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Daryn lief mal wieder durch die Straßen, sein Ziel war der Marktplatz. Musste er neue Waren für seinen Marktstand einkaufen. Als der Adlat endlich sein Ziel erreicht hatte, schaute dieser sich an den verschiedenen Ständen um. Um ihn herum standen einige Leute, die wohl auch unbedingt etwas kaufen wollten, also ging der Händler aus der Menge raus. Doch irgendetwas war anders, ihm fehlte etwas, schnell schaute der schwarzhaarige nach seinem Geldbeutel. Er wurde Beklaut! Sein Geldbeutel war weg, schnell holte der Baumeister einen Kieselstein aus seiner Tasche, die hatte der der Magieanwender immer dabei. Schnell schaute der Magieschüler über den Platz, als er eine Person sah, die sich aus der Menge schlich, außerdem hatte diese Person seinen Geldbeutel dabei. Als sich der Mann vom Marktplatz begeben wollte rannte das Kirchenmitglied hinterher, den Kieselstein fest in der Hand. Als der Innosgläubige dann nah genug hintendran war nahm dieser den Kieselstein, konzentrierte sich und konstruierte um den Stein ein Netz. Jetzt galt es, dieses Geschoss auf den Dieb los zulassen, auf diese kurze Entfernung ging es noch leicht des Stein fliegen zu lass. Der Kieselstein traf sein Ziel und zwar mitten am Kopf, ein Aufschrei, dann fiel der Dieb zu Boden. Daryn lief zu ihm hin, nahm seinen Geldbeutel und ging zu einem Waffenknecht der durch die Gegend lief, übergab den Verbrecher. Mit einem danken verabschiedete sich der junge Mann.
Der Baumeister begab sich wieder zurück zum Marktplatz, dort fiel ihm ein altes vermodertes Schild auf, angestrengt entzifferte der Adlatus was auf dem Schild stand "Victors Schneiderei" Der Händler beschloss ihm mal einen Besuch abzustatten und klopfte gegen die Tür, plötzlich kippte die alte Tür und fiel nach innen ins Haus hinein.
"Oh!" entfuhr es dem schwarzhaarigen.
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Victor stand einmal mehr am Fenster im ersten Stock seines baufälligen Häuschens als es laut krachte, so als würde irgendetwas mit voller Absicht zerhaut werden. Schnell sprang der Novize die wenigen Stufen ins Erdgeschoss hinab und musste feststellen das seine Tür entzweigeschlagen am Boden lag, im leeren Rahmen stand ein Schwarzhaariger Mann mit einem Grinsen im Gesicht. Das musste wohl der Schuldige sein, " Was fällt ihnen eigentlich ein meine Türe einzuschlagen, man kann auch klopfen", beschwerte sich Victor.
" Hab ich ja, das Ding fiel einfach um."
" Meine Türen fallen nicht einfach aus den Angeln."
" Doch, wie es scheint schon, außerdem muss ich sagen sieht alles hier etwas baufällig aus."
Victor wusste das der Fremde recht hatte ," Naja ein bisschen. Also was wollen sie in meinem Hause."
" Eigentlich wollte ich mir nur einmal " Victors Schneiderei" genauer ansehen," sagte der Fremde. Achja das Schild hängt noch, fiel es Victor ein," Ich schneidere eigentlich nichtmehr," gab er dann von sich.
" Draußen hängt aber noch ein Schild," sagte der Fremde. " Ach, ich war zu faul es abzunehmen." " Und wieso schneidern sie nichtmehr?" " Hm, ich war so blöd die ganze Zeit nur Sachen wie dieses Schild hier einzukaufen und dann ging sich soetwas wie Nadel und Faden nichtmehr aus, klingt blöd ist aber so."...
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Hustler war am heutigen Tage nicht so erfolgreich wie am gestrigen Tage. Er hatte 1/4 Fische weniger und da er fünfzehn Fische am Haken hatte, waren es gestern zwanzig. Unzufrieden war er mit sich nicht. Das lag aber hauptsächlich daran, dass er mehr in Erinnerungen geschwelgt hatte und sein nasses Ebenbild im wellenden Wasser betrachtete. Er wusste noch, wie sein Leben als Kind war; wie er aufgewachsen war, was er erlebte, wer seine Freunde waren, wie er aussah und noch viele andere Sachen. Er erinnerte sich, als ob es gestern gewesen wäre. Er schliff seine Füße hinter sich, welche feuchte Spuren und Abdrücke hinterließen, da die Beine fast die ganze Zeit im Meer baumelten; doch dies war er ja schon von Zuhause gewöhnt. Er hob seinen Kopf und lauschte, was andere Leute sagten:
"...kaufen, kaufen, kaufen...." - "...ich mach gleich zu, entscheiden sie sich endlich..." - "komm' heim, Schatz!"
"Oh nein!" Er wusste, dass auch Aron gleich den Stand verlassen würde. Er sputete sich; rannte zu seinem Haus, um die Angel abzulegen und rannte mit den recht mageren Fischen unter dem Arm in Richtung Markt. Zum Glück stand Aron noch. "Aron...puh..hust..keuch..warte..keuch..du darfst noch nicht schließen.... hier kommen die Fische, wie bestellt...." - "Ich wusste es! Hier, schnell her damit. Ich will jetzt nach Hause..." Aron drückte ihm die 45 Goldstücke in die Hand. "Hier und nun sieh' zu, dass du verschwindest. Hier am Markt sind um diese Zeit zwielichte Gestalten. Viele diebe treiben in dieser Stadt ihr Unwesen.Machs gut..." - "Ja, du auch..." Sie verabschiedeten sich und gingen für diesen Tag getrennte Wege. Hustler tat, was er sonst imm tat... Er ging nach Hause, um sich auszuruhen...
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Daryn stand einfach nur da und grinste, warum wollte er überhaupt hier rein? Naja wen der Adlat schon einmal hier war, konnte dieser sich ja mal mit dem Schneider unterhalten. Der Schwarzhaarige fragte wie der Schneider und als Antwort bekam er 'Victor' und stellte sich selbst vor.
