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  1. Beiträge anzeigen #381
    Fighter Avatar von Saraliel
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Saraliel ist offline
    „Nur ne kurze Pause. Geht gleich weiter“. Die Worte galten nicht irgendjemandem, sondern dem Magier selbst. Die magische Ausdauer zu trainieren gestaltete sich schwieriger als gedacht. Vielleicht sollte er noch einmal zu Bassi zurückkehren und ihn um einen Tipp bitten, allerdings versagte sein Stolz diese Möglichkeit. Es war seine Aufgabe und er würde einen Weg finden. Wie es schien würde dieser Weg relativ steinig ausfallen. Ein Marktkarren zog an dem Magus vorbei, der in diesem Moment auf einer Kante saß und den Weg vor ihm beobachtete. Er hatte versucht in einiger Entfernung am Marktstand so viele Äpfel wie möglich umzustoßen und damit einen der Händler ein wenig zu necken. Die Schwierigkeit an diesem Vorhaben war nur, dass der Windzug auch ab und an einige Menschen traf, die nicht gemeint gewesen waren. Unter anderem wurde es relativ peinlich, wenn er Röcke der Stadtwache hoch wirbelte oder Frauen damit traf. Zumindest wusste keiner der Betroffen wer letztendlich dafür verantwortlich war. Magie hatte schon den ein oder anderen Vorteil.

    Gerade erhob Saraliel erneut die Hand um einen weiteren Apfel von dem Stand zu fegen und damit den stämmigen Mann ein weiteres Mal in Verlegenheit zu bringen, als er auf der Straße ein bekanntes Gesicht erkannte. Ruckartig zog er die Hand wieder zurück und beobachtete interessiert den Mann, der zielstrebig auf ihn zukam. Von großer und sehr hagerer Gestalt, wirkte er kaum wie ein Krieger, der viel Kraft besaß. Dass er sie allerdings doch besaß wusste der Magier aus Erfahrung. Eine Erfahrung die er sich nicht gerne in Erinnerung rief, was allerdings nicht an dem Mann, sondern an dem Zustand in dem Saraliel sich selbst zu dieser Zeit befand, lag. „Seid mir gegrüßt Schattengreif“. Der Magus hoffte, dass er der richtige Name, zu dem richtigen Gesicht war, „Was führt euch so zielstrebig zu mir?“

  2. Beiträge anzeigen #382
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Die einzigen Magier, die ihm in Erinnerung gekommen waren, waren Nibbler und dessen einstiger Begleiter auf Khorinis gewesen. Noch nicht allzu lange lag das kurze Abenteuer auf der Insel zurück und sicher würde sich auch der Feuermagier an ihn erinnern, hatte Schattengreif gedacht. Am gestrigen Abend war es ihm gelungen, Nibbler zu finden. Er musste nicht lange auf den Mann einreden, erwähnte nur flüchtig die Zustimmung des Königs und Rods genaues Vorhaben; schließlich willigte der Magier ein, sie zu begleiten, und Schattengreif sah seine Aufgabe als erfüllt an.
    Irgendeinen wildfremden Diener Innos’ zu bitten, sich ebenfalls auf diese heikle und anscheinend wenig durchdachte Mission zu begeben, erschien ihm in höchstem Maße unklug.
    Jedoch...
    Als er am frühen Abend über den Markplatz schritt, wurde ihm plötzlich ein vertrautes Gesicht gewahr. Er erstarrte und seine Gedanken rasten, als er grübelte, woher er den Mann kannte, der dort auf einer Mauerkante saß und hin und wieder die Hand hob, ohne einen ersichtlichen Grund. Schattengreif kniff die Augen zusammen und beobachtete genau. Bei der nächsten Handbewegung folgte er mit seinem Blick der Richtung, in die die Finger des - anscheinend? - Unbekannten wiesen. Gerade noch bemerkte er, wie trotz der Windstille der Rock einer vorübereilenden Frau emporgeweht wurde, die daraufhin Zeter und Mordio schrie und dem verdutzten Fußgänger hinter ihr eine saftige Ohrfeige versetzte.
    Der Magier - es musste ein Magier sein! - drehte in diesem Augenblick zufällig das Gesicht ein wenig zur Seite - und Schattengreif erkannte.
    Saraliel. Obwohl er sich mit einem Mal völlig sicher war, starrte er dennoch ungläubig einige weitere Momente. Es schien einfach... einfach unglaublich, dass dieser Mann den Weg der Magie beschritten hatte! Er hatte ihn erlebt, damals, als er mit Sir Ulrich und all den anderen Gardisten auf der Insel des Grafen gewesen war!
    Und dennoch handelte es sich zweifelsohne um den gleichen Mann. Schattengreif zögerte nur noch kurz und ging dann geradewegs auf Saraliel zu, gerade als dieser zum wiederholten Male die Hand hob. Der Magier bemerkte ihn, denn er sprang auf, drehte sich ihm zu und grüßte ihn. Offenbar erinnerte er sich ebenfalls.

    "Guten Tag, Saraliel.", meinte Schattengreif. "Entschuldigt, dass ich euch bei euren Übungen gestört habe. Mich führt die Suche nach einem Magier zu euch..."
    "Nun", erwiderte sein Gegenüber. "mir scheint, ihr habt ihn gefunden, nicht wahr?"
    "Das kommt ganz darauf an. Wenn ihr einen Augenblick Zeit für eine kurze Erklärung hättet..."

  3. Beiträge anzeigen #383
    Fighter Avatar von Saraliel
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Saraliel ist offline
    „Aber sicher“, meinte der Magier gerade heraus. „Worum genau handelt es sich denn? Wieder eine Insel?“. Der Feuermagier grinste. Mit einem Male kamen Saraliel die abenteuerlichsten Dinge in den Kopf, um die es sich handeln konnte. Angefangen bei seltsamen Grafen, über Drachen hin zu Dämonen. In dieser Zeit konnte man nie genau wissen, was einen erwartete. „Ich helfe euch immer gerne“. Vielleicht sagte er den Satz auch aus dem Wunsch heraus, dass es eine neue Meinung über ihn selbst gab. In vielen Winkeln der Stadt stand er immer noch als Trunkenbold und unmanierlicher Flegel dar, obgleich er unlängst in den Orden getreten war. Außerdem war da noch etwas. Das Abenteuer reizte ihn. Er war wahrlich gespannt, was Schattengreif ihm offenbaren würde.

