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Koji taten vom langen reiten die Knochen weh und er wollte nicht mehr reiten, doch als der Schneider merkte das es um die beiden immer weißer wurde und Schnee vom Himmel fiel war der Mann sich sicher das es nicht mehr weit war. Succa schien der Schnee gar nicht zu beeindrucken, was verständlich war, da sie ja hier lebte. Mit mehr Schnee kam auch die Kälte, doch der Schwarzhaarige fror noch nicht und die beiden ritten einfach weiter.
"Zu welchem Clan reiten wir eigentlich?"
"Zum Wolfsclan"
So wie der 19-jährige gehört hatte, sollte es dort die besten Jäger in ganz Nordmar geben. In einem flotten Tempo ging es weiter, der Freie hielt sich an der Rüstung der Orktöterin fest. Nach einiger Zeit hatten sie dann den Pass überquert, zwar wusste Koji, das die beiden erst morgen im Wolfsclan ankommen würden, aber wo würden sie rasten? Nachdem er die Frage der Nordmannin gestellt hatte, gab sie ihm zur Antwort, das es Jägerhütten geben würde, in denen sie rasten könnten.
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”Ich hab was gefunden! Hier her!”, rief Kain zu den anderen zwei durch das heftige Schneetreiben. Grimbar und Mafu trotteten mit zusammengekniffenen Augen zu dem Nordmann und beugten sich über die schon fast verblassten Spuren eines großen Fußabdruckpaars.
Kain versuchte den frischen Schnee zur Seite zu wischen und begann dann mit der Preisgabe des Ergebnis.
”Ein Kundschafter. Vielleicht 2 Schritt. Etwas klein. Verschwitzt, aber nicht ungewöhnlich. Zu Frisch. Eindeutig. Die Spur ist höchstens einen halben Tag alt. Wir sollten die Wachen verdoppeln. Ab jetzt halten immer zwei Wachen.
Ich will nicht am letzten Reisetag verrecken.”, murmelte der Führer in seinen Schal, gerade so deutlich, dass man es bei hoher Konzentration und gutem Gehör verstehen konnte.
”Beantworte mir eine Frage, Kain.”, sagte Grimbar. ” Von welcher Kreatur sprichst du?”
Ein Wort reichte um dem Novizen einen Schauer über den Rücken zu jagen. ” Orks ” .
So gefährlich es war in der Nähe von Orks zu nächtigen mussten die drei nun halt machen. Mafu, der immerhin ein sehr guter Armbrustschütze war, kippte fast aus den Latschen und brauchte unbedingt eine Pause, denn der schützende Schuppenpanzer forderte seinen Preis.
Demnach suchten sie sich einen kleinen Felsvorsprung unter dem man sich vor dem Schnee schützen konnte. Außerdem machten sie sich ein Feuer und rupften Sträucher aus um sich etwas besser zu tarnen.
Es würde gefährlich werden aber Grimbar hoffte auf eine unbeschwerliche Nacht.
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Der junge Spunt hockte immernoch hinter ihr auf Tomparas und war die größte Zeit still gewesen. Warscheinlich konnte er eh kaum sprechen, denn die größte Strecke hatten sie im Galopp zurückgelegt.
Succa rieb sich den Nacken und schaute dann in den Himmel. Der Mond stand schon zu hoch um weiter zum Clan reiten zu können. Sie mussten eine Rast einlegen und noch wusste die Schwarzhaarige nicht, welche Hütte sie wählen sollte.
Schlußendlich entschied sie sich für die kleine, die Nahe der Schlucht war, nicht einmal einen halben Tagesritt vom Wolfsclan entfernt und von ihrem jetztigem Standort gerade mal ein paar Minuten.
"Deine Beweggründe um dich bei den Clans anzuschließen sind oft bei uns vertreten. Der Hass zu den Orks trägt fast jeder in sich. Ich kann diese ekelhaften Viecher auch nicht leiden. Man wird sehen wie weit du es bringst oder wie lange du es hier in Nordmar aushälst. Mit deinen jetzigen Klamotten wirst du nicht lange hier bleiben. Besorg dir warme Sachen und pass auf, dass wenn du dich hier bewegst du immer in Bewegung bleibst. Bleibe nie stehen und versuche immer für eine Nacht irgendwo in einer Jagdhütte unterzukommen. Falls du es doch nicht schaffen solltest dann entfache ein Feuer, ein gutes welches die ganze Nacht brennen kann.
Tust du es nicht, kann es sein, dass du am nächsten Morgen nicht einmal mehr aufwachst, hier kann man schneller erfrieren als du denkst" , murmelte die Orktöterin und hielt ihren Rappen an.
Sie hatten die Hütte erreicht und Succa stieg von Tomparas ab und der junge Mann tat es ihr gleich. Hinter der Hütte war es windgeschützer und sie band den Hengst dort an.
Schon wenig später trat sie in die Hütte ein und schaute zum Ofen. Es schien, dass schon lange niemand hier gewesen war. Anscheinend waren die Bisonherden in der Schlucht weitergezogen, was die Jäger wo anderst jagen lies. Succa legte eine Scheite Holz in den Ofen und entzündete sie.
Sie setze sich an den Tisch und schaute ihre neue Begleitung an "Mein Name ist Koji" , stellte er sich vor und Succa nickte. Es war nur ein Bett vorhanden in der Hütte, wie in jeder und die Schwarzhaarige lehnte sich in den Stuhl zurück und legte ihre Füße auf den Tisch. "Freut mich dich kennenzulernen. Aber nun schlaf erstmal. Morgen könnte ein Schneesturm aus der Schlucht kommen und es wird ein mühseeliger Ritt zum Wolfclan" , murmelte sie schläfrig und legte ihre Hand auf den Schwertknauf und schloss die Augen.
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Die Nacht war für Humpaaa nur kurz und nicht sonderlich erholsam gewesen. Doch der Schlaf den er sich gegönnt hatte ihn zumindest soweit ausgeruht dass er dachte die ihm bevorstehende Reise zum Wolfsclan meistern zu können. Es war noch früh, und keiner der anderen Kundschafter war schon auf den Beinen als Humpaaa seine Sachen zusammenpackte, und die Hütte verliess. Er ging in Richtung des Haupttores, grüßte den diensthabenden Wachposten noch und verliess dann den Clan.
Auf seinen Kundschaftergängen war er noch nie bis in den Wolfsclan vorgedrungen, zwar wusste er wohin in etwa er gehen musste, doch den genauen Standpunkt des Clans wusste er nur zu schätzen. So machte er sich auf den Weg und begab sich auf die Wanderung durch die im, noch, bekannten Gefilde.