"Sag mal, bist du schon mal beklaut worden?"
"Nein, wieso?"
"Ach, mir wurde gerade draußen auf dem Markt mein Lederbeutel gestohlen"
"Habt ihr in wieder bekommen?"
"Aber sicher!"
Der Baumeister holte aus seiner Tasche einen Kieselstein heraus, der Handwerker schaute erst einmal verdutzt. Der Diener Innos lies den Kieselstein ein bisschen schweben, und schneller werden, bis dieser kurz vor der Wand stoppte. Als Daryn seinen Stein wieder zurück holte kam ihm die Idee sein Gegenüber zu fragen ob er in die Handwerkerzunft wolle.
"Sag mal Victor, hättest du nicht Lust der Handwerkerzunft beizutreten?"
"Handwerkerzunft?"
"Ja, wir bestehen aus Händlern und Handwerkern, wir haben Mitglieder in Nordmar, Myrtana, und Varant!"
"Und was habe ich davon?"
"Du kannst dich mit anderen Schneidern oder Handwerkern unterhalten und Wissen austauschen und du findest überall andere Mitglieder. Falls du ein Problem haben solltest kannst du zu einem der drei Ratsmitglieder."
"Hört sich interessant an und wie werden ich aufgenommen?"
"Ebenfalls durch ein Ratsmitglied!"
"Ja, mich würde es interessieren, aber wo finde ich ein Ratsmitglied?"
"Genau vor dir, also willst du beitreten?"
"Ja!"
"Gut, falls du fragen hast wende dich an mich oder die anderen beiden Ratsmitglieder."
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Handwerkerzunft, das klang interessant. Naja Victor könnte mal beitreten und sich dann Gedanken über seine Geldprobleme machen.
" Ja", antwortete der Novize auf die Frage des Fremden und verabschiedete diesen auch gleich.
Kurz starrte er dem Ratsmitglied der Handwerkerzunft nach, dann ging er in sein Haus zurück um seine Roben anzulegen.
Es fühlte sich gleich viel besser an als der kratzende alte Mantel abgelegt, und die gemütlichen Roben angelegt waren.
" Es gilt, Geld zu beschaffen," sagte er sich selbst und marschierte Richtung Marktplatz. Die Stände waren schon abgebaut doch fand er einen alten Mann," Könnt ihr mir sagen wo ich hier einen Kredit aufnehmen könnte," fragte Victor freundlich.
" Wir haben einen Großhändler hier in Vengard da drüben ist sein Laden, der vergibt auch Kredite glaube ich," während er sprach, zeigte der alte Mann auf ein Haus in der nähe des Marktplatzes.
Victor bedankte sich und machte sich auf den Weg zu dem Haus. Kurz dachte er darüber nach ob das wohl auch die richtige Entscheidung sei, einen Kredit aufnehmen. Da konnte man nur hoffen das auch Kundschaft kommt, sonst müsse der Schneider wohl etwas von seinem Stoff abgeben.
Bald hatte Victor den Laden des Großhändlers erreicht und trat ein.
Ein großer Man stand hinter einem Tresen und begrüßte den Novizen sogleich...
Geändert von Victor (08.02.2008 um 20:49 Uhr)
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Es klopfte an der Tür und ein Mann trat herein, den Maximuss in der Stadt noch nicht gesehen hatte, was natürlich auch nicht ungewöhnlich war, schließlich verlies der Großhändler nicht so oft seinen Laden und wenn, dann nur um zum Marktplatz zu gehen, um Waren einzukaufen. "Ich grüße Euch, womit kann ich dienen?" fragte Maximuss zu gleich. Der Mann stellte sich vor und sagte, dass er Victor heißen und einen kleinen Kredit brauchen würde. Schon lange hatte niemand mehr nach einem Kredit gefragt, drum redete Maximuss auch nicht lange drum herum und fragte: "Wie hoch soll der Kredit sein, den ich Euch geben soll?" Die Antwort von Victor lies nicht lange auf sich warten: "Ich brauche 50 Goldmünzen." Maximuss öffnete den großen Eichenholzschrank und nahm einen Geldbeutel heraus, aus dem er dann einige Münzen aussortierte. "Das sind genau 50 Goldmünzen. Ich berechne als Zinssatz 10%. Den Kredit solltet Ihr innerhalb von 2 Wochen zurückzahlen, andernfalls werden die Zinsen erhöht." Der Mann nahm das Gold dankend entgegen und bedankte sich.
Nachdem er den Laden verlassen hatte, begann Maximuss wieder damit, Bücher zur säubern. Er fragte sich öfters, wann er entlich alle Bücher und Dokumte durch hatte, schließlich musste er sich wieder verstärkt um seine Geschäfte kümmern, teilen konnte sich jedoch der werte Großhändler nicht.
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Fluchend hielt er sich ein Tuch auf seinen blutenden Finger.
"Du musst mit der Nadel besser aufpassen. Blut versaut die Arbeit. Abgesehen einmal von den Schmerzen."
Schon seit Tagen besuchte er den Handwerker jetzt um das herstellen leichter Rüstungen zu lernen. Wirklich schnell machte er keine Fortschritte, dennoch kam er vorran. Den Umgang mit einer Nadel hatte er nie kennen gelernt, kein großes Wunder, dass das Tuch um seinen Zeigefinger nun leicht rötlich war. Seiner Meinung nach hatte er sich in letzter Zeit schon oft genug verletzt. Er dachte an den Kampf mit den Wölfen zurück und betrachtete voller Sorgen seinen Arm. Bis die Wunde komplett wieder geheilt sein würde, würde es noch eine ganze Weile dauern. Doch wenigstens spürte er kaum noch Schmerz an der besagten Stelle. Müde streckte er sich und gähnte. Es war lange nach Mitternacht, viel geschlafen hatte er in den letzten Tagen nicht.
