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Trügerische Zeit. Waylander starrte in die Flammen. Die notdürftige Hütte, die er sich zusammen mit Claw teilte, war beinahe leer. Zwei Stühle, ein Tisch, zwei Betten. Wie lange waren sie schon hier? Er konnte es nicht sagen. Die Männer hielten sich selbst bei Laune. Sie überfielen Orkpatrouillen, und so mancher Händler aus dem Süden verlor seine Waren an die Krieger. Waylander hatte ihnen freie Hand gelassen. Sie alle waren erfahrene Kämpfer. Doch das große Ganze schien aus ihrem Blickfeld verschwunden zu sein: der Kampf gegen die Orks, die Rache an den Unterdrückern. Wenn Waylander es genau betrachtete, dann waren sie nur Banditen. Sie konnten den Orks offenbar keinen großen Schaden zufügen, so glaubte er. Zu einem Dasein in den Schatten bestimmt. Trügerische Zeit.
Es war soweit, sie mussten etwas unternehmen. Ein erneuter Überfall. Eine Karawane? Eine Stadt? Nur zu gern hätte es Waylander mit einer der kleineren Städte versucht. Kap Dun stand auf seiner Liste ganz oben. Der Kontakt zu den Rebellen war hergestellt, doch würde es etwas nutzen? Er hatte jedenfalls noch nichts von irgendwelchen Angriffen des Widerstands gehört, was nicht zuletzt den Ausschlag für diese Gruppe hier gegeben hatte. Es klopfte.
Ein untersetzter Mann betrat den Raum, Waylander klopfte seine Pfeife aus und wartete darauf, dass der Mann etwas sagte. „Gor Na Jan ist zurück“, ein knapper Satz, der jedoch weit mehr Bedeutung hatte. Der ehemalige Templer war ein starker Krieger, ein Mann, der führen konnte. „Zwei Trupps, mit Claw drei“, murmelte Waylander. „Was?“, entfuhr es dem Banditen. „Nichts“, antwortete der Krieger, „ich habe nur laut nachgedacht. Sag, wie viele Männer sind derzeit im Lager?“ Der Mann schloss die Tür und betrachtete die Decke der Unterkunft. „Ich schätze zwölf, wobei niemand mehr in der Höhle war, seit dieser Schwarzmagier dort drinnen irgendwas gemacht hat. Manchmal schreit etwas im Dunkel, doch wir machen einen Bogen darum.“ Waylander musste schmunzeln. „Gut, ich werde unseren Besucher willkommen heißen. Führ mich zu ihm.“
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Eingewickelt in mehrere Decken blickte Feen verträumt in die kleinen Flammen, die das Lagerfeuer in die Höhe schlug. Ihre Idee war es nicht gewesen, eines zu entzünden, aber im Nachhinein bereute sie es nicht. Sie kuschelte sich noch ein Stück näher an Gwydion und spürte sogleich seine sanfte Hand über ihren Rücken streicheln. Melly muhte vergnügt an dem kleinen Stamm, an dem die Kuh angebunden war. Gegenüber am Feuer saß Bengar, ihre überraschende Begleitung, und blickte in die Ferne.
Gwy grummelte: "Die Melly... werden wir überhaupt rechtzeitig ankommen?"
Feen blickte ihm in die Augen, er blickte etwas zweifelnd. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn: "Nur keine Sorge, der Bengar ist doch ein Chef von denen, da werden die schon nicht ohne den anfangen!"
Damit war ihr Geliebter aber nicht wirklich zufrieden: "Trotzdem... das nächste Mal bleibt die Kuh daheim."
"Melly! Sie hat einen Namen."
Und sie muhte weiter.
"Na was solls, wenn die Orks hier wären, hätten sie uns eh schon längst gehört...", sprach Gwy zynisch.
Feen wandte ihren Blick von ihm ab und schloss die Augen.
"Spätestens übermorgen werden wir ankommen, ich hab dich ja nicht gezwungen, mitzukommen..."
Schweigen, nur das Feuer knisterte leise in der Glut weiter. Irgendwann legte Gwy wieder seine Hand um sie. War er eingeschlafen? Feen schmunzelte; sie hatten schon den Punkt erreicht, an dem sie über die kleinsten Dinge diskutierten. Ein richtiges Paar...
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~"Du weißt genauso gut wie ich
Dass ich nicht schlafen kann
Denn meine träume kreisen
Immer nur um dich
Ich habe nächtelang gewartet
Dass du zu mir kommst
Jetzt gib mir endlich deine hand
Und komm ins licht
Es ist ein winzig kleiner schritt
Und es gibt kein zurück mehr"~
trällerte der junge Novize vor sich hin als er an seine Geliebte dachte.
Er schwelgte zur Zeit sehr oft mit den Gedanken bei ihr und wünschte sich nichts sehnlicheres alsi sie zu sehen, da fiel ihm aufeinmal ein Spruch ein: ~"Einen Engel sieht und findet man selten, doch hat man einen gefunden sollte man den Moment genießen während man ihn umarmt und küsst, denn dieser Moment ist sehr kurz und könnte vielleicht der letzte sein...."~
Paolo lief 2 Gestalten hinter her, die zwischen Gotha und einer anderen Stadt ein Holzfällerlager aufschlagen wollten, da kam ihm der Gedanke:" Warum bin ich eigentlich hier? Ach ja, ich wollte mich ja dieser Zunft anschließen..... Vielleicht kann ich ihnen mit meinen Händlerischen fähigkeiten dienen...."
Das Trio lief und lief und erst später fiel ihm auf, das einer dieser Personen ein guter Freund von ihm war, dies war kein anderer als Bengar, ich weiß noch ganz genau wie er ihn damals aus der brennenden Hütte gerettet hatte, vielleicht konnte sich dieser auch noch an diese kleine Aktion erinnern, Paolo hoffte es zumindestens....
Dann etwas spät am Abend wollte Bengar wissen wer wer ist. Der junge Novize fing anzugrinsen und zog sich die Kapuze aus dem Gesicht. Mit einem freundlichen Lächeln sagte er zu Bengar:" Mensch, du erkennst mich wohl nicht mehr oder wie? Ich bin es Paolo, Novize des Waldes, Barbier Sildens und der der dir mal deinen Arsch gerettet hatte."
Bengar guckte nicht schlecht als er dies hörte und sagte nur:" Du?" mehr bekam der Sildner nicht heraus. "Ja ich bin es und ich dachte schon du kennst mich nicht mehr. Ich habe gewusst das wir uns irgendwann mal wiedersehen würden und ich freue mich das es dir gut geht. Mensch erzähl mal was ist dir denn in letzter Zeit so alles passiert?" fragte der Novize neugierig.
Bengar erzählte und erzählte..... und irgendwann setzte sich der Sildner mit 2 anderen an ein Lagerfeuer und unterhielt sich, Paolo verkroch sich während dessen auf einen Baum und machte es sich dort gemütlich....
Geändert von Paolo (01.03.2008 um 00:19 Uhr)
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Inzwischen hatten sie es sogar geschafft, eine Probe des komischen Materials zu entnehmen, um es besser untersuchen zu können, damit man einen Weg finden konnte, den Bolzen endlich aus dem Körper des Paladins zu entfernen. Dem Priester war es auch nicht entgangen, dass der Ritter Ulrich Cenfar im Kampf in der Arena besiegt hatte. Rohe Gewalt, das war nichts mehr für den Feuermagier. Früher war er mal ziemlich kräftig, doch das ließ mit der Zeit nach, als er sich der Magie zugewandt hatte. Nicht, dass das Problem mit dem Sieg über Cenfar vorbei gewesen wäre, nein. Es war ein Anfang, um dem allen ein Ende zu machen. Philas hatte man gebeten, Sarit irgendwie zu überzeugen, dass er sich mit Cenfar, dem General und sonst wem noch an einen Tisch setzen sollte, um dieses Chaos beiseite zu schaffen. Allerdings war der Feuermagier noch nicht so weit. Vorallem jetzt nicht, da sie eine heiße Spur hatten, was dieses schwarze, metallartige Material anging. Bücher hatten sie überhaupt keine. Woher auch? Die fünf Bücher, die in dem Lager vielleicht noch zu finden gewesen wären, enthielten höchstens das Wissen über eine Waffenart oder sonstigem, nutzlosem Plunder. Darum mussten sie analysieren, anschließend Versuche durchführen und beständig Javiers Zustand im Auge behalten. Wäre Philas ganz alleine gewesen, hätte die ganze Situation noch viel schlimmer aussehen können, doch es waren ja Trixi und Lumino an seiner Seite, die ihm tatkräftig unter die Arme griffen. Sie waren tüchtig, zudem sehr begabt, so wie es Meister Pyrokar ihm versichert hatte. Der ehemalige oberste Feuermagier hatte Wort gehalten, so wie er es immer tat.
"Meister Philas?", wandte Lumino das Wort an ihn.
