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Zwei Orks und drei Söldner hatte er gezählt... oder zumindest drei den Orks ergebenen Menschen. Nur einer von ihnen sah wie ein typischer Orksöldner aus. Das war die Truppe, der Ragnar nun schon einige Zeit durch halb Myrtana folgte.
Er hatte bei den Gesprächen nur ein paar Fetzen aufgeschnappt. Doch wohin es gehen sollte, wusste er noch immer nicht.
Der eine Mensch, er hieß wohl Petja und sah so aus, als stamme er auch aus Nordmar - so wie Ragnar, hatte die Hinweise, die sie suchten, gefunden, als er sich an einem Baum Erleichterterung verschafft hatte.
Ragnar hatte sich das böswillige Kichern nicht verkneifen können, als dieser den angepissten Lederbeutel aufmachen musste, um zu sehen, welcher Hinweis darinsteckt. Doch hinter vorgehaltener Hand hatte es niemand gehört.
Einer der Orks erschien Ragnar wie ein nordmarischer Filzbüffel. Er hatte ein wenig dessen Statur, aber vor allem stank er wie einer... noch aus mehreren Schrittlängen Entfernung.
Der zweite Ork war Ragnars "Mann". Er musste derjenige sein, der ihre Waffen einkassiert hatte. Aber war er es wirklich? Irgendwoher kam ihm diese hässliche Orkfresse bekannt vor... doch woher nur?!
Es war nicht immer ganz einfach gewesen, der Gruppe auf Schritt und Tritt zu folgen. Gerade im Dunkeln, ohne Fackel, lauerten einige Gefahren im Wald - und wenn es nur Stolperfallen waren, die einen zu Fall bringen und verraten konnten. Ragnar war sicher, er würde nicht mehr allzu lange leben, wenn er von der Gruppe entdeckt würde.
Er wäre schon längst zu Bloodflowers zurückgekehrt, ihm war selbst ziemlich mulmig zumute, auf eigene Faust losgezogen zu sein - doch es hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben, die Taschen der Orks nach ihren Waffen zu durchsuchen. Und er wollte nicht mit leeren Händen zurückkehren.
Er hoffte, dass seine Gefährten die Zeichen, die er immer wieder zurückließ, verstanden hatten, und ihm folgten. Wenn sie aufschlossen stünden seine Chancen den Orks auch ohne Heimlichtuerei die Waffen abzunehmen ganz hervorragend!
Er konnte wahrlich nur hoffen, dass die Pfeile, die er hie und da in den Boden kratzte, die Zweige, die er in symbolhafter Weise anordnete, und die Baumrinde, die er in gezielter Weise von den Bäumen abbrach, um seine Zeichen zu hinterlassen, von den richtigen Personen gefunden und verstanden wurden...
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05.04.2008 18:03
#82
Vengard würden sie erst in einigen Tagen erreichen, noch schien die Stadt in weiter Ferne und ebenso machten sie täglich ihre Schritte, ohne dabei einen besonderen Zwang zu fühlen, der sie an ihr Ziel trieb, welcher ihnen das Gefühl gab möglichst sich möglichst bald in der Hauptstadt aufhalten zu müssen. Allerdings würde es Lasseko begrüßen, wenn ihre Reise bald ein Ende nehmen würde, obgleich es wahrscheinlich nur ein vorläufiges wäre, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich ihre Wege in der Stadt des Königs trennten, war augenblicklich tendenziell gering. Seitdem sie Al Shedim verlassen hatten, wechselten sie viele Worte miteinander, Dark_Cycle regte den Einzelgänger immer wieder zum Nachdenken an, doch ihre Reise dauerte nun schon viele Tage, in welchen sich sein Glaube an Adanos wieder festigte.
Der Magier hatte in der Ruinenstadt ebenfalls Andeutungen gemacht, als wolle auch er Antworten auf innere Fragen und Zweifel erhalten, allerdings konnte der ehemalige Novize nicht erkennen, ob sein Begleiter diese gefunden hatte.
In einem Augenblick der Stille, schwer war es nicht, solch einen zu ergreifen, dachte er daran zurück, wie sein Freund, so nannte er den Magier von seiner Seite aus schon, gestern mit Leichtigkeit Magie vorführte. Scheinbar bedarf es keinerlei geistiger Kraft, lediglich einen kurzen Augenblick der Konzentration, bevor sich dann eine leuchtende Kugel von seinen Händen erhoben hatte und in geringer Höhe über ihnen schwebte, ihnen ihren Weg erleuchtet hatte. Ebenso machte es den Eindruck, als hätte der Priester die Kugel genau unter seiner Kontrolle, folgte sie ihm, ohne einen eigenen Willen zu besitzen.
Noch immer verspürte er gegenüber seinem Begleiter Respekt und Bewunderung, welche nicht nur aus den magischen Fähigkeiten, sondern auch aus der Art und Weise zu Reden und zu Handeln resultierte diese Ansicht.
Ihr Weg war noch weit, würde sicherlich kein leichter werden, war stellenweise steinig und schwer, aber dieses Leben bot dem kleinen Krieger doch so viel mehr. Ihm wurde klar, dass er nicht mit vielen einig sein werde und er wusste nun wonach er suchte. Ein Schlüssel, ein Schlüssel zu der Tür, zu dieser Tür, welche ihn von seinem neuen, ebenso aber auch alten, Leben trennte.
Ebenso wie zwischen ihnen, war es auch in ihrer Umwelt recht still, lediglich einigen Vögeln, den Stimmen des Waldes, wie sie manche Leute nennen, konnten sie lauschen, als plötzlich eine unbekannte Geräuschquelle hinter ihnen zu hören war.
Beide drehten sich um, sahen eine kleine Kutsche, gezogen von einem schwächlich wirkenden Pferd, und auch der Mann, welchem diese gehörte, sah sehr alt und schwach aus. Sein Gesicht war ein wenig ungepflegt, zum Teil auch dreckig und seine Kleidung unterschied sich davon nicht.
"Adanos zum Gruße, nehmt ihr uns in Richtung Vengard mit?", erhob Lasseko seine Stimme und machte einen Schritt auf die Kutsche zu, als jene langsam an ihnen vorbei fuhr.
"Ich fahre in diese Richtung und Gesellschaft und Schutz scheint ihr mir bieten zu können, steigt auf", forderte er alte Bauer die beiden Wanderer auf...