"Ich komme Morgen wieder, in Ordnung? Ich glaub es ist für meine Finger besser wenn ich mich erst einmal hinlege."
"Hmm...na gut...dann mach dass du ins Bett kommst. Aber komm ja nicht zu früh!", murrte der Alte. Erleichtert verließ der Schwarzhaarige die niedrige Hütte und atmete die frische und vor allen Dingen kalte Nachtluft ein. Ein seltsam angenehmes Gefühl, die Kälte linderte den Schmerz in seinem Finger ein wenig und ließ ihn aufatmen. Erschöpft schleppte er sich die Straße hinauf, bog in eine Gasse welche er als Abkürzung in Erinnerung hatte und schritt den dunklen Weg entlang. Die Stille war beruhigend, genau das was er brauchte. Der Mond beobachtete ihn förmlich, erhellte den Weg vor ihm ein wenig. Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, er erkannte eine notdürftigt reparierte Hauswand, dünne Bretter verdeckten ein kleines Fenster. Irgendwie kam ihm die Gegend nicht vor wie der Marktplatz. Eher hatte er den Weg ins Hafenviertel eingeschlagen.
"Na ganz toll.", murmelte er und verdrehte die Augen. Wenn er Glück hatte wurde er in keine Schlägerei verwickelt und konnte sich endlich ins Bett legen. Das Hafenviertel war vielen miesen Kerlen ein Zuhause. Angst hatte er keine, er war ein Soldat, ausgerüstet und ausgebildet. Nur Lust auf irgendwelche Unannemlichkeiten hatte er nicht. Doch wie gewöhnlich hatte er nicht nur kein Glück, sondern auch extremes Pech. Er lallte ihn ein alter Besoffener an, dann kamen zwei ebenfalls unter Alkoholeinfluss stehende Männer schwankend auf ihn zu. Die Situation konnte nun friedlich enden, jedoch auch genau mit dem Gegenteil. Seine Lederrüstung machte keinerlei Eindruck, sein Breitschwert schon eher. Der Alkohol führte jedoch dazu, dass die beiden Männer sein Schwert mit einem Besenstil verwechselten.
Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, wie konnte hier herauskommen ohne sich anzustrengen. Schnell hatte er eine Idee, die Männer hielten sein Schwert für ein Stück Holz, so wollte er ihnen die Wirkung der Waffe demonstrieren. Augenblicke später lagen einige Stofffetzen auf dem Boden, die einmal ein Hemdärmel gewesen waren. Erstaunt betrachtete einer der beiden Männer sein Hemd, welches nun nur noch einen Ärmel hatte. Es war in der Tat erstaunlich wie leicht bekleidet die Männer für diese Jahreszeit herumliefen. Die kleine Demonstration schien den Betrunkenen zu reichen und sie verzogen sich.
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Ob der Winter vielleicht doch schon vorüber war? Jetzt hielt das gute Wetter schon so lange an, und es war auch längst nicht mehr so kalt, dass man sich nur in einen dicken Umhang gehüllt nach draußen wagen konnte. Iweins kleine Werkstatt neben der Kaserne hatte sich im Laufe des Vormittags geradezu aufgeheizt. Es gab wieder Arbeit. Zwar hätte das Wetter eigentlich mehr zu einem Ausritt eingeladen. Aber als Iwein gestern das letzte Mal bei den Stallungen nachgesehen hatte, war der gute Kano – nach wie vor das einzige Pferd, auf das der Paladin sich bedenkenlos wagte - noch immer nicht zurück gewesen. Wenda würde wohl kaum gestern Abend noch von ihrer Reise nach Nordmar zurückgekehrt sein. Dabei wurde es langsam wirklich Zeit – sie war schon über einen Monat fort, und der Konvoi, mit dem sie aufgebrochen war, längst wieder daheim.
Nachdem Inorel mittlerweile zu einem sehr passablen Schützen geworden war, galt es nun, ihm noch die Kniffe des Armbrustbaus ein wenig näher zu bringen. Aber er erwies sich als gescheiter Lehrling.
»Dann versuchen wir uns heute mal am Bau einer leichten Armbrust mit Holzbogen. Zuerst einmal kümmern wir uns um die Säule. Rohlinge findest du immer hier im Regal hinter der Werkbank, ich beziehe sie von einem Tischler hier in Vengard. Sie sind natürlich noch recht grob.«
Tatsächlich waren die Rohlinge einfache Holzklötze, und nur die Abmessungen ließen erahnen, was einmal daraus werden sollte.
»Wir verwenden immer hartes Holz, denn es muss teilweise großen Belastungen standhalten. Das hier ist Buche. Und es darf nicht zu frisch sein, sonst könnten sich Risse bilden oder das Gehäuse für die Mechanik würde sich mit der Zeit verziehen. Aber da kann ich meinem Tischler trauen.«
Der Paladin legte eine fertige leichte Armbrust auf die Werkbank.
»Die wollen wir nachbauen. So, hier hast du verschieden große Schnitzmesser. Schnitze zunächst einmal nur die groben Züge und Form. Wenn du das hast, arbeitest du den Nussbrunnen, den Einsatz für die Nuss, heraus. Er sollte den Schaft im Verhältnis eins zu zwei teilen.«
Inorel machte sich ans Werk. Und weil Schnitzen keine geistige Höchstleistung darstellte – in Iweins Augen – redete der Paladin währenddessen munter weiter.
»Hier drüben liegen die Bisonhörner, die wir auf unserer Jagd vor einigen Tagen ergattert haben. Solches Horn bietet sich hervorragend für die Nuss selbst an. Es ist viel leichter als Stahl, rotiert also besser, und ist trotzdem sehr belastbar. Denn das muss es sein, wenn es der Abzugstange bei gespannter Sehne Stand halten soll. Wenn du mit dem Schaft fertig bist, schnitzt du die Nuss zurecht. Du weißt ja, wie sie auszusehen hat. Schön rund, aber mit einer Spannraste für die Abzugstange und auf der anderen Seite einer Kerbe für die Sehne.«
Aus dem Regal hinter der Werkbank holte Iwein jetzt einen weiteren Rohling hervor: Allerdings einen aus Stahl.
