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    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Nein, Shar’ok hatte kein Problem mit Blut, hatte er schon zu viel davon gesehen und mit Geruch würde er auch zurecht kommen, sich also nicht übergeben müssen, davon ging der junge Ork zumindest mal aus, wusste er doch nicht wirklich was alles auf ihn zukommen würde, er konnte es nur vermuten.

    Nachdem der Schamane also sechs der acht Fackeln gelöscht stand er nun gegenüber der Schamanin und erschuf erst in seinen Gedanken eine Lichtkugel und diese entstand dann langsam in seinen Händen. Sie gab ein bläuliches Licht von sich, das war angenehm für die Augen und war gerade so hell, dass sie gut sehen konnten. Shar’ok lenkte die Kugel immer so mit seinen Gedanken, dass Tuk-Tuk gut sehen konnte, dass sie gut sah war wichtig. Shar’ok war nur ihr Gehilfe und bei ihm war es nicht unbedingt von Nöten, obwohl er natürlich der Schamanin ganz genau zusah.

    Tuk-Tuk schien zu wissen was sie tat und der junge Schamane war doch etwas überrascht wie ruhig sie dabei blieb, sicher aber fiel ihr das schwer. Ihre Arbeit konnte sie aber nur gut machen wenn sie ihre Nerven im Griff hatte, das wussten sicher beide und er bewunderte sie dafür.
    Erst entfernte die Schamanin wie angekündigt die Organe und übergab sie Shar’ok, der sie wiederum in eine Schale mit Alkohol legte. Der junge Ork war angespannt, konnte er den Schweiß auf seiner Stirn deutlich spüren.

    Als Tuk-Tuk nach und nach alle Organe entnommen hatte reinigte sie noch einmal den Innenraum, die Zeit nutzte der junge Schamane um Nadel und faden herzurichten. Die Größe der Nadel und die Stärke des Fadens wählte er nach eigenem Ermessen und hoffte, dass er sich auch richtig entschieden hatte.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Ritter Avatar von Silmacil
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    Silmacil ist offline
    Silmacil trank einen großen Schluck des großartigen Getränkes, dessen Geschmack ihm schon viel zu lange nicht mehr auf der Zunge gebrannt hatte.
    Gerade zu überumpelt von dem Redefluss seines Gegenüber, eines Orksöldners mit dem er in dier Arena schon häufiger mal die Klingen gekreuzt hatte, versuchte Sil erst einmal seine Gedanken zu ordnen.
    Er entsann sich seiner Worte, die er vor ein paar Tagen im Staub der Arena gemacht hatte. Der Orksöldner hatte ihn damals fair geschlagen, es stand also gleichstand zwischen ihnen. Trotzdem war es ein seltsames Gefühl, sich plötzlich privat und freundlich mit jemanden zu unterhalten, bei dem alle vorrangegangenen Begegnungen damit endeten, dass der eine von dem jeweils anderen blutend zu Boden geschickt wurde...
    Sil nahm noch einen Schluck, während der Schmied fortfuhr, und genoss das Gefühl von Nordmarer Nebelgeist auf seiner Zunge und wie es wie flüssiges Feuer seine Kehle herrunterrann und seine Brust mit einem wärmenden Feuer füllte. Seine restlichen Glieder wurden bereits etwas schwer, ob vom Alkohol oder von der vorrangegangenen Kraftanstrengung konnte Silmacil nicht sagen, jedoch war das kein allzu gutes Zeichen...

    "Ansonsten kannst du dich hier frei bewegen, was mir gehört, gehört ab jetzt auch dir.“ schloss der Schmied, und Silmacil erhob sich wieder.
    Das mit dem "frei bewegen" würde wohl an Snak scheitern, aber der andere Teil war hochinteressant. Zumindest was der Söldner an Werkzeug da hatte würde Sil sich mal genauer ansehen. Zwar war ihm klar, dass er nicht das geringste davon mitnehem dürfen würde, aber wenn er wirklich etwas für den Rüstungsschmied machen sollte brauchte er dazu gutes Handwerkszeug.
    Zwar hatte Sil keinen direkten Nutzen davon dem Schmied zu helfen, aber er hatte nun einmal sein Wort gegeben, und wer weiß? Vieleicht würde dieser Gefallen eines Tages erwiedert werden... Schaden konnte es auf jeden Fall nicht.
    Silmacil nickte dem Söldner zu, und ging zielstrebig in richtung Hammer und Amboss und besah sich ein Werkzeug nach dem anderen, das er in die Finger kriegen konnte.

    "Smarian... richtig? Also ich kann nichts versprechen, die Qualität dessen was ich dir schmieden kann hängt stark von deinen Wünschen ab, und der Zeit die ich Snak abschwatzen kann. Das was du so an Werkzeug hier hast ist zwar recht gut, aber für das Goldschmieden nicht optimal."
    Silmacil legte den leichten Hammer wieder auf den Amboss zu den anderen Werkzeugen, darunter 2 schwerere Hämmer, zurück und sah den Söldner fragend an.
    "Dann schieß mal los, was hast du dir denn so vorgestellt?"

  3. Beiträge anzeigen #83
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Das Herz war das letzte Organ, das sie vorsichtig mit dem scharfen Skalpell aus den Fängen des Fleisches heraustrennte, es war das mächtigste Organ und hätte sogar noch zum Schlagen gebracht werden können, allerdings nicht lange und nur durch die Kraft der Magie. Dennoch war es voller Macht, ein Herz hatte in der Kultur der Orks schon immer eine große Bedeutung. Manchmal aßen die Schamanen die Herzen besiegter Feinde und in Kriegsfehden sogar die der feindlichen Orks. Außerdem benutzten sie sie, um in Vergangenheit und Zukunft zu sehen, oder aber auch um sich die Macht des einstigen Trägers zugute zu machen. Sich ein Herz einzuverleiben war grausam, aber nicht zu verachten, wenn man einen tieferen Sinn verfolgte. Die Schamanin wusste noch nicht, ob sie Ic's Herz essen würde, das würde sie zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Doch davon ahnte Shar'ok natürlich nichts und das war auch gut so.

    Zuvor hatte sie den Brustkorb mit einem feinen, scharfen Schnitt aufgeschnitten und mittels zweier Zangen so geweitet, daß sie darin arbeiten konnten. Ic'Shak hatte sehr viel Blut verloren, viel mehr, als gesund für ihn war. Auch deswegen war er gestorben, aber es war nicht der Hauptgrund. Jedenfalls war nur noch sehr, sehr wenig von dem roten Lebenssaft in dessen Körperinneren. Es war dahingehend befreiend, daß der Schamane schon tot war, daß sie einfacher arbeiten konnten. Nicht auszudenken was wäre, wenn der Ork noch am Leben gewesen wäre, vor Schmerzen schreiend, wild zappelnd und den Heilern das Gewissen belasten, daß sie ihn vielleicht nicht mehr retten konnten. Andererseits, hätte Tuk-Tuk alles dafür getan, wenigstens noch diese Möglichkeit gehabt zu haben. Denn auch wenn die Voraussetzungen ungünstig waren, die Schuld hatte sie ohnehin zu verantworten, Schmerzen konnte man kurzzeitig ausblenden und gegen das Zappeln gab es unzählige Möglichkeiten der Sedierung.

    Neben dem Herzen entfernte sie auch die Leber, die Nieren und die Milz. Auf Magen, Darm und Lunge verzichtete sie bewusst. Auch und gerade das Gesicht, sowie der Kopf blieben unangetastet.

    Normalerweise hatte man nun Assistenten, wie sie es einst war, die den Brustkorb wieder schlossen und vernähten, aber nun musste sie auch dies noch machen, wies Shar'ok aber an, ihr gut dabei zuzusehen. Sein Licht war perfekt, doch auch so kostete es sie viel Konzentration. Kleinere Schweißperlen liefen immer wieder über die Stirn und mussten weggetupft werden, kleinere Blutrinnsale bildeten sich auf den Tüchern, auch ihre Kleidung bekam immer wieder etwas ab.