  4. Beiträge anzeigen #384
    Ehrengarde Avatar von Thorald
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    Thorald ist offline
    Es war langweilig. Ronsen hatte in der Burg zu tun und war die nächsten Tage verhindert, sodass Thorald sich einen neuen Zeitvertreib hatte suchen müssen.
    Da war ihm das Angebot von Hafenarbeiter wieder eingefallen, nach dessen Worten es am Hafen immer genug zu tun gab. So stand er nun an einem der Kais, blickte sich um und suchte nach Möglichkeiten, Geld zu verdienen, sprich nach Arbeit.
    Bald bemerkte er auch schon einen Mann, der wohl nicht für schwere körperliche Arbeit geschaffen war und augenscheinlich Hilfe beim anpacken brauchte.
    Schulterzuckend ging Thorald zu ihm herüber.
    "Kann ich dir behilflich sein, Junge?"
    Der angesprochene junge Mann sah Thorald verächtlich an.
    "Du bist ein Nordläner oder? Hier in Vengard kriegen wir unsere eigenen Probleme auch selbst gebacken, ich brauch deine Hilfe nicht."
    Mehr stolpernd denn gehend, die schwere Kiste umschlungen, balancierte der junge über den Kai Richtung Schiff.
    "Idiot. Der wird sowieso ins Wasser fallen."
    leicht überrascht drehte Thorald sich nach dem Sprecher um und sah einen Hünen von 2 Schritt Größe und muskulösen Körper.
    Kurz darauf ertönte ein Platschen, welches Thorald dazu veranlasste, sich wieder zu dem jungen, arroganten Mann umzudrehen.
    Wie es der Hüne vorausgesagt hat, trieb dieser, die Kiste umklammernd im Wasser und wurde just in diesem Moment von einem älteren, ebenfalls muskulösen Mann angeschrien. Augenscheinlich der Aufseher.
    Da meldete sich wieder der Hüne neben ihm zu Wort.
    "So wie du aussiehst, kommst du wohl aus Nordmar. Deine Muskeln wären bei dieser Arbeit völlig verschwendet, ich weiß etwas besseres. Folge mir."
    Misstrauisch sah er den Mann an, doch er ging ihm hinterher, gespannt, was er zu bieten hatte.

    Nach mehreren Gassen und Straßen fanden sie sich vor einem Lagerhaus wieder.
    "Hier veranstalten wir Wettkämpfe, natürlich illegal. Die Stadtwachen sehen es überhaupt nicht gerne, wenn sich die Bevölkerung gegenseitig in die Fresse haut. Wenn du mitmachen willst, gehst du damit die Verpflichtung ein, kein Sterbenswörtchen über diesen Ort zu verlieren, auch dann nicht, wenn du einen Bruch erleidest und zu einem Heiler musst. Sag, du wärst gestolpert oder etwas in der Art. Wie stehts, bist du dabei?"
    Thorald überlegte. Er hatte keine Probleme damit, Gewalt zum Vergnügen anzuwenden, nicht, wenn sein Kontrahent ebenfalls eben deswegen gegen ihn antrat. Und wenn dann noch die Bezahlung stimmte...
    "Wie viel?"
    "Jeder Teilnehmer bezahlt 50 Goldstücke, der Gewinner eines Kampfes bekommt alles, also seine eignen 50 wie die des Gegners."
    Damit würde er sein Gold rasch verdoppeln können. Warum also nicht?
    "Ich bin dabei."

  5. Beiträge anzeigen #385
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    "Nun, es ist so: Rod, ein guter Freund von mir, hat vor, in seine alte Heimat zurückzukehren, in den hohen Norden. Er hat wohl das Gefühl, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und möchte deswegen nach dem Rechten sehen. Dafür braucht er allerdings eine Mannschaft, auf die er sich verlassen kann. Ein Schiff und eine Vollmacht besitzt er bereits, doch es fehlen eben einige erfahrene Männer als Unterstützung."
    Besorgt schielte Schattengreif nach dieser Ausführung zu Saraliel hinüber, doch dieser schien erstaunlicherweise trotz der dürftigen Erklärung noch immer nicht abgeneigt zu sein.
    "Und Feuermagier an seiner Seite zu haben ist sicher immer eine gute Idee", fuhr der Gardist fort "besonders in diesem Reich von Eis und Schnee."
    Er wartete kurz, ob der Magier vielleicht etwas erwidern wollte, und da dem nicht so war, endete er den Vortrag:
    "Wir wären euch auf alle Fälle äußerst dankbar, wenn ihr uns bei dieser Reise helfen könntet.
    Was sagt ihr dazu?"

  6. Beiträge anzeigen #386
    Lehrling Avatar von Pardo
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    Pardo ist offline
    Tage und Nächte vergingen, doch ausgenommen Pardos Geldbeutelinhalt, änderte sich nichts. Der alte lebte nun schon beinahe 2 Wochen in dieser Kneipe, bezahlte schön artig seine Miete und traute sich selten, wenn überhaupt, aus seinem gemieteten Zimmer. Dieser Zustand stank dem ehemaligen Kapitän gewaltig. Auch wenn man meinen mochte, Arbeit sei etwas schlimmes, Arbeitslosigkeit war etwas viel mieseres. Tag ein, Tag aus nichts zu tun, dauernd am Hungertuch nagen und die bittere Erkenntnis, man sei verdammt noch mal zu alt um von irgendjemanden gebraucht zu werden. Verbittert raffte sich der bis eben noch liegende Südländer auf und starrte gen Tür. Solle er so spät noch an die Frische Luft? Nachdenklich nippte Pardo am hölzernen Becher, der mit etwas Wein gefüllt war.
    „Wenn Arbeitslos, dann mit Stil“
    Brabbelte er vor sich her, ohne genau zu wissen warum er eigentlich mit sich selbst sprach. Waren Worte, die nicht erhört wurden, nicht verschwendete Worte? Gelangweilt stellte er den Becher wieder auf den hölzernen Tisch, der als einer der wenigen Möbelstücke im spartanisch eingerichteten Zimmer stand. Besorgt fuhr sein Blick zum kläglichen Haufen Goldmünzen, der ebenfalls auf dem Tisch lag. 100, wenn nicht sogar weniger Goldmünzen blieben ihn von seinen knapp 500, die er sich in Faring ergaunert hatte. Zwar half ihm sein alter Kumpel, den er liebevoll Narbengesicht nannte, aus, doch auf ewig wollte er sich nicht von ihm abhängig machen. Vorsichtig erhob er sich vom Bett und näherte sich den zugezogenen Lumpen, die vor dem Fenster seines Zimmers hingen und schob einen dieser vorsichtig etwas zur Seite. Geduldig fiel sein Blick hinab auf die Straße des Hafenviertels der Hauptstadt. Abends gab es zwar kaum etwas zu sehen, aber vielleicht ergab sich ja die ein oder andere Schlägerei die er vergnügt verfolgen konnte.

    Minuten vergingen und der leicht ans Fenster geäugte verblieb immer noch regungslos in dieser Stellung, immer darauf gefasst dass unter ihm auf der Straße etwas geschah. Enttäuscht zog er den Lumpen wieder zur Seite, um Blicke des „gemeinen“ Volkes auf sein „königliches“ Gemacht zu verwehren. Fantasie war doch etwas Tolles. Auch wenn der Alte immer meinte, er habe nicht viel davon, reichte es aus um sich seine königlichen Gemächer vor dem geistigen Auge vorzustellen. Eigentlich würde ihm seine alte Kapitänskajüte schon reichen, aber wie einst ein großartiger Feldherr schon sagte, man solle nicht kleckern sondern klotzen. Diese Doktrin verfolgte Pardo de Alvarez während seiner aufstrebenden Karriere als Marinesoldat erfolgreich. Wo es nur ging lebte er seinen Ruhm und den Reichtum in vollen Zügen aus. Sein Vater Alvar meinte schon immer, man solle die Gunst der Stunde nutzen, bevor sie einem für ewig verwehr blieb. Doch bei ewig wollte der wieder auf dem Bett sitzende Südländer es nicht belassen.
    „Keine Woche hält mich hier noch untätig, eher stürze ich mich ins verdammte Hafenbecken!“
    Wollte er das wirklich? Vielleicht war es gar keine schlechte Idee. Unter druck arbeitete Pardo bekanntlich besser. Vielleicht war dieser Schwur, den er gerade vor Innos Gnaden aussprach, ein erster Anfang. Vorsichtig pustete er die auf dem Tisch stehende Kerze aus, die als einzige noch das Zimmer beleuchtete und lies seinen Kopf müde sowie voller Gedanken durchwirrt auf sein weiches Kissen fallen.