»Das hier wird die Abzugstange. Die wirst du schmieden müssen, das sollte ja für dich kein Problem sein. Auch dabei kannst du dich an dem fertigen Exemplar orientieren. Aber hier hast du eine Zeichnung, damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie die Stange und Nuss später genau ineinander zu greifen haben. Du siehst schon, du wirst für das Zusammensetzen auch einen Schacht für diese Stange in die Säule hineinarbeiten müssen.«
Sodann deutete Iwein hinüber zu einem Wasserfass.
»Da drin wässere ich meist mehrere Bögen. Und daneben liegen die fertig gehärteten. Nimm den kleinsten davon, er hat eine Bogenlänge von etwa einer Elle. Du wirst sehen, dass die Enden des Bogens gegenüber der Mitte etwas nach oben ragen. Das bewirkt, dass die Sehne später beim Schießen nicht über die Säule scheuert, sondern nur leicht auf ihr aufliegt. Du verleimst den Bogen einfach mit der Säule, in die du zuvor eine Vertiefung schnitzt. Das soll dann erst einmal genügen. Danach stehen noch Spielereien aus wie der Fußbügel oder das Korn, und die Sehne müssen wir auch noch aufspannen. Aber darum kümmern wir uns später. Ich bin derweil in der Stadt unterwegs, also lass dir ruhig Zeit. Wenn Fragen aufkommen, ich habe hier einmal eine Anleitung verfasst. Sie geht aber schon sehr ins Detail, so viel, wie da drin steht, wirst du gar nicht benötigen.«
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Angestrengt starrte Inorel auf den unförmigen Holzblock, den er mit der Linken festhielt. Mit der anderen Hand schnitzte er ein wenig an dem, was einmal eine Armbrust werden sollte, herum. Das zu tun und gleichzeitig Iweins weiteren Anweisungen zuzuhören war ihm beinahe schwieriger vorgekommen als das Erlegen der beiden Snapper vor ein paar Tagen.
Während dank akribischer Arbeit an dem Rohling langsam die Form der späteren Säule erkennbar wurde, verließ der Paladin die Werkstatt. Inorel war das nur Recht - so konnte er sich endlich auf eine Tätigkeit konzentrieren ohne dabei ständig abgelenkt zu werden. Nachdem der Schwarzhaarige die Säule seiner Vorlage in groben Zügen kopiert hatte, begann der bislang forderndste Teil seiner Aufgabe: Um den Nußbrunnen herausarbeiten zu können, musste er die Säule in drei gleichgroße Teile trennen. Ob es wohl reichte, das per Augenmaß zu machen? Hoffentlich. Dort, wo der Schaft im Verhältnis zwei zu eins geteilt wurde, setzte Inorel sein Messer an, um seine Arbeit fortzusetzen. Möglicherweise ging er dabei sogar ein wenig zu zaghaft vor, doch wollte der Söldner jeden möglichen Fehltritt verhindern. Falls der Nußbrunnen zu klein werden sollte, würde er später noch Gelegenheit haben, das zu korrigieren, sagte er sich. Als Inorel mit seinem Werk - vorerst - zufrieden war, wandte er sich den Bisonhörnern zu, die ihren Platz auf einem Tisch in der anderen Ecke des Raumes gefunden hatten. Daraus sollte er also eine Nuß schnitzen? Ungläubig starrte Inorel die Hörner an. Seufzend nahm er eins von ihnen in die Hand. Schwer vorstellbar, wie er dieses Material in einen solch kleinen Bestandteil einer Armbrust verwandeln sollte. Der Söldner ließ sich Zeit um eine Stelle an 'seinem' Horn zu finden, die geeignet war, an ihr den ersten Schritt zu wagen. Als er eine solche gefunden hatte, musste er feststellen, wie schwer es war, eine halbwegs gelungene Rundung in das Horn zu schnitzen. Ungleich leichter fielen ihm jedoch die Kerbe, die später einmal der Sehne Halt geben sollte sowie die Spannraste, die er am direkt gegenüber der besagten Kerbe herausarbeitete.
Viel leichter fiel dem Schwarzhaarigen da schon der nun folgende Arbeitsschritt, bei dem er sich ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt fühlte: Lange war es her, dass er das Prasseln eines Schmiedefeuers so deutlich gehört und das Lodern der Flammen so nah vor sich gesehen hatte. Nach einer kurzen Phase zu Beginn seiner Arbeit, in der er sich erst wieder an den Hammer in seiner Hand, den Amboss vor ihm und die glühend heiße Metallstange darauf gewöhnen musste, war Inorel endlich wieder in seinem Element. Unter rhymischen Schlägen, gelegentlichen Korrekturen und einigen weiteren Gängen zum Schmiedeofen, um das Metall erneut auf die erforderliche Temperatur zu erhitzen, war eine durchaus ansehnliche Abzugstange entstanden. Es war dem Söldner eine wahre Freude zu sehen, wie mehr und mehr Bestandteile seiner ersten selbstgebauten Armbrust zusammenkamen. Doch das wohl wichtigste fehlte noch: Der Bogen. Inorel suchte sich den kleinsten fertig gehärteten Bogen heraus, den er in der Werkstatt finden konnte. Die Länge von einer Elle kam ungefähr hin. Jetzt musste er nur noch darauf achten, den Bogen so anzubringen, dass dessen Enden nach oben und nicht nach unten zeigten - dann strich der Lehrling, dessen Begeisterung von Minute zu Minute wuchs, eine Schicht Leim auf die Vertiefung, die er in das Ende der Armbrust gearbeitet hatte und drückte den Bogen fest darauf, wobei sich nun schon zum wiederholten Male seine Arme bemerkbar machten. Das Herstellen einer Armbrust war ja fast so kräftezehrend wie das Benutzen einer solchen.