    Aber schließlich war es geschafft. Die Narbe war unauffällig aber doch unübersehbar, wenn man sie sehen wollte, sah man sie auch, sie sprang aber nicht direkt ins Auge. Bald schon war es dem Toten egal, würde das Fleisch doch vergehen und die Fäden übriglassen, aber für den Moment war es wichtig, später würde über dem Brustkorb natürlich massive Kleidung liegen.

    »Lege die Organe in die Gläser mit dem Alkohol, aber sei vorsichtig, hörst du? Du darfst sie nicht verletzten, außerdem muss genügend Alkohol vorhanden sein. Ich gehe einen Moment an die frische Luft…«
    Später würden die Organe noch einmal umgelagert werden, in prunkvollen Gefäßen würden sie dann lagern, verziert mit alten Runen, aus edlem Metall. Aber für den Moment waren die Gläser ausreichend.

    Der eigentlich schwerste Akt war getan, aber fertig waren sie deswegen noch nicht.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Obwohl Shar’ok nicht die eigentliche Arbeit gemacht hatte, hatte es ihn angestrengt, er hatte aber immer ganz genau darauf geachtet was und vor allem wie es die Schamanin gemacht hatte. Der junge Schamane wollte so viel lernen wie es nur ging, sich alles ganz genau einprägen.

    Er hatte keine Ahnung wie lange sie schon an der Arbeit waren, hatte er sich so darauf konzentriert was Tuk-Tuk gemacht hatte und so nicht auf die Zeit geachtet aber es war ihm eigentlich auch egal. Verstehen konnte er aber, dass die Schamanin frische Luft brauchte, die Pause würde ihr gut tun. Shar’ok stellte sich in der zeit die Gläser zurecht und tat dann die Organe hinein, dabei war er sehr vorsichtig, das hätte Tuk-Tuk nicht extra sagen müssen aber er nahm es so hin.
    Nachdem die Organe in den Gläsern waren, füllte er diese bis zum Rand mit Alkohol auf, so wurden sie konserviert und bedeckte die Gläser dann.

    Auch wenn es so aussah war das keine leichte Aufgabe aber der junge Ork hatte sie gemeistert. Die Schalen, in denen kurz zuvor noch die Organe gelegen hatten, räumte er weg und machte erst einmal sauber. Alles Unnötige räumte der Schamane zur Seite und schaffte Platz, damit sie sauber weiter arbeiten konnten. Gerade war er so weit fertig als die Schamanin den Raum wieder betrat.

  5. Beiträge anzeigen #85
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    »Ah, das hat gut getan.«, ließ sie verlauten und streckte ihre Hände nach vorne, verkeilte die Finger und presste sie dann gegeneinander, ein deutliches Signal, daß es nun weitergehen konnte. Sogleich säuberte sie wieder ihre Hände im Alkoholbad, denn durch das Verlassen des Kellers und dem Gang ins Freie konnten sie wieder belastet sein, an diese Kleinigkeiten musste man immer und immer wieder denken.

    Schließlich nahm sie Nadel und Faden und sah zunächst, was der junge Schamane da herausgesucht hatte. Sie war einverstanden. Es musste ein grober Faden sein, denn sie mussten eine ganze Körperhälfte wieder annähen. Shar'ok hielt dabei die Körperhälften dicht zusammen, während Tuk-Tuk die Nadel immer und immer wieder durch das tote Fleisch drückte, was schon lange nicht mehr so leicht war.

    Erst als sie ihn stabilisiert hatten und eine deutlich sichtbare Naht über die Wunde reichte, was mehr wie zusammengeflickt denn genäht aussah, konnte sie endlich zum eigentlichen Punkt der Operation kommen. Die Magie. Jener wundervollen Möglichkeit, die sie einst als Meisterstück bei ihrem Lehrmeister, dem Menschen Ceron, dem Hohepriester des Kastells gelernt hatte. Es war ein seltsames Machwerk, anders als die normale Magie, die sie einsetzten, um zum Beispiel ein Licht zu erschaffen, dennoch war ihr Prinzip relativ simpel und gerade deswegen war es auch so wichtig, daß sie vor kurzem noch gegessen hatten, denn für das, was sie jetzt vorhatte, brauchte sie eigene Körperkraft und verbrauchbare Materie, ohne diese würde sie sich selber zerstören und somit nicht heilen, sondern töten.

    »Pass genau auf Shar'ok, ich werde mich jetzt begeben in eine Phase der Konzentration. Meine heilende Magie wird die Haut und das Gewebe des Toten soweit wieder herstellen, daß es reicht für unsere Zwecke.«

    Gesagt getan, nun, natürlich war es nicht so einfach, aber im Grunde doch. Sie legte ihre beiden Hände auf den Bereich um den Magen, schloss die Augen und atmete tief ein. Das magische Netz baute sich auf und sie fühlte sich in die abgestorbenen Regionen vor. Schließlich lokalisierte sie die umliegenden Haut- und Gewebefetzen, schließlich strömte die pure Magie in sie hinein und gab ihren Zellen einen letzten Wachstumsschub, wodurch sich diese neu teilten und vermehrten.

    Es war eine anstrengende Prozedur, aber schließlich sah man, wie selbst an der Oberfläche der Narbe neue Haut vor ihren Augen entstand und so die Naht langsam aber sicher überdeckte. Es war lange nicht so gut und elastisch, hätte noch einige solcher Anwendungen benötigt, aber für den letzten Weg des Schamanen reichte es aus.

    Mit energischem Schwung, offenem Mund und einem lauten Keuchen riss sie die Hände wieder vom Körper, die dort wie angeklebt schienen und atmete schneller und lauter. Eine solche Prozedur ging nie ohne Folgen ab, doch sie hatte es geschafft. Es war nicht das Beste, aber es war gut, sie konnte stolz auf sich sein.

    »Ich denke, es reicht für heute.« Zwar hätte sie gerne noch weitergemacht, doch die Heilung der Körperzellen war jedes Mal eine neue Anstrengung, die kaum kalkulierbar schien, erst recht, wenn man versuchte, schon totes, abgestorbenes Gewebe zu heilen und neu zubilden, ja, gar zum Wachstum anzuregen.
    »Ich schlage vor, wir treffen uns morgen zur Mittagszeit hier wieder. Gehe zuvor zu den Robenwebern und lasse dir geben eine prunkvolle Robe. Morgen wird der Tag der Schmückung sein, du wirst also sein sehr viel unterwegs. Einverstanden?«

  6. Beiträge anzeigen #86
    Lehrling Avatar von Pardo
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    Pardo ist offline
    „diese Teile sind schwerer als ich dachte… und nun muss ich wohl da hoch…. dort wird sich sicherlich ein Abnehmer finden“
    Pardo legte ein breites Grinsen auf, als er über sich die mächtige Festung Faring ausmachte. Jedenfalls erzählte ihm das einer der fahrenden Händler, der fluchend aus dieser Richtung kam.
    „Passt genau auf die Beschreibung des Händlers. Zweifelsohne.“
    Gemach marschierte er den Hang hinauf, unbemerkt aber direkt in die Pranken eine der Wachen. Orkwachen. Zusammen mit einem Diabolischen Grinsen näherte sich dieser, stoppte den unaufmerksamen alten mit einem leichten Hieb gegen die Seite und starrte hinab auf ihn.
    „Verdammt, ignorieren hat wohl doch nicht geholfen…“
    Planlos, jedoch trotzdem entschlossen blickte er den stattlichen Biest in die Augen.
    „Ich… bin Sklave. Siehst du das nicht? Ich muss weiter Arbeiten…“
    Das Grinsen des Orks wandelte sich plötzlich zurück in eine finstere Mine, er schnaubte kurz
    „Ich werde das überprüfen! Solltest du mich angelogen haben, mache ich dich nicht nur einen, sondern gleich drei Köpfe kürzer, klar?“
    Pardo nickte, angesichts der Drohung musste er nun wohl Vorsicht walten lassen, marschierte aber weiter.
    „ist ja schon mal ein netter Empfang… jetzt weiß ich warum man mich immer vor diesen Biestern gewarnt hat.“
    Oben angekommen, blickte er sich vorsichtig im Dorf um, auch wenn ihn einige der Sonnenstrahlen die ihm entgegen schienen, daran hindern wollten.
    „Das sind also diese so genannten Söldner… müssen wohl verdammte Bastarde sein, wenn sie sich in den Dienst der Orks stellen…“
    Der alte Südländer schüttelte leicht den Kopf, sah sich aber weiter um.
    „Eine Taverne..? Ist doch genau das richtige für meinen Anlass.“

