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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Pilgerreise

    Zu spät - Ornlu spürte den Geist der das zeitliche segnete. Spürte den Schmerz und spürte wie dieser Geist doch gar nicht sterben wollte. Wie dieser Geist nur seien Ruhe haben wollte und Respekt - Respekt gegenüber seinem Revier wie jeder Mann der Haus und Hof verteidigte. Es waren zwei Männer die einen Wolf umgebracht hatten. Char und Ornlu sahen sie vom weiten. Nach Ornlu hätten sie sterben können, wenn sie so doof waren und in das Revier eines Tieres einbrachen. Doch sie hatten den Kampf auch gewinnen können. So war das Leben leider - der Stärkere überlebte und wenn der Wolf nicht wusste wie man einen Menschen die Kehle aus den Hals reißt, wenn sich dieser anbietet, war er leider selbst schuld.
    "Sedh a sîdh", sprach der Seher und wünschte dem Tier in der Sprache der Druiden Frieden in der neuen Welt.

    "Lass uns gehen, hier gibt es nichts mehr zu respektieren außer den Bäumen. Im Lager erzähle ich dir noch was.", meinte Ornlu und ging zurück ins Lager. Char folgte...
    Geändert von Ornlu (22.02.2008 um 19:20 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #122
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline

    Pilgerreise

    Das war ja auch ein Ding. Da hatten die beiden diesen Kampf unbeschadet überstanden und dann wollte Adrastos den Wolf nicht mal ausnehmen! "Achso! Jaa, aber leider weiß ich nicht wie man Tieren das Fleisch entnimmt." - "Kein Problem", sagte Irenir, "ich weiß wie das geht. Komm, ich zeigs dir." Die beiden gingen zu dem blutübertränkten Wolf, Irenir zog seinen Dolch vor. Dann zeigt er Adrastos, wie man dem Tier den Bauch richtig aufschnitt und an die guten Stücke rankommt.

    Es hatte etwas gedauert, den ganzen Wolf auszunehmen. Adrastos hatte schnell begriffen, sie hatten das Fleisch dann unter sich aufgeteilt und gut verpackt in ihre Rucksäcke gesteckt. Als sie dann das ganze Holz wieder aufesammelt hatten, gingen sie zurück zum Lager, sie waren schon sehr lange weg gewesen. Heimlich steckte Irenir den Stock, mit dem er den Wolf eine Weile auf Trab gehalten hatte, in die Tasche. Es war ein ziemlich guter Stock und Irenir wollte ihn als 'Andenken' an dieses Erlebnis behalten. Schließlich erreichten die beiden auch das Lager und lieferten das Holz ab. "Das hat aber lange gedauert", sagte Myxir ihnen und die beiden grinsten den Priester an. "Gut, ihr müsst es mir nicht erzählen" Myxir zeigte sich verständlich. Etwas misstrauisch sah er auch die Blutspritzer an Irenirs und vor allem Adrastos' KLeidung an, doch er ließ sie ziehen.
    Als der Wasserträger schließlich mit seinen Freunden am Lagerfeuer saß, schaute ihn Bass verblüfft an. "Was hast du denn gemacht?" Irenir musste grinsen. "Weißt du, das ist eine lange Geschichte."

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #123
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    Zeratul ist offline

    Pilgerreise

    Diese Gegend gefiel ihm nicht. Sie gefiel ihm schon seit einer ganzen Weile nicht. Überhaupt gefiel ihm eigentlich gar nichts mehr, seit er Silden erneut verlassen hatte, obwohl er sich doch eigentlich dort hatte ausruhen wollen. Doch wer hätte dann diese Fremden überwacht? Natürlich, bisher zeigten sie sich freundlich, doch wie schnell das umschlagen konnte...er wusste es nur zu gut. Einige Sildner waren diesen Leuten, die sich Wassermagier nannten, bereits verfallen und hatten sie ebenfalls begleitet. Doch wieso? Um sie zu überwachen? Eher nicht, viel zu freundlich waren sie, viel zu wenig schienen sie sich überhaupt darum zu kümmern, was diese Menschen machten. Und sie machten viel. Hätte er etwas zum schreiben gehabt, er hätte wohl schon etliche Seiten gefüllt, gefüllt mit den Verfehlungen dieser Leute, die seinen Verdacht immer weiter bestätigten. Dies konnten einfach keine Freunde sein, sie mussten Feinde sein. Leute, die an nichts anderes dachten, als an die Eroberung Sildens. Nein, so weit würde er es nicht kommen lassen. Und doch hatte er selbst schon angefangen diesen Kerlen sein Vertrauen zu schenken. Glücklicherweise hatten sie ihm das aber schnell wieder ausgetrieben. Es musste schon mehr als einen ganzen Tag her sein, doch er erinnerte sich, als wäre es gerade eben erst geschehen. Ein Brocken Eis, umgeben von ein bisschen Schnee, hatte ihn am Kopf getroffen. Der Treffer hatte ihn völlig unerwartet erwischt, es war ein Hinterhalt gewesen. Hätten sie mit normalem Schnee geworfen, er hätte nichts getan, doch das hatten sie nicht getan. Er fuhr mit seiner Hand über die Stelle an seinem Kopf, immer noch fühlte sie sich schlecht an. Diese Mistkerle. Er würde sie nicht mehr aus den Augen lassen. Kein Wort der Entschuldigung hatte ihn erreicht, statt dessen hatten sie gelacht. Gelacht! Wahrlich, sie gaben ihm keinen Grund zu Annahme, dass sie friedlich sein. Doch das hatte er sowieso nicht erwartet. Einzig die Druiden verstand er nicht, die scheinbar Gefallen daran fanden, diesen Blaumännern zu helfen. Kaum zu glauben. Vermutlich waren sie hypnotisiert, unter irgendeinem Bann, aber sicherlich taten sie dies nicht aus freiem Willen. Unmöglich. Misstrauisch betrachtete er die anderen Leute, die noch auf waren. Einer hatte erst vorhin einen Wolf getötet. Nicht alleine, ein feiges Attentat war es gewesen, das Leben des Wolfs war ihnen egal gewesen. Natürlich waren sie damit auch verdächtig. Wie alle eben. Lange würde es nicht mehr dauern, dann hätte er Gewissheit. Diese Menschen waren keine Freunde, so viel war sicher!

  4. Beiträge anzeigen #124
    Veteranin Avatar von Silelen
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    Silelen, Magierin des Wüstenvolkes Skills: (6/8) Adanos Magie 3, Heilung 2, Alchemistin
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    Silelen ist offline

    Pilgerreise

    Silelen hatte einige Zeit gebraucht, um mit sich wieder ins Reihne zu kommen, es hatte sich seltsam angefühlt, wieder auf eigenen Beinen zu stehen, nachdem man Tagelang so starke Verbrennungen hatte ertragen müssen, das es fraglich schien, das ganze überhaupt zu überleben.
    Und dann... dann wurde sie von einem Tag auf den anderen völlig wiederhergestellt, als wäre nie etwas geschehen.
    Ornlu hatte ihr berichtet, dass er zusammen mit einer Heilerin Magie eingesetzt hatten, um ihr das Leben zu retten, und Silelen war ihnen unglaublich dankbar dafür und über alle Maßen erstaunt, was mit Magie alles möglich war. Die Kunst jemanden so zu heilen faszinierte sie, und sie nahm sich fest vor, mehr darüber herrauszufinden, aber im Moment hatte sie eine andere Aufgabe...