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Da sie sich Zeit gelassen hatten, waren Schattengreif, Wenda und Succa erst mit Einbruch der Dunkelheit in der Hauptstadt angekommen, sodass sie alles weitere auf den nächsten Tag verschoben hatten. Wenda hatte sich ledigleich die Zeit genommen, es den beiden tierischen Neuankömmlingen so bequem wie möglich zu machen und auch Succa ein angemessenes Zimmer in der Burg zukommen zu lassen, ehe sie sich dem Schlaf der Gerechten hingegeben hatte.
Das Wetter war gestern schon nicht schlecht gewesen, heute dagegen schien die Sonne Vengard im besten Lichte erstrahlen lassen zu wollen.
Froh, wieder daheim zu sein, hatte Wenda sich Zeit genommen, ihre Schützlinge zu begrüßen. Ganze acht Pferde durfte ihr Stall nun beherbergen, eines prächtiger als das andere von denen sieben tatsächlich der Armee gehörten Naja, zumindest waren sie alle brauchbar. Zu irgendwas. Den ein oder anderen schien der Sonnenschein aber im Fell zu jucken und sich benehmen zu lassen wie die letzte Bestie. Den einen zumindest. Den kleinen schwarzen. Vielleicht ließ ihn die Anwesenheit von Succas Hengst so auffahren, vielleicht das Wetter, vielleicht die Freude über Wendas Rückkehr. Wahrscheinlich alles zusammen.
Jedenfalls polterte Brogan so lange in seiner Box herum und wieherte zum Steindurchdringen, bis Wenda ihn auf dem Sandplatz laufen ließ und er seinem energetischen Hengstgehabe freien Lauf lassen konnte.
Zufrieden mit sich und der Welt lehnte Wenda am Zaun des Sandplatzes, sah Brogans Eskapaden zu und ließ sich die Sonne auf den Rücken scheinen, als Succa neben sie trat.
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Sie hatte die Nacht in der Burg verbracht und trat erst gegen Nachmittag auf die Strasse. Immernoch in schwerer Rüstung und mit allen Waffen ausgestattet schaute sie sich um. Vengard schien im gegensatz zu Khorinis größer zu sein, auch wenn sie Khorinis damals nur kurz gesehen hatte, als sie sich Lee noch nicht angeschlossen hatte.
Damals war ihr das Frettchen Angus über den Weg gelaufen, der sie tatkräftigt unterstütze. Doch auch das kleine Tierchen war nun spurlos verschwunden. Seit dem die Orks über die Insel kamen hatten sich viel verändert.
Die Schwarzhaarige lief weiter in Richtung, die ihr Wenda noch gestern erklärt hatte. Es dauerte nicht lange, da sah sie schon einen Rappen auf dem Sandplatz laufen. Tomparas hingegen stand in einer kleinen Box, hatte sie ihn gestern noch Wendas Obhut übergeben.
Als er seine Partnerin sah wieherte er laut auf und wurde langsam nervös. Succa konnte es kaum sehen, wie er in der Box stand. Im Clan war er es gewöhnt endweder am Pfahl vorm Haupthaus angebunden zu sein oder frei im Clan herrumzulaufen. Jetzt aber stand er in einer Box und die Orktöterin wollte das nicht ganz so sehen.
Sie erblickte Wenda und lief dann zu ihr. "Also nun habt ihr wirklich mehr Pferde als wir im Wolfsclan. Ich hoffe euch mit den Tieren gut geholfen zu haben.
Gold wird dem Clan nicht viel bringen, wenn ihr die Pferde so bezahlen wollt. Ich denke es wäre besser es auf andere Sachen auszuweiten" , murmelte Succa und schaute Wenda an.
"Ich werde heute Abend wieder aufbrechen zum Wolfsclan. Es wird bald wieder wärmer und noch muss geplant werden wie wir die große Jagd zum Jahresanfang ausführen" Succa dachte kurz nach und schaute dann wieder die Gardistin an. "Was Ferox wiederfahren ist schockt mich ein wenig. Ich kannte ihn nicht gut und es ist schon eine Weile her, aber dennoch ist es wohl ein Verlust für alle"
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"Schade, dass du so bald wieder aufbrechen musst." Das erklärte zumindest, warum sie im Herzen Vengards hinter sicheren Mauern in voller Rüstung auftrat. "Hätte ich mir fast denken können, dass Gold bei euch weniger Wert hat als hier. Zwar sind die Bestände an Wertvollem auch bei uns knapp. Nahrungsmittel kann ich dir anbieten." Fragend blickte sie zu der schwarzhaarigen. "Und in meinem Namen kann der nächste Konvoi nach Nordmar etwas üppiger ausfallen als er müsste. Was hältst du davon? Abgesehen davon kannst du dir meiner Dankbarkeit auch in Taten sicher sein, solltest du mal Unterstützung brauchen. Im Gunde hat der Norden mit den Pferden sich ja selbst geholfen, schließlich haben wir den selben Feind."
Sehnsüchtig wieherte Succas Hengst ihnen aus dem Stall zu. "Dein hübscher will los.", grinste sie.
"Hast du was dagegen, wenn ich dich ein Stück auf deinem Weg begleite? Dieser Wildfang hier ist der Meinung, wir sollten das tolle Wetter nutzen."
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Da sie gerade nicht mit Arbeiten überhäuft worden war und sie von daher freie Zeit hatte, war Yasmin D'Ahara auf dem Weg zur kleinen Kapellen im Nordosten des Tempelviertels. Jener Ort war einer der wenigen, wo man noch seine Ruhe hatte und nicht ständig irgendwelche lärmenden, aufdringlichen Leute um einen herumwuselten. Zwar war diese Andachtstäte nur sehr klein und bescheiden, aber dennoch fand die Schwarzhaarige, dass sie näher am Wille Innos war als die riesigen Prunktbauten, wie sie sonst, abgesehen von den Wegschreinen, erbaut wurden. Die Blauäugige konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass ein Gott, der für Ordnung, Recht und Stabilität stand, mächige Bauten benötigte, um seine Macht auf Erden zu demonstriern. Gut, er konnte nicht mehr selsbt ohne Dimensionstor erscheien, seid Adanos ihn und seinen Bruder Beliar von der Welt verbannt hatte, aber dennoch manifestierte sich seine Kraft in den Feuermagiern, die wohl ganz offensichtlich die göttliche Gabe der Magie von ihm erhielten, und den Paladinen, denen es ebenfalls gestattet war, einen kleinen Teil seiner Macht nutzen zu können in Form der Paladinmagie.