    Entschlossen schritt er durch den Eingang des Gebäudes. Dort sah er das typische Bild einer verrauchten Taverne, in der muskulöse Männer um die Wette tranken und sich anschließen prügelten. Nichts neues, für einen mittlerweile in die Tage gekommenen Veteranen. Weit in der Ecke konnte er einen Tisch mit einem einsamen Söldner ausmachen. Dieser hatte einen der grünen, aromatischen und wohl schmeckenden Stängel zwischen den Fingern und genoss es sichtlich diesen binnen Minuten in Asche zu verwandeln.
    „Wenn der nicht für einen Deal zu haben ist, dann bin ich….König Rhobar…“
    Dummer Vergleich, wie er kurz darauf anmerkte, aber er sollte Recht behalten. Der Kahle starrte gereizt gen der hölzernen Wand, vor der sich der alte breitbeinig aufstellte und die 2 Säcke randvoll mit Sumpfkraut auf den Boden fallen lies. Nun hatte Pardo seine Aufmerksamkeit erhascht und gesellte sich zu ihm. Zurückhaltend nahm er auf den Platz vor dem kahlen Stellung, warf beide Arme auf den Tisch und begann zu sprechen.
    „Mein Name ist Pardo de Alvarez. Du siehst mir aus wie jemand der Sumpfkraut gebrauchen könnte… sogar eine ganze Menge Sumpfkraut. Ich hab hier 2 Säcke vom feinsten Sumpfkraut das du je geraucht hast, das verspreche ich dir. Ich würde sie dir gerne anbieten, aber…“

  7. Beiträge anzeigen #87
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    .Rude ist offline
    „...alles hat seinen Preis“
    Geduldig starrte er dem alten, ergrauten Südländer in die Augen. Vorsichtig zog er einen seiner Stängel aus der Tasche, während sein Gegenüber, Pardo, dies ebenfalls tat und etwas Kraut aus einem der beiden Säcke zu einem Stängel umformte und anschließend anzündete. Beide zogen an ihrem Kraut.
    „Mein Name ist Rude… Arenakämpfer der Orks. Was verlangst du für das Kraut?“
    „Nun, natürlich Gold und am besten einen kurzen Geleitschutz aus der Stadt.. Ich nehme an, der Ork wird mich kein zweites Mal durchgehen lassen…“
    Rude nickte verständnisvoll, das Problem mit den Bastarden hatte er damals selbst. Fest zog er am glimmenden Kraut
    „und an wie viel Gold hast du etwa gedacht?“
    Der alte überlegte kurz
    „150 pro Sack.“
    „150…?“
    Dieses Angebot lies sich Rude auf der Zunge zergehen, bevor er weitere Worte verlor. Er könnte sich den Weg zurück zur Höhle sparen und einfach das Kraut nehmen… aber 150 Gold? Das ist ne Menge Holz. Vorsichtig setzte er an
    „Bist du für Verhandlungen offen?“
    „Natürlich“
    „250 für beide!“
    „280“
    „….“
    „Na, was sagst du? Ist ein fairer Preis, dafür das ich dich gerade erst seit 5 Minuten kenne…“
    Rude nickte. Der alte schien im sympathisch, aber trotzdem auf seine Art überlegen. Rude war einfach nicht für verbale Handlungen geboren… er lies lieber die Taten sprechen. Zögerlich nickte der Kahlkopf
    „Ich nehme beide für 280 Goldmünzen.“
    Sein gegenüber zog wohl überlegt am Stängel, legte diesen kurz beiseite und reichte dem Arenakämpfer die Hand
    “Junge, du wirst es nicht bereuen.“
    Rude streckte ihm die Hand entegegen, schüttelte diese kurz und betrachtete die 2 hinter Pardo liegenden Säcke. Diese hatten ein identisches Emblem wie die Säcke die sie aus Lago entwendeten. Rude wurde misstrauisch und hackte kurz nach
    „…woher hast du das Zeug eigentlich?“
    „aus der Wüste…“
    „….“
    „Lago.“
    Dies war die Richtige Antwort. Dem alten konnte er wie es schien also doch vertrauen. Die mittlerweile abgebrannt auf dem Tisch liegenden Stängel wurden kurzerhand vom Tisch gefegt, anschließend packte der Kahlkopf eifrig die beiden am Boden liegenden Säcke, schulterte diese und symbolisierte dem alten Südländer mit einem Nicken gen Ausgang, das er ihm folgen sollte...

  8. Beiträge anzeigen #88
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Shar’ok hatte die zeit genutzt und sich ausgeschlafen, er war doch sehr erschöpft gewesen und hatte die Ruhe dringend gebraucht. Der junge Schamane mochte sich gar nicht vorstellen wie sich erst Tuk-Tuk fühlen musste.

    Jetzt aber musste er sich erst einmal stärken und so machte sich der junge Ork auch gleich auf den Weg zur Taverne.
    Das Wetter war mal wieder alles andere als schön, die Himmel war bedeckt, nur ab und zu mal riss die Wolkendecke auf und ließ ein paar Sonnenstrahlen hindurch.

    Die Taverne war voll aber Shar’ok hatte kein Problem damit einen Platz zu bekommen, seine Robe sorgte schon dafür. Wie so oft entschied er sich für einen Eintopf, der ihm auch umgehend an den Tisch gebracht wurde. Er war lecker aber jetzt hätte er doch noch gerne ein paar von Tuk-Tuks Kräutern, mit denen schmeckte er doch noch etwas besser. Shar’ok aß recht schnell, ließ sich nicht viel Zeit dabei, hatte er doch noch etwas vor. Nachdem die Schüssel dann leer war machte sich Shar’ok auch gleich wieder auf. Er musste nun als erstes zu den Robenwebern, auf dem Weg dorthin versuchte der junge ork seinen Geist frei zu halten, an nichts zu denken, so versuchte er seine Kräfte zu sparen, wusste Shar’ok doch nicht wie lange er dieses mal durchhalten musste.

