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  1. Beiträge anzeigen #161
    Schwertmeister Avatar von NaShir
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    NaShir ist offline
    Kühler Wind umschmiegte die zarten Wangen NaShir's, der mit einem wachsamen Blick auf dem Karren eines fahrenden Händlers saß und die Umgebung um sie herum genau musterte. Nachdem er Al Shedim vor einigen Tagen verlassen und sich bis nach Braga durchgeschlagen hatte, traf er dort auf einen bärtigen alten Mann der Hände ringend Geleitschutz nach Trelis suchte. Der Pass war nicht gerade für seine Sicherheit bekannt und wer ohne schlagkräftige Begleitung reiste, war nicht nur sehr leichtsinnig sondern auch ein Narr. Banditen lauerten dieser Tage an jeder Ecke und warteten nur auf schutzlose Händler, denen sie für einen Laib Brot die Kehle durchschneiden würden. Dem Grafen passte es jedoch recht gut in seine Pläne, er hatte jemanden gesucht der ihn schneller voran bringen konnte und der Alte einen Söldner. So glich sich das Ganze aus und er verlangte selbstverständlich keine Bezahlung für seine bescheidenen Dienste. Immerhin, bisher war es auch die ganze Fahrt über ruhig gewesen und Trelis lag nur noch einen Katzensprung weit von ihnen entfernt. Es war recht unwahrscheinlich das sie jetzt noch in Gefahr waren, dennoch wollte sich der Adelige noch nicht ausruhen. Dafür war es immer noch zu früh und wenn er eines von Kido gelernt hatte, dann das man niemals unvorsichtig sein sollte.

    Leicht seufzend schweiften seine Gedanken zu seinem Liebsten über, der nun vermutlich allein in Al Shedim war und nach NaShir suchte. Er hätte Griffin nicht einfach so urplötzlich verlassen dürfen, aber irgendwie war der Drang in ihm wieder nach Silden zurück zukehren einfach viel zu groß gewesen. An diesem Dorf hing inzwischen sein Herzblut und er hatte das Gefühl das man nach ihm rufen würde. Betrübt legte er seinen Kopf ein Stück weit schief und unterbrach für einen kurzen Moment seine Wache um sich wieder zu sammeln. Als dann jedoch plötzlich ein lautstarkes Rumpeln ertönte stand er kerzengerade auf dem fahrenden Wagen mit dem gezogenen Schwert ist seiner Rechten. "Was ist los?", erklang die Stimme des Händlers, auf die der Adelige jedoch nicht reagierte. Konzentriert horchte er woher dieses Geräusch kam und war im Notfall bereit sich direkt in einen Kampf zu stürzen. Wieder ertönte das Geräusch, nur diesmal fiel dabei eine Kiste auf dem Karren um. Vorsichtig legte er die Klinge seines Schwertes flach auf den Unterarm und ging in schmalen Schritten vorwärts. Langsam neigte er seinen Kopf nach vorne und warf einen Blick in das Fass auf dem zuvor die Kiste gestanden hatte.

    Irgendetwas bewegte sich in dem hözernen Gefäß wo der Greis diverses Trockenobst zu lagern schien. Ruckartig schoss das Schwert des Grafen nach vorn als etwas aus den Früchten kroch und brach durch das dünne Holz des Fasses, wo es letzten Endes auch stecken blieb. Fauchend und sichtlich überrascht von dem Angriff lag ein pelziges Etwas auf dem Rücken direkt unter der Klinge des Adeligen. Verwirrt von der Hässlichkeit dieser Kreatur packte er es im Nacken und lies es noch ein wenig in seinem festen Griff zappeln. Die schmale Augenbraue NaShirs wippte auf und ab als er dieses Ding musterte und überlegte welche kranke Gottheit so etwas erschuf. Irgendwie erinnerte es ihn an jemanden den er Mal kannte, nur wer in seinem Bekanntenkreis war so schrecklich hässlich gewesen? "Was ist? Ist alles okay bei euch?", fragte der Alte hustend. "Ja, hier hinten war nur dieses selten hässliche Tier in einem eurer Fässer gewesen", erwiderte NaShir und hielt das zappelnde Etwas in Richtung des Händlers. "Meint ihr man könnte es essen?", sprach er weiter ohne dem Tier auch nur einen Blick zu würdigen. "Unwahrscheinlich. Es sieht recht ungenießbar aus ...", stellte der Adelige fest, während er überlegte was er nun mit der Kreatur anstellen sollte, "... wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich dieses Ding gerne mitnehmen". "Nur zu solang man es nicht essen kann, habe ich eh keine Verwendung dafür" Mit einem dankenden Nicken zog der Adelige sein Schwert aus dem Fass, wobei einige Holzsplitter in die Früchte fielen. Wer dieses Obst kaufte würde vermutlich nicht viel Freude damit haben. Haare und auch Fäkalien eines der hässlichsten Tiere, mit Holzsplittern als Beilage galten wohl in den wenigsten Ländern als Delikatesse. Ein kalter Schauer jagte NaShir bei diesem Gedanken über den Rücken, während er in eine der leeren Kisten einige Löcher stach. Unter dessen zappelte dieses selten hässliche Tier in seiner Linken und gab fauchende Geräusche von sich. "So ab mit dir darein", murmelte der Graf und lies die Kreatur in die Holzkiste fallen, wo sie sich sofort in eine Ecke kauerte und an etwas knabberte was sie die ganze Zeit in ihren Klauen gehalten hatte. Vorsichtig legte er den durchlöcherten Deckel auf das Gefäß und horchte noch einmal daran, um sich zu vergewissern, das die Bestie darin bleiben würde. Was er mit dieser Kreatur machen sollte wusste er selbst noch nicht so ganz genau, aber vielleicht traf er ja irgendwann die Person an den ihn das Tier erinnerte. Bis dahin konnte er es ja einfach selbst behalten und wenn ihm gar nichts mehr einfiel, ließe sich daraus sicherlich doch noch ein saftiger Braten machen...
    Geändert von NaShir (18.02.2008 um 09:38 Uhr)

  2. Beiträge anzeigen #162
    Schwertmeister Avatar von Solveg
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    Solveg ist offline

    Pilgerreise

    Myrtana!? Jetzt war er wieder hier, die Gegend kannte Solveg noch zu recht gut, Erinnerungen an den fetten Assassinen kamen hoch, aber auch an die Orks und ihre Söldner. Klar, nur durch ihre Hilfe war er bis nach Varant gekommen, aber die Art und Weise der Hilfe war alles andere als hilfreich gewesen. War es überhaupt möglich von Hilfe zu sprechen? Eher weniger.
    Das Myrtana heute war jedoch ein anderes als das damals. Es lag kein Schnee und es war auch nicht kalt, im Gegenteil. Der Himmel war strahlend blau und vor geraumer Zeit war die Sonne in einem traumhaften Lichtspiel aufgegangen, mittlerweile zog es sich aber langsam zu, graue Wolken verdrängten mehr und mehr den schönen Tag. Allerdings war Solveg nicht der Ansicht, dass es Regen geben würde, selbst wenn, seine Stimmung war zu gut, als könnte sie sich vom Wetter negativ beeinflussen lassen. Denn hier in Myrtana war es nicht so heiß wie in der Wüste, nicht so kalt wie es dann wohl in Nordmar sein würde, nebenbei würden sie demnächst wohl in der Stadt Silden ankommen. Zwar hatte er keine Ahnung, wie Silden so war, was für Menschen dort lebten oder was ihn allgemein dort erwartete, aber die Vorfreude mal wieder etwas neues kennen zu lernen überdeckte sämtliche Unsicherheiten.
    Nicht sehr weit weg musste auch Trelis sein, gestern hatten sie den Ort wohl umgangen. Dort müsste nun ja ein Haus freistehen, der Assassine und seine Wachen hatten schließlich ihr Ende in Varant gefunden, jedoch hatte er keinen Bedarf dort einzuziehen.
    Wie weit würde es noch bis Silden sein? Würden sie heute noch ankommen, bald, vor dem Mittag? Oder erst spät abends, quasi mit letzter Kraft? Irgendwie konnte er es nicht erwarten, dabei war er aus solch einem Alter doch eigentlich schon längst raus. Auf jeden Fall waren sie aber pünktlich aufgebrochen, hatten vorhin nicht herumgetrödelt, sodass eine Verzögerung nicht vorkommen würde, zumindest hofft er das. Für sich, für alle.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Veteran Avatar von Albrecht
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    Albrecht zog sich rasch den Schal tiefer ins Gesicht und holte tief Luft, ehe er wieder zum Zügel griff. Auch wenn Chiarah ihn führte, fühlte er sich noch etwas unsicher auf dem Rücken eines Pferdes. Wer weiß, was dem Tier alles einfallen würde. Die beiden hatten vor wenigen Minuten eines der Tore der Residenzstadt verlassen und schritten auf einem schmalen Trampelpfad in den Wald, der sich in dem weitläufigen Gebiet vor Vengard erstreckte. Es war äußerst kalt und es ging ein starker, eisiger Wind, der das Reiten äußerst unangenehm gestaltete. Aber beide Gardisten waren weitaus schlimmeres gewohnt und zogen die Kälte immer noch der Todesangst vor. Selbst die Finger froren durch die wollenen Handschuhe, die Albrecht in dieser Jahreszeit stets bei sich trug.
    „Nicht so steif sitzen, aber habt einen geraden Rücken, wie ein Besen“, wies Chiarah ihn an, die neben ihm ritt und Albrechts Pferd am Zügel führte. Der Gardist strengte sich an, eine korrekte Haltung zu bewahren, was sich nicht als einfach erwies. Der Boden war hart und glatt, scheinbar eingefroren in der Nacht, und regelmäßig schlugen den beiden die Äste der Bäume hart ins Gesicht. Das laute Abknicken der Zweige war neben dem Huftritten der Pferde das einzige hörbare Geräusch in diesem stillen und weitläufigen Wald, den, wie Albrecht fand, ein seltsamer Duft umsäumte. Chiarah behielt den Gardisten ständig im Auge um ihn auf diverse Schönheitsfehler aufmerksam zu machen oder um ihm gar neue Sachen zu erklären.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Schwertmeister Avatar von Tok`schok
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    Tok`schok ist offline