Sir Xeon aber hantierte währendessen mit Tränken umher und hatte sich abgeschnitten von der Umwelt. In den Künsten der Heilung und der Alchemie bedurfte es größter Präzision, die wiederum ein hohes Maß an Konzentration abverlangte. Eine leichte, bläuliche Dunstschwade zog nun aus der Phiole heraus. Unzufrieden stellte er die Phiole ab und wollte sogleich mit dem nächsten Test fortfahren, als ihn jemand sanft an der Schulter berührte. Verdutzt blickte er sich nach der Hand um, hatte ganz vergessen, dass Trixi und Lumino noch existierten.
"Oh entschuldigt.", stieß der Priester aus.
"Ihr müsst euch nicht entschuldigen. Allerdings solltet Ihr euch das mal ansehen.", forderte Lumino.
"Schaut Euch an, was mit dem Zeug passiert, wenn man Mondkristallpulver darüberstreut.", bat der Feuermagier.
Ihm war die Freude deutlich anzusehen. Lumino strahlte fast, so erregt war er von seinem Fund. Die Stimme überschlug sich fast, als er redete. Alle drei Magier beugten nun ihr Haupt über die restliche Probe, über die Lumino Mondkristallpulver streute. Einige Flocken blieben an dem schwarzen, metallartigen Material hängen. Dann bildeten sich Risse, die sich durch das gesamte Material zogen. Aber egal wie sehr man es versuchte, diesem Hexenzauber den Rest zu geben, zerbersten wollte es nicht. Das Mondkristallpulver öffnete lediglich den äußeren Mantel.
"Exzellente Arbeit, Lumino!", lobte der Großmeister stolz.
"Danke, Meister.", bedankte sich der Lehrling und wurde ansatzweise rot.
"Reicht aber leider noch nicht, um Javier zu helfen.", holte Philas sie alle wieder in die Realität zurück.
Niedergeschlagen sahen sie aus, alle beide, auch an Philas nagte das ganze. Als wäre das nicht genug, waren sie völlig übermüdet und mussten Höchstleistung bringen, zu denen manche im ausgeruhten Zustand nicht einmal fähig waren.
"Ich weiß, wir alle sind müde, doch wir müssen durchhalten. Innos wird uns die Kraft dazu geben.", flüsterte der Alchemist.
Diese Anti-Müdigkeitstränke waren zwar sehr effektiv, doch ebenso gefährlich. Der Körper des Menschen brauchte Schlaf. Verwehrte man ihm diesen, verwehrte er irgendwann auch seine Funktionalität. Davor aber sendete der Körper noch Warnungen in Form von Wahnvorstellungen und anderen Dingen aus. So weit wollte er es nicht kommen lassen. Der Großmeister hatte bereits das restliche Zeug in Gewahrsam genommen und den beiden mitgeteilt, dass sie ein paar Stunden abwechselnd schlafen sollten, wenn sie nicht mehr konnten. Es war wahrlich zum Verrücktwerden! Eigentlich waren sie so nahe an der Lösung, doch gleichzeitig waren sie Meilen davon entfernt. Vor Erschöpfung torkelnd, nahm er eher unfreiwillig auf einem Hocker vor dem Tisch platz. Mit der Müdigkeit kämpfend, blickte er hoch zur Decke. Nein, so durfte es nicht enden. Kraftvoll schlug er mit der rechten Hand auf den Tisch und zog sich auf die Beine. Es musste weitergehen.
"Habt ihr irgendwas über die Beschaffenheit herausgefunden? Hat es nun metallische Eigenschaften oder sieht es nur danach aus und soll uns verunsichern?", raunte er den Feuermagiern entgegen.
Philas blickte in Gesichter, die genau die Ratlosigkeit ausstrahlten, die er fühlte.
"Hilft nichts... machen wir mit den Versuchen weiter.", animierte er Trixi, Lumino und auch sich selbst.
Die drei Feuermagier setzten sich also wieder hin und testeten, wie das Material sich auf bestimmte Dinge verhielt.
"Wie wäre es mit unserer Magie?", warf Trixi in den Raum.
Trixi erhitzte es erst leicht in ihrer Hand, bevor sie es vollkommen in eine Flamme einschloss. Nichts geschah. Lumino versuchte mit Hilfe der Luft einen so großen Druck zu erzeugen, damit das metallartige Ding brach, doch auch dies funktionierte nicht.
"Das hilft auch nicht.", seufzte Lumino.
"Ihr habt den Blitz vergessen.", meinte Sir Xeon müde.
Der Großmeister hatte nicht erwartet, dass dies Erfolg hatte, doch versuchen konnte er es allemal. Er richtete seinen Zeigefinger auf das Ding und entlud einen Magieschub. Ein winziger Blitz zuckte aus dem Finger hervor und traf auf das Objekt. Zuerst geschah überhaupt nichts, doch dann zerfiel es und löste sich in Luft auf. Ungläubig und auf einmal hellwach stierten sie an die Stelle, an der eben noch dieses schwarze Etwas gelegen hatte.
"Blitze?", fragte Lumino vorsichtig.
"Blitze!", rief Trixi strahlend aus.
Wach geworden durch dieses Ereignis, machten sie sich für eine Operation bereit. Der Verband war im Nu verschwunden, die Hände mit Alkohol sterilisiert. Es konnte losgehen.
"Wird ihn denn der Blitz nicht schädigen?", wollte Trixi wissen.
"Nein, das Element ist schon bei der geringsten Menge zerfallen.", antwortete Philas blitzschnell.
Er streute eine Prise Mondkristallpulver über die Stränge in Javiers Bauch, die sofort Risse zogen. Ein kaum nennenswerter Kraftaufwand erledigte den Rest. Die Stränge verschwanden im Nichts.
"Lumino, du bist am Zug! Entferne dieses lästige Ding aus seinem Bauch.", meinte der Heiler.
"Sehr wohl, Meister.", antwortete er sicher.
Wenige Minuten später, hatte er den Bolzen gelöst und herausgeholt. Jetzt war es Philas' Part, den Paladin wieder zusammenzuflicken. Auf seinen Handflächen bildete sich bläuliches Leuchten. Heilmagie strömte in den geschundenen Körper, vergriff sich sogleich an den Organen, deren abgestorbenes Gewebe vernichtet und stattdessen neues erzeugt wurde. Nach wenigen Minuten war es geschehen und der Körper geheilt, wobei Lumino ihm beim verschließen der Bauchdecke geholfen hatte.
"Ich weiß nicht, was dieses Zeug in ihm noch alles verursacht hat. Wir sollten ihn von Zeit zu Zeit beobachten. Theoretisch ist er komplett geheilt, doch wird er sicherlich noch einige Tage im Bett bleiben und alles langsam angehen müssen. Hoffen wir, dass sich keine Nebenwirkungen zeigen.", sprach Philas müde.
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Endlich hatten sie Montera erreicht.
Über eine Woche lang hatten sie auf dem Bauernhof schuften – das hieß, Vicktor arbeitete, Violetta trieb an – und sich anschließend durch das Gestrüpp Myrtanas schlagen müssen, bis sie am Morgen des Tages endlich hatten die ersten Bauernhöfe erblicken können, die sich in unmittelbarer Nähe zur Stadt befanden.
Vicktor war eine seltsame Mischung aus auf interessante Weise gestörtem Künstler und nicht allzu intelligentem und demnach leicht manipulierbarem Hünen, und diese Mischung kam Violetta recht gelegen, zumal der Kerl ihr durch seine Vision folgen zu wollen schien. Das traf sich gut, denn schon allein ihre Reise durch Varant war so vollkommen allein und schutzlos ein verrücktes Wagnis gewesen. Mit einem gut zwei Meter großen Hünen mit der Statur eines gemauerten Scheißhauses an ihrer Seite jedoch – und sei er noch so friedfertig und unfähig, jemandem Leid zuzufügen – sah das alles vollkommen anders aus. Vicktor machte den Eindruck, als könnte er sich im Ringkampf mit einem Ork messen. Bei dem Gedanken, dass er einen kleinen Hamster, der sich in einer seiner Taschen versteckte, als seinen Lehrmeister ansah, brachte sie immer wieder zum Schmunzeln.
Die Taverne war gut gefüllt und der Lärmpegel dementsprechend hoch, als die beiden den Raum betraten. Erstaunlicherweise jedoch – anders als in Trelis – war der Schankraum nicht überfüllt mit stämmigen Orkkörpern, sondern zumindest ein wenig Platz sparendere Söldnerrüstungen blitzten ihnen zu Hauf entgegen, vereinzelt durchsetzt mit den dunklen Trachten einiger weniger Assassinen. Wie auch beim letzten „Auftritt“ gelang es Vicktor allein durch seine Größe die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sich zu ziehen, die vollste Aufmerksamkeit der Gäste der Taverne jedoch wurde ihm erneut dadurch zuteil, dass er seine Laute auf bedrohliche Art und Weise von seinem Rücken abschnallte, die stark an das Zücken eines Schwertes erinnerte. Während einige der Söldner ob des bizarren Bildes lächelten, das der hünenhafte Barde abgab, begann Vicktor mit dem ersten Lied, das sie sich im Laufe des Tages zu Recht gelegt hatten:
„Im Märzen der Bauer
Die Rößlein einspannt;
Er pfleget und pflanzet
All' Bäume und Land.