    Von den Robenwebern erbat er dann die prunkvollste Robe die sie hatten. Die schauten ihn erst etwas seltsam an, war ihm nicht klar ob sie wussten wozu der Schamane diese brauchte aber sie fragten auch nicht nach.
    Es dauerte auch gar nicht lange bis sie ihm eine Robe vorlegten die wirklich seine Erwartungen noch übertraf, als wenn sie für diesen Anlass gefertigt worden war. Die Robe war einfach perfekt und einem Schamanenältesten überaus würdig, so fand es wenigstens Shar’ok. Er bedankte sich kurz und machte sich gleich auf den Weg, um Tuk-Tuk zu treffen, er war mal gespannt was sie sagen würde.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Auch der Schamanin hatten ein paar Stunden Schlaf gut getan, allerdings hatte sie bereits ein paar Stunden mehr in den Beinen, als der junge Orkschamane wie verabredet schließlich zurück in das Kellergewölbe kam, wo er sich gewiss sein konnte, daß die Schamanin bereits auf ihn wartete. Nach einer kurzen Begrüßung reichte der Ork ihr eine Robe, die sie sogleich begutachtete. Shar'ok, der etwas größer war, hatte eine wirklich schöne Robe ausgesucht, sie war perfekt, das hieß… nein, nicht ganz. Ihr Assistent hatte einen entscheidenden Fehler gemacht, nämlich nicht darauf geachtet, daß der Schamanenälteste ein gutes Stück kleiner war als er selber. Die Robenweber hatten wohl vermutet, daß die Robe für ihn sein sollte. Dann wiederum war natürlich die Frage, wieso sie ihm dieses wertvolle Stück einfach überlassen hatten, war doch allen bekannt, wie eitel und teilweise stur die Weber waren, die in der Regel selber das Amt eines Schamanen inne hatten und ihre sehr, sehr wertvollen und langwierig gearbeiteten Roben nie einfach so hergaben. Jedenfalls nicht ohne Erklärung oder Begründung für welchen Zweck.

    Dies machte Tuk-Tuk dem jungen Ork auch sogleich klar und bat ihn, das gute Stück rasch umzutauschen oder umändern zu lassen, obwohl dies wohl gar nicht so einfach gewesen wäre. Am besten wäre es wohl, wenn sie ein anderes, den Maßen Ic'Shaks entsprechendes Stück da hätten. Shar'ok verschwand wieder, während die Schamanin ihr "Werk" noch einmal begutachtete. Sie hatte den gesamten Körper - mit Ausnahme des Kopfes - mit einem speziellen Verband umwickelt, diesen sehr straff angezogen, damit er den Körper gleichermaßen schützte wie in Form hielt. Danach hatte sie ihm leichte Unterkleidung angezogen, obwohl diese wohl unter der Robe ohnehin nicht aufgefallen wäre. Außerdem lag bereits kostbarer Schmuck bereit, Preziosen von großem Wert, der Schatzmeister hatte sich anfangs geweigert zu kooperieren und den Diener Tuk-Tuks – einen anderen Ork – wüst zurückgeschickt, doch die Schamanin brauchte nicht viele Worte, um den alten Geizhals bei ihrer zweiten, persönlichen Visite schnell zu überzeugen, daß er seine besten Stücke herausrücken sollte. Auch der Schatzmeister wusste, wann er eine Wahl hatte und wann nicht. Für die Beerdingung des Schamanenältesten war den Orks nichts zu teuer.

    Während Shar'ok noch fort war und der Tag älter wurde, kehrten auch einige andere Schamanen in das Kellergewölbe ein, boten ihre Hilfe an oder wollten den Toten einfach nur sehen. Vermutlich trauten einige der jungen Schamanin auch einfach nicht und wollten ihr auf die Finger schauen, aber diese Sorge erwies sich als unbegründet und Tuk-Tuk ließ alle ihre Brüder und Schwestern gewähren, war es doch ihr gutes Recht und sie mittlerweile weit genug.
    »Shanterum bugut theie Ic'Shak? Wo sollen wir ihn aufbahren?«, fragte sie schließlich in die Runde und ein lautes Gemurmel brach vom Zaun.

  10. Beiträge anzeigen #90
    Schwertmeister Avatar von Tok`schok
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    Tok`schok ist offline
    Tok´schok brachte die meiste Zeit wieder einmal in seinem Gemach. Dort übte er weiter hin die Illusionen die ihm Ic'shak beigebracht hatte. Die meisten konnte er schon recht gut wie einen Apfel in eine Birne verwandeln und die Luft riechen zu lassen wie wenn in diesem Raum eine Leiche verwesest. Trotzdem hoffe Tok´schok das sein Lehrmeister bald wieder kommen würde auch wenn er ihn nicht sonderlich gemocht hatte. Bisher war keiner der Boten die Tok´schok hatte aussenden lassen zu ihm gekommen das machte ihm schon Hoffung das der Shak irgendwo auf der Reise war und oder sich irgendwo in Faring aufhielt aber dort nicht gestört werden wollte.

    Gerade als Tok´schok sich daran machen wollte die Illusion der Brennenden Tür zu üben ging diese schlagartig auf. Kein Klopfzeichen war davor zu hören gewesen. Tok´schok schaute den Ork an der nun beim ihm im Zimmer stand und nach Luft schnappte. Dann sagte der Schamane des Urkma-Clans "Warum trittst du ein Klopfen in mein Gemach?" Der Ork schluckte und sagte "Entschuldigung das habe ich vergessen ich muss ihnen nur eine wichtige Botschaft machen. Es geht um Ic'shak!" Tok´schok schaute den Ork an und sagte dann "Ja sprich" Der Orkbote holte nochmals Luft und begann dann zu erzählen. "Ic'shak wurde Tod gefunden, morgen wird er im Tempel beigesetzt. Deswegen habe ich auch vergessen zu Klopfen weil es ein schwerer Schlag für den Schamanenzweig ist das ein solch Hoher Schamane nun verstorben ist." Tok´schok konnte es nicht glauben was der Ork ihm dort erzählte. Der Ork der ihn unterrichtet hatte ist nun Tod. Wie sollte er dann die Magie des Dritten Kreises erlernen wenn sein Lehrmeister verstorben ist. Tok´schok wies den Boten an sein Gemach zu verlassen denn er brauchte nun etwas Zeit für sich.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Shar’ok verstand, dass es so nicht ging, er hatte nicht wirklich auf die Größe der Robe geachtet und war nun zu den Robenwebern zurückgekehrt. Diese schauten ihn erst einmal verwundert an, dachte sie doch sicher, dass die Robe nun doch nicht gefallen hatte. Diese Sorge konnte der Schamane seinen Glaubensbrüdern aber schnell nehmen und sah in erleichterte Gesichter. Als er ihnen erklärte, dass er die Robe nur etwas kleiner brauchte rechnete er schon mit Gezeter aber einer der Robenweber, ein Schamane, so wie er auch verschwand kurz und kam einen Augenblick später schon mit einer anderen Robe wieder. Diese glich der Vorherigen ganz genau, war nur kleiner und dürfte dem Schamanenältesten sicher passen.

    Erleichtert lief er schnell wieder zurück, die Schamanin würde sicher schon auf ihn warten. Als er dann wieder im Kellergewölbe ankam schaute er verwundert, einige Schamanen waren anwesend und sie diskutierten scheinbar wo Ic'Shak aufgebahrt werden sollte.
    Erst hielt er sich raus, dann aber hatte er eine Idee, und Shar’ok warf einfach mal in den Raum was er darüber dachte.