    Das Flüchtlingslager

    Die Orks hatten in der Nacht ein Lager aufgeschlagen und damit begonnen die Umgebung zu sichern. Das Lager war in der Nacht hell erleuchtet von den Fackeln die die Zeltstadt erhellten. Tok´schok ging durch das Lager und schaute sich um die meisten Orks tranken und feierten ausgelassen als hätten sie einen Krieg gewonnen. Doch dem war nicht so es gab auf dem ganzen Weg noch keinen Kampf und Tok´schok war darüber sehr froh.
    Dann plötzlich erkannte man drei Schatten auf einen Kriegsherr zu gehen der an einer Anhöhe stand und in den Sternenhimmel schaute. Nach einigen kurzen Gesten entfernten sich die Schatten wieder und es war zu erkennen dass sie sich dem Lager näherten. Tok´schok ging wieder zurück in das Lager der Schamane. Diese hatten sich etwas abseits der Krieger nieder gelassen um so in Ruhe zu sein. Plötzlich kamen zwei Orksöldner in das Lager der Schamanen. Diese beiden Orksöldner hielten noch einen dritten Mann. Dieser war so schwach das ihn die Orksöldner stützen mussten, dann erhob einer die Stimme und sagte "Mir wurde der Befehl erteilt diesen Flüchtling in euere Obhut zu geben. Er sieht krank und Hungrig aus." Einer der Schamanen stand auf und schaute sich den Flüchtling genauer an dann sagte er "Sollen wir nun ein Lazarett für diese Flüchtlinge aufbauen und sie durch füttern. Wir sind eigentlich nur als Verstärkung der Bodentruppen mitgegangen und um unsere eignen Verletzten zu versorgen. Und nicht um uns um diese Rebellen zu kümmern." Dann erhob der Orksöldner wieder die Stimme und sagte "Der Kriegsherr hat mir diesen Auftrag gegeben und diesen werde ich auch ausführen. Ich weis nicht was er mit den Flüchtlingen vor hat deswegen würde ich euch empfehlen besser ein Lazarett auf zubauen und diese Flüchtlinge zu versorgen!" Der Schamane sagte etwas auf Orkisch und alle Schamanen im Lager begannen zu Lachen. Dann wandte er sich an Tok´schok und sagte "Du übernimmst die Pflege der Verletzten, ich werde unterdessen einen Koch auf treiben damit die Flüchtlinge etwas zu essen bekommen!" Tok´schok nickte dem Schamanen zu und ging auf das Große Zelt zu, gefolgt wurde er Urkma von den beiden Orksöldner und dem Flüchtling. Diesem waren die Augen verbunden worden damit er nicht wusste was mit ihm geschieht. Nach dem man ihm auf ein Feldbett gelegt hatte begann Tok´schok ihn zu untersuchen. Er konnte keine Inneren Verletzungen feststellen. Das einzige was diesem Mann fehlt war etwas zu essen und zu trinken. Tok´schok wollte gerade das Zelt verlassen als schon die nächsten Flüchtlinge in das Zelt getragen wurde. Tok´schok schaute zu den Schamanen und rief einen der Schamanenlehrlinge zu sich die sich auf im Lager aufhielten. Dann sagte er "Du wirst mir nun etwas zur Hand gehen!" Der Schamanenlehrling nickte Tok´schok zu und die beiden machten sich an die Arbeit.

    Die Nacht war schon lange vorbei und Tok´schok hatte noch immer kein Auge zu gemacht. Stattdessen musste er immer mehr Zelte ausräumen lassen um den Flüchtlingen einen Platz zum Ausruhen zu schaffen. Diejenigen die wieder Fitt waren wurden von Orksöldner aus dem Schamanenlager geführt. Tok´schok musste feststellen das die meisten der Flüchtlinge nur einige Schürfwunden hatten mehr nicht. Er hoffte nur dass es zu keinem Kampf kommen würde denn so langsam gingen ihm die Kräfte aus und er musste dringend irgendwie schlafen. Tok´schok schickte einen der Fünf Schamanenlehrlinge die ihm halfen zu einem anderen Schamanen mit dem Auftrag das dieser ihn Ablösen sollte damit sich Tok´schok etwas ausruhen konnte. Nach dem Tok´schok diesen Schamanen eingewissen hatte legte sich der müde Urkma aufs Ohr und begann zu schlafen.

  5. Beiträge anzeigen #165
    Krieger Avatar von Maknir
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    Maknir ist offline
    Die Gedanken waren geordnet, Maknir durchlebte einige Szenen seiner Vergangenheit. Er durchlebte den Moment, als er seine Schwester das erste Mal getroffen hatte. Jedoch diese Begegnung hatte er all die Wochen nicht vergessen. Hoffend, das sie noch in Vengard auf ihn wartete. Doch nun gab es eine neue Aufgabe zu erfüllen, die Magielehre. Am frühen Morgen war der Lehrling an einem Bach gesessen und hatte seine Magische Ader verstärkt. Danach ging er gedanklich, jeden Zauber durch den er von seinem Lehrmeister die letzten Tage erlernt hatte. Zu aller erst den Schwebezauber, für ihn der bisher einfachste Zauber. Danach hatte er ein kleines Stück Holz entzündet, lies es schweben und drehte es. Dann war er zu seiner Aufgabe übergegangen. Lies die Kerzen Schweben, während er sie abwechselnd langsam mit einer Hand entzündete, dabei mit der anderen Hand achtend dass die Kerzen in der Luft blieben.

    Der Bärtige beobachtete die Leuchtenden Kerzen, wie sie dort schwebten, ihren hellen Schein auf den Mann warfen. Er war stolz auf seine Gabe, wie er die Magie beherrschte obwohl dieser Ausdruck einfach zu übertrieben war. Noch war er ein Schüler Adanos, dessen Magische Gabe er sicherlich erweitern würde. Nie hatte er erwartet dass der Mann seinen Traum erfüllen würde. Der Schwarzhaarige beendete seine Übung, suchte seinen Lehrmeister wieder auf um eine neue Aufgabe zu bekommen.

  6. Beiträge anzeigen #166
    Kämpferin Avatar von Violetta
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    Violetta ist offline
    Ein unglaublich hoher Lärmpegel drückte die zierliche Frau förmlich in die Ecke des Raumes, der innerhalb der Burg mangels einer Taverne zu eben solch einer Einrichtung umfunktioniert worden war. Noch nie zuvor hatte Violetta solche Geschöpfe gesehen; grobschlächtig, groß, muskulös, mit kantigen Köpfen, grünlichen Häuten, fast ausnahmslos mit starkem Bartwuchs: Orks.
    Beinahe der gesamte Raum war voll von ihnen, und obwohl die junge Frau sonst ein recht vorlautes Mundwerk besaß, war sie hier an diesem Ort doch eingeschüchtert.

    Trelis gefiel Violetta nicht, und auch das, was sie bisher von Myrtana gesehen hatte, sagte ihr nicht unbedingt zu. Am frühen Nachmittag hatte es wie aus Kübeln zu regnen begonnen, und das, obwohl Violetta gerade hatte weiter reisen wollen. Es hatte sich ausgezahlt, den Mantel mit auf Reisen zu nehmen, denn in dieser Gegend war es schrecklich kalt zu dieser Zeit, und auch wenn ihr versichert wurde, dass sich diese Zustände wieder ändern würden, konnte die junge Frau nicht wirklich daran glauben. Sturzbäche bahnten sich ihren Weg vom Himmel hinab zur Erde, Violetta konnte die Wasserströme gegen die dicke Holztür prallen hören. Sie war froh, dass sie im Warmen saß, doch leider schienen das viele der Bewohner der Burg ebenso zu sehen, und so war der Raum gut gefüllt.
    Gerade als sich Violettas Gedanken in Richtung des Kastells stehlen wollten, öffnete sich die Tür mit einem Krachen und ein Mann, der trotz seiner menschlichen Gestalt es beinahe hätte mit einem Ork aufnehmen können, mit Händen so groß wie Tellern, einem bedrohlich grimmigen Gesichtsausdruck und einer die gesamte hünenhafte Gestalt unerstreichenden Glatze trat herein. Es schien selten, dass sich überhaupt Menschen hierher verirrten, doch wenn solch ein Mensch die Burg betrat, richteten sich alsbald alle Augen auf ihn. Dieser Mann wirkte wie ein mächtiger Krieger.