Schnee soweit das Auge sehen konnte...
Das war das Nordmar dass er so liebte, in dem er sich heimisch fühlte und dessen natur er nur allzuoft bewunderte. Auch heute begleitete ihn auf seiner Wanderung eine fantastische Aussicht auf eine im Neuschnee versinkende Landschaft. Ab und an konnte Humpaaa frische Wildspuren ausmachen, doch waren die Tiere schon längst wieder in den nahem Wäldern verschwunden und Humpaaa bekam sie nicht zu Gesicht. Ihm war auch garnicht nach einer Wildbegegnung, Humpaaa konzentrierte sich zualererst einmal auf den Weg die seine Füsse sich durch den Schnee bahnten. Es war nicht warm genug als dass er mit rutschigen, überfrorenen Eisflächen hätte rechnen müssen, doch hatte er sich angewöhnt im gelände darauf achtzugeben wo er seinen Fuß hinsetzte. Doch nichts aufregendes oder unregelmäßiges passierte, und er kam auf seinem Weg gut vorran...
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Friedliche Stille umhüllte die Gruppe Reisende und wurde nur unterbrochen durch das Knirschen des weißen Schnees unter deren Stiefeln.
Sie gaben momentan ein langsames Tempo vor um Mafu nicht zu überanstrengen aber bald war das Schneckenkriechen vorbei und sie würden wieder schneller marschieren.
Grimbar dachte gerade an die Spuren des Orkspähers die sie gefunden hatten als es plötzlich geschah.
Ein tiefes Brüllen gefolgt von einer bulligen Gestalt kam aus dem Gebüsch gerannt. Die massige Hellebarde zum Schlag erhoben stand ein Ork vor ihnen. In seinen Augen erkannte man unheimliches Feuer eines Kampfrausches. Wie lange hatte dieser Ork wohl keinen Kampf mehr gehabt um bei einer kleinen Reisegruppe wie diese es war dermaßen auszurasten.
Glücklicherweise besaßen alle genug Verstand ihre Waffen zu ziehen und zur Seite zuspringen. Der Hieb sollte Mafu erwischen doch der kampferprobte Soldat wich mit einem beherzten Sprung aus und verschwand hinter einer Fichte.
Es war nicht genug Zeit darüber nachzudenken warum der Krieger floh, denn der Ork war immer noch da. Blitzschnell schoss ein Wurfmesser in dessen Richtung und bohrte sich ins Bein. Das Monster betrachtete schnaubend die Klinge und als ob nichts wäre stürmte dieses auf den Novizen zu und holte aus.
Grimbar wusste nicht was er tun sollte.
Er sah die Klinge näher kommen doch er konnte sich nicht rühren so sehr sein Verstand versuchte den Muskeln etwas zu befehlen, sie blieben stur.
Furchterfüllt riss er die Arme hoch, schloss die Augen und erwartete den sicheren Schlag, der nun unausweichlich war. Dennoch blieb er aus und der Innosdiener öffnete zaghaft die Augen. Der Ork stand nicht mehr vor ihm sondern lehnte sich ein paar Schritt entfernt an einen Baumstamm. Mit einer Hand hielt der Ork eine Axt- sogenanntes Krush Pach- und hielt den Nordmann auf Abstand mit der anderen Hand hielt er sich die Seite und zwischen seinen Finger quoll Blut hervor.
Es dauerte nur wenige Momente bis der Ork anfing zurückzuschlagen und langsam aber sich geriet Kain in Bedrängnis. Er versuchte alles aber so viele Finten er mit seiner Axt er auch machte der Ork war schneller und es dauerte nicht lange bis die erste schwere Wunde an der linken Schulter des Clansman klaffte.
Und dann geschah es. Kain versuchte gerade eine Lücke in der Verteidigung des Orks zu nutzen doch dieser sah es kommen und die stumpfe Seite des Krush Pach zuckte nach oben. Man hörte das Knacken von Knochen und sah den Schmerz in den Augen des Nordmarers.
Die Axt hatte mit ganzer Wucht in die linkte Achselhöhle gezielt und ihm wahrscheinlich die Schulter zertrümmert. Dabei war der Kämpfer ein paar Schritt in den Schnee geflogen und zusätzlich gegen einen Baum geprallt.
Grimbar konnte währenddessen keinen Finger rühren und erst als sich die hasserfüllten Augen des Monstrums auf ihn richteten realisierte er dass er nun dran war. Mit großen Schritten und niedersausender Axt näherte sich der Ork und mit dem Schlag hätte er den Novizen bestimmt von oben bis unten durchgehackt, wenn sich nicht plötzlich ein stählernes Geschoss in die Hand der Grünhaut schlug und so die Axt abwich und sich stattdessen in einem Baumstamm verhakte.
Fast hätte der Ork die Waffe wieder herausgerissen doch ein weiteres Wurfmesser bohrte sich durch das zweite Handgelenk und das reichte um ihn dazu zu bringen mit bloßen Fäusten auf den Novizen loszugehen, als er mit einem letzten Bolzen im Auge sein Leben zu Beliar hauchte.
Mafu war mit gespannter Armbrust wieder gekommen und hatte- wie es seine Pflicht war- Grimbar gerettet. Doch die Gefahr war noch nicht gebannt, denn Kain, der Nordmarer war schwerverletzt und musste sofort behandelt werden, was man am besten in einer Höhle an einem warmen Feuer machte.
Grimbar und Mafu packten den Dritten und machten sich auf die hoffnungslose Suche einer Höhle, denn beide kannten sich in Nordmar aus.
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Als Succa erwacht war, hatte Koji noch geschlafen. Die Nacht war ruhig gewesen und doch wusste die Schwarzhaarige, dass hier irgend etwas nicht stimmte.
Sie waren gegen Mittag wieder losgeritten und hatten sich auf den Weg zum Wolfsclan gemacht. Succa trieb Tomparas an, wollte sie unbedingt bald den Wolfsclan erreichen. Noch eine Nacht wollte sie hier nicht drauße verbringen, sondern lieber in der Sicherheit des Clanes.
Koji hatte sich mühsam an Succas Rüstung festgehalten, doch war er bis jetzt noch nicht vom Pferd gefallen. Gespräche wurden kaum geführt, so konzentrierte sich die Orktöterin lieber auf die Umgebung.
Die Dämmerung hatte schon eingesetzt als sie den Wolfsclan erreichten. Der Wächter an der Brücke grüßte die Schwarzhaarige und der Eisgolem stand wie immer ruhig neben dem Wächter. Seit dem sie hier war, hatte sich das gute Ding noch nie bewegt, sie wusste nicht einmal ob es sich überhaupt bewegen konnte, im Gegensatz zu dem Eisgolem der oben im Lager war.