>>Doch wird er dereinst es auch mir gestatten, Magie zu wirken? Mir, die ich doch noch nie mit besonders starken Glauben an ihn oder irgendeinem anderen Gott oder Frömmigkeit geglänzt habe? Mir, seiner wohl unwürdigsten Dienerin? Mir, die ich ihm nicht wirklich oft huldige und mich imn Gebet an ihn wende?<<,
fragte sich die Dunkelhäutige verunsichert, leicht ängstlich darüber, dass sie sich vielleicht ganz umsonst den Buckel krumarbeitet, um am Ende doch noch feststellen zu müssen, dass sie nicht dazu auserkoren war, die magischen Energien, die sie umgaben, zu nutzen. Doch diese Selbstzweifel wurden ebenso schnell, wie sie aufgekommen waren, auch wieder in einer der hinteren Ecken des Denkapperates verfrachtet, hatte sie doch auch inzwischen die Kapelle betreten.Sie begab sich zu der Innosstatue, kniete sich vor ihr nieder und betete.
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„Komm mit Bürschchen“ knurrte der Wachsoldat, der gerade einen Jüngling am Kragen packte und ihn unsanft vom Boden hochzog. Der Kerl hatte, nachdem er an einem der Marktstände lange Finger machte, einen Karren als Versteck genutzt. Dem aufmerksamen Händler der bestohlen wurde, war dies nicht entgangen, er rief gleich die nächstbeste Wache. Der junge Dieb folgte widerstandslos der Anweisung und gab seine Beute zurück, eine Wurst, ein Brot und etwas Käse. Er meinte das er fast am verhungern sei, das Stehlen nicht wirklich seine Absicht war, er wusste sich nicht anders zu helfen. „Ja ja, schon gut..., trotzdem landest du jetzt im Kerker, Hunger oder nicht, hier in Vengard wird nicht geklaut..., verstanden“.
„Ich tue es auch nie wieder“ beteuerte der Missetäter mehrmals auf dem Weg zum Gefängnis. „Schon klar“ brummte der Wachsoldat, der derartige Sprüche in letzter Zeit schon öfters hörte, sie kamen ihm schon zu den Ohren raus. Diese kleinen Verbrechen häuften sich, von Tag zu Tag wurden es mehr. Kein Wunder, bei so vielen Obdachlosen eine zwingende Logik, in dieser schlechten Zeit für Viele der einzige Weg um an etwas Essbares ranzukommen. Der Wachmann hatte schon fast Mitleid mit den Bettlern und Kleindieben, doch es war seine Aufgabe für Ordnung zu sorgen.
Wenn man von Ordnung überhaupt noch sprechen konnte. Überall lungerten die heruntergekommen Gestalten rum, suchten Unterschlupf in irgendwelchen Kisten, Hauseingängen oder sonstigen Nischen um wenigstens etwas Schutz vor der Kälte zu finden. Tagsüber hielten sie die Hand auf und sprachen Jeden an der vorbeikam, ob er ein paar Münzen übrig habe. Nicht selten kam es dabei zu Handgemengen weil die Bettler zu aufdringlich waren und die Passanten sich belästigt fühlten. Ein endloser Kreislauf, der von Woche zu Woche an Schlimmer wurde. Einsperren konnte man die Obdachlosen nicht, es war im Grunde kein Vergehen Jemanden nach Gold zu fragen, abgesehen davon, das die Kerker ohnehin schon überfüllt waren.
Nicht nur die Kerker waren überfüllt, die ganze Stadt war es, täglich kamen neue Bürger an, meist mittellos, in der Hoffnung hier eine Bleibe zu finden. Doch es gab keinen Platz mehr, selbst im Hafenviertel war alles dicht, eine hoffnungslose Situation. Nicht nur für die Betroffenen, auch für das Wachpersonal das für Ordnung zu sorgen hatte, nur wie? Der Wachsoldat lieferte den Burschen im Gefängnis ab, „hier ist wieder einer“, mehr brauchte er schon nicht mehr sagen, damit die Kameraden Bescheid wussten. „Ob das mal ein Ende nimmt“ fragte sich der Wachmann bevor er wieder auf Streife ging.
Sir Ulrich
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Leicht benommen vom Teleportzauber aus Dyrhardt stand Elendium unweit des Stadttores von Vengard. Vorsichtig reckte er seine Glieder und begab sich auf das vor ihm liegende Tor zu. Seine Feuermagierrobe sah leicht mitgenommen aus und die Wachposten schauten leicht skeptisch.
"Innos zum Grusse Wanderer. Was ist euer Begehr?" fragte der eine Wachposten.
"Innos zum Grusse. Ich bin Elendium, hoher Feuermagier und Heiler dieser Stadt. Ich komme gerade von einem Abendteuer und sehe leicht mitgenommen aus." grüsste der Magier die Wache.
"Dann heisse ich sie Willkommen in Vengard, Meister"
Elendium nickte und betrat Vengard. Es war, als wäre er gar nicht weggewesen. Die Sonne schien und der Heiler begab sich unverzüglich in den Tempel. Er war müde und benötigte unbedingt einige Stunden Schlaf.