    Schlagartig verstummte ein Großteil der Insassen des Raumes, gespannt blickten dutzende Augenpaare auf den Menschen, dessen Schicksal wohl die Taten der nächsten Augenblicke besiegeln würden. Mit einer schwungvollen Geste griff er zu der Waffe, die auf seinem breiten Rücken befestigt zu sein schien, und augenblicklich hatte eine Gruppe von Orks ihn mit gezogenen Waffen umzingelt. Eine falsche Bewegung, und der Mann würde nie wieder einen Schritt tun.
    Nicht doch...
    Mit erschrecken beobachtete Violetta, wie der Mann die Hand fest um das legte, was auf seinem Rücken befestigt war. Nur das steige Tropfen der vollkommen durchnässten Kleidung des Mannes durchbrach die angespannte Atmosphäre. Violetta hielt die Luft an, als der Mann statt einem Schwert eine Laute hervor zog. Nicht nur Violetta schien einen Moment durchzuatmen, doch was nun folgte, war gleichsam unterhaltsam wie absurd.
    In stolzer Haltung verschaffte sich der Mann Freiraum, setzte die Laute an und begann zu singen:

    "Ich muss durch den Monsun
    Hinter die Welt
    Ans Ende der Zeit
    bis kein Regen mehr fällt
    Gegen den Sturm
    am Abgrund entlang
    und wenn ich nicht mehr kann
    denk ich daran
    Irgendwann laufen wir zusammen
    durch den Monsun
    Dann wird alles gut"


    Dem Barden war es nicht vergönnt, seinen Gesang zu vollenden, denn bereits nach diesen wenigen Versen sprangen einige der Orks auf, packten den Hünen zur Linken und zur Rechten und schleiften ihn ohne langes Zögern hinaus in den Monsun - Verzeihung, Regen.
    Violetta fühlte Mitleid mit dem Mann, der nicht mehr wollte, als seine Kunst auszuüben. Wenn Violetta etwas nicht ausstehen konnte, dann war es die Verachtung einer Kunst wie dem Gesang. Schlagartig erhob sich die junge Frau und stürmte hinaus in den Regen. Ein kurzer Blick nach links und nach rechts, doch die kleine Gruppe von Orks und den hünenhaften Mann konnte sie nicht entdecken. Hastig stürmte, sie zu einem der Ausgänge, an dem ein braun gebrannter Mann den Eingang in die Burg bewachte.
    "Sind hier ein paar Orks mit einem Hünen vorbei gekommen?"
    Grinsend nickte der Mann und deutete auf den sich anbahnenden Wald, aus dem die Gruppe von Orks gerade zurückkehrte und sich ohne sie eines Blickes zu würdigen an ihr vorbei zurück in die Burg begab.
    Eilig hastete Violetta hinüber zur erstbesten Ansammlung von Bäumen, die in der Nähe der Stelle waren, an der sie die Orks erblickt hatte, und tatsächlich: am Boden kauernd, die Kleidung voll Schlamm, fand sie den Hünen am Boden wieder, zwischen weiten Farnen.

    Langsam bückte sie sich zu ihm herab, begab sich auf seine Höhe, und blickte ihm in die Augen.
    "Ist alles in Ordnung mit dir?"

  7. Beiträge anzeigen #167
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline

    Nahe Vengard/versteckt im Wald

    Mit gemischten Gefühlen betrachtete er den schmalen Pfad, der sich durch die Büsche direkt vor ihm wand und hinter Anhöhen und großen Bäumen verschwand. Insgesamt war das Gebiet, in dem die Truppe ihr Lager aufgeschlagen hatte, ziemlich schlecht einzusehen. Der Wald würde bald wieder grün tragen, das spürte der Ork und vielleicht wäre sogar schon vor dem ersten neuen Blatt dieser Krieg zu ende und die Stadt, die nicht weit entfernt außerhalb des Waldes lag, in dem sich die Krieger Kans versteckt hielten, wäre erstürmt und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Dann würde endlich Frieden in dem besetzten Land eintreten und die Orks würden ihre Familien aus der Heimat holen können.
    Nur bis dieser Traum in Erfüllung gehen konnte, würde noch viel Blut fließen und viel getan werden müssen. Vielleicht würde dieser Auftrag ja den Anstoß zu erneuten Vorstößen gegen die Königstreuen geben. Vielleicht würden die Orks und Morras dieses Truppes, die sich ohne Furcht so nah an die hohen Mauern und starken Türme der letzten Bastion des feigen Königs gewagt hatten, gefeiert von ihren Brüdern wieder in Faring einkehren und dort in aller Munde sein?
    Schritte hinter ihm rissen Gorbag plötzlich aus seinen Gedanken von Ruhm und Ehre und mit seiner Hellebarde in der Pranke drehte er sich um, um nachzuschauen, wer da auf ihn zukam. Aus der Richtung, in der das Lager stand und wo bereits unter Aufsicht einger Orks und Söldner die ersten aufgegriffenen Morras auf den Boden saßen, kam eine einzelne Gestallt auf ihn zu und brummend nickte Gorbag kurz, ehe er sich wieder dem kleinen Pfad im Dickicht der Dornenbüsche zuwandte. Als Raoch sich schließlich neben ihn stellte und ebenfalls mit seinen Augen die Umgebung absuchte, drehte sich der Späher wieder zu ihm rüber und betrachtete den Morra neben ihm, der die Waffe in seiner Hand hielt, die Gorbag ihm in Faring anvertraut hatte. Der Ork verstand und wühlte in seinem Kopf nach den Worten, die ihm einst von einem ehrwürdigem Alten eingetrichtert worden waren und er damals wie ein Schwamm aufgesogen hatte.
    " Stärke ist das entscheidende, um einem Feind den Schädel zu spalten, doch bringt dir das nicht viel, wenn du dich nicht verteidigen kannst, wenn es darauf ankommt, deinen Leib zu schützen. Pariere, um zu überleben! Weiche aus, um zu bestehen!" eine Weile hielt der Späher mit dem Sprechen inne und ließ seine Worte auf Raoch wirken, ehe er dem Morra neben ihm ein Zeichen gab, ihm zu folgen und nun den Trampelfad entlangschritt.
    " Du musst deinen Körper mit deiner Waffe schützen. Halte das Schwert hoch erhoben und blocke den Hieb deines Feindes. Je schräger deine Klinge zu der des anderen steht, desto besser kannst du den Schlag abwehren. Versuche, das Eisen nahe an deinem Schwertknauf aufzufangen, um mehr Stärke in den Block legen zu können und wenn du es schaffst, drücke die Waffe des Feindes beiseite, um selbst in den Angriff übergehenzukönnen."
    Als Gorbag seinen Vortrag beendet hatte, waren die beiden auf einer kleinen Lichtung angekommen, die wohl nicht sehr weit vom Lager entfernt lag, wie der Ork vermutete.
    " Verteidige dich. Übung macht den Meister." sagte der Späher schließlich und legte seine Hellebarde zu Boden, ehe er das Krush Varrok vom Rücken nahm und auf den Morra zuschritt.

  8. Beiträge anzeigen #168
    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    In der Gewalt des Stabes
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    Corwyn ist offline

    Pilgerreise

    Corwyn schüttelte die müden Beine aus. Es machte wenig Spaß stundenlang durch's Unterholz zu tapern, zu hoffen, nicht von Orks aufgegabelt zu werden, zu hoffen, dass es nicht zu regnen begänne, zu hoffen, dass man sich nicht verlief, zu hoffen, dass die Waldläufer und Silden sie empfangen konnten und würden, zu hoffen, nachts nicht zu erfrieren, zu hoffen, Al Shedim irgendwann wieder zu sehen. Es waren die Stunden einer Reise, in denen man dachte, man hätte diese Reise gar nicht erst angetreten. Doch Adanos war mit ihnen und er hielt seine schützende Hand über sie, die sie seine Pilger waren. Schon seit dem Morgen waren sie ohne größere Unterbrechungen wieder unterwegs und sie mussten sich nun alsbald auf der Höhe von Geldern, ebenfalls eine von den Orks besetzten Stadt, befinden. Der Zustand der Adeptin Silelen war unverändert schlecht. Nicht allein die Brandwunden an Armen und Beinen bereiteten dem Heiler Kopfzerbrechen, sondern auch der allgemein schlechte Zustand. So oft es ging mischte Corwyn einen Trank zusammen, der sie auf ihrem jetzigen Zustand hielt, denn mehr konnte er momentan nicht tun. Es ängstigte und ärgerte ihn zugleich, dass er der Stummen nicht so helfen konnte, wie er wollte. Dazu brauchte er Zutaten, die er nicht bei sich trug, sondern die er nur in Tinquilius' Heilkammer in Al Shedim bekommen könnte. Oder aber - so hoffte er - in Silden.

    Maknir trat an den Magielehrmeister in ihm heran und wollte eine neue Aufgabe haben. Der Spitzbärtige ließ sich von dem Mann erstmal zeigen, was er zuletzt von ihm verlangt hatte. Er sollte die schwebenden Kerzen entzünden, was seiner Ansicht nach eine gute Aufgabe war, um das Vernetzen magischer Zauber zu üben und somit einen guten Übergang zu komplizierten Sachen zu bekommen. Der Träumer tat dies erneut überraschend souverän und leichtfüßig. "In Ordnung", sprach der Lehrmeister schließlich mit fester Stimme. Dann kommen wir nun zu etwas Schwierigerem. Was haben wir denn noch so auf der Liste stehen... Hmm... aja, etwas, was dich mit Sicherheit interessieren wird. Gar nicht so einfach ist das magische Verschließen von Schlössern. Zufällig habe ich gerade eine leere Kiste bei mir, mit der du üben kannst." Der Lehrmeister winkt Maknir zu sich, damit dieser die Kiste, die eigentlich eine Schatulle war, entgegen nehmen konnte. "Ich zeige es dir mal. Probier es aus." Die Schatulle ließ sich öffnen. Dann machte der Träumer das Kästchen wieder zu und Corwyn berührte das Schloss mit dem Finger. "Akrakrablabla!" Er hielt die Augen geschlossen und tat so, als wäre er sich ganz arg am Konzentrieren dran. "So", sagte er schließlich. "Dann sieh mal zu, ob du das wieder auf kriegst." Erwartungsgemäß ließ sich die Schatulle nicht öffnen. "Und wie kriegt man das jetzt wieder auf?" Corwyn nickte und hielt wiederum den Finger an das Schloss. Er räusperte sich, schloss die Augen und sprach. "Abradakabra!" Maknir guckte verwirrt, das Kästchen ließ sich wieder öffnen. "Probier es aus."