Den schmalen Pfad in den Clan hinauf führte sie ihren Rappen und Koji lief neben ihr.
"Wenn du willst kannst du dir in der Taverne erstmal ein warmes Plätzchen suchen. Morgen kannst du ja mal zum Haupthaus kommen, dann kann ich dir mehr erzählen über die Clans, aber du solltest dich erstmal aufwärmen" , sprach Succa und nickte ihrem Begleiter zu.
Schließlich lief sie alleine weiter. Tomparas schnaubte neben ihr auf und wieherte freudig als er Fee erblickte. Die zwei waren gute Freunde geworden, dachte sich Succa und klopfte sich den letzten Schnee von der Schulter. Schließlich trat sie in die gute warme Stube ein und legte ihre Waffen ab, außer das Schwert.
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Humpaaa war den ganzen tag durch den Schnee gestapft, er kam gut vorran. Das Wetter war auf seiner Seite, zwar hatte es über Nacht geschneit, doch war die Schneeschicht nicht hoch genug um den Wanderer wirklich zu behindern.
"Nicht zu behindern", das bedeutete für Nordmarer verhältnisse zwar immernoch eine ordentliche Portion Schnee in die man einsank, doch kam Humpaaa ohne Probleme vorran...
Nach einiger Zeit, er musste schon einige Stunden unterwegs sein, entdeckte Humpaaa plötzlich etwas aussergewöhnliches. Im Schnee waren Spuren zu sehen, jedoch keine der Tierfährten die er hin und wieder passiert hatte, nein, der Schnee war regelrecht aufgewühlt worden. Die Spuren liessen auf humanoide Lebensformen schliessen, Menschen oder Orks...
Oder beides, dachte Humpaaa plötzlich, denn acuh wenn er nicht unbedingt der Talentierteste Fährtenleser war, liessen diese Spuren doch auf ein hektisches Treiben oder gar einen Kampf schliessen.
Dieser letzte Gedanke bestätigte sich jäh als sein Blick auf Blutspuren fiel die in den nahen Wald führten. Instinktiv legte der Nordmann die Hand an seinen Streitkolben und folgte ihnen.
Er musste nicht lange suchen, nach einigen metern fand er die Leiche eines Orkspähers im Schnee. Der Körper wies mehrer Bolzentreffer auf.
"Zumindest hat es den richtigen erwischt", dachte Humpaaa, und machte sich auf den Rückweg. Sein Blick fiel auf eine weitere Spur im Schnee, die sich vom Ort des Kampfes entfernte. Diese verlief unregelmäßig, und Humpaa beschloss auch ihr zu folgen. Eventuell war es ja einer der Kundschafter aus dem Clan, der Unterstützung gebrauchen könnte.
Die Spuren führten ihn zu einem kleinen Felsvorsprung. Er konnte den windgeschützten Teil des Areals nicht einsehen, also blieb ihm nichts anderes übrig als selbst die Initiative zu ergreifen.
Er trat aus dem Schutz des Felsens hervor und erblickte drei Männer. Einer lag am Boden, sein übel zugerichteter Arm war frisch bandagiert. Ein anderer richtete eine Armbrust auf ihn...
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Glück, Es war der Umstand der manchen Menschen einen Schlling einbrachte und manchen Menschen rettete er den Tag oder sogar das ganze Leben. Heute war dies wieder der Fall gewesen denn obwohl sie das Pech hatten auf einen hartgesottenen Orkspäher zu treffen, der ihnen übel zugerichtet hatte schenkte ihnen Innos genug Glück um eine kleine Stelle zu finden die vom Wind und Schneetreiben nicht betroffen war und es fand sich sogar noch brauchbares Holz um ein ordentliches Feuer zu entfachen.
Die Angst weitere Orks anzulocken war völlig verschwunden denn es ging darum einen Gefährten zu retten und zu verhindern das die gesamte Gruppe an Wundfieber erkrankte. Sofort setzte Grimbar heißes Wasser auf während Mafu, der glücklicherweise etwas von Medizin verstand legte Kains Schulter und die restlichen Wunden frei.
Es dauerte etwas bis er genug abgetastet hatte um- unter dem schmerzenleidenden Gestöhne Kains- festzustellen dass der Knochen wieder heilen würde. Dies war ein weiteres Glück denn das Schultergelenk war komplex und konnte zersplittern. In so einem Fall wäre nicht fiel zu machen und es würde zu einem lahmen Arm kommen.
Nach weiteren Aufgüssen, Verbänden und Bandagen waren alle restlichen Schnittwunden verarztet und es galt nur noch zu warten bis Kain wieder auf die Beine kam. Der Clansman war über zugerichtet denn es prägten ihn viele Schnittwunden und zwei weitere Knochen waren angebrochen. Gerade wollte Grimbar etwas von dem heißen Wasser in einen Becher füllen als sich etwas in den Büschen regte und eine Gestalt heraustrat. Sofort packte Mafu die geladene Armbrust und der Novize seine Wurfmesser. Leider fiel Kain dabei wieder auf den Boden was bestimmt nicht zur Heilung des Bruches beitragen würde.
Doch die Person hielt die Hände in die Höhe und es schien als hätten sich Mitglieder derselben Seite gefunden zu haben. Der Kerl sah aus wie man einen der stämmigen Nordmänner vorstellte und da diese auf der guten Seite standen war er wohl gut gesinnt.
Mit einer kurzen Bewegung signalisierte Grimbar, dass Mafu die Waffe sinken lassen könnte und sich wieder um Kain kümmern sollte, was dieser befolgte.
”Wer seid ihr und was treibt euch hierher?”, erkundigte sich der Novize misstrauisch.
”Das sollte ich wohl eher euch fragen, Innosdiener! Es ist ungwöhnlich dass eure Sorte sich hier rumtreibt. Seid ihr vom Kloster?”, antwortete der Nordmarer.
”Nein ich komme von Vengard her und wir wurden von einem Ork überfallen. Der da”, Grimbar deutete auf Kain.” ist einer von euch. Er stammt vom Wolfsclan, welcher auch unser Ziel ist. Aber ich will mich erstmal vorstellen.”, Der Novize erhob sich und streckte seine Hand zum Gruß aus.” Grimbar, Händlergeselle und Diener des heiligen Innos.”
”Humpaaa, Krieger vom Wolfsclan. ” Nach einem kurzen Händeschütteln blickte der Nordmarer zu Kain.
”Ich denke wir sollten ihn lieber zum Dorf bringen es ist nicht mehr weit.”