    Corwyn hatte sie vor etwa einer Stunde zur Seite genommen, und um einen kleinen Gefallen gebeten. Es war Silelen eine Ehre ihm diesen zu erfüllen.
    Die Prozession der Pilger hatte inzwischen die Steilküsten Nordmars erreicht, hart peitschte der Wind einem um die Ohren, und die Klippen ragten gute Einhundert, wenn nicht gar Zweihundert Meter senkrecht in die Höhe, wahre Kolosse aus Eis und Fels.
    Ein rauer, harter Ort, mitten im eiskalten Nirgendwo an der Küste Nordmars.
    Das Ziel ihrer Reise.
    Corwyn stellte sich auf einen etwas erhöhten Stein, und richtete einige Worte an die Pilger, sowie deren Geleitschutz aus vereinzelten Sildenern und einer ganzen Gruppe Nordmänner, welche aus dem Hammerclan zu ihnen gestoßen waren.
    An Drakk konnte Silelen sich nur zu gut errinern, war sie doch in seinem Auftrag einst nach Vengard gereist, um eine Botschaft zu überbringen. Auch von den anderen kamen ihr einige Gesichter vertraut vor, andere hatte sie noch nie gesehen.
    Vor ihr fuhr der Hohe Wassermagier mit seiner Rede fort, doch Silelen war in Gedanken woanders, sie sammelte alle Energie, die sie aufzubringen imstande war, denn sie fürchtete, noch nicht ganz fit zu sein, und wollte die vor ihr liegende Aufgabe auf keinen Fall vermasseln.
    Gerade als ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoß erklang ihr Stichwort, und ein wenig nervös trat Silelen nach vorne.
    Auf einen aufmunternden Blick von Corwyn hin stellte sich Silelen bei den Steilklippen hin, streckte ihre Arme aus, schloss die Augen und begann mit der Arbeit.

    Winzige Wassertropfen lösten sich aus dem umgebenden Schnee und stiegen aus dem nahen Meer auf. Wie ein feiner Nebel legten sich die ersten auf den Boden zu Silelens Füßen und erstarrten sofort zu Eis.
    Tropfen um Tropfen kam hinzu, und auch sie erstarrten in der eisigen Kälte Nordmars, die durch Silelens Magie noch leicht verstärkt wurde zu Eis.
    Aus der kleinen Eispfütze am Rande der Klippen wuchs innerhalb von Sekunden ein etwa Ziegelsteingroßes und auch so geformtes Gebilde, welches sich langsam in alle Richtungen auszudehnen begann.
    Funkelnde Tropfen flogen durch die Luft, und zauberten Regenbogen in das Abendrot, bis sie sich auf den Eisblock senkten, und an ihm festklebten um schließlich zu erstarren.
    Von weißem Dunst umgeben, und mit vor Anstrengung schweißnassem Gesicht sah Silelen zu, wie aus dem Ziegelsteingroßem Eisstück langsam ein Block von der Größe und Form einer Kiste entstand, und langsam immer weiter wuchs.
    Etwa fünf Minuten nachdem sie begonnen hatte war das Werk vollendet, ein schlichter Altar aus purem Eis, etwa einen Meter hoch und zwei Meter breit, so klar, dass mann nahezu ungehindert durch ihn durchschauen konnte.
    Auf verzierungen jeglicher Art hatte Silelen verzichtet, sie wusste auch nicht, ob sie ihr überhaupt gelungen wären, wenn sie sie versucht hätte, denn alleine das Erschaffen des Eisaltars hatte all ihre Kraft in Anspruch genommen.
    Erschöpft drehte sich Silelen um, und nickte Corwyn zu, der zufrieden lächelte. Nun lag alles bei dem hohem Magier, und Silelen zog sich glücklich in die Reihen der Pilger zurück, froh sich etwas ausruhen zu können.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Kayden hatte in der Nacht Wache gehabt fühlte sich aber doch überraschend fit. Wahrscheinlich war es die Anspannung, ein Altar aus Eis war errichtet worden und er war aufgeregt und gespannt was weiter geschehen würde.

    An der Steilküste, an der unmittelbaren Nähe der Quelle hatten sie ihr Lager aufgeschlagen. Jetzt aber musste sich der Wüstenräuber erst einmal um seinen Schüler kümmern, dieser hatte gut trainiert und war nun bereit geprüft zu werden.

    Diesen schnappte sich Kayden einfach und ging mit ihm etwas Abseits. Dort schoss der Wüstenräuber einen Pfeil ab. Dieser flog im hohen Bogen durch die Luft und landete schließlich wieder auf der Erde.

    So, ich möchte nun sehen was du so kannst, du sollst versuchen so nah wie möglich an meinen Pfeil heran zu kommen. Ich gebe dir fünf Versuche, wenigstens drei der Pfeile sollte nicht mehr als eine Hand breit entfernt von meinem in der Erde stecken. Ich hoffe du weißt worauf du alles achten musst, sehr wichtig ist sicher der Wind.

    Kayden ging nun zwei Schritte zurück und ließ seinen Schüler einfach mal machen.

  6. Beiträge anzeigen #126
    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline

    Pilgerreise

    Jetzt war es Ernst, es ging hart auf hart. Irenir hatte jede erdenkliche Freizeit genutzt, um zu üben, und jetzt zahlte sich es aus. Kayden hatte ihm eine schwierige Aufgabe gestellt, aber Irenir war sich sicher, dass er es schaffen konnte.
    Der Wind kam von Norden, also musste er weiter nach links zielen. Der Wasserträger trat in Schussposition, legte einen Pfeil an die Sehne und zielte. Der Pfeil war weit geflogen, sehr weit, Irenir mussste hoch zielen. Hoch-links, kräfig durchziehen. Surr. Der erste Schuss traf direkt neben Kaydens Pfeil! "JA!", sagte Irenir leise zu sich selbst. Motiviert legte er den nächsten Pfeil an die Sehne, er versuchte die gleiche Position wie eben eizunehmen. Surr. Wieder flog das Geschoss durch die Luft, doch eine starke Windböe erfasste es. Irenir biss sich auf die Unterlippe. Er hatte noch drei Versuche, von denen zwei treffen mussten! Etwas unsicher legte er den nächsten Pfeil an. Er zitterte etwas, doch er riss sich zusammen und schoss. Diesmal landete er wieder neben Kaydens Pfeil, Irenir freute sich, nur noch ein Treffer und er hatte es geschafft!
    Er hatte den nächsten Pfeil schon zur Hand, und gestärkt durch den Treffer konnte er auch wieder klarer denken. Etwas übereifrig ließ er den Pfeil fliegen und schaute ihm hinterher. Vergebens. Irenir hatte zu stark gespannt und der Pfeil flog über sein Ziel hinaus. Jetzt kam es drauf an.
    Er hatte noch einen Versuch, mit diesem musste er es schaffen, sonst würde er durch die Prüfung rasseln. Er betete im Stillen zu Adanos, der Gott möge seinen Pfeil ins Ziel lenken. Mit diesen Worten im Gedächtnis ließ er den Entscheidungspfeil fliegen. Er schloss die Augen, sah nicht, wo der Pfeil aufkam, doch hinter sich konnte er ein Klatschen hören.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline

    Pilgerreise

    Kayden war gespannt gewesen ob sein Schüler die Prüfung meistern würde, war es sicher nicht die einfachste Aufgabe. Der Lehrmeister aber konnte doch zufrieden sein, als er die Abstände der Pfeile kontrolliert, waren alle drei Pfeile weniger als eine hand breit von seinem Eigenen entfernt. So konnte er Irenier eine frohe Botschaft überbringen.

    Ich habe dich geprüft und du hast die Prüfung bestanden. Ich gratuliere dir, du beherrschst nun die Grundkenntnisse des Bogenschiessens und kannst unbewegliche Ziele treffen. Da kann ich dir nichts mehr beibringen.

    Kayden ließ seinen nun ehemaligen Schüler zurück und setzte sich etwas an das Feuer. Er konnte es nicht erklären aber er hatte so im Gefühl, dass es ganz gut währe sich etwas auszuruhen, er würde seine Kräfte sicher noch brauchen.

  8. Beiträge anzeigen #128
    banned
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    Bengar Rudolfson ist offline
    Schon seit einiger Zeit war Bengar Rudolfson schon wieder auf den Beinen und wanderte mittlerweile durch das Lager des Pilgertrosses, dass sie an einer nordmarer Steilküste errichtet hatten. Ebenso war ein Altar aus Eis errichtet worden, allerdings sehr gegen die Überzeigungen des Waldläufers durch Magie, anstatt durch 'ehrliche' Handarbeit.