  7. Beiträge anzeigen #387
    Deus Avatar von Rodeon
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    Rodeon ist offline
    „So, fertig“, murmelte der Gardist, als er die beiden Briefe betrachtete, die er soeben geschrieben hatte. Beide waren an die letzten beiden Personen adressiert, die er auf seine Reise mitnehmen wollte und beide enthielten eine Beschreibung ihres Auftrages und den Zeitpunkt ihrer Abreise. Leider war es ihm nicht gelungen, sie persönlich anzutreffen, also musste es eben so gehen. Er hatte sich noch um ein paar andere Angelegenheiten zu kümmern und konnte nicht jedem hinterher rennen.
    „Soldat, kommen sie mal her“, sprach er schließlich die Wache an, nach der er bereits eben geschickt hatte. „Diese beiden Briefe müssen so schnell wie möglich dem Paladin Uncle-Bin und dem Ritter Sir Ulrich zugestellt werden. Und mit so schnell wie möglich meine ich so schnell wie möglich. Besteht darauf, dass sie den Brief direkt lesen und die Antwort sofort mitteilen. Wenn ich wegen dir Zeit verliere wirst du mich kennen lernen. Ist das klar?“
    „Aber Sir, Sir Ulrich ist hier gerade um die Ecke gebogen. Dort drüben ist her, ich kann ihn sogar sehen“, sagte der Soldat etwas verunsichert und deutete auf die Gestalt am Eingang der Kaserne.“
    „Oh“, sagte Rod erstaunt. „Na dann frag ich ihn direkt. Somit hat sich der eine Brief auc schon erledigt. Dann kümmert ihr euch eben nur darum, dass Uncle-Bin so schnell wie möglich von euch hört. Und jetzt verzieht euch.“
    Wie von der Tarantel gestochen verschwand der Soldat. Auch Rod für seinen Teil machte sich auf den Weg, um nicht wieder Sir Ulrich zu verpassen und ihm von seinem Vorhaben zu erzählen.
    Warum der Ritter gerade am Eingang der Kaserne stand konnte Rod nur vermuten. Vielleicht wartete er auf jemanden oder vielleicht hatte ihm ein Vöglein bereits zugeflüstert, dass es Arbeit für ihn zu erledigen galt. Wie auch immer, er war hier und vielleicht würde er das nächste Mitglied seiner Mannschaft sein.
    „Tag auch. Lange nicht gesehen“, sagte Rod nun schließlich, als er vor dem Ritter stand. „Ich mach es kurz und komm direkt zum Punkt. Ich bin gerade dabei eine Expedition in die nördlichen Lande zusammenzustellen, die das Ziel hat, neue Bündnis- oder Handelspartner zu finden. Da die Mission nicht ganz ungefährlich ist, würde ich dich gerne an meiner Seite wissen, denn ich brauche Leute, auf die ich voll verlassen kann. Die Mission wird von königlicher Seite aus voll unterstützt und Schiff sowie Ausrüstung werden uns zur Verfügung gestellt. Falls du Interesse hast, morgen werden wir, wahrscheinlich gegen Mittag, an Bord der Queen Carrie aufbrechen. Weitere Details, wenn wir unterwegs sind, aber wie gesagt, ungefährlich wird es sicher nicht.“
    So langsam gewöhnte sich der Gardist daran, Leute mit seinem Vorhaben derart zu überfallen, aber wenn er jedes Mal ewig drum rum reden würde, würde er nie aufbrechen können. Zum Glück war die Vorbereitungsphase der als diplomatische Mission getarnte Reise fast abgeschlossen. Bald würde es, ob Sir Ulrich nun an Bord war oder nicht, losgehen. Je eher desto besser.

  8. Beiträge anzeigen #388
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Total besoffen torkelte Nigel durch die Gassen Vengards. Die Vorfreude hatte sich sich schnell gelegt. Golsir war nicht da und auch Anshin konnte Nigel nicht finden. Und so hatte er sich in eine Kneipe verzogen und gesoffen. Aber richtig gesoffen. Endlich gab es wieder richtiges Bier, den dunklen Paladiner. Im Laufe der Nacht waren es dann doch einige Paladiner gewesen und dazu waren noch einige Schnäpse gekommen.
    Am Morgen ist der Waldläufer dann gegangen oder eher getorkelt.
    Nigel machte sich Sorgen. Wo war der Junge? War er überhaupt angekommen? Er sah zum Hafen. Dort sah er zwar zwei Esmeraldas, aber das Schiff war da. Das war gut. Wurde er während der Fahrt über Bord geworfen? Das glaubte Nigel nicht, denn er kannte den Admiral, Sir Rheinhold. Aber wo war er denn? Irgendwo hier in Vengard musste Anshin ja sein. Oder war er auf eigene Faust losgezogen, um eventuell seine alte Heimat aufzusuchen? Der Sildener hoffte nicht, denn Anshin würde so der Sklaverei nicht entzogen werden. Und selbst für Nigel war es schwer, ihn aus Montera hinauszuholen.
    Langsam und mit einem Schritt nach vorn, einen nach links und einen nach rechts, torkelte Nigel zum Hafen hinunter. Am Pier angekommen, beugte Nigel sich zum Wasser und verlor das Gleichgewicht. Er plumpste ins Wasser. Panisch strampelnd zog der Besoffene sich wieder aus dem Wasser. Am Steg brach er zusammen und schlief erstmal....
    Geändert von Nigel Ascan (16.03.2008 um 09:30 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #389
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Der Morgen war grau und nicht gerade warm, als Maximuss seinen Laden verlies, um seinen Marktstand zu begutachten. Schon lange war er wach, schließlich mussten viele Sachen erledigt werden. Noch immer war die Taverne geschlossen und die Unterhaltskosten für das Haus fielen ziemlich ins Gewicht. Viele der Händler hatten in diesen Zeiten zu kämpfen, zwar benötigten die Soldaten ab und an neue Ausrüstung, doch das wirklich große Gold machten die Schmiede der Stadt.

    Auch der Großhändler und sein Partner Aron spürten, dass der Geldbeutel bei den Einwohnern nicht mehr so locker saß, wie es noch vor dem Krieg der Fall war. Gerne erinnerte sich Maximuss an die Zeiten, als die Menschen mit Unmengen an Gold zu ihm kamen und den Großteil bei ihm ließen. Der werte Graf lief durch die überfüllten Straßen Vengards. Noch immer fand er es erstaunlich, wie lebendig die Gassen, trotz der frühen Uhrzeit waren. Wer sich viel Zeit nahm und die Lage der Stadt beobachtete, konnte erkennen, dass die Stadtwachen an den Kreuzungen und Schlüsselpunkten der Stadt, stark zugenommen hatten. Nach dem Vorfall mit den Obdachlosen und den Bürgern, wollte es sich der König wohl nicht noch einmal erlauben, solch einen Aufstand zuzulassen. War das auch der Grund, warum die Händlergilde die hiesigen Händler nicht aufforderte, ihre Arbeit niederzulegen? Maximuss war lange nicht mehr bei Trevor gewesen und wusste nicht, ob der König für die Reperatur der Marktstände aufgekommen war.