”Ok. Wir haben eine Trage gebaut um ihn zu transportieren. Ihr führt wir tragen.”, sagte Grimbar und zusammen mit Mafu hieften sie den Verletzten auf die improvisierte Trage.
Gemeinsam stemmten sie das Gestell in die Höhe und als Humpaaa noch das Feuer gelöscht hatte ging es schon gemeinsam weiter.
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 nomina nuda tenemus
Feuerclan
Lange Zeit hatte der namenlose Prediger im Lager des Feuerclans zugebracht. Innger, der Krieger, der zusammen mit ihm während des Überfalls aus der Sklavenkolonne geflohen war, hatte sein Versprechen wahr gemacht und war zusammen mit ihm in das Dorf seines Clans gewandert. Das Wissen des Nordmarers hatte auch den Prediger sicher durch das verschneite Nordmar geführt. Die Pfade der Wildtiere, auf denen Säbelzahntiger und Schattenläufer auf Beute lauerten, hatten sie gemieden und die Nachschubwege der Orks vorsichtig umgangen.
Während der Wanderung hatte Innger dem Prediger vieles vom heimatlichen Feuerclan erzählt. Der Feuerclan glaubte, anders als viele der anderen Clans der Nordmarer an Innos und bezog aus dem Glauben an diesen seine spirituelle Kraft. Innger berichtete vom ewigen Kampf gegen die Orks, die weit im Norden, noch nördlicher als Nordmar ihre Stammessitze hatten. Dort, so der Krieger, würde die Sonne selbst im Hochsommer nur flach über dem horizont stehen und die Nächte wären auch dann noch kalt und frostig, wenn die Tage hell und warm waren. Doch dieser Sommer sei nur kurz und bald läge wieder eine dicke Schneedecke über dem Land und ein langer, dunkler Winter folge, in dem die Sonne sich kaum bis über den Horizont erhebe. Innger meinte, das dies die Strafe Innos' sei, der den Kreaturen, die sein verhasster Bruder Beliar erschaffen hätte, nicht die Wärme seines Lichts gönnen würde. so jedenfalls war es der Glaube des Feuerclans.
Noch mancherlei mehr erzählte der Krieger, oder deutete es wenigstens an. Wann immer der Prediger nach fragte und Einzelheiten wissen wollte, verwies er auf die Ältesten seines Clans, die, sobald sie in seiner Heimat angekommen wären, ihm seine Fragen beantworten könnten.
Und dann war es endlich soweit gewesen. In einem Winkel, ganz im Westen von Nordmar - so sagte zumindest Innger - erreichten sie das auf einem Berg gelegene Dorf des Feuerclans. Felshänge und tiefe Schluchten umgaben den Ort und bildeten eine natürliche Befestigung. Betreten werden konnte der Clansitz nur über eine Brücke, die von grimmigen Kriegern bewacht wurde. Ihr Atem, der stoßweise ihren Mündern entwich, bildete weiße Dampfwolken. Froh grüßte der Nordmarkrieger die ihm bekannten Gesichter und gab Entwarnung für den Prediger, den er als Gast mitbrachte. Bald schon stiegen sie den Weg hinauf ins Dorf, wo Innger, dessen Ankunft sich in Windeseile herumgesprochen hatte, von alle Kriegern, die nicht draußen auf Jagd oder Erkundung unterwegs waren , begrüßt wurde. Froh waren alle über seine Wiederkehr und verwundert über den schweigsamen Gast, den er mit brachte.
»Er meint, er sei ausgesandt von den Göttern selber, um den Menschen vom Ende ihrer Welt zu künden, denn es wäre beschlossen, die Erde zu säubern von allen Menschen wie Orks, da sie zu oft gegen den göttlichen Willen gehandelt hätten«, hatte Innger erklärt.
Fragende Blicke hatten sich sowohl auf den Krieger wie auch den Prediger geheftet. »Wieso denn das Ende? Und überhaupt! Wir liegen seit Menschengedenken im Streit mit den Orks. Und gerade Innos gibt und den Mut und die Kraft, um gegen sie zu bestehen.«
Doch der Prediger hatte nicht geantwortet. Zu sehr war er selbst ins Grübeln gekommen in den Tagen der gemeinsamen Wanderung. Und so kam es, daß er sich viele Tage im Lager des Clans des Feuers ausgeruht hatte. Und die Zeit hatte er zum Nachdenken genutzt. Seine Fragen waren ihm auch beantwortet worden und die Geschichte des Clans, so wie sie von einer Generation auf die nächste überging, war ihm enthüllt worden. Und die Existenz und Bedeutung des Klosters hier im kalten Nordmar, das an der Stelle gebaut worden war, an der Innos einst selbst erschienen war. Und in all den Tagen wußte der Prediger nicht, was er diesen Menschen, die seit jeher in ihrem Winkel der Welt lebten und die Gebote ihrer Vorfahren achteten, sagen sollte. Sie kämpften im Glauben an Innos - was konnte daran schlecht und vernichtenswert sein, wenn sie doch die Wünsche des Gottes erfüllten? Doch er war nur ein schwacher, unzulänglicher Mensch, der nicht viel verstand. Was konnte er hoffen, die Ratschlüsse der Götter zu verstehen, wenn seine Aufgabe doch lediglich war, diese weiterzugeben. Und so faßte der Prediger den Entschluß, in das Kloster zu pilgern und auf Erleuchtung zu hoffen, denn er ahnte, daß sein Weg hier noch nicht zu Ende war, auch wenn es so schien, als ob er am Ende der Welt, in ihrem äußersten Winkel angekommen wäre. Dort, an diesem heiligen Platz würde Innos ihm sich offenbaren, würde ihm Inspiration geben und stärken. Danach wüßte er wieder, was er den Menschen sagen sollte.
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Vom ersten Schock, den der Anblick der erhobenen Armbrust ausgelöst hatte, hatte sich Humpaaa schnell erholt, er hätte damit rechnen müssen auf misstrauen zu stoßen. Vorallem da die Gruppe erst kurz vorher einen Kampf geschlagen hatte. Das restliche Misstrauen verschwand als er einen der Männer anhand seiner Kutte als einen Novizen des Feuers erkannte. Dieser sprach ihn auch an, nachdem er dem anderen Mann, der die Armbrust in Händen hielt und ihm offensichtlich untergeben war, befahl seine Waffe sinken zu lassen. Sie waren also wirklich auf derselben Seite.
Sie stellten sich vor und es stellte sich heraus dass auch die Gruppe, bestehend aus dem Feuermagier Grimbar, einem weiteren Krieger der sich Mafu nannte und dem verwundeten Kain, den sie nun auf eine Trage gebahrt hatten, ebanfalls auf dem Weg in den Hammerclan war. Es bot sich also an den verbleibenden Weg gemeinsam zurückzulegen.