    Nachdem er Maknir mit seiner neuen Aufgabe allein gelassen hatte, gesellte der hohe Magus sich zu einem Nomaden an der Spitze des Trosses. "Wie sieht's aus?", fragte Corwyn. "Wann werden wir Silden erreichen?" Dabei wich sein Blick ab und ruhte einen Augenblick lang auf Silelen leblosen Körper, getragen von einem Kamel. Berat kümmerte sich um sie. "Wir werden ungefähr bei Geldern sein, wahrscheinlich schon ein Stück weit dran vorbei,nur war die Stadt nicht in Sichtweite. Wir werden noch am Abend Silden erreichen, Magier." Corwyn nickte dem Mann zum Dank zu. Dann kniff er plötzlich die Augen zusammen. Was er sah erfreute ihn. Er rief es laut und klar hinaus. "Waldläufer!"

  9. Beiträge anzeigen #169
    Krieger Avatar von Raoch
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    in einem Haus?!
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    Raoch ist offline
    Roach war seinem Lehrmeister gefolgt und hatte nun wieder einmal einen neuen Teil des Landes gesehen. Auch wenn er anscheinend nicht all zu weit von faring weg war, war der Aldige noch ein wenig unsicher wenn es darum ging in der Wildniss rumzurennen.
    Er hätte deutlich ruhiger werden sollen, als er die ganzen Orks und Söldner gesehen hatte, doch schien Raoch immernoch nervös und hatte eigendlich auch keine große Lust sich weiter sorgen um irgendwas zu machen.

    Der Arbeiter schaute seinen Lehrmeister an und zog schließlich sein Schwert. Die Übung, die Gorbag verlangte war endlich etwas anderes als das was er die ganze Zeit in Faring gelernt hatte. Das Schwert, welches nun eine richtige Klinge mittlerweile hatte schien wohl bei dieser Übung ihren Zweck zu erfüllen.

    Sein Lehrmeister griff langsam an und der Arbeiter versuchte sein bestes, dass er gut blockte. Doch war die Waffe von seinem Lehrmeister was anderes, hinzu kam noch, dass er deutlich mehr Kraft hatte. Raoch tat sich anfangs schwer die Schläge zu blocken, doch nach und nach versuchte er sich daran, sich besser zu konzentrieren und hielt das Schwert sicherer in der Hand. Gorbags Waffe schnellte wieder auf ihn zu und der Arbeiter blockte den Schlag noch rechtzeitig. Das Metall scharbte aufeinander und Gorbags Waffe rutschte an der Klinge von dem Schwert hinunter.

    Noch gab sich Raoch nicht geschlagen und drückte sich gegen das Schwert und drückte die Klinge von Gorbags Waffe von seinem Weg. Die Waffen trennten sich und Gorbag holte nochmals aus, diesmal war der Schlag etwas schneller und dazu auch noch wuchtiger. Der Arbeiter hielt wieder stand und hob sein Schwert gegen das von Gorbag. Die Klingen prallten aufeinander und einige Funken sprühten beiseite.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Pilgerreise

    Einkehrende Dämmerung, der Geruch von Wald, Schnee und Kälte, zu Dampf werdender heißer Atem, überall die Flora und Fauna der Wälder Sildens. Seit gestern Nacht war Ornlu mit den Sippenkriegern des Arkantos unterwegs. Seit heute mittag mussten sie feststellen, das sie einen anderen Weg nahmen, als sie für die Pilger angenommen hatten. Als sie dessen Spuren auf einen anderen Weg vorfanden, hieß es sie einzuholen - nicht zu denken wenn sie auf Orks stoßen würden. Doch letztlich lief alles ohne dass sie Spuren des Kampfes oder von Orks finden konnten. Gegen Dämmerung nun konnte einer von der Vorhut, dann den Pilgertross ausfindig machen.
    Die Gruppe an Waldvölklern brach eiligst auf und wurde ob der recht großen Pilgergruppe überrascht. Ornlu nahm an, dass sie mehr waren als beim letzten doch letztlich wars ja egal. Eine große Gruppe war es allemal. Ein kurzes Zunicken und man trat aus dem Dickicht hervor, um sich zu zeigen.
    "Waldläufer!" erklang und der ganze Pilgertross stoppte. Ornlu sowie Arkantos näherten sich ihnen, während von ihrer Seite aus ebenso die Zuständigen hervortraten. Es waren doch irgendwie bekannte Gesichter, die Ornlu schon beim letzen Mal begrüßen durfte.

    "Bewahret! Pilger Adanos. Ich bin Ornlu, Gesandter des Waldvolkes und möchte euch im Namen meines Volkes in unseren Wäldern willkommen heißen. Dies ist Arkantos, Sippenführer der Falkenkrieger, unseren besten Schützen.", grüßte der Seher und verbeugte sich höflich vor den hohen Wassermagiern.
    "Wir hätten euch wohl schon früher und vor Geldern angetroffen, doch nahmen wir an das ihr eine andere Route nehmt. Ich hoffe es gab keine Zwischenfälle mit den Orks?", fügte Ornlu bei und blickte in die Gesichter.
    Ornlus Frage wurde jedoch leider nicht verneint. Corwyn, der Jail noch vor einigen Tagen geweiht hatte, erzählte dass es Zwischenfälle am Pass gab und man jemanden mit schwereren Verletzungen hätte. Der Jäger und auch Arkantos stutzten als das Wort Drache im Wolfsclan erklang, denn die Verletzte hatte Brandverletzungen von diesem davongetragen.
    Ob dies stimmte und Fragen über andere wichtige Dinge verkniff sich Ornlu - es sah schon schlimm genug aus und in so Sachen zählte die Zeit. Stattdessen erklärte er das es bis Silden nicht mehr weit wäre und sie innerhalb der nächsten zwei Stunden schon da sein dürften.
    "Warag!", rief Arkantos, worauf einer der Sippenkrieger vortrat.
    "Lauf nach Silden, melde dort unsere Lage und wann wir ungefähr ankommen. Lass alles nötige für Verletzte und Hungrige vorbereiten und treib Meister Dorien auf...und wenn der nicht da ist, dann diese Heilerin die Givess rettete.", befahl der Hüter und schickte seinen schnellsten Mann los.
    Ein Nicken von Ornlu stimmte dem zu, ehe er sich wieder an die Pilger wandte.
    "In Silden wird es Verpflegung für alle geben und auch warme Betten. Pilger Adanos fühlt euch als Gäste Sildens. Lasst uns aufbrechen.", sprach der Gesandte und der Pilgertross setzte sich wieder in Bewegung.
    Geändert von Ornlu (18.02.2008 um 18:51 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Jace Beleren
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    Jace Beleren ist offline
    Dieser Tag begann recht freundlich, es regnete nicht und die Sonne schien vom Himmel, doch im laufe des Tages nahm es an Nebel zu und kaum ein Sonnenstrahl drang bis zum Erdboden durch. Der Nebel war so dicht, dass Jace den Ork, der vor ihm lief, gerade so erkennen konnte.
    Der jeweils erste- und letzte Ork trug eine Fackel, damit die kleine Orkkarawane sicher durch den Nebel kam. Den ganzen Tag waren sie schon unterwegs gewesen, von den frühen Morgenstunden bis zu den frühen Abendstunden und Jace konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, da er in der vergangenen Nacht kein Auge zu bekam und jetzt gegen das Einschlafen kämpfte. Doch plötzlich vernahmen die Ohren des Taschendiebes ein Rascheln, das aus den nahe liegenden Gebüsch kam und ein knacksen, das wie das Zerbrechen eines Astes klang. Doch seine Begleiter hatten diese Geräusche anscheinend nicht mit bekommen, weil sie sich nicht weiter rührten und immer stur gerade aus weiter liefen. Die Ungewissheit quälte Jace fortan. Hatte er sich nun verhört? Und wenn dies nicht der Fall war, fragte er sich: was er gehört habe. War es nur ein kleiner Hase oder ein größeres Tier das auf Nahrungssuche war, oder war es ein Bandit, der mit anderen Banditen vorüberziehende Händler und andere Menschen oder Orks überfiel. Immer mehr quälte Jace der Gedanke, dass es Banditen waren oder wilde, bösartige Tiere. Auf einmal sprang etwas aus dem Gebüsch und griff einen der Orks an. Es war ein Rebell und auf den ersten folgten fünf weitere, die sich jeder einen Ork als Ziel nahmen, die restlichen vier Orks halfen ihren Kameraden. Nachdem der erste Ork am Boden lag, sprang ein weiterer Rebell aus dem nahe liegenden Gebüsch und attackierte eine der Grünhäute. Nach diesem fall des ersten Orks folgten nun der erste eines Rebellen. Zu dem nun völlig steif da stehenden Jace, sprach der Fischer gehetzt:
    „Komm, entweder jetzt oder nie, wenn du nicht als Sklave der Orks enden willst dann renn jetzt. Diese Chance würde sich wahrscheinlich nie wieder bieten!“ Wie von einer Blutfliege gejagt, rannten die beiden nun in irgendeine Richtung die sich ihnen bat, in der Hoffnung den Orks zu entkommen. Nach Jace, und dem Fischer folgten dann die restlichen Menschen die auch von den Grünhäuten gefangen genommen worden waren.
    „Teilt euch auf! Dann können sie höchstens Einen erwischen, wenn sie die Chance dazu haben. Das ist besser als wenn sie alle wieder gefangen nehmen!“ schrie Jace zu den Anderen. Eine ganze Weile rannte Jace vor den Orks weg und als er dachte nun endlich vor den Sklavenhändlern in Sicherheit zu sein, setzte er sich versteckt hinter einem relativ kleinen Fels und schlief sofort ein.