    Wie währe es mit neuen Tempel? Da können jeder Abschied nehmen.
    Geändert von Shar'ok (01.03.2008 um 14:48 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #92
    Lehrling Avatar von Pardo
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    Pardo ist offline
    Nett. Die Hütte, in die der kahle ihn brachte, sah fast so aus wie seine damalige Kapitänskajüte, nur etwas kleiner, schlechter eingerichtet und ungemütlicher. Aber der Alte hatte keinen Grund zu klagen. Er hatte ein Dach über den Kopf, eine Art Lebensversicherung und Sumpfkraut. Jedenfalls hatte er das noch vor kurzem, aber Rude erwies sich so gastfreundlich ihm reichlich davon abzugeben, wenn er etwas rauchen wollte. Mit einem Stängel des eben an seinem kahlen Kunden verkauften Krautes zwischen den Lippen, blickte er aus eines der beiden Fenster, die sich in der mickrigen Hütte befanden. Schon den ganzen Tag peitschten heftige Winde über das Land, gepaart mit starkem Regen, der wie aus Kübeln auf die Häupter der Söldner draußen hinab ging, ergab diese eine relativ üble Kombination. Pardo entschloss sich erst einmal hier zu verweilen, bis sich diese Umstände geändert hatten. Ebenfalls in der Hütte befand sich José, der neben Rude und Pardo ebenfalls von den Südlichen Inseln stammte. Der schwarzhaarige Sumpfkrauthändler und Orksöldner saß wie beinahe immer, jedenfalls wurde ihm das so vom kahlen erzählt, unproduktiv in der Ecke der Hütte und lebte seinen Rausch oder seine neue verrückte Sumpfkrautkombination aus. Auf Pardo de Alvarez machte er jedenfalls einen sympathischen Eindruck. Wobei man anmerken musste, dass Pardos Menschenkenntnisse nicht gerade die besten waren. Er hatte in seinen mittlerweile 61 Jahren so einige Menschen leben und sterben sehen, doch jedes Mal wenn er dachte, er habe sie durchschaut, überzeugten sie ihn genau vom Gegenteil. Prüfend fuhr der Blick des alten durch die Hütte. Neben einem wackeligen Tisch und einem mittlerweile nur noch dreibeinigen Stuhl gab es fast nichts was noch zu gebrauchen war. Doch weit in der Ecke, halb verhüllt unter einem Tisch erkannte er etwas wohl Bekanntes.
    „Hey, wem gehört denn die Pfeife dort hinten?“
    „….?“
    „Na, die hölzerne Pfeife dort in der Ecke.“
    „Ahso…Reno.“
    „geht es etwas ausführlicher?“
    „Die gehört meinem Kumpel Reno… son rothaariger Typ, hat sich schon ne Weile nicht mehr blicken lassen seitdem er in die Mine war. Ich glaube er hat seine Bestimmung gefunden…“
    Der kahle lachte kurz auf.
    „Der wird sich über das Sumpfkraut freuen…. Wir hatten unserer ursprünglich in einer Höhle platziert, es aber dort vergessen…“
    Als Pardo diese Worte aufnahm, war ihn klar um welche Höhle es ging. Die Höhle, in der er einige Tage zuvor übernachtet hatte und das eben an Rude verkaufte Sumpfkraut stahl. Der alte Südländer unterdrückte ein Lachen, konnte sich ein breites Grinsen aber nicht vermeiden. Vorsichtig überprüfte er ob sein alter, aber immer noch brauchbarer Dolch sowie sein Messer noch griffbereit waren. Sollten sie etwas herausfinden, war er geliefert und mit ihm seine 280 Goldmünzen. Rude blickte hinab zum am die Wand gelehnten alten und bemerkte dessen verkrampfte Haltung.
    „…was ist los?“
    „Nichts. Rein gar nichts.“
    „….“
    Nervös zog Pardo am fast komplett abgebrannten Stängel und reduzierte diesen letztendlich zu Asche, bevor er den eben aufgenommenen Rauch mit aller Kraft hinaus blies und eine Art Schleier zwischen ihn und Rude bildete.
    „Gutes Zeug…“
    Meinte Rude, der nun ebenfalls an seinem Kraut zog.
    “Fast so gut wie das Zeug das wir in der Höhle liegengelassen haben...“
    Geändert von Pardo (01.03.2008 um 18:34 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #93
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Für einen Moment herrschte betretenes Schweigen, jeder hatte seine Meinung gehabt, teilweise auch dieselbe wie der Nebenmann oder die Nebenfrau, nur eben zu kompliziert ausgedrückt, womit natürlich kein Konsens in der hitzigen Debatte zu erreichen war. Es war fast ein Politikum geworden und schon wollten die ersten das letzte Wort dem großen Kan überlassen, als schließlich der Vorschlag von Shar'ok in die Runde kullerte.

    Der Tempel… ja… in der Tat. So dachten wohl die meisten. Er war erst vor kurzem aufgebaut, aus den Ruinen neu entwickelt, er war Beliar geweiht und was das Beste war, so berichtete einer der Schamanen, der diese Meinung ja schon die ganze Zeit vertreten hatte, aber auf kein Gehör gestoßen war: Er hatte eine Gruft, einen Keller, na ja, einen Unterbau eben. Kühl und ideal für die endgültige Beerdigung des Toten mitsamt seiner Organe. Diese würden sie natürlich auch beisetzen und keinen Unfug damit machen… oder?

    Noch kurz wurden die Details geklärt, dann war es beschlossen. Sie wollten den Tempel nehmen. Sofort bekam jeder eine bestimmte Aufgabe. Was für ein Gewusel, das fast schon unwürdige Züge annahm. Einer sollte sich um einen prächtigen Steinsarg kümmern, in dem der Tote schließlich versiegelt werden würde, wiederum ein anderer musste den Tempel schmücken, ein Dritter hatte Kan und die Kriegsherren zu informieren, während ein Vierter sich um die Instruktion der Wachen an den Toren und auf den Posten kümmerte. Ein Fünfter wurde ausgesandt, um in der Äußeren Burg und dem Dorf von ihrer Entscheidung zu verkünden und schließlich waren sie alle verschwunden. Endlich war wieder Ruhe in dem kühlen, recht dunklen Keller eingekehrt und Tuk-Tuk und ihr Gehilfe konnten ihre Arbeit vollenden. Sie zogen dem Toten die prunkvolle Robe an, die ihm dieses Mal auch auf Anhieb passte. Es war eine weiße Robe, in die schwarze Seide eingenäht war. Mit einem silbernen Faden hatten sie orkische Runen angebracht und am Kragen funkelten kleine Juwelen.

    Schließlich legten sie ihrem Schamanenältesten die Juwelen an. Eine massive, sicher 10 Pfund schwere Goldkette, in deren Mitte ein faustgroßer Rubin in der Fassung eingearbeitet war. Alte Artefakte wie zwei Ringe, in denen magisches Feuer tobte und die die Macht des Trägers steigerten, aber auch Symbole der Orks wie Ohrringe aus Trollhauern und eine Krone aus den Gebeinen von Wargen.

    Es war schon später Abend, als sie ihre Arbeit schließlich vollendet hatten, zwei starke Krieger riefen und den Toten auf einer Liege in den Tempel tragen ließen, begleitet von einem Fackelzug, doch es war nicht weit, war der Tempel doch nur wenige Schritte von dem Kellergewölbe entfernt. Außerdem war es spät und die Nachricht von der Aufbahrung des Toten noch jung. Schon bald, am nächsten Morgen nämlich, sollte sich dies wohl ändern.

    Tuk-Tuk entließ ihren Assistenten für diesen Tag, nicht jedoch, ohne ihn zu beten, morgen wieder zu kommen, gab es doch noch viel Arbeit, wenn auch das Wichtigste wohl getan war.
    Gemeinsam mit den Wachen entzündete sie ein prachtvolles Feuer im Tempel, wo unzählige Schalen mit Lampenöl entzündet wurden und den Tempel mitten in der Nacht hell erleuchten ließen. Der Leichnam des Ic'Shak war zentral postiert, in der Mitte des Tempels, auf vier steinernen Säulen. Man konnte gut zu ihm gelangen über einen kreisrunden Weg, doch an die Säulen ließen die zwei Elitekrieger nur wichtige Orks und Ausnahmemorras.
    Auch vor dem Tempel wachten zwei dieser perfekt ausgebildeten und optimal gerüsteten Kraftpakete, genau wie an den Toren der Burg. In seiner Botschaft an die Bewohner Farings verkündete der Herold, daß der Besuch des Toten jedem gestattet sei, der von dem Ork Abschied nehmen wollte, doch daß die Wachen aufmerksam prüfen würden, insbesondere, wenn es sich um Morras handeln würde. Außerdem wurde niemand in der Inneren Burg aus den Augen gelassen.

    Es würden viele kommen, waren doch schon Boten zu den anderen Städten unterwegs, Geldern, Montera, Kap Dun, Ardea und Trelis. Viele der dort stationierten Schamanen würden sich einem Besuch nicht verweigern. Die Stadt würde voll werden, auch deswegen waren alle Wachen besonders alarmiert.