    >>Das die Magier immer so mit ihren Künsten angeben müssen, aber wenn es dann mal zu einem Kampf kommt, verstecken sie sich oder laufen davon<<,
    dachte der Sildener, während er an dem eisigen Gebilde vorbei ging, an dem dann demnächst eine Zeremonie zu Ehren des Gottes Adanos abgehalten werden würde, was denn auch das eigendliche Ziel und Sinn der Reise war. Immerhin sollte hier Adanos geboren worden sein, zumindest war Bengar der felsenfesten Überzeugung, das irgendwo schon mal gehört zu haben, aber in jedem Fall war dies schon mal ein heiliger Ort.

    >>Wenn die Magier solche besonderen Plätze nur nicht immer mit ihrer Magie besudeln müssten. Den Altar hätte man auch ohne große Problem und auswand ohne dies Kinkerlitzchen bauen können. Aus Schnee eine Formen bstenl, etwas von dem Zeugs über dem Feuer schmelzen, hineinfüllen und das Wasser dann gefrieren lassen. Zum Schluss das Ganze noch zusammensetzen und fertig wär die Sache gewesen. Aber nein, sie mussten wieder eine große Show abziehen und den Altar mit großen Gewisch und Lichtspiel Tropfen für tropfen zusammensetzten, um mal wieder den anderen und sich zu beweisen, wie toll sie sind. Pah<<,
    spie der Speermeister aus und entfernte sich nun wieder von dem magisch hergestellten Dingsbums.

    >>Am Besten, ich verkrümele mich von hier, sonst rege ich mich noch weiter völlig sinnlos auf, was aber nicht der Sinn der Reise sein kann, denn immerhin wollen wir hier alle Adanos verehren und nicht über diese vermaledeite Magie fluchen<<,
    dachte sich der Sohn des Rudolf und verzog sich aus dem näheren Umkreis des Altares.

  9. Beiträge anzeigen #129
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
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    Grimbar ist offline
    Geduldig wartete Grimbar nun schon seit einiger Zeit im Haus des Barbiers und sah sich etwas um. Leise und gedämpft konnte man das Schaben von Metall hören, das wahrscheinlich von Mafu stammte, der seine Waffen und schärfte und mit seinem Set pflegte. Während sich der Soldat um seine Ausrüstung kümmerte besah Grimbar die schönen Schmuckstücke die an der Wand hingen.

    Der Wundheiler war anders als die meisten stämmigen Nordmarer. Er hatte einen Hang zum Schönen und wünschte sich Frieden herbei, anders als die Krieger hier, die es im Herzen freute einen Ork in zwei Teile zu schneiden.

    Es war ein wunderbarer Anblick, die Amulette und Armreifen an der Wand anzusehen, doch ein Stück der Sammlung war besonders anziehend. Es bestand aus Gold und am Ende hing ein Edelstein mit faszinierender Struktur und einem inneren Leuchten. Es war unhöflich in den Privatsachen anderer Menschen zu schnüffeln, aber der Novize konnte nicht davon ablassen den Stein von der Wand zu nehmen und näher zu betrachten.

    Wenn man genau hinsah erkannte man um den Opal eine Gravur fremder Zeichen die sehr an kunstvoll verzierte Runen erinnerten. Sobald der Wundheiler wiederkäme müsste Grimbar diesen fragen was es mit dem Amulett auf sich hatte.
    Es war als söge der Stein das Licht um sich herum auf und forme so einen Strudel um sich. Aber es könnte auch nur ein gekonnter Schliff sein der diese Illusion erzeugte.
    Gerade hatte Grimbar das Schmuckstück wieder zurück getan kam auch schon der Barbier zurück.

    ”So, da bin ich wieder. Ich hab alles dabei was ihr für die Reise braucht. Proviant, Zelte, neue Stiefel für dich und Laternen mit ausreichend Öl. Und du wirst mich nicht dafür bezahlen. Du hast dein Leben riskiert im Kampf für den Drachen, während ich hier ein paar Wunden vernäht habe. Das soll nicht vergessen werden.”, sprach er mit erhobenen Finger.
    Er hatte natürlich maßlos untertrieben, denn statt Wunden zu vernähen hatte er in Windeseile zehn Brüche, etliche Fleischwunden und Verbrennungen versorgt ohne sich zu beschweren, aber auf das Angebot nicht zu zahlen ging Grimbar dankend ein und packte seine Sachen. Er würde Mafu und Kain- der schon wieder auf den Beinen war- bis heute Abend begleiten und sich dann nach Vengard teleportieren.
    Doch er wollte unbedingt noch etwas über den Stein wissen.

    ”Pahlan. Sag mir,was ist das für ein Amulett da an der Wand? Es hat eine unheimliche, doch gleichzeitig faszinierende Aura um sich.”, erkundigte sich der Novize direkt. Pahlans Miene veränderte sich und wurde düsterer.
    ”Es ist das Amulett eines Orkschamanen. Ich habe es nach einem Kampf im Schlachtfeld gefunden und obwohl ich es die Klippe hinunterwerfen wollte, ich konnte es nicht. Es war zu schön, um es fort zu geben und seitdem besitze ich es. Ich wünschte es wäre fort, denn manchmal, nachts, wenn ich aus einem Alptraum aufwache blicke ich zu dem Stein und es kommt mir vor als würde mich ein dunkles Auge ansehen. Es ist unheimlich. Nimm es wenn du willst aber ich will es dir nicht aufzwingen. Es wäre mir eine Freude es nicht mehr mit ansehen zu müssen.”

    Verblüfft und doch froh über das Geschenk, packte der Innosdiener den Schmuck ein und nach einer kurzen Verabschiedung, trennten sich die Wege der beiden. Zusammen mit Mafu und Kain schlenderte er aus dem Dorf, vorbei an den Eisgolems, über die Brücke bis in die Wildnis.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Die Druiden ist offline

    Pilgerreise

    Genüsslich zog Durnir an seiner Pfeife und beäugte den Altar aus purem Eis. Die junge Frau die sich dieser Aufgabe widmete hatte gute Arbeit geleistet. Würdig genug für eine Predigt. An solch besonderen Orten war es seit je her eine Art Tradition das man die Altäre mit der Magie des Gottes errichtete. Wie schon bei den Wasserfällen Runak bewirkte, das aus dem Nichts die Magie der Natur einen Altar errichtete, war es dieses mal klar die Aufgabe der Wassermagier. Dies war auch mehr ihr Metier. Nordmar besaß zwar auch Vegetation, aber als Druide störte man nicht die Winterruhe der Bäume, außer es war dringendst von Nöten. Magie war sowieso eine Macht mit der man niemals herumspielen sollte. Sie war von den Göttern gegeben, um ihr Werk zu bewahren oder durchzuführen.
    „Hmm...mal sehen was Adanos heute noch bringt.“, dachte sich der Druide, fuhr sich durch den langen, weißen Bart und lies den Pfeifenrauch aus seinen Mund steigen. Er war bisher zufrieden mit der Pilgerreise und spürte wie nah sie dem Schöpfer der Welt waren. Vielleicht spürte er Adanos zu sehr, denn urplötzlich wurde die eher recht ruhige Lage gestört.

    Ein junger Nomade schrie auf und rief etwas von Löwen mit riesigen Zähnen, worauf ein Großteil der Pilger in Unruhe geriet. Durnir selbst musste schmunzeln und spürte, wie die anderen Magiekundigen der Wandlungsmagie, erst jetzt die Präsenz. Krieger wollten schon aufbrechen und den vermeintlichen Löwen jagen, doch gab es genug mahnende Worte von den restlichen Druiden es nicht zu wagen dem Tier auch nur ein Haar zu krümmen. Zurecht, denn man tötete nicht aus der Annahme Furcht zu haben, sondern nur um selbst zu überleben. Waren Druiden dabei, musste es erst recht nicht tödlich enden – selbst bei einen Säbelzahn.
    Das dieses es auf die Pilger abgesehen hatte, war unwahrscheinlich, denn kein Säbelzahn sonst wäre darauf aus dem Kampf mit so vielen zu suchen. Ornlu, als sildener Jäger, hatte da mit seiner Vermutung durchaus recht. Als man dann zwischen den Bäumen die riesige Raubkatze erblickte, wurde der Grund wohl etwas klarer. Sie humpelte, war abgemagert und wirkte nicht gesund. Kein Wunder bei zwei dunklen Bolzen in der kräftigen Schulter. Das Tier war am fressen, es wurde anscheinend von einen toten Wolfskadaver angelockt und leckte das bisschen Fleisch ab, was noch nicht von Krähen rausgepickt war.