Humpaaa ging vorraus und achtete auf das Gelände, da sich der Transport Kains auf der Trage als ein recht schwerfälliges Unterfangen erwies. Doch sie kamen vorran, und das war alles worauf es ankam.
Sie waren noch nicht lange Unterwegs als Humpaaa eine Felsformation auffiel, die am Rande einer der vielen verlassenen Minen situiert war. Es sah aus als würden einige spitze Felsen aus einer Kuhle hervorragen, die den ehemaligen Eingang der Mine zum Einsturz gebracht hatte. Aufgefallen war sie Humpaaa nur durch die Tasache dass die spitzen Felsstücke nicht wie die anderen Geröllteile angeordnet waren, sondern die Linie des Hangabrutsches unterbrachen. Neugierig sah er sich erst nocheinmal kurz nach Grimbar und den anderen um, die jedoch ein kleines Stückchen zurückgefallen waren. Er hatte also Zeit genug einen Blick auf den Felsen zu werfen...
Als er sich der Mulde näherte bemerkte er die Veränderung unter seinen Füßen nicht. Der Schnee war pappig, als sei er schoneinmal angetaut gewesen. Erst als Humpaaa den schuppigen Körper des Untieres sah dass zu seinen Füßen ruhte konnte er alle Puzzleteile kombinieren.
Nicht dass er im ersten Schockmoment fähig gewesen wäre noch irgendetwas zu kombinieren. Doch zumindest sein Instinkt arbeitet insofern noch dass er Humpaaas Körper befahl schleunigst kehrtzumachen.
Die ersten Meter schlich er fast, dann wurde er immer schneller, bis er fast rennend bei den anderen ankam. Ihre verdutzten Gesichter waren berechtigt, erstrecht als Humpaaa leise ein einziges Wort hervorstiess: "Drache!"
Geändert von Humpaaa (11.02.2008 um 21:54 Uhr)
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Immer wieder stöhnte Kain vor Schmerzen auf und verzerrte das Gesicht, doch die Nachricht die der Trupp mit dem Verletzten brachten war schlimm.
Sehr schlimm.
Humpaaa hatte einen Drachen gesichtet. Jene Sorte von Monster die sich einst vor Äonen über die Welt hergemacht hatten und Beliar persönlich unterstanden. Sie mussten die Clans warnen und sollte das Problem nicht auf der Stelle aus der Welt geschafft werden würden auch die leute in Vengard davon erfahren.
So ein Wesen blieb nicht lange unbekannt und es war sicher dass ein Drache kein Gutes Zeichen war. Möglicherweise ein Einzelfall , möglicherweise nicht. Er hoffte ersteres traf zu.
So schnell es ging versuchten sich die 4 durch den Schnee zu arbeiten doch mit der Trage ging es nur schleppend voran.
Zudem kam noch, dass Grimbar nun schon dachte überall einen geschuppten Schwanz ode einen Schatten am Himmel zu erkennen, doch immer wieder entpuppte sich der vermeintliche Drache als ein Adler, eine Illusion oder ein knorriger Ast.
So kräftezehrend der Marsch war, so ermutigend war der Anblick der sich ihnen nach einer Anhöhe bot. Vor ihnen lag eine gefährlich aussehende Hängebrücke und dahinter erkannte man den glitzernden Leib eines Golems. Mit neuer Tatkraft beschleunigten sie ihre Schritte und dank des festeren Bodens ging es für Kain auch ruhiger voran.
Humpaaa lief voran und drehte sich noch einmal um. Er hob die Hand zum Abschied und sprintete dann den Weg nach oben um von dem Drachen zu berichten. Grimbar und Mafu kamen wenige Augenblicke oben an. Sie hatten es geschafft. Kain könnte besser versorgt werden, die Nachricht des Drachen käme an und sie waren vorerst in Sicherheit. Aber nur vorerst, denn wer konnte sagen was der Drache alles anrichten konnte.
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Im Wolfsclan
Die kalte Abendluft zirkulierte in seiner Lunge, während Deloryyan durch das Clandorf schlenderte. Beinahe rituell tat er das an jedem Abend, egal, an welchem Ort er sich gerade befand. Die endlose Weite, die man von beinahe jedem Punkt des Dorfes aus erblicken konnte, vermittelte ihm ein Gefühl grenzenloser Freiheit, das er in jeder Sekunde genoss. Obgleich ihm die seine nun schon länger wieder gehörte, gab es Situationen, in denen er sich wie einstmals eingeengt fühlte, was ihm nicht sonderlich behagte.
Außer seiner Person trieb sich zu dieser Zeit kaum jemand außerhalb der Wärme bietenden Hütten herum, nur die zahmen Eiswölfe, die die ansonsten ruhige Nacht ab und zu mit Geheul erfüllten, und einer der Ehrfurcht gebietenden Eisgolems leisteten ihm, mochte man das so nennen, Gesellschaft.
Die Ruhe, welche diesen Clan seinem Empfinden nach erfüllte, gefiel ihm. Das Treiben war weit weniger hektisch als im meist gut gefüllten Hammerclan, ab und zu kamen ein paar Jagdtrupps an, andere gingen wieder, um in den weißen Wäldern wertvolle Beute zu machen, was mitunter sehr gefährlich werden konnte. Das eine ums andere Mal hatte Deloryyan damit geliebäugelt, sich einmal einem dieser anzuschließen, um neue Erfahrungen zu gewinnen, zumeist war er jedoch zu dem Schluss gekommen, dass ihm seine eigene Einstellung gegenüber einem Dasein in einer Gruppe im Weg stand, zudem eignete er sich ohne vernünftige Ausrüstung wahrscheinlich ohnehin nur als Lockvogel oder Beuteträger, was er sich jedoch tunlichst ersparen wollte...
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Das Feuer knackste im Kamin vor sich hin und die Schwarzhaarige hatte sich auf den Stuhl gesetzt und schaute sich gerade die letzten Berichte von den Jägern an. Sie hatten viele Felle besorgt und auch Fleisch hatte der Clan nun genug.
Es war ruhig diesen Abend. Die meisten Jäger saßen in der Taverne und Succa war froh, dass auch endlich mal ein wenig ruhe eingekehrt war. Tomparas war versorgt worden und stand nun gemütlich neben Fee. Succa wusste immernoch nicht was sie mit der kleinen Fuchsstute von Razor machen sollte, doch wollte sie sie nicht weggeben. Eher hoffte Sie, dass ihr Geliebter eines Tages noch zurückkehren würde.