Er ackert, er egget,
Er pflüget und sät
Und regt seine Hände
Gar früh und noch spät.
Den Rechen, den Spaten,
Den nimmt er zur Hand
Und ebnet die Äcker
Und Wiesen im Land.
Auch pfropft er die Bäume
Mit edlerem Reis
Und spart weder Arbeit
Noch Mühe und Fleiß.“
Es folgte ein kurzes Lautensolo, das in die zweite Strophe überleitete,
nun jedoch setzte Violetta ein und ließ ihre kräftige, hohe Stimme erschallen:
„Die Knechte und Mägde
Und all sein Gesind,
Das regt und bewegt sich
Wie er so geschwind.
Sie singen manch munteres,
Fröhliches Lied
Und freu'n sich von Herzen,
Wenn alles schön blüht.
Und ist dann der Frühling
Und Sommer vorbei,
So füllet die Scheuer
Der Herbst wieder neu.
Und ist voll die Scheuer,
Voll Keller und Haus,
Dann gibt's auch im Winter
Manch fröhlichen Schmaus“
Mittelprächtiger Beifall bestätigte das Duo in seiner Arbeit, ebenso der sich stetig füllende Sack, der in der Runde umher ging und der Bezahlung der beiden Künstler diente. Erheiterte Rufe nach einer Zugabe ertönten, und so setzte Vicktor erneut die Laute zum Spiel an und ließ seine Stimme ertönen:
„Am Feuer da sitzen die Söldner
ein Wildschwein gebraten so krustig
und laut wird gegessen, gelacht,
am Feuer sind Söldner so lustig.
Gesänge, Gesäufe und Freude
’Die schönsten der Weiber sind mein’
es rufen des Nachts alle Söldner,
nun sag mir wer möchte kein Söldner sein.“
Nach diesen wenigen Versen stellte der Hüne das Singen ein und endete mit einem ausschweifenden Lautensolo. Er wirkte ein wenig beschämt, doch Violetta würde ihn diesbezüglich später ausfragen.
Zustimmender Beifall und ein klappernder Goldbeutel machten klar: diesmal war ihr Auftritt ein Erfolg, im Gegensatz zu Vicktors Reinfall in Trelis. Nachdem der Hüne die Laute beiseite gesteckt und Violetta den Goldbeutel an sich genommen hatte, bewegten sich die beiden an den Tresen, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen. Mit den verdienten Ersparnissen würden sie für einige Tage über die Runden kommen. Für heute jedoch wollte sich die junge Frau keine Gedanken mehr über die nächsten Tage machen. Dafür war sie einfach zu müde.
Geändert von Violetta (03.03.2008 um 11:23 Uhr)
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Ein Stück vor Vengard
Matthew war inzwischen schon von dem Rebellenlager weit entfernt, nicht das er sich nicht wohl gefühlt hätte, aber diese ganze Aufregung und der ganze Streit ärgerten ihn. Hinzu kam auch noch die Sorge das sein Gold in Vengard womöglich nicht sicher sein würde und so entschloss er sich, nach Vengard zu gehen, sein Gold zu holen und dann wieder zurück zu kehren nach Reddock. In dieser Zeit würde alles vielleicht wieder normal werden. Der junge Anwärter lies sich seinen Plan noch mal durch den Kopf laufen und nickte dann glücklich. Müde stieg er über einen Hügel und konnte dann Vengard sehen. Doch bis zu den Toren kam er nicht mehr, den ihm kam ein kleiner Trupp entgegen dessen Mitglieder er nur zu gut kannte. Es waren ein par Milizsoldaten, ein par Zunftsmitglieder und Bisper und Harold höchst persönlich.
“ Was ist den hier los?” wollte Matthew erstaunt wissen und ihm klappte der Mund hinunter als er diese seltsame Gruppe sah. “ Wir gehen Holz sammeln!” antwortete Bisper und begrüßte ihn mit einem Handschlag, so taten es auch alle anderen die dabei waren, doch Matthew behielt den Mund immer noch die ganze Zeit offen.
“ Wie jetzt Holz… ihr habt das ohne mich geplant?” “ Du reist ja die ganze Zeit rum, wir wollten das jetzt endlich machen! Wir haben 3 Karren, Werkzeug, Helfer und ein Waldgebiet in dem wir hacken können! Alles ist bereit.” erklärte Harold stolz und sah sich um. Erst jetzt fielen Matthew die 3 Karren auf die von jeweils 2 oder 3 Männern geschoben wurden. “ Wow, ich muss schon sagen! Wie habt ihr das bezahlt?” wollte Matthew endgeistert wissen. “ Wir haben dir ein bisschen was geklaut, weißt du noch damals als du uns von deinem Gold erzählt hast und meintest wir sollten uns wenn es um die Zunft geht nicht zurückhalten?” fragte Bisper ernst. “ Nein.” antwortete der Waffenschmiedgeselle ehrlich. “ Nun ja, du warst betrunken! Aber wie auch immer, wir haben 500 Goldmünzen aus deinem Versteck genommen, ein bisschen gehandelt und schon war die Sache klar. Die Wagen haben wir besonders günstig bekommen.”
“ 500?!?!?!” schrie Matthew endgeistert und fasste sich an den Kopf. “ Diese vermaledeiten Mistkerle hatten ihm 500 Goldmünzen abgeluchst? “ Okay, ich werde mitkommen! Aber nur damit ich auch sicher gehen kann das ihr mir mein Gold auch wieder gebt!” sagte Matthew. Der Akrobat überlegte kurz und besann sich dann anders:” Obwohl, ihr müsst es mir nicht zurück geben, da wo ich später hin gehe brauche ich sowieso kein Gold, aber ich komme trotzdem mit. Was machen eigentlich die Soldaten hier?” Bisper sah sich versohlen um und flüsterte dann so das nur Matthew es hören konnte: “Eines unserer Mitglieder, Ronsen wollte mitgehen, wurde jedoch in der Stadt gebraucht und so hat er uns ein par seiner Leute mitgegeben, ich glaube er hat vor uns Holz abzukaufen, ansonsten würde er uns ja nicht kostenfrei Männer mitgeben.” “ Okay, und wo geht’s hin?” wollte der Akrobat zugute letzt wissen. “ Gen Westen! Dort gibt es ein kleines Wäldchen, ich und Harold haben uns schon umgesehen, dort wird uns wohl kaum jemand stören.” erklärte Bisper.
“ Also gut, dann helfe ich euch mit den Karren und dann geht’s weiter, immer euch nach!” fügte Matthew hinzu, ging zu einem Karren und half 2 Soldaten ihn zu ziehen.
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"Es freut mich sehr, dass du mitgekommen bist, ich weiß nicht, ob ich, wenn ich alleine gegangen wäre, es geschafft hätte oder vor Verzweiflung verrückt geworden wäre. Aber du fragst dich sicher wo wir langehen werden, mein Vorschlag wäre, dass wir bis nach Kap Dun gehen werden und uns von da aus mit einem Schiff fortbewegen, genau an die Grenze Varrants. Ich habe gehört, dass Kap Dun angeblich der große Hafen der Orkflotte sein soll, da lässt sich bestimmt ein Boot finden, bei dem wir mitkommen können."
Dragan blickte zu erst zu Hiro und dann an sich hinab, seine rote Robe würde ihn sicher verraten, noch vor Kap Dun müsste er etwas anderes finden, wenn er nicht wieder im Kerker landen wollte.
"Hast du eigentlich dein Schwert mit", fragte der Goldschmied, bei diesem Gedanken sah er seine Waffe vor sich und gleich danach noch die, die in Faring lag. "Ich habe nur diese hässliche Rostlaube, mein richtiges Schwert liegt in Faring, aber vorerst muss ich mich mit diesem Ding durchschlagen, wortwörtlich. Wenn du willst, können wir ja auch bald wieder einen Übungskampf machen, mit einem Prügel, Stock oder sonstigen."
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Neuling
Leicht zögernd näherte sich der junge Farmersohn dem alten Hof vor ihm. Bisher hatte er mit seinem Unternehmen wenig Glück gehabt. Entweder hatte ihn die Leute weggejagt, oder den Joker gezogen und ein "Wir brauchen hier alle was zu Futtern! Jeder muss für sich selbst sorgen!" abgelassen. Marlon hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, doch er konnte einfach nicht ohne etwas Essbares zu Thorr zurückkehren. Es war so einfach gewesen, als er noch auf der Farm war. Doris hätte ihm sofort etwas angerichtet, ihn mit Proviant zugeschüttet. Doch er war nicht mehr bei ihnen, er war jetzt alleine. Und er musste lernen, erwachsen zu werden.
Bis auf einige Meter näherte er sich der Veranda des unbekannten Viehhofes. Er wusste dies, da er schon von weitem die Weide gesehen hatte, welche massenhaft Rinder beherbergte. Der Bauer dieser Farm war bestimmt wohlhabend genug, um ihn ein wenig seines Fleisches und ein par Liter seiner Milch mitzugeben. Jedenfalls hoffte er das. Er war an der Tür angekommen und klopfte kurzerhand. Es dauerte nicht lange und jemand öffnete ihm. Zu seinem Erstaunen war es nicht die übliche Sorte Bauer, kein kantiger, behaarter Mann im späteren Alter mit stolzem Bierbauch. Dieser war eher schmächtig, sein Bart war wegrasiert und sein Gesicht schien freundlich.