    „Durnir wir müssen dem Tier helfen. Es leidet.“, meinte die Druidin Vivin, worauf die restlichen Druiden auch zustimmten. Durnir selbst war am überlegen ob es rechtens war, so in die Natur einzugreifen, doch tat auch ihm dieses majestätische Tier leid und welches Tier sollte sonst sich um die Population der Ripper in dieser Region kümmern? Nach kurzem hin und her abwägen, stimmte auch Durnir, mit seinen 82 Jahren als ältester Druide, dem Vorhaben zu. Zudem würden die anderen Pilger vielleicht was dazulernen, was man nicht immer gesagt bekam – jedes Leben hatte einen Sinn und eine Daseinsberechtigung. Egal wie stark oder schwach es war. Wer dem wiedersprach, wiedersprach Adanos.
    „Gut...lasst uns das Tier besänftigen und nah ans Lager führen, dort können wir es versorgen und behandeln. Garaia, Noreia und ich werden das Tier kontrollieren, Ornlu du holst Corwyn und Vivin und Rhys kümmern sich mit ihm, um das Tier.“, sprach der Greis blickte in die Gesichter und begann dann seine Magie zu entfachen. Sich auf dem Druidenstab stützend streckte er die Hand aus und begann in der Sprache der Druiden, für fremde Ohren schier unbekannte Wörter, zu sprechen. Noreia und Garaia wiederholten die Worte nach und nach und sprachen auf den Säbelzahn ein. Dieser lauschte mehr und mehr den Worten der Druiden, bis er sich erhob und friedlich ihnen entgegen humpelte. Einen halben Meter vor ihnen, hielt das Tier an und verbeugte sich vor den Druiden, nachdem diese sich vor dem Tier verbeugten. Der Säbelzahn akzeptierte die Druiden und akzeptierte wohl auch die Hilfe, die sie diesem auf magische Art und Weise versprachen.

    Unter erstaunten Blicken führten sie das Tier dicht vor das Lager und warteten nicht besonders lange auf Corwyn und Ornlu. Kurz erklärten sie dem Wassermagier was los wäre, deuteten auf die orkischen Armbrustbolzen und erzählten das Rhys und Vivin in Sachen Tierheilung einiges an Wissen besaßen.
    Die drei Druiden selbst sowie Ornlu, setzten sich im Kreis um den Säbelzahn und hielten diesen unter ihrer Kontrolle, während die drei anderen sich dem ziemlich besänftigtem Tier näherten. Es war wahrlich in allen Belangen ein faszinierendes Tier, weshalb sich recht viele Pilger um das Tier als Schaulustige versammelten. Jedoch wurden sie gebeten still zu sein und Abstand zu halten. Immerhin war dies hier gewiss kein Streichelzoo.

    ornlu
    Geändert von Ornlu (23.02.2008 um 17:29 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #131
    Ehrengarde Avatar von Thorald
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    Thorald ist offline
    Eine lange Zeit hatte er in der Wildnis verbracht, auf der Suche nach Antworten. Er hatte sich eine Hütte mehr schlecht als recht zusammen gezimmert und sich erst von Beeren, Wurzeln und Pilzen, später dann auch von Hasen und anderem Kleingetier ernährt.
    Er war kein Jäger, er war kein Tischler und kein Überlebenskünstler. Doch alles, was er hatte, war seine Axt und sein selbst geschmiedetes Arbeitsmesser. Doch er hatte dazu gelernt. Zwar war noch immer kein Jäger und würde es wohl auch nie werden, geschweige denn einen Hirsch erlegen können, aber er hatte überlebt. Und das war alles, was zählte. Doch schon bald sehnte er sich wieder nach Gesellschaft, nach Zivilisation. Also hatte er abermals Vengard besucht, in der Hoffnung, dort bekannte Gesichter zu finden. Doch kaum wollte er die Stadt betreten, hatten ihn die Wachen angehalten und verlangten seine Axt. Seine Axt! Sie war das Zeichen eines Nordmarers und eher würde er sterben, als sie freiwillig in einer solch ihn gegenüber feindlich eingestellten Stadt aus den Händen zu geben. Noch genau erinnerte er sich, was letztes mal passiert war, als er Vengard aufgesucht hatte.
    Also beharrte er darauf, seine Waffe zu behalten. Doch die Wächter gaben nicht nach und gingen auf ihn zu. Schnell war die Waffe gezückt, doch ihm war klar, dass er noch lange nicht die Fähigkeiten besaß, um es mit zwei ausgebildeten Königstreuen aufnehmen zu können.

    Und so suchte er sein Heil in der Flucht, Richtung Westen. Bald schon erreichte er das Dorf Ardea, ein kleines Fischerdorf nahe Vengards. hier konnte er Rast machen und nach all den Wochen des Fasten sich wieder Satt essen. So entschloss er sich, ein paar Tage länger dort zu verweilen und fand eine Stelle als Schmied, mit der er sich das nötige Geld beschaffen konnte, um die täglichen Rationen zu bezahlen. Auch lernte er rasch die neuen gesichter kennen und wurde seinerseits von ihnen geduldet. Und so wurden aus den Tagen ziemlich schnell Wochen. Doch schon bald befiel ihn auch hier die gleiche Unruhe, die ihn den Kontakt zu Zivilisation hatte suchen lassen. Langsam keimte ihn ihm ein Verdacht auf, der ihn auch schon in Vengard eingefallen war.
    Die nächste Dorf wäre Kap Dun, von Orks besetzt. Doch vielleicht fand er ja dort die Antworten, die er suchte. Doch kaum kamen die Wächter des Dorfes, Orks, in Sicht, befiel ihn ein brodelnder Hass. Dass er hier nichts außer einen schnellen Tod finden konnte, war ihm nun klar. Sein Verdacht bestätigte sich mehr und mehr, bis er schließlich zur Gewissheit wurde.
    Seine Füße trugen ihn schon automatisch zurück, wieder Richtung Osten, Richtung Schnee. Richtung Schmelze. Richtung Heimart...


    Kalter Wind wehte Thorald ins Gesicht, es schneite. Er wusste nicht, wie lange er schon von unten die Klippe hinauf starrte, die Häuser, die sich trotz des Schneegestöbers abzeichneten, betrachtete oder wie schnell sein Herz schlug. Monate waren es nun schon, die verschwunden gewesen war. Fern der Heimart. Fern des Clans...um zu Vergessen.
    Der Tod Storjes hatte ihn mehr als nur erschüttert. Lange Zeit hatte er bei ihm gewohnt. Hatte von ihm gelernt und mit ihm gelacht. Nun war diese Zeit vorbei. Doch es half nichts, er hatte versucht, sich ein neues Heim zu suchen, um zu vergessen und war kläglich gescheitert. DIES war sein Heim. HIER wohnte er. HIER war seine Bestimmung. HIERHER sehnte sich sein Herz.
    Und nur hier würde er über Storjes Tod hinweg kommen, das war ihm nun klar geworden. Er konnte sich nicht davor verstecken. Er wollte es nicht mehr. Ein letztes Mal atmete er Tief ein, spürte des Schnee und die Kälte, bevor er seine Schultern straffte und seine Schritte Richtung Eingang lenkte. Dies war sein Zuhause.