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Reddock
Nun waren sie wieder in Reddock und Elendium konnte nun die Ausbildung an Selara fortsetzten. Auch wenn er in Gedanken noch an Bassis Abschied dachte. "Du hast die Aufgabe mit den Äpfeln hervorragend gelöst. Auch wenn du deutlich länger gebraucht hast, als ich damals. Doch Magie und Magie ist nun mal verschieden. Jeder braucht sie anders. Heute werde ich dir ein Lebewesen geben" erklärte Elendium seiner Schülerin und holte eine lebende Ratte hervor. Auch sie war Entstellt, wie damals seine. Nur das hier nicht das Bein verunstaltet war, sondern die Forderpfote. "Wie du siehst ist das linke Forderbein kürzer als das andere. Ich möchte das du herausfindest wieso das der Fall ist. Das Tier soll aber bei deinen Übungen am Leben bleiben, ausserdem hast du dafür zu sorgen, das es mit Nahrung versorgt wird." Selara nickte.
"Natürlich wirst du das Tier nicht heilen können, denn das wäre fatal. Nein du sollst herausfinden, was diese Behinderung für eine Änderung in der Präferenz des Bewegunsapparates des Tieres hat. Wie du siehst ist es ein Geburtsfehler mit dem das Tier sehr gut umgehen kann. Viel Erfolg."
Selara nahm den Tierkäfig und zog sich zurück. Elendium hingegen untersuchte einige Pflanzen die man ihm mitgebracht hatte. Er sollte feststellen ob sie geniesbar waren.
Geändert von Elendium (05.04.2008 um 20:52 Uhr)
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Kurz vor Vengard
Es gab ein unglaublich schönes Bild, wie die Türmen und Zinnen der Stadt Vengard vor dem gelb-roten Himmel standen an dem die Sonne nun langsam unterging. Dahinter war das weite Meer zu sehen, auf dem sich der rote Feuerball spiegelte. "Was für ein Anblick" dachte Sheila bei sich, gern hätte sie sich gesetzt um diese Kulisse zu genießen, doch sie hatte keine Zeit. Wenn sie noch lange trödelte würde die Nacht vollends hereinbrechen und wer wusste, was sich dann für Gestalten hier herumtrieben, sie wollte ihnen jedenfalls nicht begegnen. Hatte sie es doch die ganze Zeit geschafft unbehelligt zu bleiben, weder Orks noch andere Wesen waren ihr begegnet - bis jetzt.
Es war nicht mehr weit bis Vengard, obwohl sie des Mittags gerastet und ein kleines Nickerchen gehalten hatte. Dem Mädchen fröstelte, nun da die Sonne sich immer weiter hinter den Horizont senkte und keine wärmenden Strahlen mehr ausschickte.
Sheila beschleunigte ihre Schritte bei dem Gedanken an ein warmes Mahl und ein weiches Bett, das sie sich diesmal können wollte. Das bisschen Geld, das sie noch bei sich trug würde hoffentlich noch reichen, ansonsten würde sie sich wohl wieder einmal eine Alternative suchen müssen.
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Petja hatte etwas glücklich und beim Wasser lassen den unscheinbaren kleinen braunen Lederbeutel gefunden. Etwas leicht nach Urin stinkend nahm Tim vorsichtig den kleinen Beutel in die Hand und öffnete ihn. Sein Inhalt war ein kleines Stück Papier, welches dank Petja , etwas durchnässt war. Der Söldner las aufmerksam die Worte, als er fertig war, reichte er das Stück Papier durch die Reihen der Söldner und Orks. Nachdem jeder die Botschaft gelesen hatte, wurde wild diskutiert. Manche fühlten sich auf den Arm genommen, da die Nachricht mehr ein Rätsel. Doch ein Orksöldner, den Tim nur vom sehen her kannte, entzifferte den gesuchten Ort, als die Brücke, die über den Fluss zur Stadt Faring führte. Diese kannte dann wiederum alle. Nachdem der Söldner das gesagt hatte, dämmerte es auch dem Lehrmeister. Die Beschreibung passte haargenau. Auch den anderen Gruppenmitgliedern wurde es langsam klar.
„ Da wir den Ort nun ausgemacht haben, sollten wir keine Zeit verschwenden und uns auf den Weg zur Brücke machen. Außerdem können wir dann eben in Faring unsere Vorräte aufstocken. Als los geht’s“. Die ganze Gruppe setzte sich in Bewegung und der Meisterschütze war gespannt, wie rätselhaft und was der nächste Hinweiß sein sollte.
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Die fragenden Blicke seines Trupps stachen wie kleine Messer, Nug steckte in einer Zwickmühle, er hatte keinen blassen Schimmer was diese Fünf Wunder sein könnten. Sicher war nur das es sich um Gotha handelte, dies war die einzige Stadt zwischen Montera und Faring, aber ob es da fünf Wunder gab, wusste er nicht.
Nun suchten sie schon den ganzen Tag nach diesen besagten Wundern, sie suchten selbst in Gotha und hatten einigen Skeletten in den Arsch getreten, doch gefunden hatten sie nichts.
Schlussendlich hatten sie sich bei den Orks im Außenposten von Gotha umgehört.
Viel erbauendes kam leider auch daraus nicht zustande, die beliebteste Antworten war:” Fünf Wunder kann man die Essen?”.
Ein andere meinte gehört zu haben," Das dies die Geschichte sein musste von dem Ork der Fünf Morras auf einen Streich hier ganz in der Nähe erlegt hatte.” Ein andere meinte," Das dies nur die, Fünf Muskelorks aus Trelis sein konnten?”
Die Moral der Mannschaft war am Boden, als ihnen gleichzeitig fünf außergewöhnlich große Bäume auffielen, “Wir nicht sehen Wald vor lauter Bäumen, los wir suchen Beutel, andere Gruppe bestimmt schon längste gefunden!”