Ein lautes Poltern ertönte von draußen, welches davon zeugte, dass jemand hastig die Treppen zum Haupthaus hinaufstieg. Die Wache lies ihn nach kurzer Nachfrage gewähren und wenig später stand Humpaaa vor ihr. Sie kannte ihn noch, war es nicht all zu lange her, da hatte er sich den Clans angeschlossen. Er war ein wenig außer Atem und schnaufte fast. Succa stand auf und lief auf ihn zu. "Was ist denn mit dir passiert? Verfolgt dich ein Ork?" , fragte sie ihn scherzhaft und er schüttelte entgeistert den Kopf.
"Drache" , brachte er herraus und deutete aus dem Haupthaus hinaus. Succa hob fragend die Augenbraue. "Was?" , fragte sie ungläubig und zog den Mann auf einen Stuhl der am großen Tisch des Haupthauses stand. "Nochmal in ganzen Sätzen Humpaaa" , sagte die Schwarzhaarige und schaute ihn an. Er atmete nochmals kurz ein und schaute ihr dann in die Augen.
"Ich war draußen unterwegs und bin dann auf eine andere Gruppe gestoßen. Der Nordmarer ist verletzt, doch der Innosler und sein Gefährte nicht. Wegen dem Nordmann wollten wir zum Wolfsclan und unterwegs sah ich Spuren die ich nicht kenne.
Es ist ein Drache. Hier in Nordmar, nicht weit vom Clan entfernt"
Succa war kurz stuzig doch dann etwas ratlos. Drachen hier in Nordmar. Das war fast ein Ding der Unmöglichkeit. Sie konnten bei diesem Klima fast nicht überleben, schon gar nicht wegen ihrem Futter. Die Tiere hier waren fast alles Fluchttiere und durch die Kälte war das Geschöpf eingeschränkt.
Sie dachte an Kire, er hatte ihr auf Khorinis oft genug von Drachen erzählt, war er damals Drachenjäger gewesen. Succa hatte selber nie einen zu Gesicht bekommen, doch so manche Drachenjäger waren mit schweren Verletzungen auf den Hof gekommen.
"Wir müssen was tun. Er wird hier kein Futter für sich finden und früher oder später wird es die Fährte von einem unserer Jäger finden und in den Clan kommen. Hoffen wir, dass es noch keine Fährte gefunden hat" , murmelte sie und schaute zu einer Wache am Eingang. "Sorg dafür, dass die Jäger es erfahren, niemand wird jetzt zur Jagd rausgehen und erkundige dich wie viele Jäger zur Zeit in Nordmar sind. Lass sie suchen, sie dürfen keineswegs mit ihrer Beute in die Nähe des Clans kommen. Die Gefahr eine Fährte für den Drachen ist zu groß" , knurrte sie ihn an und er nickte kurz und war schon wenig später verschwunden.
"Humpaaa, gut das du ihn so frühzeitig entdeckt hast. Als Kundschafter bist du gut zu gebrauchen und hast einiges geleistet. Solche Sachen entdeckt man nicht jeden Tag.
Ich würde mich freuen, wenn du als Jäger uns im Wolfclan unterstützt. Gerade jetzt werden wir jede Hilfe gebrauchen können. Ich hoffe ich kann auf dich zählen" , sprach die ehemaligen Banditenführerin und schaute dann aus dem Haupthaus hinaus. "Erhol dich erstmal und iss was. Ich werde mich drum kümmern. Warscheinlich werden wir einen Drachenjäger ausfindet machen müssen. Diese Geschöpfe sind nicht zu unterschätzen und die Verletzungen können grausam sein, ich habe sie schon gesehen"
Succa drehte sich um und stütze sich an den Tisch. Wieso musste das nun genau jetzt passieren? Jetzt, wo Razor nicht mehr hier war und der Clan keinen richtigen Clanlord hatte. Nun jemanden aus dem Clan zu schicken wäre selbstmord. Sie müssten morgen jemanden schicken, der einen Drachenjäger suchen musste. Ein paar sollte es noch in den Landen hier geben, doch hoffentlich würden sie ihn frühzeitig finden.
Den Verletzten würden sie erstmal versorgen müssen und morgen müsste man wenigstens schonmal anfangen ein kleines Lazarett aufzubauen. Schon jetzt wusste Succa, dass der Drache seine Opfer bekommen würde und wenn es einige überleben würden, brauchten sie die beste Hilfe. Vielleicht hatten sie das Glück, dass einer sich mit Heilkünsten oder dergleichen auskannte.
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”Wird er wieder auf die Beine kommen?”, erkundigte sich Grimbar mit sorgenvoller Stimme. Eigentlich eine bescheuerte Frage es war ja nur die Schulter aber dem Novizen ging es auch darum ob der Arm wieder gesund würde.
”Du klingst ja wie eine Ehefrau eines Soldaten der im Sterben liegt. Es ist nur eine gebrochene Schulter. Aber ganz so gut ist es nicht. Ich kann noch nicht genau sagen was aus dem Arm wird aber ich habe meiner Kunst alle Ehre gemacht. Es passiert nicht oft, dass ich mich so anstrengen muss, doch ich will nicht das Gesicht eines Nordmarers sehen wenn er nie wieder mit seiner Zweihänderaxt gegen Orks kämpfen kann. Nicht nochmal.”, antwortete der stämmige Barbier und wurde gegen Ende seiner Ausführung leiser und bedächtig.
Er hatte anscheinend schon ähnliches miterlebt.
Mit einem Kopfschütteln vertrieb er die unangenehmen Gedanken und kippte sich den Schnaps runter. Seufzend nahm er den Flaschenhals von den Lippen und hielt ihn Grimbar hin.
”Hier, trink. Es hilft gegen die Kälte und dürfte selbst für einen von unten nicht zu hart sein.”
Mit `von unten` bezeichnete der Barbier alle die nicht aus Nordmar kamen sondern aus südlicheren Regionen. Netterweise hatte er diesmal den spöttischen Tonfall weggelassen sodass nicht schon wieder zu einer Diskussion kam.
Mit einem Grinsen nahm der Innosdiener die Flasche und setzte an. Als der Alkohol seine Kehle hinunterran spürte er das übliche Brennen doch er würde sich nicht mit Waschweib beschimpfen lassen. Er leerte die Flasche bis zur Neige und ließ sie dann geräuschvoll auf den Tisch knallen. Eine kurze Handbewegung genügte und die Tropfen waren aus dem Bart gewischt.
”Gar nicht übel, aber nicht etwas mild für die Jahreszeit?”, fragte der Innosdiener neckisch.