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    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    In der Gewalt des Stabes
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    Corwyn ist offline

    Pilgerreise

    Dieser Situation, von Corwyns Warte her stark von Ehrfurcht und Respekt geprägt, war wahrlich eine prägsame Erfahrung. Der Säbelzahntiger, wegen welchem man ihn hergeholt hatte, war ganz ruhig, denn er stand unter der Kontrolle der Druiden. Corwyn faszinierte diese Kunst, auch wenn er es nur ungern zugab und er bewunderte die Druiden, auch für ihre Einstellung und Haltung zur Natur. Vorsichtig und - trotz der Versicherung der Druiden, dass der Säbelzahntiger unter ihrer Kontrolle stand und weitestgehend zahm war - etwas misstrauisch näherte sich der Heiler gemeinsam mit zwei weiteren Druiden dem Tier. Er konnte den Geruch des Felles riechen und den Gestank der kleinen Wölkchen, die sich bei jedem Atemstoß vor der Schnauze des Tieres bildete. Die gebogenen, spitzen Zähne strahlten eine primitive Gefahr aus, rohe Gewalt konnte von ihnen ausgehen, wenn es nötig war. Anscheinend haste die Dinger in letzter Zeit ja nicht oft ergolfreich einsetzen können, was Säbelzahn?, dachte der Turbanträger und schenkte der ausgemergelten Statur des Tieres einen mitleidigen Blick. Die beiden Druiden indes kümmerten sich um die Bolzen in der Schulter und Seite des Tieres und begannen vorsichtig diese rauszuziehen, was den Säbelzahn alles andere als zu begeistern schien, denn er jankte und knurrte und die Druiden schienen leichte Probleme mit dem Tier zu kriegen. Wieder einmal fühlte Corwyn sich in seiner Funktion als Heiler irgendwie... hilflos. Ob dies wirklich ein richtiger Beruf für ihn war? Konnte er sich darin wirklich wiederfinden oder sich damit identifizieren? Leise und für sich bezweifelte er es. Corwyn wurde gebeten, das Tier zu fixieren, während die Druiden die Bolzen zogen, und der hohe Wassermagier tat, was von ihm verlangt wurde. Er griff mit dem einen Arm hinter dem Kopf des Säbelzahn über die Schulter, hielt das linke Vorderbein mit der rechten und das rechte Vorderbein mit der linken Hand fest. Dadurch versuchte er, das Zucken und sich Winden des Tieres zu minimieren, damit der Säbelzahn es nicht noch schlimmer machte und die Druiden arbeiten konnten. Die Minuten vergingen und es war eine blutige Angelegenheit. Der Säbelzahn kämpte immer stärker gegen seine Helfer an - ungewollt natürlich. Was den Gelehrten ganz schön ins Schwitzen brachte und den Druiden das Säubern und Nähen der Wunden erschwerte. Doch auch dies schafften die Druiden, denn sie schienen sich meisterlich auf das Nähen und Versorgen dieser Wunden zu verstehen. Es verging viel Zeit, Stunden und Corwyn stand der Schweiß auf der Stirn, doch er beobachtete nach wie vor gespannt und interessiert die hochkonzentrierten Druiden, denn er hoffte, von ihnen lernen zu können, auch wenn er nach wie vor bezweifelte, selbst ein guter Heiler sein zu können. Mehr und mehr Zeit verging und schließlich war das Tier auch verbunden und die Heiler konnten sich zurück ziehen. Corwyn schnaufte, ein wenig neidisch betrachtete er die Druiden nun. Und stellte fest, dass es Zeit würde für den zeremoniellen Part an diesem heiligen Ort. Sein Blick schweifte hinüber zur Quelle des Ursprungs, diesem großartigen, berauschenden Ort. Wo ist eigentlich Myxir?
    Geändert von Corwyn (23.02.2008 um 21:06 Uhr)

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    Krieger Avatar von Die Druiden
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    Pilgerreise

    Als der Säbelzahn nun behandelt war und seiner Natur folgen durfte, war es nun endlich Zeit für den zeremoniellen Part der Pilgerreise. Garaia war stolz, dass sie es war die das Wort für das Waldvolk führen durfte.
    Gemeinsam mit Durnir und Noreia schritt sie zum Altar aus Eis, der schon angemessen geschmückt war. Die Wassermagier standen ebenso schon bereit und langsam versammelte sich der Pilgertross um den Altar. Myxir bat noch mal um Ruhe, ehe er höflich das Wort an die alte Druidin übergab.
    Diese gab Noreia ihren Druidenstab und schritt nach vorne. Dann verbeugte sie sich in Richtung der Pilger und ergriff das Wort mit ihrer doch noch so sanften Stimme.
    "Meine Brüder und Schwestern im Glauben, lasst mich bitte zunächst ein paar persönliche Worte an euch richten.", sprach die Greisin, mit der doch so zierlichen und friedfertigen Gestalt.
    "Ich bin sehr glücklich in meinen schon so langen Leben wieder hierher gepilgert zu sein. Als ich eine junge Frau war, als in Myrthana Frieden herrschte und auch die Nomaden frei in Varant ihren Wegen folgten, als das Gleichgewicht auf dieser Welt so viel mehr herrschte - gab es ebenso solch Pilgerreisen. Das nun solch schöne Dinge, trotz des Krieges, wieder geschehen, stimmt mich mutig und gibt mir Hoffnung. Hoffnung darauf das die Zukunft nicht mehr weiter vom Jahrzehnte langen Krieg und Hass auf allen Seiten geprägt wird. Kein Leid so viele Menschen ereilt und Kinder eine sorglose Kindheit erleben dürfen. Ich bin stolz auf jeden Pilger, der dieses Wagnis auf sich nahm und jeder von euch darf auch stolz auf sich sein, diesen heiligen Ort aufgesucht zu haben.", erklärte die hohe Druidin, ehe sie zur eigentlichen Predigt kam.

    "So hört nun Brüder und Schwestern! Einst erschuf Adanos das Meer, das Land, die Tiere und den Menschen. Das Leben und die Vielfalt aller Welt, das wir in uns einatmen und in uns spüren. Hier an diesem Ort begann seine Schöpfung, hier erschuf er unsere Welt und hier trennte er sowohl Innos als auch Beliar. Auf das sie an seinem Ort keine Macht mehr haben sollten. Doch erschuf er nicht nur diese Welt, nein er gab jedem Geschöpf auch die Aufgabe zu leben wie er es für jedes Wesen bestimmt hatte. Drum höret! Wir Menschen sind nicht dazu geschaffen Adanos Werk zu zerstören, wir Menschen haben eine andere Aufgabe. Wir sollen seine Schöpfung bewahren. Wir sollen sie achten und ebenso das Leben in seiner ganzen Vielfalt zu schätzen wissen. Wir bekamen nicht die Aufgabe uns die Welt Untertan zu machen, wir bekamen die Aufgabe in ihr friedvoll und nach Adanos Gesetz zu leben. Dieser Ort meine Brüdern und Schwestern soll euch an diese Aufgabe erinnern. Hier begann die Schöpfung, hier entstanden das Meer, das Land, die Tiere und wir Menschen. Alle sind wir Kinder Adanos und alle sollten wir das schätzen, was Adanos uns mitgegeben hat. Bewahret die Schöpfung. Bewahret das Leben! Bewahret die Freiheit jedes noch so kleinen Geschöpfes!", predigte die Druidin inbrünstig und atmete durch. Sie hoffte die Pilger mit der kleinen Predigt erreicht zu haben und sie daran erinnert zu haben, welch Geschenk sie doch um sich hatten. Dann trat sie etwas geschwächt zurück und stützte sich auf ihrem Stab, um nun dem Wassermagier zuzuhören.

    ornlu
    Geändert von Ornlu (23.02.2008 um 21:14 Uhr)

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    Schwertmeister Avatar von Die Wassermagier
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    Pilgerreise

    Myxir war noch nahezu in Trance, grübelte er doch noch über die Worte der Druidin und erkannte - wie konnte es anders sein - seine eigenen Ansichten in Garaias Predigt wider.