    Nach einigen Minuten kam Maximuss an dem Marktplatz an und es dauerte nicht lange, da konnte er sich durch die Menschenmassen, zu seinem Marktstand, zwängen. Der Stand war erstaunlich gut erhalten, doch der Großhändler konnte nicht sagen, ob Grimbar ihn so gut pflegte oder ob er einfach nicht mehr seine Waren verkaufen würde. Maximuss hatte sich von dem Zustand des Marktstandes überzeugt und ging wieder zurück zu seinem Laden. Aron war, wie so oft, nicht zu Hause, er ging lieber mit einem der Jäger auf Hirschfang. Wer könnte es ihm verdenken, schließlich kamen kaum noch Kunden in das Geschäft. Verständlich, wenn man die Preise anschaute, die die beiden Händler aufriefen, das meinte zumindest einer der Stammkunden, die jede Woche einmal bei Maximuss einkaufte.

    Falsch war der Gedanke, dass der Titel Graf, dem Großhändler zu neuen Kunden verhalf. Im Gegenteil, durch die Anschrift, auf dem Holzschild vor der Tür, wurden viele Kunden verschreckt. Keiner wusste so recht, ob ein Graf, für seine Waren, hohe Preise nehmen würde, weswegen sie den Laden erst gar nicht betraten. Dennoch erachtete es Maximuss als richtig, dass er den Titel erneuern hat lassen.

  10. Beiträge anzeigen #390
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Maximus ist offline
    Kaum war Maximuss in der Nähe seines Ladens, sah er zwei Soldaten, die gegen die Tür des Hauses klopften. "Graf Maximuss! Graf Maximuss! Öffnet die Tür!" Der Großhändler eilte zu den Männern und fragte: "Was wollt Ihr von mir?" Die Soldaten drehten sich um und erwiderten: "Man hat uns geschickt, um Euch zu schützen. Direkter Befehl vom Gildenmeister Trevor." Maximuss ging an den Männern vorbei und schloss die Tür des Ladens auf. "Kommt erst einmal herein." sagte er "Reden wir drinnen weiter." Die Söldner nahmen Platz und Maximuss legte den Mantel ab, als er fragte: "Wenn ihr mich schützen wollt, warum müsst ihr dann gegen die Tür klopfen, als wenn ich etwas verbrochen hätte?" die Söldner schauten sich an und einer von ihnen antwortete auf die Frage von Maximuss: "Wir hatten befürchtet, sie seien nicht mehr in der Stadt. Trevor hat uns mitgeteilt, dass der Schutz der oberen Mitglieder der Gilde, ab sofort oberste Priorität hat, zumindest solange, bis er sicher gehen kann, dass Yarun keine derzeitige Gefahr für die Händlergilde darstellt." Der Großhändler schüttelte mit den Kopf, stand auf, ging hinter den Tresen und fing erneut an, mit den beiden Männern zu sprechen: "Nun ja, wenn Trevor das so möchte, dann kann ich ihm natürlich nicht widersprechen. Dann ist es wohl am schlausten, dass einer von euch vor dem Laden steht und einer hier bei mir. Wie lange sollt ihr hier bleiben?" Einer der Soldaten stand bereits auf und war auf dem Weg nach draußen, als der andere antwortete: "Wenn Yarun keine derzeitige Gefahr mehr darstellt."

    Maximuss konnte es immer noch nicht fassen. Er konnte es sich nicht erklären, was es bringen würde, wenn zwei Söldner in seiner Nähe sind. Wenn Yarun der Händlergilde schaden würde, dann würde er das sicherlich nicht durch einen direkten Angriff machen. Im gleichen Gedanken hoffte Maximuss, dass der Gildenmeister nicht so viel Geld für Söldner ausgeben würde. Nichts wäre schlimmer, als wenn die Schatzkammer der Gilde bald leer wäre. Viele Fragen waren immer noch offen und deren Antworten waren noch weit entfernt.

    Während Maximuss die letzten Finanzen kontrollierte und noch einige Goldmünzen zählte, die auf den Tresen lagen, ging die Tür des Ladens auf. Der Söldner legte bereits seine Hand auf den Griff seines Breitschwerts. Der Mann, der den Laden betrat, sah nicht so aus, als wenn er sich das Einkaufen beim Großhändler von Vengard leisten könnte. Dennoch wartete Maximuss auf die Reaktion des Mannes, der nicht so aussah, als wenn er die Stadt sein zu Hause nennen würde.

  11. Beiträge anzeigen #391
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Vollkommen orientierungslos wachte Nigel auf und wäre fast wieder ins Wasser gefallen. Doch diesmal hielt sich der Waldläufer fest. Sein Kopf dröhnte und erst langsam kamen die Erinnerungen zurück. Es war ihm peinlich. Schnell, so schnell wie es ging, nahm der Sildener sein Kram und verschwand. Seine Kleider waren noch nass und so überprüfte der Bote, ob das Schreiben noch da war. Er war froh, als ihm einfiel, dass er es am Abend in seinem Rucksack gelegt hatte. Dieser war nämlich nicht nass geworden.
    Nigel entschloss sich, seinen Auftrag zu erfüllen.
    Und so ging er mit pochendem Kopf durch die Stadt, die er einmal seine Heimat nannte.
    Am Marktplatz angekommen, suchte er eine Wache. Wenn dieser Maxismuss so bekannt sei, dann sollten die Wachen der Stadt wissen, wo Nigel ihn finden würde.
    "Zum Gruße. Ich bin auf der Suche nach einem Großhändler. Sein Name ist Maximuss oder so. Könnt ihr mir helfen?"
    "Graf Maximuss. Ihr geht hier die Straße entlang, biegt hinten ab und dann werdet ihr das schon finden. Aber sonst ist alles okay bei Ihnen?"
    Nigel nickte und ging in die gezeigte Richtung.
    Der Waldläufer sah sicherlich katastrophal aus. Und wenn die Wache recht behielt, war der Großhändler ein Graf. Sollte Nigel so vor einen Grafen treten? Warum eigentlich nicht. Er strich sich die Strähnen aus dem Gesicht und ging den beschrieben Weg. Irgendwann stand er vor einem Haus, vor der eine Wache stand. Auf dem Schild über der Tür stand

    Graf Maximuss von Verdistis IV.
    Großhändler von Vengard


    Nigel war richtig. Doch was sollte die Wache? Der Großhändler war Graf, der musste ja bewacht werden.
    Ohne anzuklopfen öffnete Nigel die Tür und trat ein. Zwei Männer standen in dem Raum, in dem Nigel nun stand.
    Der eine hatte seine Hand bereits auf der Waffe, der andere sah ihn neugierig an. Dieser Mann war anscheinend der gesuchte Mann. Die Wache ignorierend schritt Nigel zum Tresen. Er schwankte leicht, sein Kopf war am explodieren.
    "Graf Maximuss? Seid Ihr der Großhändler von der Stadt? Ich habe ein Schreiben für Euch. Ein gewisser Trilo gab mir den Auftrag, euch dieses Schreiben zu bringen."