Der Nordmann reagierte mit einem tiefen Lachen wieder und er schien an einen richtigen Mann geraten zu sein. ”Und ich dachte ihr da unten seid alle verkrampft. Tut mir wirklich Leid für dieses schreckliche Irrtum. Ab jetzt werd ichs mir zweimal überlegen mich mit einem von euch messen zu wollen.”, ein weiterer Schluck Schnaps schoss seine Kehle runter.”Ob ich dann zu einer anderen Reaktion komme ist natürlich fraglich.”
Die beiden verstanden sich prächtig und obwohl die Gefahr des Drachen so nah war lachten sie zusammen und tranken was das Zeug her hielt.
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Mit einem Mal machte Raettich die Augen auf. Er lag in einer Felldecke eingewickelt im Schnee und starrte in den Himmel. Als er sich aufrichtete sah er Trebor zwei Meter weiter an einem Lagerfeuer sitzen. Raettich schaute zu ihm rüber und sprach dann: "Was ist passiert? warum liege ich hier?"
"Ach, gut dass du auch wieder aufwachst. Du bist wegen der Kälte zusammengebrochen. Deine Klamotten haben dir ja kaum Schutz gegeben, doch ich finde du hast erstaunlich lange durchgehalten. Respekt.", Trebor stand auf und brachte Raettich einen Becher mit einer heißen Flüssigkeit. "Hier trink dies. Danach sollte es dir besser gehen. Ausserdem will ich gerne weiter. Du warst immerhin zwei Tage weggetreten. Ich dachte schon du ich könnte alleine in die Clans gehen."
Raettich nahm einen Schluck aus dem Becher und sprach danach: "na ja ganz so schnell bin ich auch nicht runterzukriegen... Bää, das Zeug schmeckt zwar echt widerlich, doch ich merke wie meine Kräfte zurückkehren." Er nahm einen weiteren Schluck und beobachtete die Sonne, die langsam am Himmel unterging.
"wie weit ist es noch bis zum Hammerclan?", fragte Raettich.
"Nicht mehr weit. Wir werden es heute noch schaffen anzukommen. "
Eine halbe Stunde später war Raettich wieder auf den Beinen und sie packten ihre Sachen auf Trebors Pferd um weiter in Richtung Hammerclan zu wandern. Die Sonne war beinahe schon untergegangen und der Himmel hatte sich ein tiefes Orange gefärbt....
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Succa war die meiste Zeit des Tages durch den Clan gelaufen und wusste nicht einmal welchen der Jäger sie auf die Suche schicken sollte. Es würde sicherlich gefährlich werden, ganz zu schweigen davon, dass man erstmal einen Drachenjäger finden musste und der dann einen nicht noch umbrachte.
Gegen frühen Abend lief sie bei der Taverne vorbei und sie erblickte einen Mann, welcher wohl genau richtig für die Arbeit war. Kräftig und doch ausdauernd schien er zu sein und sicherlich hatte er wie alle Nordmarer keine Furcht.
Die Schwarzhaarige lief auf ihn zu und nickte ihm zur Begrüßung zu.
"Nicht in der Taverne?" , fragte sie und schüttelte kurz wenig später den Kopf. "Nun, wie du sicher mitbekommen hast, streift irgendwo vor unserem Lager ein Drache herrum.
Es wird fortan deine Aufgabe sein, einen der letzten Drachenjäger im Land zu suchen. Eine Handvoll soll es noch geben und vielleicht hast du Glück und findest einen in Nordmar. Sei doch gewant vor dem Drachen, mit dem Geschöpf ist nicht zu spassen. Wenn du ihm begegnen solltest versuche einen weiten Bogen um ihn rum zu machen oder renn was das Zeug hält.
Wir werden bis dahin uns weiter auf einen Kampf vorbereiten, ich denke nicht, dass der Drache einfach so aufgibt und abhaut.
Kann ich auf dich zählen?" , fragte sie ihn und schaute ihn an.
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Gestern noch hatte Deloryyan die angenehme Ruhe genossen, welche nun jedoch verflogen war, der Clan befand sich in hellem Aufruhr. Einen wirklich genauen Grund kannte er nicht, jedoch schienen Gerüchte über eine echte Bedrohung zu kreisen, welche selbst den sonst so kühlen Männern des Nordens unangenehme Träume bereiteten. Bisher hatte er sich nicht sonderlich um diese gekümmert, ein durch zu viel Met berauschter Geist war schnell dazu in der Lage, aus einer Ratte einen Ork zu machen, oder eben jene Wesen, die wohl kaum ein Mensch je zu Gesicht bekommen hatte, Drachen.
Doch das Gerede hielt sich hartnäckig, und niemand schien sich darüber im Klaren zu sein, was denn zu tun war, falls eine der höchsten Kreaturen des dunklen Gottes tatsächlich ihren Schatten auf den Clan werfen würde. Obgleich Deloryyan weiterhin große Zweifel an der Existenz dieser hegte, sollte sich dies bald ändern.
Ohne wirklich zu wissen, wie er die Zeit totschlagen sollte, lief er langsam Richtung Taverne, als er von einer schwarzhaarigen Frau angesprochen wurde. Er hatte sie schon einmal gesehen, jedoch brauchte er einen Moment, um ihr Gesicht in seine Erinnerungen einzuordnen. Wie er hatte sie zu denjenigen gehört, welche vor wenigen Wochen einen Sklaventross der Orks überfallen und geschlagen hatten.
Ohne Umschweife sprach sie sogleich das Thema des Tages an, und erkor ihn zu seiner Überraschung zu dem Mann, dem die Aufgabe zuteil wurde, einen Drachenjäger zu suchen. In ihrer Stimme lagen nicht die leisesten Zweifel an der tatsächlichen Existenz eines Drachen, Deloryyans Zweifel schwanden allmählich dahin.
Die Bestimmtheit, mit welcher die Schwarzhaarige ihre Ausführungen zu Ende führte und auch eine letzte eher rhetorische Frage nach seiner Bereitschaft versah, schien keinen Widerspruch zu dulden. Auch wenn Deloryyan nicht die leiseste Ahnung hatte, wie er einen Drachenjäger finden sollte, nickte er knapp, dies war immernoch besser, als untätig herumsitzend auf eine endgültige Bestätigung der Gerüchte zu warten.
Ein knappes Lächeln legte sich auf die Züge der Frau.
"Gut, wenn du jemanden ausfindig machen konntest, bringe ihn auf dem kürzesten Weg hierher, und denke an meine Warnungen."