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    Zeratul ist offline
    Das Erste, das ihm auffiel, war der zurückgekehrte Schmerz. Der Magen knurrte, die Knochen schmerzten und der Kopf brummte. Am schlimmsten war aber ganz klar die Kehle. Sie kratzte nicht mehr, sie wirkte nicht mehr ausgetrocknet – es war schlimmer. Viel schlimmer. Es war kein normaler Schmerz mehr, es war der Schmerz, der kurz vor dem Tod kommen musste. Er öffnete seine Augen. Es war düster. Nicht unbedingt richtig dunkel, aber düster. Dennoch, von irgendwo musste Licht kommen. Er versuchte einen Punkt zu finden, einen Punkt, an dem er sich stützen konnte, doch es ging nicht. Alles schien sich zu bewegen. Er versuchte aufzustehen. Erst hielten ihn seine Knochen zurück, dann schaffte er es in eine halb stehende Position, doch diese Haltung war nur von kurzer Dauer. Er krachte auf den Boden. Alles drehte sich. Ein Rauschen war zu hören. Was sollte er noch tun? Er schloss die Augen, sah ein Licht, ein helles Licht. Wo hatte er das schon einmal gesehen? Er versuchte sich zu erinnern, es brachte nichts. War es das Ende? War das hier sein Ende? War er dazu bestimmt hier zu sterben? Elend an einem einsamen Ort zu verdursten? Er versuchte es noch einmal, doch sein Körper wollte nicht. Schwach brach er zusammen. Es brachte nichts. Nichts.
    'Genug jetzt, hoch mit dir!' 'Allerdings, du wirst doch wohl nicht hier verrecken, wie peinlich wäre das denn?' 'Was.. Ich... bin schwach...' 'Ist allgemein bekannt, also kommen wir zu den Neuigkeiten!' 'Du stehst jetzt auf, dann sehen wir weiter!' 'Ich... kann nicht.' 'Immer dieses Getue... Hoch mit dir!' 'Allerdings, aber wenn du nicht willst, bitte.' 'Ich will aber!' 'Ich...' Genau wusste er nicht, was geschah, alles drehte sich, sein Kopf war schwer, zu schwer, doch er stand im nächsten Moment auf seinen wackeligen Beinen. 'Und jetzt los! Los, immer geradeaus!' Er versuchte es, er taumelte, knallte fast gegen eine Wand. Versuchte sich zu beruhigen. Es brachte nichts. 'Es geht nicht.' 'Und wie es geht!' Er bewegte sich wieder, es war schwer, tat weh, doch es ging. Er wusste selbst nicht, wie er es eigentlich tat, doch er bewegte sich. Nicht gerade, nicht schnell, aber immerhin. Er bewegte sich. Eine Weile ging das so, als ob überhaupt nichts mehr geschehen sollte. Seine Schmerzen wurden wieder größer, seine Kehle fühlte sich an, als... nein, es war einfach nicht zu beschreiben. 'Wann...?' 'Gleich.' Tatsächlich, als er seine Augen anstrengte konnte er Licht sehen. Hart umkämpftes Licht, denn das Sehen wirkte wie eine Säge, die seinen Kopf in zwei Teile teilte. Egal. Er würde nicht aufgeben. Er taumelte weiter, das Licht wurde stärker. Wie weit konnte der Ausgang noch entfernt sein? Seine Augen fielen zu, doch er ging weiter, als würde ihn etwas tragen. Jeder Schritt brachte ihm dem Tod näher, aber vielleicht auch dem Leben. 'Jetzt!' 'Augen auf, Penner!' Er klappte seine Lider auf. Er stand vor einem Fluss. Oder einem See. Auf jeden Fall befand sich vor ihm Wasser. Wasser! Dann brach er zusammen.

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    Neuling Avatar von Vicktor
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    Vicktor ist offline

    Schicksal

    Vicktor wusste das dieser Tag ein Schlechter sein würde. Er wusste es einfach. Als er gen Morgen die verlassene Höhle verließ um Frühstück für seinen Meister und sich zu jagen goss es aus Kübeln. Oh, Vicktor hasste den Regen; er brachte längst vergessene Erinnerungen an seinem verstorbenen Freund aus Holzfällertagen mit sich.
    Dem Wetter zum Trotz versuchte Vicktor optimistisch zu bleiben auch wenn er ein seltsames Gefühl hatte.
    Schonwieder plagte ihm der Traum dieser seltsamen Unbekannten. Nach einem mehr oder minder ausführlichen Frühstück (zumindest für den Hamster) machte sich Vicktor auf dem Weg zum nahegelegenen Trelis aus einem Bauchgefühl heraus.
    Vielleicht könnte er nebenbei mit seiner engelsgleichen Stimme ( zumindest dem Hamster nach, und warum sollte er lügen?) in der örtlichen Kneipe etwas Gold verdienen. Sogar ein passendes Lied hatte er schon auf den Lippen. Die braungebrannte Wache machte ihm ein wenig Schwierigkeiten.
    Scheinbar hielt der Typ ihn für "verdächtig"
    Hat der noch nie nen zwei-meter Typen mit nem Hamster gesehn?!
    Dies allem zum Trotze schaffte es Vicktor, zwar mit schlechter Laune, aber immernoch mit dem Ziel Gold zu machen in die Kneipe von Trelis.
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund starrte ihn jeder an und kurz nach dem er seinen göttlichen Gesang und sein neues Lied "Durch den Monsun" vorgestellt hatte wurde er auch schon aus der Stadt geworfen. Das Letzte was er sah, war das dumme Grinsen der gebräunten Wache bevor er im Dickicht und letztlich im Schlamm verschwand.
    Ich HASSE Orks...
    Plötzlich sah er zwei beinahe leuchtende, grüne Augen vor sich und eine eindeutig feminine Stimme sagen "Ist alles in Ordnung mit dir?"
    "...." Vicktor saß da und blickte die fremde an wie ne kuh wenns donnert.
    Das ist Sie!! Die Frau aus meinen Träumen! Die, die mich meinem Schicksal näher bringt!!
    Die Fremde starrte ihn an; offensichtlich eine Antwort erwartend, schien sie schon leicht die Geduld zu verlieren.
    "Hallo ich habe dich gefragt ob du in Ordnung bist."
    Vicktor stammelte nur verdutzt "Jaah.....na-natürlich...".
    Ein Seufzer entkam ihren Lippen "Wir nüssen erstmal aus den Mon-hüst- Regen raus."
    "Ich kenne einen der Bauern hier in der nähe für den ich ne Weile gearbeitet hab. Bei dem könnten wir bleiben...." kams von den Hünen der immernoch neben sich stand.
    Sie musterte Vick kurz, alsob sie einschätzen wollte ob er eine Gefahr darstelle, doch dann sagte sie " Führ du den Weg zu den Hof."
    Geschwind hob der Hüne sich und seinen Hamster-Meister aus den Schlamm und machte sich auf den weg, mit der Gewissheit seinem Schicksal ein Stück näher gekommen zu sein.
    Vielleich ist heute doch nicht so ein schlechter Tag...

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    Deus Avatar von Aurelion
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    Aurelion ist offline

    Nicht mehr weit vor Vengard | Beginn eines Kampfes...

    Die Sonne neigte sich mehr und mehr den Hügeln zu, hinter jenen sie später dann abtauchen sollte, doch noch war es nicht soweit. Gestern Abend hatte der Trupp ein kleines Lager eröffnet, die Schamanen schlugen große Zelte auf, mit großen Eingängen. Das mussten wohl die Lazarette sein. Jetzt wusste auch Aurelion, wozu diese Rarität der Orks da waren: sie sollten die Flüchtlinge versorgen, aber auch Mitglieder der Truppe, falls es einen Kampf geben sollte. So war die schnelle Hilfe gesichert, trotzdem hoffte niemand der Anwesenden auf eine Auseinandersetzung, schließlich rückten sie immer näher auf und falls einer der Rosaröcke entkommen sollte, würde der Tod nicht lange auf sie alle warten, denn eine Tür hatte solcher – von den meisten gefürchtet – immer offen.

    Nur die mächtigen orkischen Kriegsherren, schienen auf einen Kampf aus zu sein, zumindest verriet, dass ihr kalter Blick und die mit Menschenblut beklebten, enorm großen Klingen. Kein menschliches Wesen war in der Lage, diese „Dinger“ zu heben, geschweige denn zu schwingen. Umso verheerende fiel auch die Wirkung für die Morras aus. Mittlerweile wurde der Wald immer dichter, der Blonde kannte diese Gegend nur all zu gut: seine gesamte Kindheit verbrachte er vor Vengard und floh schließlich Ende seines 16. Lebensjahres in die weiten Wälder, von denen er diesen hier erkannte. Sie durften also nicht mehr all zu lange von ihrem Ziel getrennt sein.

    Zwar war der Weg nun kürzer, aber gleichzeitig gefährlicher…

    „Schickt ein paar Morras raus, sie sollen sich gefälligst nützlich machen und nach dem Feind Ausschau halten, damit wir ihn frühzeitig zerhacken können“, polterte einer der orkischen Befehlshaber und lachte dabei höllisch, seine Kameraden stiegen ebenso mit lauten Gelächter ein. „Orks…“ Dies war das Einzige was der Blondschopf gerade dachte und musste dabei den Kopf schütteln. „Was schüttelst du da so dumm deinen Kopf?“, brüllte ihn einer der hinteren Orks an und spuckte ihm dabei fast ins Gesicht. Selbst der Mundgeruch konnte noch zwanzig Meter gegen den Wind ausgemacht werden. „Tu was man dir sagt und schau nach Feinden, Morra“, gurgelte er weiter und verschluckte sich fast an dem eigenen Speichel.