    Doch anders als bei dem hohen Besuch zum Jahreswechsel, der in einem großen Fest mündete, war die Stimmung dieses Mal gedrückter, nicht halbwegs so chaotisch und von Hektik durchzogen, aber eben durch die Information der Wahrheit alles andere als fröhlich oder heiter. Selbst wenn man Ic'Shak nicht mochte, wagte keiner dies auszusprechen oder sich über seinen Tod öffentlich zu freuen, waren die Konsequenzen doch drastisch, nämlich tödlich.

    Zwar respektierte sie diese Stimmung, konnte sie sie doch selber gut teilen, wollte sich die Schamanin noch nicht damit abfinden, daß nur die Trauer alleine im Vordergrund stehen sollte. Nein. Das hätte der Meister nicht gewollt. Vielleicht wäre ein Fest zu seinen Ehren ein würdiger Abschluss des Begräbnisses. Doch darüber wollte sie erst einmal gründlich nachdenken. Für den heutigen Tag hatten sie genug getan. Morgen, wenn jeder zu ihrem Geliebten kommen konnte, war wieder genug zu tun.

  14. Beiträge anzeigen #94
    Lehrling Avatar von Pardo
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    Pardo ist offline
    Der Regen sowie der Orkanartige Wind waren verschwunden, genauso wie Rude und José. Sie waren Richtung Taverne aufgebrochen, wollten Pardo zwar mitnehmen aber dieser konnte sich widersetzen in dem er Müdigkeit vortäuschte. Nun war jedoch der Moment gekommen alles aufzudecken. Die Sache mit dem Sumpfkraut brannte ihm zu sehr im Gewissen, auch wenn es ein lächerliches Delikt war, mit seinem Stolz konnte der alte das jedenfalls nicht vereinbaren. Vorsichtig nahm er ein Stück vergilbtes Papier, welches José wohl normalerweise zum Stängeldrehen benutzte und versuchte auf diesem mit einer leicht verbogenen Feder, etwas Tinte und Krakeliger Schrift alles zu gestehen.

    „Entschuldigt dass ich dies nicht persönlich tun konnte, jedoch fürchtete ich euren Zorn. Ihr seid wohl Opfer eines Diebstahls geworden und habt folglich euer eigenes Sumpfkraut erworben. Euer Geld kann ich euch nicht wieder geben, jedoch die lehrreiche Erfahrung, nicht jedem so leichtfertig zu trauen. Versucht mir nicht zu folgen, ihr werdet mich nicht finden.

    Hochachtungsvoll

    Pardo de Alvarez“


    Vorsichtig packte er Feder und Tintenfass beiseite, wartete ab bis die Tinte auf dem Papier getrocknet war und platzierte den Zettel auf den hölzernen Tisch. Mit seinem Messer, welches er durch den Zettel direkt in den Tisch rammte, hinderte er sein Schriftstück daran aus der Hütte zu fliegen, sollte mal ein Lüftchen durch diese ziehen. Vorsichtig drehte er sich einen letzten Stängel Sumpfkraut, entzündete diesen an der letzten noch lodernden Kerze im Raum und nahm einen entspannten, tiefen Zug. Erleichtert lies er die Schultern hängen
    „Nun ist mein Gewissen wohl bereinigt…“
    Erneut zog er an seinem Stängel, bevor er die vom Kerzenschein beleuchtete Hütte verlies. Nun wollte er im Schutz der Dunkelheit die von Söldnern und Orks wimmelnde Stadt verlassen. Alles was auf die Anwesenheit des alten Hinwies, war der glimmende Stängel Kraut, der sich zwischen den Lippen des Südländers befand und auffällig aufflackerte wenn er einen Zug nahm. Gedankenverloren schritt er durch das Stadttor, wieder dem Hang hinab dem er heute Morgen noch mühsam und schwer bepackt hinauf stieg.
    „Die Zeit vergeht zu schnell…“
    Dank der Dunkelheit konnte Pardo, ohne große Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, unbemerkt an den Wachen der Orks vorbei, zurück in die Wildnis verschwinden. Das große Ziel des alten Südländers war es nun, gen Osten, in Richtung Vengrad zu wandern. Der Gedanke an die alte Hauptstadt des Reiches weckte Erinnerungen im Alten, die er am liebsten für immer vergessen hätte…

  15. Beiträge anzeigen #95
    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    Schweren Schrittes trottete die Orkfrau auf die Burg zu. In den letzten Tagen hatte sich bereits schauerliche Gerüchte verbreitet, doch nun war es gewissermaßen offiziell geworden: Ein Mitglied ihres Clans war im Kampfe gestorben. Der Schamane Ic hatte seine letzten Lebensgeister ausgehaucht.
    Die Stimmung in der Burg glich dem eisigen Sturm, der schon seit Tagen über ihre Köpfe hinwegfegte. Es war stiller als sonst, totenstill. Kein Ork spielte auf den großen Trommeln, dennoch verrichteten alle niederen Orks ihr Tagwerk, übten sich im Kampfe oder machten sich bereit, auszumarschieren. Nur am Eingang des Tempels waren mehr Orks zu sehen, als sonst üblich. Snak hatte dieses Bauwerk zuvor nie wirklich wahrgenommen. Dort verrichteten die Schamanen ihr Werk und sie ging das nichts an. Sie glaubte ohnehin nur an die Macht ihres Schwertes. Doch jetzt erregte das Bauwerk ihr gesteigertes Interesse, denn dort drinnen musste der Leichnam des Schamanenältesten aufgebahrt sein. Zielstrebig hielt sie auf das Bauwerk zu und hielt sich erst gar nicht damit auf, zu überlegen, ob die anderen Orks davor auf Einlass warteten oder einfach nur herumstanden. Kommentarlos stapfte sie an den Wachen vorbei, die gerade noch rechtzeitig die Elitekriegerin aus dem Shakclan erkannten, stumm stieß sie einen Schamanen beiseite, als dieser ihr im Weg stand.
    Schon bald hatten sich ihre Augen an das dunkle Gebäude gewöhnt und sie sich auf dem Weg in die Gruft gemacht, die von einigen Fackeln beleuchtet wurde. Ohne zu zögern trat sie an den Steinsarg heran, der für ihn hergerichtet worden war. Der schwächliche Schamane lag mit verzerrten Gesicht, aber prunkvoll ausgestatteter Robe darin, seine Augen friedlich geschlossen, als schliefe er, hätte sein Gesicht nicht eine Farbe angenommen, die selbst für Ic'Shak zu unnatürlich grau war. Seit mehr als einem Jahr hatten sie sich gekannt und Ic war einer jener Orks gewesen, die nach einer mehr oder minder freundlichen Aufwartung einer definitiv minder freundlichen Korb bekommen hatten. Aber sie hatte den zwar größeren, aber körperlich schwächeren Ork immer gemocht, er hatte nie vor einem Kampf zurückgeschreckt. Zwar hatte sie nie gutgehießen, das er sich entschieden hatte, Schamane zu werden, dafür war er der einzige Magiekundige gewesen, den Snak je toleriert hatte. Und er war Mitglied ihres Clans gewesen. Ein herber Schlag für die Shaks, wo doch zuvor eine der wichtigsten Positionen im Machtgefüge Farings ihnen gehört hatte. Aber mit soetwas beschäftigte sich die Orkin nur ungern. Das war Sache ihres Clanführers.
    Jetzt galt es Ic'Shak zu verabschieden. Er war ehrenvoll im Kampf gestorben, was konnte sich ein Ork mehr wünschen? Snak war stolz auf ihn. Immernoch direkt vor dem Sarg stehend löste sie eine Flasche Wurzelschnaps von ihrem Gürtel und entkorkte sie:
    „Auf dich, Ic, alte Sau! Machs gut bei unserem Schöpfär!“, mit diesen Worten trank sie den herben Alkohol in einem Zug leer und schlug die Flasche von außen an den Steinsarg, wo sie klirrend zerschellte. Die umherstehenden Orks zuckten unweigerlich zusammen.
    Erst jetzt drehte sich die Elitekriegerin um und marschierte wieder heraus. Sie hatte sich verabschiedet. Jetzt galt es, den Hammerhand zu finden und ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen.