Ohne zögern liefen, Gr’orat, Smarian und Syrias, gefolgt von Nug zu den Fünf Riesen um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden…
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Tatü wurde von einem lauten Krachen geweckt. Er sprang von seinem Bett aus Wolfsfellen auf und hatte die Befürchtung dass sie von den Orks entdeckt wurden. Denn inzwischen konnten sie schon Trelis sehen. Und wurden auch schon fast von einer Orkpatrouille erwischt. Aber dem war nicht so denn. Als er sich umguckte sah nur wie Recon an einem halb abgebrochen ast hing. „Was wolltest du den da oben“, fragte er ihn. „Ich wollte nach Orkpatrouillen Ausschau halten das hatte ich auch gemacht bis der ast halb abbrach“, antwortete Recon, „jetzt helfe mir hier runter oder willst du das dein Führer stirbt“. „kannst du dich da nicht runter Zaubern“. „Nein das kann ich nicht“. „OK dann muss ich dich da wohl runter holen“. Als er es endlich rauf geschafft hatte und ihn von den Ast geholt hatte, auf einen der Stabileren äste war schon einige zeit vergangen. Gerade als sie beim abstieg waren brach der Ast von Tatü ab und er viel von ast zu ast bis er auf dem Boden aufkam. Er hatte ziemliches glück sich nicht ernsthaft verletzt zu haben. „Ein paar rippen vielleicht“ meinte Recon zu ihm der nah dem Sturz von Tatü viel vorsichtiger Runter kletterte. Als sie unten waren und sie wieder aufbrechen wollten hörten sie stimmen von Orks. Sie schlichen sich schnell davon, tiefer in den Wald hinein um nicht von den Orks entdeckt zu werden. Als sie dann ein Gutes stück in den Wald hinein sind fingen sie an zu Laufen um Möglichst viel Abstand zwischen sich und den Orks zu bekommen. Irgendwann als sie sich sicher waren das die Orks ihnen nicht gefolgt sind oder die Verfolgung aufgegeben haben. Konnten sie auch schon die Linie des Flusses sehen. Den sie Überqueren mussten um nach Varant zu kommen. Jetzt mussten sie nur noch ein Platzt zum schlafen finden.
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Reddock
Selara hatte zwar genau zugehört, war sich aber nicht ganz sicher ob sie jetzt auch alles richtig verstanden hatte. Sie zog sich mit der Ratte erst einmal zurück. Sie wollte Elendium nicht bei seiner Arbeit stören. Wasser und Futter hatte die Ratte noch, darum musste sich die Magierin also keine Sorgen machen, Sorgen aber machte ihr Radhil, der Falke würde keine Sekunde zögern die Ratte zu ergreifen wenn er die Gelegenheit dazu hatte, so musste Selara da ein Auge darauf haben.
Sie war aber in ihrem Käfig und auch wenn der Falke schon gierig zu schauen schien kam er nicht an die Ratte ran.
Selara entschied sich die Ratte zuerst mal nur zu beobachten, auf den ersten Blick schien sie mit ihrer Behinderung recht gut zurechtzukommen, was aber sicher nicht für die freie Wildbahn zutreffen würde, dort wäre sie einfach eine zu leichte Beute, nicht nur für Raubvögel sondern für alle Raubtiere.
Ratten waren schon sehr faszinierend, von den Meisten unterschätzt waren sie doch äußerst intelligent.
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Gr'orat T'ur waren die Bäume schon aufgefallen gewesen aber er wollte nichts sagen, hatte er ja nicht gewusst ob seine Vermutung richtig war und war er doch nur ein sehr kleines Licht und gehörte so der Gemeinschaft noch gar nicht an.
Wer hätte denn auf ihn gehört?
Jetzt war das aber so oder so egal, alle suchten die Bäume ab, Der gesuchte Beutel konnte überall sein und die Orks kamen nicht in die Astlöcher, das mussten die Morras übernehmen.
Ein Morra mit dem Namen Syrias hatte dann auch den Beutel gefunden und die Nachricht vorgelesen, es war aber eigentlich gar keine Nachricht sondern wieder ein Rätsel.
Jeder schien zu überlegen aber es war schwer, einer meinte, dass sie nach Vengard mussten, das konnte aber nun wirklich nicht sein. Könnten sich die Morras vielleicht noch tarnen wäre das für die Orkse einfach unmöglich aber so falsch lag er gar nicht. Gemeint war nicht Vengard, sondern wenn dann die Brücke, die zwischen Vengard und Faring über den Fluss führte. Diese war aber eindeutig näher an Faring, keine Frage.
Gr'orat wusste da wirklich nicht wie da einer in diesem Zusammenhang auf Vengard gekommen war aber diese Brücke musste gemeint sein, alles andere ergab einfach kein Sinn und auch wenn sie sich doch etwas verarscht vorkamen marschierten sie jetzt wieder zurück, um den nächsten Hinweis zu suchen.
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„Vorsicht!“, raunte Yarol und die anderen blieben augenblicklich stehen. Ein Moment der Stille und des Lauschens.
„Was?“, fragte Tiber im Flüsterton.
„Da ist irgendwas“, antwortete Yarol und deutete nach vorne. „Umfassen!“ Die anderen Nickten.
Da ist irgendwas, dachte sich Medin. Er wusste nur noch nicht was. Freund oder Feind? Letzteres war unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Leise schlich er sich in ein nahes Gebüsch, um die Neuankömmlinge zu erwarten. Tom würde ohnehin nicht weglaufen.
Tiber sah Yarols Hand in die Höhe schnellen. Zwei Finger; er deutete nach rechts. Tiber wandte den Kopf und nickte Kamino zu. Die beiden änderten ihre Richtung und beschrieben einen Bogen auf die rechte Flanke des Ziels zu. Yarol hingegen hielt sich mit den übrigen beiden Kämpfern weiter links.
Zwei links, drei rechts, resümierte Medin aus seiner Perspektive. Oder doch mehr? Wenn ja, versteckten sie sich gut. Abwarten. Von seinem Versteck aus hatte er einen guten Blick auf seinen Lagerplatz, das Pferd und Tom. Ein leichtes Kratzen bemächtigte sich seiner Kehle. Jetzt bloß nicht husten!
Da war es! Yarol hielt inne. Durch die Zweige konnte er ein Pferd und eine Gestalt erkennen, die gegen einen umgestürzten Baum gelehnt saß. Noch einmal vergewisserte er sich, dass er die Situation richtig erfasst und sie wirklich das komplette Lager umfasst hatten.
„Los!“, rief er, was ein Schwarm Vögel in der Nähe zum Anlass nahm von seinem Ruheplatz in der Baumkrone einer altehrwürdigen Eiche aufgescheucht gen Himmel zu jagen.