    Wieder stieg Wut in dem Söldner auf, er begann innerlich zu kochen. Wäre er hier mit dem Ork alleine gewesen, hätte seine Klinge ihn auf „Morragröße“ tiefer gelegt. Nichts desto trotz schwärmte er mit ein paar anderen Leuten in die Weiten aus, einen Mann kannte er sogar, es war Roach, dieser seltsame Schleimer… Es dauerte auch nicht lange, bis einer der Männer einen feindlichen Trupp ausmachte. Es waren ein halbes Dutzend Gardler, die nach dem Rechten schauten und sie kamen immer näher zum Wald. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis sie hier ins Lager hereinplatzen würden, jederzeit zum Kampf bereit, Vorkehrungen mussten getroffen werden und das so schnell wie möglich.

    Eilig spurteten die Männer zum Lager zurück, um jeden Einzelnen zu warnen…

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    Schwertmeister Avatar von Syrias
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Syrias ist offline

    nahe Vengard, der Kampf beginnt

    Syrias griff seinen Hut fester, als eine kleine Windböhe aufkam und ihn frösteln lies. Was hatte ihn dazu getrieben, seine Rüstung nicht anzulegen, sondern einfach den schwarzen Mantel anzubehalten? Wenigstens hatte er seinen Schild mit, um sich wenigstens etwas vor Gefahren schützen zu können.
    Wenn er jedoch gewusst hätte, dass dies schneller geschehen würde, als ihm eigentlich lieb war, dann, so vermutete der Waffenschmied später, hätte er sich so lange geohrfeigt, bis er angefangen hätte zu grinsen. Wenn nicht noch länger!
    Er war grad dabei seine Suppe zu schlürfen, als einer der vorrausgeschickten Männer zurück kam und hektisch etwas von Gardisten oder so faselte. "Na ganz Toll..." knurrte Syrias nur, stellte seine Suppe zur Seite und zog Schwert und Schild. "Wehe, wenns nicht schnell vorbei ist..."
    Interessanterweise waren gleich darauf ein halbes Dutzend Gardler aufgetaucht, welche sich die gleichen, latent verwirrten Blicke einander zuwarfen wie die Söldner. Keiner hatte mit der Anwesenheit der jeweils anderen wirklich gerechnet, deswegen war die Überraschung auch um einiges größer. Nur die Orks schienen die Gelegenheit zu nutzen, um sich sofort auf die Gegner zu stürzen. Der Arenakämpfer zuckte mit den Achseln, steckte sein Schwert wieder ein und schob den Löffel in die Suppe.

    "Hey, mitmachen!" Ein kräftiger Rempler an der SChulter und Syrias verschüttete seine Suppe. Mit wütend funkelnden Augen drehte er sich zu dem Jungspund hinter ihm um. "Halts Fressbrett! Ich ess!" Und tauchte erneut den Löffel in die Suppe, um ihn danach zum Mund zu führen. Wieder wurde geschubst. "Spinnst du? Las uns helfen!" Syrias seufzte vernehmlich, bevor er mit ausgestrecktem Löffel Richtung Kampf wies. "Die kommen gut allein zurecht." Und wieder verschwand der Löffel in der Suppe. "Na wenn du meinst. Ich werd auf jeden Fall helfen!" sprachs und warf sich in das Getümmel.
    "Lass dich nicht aufhalten..." murmelte der Arenakämpfer, bevor er erneut den Löffel zum Mund führte. Irgendwer flog gegen ihn, riss ihm den Löffel aus der einen und den Teller aus der anderen Hand, so das beides auf nimmerwiedersehen im Wald verschwand. Nun reichts aber! Wütend sprang der Waffenschmied auf, riss erneut das Schwert aus der Scheide und brüllte lautstark herum. "Kann man nicht einmal in Ruhe essen, verdammt?!? Wer von euch Idioten war das?" Und schon warf auch er sich in den Kampf. Vielleicht erwischte er ja den Kerl, der seine Suppe verschüttet hatte. Dem sollte man gehörig die Leviten lesen!

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    Ehrengarde Avatar von Antgar
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    Antgar ist offline

    in Reddock

    Leicht gereizt lief Antgar durch die Stollen des Rebellen Stützpunktes , auch wenn er sich relativ frei bewegen konnte nervte ihm das Misstrauen der Rebellen die jede seiner Bewegungen beobachteten. Immer wieder musste er umkehren wenn er einen Stollen ein Stück weit entlang gelaufen war. Und auf eine der unzähligen Wachen traf. Deren Antwort sobald er sich ihr näher als 3 Meter näherte nun bald schon auswendig kannte.

    „Halt keinen Schritt näher, hier dürfen nur mir bekannte ,und vertrauenswürdige Personen Passieren.“

    Wie sollte er denn das Vertrauen der Rebellen erlangen wenn keinen mit ihm Sprechen wollte. Und seit den Gestrigen Tag hatte sich die Lage noch verschlimmert. Seit den Eintreffen des verwundeten Anführers Herrschte irgendwie eine Spannung im Lager. Auch wenn er nicht begriff wieso und weshalb. Jeder schien gereizt zu sein auch wenn man ihn Höflich fragte war die Antwort gereizt und Barsch dies konnte doch nicht nur damit zusammen Hängen das er ein Fremder für sie war. Antgar wollte schon für Heute den versuch aufgeben mit jemanden ins Gespräch zu kommen und den ersten zaghaften Kontakt zu den Rebellen hier im Lager herzustellen. Als ihm auf dem Weg zu seinen Nachtlager ein ihm bekanntes Gesicht auffiel. Er musste den Man zweimal ansehen um endlich drauf zu kommen wer er war. Aber er war sicher nach dem er ihn auch noch reden hörte das es Tanroh war sein ehemaliger Lehrmeister. Der Mann der ihm beigebracht hatte wie er einen Speer zu Führen hatte.

    “Tanroh?“

    Fragte er zögernd auch wenn er sich seiner Sache sicher war.

    „Ja wer seit ihr und noch wichtiger was wollt ihr ?“

    Antgar stockte einen Moment, was war mit seinen Freund und Lehrmeister Passiert, so mürrisch hatte er ihn noch nie gesehen. Das er ihn nicht erkannt hätte er sich fast selber denken können wenn schon Golsir ihn nicht mehr erkannte wie sollte es dann Tanroh der ihn nicht so lange wie dieser kannte.

    “Mit die Reden ,mein Freund , erkennst du mich nicht. .....Ich bin ´s Antgar, als wir uns das letzte mal sahen hatte ich noch paar Kilos mehr und Schwarze haare aber mein Auge wirst du wohl nicht Vergessen haben.“!

    Sagte er mit einen Lächeln ,und strich dabei die Blonden Haare die über die rechte Gesichtshälfte hingen zurück. Tanroh blickte ihn erstaunt und schließlich mit einen breiten grinsen an. Lief auf ihn zu und Klatschte mit beiden Händen auf Antgars Schultern.

    „Mensch Junge ,freu ich mich dich wieder zusehen ,lass dich mal ansehen ,du hast dich sehr verändert, was machst du hier ,komm wir gehen zur Feuerstelle und Du musst mir erzählen dir wieder fahren ist.“

    Das war der Tanroh den er kannte, genau so hatte er ihn in Erinnerung. Gerne wollte er ihm alles erzählen doch zuerst war er es der Informationen brauchte.

    “ Gut Gehen wir zur Feuerstelle , ich werde dir alles erzählen, aber du musst mich erst mal Aufklären was hier los ist mein Freund.“

    Tanroh nickte legte seinen Arm um Antgar´s Schulter , und führte ihm zur Feuerstelle.

    „ Wie lange bist du schon hier?“

    Fragte er nun in einen ernsten Ton.

    „Seit zwei Tagen, heute mitgerechnet.“

    Tanroh seufzte, und setzte sich an das Feuer, sein blick wurde ernst, und er schüttelte den Kopf.

    „Junge ,Junge ,du hast ein Talent immer dann aufzutauchen wenn die Kacke am dampfen ist. Dann hast du sicherlich mitbekommen das der Anführer dieses Lagers Verwundet worden ist. Und wir keinen Heiler haben der sich um ihn kümmern kann. Ja ich sehe du weist dies schon. Nun um deine Frage zu beantworten muss ich etwas weiter Ausholen.
    Javier ist ein guter Anführer für dieses Lager gewesen, um so härter trifft es nun alle das er in seiner Kammer liegt und keiner ihm Helfen kann. Die beiden Männer die du sicherlich auch streiten sehen hast. Das waren Sarit und Cenfar ,seine beiden Stellvertreter. Ja er hatte sich Zwei gewählt , Sarit ein Söldner von den Südlichen Inseln gekommen, ist er eines Tages einfach hier aufgetaucht und hatte seine Dienste ohne nur nach einen Goldstück zu fragen angeboten. Er war der Mann der mit Javier unterwegs war. Er hätte es nie zugelassen das Javier was passiert wenn er dies verhindern hätte Können. Das wissen hier auch die Meisten , ihm fehlt nur die Erfahrung was die Taktik betrifft, ist aber nach Javier der beste Kämpfer im Lager. Deshalb hatte Javier auch Cenfar ausgewählt, einen Taktiker wie er im buche steht .Er soll Ritter oder sogar Paladin irgendwo im Westen gewesen sein, aber das weis keiner genau , er schweigt sich über seine Vergangenheit aus. Nun die beiden haben sich ergänzt wenn mal Javier für einige Zeit, das Lager verlassen hatte. Doch in letzter Zeit hat es zwischen den beiden immer wieder Reibungen gegeben. Wegen irgendwelchen Kinderkram der den ganzen Ärger nicht wert war.
    Und nun wo Javier mit seinem Leben ringt und die beiden sich nicht einigen können was nun als Nächstes zu tun ist, verunsichert das die Leute.
    Sie brauchen einen Anführer und keine Streithähne die sich nicht einigen Können. Naja einige sehen ja Cenfar schon als Nachfolger von Javier. Aber das läst Sarit sicher nicht zu. Nur Gut das ich Morgen nach Nemora weiter ziehe. Aber vorher stelle ich dich noch paar Leuten hier vor.
    So nun genug von diesem Ort hier geredet ,komm erzähl wie es dir ergangen ist!“.