Mit diesen Worten nickte sie ihm ein weiteres Mal kurz zu und schritt davon. Deloryyan suchte sogleich die Taverne auf und besorgte sich ein wenig Proviant. Auf dem folgenden Weg zum Wachposten kreisten seine Gedanken um die Frage, nach wem oder wo er überhaupt suchen sollte. Es schien beinahe aussichtslos, bis er plötzlich ein Gesicht vor seinem inneren Auge sah. Jener Mann, dem es gehörte, hatte einst, so erinnerte sich Deloryyan jedenfalls, vage Andeutungen gemacht, sich der Jagd solcher Kreaturen verschrieben zu haben. Sollte er Recht behalten, könnte seine Suche am Ende doch erfolgreich sein. Ein kleines Lächeln der Hoffung legte sich auf sein Gesicht, als er am Wachposten vorbei über die große Brücke schritt, mitten hinein in die düstere Nacht...
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Raettich war also doch nicht tot. Etwa 2 Tage lang lag' er im Schnee, nachdem er zusammengebrochen ist. Es erstaunte Trebor, dass sich sein Schwächeanfall nicht durch nerviges Jammern angekündigt wurde, sondern ganz plötzlich war. Das zeugte davon, dass er seine Schwäche nicht nach außen hin zeigte... Sehr wichtig im Kampf. Aus dem Jungen konnte wirklich noch was werden. In Zukunft dürfte er aber nicht mehr zusammenbrechen... Immerhin wäre es sehr unpraktisch, wenn man schon vor dem Kampf umfällt, aber darann konnte man ja noch arbeiten.
Wärend Raettichs "Abwesenheit" sammelte der Schmied einige Kräuter, sofern er wusste, dass sie nicht giftig waren. Diese zerflückte er dann in einen Tonkrug und kochte sie in Wasser auf... Anscheinend half es seinem Begleiter wieder auf die Beine.
"Du bekommst jetzt einen Mantel von mir und setzt dich aufs Pferd... ich habe keine Lust noch länger hier zu bleiben."
"Ich schaff' das schon aus eigener Kraft."
"Darauf will ich nicht wetten... Wir werden heute noch im Hammerclan ankommen, also bleib ruhig auf dem Pferd sitzen."
In der Ferne konnte man schon die Hütten auf dem Berggipfel sehen. In der Dunkelheit wäre dieser Gipfel durch viele kleine Lichter erleuchtet.
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Wolfsclan
Mit einem zufriedenen Lächeln und einem schätzenden Blick wog der Novize den fetten Beutel in seiner Hand. Ganze 100 Goldmünzen hatte er dem stockdummen Jäger abgeluchst. Dazu kamen noch das Fell eines weißen Wolfs hier in Nordmar und der ausgestopfte Kopf eines Büffels. Dieser war schon ein schon verziertes Holzbrett befestigt um es in einer Taverne aufzuhängen.
In Vengard ließe sich das Stück sicher an einen Wirt verkaufen, wenn nicht sogar Maximuss es wollte um seinen Laden zu schmücken. Also diese ganzen Sachen gegen ein kleines Fässchen Bier waren eine unglaubliche Leistung und es hatte auch viel Zeit und Wortgewandtheit um dem Jäger so zu verarschen. Natürlich, das Bier war beste Ware doch nichts gegen das Geld und Zeug. Glücklicherweise standen ein besonderer Umstand auf Grimbar Seite. Die Alkoholsucht seines Gegenübers.
Normalerweise wäre es kein Problem gewesen einfach in das Clandorf zu gehen und sich einen guten Nordmarer Nebelgeist zu gönnen doch es galt eine Sperre für Jäger mit Fleisch denn der Geruch könnte den Drachen anlocken. Es war auf jeden Fall auch ohne Fleisch raus zu gehen doch für diesen Deal wäre alles wert, selbst einem Drachen zu begegnen.
So dachte eben Grimbar denn irgendwas hatte das Händlerdasein an ihm verändert. Er dachte öfter mit vielen Zahlen nach und spekulierte oft über unsinnige Dinge die gar keinen Belang für die Welt hatten. Eben wie ein Händler.
Aber was solls. Er hatte mächtig Gewinn gemacht und wollte nur noch die Wundsalbe loswerden. Den letzten Trank wollte er sich behalten, denn man konnte nie ahnen wann man oder ein Freund ihn brauchte.
Hinter dem nächsten Hügel erkannte er auch schon den Wolfsclan und ließ ihn auf einen wärmenden Schnaps hoffen.
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Es war wahrscheinlich leichter, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden, als denjenigen ausfindig zu machen, der dem Wolfsclan in dieser verhängnisvollen Situation helfen konnte. Deloryyan hatte sich in der vergangenen Nacht nicht viele Stunden Schlaf gegönnt, um sich so lange wie möglich seiner Aufgabe widmen zu können, doch mit jeder ergebnislosen vergangenen Stunde schwand seine ohnehin geringe Hoffnung auf Erfolg. Dennoch setzte er seine Suche unbeirrt fort, spähte in Höhlen hinein und lies seinen Blick durch Schluchten wandern. Allzu viele Orte gab es nicht, die jemandem einen Aufenthalt überhaupt ermöglichten.
Für einen kurzen Augenblick setzte sich Deloryyan auf einen nahen Stein, um ein wenig zu Atem zu kommen. Fieberhaft versuchte er darüber nachzudenken, was ein Drachenjäger in einer solchen Region tun würde, viel wichtiger jedoch war die Frage, wo er dies tat. Da der kalte Norden jedoch an ziemlich vielen Ecken gefährlich war und so den kühnsten Jägern eine große Herausforderung bot, brachte ihn auch diese Überlegung nicht weiter.
Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass jener Mann, dessen Gesicht ihm gestern kurz nach seinem Aufbruch eingefallen war, Kontakte im Hammerclan besaß, jedenfalls hatte er ihn dort zum ersten Mal angetroffen. Neue, wenn auch geringe, Hoffnung keimte in ihm auf, und er setzte seinen Weg fort.
Immer wieder verließ er die verschneiten Wege, schlug sich durch Büsche oder durchquerte vereinzelte Wälder. Plötzlich sah er etwas, nicht unweit seines Standortes befand sich ein kleines Lager, jedoch war niemand zu sehen. Obgleich dieses eigentlich jedem gehören konnte, auch Orks, die ihm nicht wohlgesonnen begegnen würden, lief er geradewegs darauf zu. Von der anderen Seite näherte sich ebenfalls jemand, Deloryyan wusste nicht, ob dieser ihn bereits gesehen hatte, es spielte ohnehin keine Rolle mehr. Langsam erkannte er in der zuvor schemenhaften Gestalt, um wen es sich handelte, es schien doch noch so etwas wie Glück zu geben.
"Hombre? Jemand benötigt deine Hilfe..."
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