    Myxir räusperte sich und straffte die Schultern, er war ein wenig nervös, ob der Menge an Pilgern und anderen Leuten, die ihm zuhören würde, wenn er jetzt gleich das Wort erhob. Dann schritt er nach vorne und trat an den Altar, geschaffen aus Adanos' Element. Er spürte die Kälte des Eises und gleichzeitig fühlte er sich sicher und geborgen. Er räusperte sich erneut und gut vernehmlich. "Brüder und Schwestern! Nachdem unsere vererhte Glaubensschwester und Druidin Garaia bereits so eine tolle und erhellende Predigt gehalten hat, verbleibt mir nicht mehr allzu viel zu erzählen. Vorweg möchte ich jedoch vielleicht erwähnen, wie sehr es mich berührt und auch freut, dass so eine Enge Beziehung durch den Glauben zwischen den Druiden und uns Wassermagierin zustande kommen kann. Ich möchte mich dafür bedanken." Verhaltener Applaus als Zeichen der Zustimmung der meisten Pilger. Als wieder die Stille herrschte und allein das entfernte Plätschern der Quelle die Atmosphäre vor dem kolossalen Anblick der Klippe, an der sich einst Adanos aufgehalten hatte, prägte, sprach Myxir weiter. "Nun, meine Brüder und Schwestern..." Myxir spürte ein in seiner Brust aufkeimendes, ungutes Gefühl... "Die Reise hierher war gewiss anstrengend, doch es hat sich gelohnt. Dieser Ort hier ist durchzogen - so stark - von der Präsenz Adanos', von seiner Macht, von dem Exempel, welches er an diesem Ort einst statuierte. 'Aber dort wo Adanos stand, ward ein Ort an dem Innos und Beliar keine Macht hatten. Und an diesem Ort waren Ordnung und Chaos zugleich. Und es ward das Meer erschaffen. Und das Meer gab das Land frei.' So erzählen es die alten Geschichten und so wird es gepredigt. Für mich hat diese Geschichte etwas Berührendes, denn in ihr steckt so ein tiefgehender Sinn für Gerechtigkeit. Innos und Beliar. Gut und Böse, so sagt man..." Das Gefühl in Myxirs Brust steigerte sich zu einem leichten Ziehen. "... doch beide bringen uns den Krieg, die einen, um des Frieden willen, die anderen um des Krieges willen. Sie beide - und das ist noch viel prägnierender - sehen Macht als das Ziel an und viele von ihnen sind auf der Suche, nein, auf der Jagd nach ihrem eigenen Vorteil. Die Lehren Adanos' predigen von Gleichgewicht und Gerechtigkeit und sagen, dass du nicht leben sollst, um Macht zu erlangen oder Ansehen. Es geht nicht um stoischen Egoismus in einer Welt, die so sehr vom Leid durchzogen ist. Wir, meine Brüder und Schwestern, haben einen Teil der Macht Adanos' in uns, um dem Leid ein Ende zu setzen, um für Gerechtigkeit zu kämpfen, für die vielen, vielen Menschen, denen es schlecht geht und auch um gegen die zu kämpfen, die verantwortlich dafür sind. Gleichzeitig muss und möchte ich warnen: Seid auf euren Wegen gerecht und entscheidet ausgewogen, fair und nach bestem Gewissen. Nicht liberal, sondern mit festen Standpunkt: Adanos..." Das Ziehen in Myxirs Brust wurde zu seinem schmerzhaften Stechen. Er keuchte auf. " Lasst uns nun das Ritual zur Anrufung Adanos' Segen durchführen!", rief er und seine Stimme krächzte dabei. Garaia trat wieder zu ihm heran, ihr Blick drückte ihre Sorgen aus. "Alles in Ordnung?", frlüster sie und Myxir nickte kaum merklich. Der Priester nahm von einem unauffällig vorbeihuschenden Novizen einen Spaten entgegen und schluf ihn mit schwindender Kraft ins Eis. Was war nur los? Er überlegte, den Ritus von jemand anderem durchführen zu lassen, aber er beruhigte sich damit, dass es schon nicht so schlimm war und es gleich vergehen würde. Doch es verging nicht, sondern es wurde schlimmer. Er atmete schnaufend, tat trotzdem zwei Spatenstiche, bevor die Druidin Humus aus Myrtana hineinlegte. Als sie sich wieder erhob, schenkte sie ihm erneut einen sorgenvollen Blick, doch schließlichen riefen sie es beide gemeinsam hinaus in die Nacht: "Adanos! Erhöre deine Diener!" Und im selben Moment gab es ein lautes Krachen und erschrockene Rufe, ein gellender Aufschrei. Das Eis wackelte. Und die Klippe brach ab, der Boden senkte sich schlagartig um einige Meter, die meisten stürtzten. Und die Eisscholle sank hinab ins Wasser...


    ~ Corwyn ~

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    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline

    Pilgerreise

    Der Säbelzahntiger hatte ihn nicht wirklich zum erstaunen gebracht, auf seiner Jagd in den Wäldern Nordmars war ihm auch schon einer über den Weg gelaufen, zum Glück war der Abstand groß genug gewesen, mit der Bestie hätte sich Kayden nicht gerne angelegt, hätte er wohl den Kürzeren gezogen.

    Der Wüstenräuber freute sich dagegen schon sehr auf die Zeremonie das Ritual zur Anrufung des Gottes Adanos’.
    Kayden kannte sich da nicht aus aber er hörte dem Priester aufmerksam zu. Dann aber schien etwas nicht ganz zu stimmen, er wusste nicht was und er konnte es ja auch nicht beurteilen aber irgendwas schien mit dem Priester Myxir nicht zu stimmen.

    Trotzdem rief er zusammen mit der Druidin auf das Meer hinaus.

    "Adanos! Erhöre deine Diener!"

    Dann aber geschah etwas, mit dem wohl niemand gerechnet hatte. Unter den Füßen von Kayden fing es an zu beben und dann brach einfach das Stück Eis unter ihnen ab. Kayden war geschockt, er konnte nicht mehr klar denken, vor seinem inneren Auge lief schon sein bisheriges Leben an ihm vorbei. Der Wüstenräuber merkte nur wie die Eisscholle in das Wasser hinab sank.
    Als sie aufkamen rechnete der ehemalige Sumpfler schon mit dem Schlimmsten. Vielleicht aber war es Glück, Vorsehung oder Schicksal, wie immer es nennen mochte aber ihnen geschah nicht wirklich was, leider trieben sie jetzt auf einer Eisscholle auf dem Meer. Kayden konnte noch nicht einmal sagen wer alles dabei war, es herrschte einfach ein Durcheinander und er konnte es verstehen. Er selber stand noch völlig neben sich und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder ging ihm nur durch den Kopf, dass er nicht ertrinken wollte, ihm war aber auch nicht klar wie eine Rettung aussehen konnte.
    Verwirrt bemrkte Kayden jetzt erst eine Wasserfontäne, in der Mitte der Scholle.
    Geändert von Kayden (24.02.2008 um 00:19 Uhr)

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    Ritter Avatar von Irenir
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    Irenir ist offline

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    Nachdem Myxir gepredigt hatte, sanken alle Pilgerer, Nomaden wie Waldläufer, Wassermagier wie Druiden, auf einem Stück Eis hinab. Irenir war sich in dem Begriff für dieses 'Stück Eis' nicht sicher, aber er glaubte, dass man es 'Eisscholle' nennt. Das war also der Höhepunkt ihrer Reise, das weshalb sie hergekommen waren. Irenir war kalt, doch es war ihm egal. Er war immer noch bewegt von den Worten Myxirs und dieser Druidin. Ja, sie hatten recht, die Menschen sollten friedlich miteinander umgehen, nicht sich Gegenseitig bekriegen. Selbiges galt natürlich auch für die Orks und die Tiere, wobei die Menschen die Tiere achten sollten.
    Nun waren sie also am Meer angekommen und trieben hinaus. "Ein schöner Anblick.", sagte Irenir leise zu sich selbst. "Jaa." Corwyn sah den Wasserträger grinsend an. Der hohe Wassermagier stand neben dem Jäger und hatte seine Worte, die dem Gelehrten eigentlich nicht galten, gehört. "Ämm, guten Tag, Meister Corwyn.", sagte Irenir dem Wassermagier etwas verunsichert und überrascht, aber freundlich. "Ach, lass diese Höflichkeitsfloskeln. Nenn mich Corwyn." Der Turbanträger lächelte den Jäger an. Irenir erwiderte das Lächeln und schaute zurück nach Nordmar. Zurück? Ja, zurück! Sie trieben aufs offene Meer hinaus! Langsam bekam Irenir Panik, sie würden hier ertrinken, er wollte doch noch nicht sterben!
    "Ämm, Corwyn, wie kommen wir eigentlich wieder zurück?" Der Wassermagier grinste Irenir an. "Garnicht."