  16. Beiträge anzeigen #96
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Es war nicht sonderlich ungewöhnlich, daß sie an diesem Tage sehr gut und sehr lange schlafen konnte, war doch eine große Last von ihr gefallen. Die Vorbereitung für Ic'Shaks letzten Weg, die Vorbereitung für die Aufbahrung, die Präparierung des Körpers, es kostete viel Kraft von der körperlich weitaus weniger starken Orkin, als es viele andere ihrer Rasse doch an sich hatten. Nun hatten sie etwas Zeit, der Körper des Toten war in Sicherheit und in Würde aufgebahrt, keiner würde es wagen, ihm im Tempel Beliars ein Haar zu krümmen, auch wenn es den Ork nicht mehr stören konnte, war doch nur noch seine sterbliche Hülle dort. Allerdings konnten die wertvollen Preziosen Diebe und Halunken anziehen, außerdem ging es um die Würde und den Stolz, den niemand verletzten durfte, da waren sie sehr sorgfältig und darauf penibel bedacht. Noch allerdings war nicht alles bewältigt. Die große Abschlusszeremonie wartete noch und schon wob die Schamanin Pläne, die objektiv betrachtet durchaus hinterhältige Züge hatten. Sie überlegte, wann sie die Knochen und Organe wohl am besten an sich nehmen konnte, konnte es doch gut sein, daß es sonst zu spät wäre, wenn der Sarg erst einmal versiegelt wäre. Andererseits hatte sie momentan keine Verwendung für sie, geschweige denn ein gutes Versteck. Vielleicht war die Gruft des Tempels ja genau der richtige Ort, war die Zeit doch nicht ihr Feind, die Knochen und Organe hielten sich lange und ihre Macht war leicht zu wecken.

    Erst gegen Nachmittag war sie aufgestanden, hatte ausführlich und ruhig gefrühstückt und war dann in den Wald nahe der großen Schlucht aufgebrochen. Es war noch kalt, aber die Robe wärmte sie sehr, außerdem brauchte sie diese Ruhe, Einsamkeit und klare Luft für sich. Der Spaziergang tat gut, auch wenn es nicht bloß eine Reise zur inneren Ruhe war. Obwohl die Jahreszeit für Blumen ungünstig schien, gab es auch jetzt noch in Myrtana Pflanzen, die sich für den Tempel eigneten, mächtige Farne, große, grüne Blätter und sogar lederartige Blüten mit blauen und roten Pigmenten. Zwar überwog das vom nahen Flusse mit Wasser getränkte Blattgrün, fehlte ein wenig die Sommerfarbenfülle, doch waren die Pflanzen, die sie danach zum Tempel brachte, noch immer prachtvoll genug, um den Tempel noch mehr zu schmücken, waren doch bloße Fackeln etwas wenig, für den ansonsten eher kargen Fels. Mit Sicherheit sahen das nicht alle ihrer Brüder und Schwestern so, die keine Ahnung von Pflanzen hatten und sie – wenn überhaupt – als Nahrung ansahen, dabei hatten selbst die Pflanzen, die sie zum Tempel brachte, einige Fähigkeiten. Im Labor hätte sie aus den Säften und Fasern viele nützliche Dinge herstellen können, jetzt nutzten sie aber nur Auge und Nase etwas. Zu wenig, um bei grobschlächtigen Kriegern wahrgenommen zu werden.

    Wie bei dem Orkweib, das mitten am Nachmittag zum Tempel reinplatzte, ihren Gehilfen, Shar'ok über den Haufen rannte und sich dann ihren Weg zum Toten bahnte. Verständlich, daß der junge Schamane schon kurz davor war zu protestieren, war ein solches Verhalten doch kaum der Würde eines Toten würdig, aber als sich ihre Blicke trafen schüttelte sie nur den Kopf und beobachtete die Kriegerin bloß, die überaus martialisch eine Schnapsflasche zerschlug und wieder ging. Die Wildheit der Orks war kein Gerücht, sondern einer ihrer größten Vorteile in den Kriegen und Schlachten. Doch sie war auch ein ewiger Zankapfel zwischen der eigenen Rasse. Viele, wenn auch nicht alle Schamanen schienen kultivierter zu leben, gar ganze Stämme. Sie wähnten sich im Vorteil den ungebildeten Kriegern gegenüber, die dafür – mengenmäßig den Schamanen weit überlegenen – diese dafür verhöhnten. Während einer Schlacht hatte dies nie eine Rolle gespielt, da kämpften sie zusammen für die eine Sache, aber in Friedenszeiten flammte dieser Konflikt immer und immer wieder auf. Auch wenn vieles von Vorurteilen getragen war. Probleme hatte jedes Volk, auch die Orks. Und so war es fast ein bisschen Bewunderung von Seiten der jungen, kleinen Schamanin, als sie dieses riesige, muskelbepackte Orkweibchen beobachtete, wie sie zu Fuße des Toten stand. Es war nicht nur wichtig viel über die Menschen zu wissen, nein, auch das eigene Volk zu kennen, konnte kein Fehler sein. So nahm jeder auf seine Art Abschied. So, wie es sich Ic'Shak gewünscht hätte.

  17. Beiträge anzeigen #97
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    .Rude ist offline
    Das war ja ein Ding. Als Rude, wieder zurück von seiner Sauftour mit José, in die Hütte stolperte, fand er diesen Brief. Nicht das der Brief ihn sonderlich schockte, es unterstrich wieder nur eines: vertraue niemandem. Obwohl der kahle nie wirklich lesen lernte, schaffte er es nach massivem Kopfeinsatz den Text zu entschlüsseln. Pardo, der sympathische alte Mann, hatte ihn, um es nett auszudrücken, verarscht. Eigentlich war es doch offensichtlich genug. 2 Säcke Sumpfkraut, dasselbe Emblem wie auf den gestohlenen Säcken und ein unbekannter alter Mann aus den Wäldern. Erste aber klarer Anzeichen vom „Ich bin ein Idiot“ Syndrom zeichneten sich anfangs ab, welche sich später in einem stetigen Anstieg seiner inneren Aggression äußerte, die er folglich an einem armen, ausgehungerten Sklaven ausließ. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so leichtgläubig sein? War Rude einfach zur zu dicht? Hatte das Sumpfkraut sein Hirn gebraten? Er wusste es nicht. Er war sich nicht mal bewusst, ob er überhaupt etwas wusste. Wenn Reno das herausfand, würde ihn dieser wohl als DEN Idioten darstellen. Solch eine Schmach konnte er einfach nicht zulassen, sein Ego ließ das einfach nicht zu. Er musste sich etwas einfallen lassen. Woher hatte er die beiden Säcke? Gefunden! Natürlich, er ist zurück zur Höhle gesprintet und hat sie zurück gebracht. Aber was ist mit dem Gold? Versoffen? 280 Goldmünzen? Unrealistisch, wobei man manchmal meinen mochte, er versaufe das Doppelte. Verdammt. Warum jagte er diesem Kerl nicht einfach nach? Meinte er nicht, er wolle Richtung Osten? Vengard! Er könne Reno einfach erzählen dass sie bestohlen wurden, sollte sich der Rotschopf wieder mal blicken lassen.