  12. Beiträge anzeigen #392
    Burggraf zu Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Maximus ist offline
    Der Mann, dessen Erscheinungsbild nicht zu dennen, der sonstigen Kunden von Maximuss passte, hatte eine Botschaft für den Großhändler. Maximuss nahm ihm das Schreiben ab und öffnete es. Einen Moment war Stille, in dem kleinen Laden. "Ich soll Euch also nach Braga begleiten, damit ich mit Eurem Herren über Geschäfte sprechen kann?" Der Mann nickte und Maximuss redete weiter: "Das kommt gerade etwas ungelegen. Ich muss meine Taverne eröffnen und die Finanzen in der Stadt sind auch noch nicht geklärt. Wie viel Aufschub duldet die Sache?" Der Bote überlegte einige Sekunden und erwiderte dann: "Das hat man mir nicht gesagt, ich denke, Ihr könnt zu ihm kommen, wenn Ihr es wollt. Noch etwas, ich soll Euch dann begleiten." Maximuss runzelte die Stirn und schaute sich das Schreiben noch einmal an: "Nun ja, dass werden wir noch sehen. Ihr müsst wissen, dass ich nicht mit irgendjemanden nach Varant gehen kann, wo ich ihn noch nicht einmal kenne. Solltet Ihr länger in der Stadt bleiben wollen, gibt es im Hafen eine Taverne, die auf dem Marktplatz ist noch nicht eröffnet." Der Mann nickte und machte sich wieder auf den Weg nach draußen. Noch immer hatte die Wache ihre Hand an dem Griff des Schwertes.

    Der Großhändler erhoffte sich von diesem Trilo einen großen Auftrag, zumindest klang es so, wenn man die Botschaft deutlich las. Allerdings war Maximuss noch nie in Varant und wusste nicht, ob es noch gefährlicher war, als die Durchreise nach Nordmar. In dem Schreiben war nicht von der Menge der Waren die Rede. Es wurde lediglich erwähnt, dass man Baumaterialen benötigen würde. Dennoch erhoffte sich der Großhändler viel, von diesem Auftragsgeber, schließlich war es eine harte Zeit für die Händler.

  13. Beiträge anzeigen #393
    Ehrengarde Avatar von Thorald
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    Thorald ist offline
    Als Thorald aufwachte, musste er erstmal sowohl seine Gedanken als auch seine Knochen ordnen. Die gestrige Nacht war mehr als nur lustig gewesen, ganz anders als er es sich vorgestellt hatte.
    Wie sich herausgestellt hatte, war der illegale Kampfclub lediglich zum Vergnügen gegründet wurden, nicht etwa, um andere zu verletzen. Die Regeln waren einfach, Stahlwaffen waren verboten, genauso Rüstungen oder Schilde. Somit konnte man entweder mit bloßen Fäusten, Ästen oder gar Holzabbildungen der eignen Waffe kämpfen.
    Thorald hatte sich in seinem ersten Kampf auf seine Muskeln verlassen. Er erinnerte sich noch genau an seinen Gegner, ein schlaksiger aber agiler Mann Mitte Zwanzig. Auch er hatte mir bloßen Fäusten beziehungsweise Füßen gekämpft und Thorald hatte schnell merken müssen, dass er in keiner Weise mit den sich wirbelnden Füßen und Fäusten mithalten konnte. Die meiste Zeit hatte er daher Treffer einstecken müssen, bis sein Körper mit blauen Flecken übersät gewesen war. Dann war ihm der Kragen geplatzt und er hatte gewartet, bis sein Kontrahent nah genug an ihm dran war. Er war vorgeprescht, hatte die Tritte udn Schläge des Gegners ignoriert und ihn einfach umgerannt. Sobald sein Gegner am Boden gewesen war, hatte Thorald deutlich im Vorteil gelegen, da der leichte Mann nichts gegen Thoralds Kampfgewicht auzurichten vermochte.
    Irgendwann hatte er schließlich aufgeben müssen, da Thoralds Gewicht ihm langsam die Luft abgequetscht hatte. Somit war Thorald dann der Gewinner gewesen, wenn der Kampf in seinen Augen auch nichts mit können zu tun gehabt hatte. Beim nächsten Mal würde er wohl doch eine Waffe benutzten, damit er durch diese eine längere Reichweite hatte.
    Denn mit den Geschick eines professionellen Kämpfers konnte er es niemals aufnehmen, nicht solange sein Gegner auf beiden Beinen stand.
    Doch der Kampf hatte sich gelohnt, nun besaß er 50 Goldstücke mehr als zuvor.
    Gähnend und die schmerzenden Glieder reckend stand er schließlich auf und zog sich an. Nach einem schnellen Waschgang sowie einer kurzen Erleichterung stieg er polternd die Treppe hinunter, um in aller Seelenruhe sein Frühstück einnehmen zu können. Er war gespannt, was er heute noch entdecken konnte. Denn eins musste er Vengard lassen, hier wurde es nie langweilig.
    Doch die Schmiede Nordmars fehlte ihm. Hier in Myrtana gab es sicher auch gute Schmieden, doch die waren wohl alle in der Burg. Die, die er hier im unteren Viertel gesehen hatten, konnten es in keienr Weise mit einer Schmiede in Nordmar aufnehmen. Dies fing damit an, dass die meisten Schmiede hier lediglich einen Hammer benutzten und saomit niemals eine Arbeit zu perfektionieren vermochten. Verschwendung von Rohstoffen war dies in Thoralds Augen.
    Und eines würde er niemals in Myrtana, Varant oder sonstwo finden. Den Schmelzofen, dass in seinen Augen ehrfurchtsvollste Objekt, welches je geschaffen wurde. Es sehnte sich nach der Mine im Hammerclan, er wollte das Wunder mit eigenen Augen wiedersehen, die Hitze spüren und den Klang der Magma und der Ambosse hören.
    Und eines Tages würde er dort ebenfalls stehen, dass hatte er sich fest vorgenommen. Eines Tages würde auch er zu einem der legendären Schmiede Nordmars zählen. Dies war sein Traum, immer gewesen und war es noch jetzt.
    Doch im Moment würde ihm schon der Anblick des Schmelzofens reichen, um sein Herz leichter werden zu lassen.
    Mit einem seltsamen, bedrückenden Gefühl aß er weiter, doch mit den Gedanken war er in Nordmar, seiner Heimat.

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    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Rufe gellten durch den Hafen, ungeduldige Stimmen waren in der Luft, Flüche und Verwünschungen. Schattengreif schlängelte sich gelassen durch die Menge; dutzende von Matrosen und Trägern, die an ihm vorbeihasteten. An seiner rechten Seite trug der junge Soldat wie immer das Druidenschwert und in seinem Gürtel steckte der alte Dolch aus Khorinis. Ein längliches Paket hatte er geschultert, seine restlichen Waffen, Bogen und Speer, eingewickelt in hellgraues Segeltuch. Das übrige Gepäck war schon an Bord, verstaut unter Deck in dem großen Laderaum des Schiffes, welches vertäut im Hafen lag. Schattengreif blieb stehen und legte den Kopf in den Nacken. Die Sonne blendete ihn, doch mit von seiner Hand beschatteten Augen glaubte er, den Namen 'Carrie' an der Schiffsseite lesen zu können. Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Saraliel gewahr wurde, der einige Meter entfernt wartete. Der Magier hatte gesagt, er würde es sich überlegen. Anscheinend war er zu dem Schluss gekommen, dass er diesen Wahnwitz mitmachen wollte. Andere bekannte Gesichter waren nicht auszumachen, doch auch das würde sich wohl bald ändern...