Die fünf Männer sprangen mit gezogenen Waffen aus dem Dickicht hervor. Im Nu lagen dem sitzenden Mann zwei Klingen am Hals, während die anderen drei Männer die Umgebung absicherten.
„Was zum…?“, wunderte sich Yarol. Der Mann vor ihm war gefesselt und schien in einem tranceähnlichen Zustand. War das der Gefangene?
„Sir Medin?“, rief er auf einmal.
Also doch Freunde. Die Hand von seinem Dolch nehmend erhob sich der General und trat aus seinem Versteck hervor.
„Und ihr seid?“, fragte er nach kurzem Räuspern, dass seiner Luftröhre neue Freiheit schenkte.
„Yarol“, antwortete der Rebell. „Wir wurden geschickt euch zu unterstützen.“
„Sehr gut.“ Fünf Männer waren mehr als ausreichend. „Das hier ist der Gefangene. Ihr wisst sicher schon Bescheid. Ich werde ihm nun das Gegenmittel verabreichen.“ Kaum angekündigt zog er das Fläschchen, das ihm Philas gegeben hatte, hervor und verabreichte es dem immer noch gelähmten Orksöldner. Die Wirkung trat ebenso schnell ein wie die des Giftes eingetreten war. Nach ein paar Augenblicken regte sich wieder Leben in Toms Gliedern, natürlich eingeschränkt von Hand- und Fußfesseln. Zumindest letztere würde er aber auch gleich los sein.
„Passt bis Vengard auf ihn auf“, ordnete Medin an. „Ich werde mich um das Pferd kümmern.“ Während der Südländer das Reittier des Orksöldners losband und beim Zügel nahm packten zwei der Rebellen den Gefangenen an den Armen und zogen ihn auf die Beine. Eine gute Behandlung hätte er in Reddock wirklich nicht zu erwarten gehabt, bemerkte Medin und wusste, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
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Verträumt ließ Recon seinen Blick über die Spitzen der Bäume hinter ihnen schweifen. Wald. Baum an Baum. "Diesen Anblick, Tatü... wir werden für eine lange Zeit darauf verzichten müssen", sprach der Novize und machte eine ausholende Geste. "Ich liebe die Nähe zur Natur, die man in Myrtana verspüren kann. Ich liebe die Bäume und die Sträucher und all die Tiere, die im Wald leben. Und doch, mein junger Freund, zieht es mich nach Varant..." Recon verstummte. In der Ferne erblickte er Orks. "Schnell!"; raunte er Tatü zu. "Weiter hoch. Sie werden uns dort nicht verfolgen!" Sofort fuhr der Novize herum und nahm den weiteren Weg hinauf zum Pass.
Geröll und Gestein machten den Weg schwer und gefährlich und Recon hatte dieser Tatsache schon einige Schürfwunden zu verdanken. Doch nach einigen Minuten flachte der Weg wieder ab und war nun nicht mehr mehr als ein einfacher Wanderpfad. Von den Grünhäutern unter ihnen in Myrtana war nichts mehr zu sehen. Überhaupt war zu sagen: Das Grün wich mehr und mehr dem kargen Grau des Passes, welches nur wenig später von dem Sandbraun der Wüste ersetzt werden würde. Keine sonderlich beeindruckende Verbesserung. Recon rümpfte die Nase und spie aus. "Weiter geht's, Tatü. Freue dich auf Varant. Varant, das sind weite, verlassene Ebenen. Innos' Fluch wird uns vom Himmel verbrennen und Beliar's Kreaturen lauern hinter jeder noch so kleinen Düne. Lass uns auf der Hut sein, dass wir keiner dieser Kreaturen und auch nicht der brennenden Sonne zum Opfer fallen. Die erste Stadt in Varant ist Braga. Das ist unser Ziel. Dort werden wir Wasserschläuche und Wasser kaufen, sowie neues Proviant. Hast du Gold? Sonst werde ich uns die Sachen dort auf andere Weise besorgen müssen... Naja, das Wasser wird uns jedenfalls vor dem Durst bewahren. Wegen der Monster und der Assassinen können wir nur hoffen, dass uns kein Beliardiener erwischt. Ich hoffe, ich werde die Assassinen täuschen können, indem ich mich in einfachen Sachen kleiden. Merke dir also: In den Assassinenstädten solltest du deine Zuneigung zu Adanos oder den Nomaden geheim halten. Merke dir: Traue niemanden, außer dir selbst. Wir leben in gefährlichen Zeiten, Tatü..."
Corwyn
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nördlich von Vengard
Thorald legte einen flotten Schritt an, den Sheila bei seinem Gewicht nicht erwartet hatte, sie versuchte so gut es ging mitzuhalten, denn sie wollte sich keine Blöße geben und auch Niemandem zur Last fallen. Schließlich war sie überglücklich so schnell jemanden gefunden zu haben, der sie einfach so nach Nordmar und dann auch noch direkt zum Hammerclan bringen würde.
Nur der Gedanke an die Orks und wilden Tiere die es dort geben sollten dämpften ihre Freude etwas. Es würde sicher nicht leicht werden auch wenn ihr Führer einen sehr erfahrenen Eindruck machte und bestimmt wusste, wie er mit seiner Axt umzugehen hatte.
Wie ihn das Mädchen bis jetzt erlebt hatte war er zwar freundlich, aber auch sehr wortkarg, anders als die Menschen in Varant. Doch während sie so gingen, schien doch etwas Interesse in ihm aufzukeimen, denn er fragte plötzlich ohne sich umzudrehen oder zu halten.
"Was wollt ihr denn eigentlich in Nordmar? Man sieht nicht oft Südländer bei uns im Norden!"
"Ach, ich bin auf der Suche nach meinem Vater, ein Fischer, der mich von Varant nach Myrthana übersetzte gab mir den Hinweis ihn in Nordmar zu suchen" antwortete sie.
"Hm, und was tut er in Nordmar, wenn ihr doch aus der Wüste kommt? Hat ihn seine Frau davongejagt?" fragte der Nordmann nun schmunzelnd weiter.
