benehmt euch anständig, auch wenn ihr unsere Gäste seid. Zweitens: kommt meiner Mannschaft nicht in die quere. Drittens: wenn ihr euch trotzdem nützlich machen wollt, wogegen ich nichts einzuwenden hätte, macht das in der Kombüse oder mit dem Schrubber an Deck. Viertens: ihr habt in der Takelage und auf dem Mast nichts zu suchen. Noch Fragen?“, ihre Stimme klang etwas rau, aber nicht unangenehm. Das Anbrüllen gegen die tosende See hatte ihre Stimmbänder wohl etwas geschliffen. Gwydion und seine Mitreisenden schüttelten den Kopf, sie hatten keine Fragen mehr.
    „Gut. Bran zeigt euch die Kabine. Wir legen ab!“, den letzten Satz rief sie laut, sodass die acht Mitglieder ihrer Mannschaft sie gut verstehen konnten und sich daran machten den Anker zu lichten und Segel zu setzen, während die Sildener Branwen unter Deck folgten in eine Kabine, in der drei Hängematten befestigt waren und der restliche Platz gerade so reichte, dass sie ihr Gepäck abstellen konnten und die drei Männer auf dem Boden Platz zum schlafen fanden.

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Minental

    Wolken zogen übers Minental, eine unwohle Atmosphäre herrschte. Wind pfiff übers gelb-grüne Gras, während überall es kreuchte und fleuchte. Hier eine Eidechse auf einen Fels, da grunzende Molerats und sonst wo irgendwo Krähen und Geier die an irgendwas ein Fressen gefunden hatten. Es hätte durchaus einladender wirken können, aber wartete hier irgendwer mit Kuchen? Nein - also sollte Ornlu auch nicht meckern.
    Meckern tat er aber sowieso nicht, erst recht nicht wie dieses Teutonenvolk von dem er gehört hatte. Ständig hatten sie Glück und kamen an Ziele, die andere nie erreichten. Anstatt sich aber zu freuen, jammerten sie und malten alles schwarz an - selbst wenn es eine schwarz-weiße Kugel aus Leder war.
    "Die spinnen die Teutonen.", seufzte Ornlu, ehe er sich erhob.
    Ja, erhob, denn wer Rätseln auf die Schliche kommen wollte, der musste ihnen näher kommen und so ging der Seher eine Weile auf allen Vieren, solang er sich in Sicherheit wiegte. Natürlich verarbeitete er nun die gesammelten Erkenntnisse, als er auf sich hinab sah.
    Erkenntnis Nummer 1: Er brauchte eine neue Hose, in seiner waren an den Knien nun Löcher.
    Erkenntnis Nummer 2: Er war verdammt langsam auf vier 'Beinen'.
    Erkenntnis Nummer 3: Mit Wanderstab im Greis-Modus war er langsamer, als auf zwei Beinen, aber schneller als auf vier 'Beinen'
    Erste Schlussfolgerung: Des ersten Rätsels Lösung war nicht das Huhn!
    Zweite Schlussfolgerung: Es war etwas anderes und Ornlu spürte, dass er der Lösung sehr nahe war.

    So nahe, als dass er es nun wirklich wissen wollte. Was er dazu brauchte? Eine Menge Phantasie und die passenden Gegner. Noch einmal verglich er die Bewegungsarten und lies nun in Gedanken ein Schaf, einen Nacktmull, einen Wolf und ein Huhn erscheinen. Besäße er über diese Illusionsmagie - oh ja, da hätte er was hergezaubert, aber so konnte er genannte Tiere ja auch nicht mir nichts dir nichts hier im Minental erscheinen lassen. Welcher Nacktmull wollte hier schon leben? Doch dann begann die erste Disziplin im Kopf des Jägers. Auf zwei Beinen. Die Vierbeiner durften nach gedachtem Reglement nur nach vorne schreiten, wenn sie auf zwei Beinen liefen. Hart aber nur fair, nach Rennkommissar Ornlu. Entsprechend konnte er sich nach Kopf-an-Kopf Rennen mit dem Huhn als Sieger feiern lassen, während Wolf, Schaf und Nacktmull recht verspätet ankamen. Auf eine Weindusche verzichtete Ornlu, denn nun hieß es das dreibeinige Rennen im Gedanken abspielen zu lassen. Als Jäger wusste er wie sich die meisten Tiere bewegten und noch vor ein paar Stunden, testete er wie es war auf drei 'Beinen' zu wandern.
    Für dieses Vorhaben bekamen die Vierbeiner ein Bein weggedacht und die Zweibeiner hatten zu improvisieren. Ornlu mit Wanderstab und dem Huhn musste ein Flügel festgebunden werden. Packend war das Rennen, welches Wolf vor Schaf gewann. Ornlu konnte noch den Nacktmull und das Huhn hinter sich lassen. Dritter Platz - ein Teutone hätte nun gejammert, Ornlu lachte den Nacktmull aus.
    Zu guter Letzt dann das finale Rennen auf vier 'Beinen'. Auf los ging es in Gedanken dann auch los und Ornlu musste letztlich eine herbe Niederlage einstecken. Einzig das Huhn war langsamer, aber das war auch dumm. Doch was Ornlu nicht verkraftete, war der Gesichtsausdruck des Nacktmulls. Dieses 'Ich-habe-dich-besiegt'- Grinsen dieses Mistviehs, zog den Seher ziemlich runter. Ein Nacktmull hatte ihn besiegt, ein Glück geschah dies nur in Gedanken und nicht in Silden vor seinen Kumpels. Gewonnen hatte der Wolf wieder einmal. Nach diesen kreativ-phantasievollen Gedankenerguss im Kopf, wertete Ornlu alles aus. Die typischen Vierbeiner konnten es nicht sein. Sie waren auf vier Beinen nicht langsamer als auf zwei oder drei Beinen.
    Sekunden vergingen noch, während Ornlu sich und Huhn noch mal verglich. Jede kleinste Bewegung analysierte und dann drauf kam. Vor lauter Tieren, sah er nicht das Tier, das für alle Bewegungsarten problemlos improvisieren konnte, gar sich bewusst war, das es solch Möglichkeiten besaß.

    "Ha! Nicht mit Ornlu! Ornlu weiß alles!", sagte der Seher zu sich selbst und vollführte ein kleines Freudentänzchen. An sich war doch klar, das der Mensch gesuchte Lösung war. Der Mensch vermochte es auf zwei, drei und vier Beinen zu gehen. Der Mensch war aber dazu geschaffen, in erster Linie auf zwei Beinen und notfalls mit einem dritten Bein als künstliche Stützte sich fortzubewegen. Kriechend auf vier 'Beinen' war nicht sein naturell und der Mensch folglich dort langsamer. Wenn man es wusste, war es wohl ein simples Rätsel. Wusste man es hingegen nicht, war es schwer.

    Sein Glück noch leicht feiernd, konnte der Seher nun sogar eine Biene ausmachen. Es hätte nicht besser laufen können, als er dann sofort seine Magie ansteigen ließ und das summende Ding mit magischen Echos unter Kontrolle brachte. Die Biene landete auf seinen ausgestreckten Finger und erwartete die Befehle des Sehers.
    "Summ, summ, summ - ich bin doch gar nicht dumm, haha! Bring mich zu deinen Volk.", sprach der Seher, ehe er in Form der Magie den Befehl auf die Biene emphatisch übertrug. Das Insekt summte auf und flog los. Der Seher dicht hinter ihr her.

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