    "Es ist alles an Bord!", tönte ein Ruf vom Deck des Schiffes und ein fahrig aussehender Mann an Land nickte dankbar und hakte etwas auf seiner Liste ab.
    Schattengreif nahm seinen Weg wieder auf und sprang behände mal hier, mal da einigen Lastenträgern aus dem Weg. Schließlich stand er vor der Planke, blickte noch einmal zurück und setzte dann seinen Fuß auf das knarrende Holz und - nur einen Augenblick später - auf das breite Schiffsdeck.
    "Dann beginnt es also.", meinte er leise.

    Die Segel waren gesetzt und laut dem Ruf eines Seemanns wehte ein 'ablandiger Wind'. Manöverbefehle wurden geschrieen, einer unverständlicher als der andere. Kapitän John gab anfangs nur einige knappe Anweisungen und verschwand dann außer Sicht. Schattengreif beobachtete alles von der Reling aus, an die er sich gelehnt hatte. Das Gewusel in seinem Blickfeld schien ihm unkoordiniert und beliebig, erst nach einiger Zeit erkannte er so etwas wie ein System dahinter.
    Einer der Matrosen hangelte sich an der Takelage hinauf und brüllte einem anderen etwas zu.
    Mit einem lauten Glucksen wurde der Anker gelichtet.
    "Leinen los!", schrie jemand.
    "Leinen sind los!"
    Das Schiff schlingerte und drehte sich dann langsam mit dem Bug zur offenen See. Der Wind fing sich im Segeltuch und bauschte die Segel auf, fauchte über das Schiff und ließ die langen Haare Schattengreifs wehen.
    Langsam, ganz langsam, fuhr ihr Gefährt über das Wasser. Kleine Wellen entfernten sich von den Seiten des Schiffes und verloren sich im Meer.
    "Na, zum Glück wäre das schon mal gut gegangen." Rod war unbemerkt an Schattengreifs Seite getreten und lehnte nun ebenfalls an der Reling. "Zumindest wurden wir nicht vorher verhaftet."
    Schattengreif grinste. "Wohl wahr.", meinte er. "Wir sind auf See... Wir haben alle Zeit der Welt. Also erzähl mir jetzt gefälligst, was das Ganze hier soll! Ich bin dein Freund, ich wäre aus jedem Grund mit dir mitgekommen, aber das heißt nicht, dass ich nicht Bescheid wissen möchte.
    Und lass dir bloß nicht einfallen, nicht alles zu erzählen!"
    Und so erzähle Rod, während hinter ihnen Vengard immer kleiner wurde.

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    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Da wollte dieser Schnösel doch tatsächlich Nigel erklären, wo man in dieser Stadt nächtigen konnte. Aber woher sollte der Herr Graf auch wissen, dass er, Nigel Ascan, mehrere Monate Soldat dieser Stadt war. Mehrmals musste er Patrouille durch die Stadt gehen. Obwohl die Tage vergangen waren, kannte sich der Waldläufer doch noch aus. Er wusste, wo er das fand, was er suchte.
    Er fand leider nicht alles. Der gesuchte Junge hatte sich immer noch nicht angefunden. Doch auch das schaffte Nigel noch. Was wäre der Sildener, wenn er das nicht schaffen würde.
    Wie sich der Großhändler anhörte, war Nigels Aufenthalt in Vengard wohl noch nicht vorbei. Doch das sollte kein Übel sein. So hatte er alle Zeit der Welt. Nigel wollte noch einmal raus zu den Armen, die der König skrupellos vor die Tür gesetzt hatte. Das war eine Einladung für die Orks. Der Waldläufer verstand den Mann nicht, dem er sein Vertrauen eschenkte. Einerseits von Seiten der Moral, aber auch wegen der Strategie. Wollte Rhobar denn die Orks vor die Tore Vengards locken? Oder wollte er die Besatzer provozieren? Nigel hatte kein Reim darauf.
    Er war lange Zeit nicht in Vengard gewesen und er kannte auch die Situation nicht. Jedoch war Nigel kein dummer Mensch.
    Es war sicherlich so, dass Vengard überfüllt war, weil immer mehr Flüchtlinge angepilgert kamen. Doch an Stelle des Königs hätte Nigel eines der umliegenden Dörfer befreit und dort die Menschen angesiedelt.
    Doch diese Lösung verstand der Waldläufer echt nicht.
    Er musste mit jemandem darüber reden. So versuchte er es erneut bei Golsir. ...

  16. Beiträge anzeigen #396
    Fighter Avatar von Saraliel
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    Saraliel ist offline
    Saraliel schaute hinaus auf die weite See. Sie gab ihm ein Gefühl von Freiheit und Ewigkeit. Einen Moment verweilten die Augen des Magiers auf der See, dann fuhr er ruckartig herum und schaute noch einmal nach Vengard zurück. Nachdem er Schattengreif eilig versicherte, dass er seine Magie gerne der Gruppe zur Verfügung stellte, hatte er noch rasch einen Brief aufgesetzt, in dem die Situation geschildert wurde und ihn einer Stadtwache anvertraut, die ihn Bassi aushändigen sollte. Im Nachhinein musste er sagen, dass es wohl sinnvoller gewesen wäre, hätte er persönlich Bassi aufgesucht, damit er vielleicht noch eine neue Aufgabe bekommen konnte. So aber würde er sich damit begnügen müssen, seine Ausdauer und die Energie seiner Kräfte weiter auszubauen. Nun das Schicksal kam wie es kam, alles zu planen war vielleicht schön, aber leider wurde man in solchen Situationen immer mit Dingen konfrontiert, die man nicht wirklich gut verarbeiten konnte. Einen Moment seufzte der Magus und wandte sich dann zum ersten Mal der Mannschaft zu. Sir Uli, Schattengreif und Uncle kannte er noch. Den zweiten Magier kannte er vom sehen, lief man sich doch im Tempelviertel ab und an über den Weg. Die anderen waren ihm allerdings bis dato unbekannt. Das würde sich aber sicherlich schon bald ändern. Auf Abenteuern war man schnell auf Namen und positive Züge seiner Begleiter angewiesen.

    Bis es wirklich losging beschäftigte sich Saraliel damit einige weitere Übungen zu vollziehen. Das Ärgern mit kleinen Windstößen fand er gut. Lockerte vielleicht auch ein wenig die Stimmung. Wer würde schon einen Magier des Feuers verdächtigen so etwas zu tun? Also begann der Magier dem ein oder anderen die Haare zu zerzausen.