"Nein, nein. Ich wünschte es wäre so, dann hätte ich wenigstens noch meine Mutter. Aber in Wahrheit wurde ich schon als kleinkind in der Wüste ausgesetzt und später von einer Nomadin gefunden, sie zog mich auf, bis ich nun vor etwa einer Woche ausriss, um meinen Vater zu suchen." Es tat gut sich seine Sorgen von der Seele zu reden stellte Sheila fest, doch sie hörte nun auch wieder auf damit, denn das "Na dann wünsch ich dir mal viel Erfolg bei deiner Suche" von Thorald klang zwar aufrichtig, aber nicht so als wäre er an einer Fortsetzung des Gesprächs interessiert.
So gingen sie schweigend weiter und langsam kamen die Berge in Sicht was das Mädchen wieder auf einen anderen Gedanken brachte. Irgendwie musste sie noch an ein Fell kommen das sie in den Bergen vor der Kälte schützen würde, dachte sie; wollte den Nordmarer aber im Moment lieber nicht fragen, denn er machte nun wieder einen sehr verschlossenen Ausdruck. Seine Augen, so schien es, blickten sehnsüchtig nach Norden. "Es wird besser sein ihn später wegen des Felles zu fragen, anscheinend ist er mit seinen Gedanken gerade in seiner Heimat und da will ich mal lieber nicht stören" dachte Sheila.
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Weg von Vengard nach Faring
Der Weg nach Silden war lang und Bartimäus wusste das, aber er war kein Stadtmensch und wollte die Hauptstadt hinter sich lassen. Er hatte es nicht eilig und konnte sich deshalb auch in einer Stadt ein bisschen Geld verdienen. Zumindest bis Faring würde er mit seinen 5 Goldstücken kommen, und dort würde er dann weiter schauen.
Bartimäus hatte sich vorgenommen, noch vor Anbruch der Dämmerung die Stadt zu erreichen. Ein bisschen Fleisch hatte er sich mitgenommen, und Wasser brauchte er derweil nicht, weil er neben einem Fluss entlang marschierte. Es war ein schöner, angenehm warmer Tag und so fiel es den beiden leicht zu gehen und immer weiter zu gehen.
So schön die stille, einsame Natur auch war, war Bartimäus trotz seines tierischen Gefährten ein bisschen langweilig. Er beschloss sich erst einmal Faring anzuschauen und dann zu entscheiden, ob er dort jemanden finden wollte, der mit ihm nach Silden ging. Falls er niemanden finden sollte, würde er auch woanders hingehen. Aber Silden war ihm eigentlich am liebsten.
Irgendwann überkam den jungen Mann plötzlich die Müdigkeit und er beschloss eine kleine Pause zu machen. Er aß ein bisschen was, schöpfte mit seinen Händen das kühle Wasser aus dem Fluss um es zu trinken und spielte mit Nero, dem keine Müdigkeit anzumerken war.
Plötzlich allerdings veränderte sich Neros Laune. Der bis jetzt so fröhliche und verspielte Hund wurde schlagartig ernst!
"Was hast du denn?" fragte Bartimäus, der es mit der Angst zu tun bekam und schnell alle Sachen einpackte. Der Hund schnüffelte in der Luft herum, schaute kurz und begann plötzlich so laut zu bellen, dass alle Vögel der Umgebung hastig aufflogen. Bartimäus schaute in die Richtung, in die sein Hund auch schaute. Und dort sprang zwischen den Büschen ein Wolf hervor. Er sah gut genährt, und nicht so als ob er Nahrung unbedingt brauchen würde. Trotzdem, oder vielleicht genau deshalb, machte er einen sehr blutrünstigen Eindruck, der seine Opfer gnadenlos kalt stellte.
Nach einem, wie es ihm schien, stundenlangen Schreckensmoment, nahm Bartimäus die Beine in die Hand und rannte um sein Leben.
Er hoffte inständig, dass es dem Wolf zu mühsam sein würde ihn und Nero zu fangen.
Schließlich bewahrheitete sich seine Hoffnung. Aber zu diesem Zeitpunkt waren die beiden schon ein gutes Stück gesprintet und nun völlig außer Atem.
Eine Pause zu machen hielt Bartimäus jetzt aber für unklug, weil sie dann wieder zu einer leichten Beute geworden wären. Also gingen sie möglichst schnell weiter.
Der Gedanke an eine Pause wurde aus Bartimäus' Gehirn verweht, als er meinte zwischen den Bäumen eine Mauer gesehen zu haben.
Und er hatte Recht! Vor ihnen lag Faring und somit ein sicherer Ort, an dem sie wahrscheinlich bleiben würden, bis sie einen Gefährten gefunden haben. Auch Nero hatte erkannt, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, und wurde wieder übermütig und vergnügt wie eh und je.
Geändert von Bartimäus (13.04.2008 um 00:50 Uhr)
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Die 3 Gefährten hatten mit ihrem Karren inzwischen den Pass nach Nordmar überquert, das vermutete der junge Anwärter Matthew zumindest. Er konnte endlich wieder normal laufen ohne das er bibbern musste. Diese verdammten kalten Winde waren in Nordmar ja noch schlimmer als hier im Mittelland. Gemütlich liefen Randy, Makris und Matthew nun neben einem Wald und sahen ein wenig verträumt hinein. Matthew hatte sich inzwischen schon wieder so ziemlich beruhigt, zwar war der schmerzende Knoten in seinem Magen der eindeutig nach Nervosität schmeckte immer noch da doch zumindest konnte er ihn manchmal vergessen wenn er mit Randy und Makris ins Gespräch kam.
Außerdem hatte der Akrobat seinen beiden Gefährten inzwischen berichtet was er geträumt hatte, was genau passiert war, seine Überlegung dass es eine Vision war und warum sie deshalb so schnell aufbrechen mussten. Seine Gefährten wirkten ebenfalls ziemlich schockiert, meinten jedoch dass dies keine Vision gewesen sei sondern einfach nur ein schlechter Traum war. Matthew wusste nicht mehr so richtig was er glauben sollte aber auf jedenfall war es so besser. Gegen Abend würden die 3 wohl Silden erreichen und dann könnte man den Weg in Richtung Vengard fortsetzen.