"Ja? Was willst du mein Junge?" Marlon war einige Momente lang unschlüssig was er dem Fremden entgegnen sollte, besann sich aber schnell und antwortete ihm. "Ich...ich klappere jetzt schon den halben Tag die umliegenden Höfe nach etwas zu Essen hab, doch bisher wurde ich nur grob abgewiesen. Ich würde nicht fragen, hätte ich selber etwas, doch es ist wirklich wichtig! Mir sitzen da ein par Rebellen im Nacken..." Der Mann musterte den jungen Bauernsohn einige Sekunden lang. Marlon erwartete das schlimmste, wurde aber herbe Enttäuscht. Das Grinsen auf des Mannes Mund wurde nur um einiges breiter und er erwiderte: "Komm doch erstmal rein, mein Junge! Wir sind gerade beim Mittagessen, und meine Frau würde sich sicher freuen, wenn du dich zu uns gesellst!" Marlon machte große Augen, zögerte aber keinen Moment. Er folgte dem freundlichen Bauer ins Innere des Hauses, blieb im Eingangsbereich stehen und wartete, bis sein Gönner ihn ins Esszimmer führte. Dort saßen eine Frau und ein junger Bursche am Tisch welche ein noch breiteres Grinsen auflegten, als sie den Fremden erblickten. Marlons Welt spielte verrückt. 10 von 10 Bauern hätten ihn rücksichtslos rausgeschmissen, aber diese hier schienen die Freundlichkeit in Person zu sein. Der Hausherr forderte ihn auf sich hinzusetzen, und dieser Forderung ging er sofort nach.
Er blieb das ganze Essen über, schlug sich vorzüglich den Bauch voll und bedankte sich mehre Male bei dem netten Ehepaar und ihrem Sohn. Sie gaben ihm ein Bündel mit in Salz eingelegten Rinderfleisch und fünf Liter Milch mit auf den Weg. Warum sie das taten, blieb unklar. Als es zum Abschied gekommen war, bedankte sich Marlon weitere hundert Mal und sie versicherten ihm ebenfalls hundertmal, dass er sich nicht hätte bedanken müssen. Dann verließ er ihr Grundstück. Mit der fetten Beute, würden die Rebellen ihn bestimmt noch einige Nächte unterbringen.
Ronald schob die Tür zur Veranda zu. Er blickte seine Frau an und spürte, dass ihre Freude bereits nachgelassen hatte. Er sah ihr an, dass sie ihrem Sohn immer noch hinterher trauerte. Er nahm sie in den Arm, strich ihr sanft über den Rücken und versuchte ihr die Tränen zu ersparen. Sein Sohn tauchte im Türrahmen auf, blickte ihn mit großen Augen an und er erwiderte seinen Blick. Es war sein zweiter Sohn, und er liebte ihn genauso wie ihren ersten. Er war der einzige, der ihnen geblieben war, und sie taten alles daran ihm ein schönes Leben zu schenken. Nach dem Tod ihres ersten Sohnes mussten sie eine große Krise durchmachen, und es hatte lange gedauert, bis seine Frau wieder bereit war ein Kind zu kriegen. Und dieser junge Bursche mit dem sie zu Mittag gegessen hatten, er hatte ihm so ähnlich gesehen... Er hatte ihnen geholfen die Erinnerungen an ihren Erstgeborenen nicht zu verlieren. Und sie dankten ihm dafür.
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Die Luft war kühl. Für einen Tag wie diesen zwar nicht übermäßig kalt, doch etwas wärmer hätte es nach Eddies Meinung schon sein können. Seine alte, ramponierte Jacke, deren Löcher den Wind ungehindert an seine Haut kommen ließ, hatte, ebenso wie seine Arbeitshose schon bessere Tage gesehen. Seine guten Kleider wollte er für diese schmutzige und dreckige Arbeit nicht opfern. So machte er sich also daran, die Schafe auszumisten. Der Bauer, dessen Hof sich in der Nähe von Vengard befand, bot Eddie vor einiger Zeit eine Stelle als Bauer an, da dieser nicht mehr wusste, wie er zu Geld kommen sollte. Das Geschäft als Schmied war lange nicht mehr so ertragreich, wie er es sich vorgestellt hatte. Deshalb sah er sich bei den stadtnahen Bauern nach einem Platz für einen Leiharbeiter um, mit Erfolg.
Seit nunmehr drei Monaten arbeitete Eddie nun schon bei dem Bauern, führte einfache Schmiedearbeiten wie Hufe beschlagen, Nägel herstellen, oder auch mal einen Hammer reparieren, sowie die Feldarbeiten aus.
Täglich musste er sich um die Versorgung der Schafe, Rinder und Schweine kümmern, den Stall ausmisten und noch einiges mehr.
So war es auch an diesem Tage. Der kühle Wind blies Eddie durch sein lockiges Haar, während er gerade den Stall vom Unrat seiner Bewohner befreite. Urplötzlich klopfte es an die massiven Tore und eine ihm sehr bekannte Stimme drang an seine Ohren.
„Eddie, hättest du Lust, der Zunft etwas zu helfen?“ Lang musste er hin und her überlegen. Eigentlich hatte die Arbeit ja Vorrang, doch in dem Fall, so dachte er, könne man auch eine Ausnahme machen.
„Klar, warum nicht! Worum geht es denn?“ So erklärte Matthew ihm alles, was sie heute vor hatten. „Ein Ausflug in den Wald, das kommt mir gerade Recht!“ dachte er sich, während er sich bei Matthew durch ein Kopfnicken interessiert zeigte.
„Ja, ich bin dabei, lass uns losgehen!“
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In der Nähe von Faring
„Drei Anthocyane – dunkelrote Früchte mit feinen Härchen und Dornen am Stiel. Ein paar Waldflooren – Grasartiger Büschel mit ein paar hellblauen Blüten. Eine Salzpflanze – Länglicher grüner Stiel mit vielen kleinen Blättern und an der Spitze eine lila Blüte.“ Listete Shakir innerlich nochmals auf.
Außerdem konnte er nicht wiedersehen noch einmal zu versuchen den Namen des Trankes auszusprechen, welcher der Alchemist von Faring vorhatte zu brauen. „Antihiii… Antihistano … Antihistaminke… Antihistaminika!“ Mit einem breiten Lächeln im Gesicht ging der junge Mann weiter an der Felswand entlang in der Hoffnung hier eine der Pflanzen zu finden. Der Alchemist der Stadt hatte Shakir eine gute Belohnung für diesen Auftrag angeboten, da der schwarzhaarige sich zurzeit sowieso mit gewissen Geldproblemen rumschlagen musste, hatte er sofort eingewilligt. Er hatte einen Zettel mit den Namen und dem Aussehen der Pflanzen bekommen, um sich sofort darnach auf den Weg zu machen.
Doch der Sammler hatte sich die Aufgabe leichter vorgestellt. Als er abermals in seine Tasche schaute, konnte er erleichtert feststellen, dass die beiden bereits gefundenen Pflanzen ihren Platz nicht verlassen haben und immer noch in der Ledertasche lagen.
Sein Blick folgte ein wenig die Felswand entlang. „ Dort oben müsste eigentlich die Festung von Faring sein – um genau zu sein der hintere Teil der Festung. Ich denke dort ist im Moment Kan, der Kriegsmeister der Orks und…“ Er warf den Gedanken beiseite und stürzte auf die Felswand zu. Direkt vor dem Massiven Gestein hatte der junge Sammler eine Pflanze entdeckt, die der Anthocyane sehr ähnelte. Shakir betrachtete dieses kleine Ding ausgehend, bis er sie sorgfältig mit seinem Dolch abschnitt und zu den andren Pflanzen in die Tasche legte.
Mit einem leisen kichern erhob er sich und legte den Kopf in den Nacken. „Eigentlich ein ganz schönes Leben…“
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
"Ob ich eine Waffe dabei habe?", fragte er belustigt. "Hey wir machen hier irgendeine ziemlich schwere Prüfung glaubst du ich gehe unbewaffnet aus Vengard raus? Natürlich habe ich mein Schwert dabei.", sagte er und präsentierte dem Novizen das polierte Breitschwert.
"Hat mir bisher gut gedient, keine schlechte Qualität.", berichtete er stolz und sah auf Dragans Ersatzwaffe hinab.
"Übungskampf...sowie früher was?", lachte er.
"Wie dem auch sei, wenn wir schnell nach Varant wollen, sollten wir umso schneller los." Er kramte ein wenig in seinem Beutel herum und zog eine Karte hervor.
"Ich weiß nicht wie gut du dich hier auskennst, ich persönlich hatte es noch nie so mit Wegen. Ähh laut dieser Karte, müssen wir..,ähh..." Irritiert drehte er die Karte und gab sie letzten Endes Dragan, der damit mehr anfangen zu können schien.