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    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    Corwyn ist offline

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    Die Augenblicke waren erhebend, wenngleich sie auch irgendwie herabsinkend waren, als das Eis brach und sie hinabstürtzten in gebremsten Fall in die Tiefen des Meeres. Ordnung und Chaos zugleich. Ein Hochgefühl, nahezu eine Euphorie befiel den hohen Magier und es war der großartigste und zugleich verwunderlichste Moment in seinem Leben. Adanos war da, seine Macht umströmte und beschützte sie und der Turbanträger war sich all dessen bewusst, wofür er sonst zu blind war. Gleichzeitig wunderte er sich... was wollte Adanos bewirken, denn: Für ihn stand eindeutig fest, dass hier allein Adanos' Macht am Werke war und nichts und niemand anderes, denn niemand besaß eine derart reine und fantastische Macht wie der Gott des Gleichgewichts. Irenir sprach den Spitzbärtige an, nachdem sie eine Weile trieben oder auch nicht. Die Stimmung unter den Pilgern war... vielschichtig und unbeschreiblich. Vom Festland aus sahen ihnen die zurückgebliebenen Nomaden mit den Kamelen hinterher. Sie winkten aufgeregt, erschienen aber genauso ratlos, wie die Pilger selbst. Ob Adanos auch ihre Wege leiten würde? Gewiss.

    Just in diesem Moment entsprang dem Altar, geschaffen durch Corwyns ehemalige Schülerin Silelen, eine Wasserfontäne und die geballte Ladung der Euphorie schwappte über den Spitzbärtige über. Es war unbeschreiblich, Adanos Nähe schien greifbar, seine Substanz in ihre Herzen, die sie alle durch ihren Glauben verbunden waren.

    "Ämm, Corwyn, wie kommen wir eigentlich wieder zurück?", fragte Irenir da, was Corwyn zum Grinsen brachte. "Gar nicht", antwortete er kurz und genoss das erschrockene Gesicht des jungen Mannes. "Adanos wird wunseren Weg leiten, wohin er es wünscht. Lass uns den Augenblick genießen. Spürst du nicht auch diese Präsenz, diese magische Aura? Es ist großartig, oder nicht? Einfach nur... wow." Dem Gelehrten fehlten die Worte, um das auszudrücken, was er spürte. Er musste sich erstmal setzen, in den Schneidersitz und dann betrachtete er nur noch die Fontäne.

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    Natürlich. Irgendwann hätte irgendetwas geschehen müssen. Seit sie losgegangen waren, seit dem er diese blau gekleideten Männer gesehen hatte, er hatte es gewusst. Aber doch nicht so etwas?! Sie waren auf einen billigen Trick reingefallen, alle, alle Sildner! Sogar er. Schmerzhaft wurde ihm bewusst, wie auch er sich hatte täuschen lassen. Die ganze Zeit über war er vorsichtig gewesen, hatte sie alle beobachtet, niemanden aus seinen Augen gelassen. Jeder einzelne Pilger war von ihm überwacht worden, ganz egal, von wo er stammen mochte. Doch wieso war er nicht auf so etwas einfaches gekommen? Keine geheime Infiltration, keine unbemerkten Meuchelmorde, nichts dergleichen. Die ganze Zeit über hatte er jede Kleinigkeit aufgesogen, nichts war ihm entgangen. Doch wie hätte er je mit so einer dreisten, unverschämten Aktion rechnen sollen? Niemand hätte das tun können. Es war perfekt geplant, sie hatten nie auch nur den Hauch einer Chance gehabt. Die ganze Zeit über hatte er gedacht, er könne sie täuschen. Falsch. Alles war falsch. Sie hatten ihn getäuscht. Wie konnte er nur so blind gewesen sein? Als sie da standen, vor dem Altar, als sie uninteressante Dinge schwafelten, da hätte es ihm klar sein müssen. Er hätte noch eine Chance gehabt. Doch gerade diese Chance hatte er nicht genutzt. Wie alle anderen hatte er den Magier beobachtet. Wie dumm er gewesen war. Selbst als es soweit war, er hätte noch eine Möglichkeit gehabt. Zu spät hatte er es erkannt. Mit dem Eis war er eingebrochen, verloren, dem Tode entgegen. Was gab es jetzt noch? Sie trieben auf einem großen Stück Eis in einem Eismeer. Es war völlig unmöglich, dass sie überleben würden. Erfrieren, verhungern, verdursten, was auch immer, sterben würden sie. Die Magier planten wohl nicht einmal eine Rückkehr, zumindest hatte er das einigen Gesprächsfetzen entnommen. Am Ende hatten sie sich noch selbst geopfert, geopfert, um ihren Leuten zu helfen. Und sie waren ihnen in die Falle gegangen. Misstrauisch sah er sich um. Wie konnte es nur sein, dass sich niemand dafür interessierte? Die Druiden witterten wohl immer noch keinen Verrat. War er denn hier der Einzige, der die Wahrheit erkannte?

  19. Beiträge anzeigen #139
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    Silelen ist offline

    Pilgerreise

    Silelen lauschte gebannt den Worten der Druidin, und dem Wassermagier und versuchte sich die Worte gut einzuprägen, welche die beiden Sprachen, denn vieles davon traf auch ihre Vorstellungen.
    Vieleicht war es Einbildung gewesen, aber die Stimme des Wassermagiers schien gegen Ende hin zu zittern, und er wirkte ziemlich fertig, nachdem er das symbolische Loch ausgehoben hatte.
    Doch leider blieb der jungen Nomadin keinerlei Zeit, sich um den Wassermagier gedanken zu machen, denn kurz darauf war sie in Schwierigkeiten, die groß genug waren sie ersteinmal von ihm abzulenken.
    Die gesammte Klippe, auf der die Prozession stand, begann zu zittern, und brach schließlich ab.
    Mit ihr zusammen polterten die Pilger, ob sie nun aus Varant, Myrtana oder Nordmar stammten, den steilen Weg zum Wasser hinunter.
    Wie durch ein Wunder wurde niemand von der Felsspitze geworfen, auf der sie gestanden hatten, und wie durch ein weiteres Wunder ergab es sich, dass diese "Felsspitze" fast vollständig aus Eis bestand, und nur an der Oberfläche eine dünne Schicht Steine gelegen hatte.
    Somit ging die Klippe sammt Pilgern nicht wie ein Stein unter, sondern verwandelte sich in eine Art Floß aus Eis, das eine ziemlich große Menschenmenge beförderte, und vom eigenen Schwung getragen ein paar Meter aufs Meer hinausglitt.