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Exkursion
Bengar Rudolfson hatte seine Gruppe schon früh am Morgen aus den nicht vorhanden Betten geschmissen, um danach direkt aufzubrechen. Es war noch eine ziemliche Wegstrecke im Zickzack und Verwirrkurs zurückzulegen, damit die 'Schlussprüfung' auch nicht zu einfach wird. Der Speermeister hatte auch schon wieder einiges über Tier- und Pflanzenwelt, sowie die Verbindungen zu Adanos erzählt. Alle hatten auch immer interessiert zu gehört, auch wenn sich Canizares oft genug ein wenig abseits der Gruppe hielt und ein mürrisches Gesicht machte. Doch der Rüstungsbauer war überzeugt, dass er dennoch alles mitbekam und sicher auch würde anwenden können, wenn es hart auf hart käme.
>>Und das wird es, da brauch ich mir keine Sorgen machen<<,
dachte sich der Speerkämpfer schelmisch und da sie gerade an eine kleine Lichtung kamen, wo eine Gruppe Scavenger gerade graste, war es mal wieder Zeit, das Wort an die Gruppe zu richten:
>>So, ich denke mal, die meisten kennen diese tollen, vogelähnlichen wesen dort, auch bekannt als Scavengern, zumindest aus Erzählungen. Auch werdet ihr sicher wissen, dass sie aggressiv werden können, wenn man ihnen zu nahe kommt. Aber, was bedeutet zu nahe und warum greifen sie nicht einfach direkt an, sobald sie einen sehen?<<
Der Sohn des Rudolf sah, auf seinen Speer gestützt, in die Runde, doch niemand schien die Antwort auf die Frage zu wissen oder sich zumindest nicht zu trauen, sie auszusprechen.
>>Nun, es ist ganz einfach. In der Natur leben viele Lebewesen eng zusammen, ständig raschelt es, Vögel zwitschern und auch sonst ist es nie wirklich leise. Sie sind also ständig von den Geräuschen, den Düften und den Farben der Umgebung umgeben, doch solange diese ihnen keine Gefahr anzeigen, brauchen sie auch nicht anzugreifen. Wann ist etwas gefährlich? Wenn es Jagd auf sie macht und dafür muss es nun mal nahe kommen. Wenn das Tier oder der mensch oder der Ork nun in einiger Entfernung an dem Tier vorbei gehen, dann stellt dies solange keine Gefahr dar, solange es sich außerhalb eines gewissen Radius geschieht. Nähert man sich jedoch weiter und unterschreitet die kritische Entfernung, dann denkt das Tier, dass es angegriffen wird und ergreift entweder direkt die Flucht oder macht zu nächst Drohgebärden. Entfernt man sich dann wieder weit genung, wird man nicht mehr als Gefahr eingestuft und da Tier kümmert sich nicht mehr um einen. Bleibt man jedoch stehen oder kommt sogar näher, so greft das Tier an und wird einen so lange verfolgen, bis es selbst getötet wurde, es den Angreifer getötet hat oder der Angreifer weit genug vertrieben wurde. Ich kann es euch ja mal demonstrieren.<<
Mit diesen Worten ging Bengar auf die Gruppe Scavenger zu, die ihn zunächst ignorierte. Er ging eine Weile außerhalb des kritischen Bereichs auf und ab und nichts passierte. Dann näherte er sich einem Vogel und dieser sah vom Bioden auf und starrte ihn an, ehe er mit seinen Drohgebärden begann. Der Speermeister entfernte sich wieder und das Tier wandte sich wieder dem Gras zu.
>>So, ich denk mal, das genügt<<,
meinte der Rüstungsbauer zu seinen Gruppenmitgliedern, als er wieder zu ihnen gestoßen war,
>>dass sie dan angreifen glaubt ihr mir auch so, denke ich. Doch nun, lasst uns weiterziehen, es gibt noch das eine oder andere zu zeigen, zu machen und zu erklären.<<
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Durch das ganze Zickzacklaufen kam Lingudil über die Lippen "Bei Adanos, ob wir je den Weg wieder finden, nach Silden"
Ein anderer entgegnete "Bengar wird uns schon zurück führen"
"Stimmt hatte ich vergessen" sprach Lingudil erleichtert.
"nun kommen wir zu einer wichtigen lektion des Überlebens! Neben den Pflanzen gibt es noch andere Ernährungsmethoden. Zu dieser Zeit ist das Angebot zwar mager, aber wenn man die Verstecke gut kennt, findet man immer was!"
"Was meinst du?" fragte Lingudil den Schwarzhaarigen.
"Insekten! Wenn es Harte Zeiten sind, sind sie ein Leckerbissen!"
Lingudil würgte es er setzte nochn mal an "Die sollen wir essen?"
"Nun ihr weerdet sehn, wenn ihr Hunger habt, esst ihr alles! Aber nehmen wir an, überall wären nur Gftige Pflanzen, wo könntet ihr dann Insekten finden? Sie schwirren nicht vor eurem Gesicht rum und sagen >Hier bin ich! es mich< nein so einfach ist es nicht!"
Lingudil schaute sprachlos Bengar an.
"Nun meist sind Insekten in Gestrüp zu finden, oder an Baümen, auf jeden Fall sollt ihr wissen, das es in den Wäldern immer Nahrung gibt, auch wenn ihr euch nicht gegen Wölfe oder Scavenger beweisen könnt."
Bengar blieb stehen, an einem alten Ahornbaum. Er löste ein lockeres altes Rindenstück ab. Ein paar kleinere Insekten huschten weg.
"Selbst an den Stellen, wo man es nicht glaubt steckt Leben! Überall, steckte Adanos Leben hinein! Ob es jetzt diese insekten oder ein menschendorf ist!"
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Exkursion
Nachdem der Rüstschmied ihnen diese zunächst unapettitliche, aber möglicherweise notwendige Alternative zur pflanzlichen Nahrung gezeigt hatte, zu der die Braunhaarige nichts kommentiert hatte, ging es auch schon wieder weiter. Die Gruppe lief weiter in den dichten Wald hinein, während Bengar weiterhin viel über die Natur, das Leben und Adanos erzählte. Immer wieder füllte er einige von Sianas Wissenslücken hinsichtlich der Vielfalt des Waldes, weshalb sie ihm aufmerksam zuhörte. Das sie kreuz und quer durch den Wald liefen, hatte die Braunhaarige kaum gemerkt, aber es kümmerte sie auch nicht. Schließlich war der Rüstschmied ein erfahrener Waldläufer. Das einzige, was sie sonst nebenher bemerkte, war die Echse, die immer noch auf der Schulter des rothaarigen Hünen verweilte, fast so, als wäre sie selbst ein Mitglied der Exkursion. Auch der große Mann selbst konnte sich anscheinend einen gelegentlichen Seitenblick auf seinen Begleiter nicht verkneifen, ansonsten schien er sich auf Bengars Worte zu konzentrieren.