Wenigstens einer , dachte der Schwarzhaarige und verstaute die Karte wieder. Beide schienen ein wenig nervös, reisten sie doch regelrecht ins Unsgewisse. Sie hatten zwar ein Ziel, jedoch wussten sie noch nicht recht wie es weiter gehen sollte, waren sie erst einmal da. Zumindest konnten sie so ihren Marsch schon am frühen Nachmittag starten, was sie sogleich taten und in Richtung Kap Dun marschierten. Mit dem Novizen zu reisen war für Hiro nichts besonderes, hatten sie doch mit den anderen Rekruten die Grundausbildung zusammen hinter sich gebracht. Nun galt es eine weit aus größere Aufgabe zu bewältigen, so unwahrscheinlich viel größer, dass Hiroga allein die Vorstellung des ihm womöglich bevorstehenden Ruhmes erfreute. Diese Reise konnte ihnen einiges nutzen, oder auch dafür sorgen, dass die beiden Vengard nie wieder sehen würden. Jedoch ging er mit viel Optimismuss ans Werk, er glaubte an Dragan und sich. Sie würden es schaffen, allein weil sie es versuchten. Über die Gefahren die ihre Unternehmung mit sich brachte dachte er nicht viel nach, schließlich hatte Dragan sie auch nicht besonders erwähnt. Was wohl daran lag, dass er den Schwarzhaarigen nicht gerade dazu bringen wollte umzukehren. Zumindest war so die Motivation des Knappen gesichert und er hatte kein Problem damit, sich auf einige Tagesmärsche vorzubereiten.
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Reddock
Welche Wohltat doch ein paar Stunden Schlaf bewirken konnten. Auch wenn ihm immer noch die Müdigkeit leicht plagte so hatten die wenigen Stunden die er sich nun dank der Befreiten Männer gönnen konnte ihm Gut getan. Die Meisten die mit ihm ins Lager gekommen waren hatten diese für sie Überraschend kommende Verstärkung gerne willkommen geheißen und sich etwas Ruhe gegönnt. Wie auch der Gelbäugige der sich nun von seinen Provisorischem Lager erhob. Wie lange war er nun schon hier untertage ohne die Sonne oder den Nachthimmel auch nur einmal gesehen zu haben. Fragte er sich. Ungewiss ob er nun 3,4 tage oder sogar noch länger. Hier unten verweilte , konnte es sein das er schon sein Zeitgefühl verlor?. Antgar grinste gezwungen,wusste er doch sobald hier alles unter Kontrolle wäre. Würde er doch bestimmt wieder die Sonne erblicken. Gemütlich schlenderte er aus der Felsenkammer in der er geschlafen hatte. Mürrisch blickend und sich einen Überblick verschaffend sah er sich um. Die Männer die sie Befreit hatten hielten noch immer die Wache. Ein gutes Zeichen überlegte er kurz um seinen Blick weiter schweifen zu lassen.
Die Männer die vor Stunden noch an den Lippen Cenfars hingen und jeden seiner Befehle bind befolgt hätten. Hatten sich in dem Hauptschacht verteilt. Kleiner Gruppen unterhielten sich andere gingen irgendwelchen Tätigkeiten nach. Aber nichts deutete darauf hin das vielleicht eine Gefahr hiervon für das Lager ausgehen würde. Eher das Gegenteil hier schien sich langsam wieder etwas Normalität und vernüftiges Denken in den köpfen der Männer und Frauen breit zu machen. Was nach den letzten Tagen erfreulich wäre. Doch was war mit Cenfar und Sarit? Hatte sich Centfar damit abgefunden das er nicht der Anführer dieses Lagers wäre. Und gab es Neuigkeiten über Sarit und seine Männer , geschweige von Javier, lebte dieser eigentlich noch? Nach Javier würde er wohl nur die Männer die mit ihm aus Vengard kamen fragen können. Javier´s Männer auch wenn sie nun Wache hielten hätte man wohl kaum die ganze Wahrheit anvertraut. Wie es aber um Sarit stehen würde dies könnte er bestimmt von jeden hier erfahren, wenn er ihn in ein Gespräch verwickeln würde.
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Sie hatten es geschafft, die Gefahr war gebannt. Zumindest zur Zeit, denn man konnte ja nie wissen, was für Nebenwirkungen solche schwarzmagischen Zauber haben konnten. Deshalb war Vorsicht geboten! In der Hütte schien es wie ausgestorben. Als wäre alles in Ordnung, als ob der Krieg nie stattgefunden hätte, so friedlich ging es in dieser einen Hütte zu. Vor Erschöpfung waren alle drei Magier in einen tiefen Schlaf gefallen, nachdem die Operation von Javier geglückt war. Man musste sagen, dass sie es sich verdient hatten, dennoch gab es noch viel für sie zu tun. Im Schlaf warf Philas ein Reagenzglas um, dessen Inhalt auch gleich über ihn kam. Kaltes Wasser, das sollte ihn wohl aufwecken. Verschreckt fuhr der Großmeister der arkanen Mächte hoch. Wo war er denn hier? Perplex schaute er sich um, bis er Javier und die beiden Feuermagier entdeckte. Ab da dämmerte es ihm dann auch. Allerdings kam es ihm auch, dass er noch einige Dinge zu erledigen hatte und diese ziemlich wichtig waren. Die Müdigkeit war noch immer nicht von ihm gewichen, was aber wenig wichtig war. Immerhin ärgerte sich der Priester ja schon, dass er überhaupt eingeschlafen war. Umso mehr war er jetzt motiviert, diesen sogenannten Sarit davon zu überzeugen, an einer Unterredung teilzunehmen, die das ganze Chaos hier aufklären sollte. Und bei Innos, niemand konnte ihn davon abhalten. Im Halbschlaf richtete er sich auf, das kalte Wasser hatte also doch nicht so viel genutzt. Sein Kopf fühlte sich an, als ob eine Gruppe Trolle darin Seilspringen veranstalteten, mal ganz abgesehen von seinem verspannten Nacken. Möglichst leise versuchte er nach draußen zu gelangen, was auch einigermaßen glückte, immerhin hatte er niemanden geweckt.
"Was jetzt?", überlegte der Priester.
Cenfar hatten sie bereits in der Hand, was die Situation wieder komplett drehte. Die meisten wandten sich von dem Möchtegernanführer ab und sahen in Sarit nun den einzigen, den wahren Anführer des Lagers. Na wenn sie sich da mal nicht täuschten. Demnach arbeitete wohl nun fast das ganze Lager für den Kerl, was ihm nicht gerade einen Vorteil einbrachte. Aber wenn er nur ein wenig gläubig war, so würde er den Priester empfangen, auch wenn er nicht unbedingt wollte. Nun musste Philas nur noch an den richtigen Mann geraten, der ihn zu seinem Anführer führen konnte und der Rest war ein Kinderspiel. Oder auch nicht, das lag ganz bei Sarit. Die Haare des Priesters hatten unter Stress zu leiden. Ganz zerzaust sahen sie aus, doch war das ja bald Normalzustand. Wahrscheinlich würde ihn keiner freiwillig zu Sarit führen, deshalb musste er sich wohl darauf gefasst machen, dass er sie irgendwie überzeugen musste, wie auch immer. So schlenderte der Priester in Richtung Arena, dort hoffte er einen geeigneten Typen zu finden, der ihm sagen konnte, wo er diesen Anführer finden konnte. Allzu schwer konnte es ja nicht sein, Sarit auszumachen. Das Lager war nicht gerade riesig und wenn er sich annähernd wie Cenfar verhielt, waren ein Haufen Wachen an seinem Aufenthaltsort.
"Seid mir gegrüßt, Männer!", begrüßte der Priester freundlich.
Die Reaktionen auf sein Erscheinen waren unterschiedlich. Einer zuckte vor Ehfurcht zusammen, während es ein anderer einfach nicht fassen konnte und den ganzen Alkohol wieder ausspuckte, den er soeben trinken wollte. Ein dritter blickte ihn verächtlich an und spuckte auf den Boden, was dem Priester nicht entging.
"Ihr wisst nicht zufällig, wo ich diesen Typen namens Sarit finde?", fragte der Auserwählte höflich.
"Und wenn es so wäre?", entgegnete jemand.
Philas fixierte den Mann, der gesprochen hatte. So eine Antwort musste jetzt ja kommen.
"Tja, wenn es so wäre, dann würde ich euch höflichst darum bitten, mich zu ihm zu führen.", meinte der Priester lächelnd.
"Wie geht es Javier?", warf ein anderer interessiert ein.
"Ganz gut, würde ich sagen.", antwortete Philas.
"Dann ist er schon wieder auf den Beinen?", fragte ein anderer begeistert.
Lächelnd schüttelte der Heiler den Kopf. Hätten sie weniger Zeit mit Streitereien verschwendet, wäre er jetzt gewiss wieder auf den Beinen gewesen und hätte allen den Marsch geblasen.
"Nein, ist er nicht. Das wird auch noch einige Tage so bleiben.", gab der Heiler Auskunft.