    Antgar nickte, nachdem er den Ausführungen seines Freundes zugehört hatte. Und begann nun zu erzählen was ihm seit ihrer letzten Begegnung passiert ist das er sich so verändert hatte. Auch wenn er während dessen sich die Worte seines Freundes noch mal durch den Kopf gehen lies.

  17. Beiträge anzeigen #177
    Ritter Avatar von Gorbag
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    Gorbag ist offline

    nahe Vengard / Kampf

    Grinsend schlug er noch einmal auf die Abwehr des Morras ein und stellte wohlwollend fest, dass er sich gar nicht so schlecht schlug. Langsam konnte sich Gorbag sogar vorstellen, dass dieser kleine Kerl sogar einmal ein guter Kämpfer werden würde und später würde der Ork vielleicht sogar stolz seinen Brüdern erzählen können, dass dieser da von ihm in die Kampfkunst eingewiesen worden war....aber dies waren im Moment nur Hirngespinste, nur Phantasien, für die Raoch erst einmal kämpfen und bluten musste. Viel Schweiß würde es ihn kosten, sich aus der Mine zu den Söldnern hoch zu arbeiten und Gorbag wusste, wie wenige Morras dies schafften, doch hatte er auch den Kampfeswillen bei diesem hier gesehen und das war wohl auch der Grund, warum er sich überhaupt die Mühe machte, jemandem, der für manche seines Volkes nur Sklave war, ein paar Kniffe zu zeigen und immer wieder Ratschläge zu geben.
    Schließlich führte der Späher noch einen stärkeren und schnelleren Hieb, sodass er regelrecht fühlen konnte, wie der Arm des Morras vibrierte, ehe er aufhörte und sein Krush Varrok wieder in der Halterung auf seinem Rücken verstaute.
    " Die Sonne ist untergegangen und die meißten Kundschafter müssten wieder zurück zu dem Lager gekehrt sein, also wird dieser Platz bald schon nicht mehr von unseren Leuten abgedeckt sein. Wir müssen zurück." Mit diesen Worten hob der Ork seine Hellebarde vom Boden auf und machte sich wieder auf dem halb verdecktem Trampelfad auf den Weg zum Lager. Nachdem sie nun die Gegend ausgekundschaftet hatten, würden die Anführer des Trupps sicherlich neue Befehle erteilen und Gorbag brannte darauf, sich vor den Elitekriegern und Kriegsherrn zu beweisen, die mit ihnen auf diese Mission gegangen waren. Doch als er gerade weiter seinen Gedanken nachhängen und sich vor versammelter Manschaft ausgezeichnet sah, hörte er plötzlich nur allzu bekannte Geräusche. Geräusche, die nicht in die Idylle des Waldes passten.
    " Komm!" knurrte Gorbag dem Morra neben sich zu und zog sein Krush Varrok. Deutlich drangen Kampfgeräusche an das Ohr des Orks und geschockt stellte er fest, dass sie genau aus der Richtung kamen, in der ihr Lager lag. Alle Vorsicht fallen lassend sprintete der Späher los und machte sich nichts mehr darum, ob vermeintliche Kundschafter ihn hören konnten. Für ihn zählte nur noch, so schnell wie möglich zurück zu den anderen zu kommen. Schamanen und Kriegsherren waren mitgekommen, die unverzichtbar für das Volk der Orks waren. Wenn diese nun in einem feigen Hinterhalt der Königstreuen fielen....
    Mit einem kraftvollen Sprung setzte Gorbag über eine große Wurzel hinweg und kam schließlich auf einer weiteren Lichtung an, die genau zwischen Raoch und ihm und dem Lager lag, das ein Stück hinter einigen Bäumen, Büschen und Hügeln versteckt positioniert war. Ein paar Söldner und Orks lieferten sich ein Gefecht mit einer Schar Rebellen, die wohl nicht mit dem Besuch der Nachbarn aus Vengard gerechnet hatten und arg in Bedrängnis waren, während sie immer mehr Boden verloren und in Richtung von Gorbag und seinem Begleiter zurückwichen.
    " Lasst keinen entkommen!" hörte der Späher schließlich einen der Orkkrieger schreien, der sich im Zweikampf mit einem stark gepanzerten Morra befand und sofort wurden seine Rufe von den anderen Kämpfern bestätigt und auch Gorbag blieb nicht untätig. Mit erhobenem Krush Varrok stürmte er in Richtung der ungeschützten Rücken der Königstreuen. Keiner von ihnen würde entkommen!

  18. Beiträge anzeigen #178
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Nachdem die kleine Gruppe die Nacht in Montera verbracht hatte, waren sie noch ungefähr bis zur Mittagszeit dort geblieben, hatten sich mit Proviant eingedeckt und hatten dann ihren Weg nach Al Shedim fortgesetzt. Es war ein schweigsamer und trister Marsch gewesen. Kaum ein Wort wurde zwischen den Dreien gewechselt und somit hatte jeder mehr als genügend Zeit um seinen Gedanken nachzuhängen. Was die beiden Gefährten des Hashashins dachten, konnte dieser lediglich erahnen, doch ihn beschäftigten schon den ganzen Tag der "Ratschlag", den ihm Sinistro am Vorabend noch gemacht hatte. Der Dieb wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. Hatte das Grünauge etwa Recht? War er wirklich so verletzlich, schwach und leicht zu durchschauen? Und wie könnte ihm schon so ein...eigentümlicher Mann helfen? Zumal kannte der Weißhaarige den Kerl noch fast überhaupt nicht. Vielleicht war der Schwarzhaarige ja ein Wassermagier oder ein Heiler...vielleicht war der Blasse ja auch lediglich ein Reisender aus dem fremdartigen Land Gorthar, der schon viel von der Welt gesehen hatte in der sie lebten. Allerdings vermochte es der Schwarzäugige nicht dies zu bestimmen, denn für ihn war Magie lediglich ein Wort. Wissen, das für ihn nicht bestimmt war und ihm wohl für immer verwehrt bleiben würde. Sollte Sinistro jedoch wirklich, in irgendeiner Form, die Künste der Magie verstehen, so wäre es durchaus möglich, dass sich der Maskenbauer ernsthafte Hilfe seitens des Schwarzgekleideten erwarten konnte...

    Es dauerte schließlich den ganzen Tag, bis sich Calintz endlich dazu durchrang ihren, bislang eher zurückgehaltenen, Begleiter ein paar Dinge zu fragen. Sie waren soeben im Begriff es sich um das Lagerfeuer, das der Hashashin mit seinen Feuersteinen zu entzünden versuchte, gemütlich zu machen, als der Meisterdieb plötzlich inne hielt und seinem blassen Reisegefährten mit einem unergründlichen Blick ansah. Unerwartet leise, ja beinahe flüsternd fragte er diesen:

    "Darf ich euch eine Frage stellen?"
    "...natürlich."
    "Wer...oder was seid ihr?"
    "Nun, eine sehr direkte Frage, wie ich finde, doch ich will versuchen euch ein zufriedenstellende Antwort zu geben. Wie ihr bereits wisst lautet meine Name Sinistro und ich bin, wie soll ich es ausdrücken...ein Reisender, der auf der Suche nach Wissen ist. Eine sehr beschwerliche Suche, wie ich anmerken möchte, doch es lohnt sich. Des weiteren kann ich noch von mir behaupten, dass ich ein Mensch bin, der die Welt mit offenen Augen beobachtet und sich stets sein eigenes Bild von jeweiligen Situationen macht."
    "Und ihr seid ein Magier?"
    "Lasst es mich so sagen: ich habe auf meiner Suche nach Wissen auch begonnen die Künste der Magie zu erforschen und ich konnte mir bislang auch das gründsätzliche Können eines Magus aneignen."
    "Hm...das müsst ihr mir beweisen."
    "Wenn es weiters nichts sein soll, will ich euch euren Wunsch gerne erfüllen."


    Mit diesen Worten stand der Schwarzhaarige auf, ging die zwei Schritte bis hin zum Lagerfeuer, das immer noch nicht entzündet worden war, kniete nieder und schnippte leise mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand. Augenblicklich erschien wie aus dem Nichts eine kleine Flamme auf dem kleinen Holzstapel und breitete sich munter knisternd auf dem trockenen Holz aus. Eine letzte, abschließende Handbewegung des Grünäugigen bewirkte noch, dass sich die Flammen auf den gesamten Steinkreis ausbreiteten und das Lagerfeuer eine wohlige Wärme verströmte. Anschließend erhob sich der Magus wieder und setzte sich wieder gegenüber der zwei Söldner auf seine Decke. Ein selbstzufriedenes Grinsen beherrschte das Gesicht des Blasshäutigen.