"Leider gibt es, wie ihr sicher wisst, auch Menschen und Orks, die Tiere aus Vergnügen töten, oder nur wegen der Felle", schärfte Bengar den vier ein, als er mal wieder stehen blieb und sich zu den anderen umdrehte. "Den Rest lassen sie oft auch einfach nur liegen und stören somit das notwendige Gleichgewicht im Wald, oder auch anderorts. So etwas etwas solltet ihr natürlich verhindern, zumindest, wenn es in eurer Macht steht. Denn wenn das Gleichgewicht zu stark ins Schwanken gerät, wird es völlig überflüssig Leben kosten. Im allerschlimmsten Fall könnten sogar Ordnung oder Chaos die Oberhand gewinnen, weshalb wir jede Chance nutzen sollten, das Gleichgewicht, die Natur und das Leben zu erhalten, denn zum Sein braucht es beides, Ordnung, als auch Chaos", schloss der Rüstschmied mit ernstem Blick und erwartete anscheinend eine Antwort, woraufhin die anderen vier einfach nickten.
"Gut, dann gehen wir weiter, der Tag ist noch lang", gab sich der Anführer mit dem Nicken zufrieden, und die Gruppe wanderte weiter.
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Exkursion
Sie waren heute recht früh aufgestanden. Canizares wusste nicht warum und wollte es auch eigentlich gar nicht so recht wissen, denn wenn er es gewusst hätte, hätte er sich bestimmt nur darüber aufgeregt und dies wäre nach der Prügelei mit den "Adanos Fanatikern" nicht gerade gut für sein Dasein in Silden gewesen. Immerhin war Bengar Rudolfson keiner vom niedrigen Volk, denn jeder der eine Rüstung brauchte, und dies war eigentlich jeder in ganz Silden, musste zu ihm gehen um sich eine zu holen, was wohl hieß, dass jeder ihn kannte. Stress mit jedem in ganz Silden, ne, selbst so doof war der Südländer nicht. Sie marschierten durch den Wald, Canizares hatte nun ganz die Orientierung verloren als Bengar zum ersten Mal anhielt und ihnen etwas über die Ernährung erzählte. Dies war wohl das wichtigste hier, weswegen der Südländer wahrscheinlich zum ersten mal bei dieser Exkursion gespannt zu hörte. Die Antwort war "Insekten" komisch aber war, aber dies war dann wohl nicht das erste Mal dass der Südländer Insekten gegessen hatte. Er war ja nicht wirklich beliebt gewesen auf seiner Heimatinsel und dort hatten ihn Kinder schonmal gezwungen ein Insekt zu essen, welches wusste der angehende Goldschmied nicht mehr so genau. Es wurden noch einige weitere Pausen eingelegt und Can hielt sich stehts etwas abseits, aber trotzdem passte er auf, wenn etwas erzählt wurde, außer der Liebe Adanos wurde wieder einmal in den höchsten Worten gelobt. Plötzlich erspähte der Südländer etwas neues. Er wäre fast einfach rüber gelaufen. Er blieb stehen, die anderen hatten nichts bemerkt und waren weiter gegangen.
"Hey Meister ich hab was entdeckt... Sieht aus wie ein Pfotenabdruck, aber ich weiß nicht genau von welchem Tier..."
Die anderen 4 kamen gespannt zu der Stelle wo Canizares wartete. Ein großes getrubel entsatnd, wobei Rücksicht genommen wurde, dass die Spur nicht verwischt wurde. Canizares war das alles zu viel er zog sich ein wenig zurück und hockte sich an einen Baum... Wenn Bengar anfangen würde etwas darüber zu erzählen, würde er es schon mitbekommen...
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Exkursion
>>Nun, Spurenlesen ist eine wichtige Fähigkeit und kann euch das Leben retten. Denn nur wenn ihr wisst, wenn ihr verfolgt, wie viele Gegner euch erwarten und ob ihr nun ein Reh oder einen Schattenläufer hinter her rennt, könnt ihr euch auch richtig vorbereiten und nicht lauft nicht blindlinks ins Verderben. Generell gilt, dass auf weichen Boden leichter Spuren zu entdecken sind, als auf harten, auf schlammigen einfacher als auf erdigem, im Gras leichter als auf Pflastersteinen, im Wald leichter als in der Stadt. Je tiefer die Spur, desto schwerer der, der sie verursacht hat, je flacher, desto leichter war der Verursacher. Generell ist es Erfahrungssache, was man aus Spuren alles lesen kann. Seht, diese hier am Boden<<,
Bengar Rudolfson zeigte auf einen Abdruck,
>>Die Spur stammt meiner Meinung nach von einem Reh oder einem kleinen Hirsch. Auf jeden Fall war es kein Scavenger, denn dessen Spuren sehen doch völlig anders auf. Wohin es gelaufen ist, erkannt man an den beiden Spitzen, die stets in Laufrichtung zeigen. So und hier haben wir eine andere, sie stammt von einem Menschen, was man daran erkennt, dass er Fußbekleidung getragen hat und sie nicht so tief sind, wie es bei einem dicken, fetten Ork der Fall sein würde. Außerdem kam er erst vor wenigen Minuten hier vorbei und ging zu eben jenem Baum, an dem Canizares jetzt steht. Alles deutet darauf hin, dass diese Spur die von Canizares ist, denn sie ist es auch. Also, je mehr ihr über die Fußabdrücke der Geschöpfe Adanos' oder auch der anderen, aus Beliars Reich entkommen Wesen lernt, desto mehr Spuren werdet ihr richtig deuten können. Je mehr ihr an dieser Fähigkeit übt, desto besser werdet ihr die Zeichen verstehen könne und vergesst nicht, auch Abgebrochene Zweige, gedrücktes Gras oder auch so was offensichtliches wie ein abgebranntes Feuer kann euch hinweise geben über das, was vorher dort geschehen ist. Doch vergesst nicht, ich bin ein kein Jäger, von daher kann es durch aus sein, dass ich hier auch Blödsinn erzähle, aber so ungefähr ist eigentlich jeder Mensch in der Lage, einen gewissen Grad an Erfahrung im Deuten von Spuren zu haben. Aber die wahren Meister sind die Jäger, ist es doch ihr täglich Brot, zu wissen, welchem Tier sie hinterher jagen, wie vielen sie hinterher jagen und vor allem, wann es vorbei gekommen ist<<,
beendetet der Speermeister diese Erläuterung und setzte seinen Weg, zusammen mit den anderen, auch wenn Canizares etwas weiter abseits ging, fort.