"Also, wer führt mich nun zu Sarit?", wollte der Feuermagier wissen.
"Folgt mir!", forderte ihn ein schlaksiger Kerl auf.
"Achja... fast hätte ich es vergessen. Erzählt allen im Lager, dass Javier bald wieder fit ist und es sicher nicht gutheißen würde, was hier los ist.", teilte er dem Haufen mit.
Dann folgte der Feuermagier dem schlaksigen Kerl quer durch den Hauptschacht, dann in einen düsteren Nebenschacht. Da hatte er ja die richtigen Leute angesprochen. Vorne am Durchgang sah er schon zwei bullige Typen, die sicher als Wachen fungierten.
"Da vorne. Den Rest müsst Ihr alleine gehen. Wenn die wissen, dass ich Euch zu ihm gebracht habe, teilen sie mich in zwei Hälften.", raunt der Kerl.
Philas schlenderte den Rest des Weges allein entlang, bis er bei den Wachen angekommen war. Ziemlich klein waren sie, doch übersäht mit Muskeln, die so aussahen, als ob sie aus Stahl wären.
"Was willst du hier, Magier?", raunte es ihm schon entgegen.
"Ach, ich will nur kurz ein wenig mit eurem Chef reden. Wenn ihr so nett wärt...", sagte der Priester.
Die Rebellen griffen nach ihren Waffen, schauten ihn ziemlich übel gelaunt an. Sir Xeon blieb ruhig, machten noch einen Schritt auf den Eingang zu.
"Keinen Schritt weiter!", brüllte einer der Kerle.
Eine blitzende Klinge bahnte sich den Weg an den Hals des Auserwählten. Sein Kumpane hinter ihm hatte schon den Speer parat. Verärgert schaute der Priester auf das Stückchen Stahl an seinem Hals. Die beiden hatten ihn am falschen Tag erwischt, die Müdigkeit reizte ihn doch ganz schön.
"Ich gebe dir zwei Möglichkeiten. Entweder du steckst das Schwert wieder weg oder du wirst es bereuen. Deine Entscheidung.", meinte Philas.
Ein Lachen konnten sich die beiden nicht verkneifen, als der Feuermagier dies sagte.
"Jetzt hör mal her, du Rockträger! Entweder du verschwindest jetzt von hier oder ich mach dich einen Kopf kürzer.", fauchte ihn der Kerl an.
Unbemerkt mobilisierte der Magier seine magischen Kräfte, während er dem Kerl mit müden Blicken ins Gesicht sah. Das Grinsen wich blitzartig von seinem Gesicht, wandelte sich schlagartig zu einer schmerverzerrten Fratze. Das glühend rote Schwert kam klirrend auf dem Boden auf.
"Falsche Antwort.", teilte der Priester mit.
"Und du packst deinen Zahnstocher weg, sonst lernst du mich kennen!", warnte der Großmeister.
Jetzt hatte er endlich freie Bahn. Es gab immer irgendwelche Schwachköpfe, die ihn entweder unterschätzten oder sich selbst überschätzten. Das war menschlich. Philas trat ein, entschlossen Sarit zu überreden, mit ihm zu kommen.
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in den Wäldern um Montera
Das wilde Jaulen der Wolfshunde und ihr zerren an den Ketten. Mit denen er sie Hielt. Deutete fest darauf das der eine Gesuchte nicht mehr weit Entfernt sein konnte. Ärgerlich blickte er zu dem Morra neben sich der nicht besseres zu tun hatte als diese Fackel zu heben. Damit sie schon von weiten von den Flüchtigen gesehen werden konnten. Aber was sollte er machen Morra´s waren nicht nur Hässlich und Dumm sie konnten auch kaum im Dunkeln sehen.
Ein Knacken eines Astes lies ihn aus seinen Gedanken hoch schrecken. Der Flüchtende? Anscheinend die Hunde zogen in diese Richtung aus der das Geräusch gekommen war.
„Darüber wir Müssen“
Grunste er in einen Barschen ton den Söldner an. Ohne weiter auf den Morra zu achten der in seinen Augen sowie so die Schuld dafür trug das er hier durch den Wald Stapfte und sich nasse Füße holte. Folgte er den Hunden durch das Gebüsch.
“Verdammte Dornen“
Zischte er wütend, als einige Haarbüschel an diesen Hängen blieben. Die Hunde zogen nun wie verrückt, als sie den Flüchteten erblickten. Mit verkratzten Antlitz und Blutenden Wunden an den Händen und Armen stand er da vor ihm wie gelähmt vor Angst. Morî´ak`una Grinste. Einen der beiden Flüchtlinge hätte er nun also gefunden.
„Ihr hab ihn.“
Sagte auf einmal die Stimme der Orksöldners neben ihm. Morî blickte ihn voller Verachtung an.
„Hier halte sie , ich werde ihn Fesseln.“
Sagte er in einen Ton der den Stolz eines Jägers wieder spiegelte der soeben seine beute erlegt hatte. Morî schlug sich dabei mit der Faust auf die Brust um dies noch zu verdeutlichen. Er reichte dem Söldner die Ketten an denen die Wolfshunde zerrten, noch bevor dieser sie Richtig in der Hand hatte lies der Kleine Ork los. Zielsicher Stützten sich die Hunde auf den Exsklaven der sich schon mit der wieder Gefangen nahme abgefunden hatte und darauf wartete wieder in ketten gelegt zu werden. Ein Lautes Nein schrie er noch auf bevor sich die Hunde auf ihn stürzten.
„Dummer Morra, was hast du gemacht, schnell mein Sklave.!“
Schrie er den Orksöldner kurz an, und sah diesem zu wie er versuchte die Wolfshunde von den am Boden liegenden wegzuziehen. Morî grinste und genoss diesen Anblick. Nach kurzer Zeit gelang es den Orksöldner die Tier von dem am Bodenliegenden zu ziehen. Morî trat näher, was der Kerl lebte noch. Wütend blickte er zu den Söldner. Auch wenn dieser vielleicht meinte er wäre wütend weil sein Sklave verletzt wäre so wäre ihm dieses gleich gewesen. Er war wütend weil er noch lebte. Einen Toter das wäre eine gute Abschreckung für all die anderen gewesen die nun auch an die flucht dachten. Warum hatte er denn sonst die Hunde losgelassen. Aber so ein entstellter hatte auch was er würde den anderen Tag täglich zeigen was es hies sich mit ihm einzulassen. Morî griff nach der Kette mit den Tieren die der Söldner kaum bändigen konnte.
„Gib her“
Knurrte er ihn an und machte eine Geste zu ihn das er sich um den Kerl kümmern sollte. Mit einen Verwundeten Morra machte er sich nun zurück zu der stelle wo sie sich von den Anderen Söldner getrennt hatten auch wenn er nur wenig Hoffnung hatte das dieser ihm die für ihn freudige Kunde bringen würde das der andere Flüchtling gestorben wäre.
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Nähe Silden
Die beiden Jäger waren aufmerksamer denn je, seit sie die Spur des Rehs gefunden hatten. Keinen Laut durften sie von sich geben, denn sonst würde das Tier sie hören und augenblicklich fliehen. Dann hätten sie keine Chance mehr. Also schlichen sie durchs Unterholz, sahen sich nach dem Reh oder dessen Spuren um. Plötzlich blieb Ardogon stehen und deutete auf einen Baum in einigen Metern Entfernung. Ihre Beute labte sich an der Rinde eines Baums und hatte sie zum Glück noch nicht wahrgenommen.
"Du läufst vor", Ardogon deutete am Reh vorbei, "und stellst ihm eine Falle. Ich werde warten und es später zu dir treiben. Aber halte genug Abstand zu dem Tier." Tobaro nickte und lief los, so leise, wie es ihm bei dem Laub unter seinen Füßen möglich war.
Es verging einige Zeit, bis sich Ardogon sicher war, das Tobaro die Falle aufgestellt hatte, dann nahm er seinen Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Er würde das Tier wahrscheinlich nicht treffen, das wusste er, aber er würde es aufscheuchen. Und so geschah es. Der Pfeil schlug in zwei Metern entfernug vor dem Reh in den Boden, worauf dieses Augenblicklich loslief. Der Jäger konnte nur hoffen, dass Tobaro es geschafft hatte. Er lief dem Tier hinterher, verlor es nach kurzer Zeit aber aus den Augen, da es einfach zu schnell lief. Immerhin in die richtige Richtung. Doch weit musste er nicht mehr laufen, bis er das Tier sah, in einem Netz, kanpp über dem Boden. Ardogon staunte nicht schlecht, und sah Tobaro mit anerkennendem Blick an. Dann zog er seinen Dolch und tötete das Tier, was garnichtmal so einfach war, wo es in Todesangst doch heftig strampelte. Tobaro löste das Seil und sie Befreiten das tote Tier aus dem Netz. Vom nächsten Baum schnitt Ardogon einenn kleinen Tannenzweig ab und legte ihn dem Tier ins Maul. Auf diese Weise zollte er dem Tier Respekt, bevor er es schließlich häutete und das Fleisch herausschnitt. Über die Reste die übrig geblieben waren, wie die Eingeweide, würden sich Wölfe und andere Raubtiere freuen.