    Bei der Rutschpartie hatte Silelen den Boden unter den Füßen verlohren, und sie rieb sich das schmerzende Hinterteil, als sie sich langsam wieder aufrichtete.
    *Knacks...*
    Da war es wieder. Dieser eine Moment wo mann denkt, das Schlimmste überstanden zu haben, und das Schicksal aus reiner Schadenfreude noch einen draufsetzt. Das war jene Art von "Knacks" die mann in dieser Situation am allerwenigsten hören wollte, aber nur noch mehr Unglück versprach, wenn man es ignorrierte.
    Ängstlich um sich blickend stützte sich Silelen an dem von ihr geschaffenen Altar in die Höhe, und versuchte die Ursache dieses Geräusches auszumachen. Sie hatte befürchtet, dass durch die ganze Eisscholle ein langer Riss gehen würde, aber glücklicherweise war dem nicht so.
    Zudem schien der ganze Rest der Pilgergemeinschafft noch nichts von dem Geräusch mitbekommen haben.
    *Knacks...*
    Silelen erstarrte.
    Ganz langsam drehte sie sich um, und sah auf die Platte des Altares hinab, aus dessen Mitte sich langsam eine kleine Reihe von Rissen ihren Weg brachen.
    Sie öffnete den Mund, wie um zu schreien, die anderen zu warnen, aber sie war ja stumm...

    Mit einem vernehmlichem Krachen barst ein etwa kreisrundes, Kopfgroßes Stück aus dem Mittelpunkt der Altarplatte, und eiskaltes Wasser schoß wie eine Fontäne aus dem kreisförmigen Loch, das unnatürlich mittig auf der Platte anmutete, als hätte jemand geplant, dass das genau dort geschah...
    Es mochte seltsam erscheinen, durch das noch immer glasklare Eis des Altares die Wassermassen zu beobachten, die einen knappen Meter weiter oben so spektakulär in die Höhe schoßen.
    Silelen hatte dafür im Moment allerdings herzlich wenig Blicke übrig, worde sie doch von dem Wasserschwall erfasst, ein zwei gute Meter in die Höhe gehoben und völlig von dem Eiskalten Wasser durchnässt.
    Ihre Robe war nicht wie die der Wassermagier, sondern ein einfaches Stück Stoff, mit inzwischen derart vielen und großen Brandlöchern, dass sie ein schlichtes Pilgergewand drunter tragen musste, um sich keine Erkältung einzuhohlen, und einige Intime Stellen nicht zu offen sehen zu lassen.
    Die Roben der Wassermagier wurden nicht nass, da sie Wasser abperlen lassen konnten, doch dieses Glück hatte Silelen leider nicht.
    Als sie erstaunlich weich wieder auf dem Boden der Tatsachen (und der Eisscholle) angekommen war, war sie von Kopf bis Fuß völlig durchnässt, und ihr war schweinekalt.
    Die Kälte brannte auf ihrer Haut ähnlich stark, wie wenig zuvor es das Drachenfeuer getan hatte, und trotzdem fühlte sie sich überraschend gut.
    Selbst ihre Aufzeichnungen hatten es überstanden.
    Erst hatte das Pergament in seiner schützenden (und inzwischen stark verkohlten) Ledertasche den kurzen Aufenthalt im Drachenodem überlebt, und jetzt hatte auch der Schwall Eiswasser es nicht beschädigt, während sich ein wärmendes Glücksgefühl in Silelens Herz ausbreitete.
    Das Wasser auf ihrer Haut fühöte sich auch anders an, so als wäre es gar kein gewöhnliches Wasser...

    "Neeeein!!!!"

    Silelen stürtzte fast erneut, als der Schrei in ihrem Geist hallte.
    Sie glaubte, ihr Kopf müsste platzen, und sie hielt ihn gekrümmt zwischen beiden Händen, während... irgendetwas... in ihrem Geiste unerträgliche Schreie des Schmerzes ausstieß, und ihr beinahe den Verstand raubte.
    Es waren geradezu körperliche Schmerzen, die diese Laute bei Silelen verursachten, sie sackte zusammen, und krümmte sich auf dem Eis, den Kopf fest umklammert.
    Gleichzeitig schienen auch einige der Pilger etwas zu hören, die Wassermagier und Druiden sahen als erste zu Silelen herrüber, als könnten auch sie diese diabolische gequälte Stimme hören. Zeitgleich erschien es Silelen, als würde sich ein Nebelschleier vor ihrem Inneren Auge langsam lüften, sie erhaschte Blicke auf Errinerungen, an die sie sich gar nicht errinern konnte.
    Sie sah sich klettern und kämpfen, ja eine ganze Lehre von akrobatischen Übungen durchmachen, von der sie bis gerade eben nichts gewusst hatte, sogar der Lehrmeister fiehl ihr wieder ein, ein Nomade namens Lobedan...
    Sie errinerte sich an einsame Streifzüge durch Al Shedim, und an lange einsame Nächte in den Straßen, als sie noch nicht mal ein Zelt am Wegesrand gehabt hatte...
    Wiederstrebend gab der violette Nebel Detais preis, sie konnte ihre eigenen Gedanken hören, die sie in den jeweiligen Situationen gedacht hatte, und langsam wurde ihr die Sache richtig unheimlich.
    Dann errinerte sie sich plötzlich an ihre Zeit kurz bevor sie erstmals mit Magie in Kontackt gekommen war, an ihre Erkenntniss, wesswegen sie zum Tempel gerannt war... Der Dämon!
    "Neeeiiinnn!"
    Schlagartig wurde das mentale Gebrüll um einiges stärker, und Silelen hatte den Eindruck, ihr würde gleich der Kopf zerrspringen, selbst die einfachen Krieger sahen zu ihr her, als könnten sie nun diese unmenschliche Stimme vernehmen...
    In Silelens Errinerungen tauchten langsam Bilder auf, wie sie mit Blicklosen Augen schlurfend durch die Gassen gegangen war, und nun sah sie einen violetten Schatten hinter ihrem Kopf lauern...
    "Rooaaarrr!"
    Der Schrei, Schmerz gepaart mit ohnmächtiger Wut, ließ sich Silelen noch stärker am Boden zusammenkrümmen.
    Dann, spührte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter, und das Gezeter in ihrem Kopf wurde erträglicher.
    "Hab keine Angst." sagte Corwyn freundlich, aber mit einem sowohl ernstem, wie besorgtem Unterton.
    "Ich werde dir helfen."

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    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    Corwyn ist offline

    Pilgerreise

    Gerade noch bestaunte Corwyn die Fontäne und genoss es, wie das Wasser auf sein Gesicht plätscherte und ihn duchnässte. Gerade noch unterhielt sich der hohe Wassermagier mit Irenir, dem jungen Jäger. Gerade noch genoss der Spitzbärtige die Augenblicke nahe Adanos' Sphäre. Da wurde er aufmerksam.

    Es war (mal wieder) Silelen, deren Zustand erschreckend und ungewöhnlich zugleich war. Sofort sprang der Heiler auf und lief zu ihr. Sie machte kein gutes Bild, wie sie so da lag, den Kopf untern den Armen vergraben, zusammengekrümmt, wahrscheinlich vor Schmerzen. "Hab keine Angst", sagte Corwyn freundlich, aber mit einem sowohl ernsten, wie besorgten Unterton. "Ich werde dir helfen." Er lächelte ihr zu, während er über sie gebeugt verharrte und wusste nicht, ob sie es mitbekam, oder ob sie überhaupt etwas von ihrer Umwelt wahrnahm. Doch sein Lächeln war aufgezwungen und in Gedanken durchwühlte er die Archive seines Gehirns nach einer Lösung für das Problem Silelens. Er wusste es nicht. Die Geistesheilung - die einzige Möglichkeit - war ein langwieriger und sehr anstrengender Vorgang und Corwyn konnte hier keine derartige duchführen, denn es würde sein eigenes Leben in Gefahr bringen. Doch wiederum anders kannte er keine Lösung, mal abgesehen davon, dass die Geistesheilung seiner Ansicht nach eh keine allzu große Erfolgsaussicht gehabt hätte, hätte er es versucht. Dem Turbanträger fiel nur eine Möglichkeit um das Leben der Novizin zu retten und sie geistig wieder in die Realität zu ziehen: Adanos. "Helft mir!", sprach er ein paar Novizen an und gemeinsam packten sie den verkrampften Körper der Frau und brachten ihn zum Altar. Je näher sie kamen, desto schwächer wurde die Fontäne und als sie die Frau hinauf hievten, versiegte sie komplett. "Adanos! Rette das Leben deiner Dienerin!"

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