Geändert von Bengar Rudolfson (07.04.2008 um 23:12 Uhr)
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„Stellen wir uns vor, die Schöpfung wäre ein Ozean und gibt 500 Milliarden Wassertropfen die Möglichkeit, sich von ihm freiwillig zu trennen, um verschiedene Erfahrungen zu sammeln. Die Wassertropfen sind durch die Schöpfung von Geburt an alle mit den gleichen Talenten ausgestattet worden, da ja alle, wie die Schöpfung selbst - der Ozean - aus den gleichen Grundbestandteilen (Adanos' Liebe, Fürsorge und die Gabe der Magie) bestehen. Das wäre ihr Bündel, das sie mit auf die Reise nehmen. Es sind die Talente, die auch als Werkzeuge des Gleichgewichts und der Gerechtigkeit beschrieben werden können – doch das ist noch nebensächlich. Nun wird ein Wassertropfen zu Wasserdampf, der nächste zu Eis, einer zu Regenwasser, einer zu Wein, einer zu Bier, einer zu Fluss-Wasser...
Doch eines Tages vergessen alle Wassertropfen, dass sie alle aus dem Ozean gekommen waren und daß sie aus den gleichen Bestandteilen wie der Ozean bestehen und fangen an, an sich zu zweifeln. Sie fangen an, sich gegenseitig zu streiten: der Biertropfen gründet ein Bier-Reich und kämpft gegen die Wein-Tropfen-Rebellen. Die Wein-Tropfen glauben, dass sie die reinrassigen Weintropfen sind, die Elite, und damit die auserwählte Rasse. Das selbe behaupten auch die Bier-Tropfen von sich. Dann gibt es die "Mutanten-Tropfen", eine Mischung aus Wein und Bier, die von den beiden anderen gemieden werden, obwohl sie aus exakt den gleichen Bestandteilen bestehen. Die Bier-Tropfen beten den Wasserdampf-Aspekt des Ozeans an und die Wein-Tropfen den Regenwasser-Aspekt. Dann gibt es die Grünen, die glauben, sie müssten das Salz anbeten.
Und der Ozean denkt sich: „Ihr Dümmlinge, was betet ihr um etwas, woraus ihr selbst besteht, ja immer bestanden habt? Wenn ihr nicht schon daraus bestehen würdet, würdet ihr gar nicht existieren. Habt ihr denn alles vergessen ?“
Doch die Wassertropfen sehen sich getrennt von ihrem Erzeuger, dem Ozean und glauben, sie müssten diesen anbeten und um Hilfe fragen. Der Ozean denkt sich erneut: 'Was wollt ihr denn? Ich kann euch auch nicht mehr geben, als ihr schon habt. Ich habe auch keine andere Zusammensetzung als ihr, die selben Bestandteile, es liegt an euch. Wenn ihr nichts damit macht, kann ich euch auch nicht helfen. Ich kann euch nur sagen, dass ihr genauso seid wie ich, ja auch alles habt, doch müsst ihr euch darüber bewusst werden. Ihr seid in eurem Ursprung alle gleich, "absolut" gleich und ihr kommt alle von mir und ich habe euch die Freiheit gegeben, um diese Freiheit auch bewusst zu leben und nicht um euch nachher begrenzt zu sehen. Das ist euer Problem. Wenn ihr in die Natur schaut und wieder verstanden habt, woraus ihr besteht und dass ihr eure Substanz erhöhen könnt, dann könnt ihr auch wieder ganz leicht werden und über eine Wolke zu mir zurückkommen. Aber dabei kann ich euch nicht helfen. Das müsst ihr schon selber tun. Und es gibt tausende verschiedener Wege, wo ihr euch als Tropfen hinbewegen und eine Beschleunigung eurer Substanz erfahren könnt, was euch wiederum die Freiheit gibt, hinzugehen, wo auch immer ihr wollt. Doch das Wissen dazu kommt aus dem Bewusstsein heraus, dem Bewusstsein darüber, wer ihr seid und warum ihr dort seid, wo ihr seid und dass es eigentlich gar kein Problem gibt. Ihr müsst auch gar nicht zurückkommen. Warum auch? Ihr seid doch losgezogen, um ein Abenteuer zu erleben. Und jetzt erfahrt ihr einmal ein Abenteuer und schon habt ihr wieder Panik und wollt nach Hause. Vielleicht schicke ich euch mal einen, der sich über seine Herkunft und seine Bestandteile bewußt ist, der euch nochmals an euch erinnert und zeigt, wie es sein könnte.'“
Corwyn nickte, nachdem er dieses gelesen hatte. Die Schöpfung hat uns die Freiheit und damit die Möglichkeit gegeben, selbst auch zu schöpfen und hat uns daher die gleichen Werkzeuge mitgegeben, die sie auch hat, nur im Kleinformat. Er lächelte ob seiner Erkenntnis. Wie im Großen, so im Kleinen! Sein Blick ruhte auf dem kleinen Käfer, der über seine Hand krabbelte und er sah sich um und betrachtete voller Wonne seine Umgebung, Bäume wie Sträucher, Laub, Blätter... den kleinen Bach, der sich seinen Weg suchte. Wir haben die gleiche Liebe, die gleiche Demut, die gleiche Ruhe, Kraft, Vertrauen, usw. bekommen und sollten nun endlich anfangen, diese auch zu benutzen. Wir sind ein Ebenbild des Schöpfers. Nun wandte sich sein Blick zum Himmel und wieder lächelte er voll Wonne. Adanos?!, rief er in Gedanken, Danke! Das kribbelnde Gefühl der Spannung in seinem Körper, die sich immer dann aufbaute, wenn er Magie wirken wollte. Ein letztes Mal schweifte sein Blick über den myrtanischen Wald. Dann brannte das Bild des Tempels in seinen Gedanken auf und wie eine Welle sog es seinen Geist mit sich. Und als er die Augen wieder aufschlug, war er in Al Shedim.
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