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In Gedanken versunken suchte sich Ronsen seinen Weg durch die Massen am Marktplatz. Die neuen Baupläne für den zweiten Brenner waren ihm soeben von einem Gardisten in die Schmiede gebracht worden. Kurz angebunden wie er war, leidete sein Handwerk an dem Stress, weswegen er den Kettenhandschuh, an dem er sich gerade versucht hatte, erst einmal weglegte, und sich um seine Aufgaben als Adjutant kümmerte. In seiner Rechten hielt er die Pläne, links einen kleinen Lederbeutel mit ein paar Essensresten von gestern abend. Wie es ausschaute würde er heute wieder keine Pause machen können und am Arbeitsplatz essen.
Sein Blick fiel auf eine jammernde Frau, die, ein Baby im Arm haltend, unter einem Vordach saß. Sein kurzer, mitleidvoller Blick wurde erfasst, sogleich drängten sich zwei Gestalten an ihn heran. Es waren ein zotteliger, etwas älterer Herr und wohl dessen sechzehn Sommer alter Sohn. Grundlos sanken sie vor dem Admiral auf die Knie.
"Herr, wir bitten euch, eine kleine Gabe. Habt doch Erbarmen, wenigstens für das Baby!"
Die verstörten Blicke des Ritters wanderten über den Platz, da die Szene nicht unbedingt unbeobachtet verlief. Ein Milizionär ging dazwischen und packte den Alten, der sich allerdings heftig gegen den Griff wehrte.
"Wird nicht wieder geschehen Herr Admiral!", meldete der Wachmann und salutierte vor seinem General.
"Halt!", unterbrach dieser jedoch seinen Kollegen, "Lasst ihn, ich kümmere mich darum!"
Der Milize blickte kurz skeptisch, dann ließ er den Bettler los.
"Die Stadt platzt aus allen Näthen, rausschmeißen sollte man sie, allesamt!"
Der Blick des Ritters wurde ernster: "Geht wieder an euren Posten!"
"Für den König!"
Der junge Soldat kehrte den beiden den Rücken zu. Ronsen wandte sich wieder den Bettlern zu.
"Ihr seht ja wenigstens noch etwas kräftig aus, du und dein Sohn, kommt mit, ich habe Arbeit für euch, wenn ihr euch ein wenig Gold verdienen wollt!"
Der Vater strahlte über beide Ohren, zwinkerte freudig seinem Weib zu, schnappte sich den Sohn und folgte dem General...
***
Sie waren am Hafen angekommen. Ronsens Begleiter konnten sich glücklich schätzen, denn mehr als die beiden hatte er nicht von der Straße gekratzt. Und hier im Hafen ballte sich geradezu die Armut. Wo bei Innos kamen nur die ganzen Flüchtlinge her?
"Ahoi Lefty!"
Ein Gardist, der auf dem Steg arbeitete, drehte sich zu ihnen um.
"Für den König, mein Admiral!", antwortete dieser und einen ließ sogleich einen prüfenden Blick über die beiden Bettler wandern.
"Noch ein paar Arbeiter!", sprach der Ritter, ehe Lefty einen zynischen Kommentar loslassen konnte. Dieser räusperte sich und meinte: "Nungut, seht ihr den Bretterstapel dort drüben? Untersucht ihn nach faulem Holz, Borkenkäfern oder was auch immer und bringt die brauchbaren Bretter in die Halle!"
Übereifrig machten sich die beiden sogleich an die Arbeit. Als sie außer Rufweite waren, meinte Lefty: "Was bei Innos hat euch denn dazu bewogen? Wir haben schon dutzende Arbeiter, bezahlen können wir die sowieso nicht alle!"
Ronsen winkte ab: "Ich werde dafür sorgen, dass alle bezahlt werden, mach dir mal darum keine Sorgen, berichte mir lieber vom Vorankommen!"
Lefty seufzte: "Unser Botschafter kommt hoffentlich im Laufe der Woche zurück. Der Bootsbauer meint, dass der erste Brenner bald vom Stapel laufen wird."
"Gut, wenn er fertig ist, sollten wir nach Al Shedim reisen. Hoffentlich gehen die Nomaden einen Handel ein..."
Ronsens Stirn legte sich in Falten.
"Hilf mir, eine Crew zusammenzustellen!", befahl er ihm, "wir sollten demnächst eine Übungsfahrt machen, damit sich die Männer nicht zu sehr anstellen. Die Strecke ist verdammt weit..."
"Jawohl, mein Adjutant!"
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Von einer Feuermagierin hatte Yasmin D'Ahara den Auftrag bekommen, ein kleines Säckchen, dessen Inhalt eine Art Medizin sein sollte, zu einem Wächter am Nordtor zu bringen. Zu eben jenem Soldaten war die Schwarzhaarige auch schon seit einiger Zeit unterwegs und der Zugang zur Hauptstadt Myrtanas (wenn es denn zu jenem Zeitpunkt noch in Menschenhand gewesen wäre, was es aber nicht war) war nur noch wenige Schritte entfernt. Die Blauäugige konnte sogar vernehmen, dass sich die beiden Hellebardisten, die Wache hielten, über etwas unterhielten, wenn sie auch nur einige Wortfetzten verstand.
>>...immer mehr Flüchtlinge.<<
>>...schlimm, aber wenn es noch mehr werden, dann könnte...<<
>>Das wollen wir nicht hoffen... schon schlimm genug.<<
>>Psst, da kommt jemand.<<
>>Innos zum Gruße, meine Herren. Ist einer von ihnen Otto?<<,
begrüßte Yasmin die Torwachen.
>>Das bin ich<<,
antwortete der größere und beeindruckendere der beiden.
>>Gut, denn Feuermagierin Farnziska schickt mich, dir ein Säckchen Medizin zu bringen. Ähm, moment<<
Sie kramte ein wenig in ihrer Kleidung, bis sie das Gesuchte gefunden hatte.
>>Hier, bitte.<<
>>Ah, sehr schön, endlich was gegen meine Kopfschmerzen, die mich in letzter Zeit so plagen. Ach ja, das st für dich.<<
Er warf ihr einen Geldbeutel zu.