"Das mit der Falle hast du gut hinbekommen", lobte Ardogon Tobaro.
"Danke. Lukan hat es mir gezeigt."
Sie mussten nun allerdings schnell zurück nach Silden und konnten sich nicht mehr lange im Wald aufhalten. Denn heute wollte keiner von beiden hier übernachten, wenn die Wölfe sich über das Reh hermachen würden. Wahrscheinlich würden sie vor Menschefleisch keinen Halt machen. Gegen zehn Uhr kamen sie in Silden an, Ardogon spannte das Fell zum Trocknen in einen Rahmen, danach zogen die beiden ein wenig durch Silden und kamen schließlich bei der Wassermühle an.
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„Macht hier eigentlich jeder, was er will“, blaffte der Anführer der Winterkrieger. Die drei Männer, an denen sich sein Zorn entlud, standen vor ihm, die Köpfe gesenkt. „Es tut uns leid“, murmelte einer der drei Kerle, doch Waylander war nicht in Geberlaune. Noch bevor er sich um Gor Na Jan hatte kümmern können, musste er sich diesem Problem annehmen. Claw und Stoffel kamen heran. „Was ist passiert?“, wollte der Lagermeister wissen. „Diese drei Helden haben einen Orktrupp angegriffen, der zwischen Montera und hier patrouillierte“, antwortete Waylander knapp. „Waren wir nicht deswegen hier?“, fragte Claw trocken. „Ja, sicher, deswegen sind wir hier. Aber wir sind nicht hier, um mit drei Mann, einen Orktrupp anzugreifen, dessen Stärke man nicht einschätzen kann. Diese drei Kasper haben die Vorhut angegriffen, die übrigen acht Orks hatten sie dabei völlig übersehen, und um dem die Krone aufzusetzen, hatten sie nichts besseres zu tun, als direkt ins Lager zu flüchten. Die Wachen am Tor haben noch zwei Grünfelle erschlagen. Die übrigen werden vermutlich nach Montera unterwegs sein, um Verstärkung zu holen“, schloss Waylander und schnallte sich den Waffengurt um. „Was hast du jetzt vor?“, fragte Stoffel. „Wonach sieht es aus. Wir werden sie verfolgen. Mal sehen, ob ich das Spurenlesen schon verlernt habe. Also, Stoffel kommt mit mir, Claw, was ist mit dir?“ Der Veteran stand bereits in der Tür der Holzhütte und hatte seine Waffen dabei. „Lasst alles hier, was ihr nicht unbedingt braucht, wir werden unsere Kräfte brauchen, um sie noch einzuholen. Sie haben einen kleinen Vorsprung.“ „Ich begleite euch“, erklang die Stimme des ehemaligen Templers, Gor Na Jan.
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Noch immer waren sie des Rätsels Lösung nicht näher, Kap Dun dagegen schon. Trotzdem würden sie noch eine Weile brauchen bis sie den Ort erreichen würden. Wenn Hiroga sich recht entsann war Kap Dun direkt jedoch gar nicht ihr Ziel, viel eher war es die Umgebung des Ortes, über den der Schwarzhaarige so gut wir gar nichts wusste. Das einzige was er mit Kap Dun verbandt war das Wort Gefahr, da die Orks dort die Oberhand zu haben schienen. Wie sie dort oder zumindest in der Umgebung ein sicheres Schiff nach Varant bekommen sollte war für den Knappen fast ein so großes Rätsel wie die Prüfung des Feuers selber. Doch zumindest hatte er hier die Hoffnung, dass Dragan eine Antwort wusste oder sie vor Ort das Problem lösen konnten.
Der Pfad dem sie folgten, war in der Dunkelheit kaum noch zu erkennen. Sie mussten Aufpassen, dass sie nicht von ihrer spontan gewählten Route abkamen und ins Ungewisse stolperten. Wo sie schlafen würden stand auch noch nicht fest, war es doch nicht gerade angenehm im Freien zu schlafen mit der Gewissheit, dass Unachtsamkeit hier ganz schnell das Ende bedeuten konnte. So hoffte er innerlich auf eine sichere Höhle, die ihnen Schutz bieten würde. Waren sie unterwegs waren Wölfe nicht wirklich die größte Gefahr. Ruhten sie jedoch aus, stieg das Risiko umso mehr.
Seit einer ganzen Weile schwiegen die beiden jungen Männer, sie hatten nichts worüber sie reden wollten und wenn waren es doch nur die ungelösten Rätsel. Das Raten und Nachdenken war jedoch eine gute Gelegenheit um sich die Zeit während des Fußmarsches zu vertreiben. Wenn sie Glück hatten standen sie am nächsten Abend schon an Deck eines Schiffes und betrachteten das Meer, während sich das Schiff langsam ihrem ersten richtigen Ziel und Anhaltspunkt näherte.
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Dunkel. Es war dunkel. Nicht nur ein bisschen, so richtig, richtig dunkel. Schwarz. Richtig. Sehen konnte man gar nichts mehr. Nicht einmal mehr die Hand, selbst wenn man sie direkt vor das Gesicht hielt und auch nicht, wenn man sie etwas weiter vom Gesicht entfernte. Man sah auch nicht die Bäume im Wald, die ständig im Weg waren, die für Kopfschmerzen sorgten, wenn dieses wichtige Körperteile gegen sie schlug. Die Wurzeln waren natürlich auch nicht zu sehen. Deswegen war es ganz normal zu stolpern. Nicht ab und zu. Ständig. Immer wieder. Direkt auf die Schnauze fallen, das war wahrlich keine Seltenheit. Auch nicht, dass man beim Aufstehen mit dem Kopf gegen einen harten Ast knallte. Die Dunkelheit war wahrlich nicht sonderlich nützlich. Fast wäre er soweit gegangen, sie als störend zu bezeichnen. Eigentlich war sie das auch, doch so einfach war es eben auch wieder nicht. Nicht ganz leicht zu verstehen, selbst für ihn nicht, obwohl es doch nur für ihn verständlich war. Keine ganz einfache Situation. Er überlegte, wohin er eigentlich wollte. Wieso er eigentlich lief, obwohl er doch gar nichts sah. Wie er hierher kam. Irgendwo war ja doch alles gespeichert, irgendwo in seinem Kopf, den er sich ständig anschlug. Es lies sich einfach nicht richtig nachdenken. Männer in Blau. Daran erinnerte er sich. Dunkelhäutig waren einige gewesen, egal, jetzt waren sie fort. Zurück in die Wüste, hatten sie doch nichts Böses im Schilde geführt? Selbst wenn, das war uninteressant. Andererseits waren sie der Grund. Der Grund für seinen derzeitigen Aufenthaltsort. War er nicht irgendwo herunter gefallen? Die Erinnerung war nicht sonderlich stark, aber er hatte sich kaum verletzt. War das geplant gewesen? Auch egal, daran ändern lies sich nichts und passiert war ja auch nichts. Wo er sich wohl befand? Wenn er etwas sehen hätte können, dann hätte er vielleicht auch sagen können, wo er sich befand. Vielleicht. Eigentlich war das ziemlich unwahrscheinlich, aber so lies es sich wenigstens auf die Dunkelheit schieben. Die Dunkelheit. Der Feind. Der Gegenspieler. Halt, war das nicht wieder falsch? Die Erinnerung war weg, aber irgendwann war doch irgendetwas gewesen. Die Dunkelheit. Er erinnerte sich nicht mehr, aber es war auch egal. Wo wollte er überhaupt hin? Ein Dorf. Es war ein Dorf. Silden. Ja, dort hatte er eine ganze Weile verbracht. Doch in seinem Geburtsdorf war er auch lange gewesen, jetzt war er dort nicht mehr. Keine Heimat. Wieso also dieses dumme Dorf im Wald? Viel Glück hatte es ihm ja bisher nichts gebracht. Er war einer dieser Waldbrüder, aber Nutzen hatte er daraus noch keinen gezogen. Eigentlich bedeutete dieses kleine Dorf nichts. Aber es war immerhin ein Ort, den er besuchen konnte. Wenn er ihn denn fand. Er sehnte sich nach den Stimmen, hätte er sie doch nicht fort geschickt. Eine halbe Stunde war das nun her, vielleicht auch eine Ganze. Auf jeden Fall war es seitdem still. Richtig still. Der Wald schien gar nichts sagen zu wollen, damit es noch stiller war. Nur ab und zu das Klonken des Kopfes, das Stürzen und natürlich die Schritte. Allmählich gesellte sich ein schweres Schnaufen hinzu, immerhin, er erzeugte alleine ja schon eine ganze Menge Geräusche. Vor allem, wenn man bedachte, dass der ganze Wald kein einziges Geräusch zu Stande brachte. Wie lange lief er eigentlich schon? Irgendwann mittags war er losgelaufen, vielleicht war es aber auch schon in der Früh gewesen, eigentlich war es auch egal. Viel wichtiger war ja, wann er ankam. Auf diese Frage konnte er nur leider nicht antworten. Still. Dunkel. Langweilig. Schlimmer konnte es wirklich nicht mehr kommen.