  17. Beiträge anzeigen #397
    Ritter Avatar von Golsir
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    Golsir ist offline
    Irgendetwas schien in den letzten Tagen nicht mit Golsirs tierischem Begleiter zu stimmen. Wild krächzend sprang Corvax auf dem Geländer des Holzwurms herum, rutschte an ihm herab und hüpfte wieder rauf. Dabei passte er sein Geschrei dem Takt seiner Bewegungen an. Diesem skurrilen Anblick folgte der Ritter nun schon seit geraumer Zeit, indem er in seinem Schaukelstuhl saß und entspannt dem Schauspiel beiwohnte. Vielleicht war nun Paarungszeit für die Vögel, oder der Rabe hatte einfach irgendwo eine Bierlache gefunden und aus ihr getrunken. Beides war nur minder eine Erklärung für sein seltsames Verhalten, denn Corvax schien mehr überdreht als betrunken.
    „Was ist los, Freundchen?“, fragte Golsir in den Raum hinein, während seine Augen dem schwarzen Körper folgten. „Sonst bist du doch schon auffällig genug.“
    Mit einem Ruck endete die Bewegung der Krähe - sie wippte nun nur noch mit dem Kopf auf und ab. „Bekannter kommt!“, krächzte Corvax aufgeregt. „Schon ganz nah!“
    Als erstes musste der Tischler an seinen Bruder denken, der erneut in Gimbos’ Auftrag zu ihm kam. Doch war es Tag, was nicht unbedingt die beste Zeit für einen Meuchelmörder war. Wer konnte also sonst zu Besuch kommen und Corvax in so eine Freude versetzen? Ein alter Freund, den sogar der Vogel gern erwartete …
    Just in diesem Moment öffnete sich unten im Erdgeschoss die Tür zur Werkstatt. Ohne weitere Umschweife trat ein Mann in den Raum, den Blick suchend um sich schweifend. Schließlich schaute der Gast Golsir, der mittlerweile an die Treppe getreten war, genau ins Gesicht. Es dauerte ein wenig, bis er ihn erkannte.
    „Nigel!“, rief der Ritter strahlend, während Corvax bei dem Anblick des alten Kameraden fast zu explodieren schien. Schon eilte der Tischler die Stufen hinab und begrüßte seinen Freund mit einem Kriegergruß, der schließlich in eine kurze Umarmung überging. Mit dieser Begegnung hatte der Königstreue wahrlich nicht gerechnet.
    Das Duo ging hinauf und setzte sich an den Tisch im ersten Stock. Natürlich bot Golsir Nigel ein Glas Wasser an, was er dankend annahm. Bei genauerer Betrachtung fiel dem Ritter auf, dass sein Gegenüber ziemlich verkatert aussah. Als er sich nach der Ursache erkundigte, entstand daraus ein langes Gespräch über all die Ereignisse, die seit ihrem letzten Treffen stattgefunden waren. Dabei erfrischten die beiden ihre Kehlen ab und an mit dem klaren Wasser aus den geputzten Gläsern. Als Nigel von seiner Übernachtung auf dem Pier erzählte, ärgerte sich der Königstreue sehr über seinen Kameraden. Gerade wegen so etwas hatte er vor langer Zeit vom Alkohol abgelassen. So nahm er sich vor, Nigel auch auf diesen Weg zu verhelfen, sobald sich die Möglichkeit bieten würde.
    Dann kamen sie zu einem viel ernsterem Thema. Der Ritter selbst hatte nur teilweise etwas über die Aufruhen in der Hauptstadt mitbekommen, dass der König angeblich Flüchtlinge aus der Stadt getrieben haben soll. Dies konnte er nicht recht glauben – warum sollte sich die Garde solch einem Befehl beugen? Hatte er wirklich einem solch kaltherzigen Mann sein Leben geschworen?
    Nein, das konnte nicht sein. Er wollte das Übel mit eigenen Augen sehen. Daher beschlossen Nigel und Golsir, Vengard zu verlassen und die provisorisch gebauten Hütten außerhalb der Stadt zu besuchen. Vielleicht konnten sie helfen – denn Golsir fühlte sich mit einem Mal selbst schuldig an dem Unheil der Flüchtlinge. Schließlich war er selbst ein Ritter, Teil der Gefolgschaft Rhobars …

  18. Beiträge anzeigen #398
    General Avatar von Nigel Ascan
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    Nigel Ascan ist offline
    Es tat gut, einen alten Freund wieder zu sehen. Der Tischler und Nigel redeten viel über die vergangenen Wochen und Monate, in denen sie sich nicht gesehen hatten. Durch die Gläser Wasser, die sie tranken, schwanden Nigels Kopfschmerzen allmählich und es wurde wieder erträglich für den Sildener.
    Irgendwann kamen sie auf das Thema der Armen vor der Stadt. Golsir schien selbst nicht ganz zu wissen, was sein König da fabriziert hatte. So beschlossen sie, sich die Sache einmal anzusehen und eventuell zu helfen.
    So traten Nigel und Golsir auf die Straßen Vengards, Corvax flog aufgeregt hinterher. Nigel mochte den Vogel.
    Es nieselte leicht, während die drei zum Stadttor gingen.
    "Es stimmt, die Straßen sind leerer. Ist mir gar nicht so aufgefallen.", bemerkte der Ritter. Nigel nickte nur.
    Sie erreichten bald das Stadttor und verließen die sicherer Stadt. Vereinzelt sah man nun Holzhütten, die eher schlecht als recht zusammen gezimmert wurden. Dem Waldläufer lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    Auch Golsir schien geschockt. Es waren viele Arme, auch Kinder und Frauen. Sie saßen dort und hatten nichts, gar nichts.
    Nigel kam ein Gedanke, der ihn schaudern ließ.
    Selbst die Orks waren humaner. Sie hielten die Menschen zwar als Sklaven, gaben ihnen allerdings ein Dach über den Kopf.
    Es war traurig, dass Nigel so dachte. Aber entsprach dies nicht der Wahrheit?
    Der Sildener wurde aus seinen Gedanken gerissen. Einige Bettler erkannten in Golsir den Ritter, der er war.
    Ein besonders kräftiger Mann rief:"Guckt euch das an. Jetzt kommen die Soldaten schon her und verspotten uns. Dem werden wir's zeigen. Schnappen wir ihn uns!"
    Erschrocken blieben Golsir und Nigel stehen. Drei Männer kamen auf die beiden zu, doch Golsir tat nichts. Mit leerem Blick starrte er auf die Angreifer. Nigel stand tatenlos neben ihm. Er konnte die Bettler verstehen, aber Golsir hatte mit dem Ganzen nichts am Hut. Oder fühlte er sich schuldig für etwas, was er nicht getan hatte.
    "Hey. Du kannst nichts dafür, Golsir. Es ist nicht deine Schuld.", flüsterte Nigel. Doch es war zu spät. Die erste Faust saß im Gesicht des Ritters, der leicht benommen nach hinten torkelte, sich jedoch immer noch nicht wehrte.
    Nigel stellte sich den dreien in den Weg. "Hey. Lasst ihn, er hat nichts mit der Sache zu tun. Wir sind nur hier, um zu hel...", sagte Nigel um die drei zu beruhigen. Doch es half nichts. Der Sildener wurde nur unsanft beiseite geschupst. Es hatte sich bereits ein Kreis um die Aktuere gebildetet. Hilfesuchend sah Nigel sich um und sah, wie die zwei Wachen hinaus gestürmt kamen.
    Nigel ahnte eine kleine Katastrophe und stellte sich den zwei Soldaten in den Weg.
    "Nicht. Wenn Ihr eingreift, kommt es zu einer Katastrophe. Bitte nicht!", erklärte Nigel. Die zwei sahen den Waldläufer zwar komisch an, blieben aber stehen. Schnell eilte Nigel wieder zu seinem Freund. Noch immer wehrte er sich nicht, stand nur mit Tränen in den Augen da.
    Nigel musste eingreifen. Er stellter sich abermals in den Weg und als einer der drei wieder ankam und versuchte ihne wegzuschupsen, brachte Nigel ihn zu Boden. Die zwei anderen sahen erschrocken zu und ließen Nigel in Ruhe.
    "Lass mich los, du Bastard!", schrie der Bettler unter Nigel. Der Waldläufer schenkte dem keine Bedeutung und wandt sich an die Masse.
    "Beruhigt euch. Wir können nichts für euer Schicksal. Uns tut es auch leid. Wir wollen nur helfen. Beruhigt euch doch!"
    Als Nigel geendet hatte, schritt ein bekanntes Gesicht aus dem Kreis der Schaulustigen.
    "Reist euch zusammen. Ihr habt gehört, sie wollen helfen. Wenn wir mit jeder Hilfe so umgehen, krepieren wir elendig."
    Der Mann unter Nigel schien sich auch beruhigt zu haben und Nigel half ihm hoch.
    Der Kreis löste sich auf und auch die beiden Soldaten verschwanden wieder.
    "Alles in Ordnung?", fragte Nigel sorgenvoll.
    Golsir nickte nur. Der Fremde, den Nigel vom Sehen kannte, kam zu den beiden.
    "Danke für die Hilfe", sagte Nigel. Der Bettler zuckte nur mit den Schultern.
    "Keine Ursache. Ihr habt mir geholfen, ich helfe Euch. Mein Name ist Jon. Tut mir Leid für dieses Benehmen, aber es ist schon frustrierend!"
    "Das kann ich glauben. Mein Name ist Nigel Ascan und das ist Golsir."
    Der Ritter nickte nur.
    "Kommt mit, dann unterhalten wir uns ein bisschen.", schlug Jon vor und die drei gingen zu einer Hütte ...
    Geändert von Nigel Ascan (16.03.2008 um 16:37 Uhr)