    Rude hatte sich wieder gefasst. Stillschweigend saß er auf dem dreckigen Fußboden, zog das ein oder andere Mal an seinem Stängel Sumpfkraut und blickte mit einer Mischung aus Wut und Trauer debil gen Decke. Immer wieder lobte er sich selbst, dann fing er wieder an sich selbst zu hassen. Wie konnte so was nur passieren? Peinlich. Ein unbewaffneter altersschwacher Mann hatte ihn über den Tisch gezogen… das hinterließ härtere Eindrücke als ein Faustschlag oder einen Klingenstreich. Doch ungeschoren kam dieser nicht davon. Niemand legte sich mit Rude und Reno an! Dies musste schon einige vor ihnen feststellen und jeden Tag schienen es mehr zu werden. Jedenfalls theoretisch, wenn sie wissen würden was ihnen blüht. Langsam baute der kahlköpfige sich auf und ballte die Faust. Der wird noch sein reinstes Wunder erleben. Plötzlich platzte auch noch José in die Hütte, sah den geistig hingerichteten Arenakämpfer und hatte nichts Besseres zu tun als den gesamten Brief, der ihm direkt ins Auge stach, lauthals vorzulesen und in einem an einen Asthmaanfall erinnernden Lachanfall auszubrechen. Natürlich. Was sollte ein ungebildeter, Sumpfkrautvernichtender und dazu noch mächtig betrunkener auch anderes tun? Rude wusste es nicht. Dieselben 3 harten Fakten, die er gerade innerlich aufzählte, trafen auch auf ihn selbst zu und er selbst tat auch nichts anderes. Vorsichtig weihte er den Südländer in seine Pläne, den Betrug zu rächen.
    „Meinst du, du kannst einfach so nen alten Kerl umnieten?“
    „Wer spricht denn von umnieten? Prügeln! Prügeln bis er sich nicht mehr rührt, wie bei diesem alten Drogenboss!“
    „Ach du warst das…“
    „….“
    „hahahahaha“
    „scheiße…“
    „Den hast du ja ganz schön fertig gemacht…“
    „da redet man sich einmal in Rage, sagt man sofort das falsche…“

  18. Beiträge anzeigen #98
    Krieger Avatar von Raoch
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    in einem Haus?!
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    Raoch ist offline
    Sie waren wieder in der kleinen Hauptstelle der Orks angekommen und Gorbag stand mit Raoch mittlerweile wieder auf dem Arenaplatz und unterwies ihm in der Abwehr.
    Schon als sein lehrmeister ihm nur kurz den Rücken kehrte um die Waffe aufzuheben, rollte der Arbeiter mit den Augen. Wie lange sollte er das nun eigendlich noch üben? Es war nun schon mindestens das vierte mal, dass sie diese Übung vollzogen und Gorbag schien sich auch nichts neues einfallen zu lassen.

    Raoch schmunzelte als sein lehrmeister die Waffe hob und fasste wiedereinmal das Schwert. Er würde wieder das gleiche machen und er würde es wieder schaffen seine Schläge abzuwehren, vielleicht würde er diesmal etwas kräftiger zuschlagen, damit das ganze nicht mehr ganz so eintönig war. Der Adlige konzentrierte sich auf seinen lehrmeister und fing damit an seine Schläge, die er abwehrte zu analysieren.
    Er hatte sich schon lange seine Meinung über den Ork gebildet. Aber diese Grünfelle konnten ja keine Gedanken lesen also war es ja vollkommen egal was er über ihn dachte, es würde sowieso niemand erfahren.

    Die Schläge waren genauso wie das letzte mal und Raoch hatte keine große Mühe mehr diesen auszuweichen, geschweige denn zu riskieren, dass er getroffen wurde.

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline
    Die Arbeit war zu Ende und Tat'ank'Ka schon ein gutes Stück müde, doch hielt ihm Molluk davon ab, nicht direkt mit etwas zu essen hinzusetzen und einzuschlafen. In der Burg war etwas, was die jüngsten Tage immer mehr im Umlauf war. Die Sache mit dem Schamanenältesten ging auch an niemanden vorbei. Viele schienen den Ork gekannt zu haben und noch mehr sprachen davon, welch ehrenhafter Ork dieser Ic'Shak war. Tat'ank'Ka musste da von Molluk nicht wirklich überzeugt werden. Eine Weile klopften sie sich gegenseitig den Dreck aus der Mine vom Körper, verbanden die geschundenen etwas von Blutblasen gespickten Hände, legten ihre Waffen gut gesäubert an und speziell Tat'ank'Ka knotete in seine wilde Mähne an den Seiten Zöpfe, die mit Trophäen von erjagten Raubtieren verziert wurden.
    So war es Brauch bei seinem Stamm in Khorinis' Bergen. Man nahm dazu Knochen, Zähne und Krallen von Raubtieren die man ehrenhaft erjagt hatte und arbeitete sie in die Zöpfe ein.
    In der Burg im Tempel des Schöpfers, war es dann soweit das Tat'ank'Ka einen Blick auf den Schamanenältesten werfen konnte. Ehrenvoll wachten mächtige Krieger und Schamanen über diesen Ork, von dessen Geschichte Tat'ank'Ka viel hörte und die immer ehrenvoller wurde, je mehr Leute er danach fragte.
    Ob alles erzählte haargenau so war, wusste der orkische Jäger nicht, aber die Wahrheit einer Geschichte die über einen Ork erzählt wurde, war nicht so wie bei den Morras von Lügen geprägt. Entweder hatte dieser es tatsächlich so vollbracht oder eben nicht. Bei Letzteren beschmutzte man nicht die Ehre eines Orks, indem man Lügen über diesen erzählte. Egal ob schlecht oder gut hervorbringend - jeder wurde an den Taten für seinen Stamm und sein Volk bemessen. So kannte es Tat'ank'Ka und so wurde er schon als kleiner Orkjunge von seinen Vater Tab'lok'Ka erzogen.

    Am Grab blickte er dem Verstorbenen ins Gesicht, verneigte sich und schnitt sich dann die beiden Zöpfe ab. Das Bündel aus zwei kurzen Zöpfen in der rechten Pranke an das Herz gedrückt, hoffte Tat'ank'Ka ein angemessenes, persönliches Opfer gebracht zu haben. Ob diese Geste von den anderen Orks richtig verstanden wurde, wusste er nicht. Aber spätestens als er die Zöpfe in ein Feuer warf und den Schöpfer in dessen Tempel bat, sein Opfer anzunehmen und die Seelen der erbeuteten Raubtiere Ic'Shak zu schicken - war wohl auch Molluk über diesen Brauch aus Tat'ank'Kas Stamm informiert.
    Danach entfernten sich die beiden Orkarbeiter.
    Geändert von Tat'ank'Ka (02.03.2008 um 21:33 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #100
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Der Schamane, hatte alles wieder aufgeräumt und gereinigt, es war viel Arbeit gewesen aber er hatte sie gern erledigt. Nachdem er damit fertig war, war es schon spät gewesen und eigentlich hatte er schlafen wollen, in seinem Quartier aber war Shar’ok nicht wirklich zur Ruhe gekommen und so hatte er einen Entschluss gefasst gehabt.

    Der junge Schamane Shar’ok verließ sein Zimmer wieder und lief zum Tempel, da war es mitten in der Nacht gewesen und alles war ruhig. Lediglich die wachen hatte er angetroffen, die aber hatten ihn ohne Probleme durchgelassen. Er wollte abschied nehmen solange es noch ruhig war, wenn erst die ganzen Gäste von auswärts eintreffen würden hätte er wohl kaum noch die Gelegenheit dazu.

    Er hatte sich an das Fußende des Schamanenältesten gestellt, auch wenn er ihn nicht persönlich gekannt hatte, war er der oberste Schamane gewesen und er wollte ihm diese Ehre erweisen.
    Shar’ok musste einige Stunde dort gestanden haben, denn als er den Tempel gerade verlassen hatte wurde es schon wieder hell. Shar’ok hatte vor nun erst einmal in die Taverne zu gehen und sich zu stärken, dann sah er mal weiter.

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