    "Beindruckend."
    "Vielen Dank, doch dies ist lediglich eine vollkommen einfache Übung, die selbst ein Anfänger, wie ich es bin, zustande bringt."
    "Mir könnt ihr alles erzählen. Die Kunst der Magie ist für mich wie die Gnade Innos. Unerreichbar und fremd..."
    "Ein äußerst interessanter Vergleich."
    "Findet ihr? Wie dem auch sei...nun da wir uns etwas besser...verstehen...lasst uns diese ärgerliche Höflichkeitsfloskeln beiseite legen. Ich bin Calintz, Söldner im Dienste Kans. Manche kennen mich als Kopfgeldjäger, einige mussten schon erfahren, dass ich ein hinterlistiger Dieb bin, doch allgemein könnte man mich wohl als Händler des Todes bezeichnen. Ein Attentäter, der wohl zu viel seiner Vergangenheit nachhängt."
    "Na wenn wir schon dabei sind...ich bin, wie gesagt, Zasamalel. Ebenfalls ein orkischer Söldner. Auch ich beherrsche die Kunst der Diebe und ich wage es zu behaupten ein treffsicherer Bogenschütze zu sein."


    Sinistro sah beiden kurz ins Gesicht, nickte anerkennend und widmete sich dann wieder dem wesentlichen ihres Gespräches.

    "Und was kann ich für euch, beziehungsweise für dich, tun?"
    "Nun...ich benötige, wie du gestern schon richtig erkannt hast, deine Hilfe..."

  19. Beiträge anzeigen #179
    Krieger Avatar von Raoch
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    in einem Haus?!
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    Raoch ist offline
    Seine Knie zitterten als Raoch Gorbags Plan wahrnahm. Sie stürmten vorwärst und trafen wenig später auf Gegner. Nun war er im Ernst angekommen. Die letzten Wochen hatter er mehr als friedlich verbrachte, nur Geschichten über Kriege und Vorkommnisse gehört.

    Roach schluckte bitter und fasste sein Schwert fester. Er konnte ja nicht einmal richtig mit der Waffe umgehen. Er hatte nicht einmal die Chance einen Gegner zu bezwingen. Warscheinlich würde er hier das erste mal auf Gewalt stoßen und sich verteidigen müssen - mit einem Schwert und konnte es nicht. Er würde hier sterben. Raoch wich einen Schritt zurück. Er konnte sich nicht in eine Situation begeben, von welcher er jetzt schon wusste, dass sie tötlich für ihn enden würde.

    Er wich weiter zurück und schaute sich um. Gorbag war weiter vorne, kämpfte in einem Duell gegen einen Menschen und der Adlige schaute sich etwas ängstlich um. Noch war es eindeutig zu früh, zu früh um sein Leben hier aufs Spiel zu setzen, wo er sowieso schon wusste, dass es Selbstmord wäre. Schreie ertönten und er drehte sich um. Hinter ihm entbrannte gerade ein Zweikampf. Er dauerte nicht lange und der Lebenssaft des Geschlagenen quoll auf den Boden und suchte auch einen Weg auf die Kleidung von Raoch. Das war es nun also gewesen. Seine Taufe? Seine Taufe für was? Für den Krieg? Das Brüllen von Gorbag schreckte ihn auf. Sein Gegner schien ihn verletzt zu haben und der Lehrmeister von Raoch schwang seine Waffe nun anderster, agressiver und doch immernoch hochkonzentriert.
    Raoch schaute genau hin und entdeckte das Blut, welches aus dem Arm seines Lehrmeister lief.

    Wohl eine Paniksituation und der Arbeiter lief geradeaus, versuchte nur noch von dem Ganzen wegzukommen. Er lief weiter, bahnte sich den Weg durch die Orks und Söldner und merkte gar nicht wie er sich weiter von dem Geschehen entfernte. Noch ein letztes mal drehte er sich um, schaute zurück und keuchte außer Atem.
    Es war eindeutig zu früh für ihn.

    Als er sich wieder umdrehte und auf den Weg schauen wollte, war es schon zu spät um zu bremsen oder auszuweichen. Raoch knallte mit voller Wucht gegen eine große Eiche und sank schließlich zu Boden.
    Nun hatte dieser Kampf auch ein weiteres Opfer gefunden, aber wohl eher eins, welches durch Dummheit in Ohnmacht gefallen war.

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    Sie hatten den Weg zurück ins Lager schweigend zurückgelegt, und es gab auch nicht viel, was sich die beiden Krieger hätten sagen können. Die Erfahrung in Okara hatte sie verbunden, Waylander wusste nicht, was es künftig bedeuten würde. Doch sein Schicksal an das Claws geschmiedet zu sehen, erfüllte ihn mit Ehrfurcht vor dem Veteranen. Er war nunmehr der Mann an Claws Seite, dessen einzige Bekanntheit eben in dieser Tatsache bestand. Zumindest aus Sicht dieses Rebellenführers in seiner abgehalfterten Rüstung, die von vergangener Glorie und Ruhm kündete. Alles Augenwischerei. Nun waren auch die Paladine zu dem geworden, was sie letztlich zu bekämpfen versucht hatten. Sie waren Menschen, die um ihre Existenz fochten. So wie einst die Söldner auf dem Hof des Großbauern.

    Das Lager präsentierte sich beinahe verlassen. Ein paar wenige waren geblieben, Waylander hatte es nicht anders erwartet. Nach dem Tod Dorns hatten sich einige Banditen nicht mehr dazugehörig gefühlt. Und dafür hatte Waylander absolut ein angeborenes Verständnis. Die Gruppe war meist nur so stark wie ihr Anführer. Und Dorn war einer dieser Menschen, denen man bedingungslos folgen konnte. Doch sein Tod barg auch die Möglichkeit auf Neues. Nicht unbedingt eine Veränderung, aber immerhin etwas Anderes. Dorn wäre sein Adjutant gewesen. Nun musste er einen neuen Mann mit der Aufgabe betrauen.

    Wenn es bloß so einfach gewesen wäre, die Männer mit ein paar Scharmützeln gegen die Orks bei Laune zu halten. Doch das war es nicht und würde es nun nicht mehr sein. Nach dem Aufreiben seiner Männer bei Geldern waren ihm die ersten Zweifel gekommen, diese verstärkten sich aber heute Nacht erneut. Zum einen war Stoffel zurück. Diese Nachricht hatte Waylander schon bei ihrer Ankunft vernommen, doch erst heute bekam er den Quartiermeister zu Gesicht, der sich wohl seit Tagen in seiner Hütte aufgehalten hatte. Der Krieger wusste nicht, wo er die ganze Zeit verbracht hatte, und es war zu früh, um darüber zu urteilen. Wenn Stoffel etwas zu sagen hatte, würde er es machen. Und als der Quartiermeister letztlich in seine Hütte trat und der Schein des Feuers im Kamin ein weiches Licht auf den Raum legte, war Waylander auch in der Stimmung für schlechte Nachrichten. Am Nachmittag hatte er Dorns Grab besucht. Die Männer hatten es angemessen gestaltet. Er war der erste der Winterkrieger, die gefallen waren. Ihr „Friedhof“ war insofern knapp bemessen. Doch das einzelne Grab am Rande des Lagers würde jedermann Mahnung genug sein.

    Er schwenkte den Bierkrug, sodass wieder etwas Schaum aus der leblosen Flüssigkeit entstand. Waylander blickte in die weiße Gestalt und sah zu, wie sie langsam erstarb. So wird es nicht enden, sagte er zu sich selbst.

    „Was gibt’s da zu schauen?“, fragte eine bekannte Stimme. Waylander hob den Blick und erkannte seinen Schwertbruder. „Bevor gerade du den Hafen aufreißt, solltest du erstmal erklären, wo zur Hölle du die vergangenen Wochen abgeblieben bist.“

    Doch bevor Stoffel antworten konnte, klopfte es an der Tür. Ein Späher der Winterkrieger betrat den Raum. Er reichte Waylander stumm ein Stück Papier, was der Krieger zögernd annahm. Darauf war zu lesen:

    „Vertraut nicht den Menschen, sie verstecken sich in Höhlen und in den Wäldern. Sie überfallen die Bauern und rauben ihr Hab und Gut. Sie sind der Feind. Sie töten euer Vieh und stehlen eure Ernte. Sie vergewaltigen eure Frauen und morden eure Söhne. Sie sind der Feind.“

    Waylander gab das Pamphlet an Stoffel weiter. „Mit diesen Problemen sollen sich die Rebellen rumschlagen“, sagte er beiläufig. Stoffel sah auf und blickte den Anführer der Winterkrieger herausfordernd an. „Nur keine Panik“, sagte dieser, „wir haben mit solchen Dingen bei Geldern vor kurzem unsere Erfahrungen gemacht. Und auch die Rebellen wissen von dieser List der Grünfelle“, sagte er abschließend. Stoffel nickte. „Die Rebellen sammeln sich in Reddock. Sie heben Gruppen aus.“

    Dies war in der Tat neu. Doch Waylander hatte keine Bedenken. „Das ist gut, gut für uns und unsere Sache. Die Rebellen wissen nun von uns. Und nun agieren sie. Eines Tages werden wir Seite an Seite kämpfen. Doch bis dahin werden wir so weiter machen wie bisher“, fügte er an. Waylander kramte in seiner Gürteltasche, zog etwas hervor und warf es Stoffel zu. „Hier, sieh zu, dass dieses Zeichen jeder von uns trägt. Versteckt unter der Kleidung soll es künftig als Erkennungszeichen dienen, all jener, die verstreut auf diesem Land wandeln.“

    „Was ist das“, fragte Stoffel. Waylander grinste, als er antwortete: „Das Erkennungszeichen der Winterkrieger.“

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