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    Geißel Farings  Avatar von Faren
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    Faren ist offline
    Fast zwei Monate lang war Faren ans Bett gefesselt wesen, er der in seinem Leben bisher noch nie wirklich krank gewesen war, hatte sich plötzlich mit zittrigen Gliedern und vom Fieber glasigen Augen im Bett wieder gefunden. Und das alles nur weil er während seiner Übungen zur Kontrolle von Luftströmungen zu unvorsichtig gewesen war, und sich eine schwere Grippe eingefangen hatte.
    Und nun, als er seine Kammer nach so vielen Wochen endlich wieder hatte verlassen können, traf ihn das Schicksal erneut mit all seiner zerstörerischen Kraft. Nicht nur das er sogar zu schwach gewesen war Bassi eine Nachricht von einem der Novizen überbringen zu lassen, die ihn in einem der Gänge des Tempels vom Fieber zu Boden gestreckt gefunden und zu den Heilern gebracht hatten.
    Nein, zusätzlich war auch noch sein geliebter Hengst Raku gestorben, und das obwohl er von den Stallknechten versorgt worden war, als sie gemerkten hatten das niemand kam um das arme Tier zu versorgen. Sie hatten sich gut um den Rappen gekümmert, doch als Faren auch nach einem Monat immer noch nicht wieder aufgetaucht war, weigerte sich der Shire zu fressen und magerte zusehends ab. Dem Hünen war immer bewusst gewesen das Raku ein sehr schwieriges Pferd war, und das der Hengst eine längere Trennung von ihm wohl nicht überleben würde. Das Tier hatte ein so enges Band zu dem Schwarzhaarigen gehabt, und nun war der Hengst den er einst vor dem Hungertod gerettet hatte tot, gestorben an Kummer und Einsamkeit und das nur weil Faren zu schwach gewesen war um diese verdammte Grippe wie ein lästiges Insekt abzuschütteln, um sich um seinen Vierbeinigen Gefährten zu kümmern.
    Für einen kurzen Moment hielt der Magier in der Stalltür inne, und warf einen letzten Blick auf die leere Box am Ende der Stallungen in der er Raku vor zwei Monaten untergebracht hatte, und vor seinem geistigen Auge sah er sich selbst wie er dem Hengst gerade das nasse Fell trocken rieb, das dies das letzte Mal sein würde das er seinen treuen Gefährten sah, hatte er damals noch nicht gewusst. Der Stallknecht der vor Farens Erscheinen gerade damit beschäftigt gewesen war frisches Stroh auf dem Boden der Stallungen auszuwerfen, schenkte dem hünenhaften Magier einen weiteren mitfühlenden Blick, als dieser sich mit sichtlich feuchten Augen auf der Türschwelle umdrehte und den Mietstall verlies.
    Mit immer noch tränenfeuchten Augen machte sich Faren auf den Weg zur Hafentaverne. Zwar hatte er eigentlich vorgehabt sich heute noch bei Bassi zu melden um seine Lehre wieder aufzunehmen, doch jetzt wo Raku tot war, hatte er nicht mehr die Nerven dafür sich bei Bassi blicken zu lassen.
    Denn sein Lehrmeister kochte wegen der monatelangen Abwesenheit seines Schülers bestimmt dermaßen vor Wut, dass selbst die Hitze von Innos heiligen Flammen dagegen wie die Wärme einer kleinen Kerze wirken würde. Als der Hüne endlich das Hafenviertel erreicht hatte, wollte er sich so schnell wie möglich in die Taverne begeben als ihn plötzlich eine zischende Stimme aus der Gleichgültigkeit seiner Trauer riss.

  20. Beiträge anzeigen #400
    Lehrling Avatar von Elvire
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    Elvire ist offline
    Es war nun bereits ihr vierter Tag in Myrtanas Hauptstadt und so langsam gewöhnte sie sich an die vielen Menschen, Lokalitäten und Begebenheiten, die in einer solchen großen Stadt alltäglich waren. Aber dennoch musste sie sich eingestehen, dass sie mit ihrer neuen Situation noch nicht ganz glücklich war; es fehlte ihr die vertraute Gesellschaft, die sie in ihrem Heimatdorf kennen und schätzen gelernt hatte. Sicher, sie unterhielt sich hin und wieder mit einigen Leuten, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab – so zum Beispiel in der Herberge mit der Wirtin oder mit einem der Händler auf dem Marktplatz – aber das konnte keine richtige Freundschaft ersetzen. Einsamkeit... ja, so konnte man es nennen. Elvire zog sich in letzter Zeit auch immer häufiger zurück, setzte sich auf eine Bank und schrieb ein paar Zeilen, um ihre derzeitige Situation und Gefühlslage in Worte zu fassen. Doch selbst dies war nur ein schwacher Trost für die junge Bardin, da sie sich somit auch immer wieder vor Augen hielt, wie ‚aussichtslos‘ die derzeitige Lage war. Es beunruhigte Elvire ein wenig, dass sie in letzter Zeit immer öfters in solche melancholischen Stimmungen geriet, da sie sonst eine sehr aufgeweckte und kontaktfreudige junge Frau war... aber die derzeitigen Umstände ließen ihr kaum eine andere Wahl, es war ihr alles noch zu fremd und zu neu.
    So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich Elvire auch heute wieder etwas abseits des Geschehens am Markt auf einer Bank niedergelassen hatte und nun das rege Treiben auf selbigen beobachtete. Aufgrund des abenddämmrigen Lichts der Sonne hellte sich ihre Stimmung ein wenig auf, sie genoss das gelblich-orangene Farbenspiel, das die Häuser in ungewöhnlichen Farben darstellte und nutzte die Gunst der Stunde um sich ein wenig von schwermütigem Gedankengut loszulösen. Sie faltete die Hände hinter ihrem Kopf zusammen, rutschte ein wenig nach vorne, sodass die Lehne der Bank eine Stütze für ihren Kopf bildete, und schloss die Augen...

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