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Reddock
Müde schaute Neraida hinauf zum sternenübersäten Himmel und kam nicht drumherum, all die funkelnden Punkte auf dem schwarzen Teppich mit einem Gähnen hallo zu sagen. Seit der Trupp aus Vengard in dem großen Rebellenlager der Küstenregion angekommen war, hatte die junge Frau nichts weiter als diesen Vorbereich gesehen, der anscheinend als Eingang zum wirklichen Versteck fungierte. Bis jetzt hatten die zum Schutz zurückgelassenen Soldaten, die unter dem Befehl des Ritters Guthjars standen, nichts weiter getan, als ein Stück vor der Treppe, die hinab in die von steilen Wänden umgebenen Sänke führte, Wache zu schieben und die Augen aufzuhalten. Man hatte Neraida gesagt, dass es ein riesen Problem wäre, wenn im Moment die Orks den Aufenthalt der Widerstandskämpfer entdecken würden und somit hatten die Wachtposten umso aufmerksamer sein müssen. Während Guthjar und die anderen beiden Männer anscheinend keine nennenswerten Probleme damit hatten, draußen unter freiem Himmel zu schlafen und ständig wachsam in die Gegend schauen zu müssen, war die einfache Waffenmagd, die weder den eisernen Willen eines Ritters, oder die längst zur Gewohnheit gewordene Routine besaß, schnell dieser Aufgabe überdrüßig geworden und hatte versucht, sich die zäh dahinstreichende Zeit irgendwie zu vertreiben, was ihr nur schwer hatte gelingen wollen. Auch Guthjar war dies wohl aufgefallen und oft hatte er der jungen Frau erlaubt, sich ein bisschen in dem äußeren Teil des Lagers umzusehen, der nicht unter der Erde lag. Schon seit ihrem Eintreffen in Reddock hatte der Eingang in den Untergrund Neraidas Aufmerksamkeit erregt, doch bis jetzt hatte sie noch keine Chance gehabt, sich den Stollen dort unten näher anzusehen.
" Hier draußen fällt der Sternenhimmel einem richtig gut auf." unwillkürlich zuckte die Waffenmagd zusammen, als hinter ihr auf einmal eine Stimme ertönt war und erleichtert atmete sie auf, als sie die Gestallt von einem der Rebellen erkannte, der in den letzten Tagen oft zu den Wachtposten der Neuankömmlinge gekommen war.
" Ich kann mir vorstellen, dass man drüben in der großen Stadt Vengard dem Himmel oft keine Beachtung schenkt. Eine Schande, wenn ich mir nun all die Sterne dort oben angucke." mit ruhiger Stimme hatte der Rebell gesprochen und Neraida zum Grübeln gebracht. Wie war das bei ihr, wenn sie in der Hauptstadt weilte? Sie konnte nicht wirklich sagen, ob sie dort oft den Sternenhimmel beachtete, doch stimmte sie dem Mann zu, dass es wirklich schade war, so einen Anblick sich entgehen zu lassen.
" Ich bin froh, dass ihr hier her gekommen seid. Jetzt bläst hier hoffentlich wieder ein frischer Wind."
Geändert von Neraida (02.03.2008 um 10:30 Uhr)
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Reddock
Nachdem der Feuermagier sich Einlass in den Höhlenabschnitt verschafft hatte, trat er noch mehr Männern gegenüber. Dieses Mal waren es sechs Leute, anstatt nur zwei. Immerhin, doch auch sie konnten ihn auf Dauer nicht aufhalten. Irgendwo musste Sarit ja stecken, vielleicht war er ja sogar unter den Kerlen, die an dem Tisch saßen, Rum tranken und sich lautstark unterhielten. Was fanden denn diese Menschen so an Alkohol? Sie meinten, er ließe vergessen? Selbst damit hatten sie Unrecht. Was brachte er mit sich, außer noch größeres Leid? Als die Kerle bemerkten, wer dort so unverschämt hereinplatzte, sprangen sie von ihren Hockern und blickten ihn erstaunt an.
"Entschuldigt, ich störe nur ungern, aber ich würde gerne mit Sarit sprechen.", rückte der Priester auch gleich mit der Sache raus.
Flüche wurden ausgestoßen, Waffen gezogen, worauf sie sich einen missbilligenden Blick von Philas einhandelten. Der Priester blieb ruhig, schlenderte langsam auf die Gruppe zu.
"Also... wer von euch ist Sarit?", wollte Philas nun wissen.
"Lasst uns alleine!", ertönte eine tiefe, raue Stimme.
Brummend, immer noch leise fluchend, marschierten und torkelten die restlichen fünf Männer hinaus, nur ein einziger blieb übrig. Das war also Sarit. Im Vergleich zu Cenfar, war er mindestens einen Kopf größer, hatte deswegen aber nicht weniger Muskeln. Zudem besaß er noch einen Bart und schulterlange, schwarze Haare. Außerdem fiel dem Heiler noch eine Narbe an der rechten Backe auf. Er trug eine Rüstung aus Leder und teilweise Plattenteilen, sowie ein ziemlich großes Beil, das an seinem Waffengürtel baumelte.
"Du bist also dieser Magier, über den manche im Lager reden.", meinte Sarit.
"So? Die Leute reden über mich? Dann hoffe ich wohl nur Gutes.", entgegnete der Priester.
"In der Tat. Meine Männer behaupten, dass du Javier heilen willst.", fuhr der Rebell fort.
"Das ist bereits geschehen. Er wird bald wieder auf die Beine kommen.", berichtete der Heiler.
"Das ist gut, sehr gut!", strahlte Sarit.
"Ist es das? Wirklich? Hast du nicht Angst, dass du deine Position dadurch wieder verlierst?", fragte Philas scharf.
Der Rebell antwortete nicht, verzog nur verärgert das Gesicht, als ob er nichts für die Situation könnte, in der sie nun alles steckten.
"Merkst du nicht, dass du und Cenfar das gesamte Lager ins Chaos stürzt?", fuhr der Priester fort.
"Unsinn! Die Rebellen brauchen einen vernünftigen Anführer und wenn sie den haben, wird Ruhe einkehren!", krächzte der Rebell.
Der Adlige sah schon, dass das so nichts wurde. Sarit würde nicht einsehen wollen, was er da anrichtete. Im Moment war er blind für die Wahrheit.
"Würdest du mit mir kommen, um dich mit dem General zu unterhalten?", fragte Sir Xeon schließlich.
"Warum sollte ich das tun? Was für einen Nutzen würde das haben?", wollte Sarit nun wissen.
"Das wirst du dann sehen, wenn du dort bist.", sagte der Priester müde.
"Kein Interesse!", erwiderte der Rebell abwehrend.
"Du weißt, dass die Truppe hier nicht wieder abzieht, bis alles geklärt ist?", hakte der Feuermagier nach.
"Ja.", antwortete Sarit knapp.
"Dann kannst du dir auch sicher denken, dass ich es mir nicht ansehen werde, was ihr hier veranstaltet. Was gibt euch noch das Recht, euch Rebellen zu nennen? Seht euch doch mal an! Ihr bekämpft euch selbst, greift gierig nach Macht, doch Wörter wie Verantwortung und Pflichtgefühl sind euch fremd!", prangerte der Geistliche an.
"Sei ruhig, du Wanderprediger!", schnauzte Sarit ihn an.
Warum mussten diese fanatischen Rebellen immer nur so stur sein? Dass Sarit mit ihm kommen würde, war eigentlich schon beschlossene sache. Allerdings wusste er davon noch nichts. Seine Schläfen massierend, schritt er auf einen der Hocker zu und setzte sich.
"Du weißt, dass ich ohne dich nicht hier hinaus gehe!?", flüsterte der Magus.
"Was ist denn zu viel verlangt, wenn ich dich darum bitte, mit dem General zu sprechen?", fragte Philas gereizt.
"Es wird schon bald vorbei sein, dann bin ich der neue Anführer des Lagers.", sagte Sarit nur.
Mit einem Satz war der Magier auf den Beinen, schlug mit beiden Händen auf den Tisch. Flammen loderten an seinem Körper. Diese Naivität brachte ihn zum Kochen.
"Gar nichts verstehst du! Wie kann man nur so naiv sein?!", schrie der Feuermagier.
Erschrocken wich Sarit von dem flammenden Magier zurück, hielt die Hand zum Schutz davor. Sir Xeon gab ihm keine Optionen und keine Alternative mehr, sondern Sarit hatte Folge zu leisten. Dem Willen Innos' hatte er Folge zu leisten.
"Du wirst jetzt mit mir kommen oder Innos wird dich dein Leben lang strafen!", prophezeite der Diener des Lichtgottes.
Das Feuer war schon lange wieder erloschen, die Stimme des Magiers war wieder auf normaler Lautstärke. Philas konnte sich nicht vorstellen, dass der Rebell jetzt noch widersprechen konnte.
"Nun gut, um Innos' Willen.", willigte er ein.
Der Priester holte einmal tief Luft, deutete dann mit einer Handgeste zum Ausgang und folgte Sarit wortlos.
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