>>Ist zwar nicht viel, aber ich denke, eine Anwärterin wie du wirst es sicher gebrauchen können.<<
Yasmin war irgendwie überrascht, dass sie Gold für diesen Botengang bekam, denn er war eigendlich eher unbedeutend gewesen. Zwar waren auch nur 10 Goldstücke in dem Beutel, aber auch die würde sie gut gebrauchen können.
>>Danke!<<,
viel mehr brachte dieAnwärterin nicht heraus.
>>Schon in Ordnung. Doch nun würde ich an deiner Stelle gehen, ich sehe dort einige verlumote Gesellen kommen und in Zeoten wie diesen kann man nicht wissen, um sie nicht Stunk machen wollen<<,
mit diesen Worten umfasste er seine Hellebarde fester und ging ein Stück auf die Neuankömmlinge zu. Yasmin hörte noch, wie er rief,
>>Halt, was wollt ihr?<<,
dann begab sie sich wieder zurück zum Tempelviertel.
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Ein weiterer Tag ist in Vengard angebrochen und Maximuss war damit beschäftigt, die letzten Bücher zu reinigen. Viele Tage sind vergangen, doch der Aufwand hatte sich gelohnt. Fast alle Dokumente und Bücher wurden gesäubert uns sortiert. Als Maximuss alle Schriften gereinigt hatte, kam ihm der Gedanke, ob er nicht das Konzept des Ladens verbessern sollte. Schließlich handelte Maximuss mit vielen Dingen, hatte aber keine Struktur in seinen Einkäufen, dass bei größeren Aufträgen durchaus schädigen könnte. Auch Aron hatte dieses Thema schon einige Male angesprochen und Maximuss hielt es für den richtigen Augenblick zu handeln. Viele Neuerungen kamen ins Land und auch der werte Großhändler konnte davon profitieren. Schon bald würde er offiziell den Titel Graf tragen und durch eine Veränderung seines Angebotes, könnte er nicht nur viel Umsatz machen, sondern er hat auch die Möglichkeit, seinen Namen in vielen Städten zu verkünden. Auch Aron schien begriffen zu haben, wie man erfolgreich Handel führt. Der Verkauf der Eiswolfsfelle ging gut vorran und die beiden Händler konnten gar nicht so viel einkaufen, wie benötigt wurde. Doch trotz der guten Verkäufe mit Fellen, konnte keiner der beiden Händler das große Geschäft machen. Am Monatsende reichte es gerade so für die Miete des Ladens und des Marktstandes. Maximuss hoffte, dass sich diese schlechte Zeit ändern würde, wenn er einen Titel trägt, der ihm bei den hohen Persönlichkeiten in der Stadt bekannt macht.
Der Tag war schön und Aron ging mit einem Jäger in die Wälder, er wollte mal wieder einen Wolf erlegen. Somit war Maximuss allein im Laden und wusste nicht so recht, was er anstellen sollte. Immerhin schien die Sonne und die Stimmung in der Stadt war weitaus besser, als wie am verregneten Tagen. Maximuss öffnete den Eichenholzschrank und nahm diverse kleine Beutelchen raus, die er auf den Tisch legte, um sie abzuzählen und wieder in die kleinen Geldbeutelchen zu verteilen. 1.000 Goldmünzen hatte Maximuss bereits beiseite gelegt, er dachte sich, dass dies in etwa der Preis, für die Erneuerung seines Adelsdiplom sein müsste. Plötzlich öffnete sich die Tür des Ladens und Maximuss erwartete einen ersten Kunden, doch zu seinem Erstaunen war es Sir Dante, der seinen Freund erneut besuchen wollte. "Ich grüße dich Maximuss, ich habe wichtige Neuigkeiten, die ich dir umbedingt mitteilen muss." sagte Sir Dante, als er sich die Jacke auszog. Maximuss grüßte freundlich zurück und erkannte, dass sein Freund offenbar länger im Laden bleiben wollte, weswegen er eine Flasche Wein aus einem der Regale nahm und sie öffnete. Sir Dante setzte sich und redete weiter: "Die Händlergilde hat in den letzten Wochen einige Investitionen getätigt, um nicht nur Gold sondern auch Land und das ein oder andere Haus zu besitzen. Letztens hat die Händlergilde ein besonders gutes Geschäft gemacht. Sie kaufte die Taverne am Marktplatz für recht wenig Gold ein und überlies die Führung mir. Ich habe jedoch wenig Zeit und muss mich um meine Geschäfte kümmern, schließlich bin ich Mitversorger dieser Stadt. Ich komme zu dir, weil ich möchte, dass du die Taverne übernimmst, du musst natürlich deinen Laden nicht aufgeben, doch du sollst das Personal beschäftigen und die Taverne ihren Namen geben." Maximuss konnte nicht glauben was er da hörte, eine Taverne sollte ihm gehören und dann auch noch die, die in der Nähe des Marktplatzes stand? Der Großhändler ahnte, dass das Gespräch mit Sir Dante noch einige Zeit dauern wird, daher lehnte er sich zurück und hörte seinem Freund aufmerksam zu, während er sich in seinem Kopf schon die ersten Gedanken machte.
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Auch nach mehr als einer halben Stunde war Sir Dante noch damit beschäftigt, Maximuss die Einzelheiten zu erklären: "Ich habe Randell bereits beauftragt, einen Wirt und eine Kellnerin einzustellen, natürlich auf deinen Namen. Ich hoffe wirklich sehr, dass du die Taverne für mich übernehmen kannst, du musst sie auch nicht bezahlen. Nur ich sehe Schwierigkeiten dabei, wie ich mich um die Vielzahl meiner Kunden und dann noch um die Taverne kümmern soll. Bevor ich dir noch mehr erzähle, sollte ich vielleicht erst einmal fragen, ob du die Taverne überhaupt übernehmen möchtest." Maximuss schaute Sir Dante eine kurze Zeit lang an und antwortete dann: "Nun ja, es könnte auch für mich einige Probleme geben, schließlich führe ich diesen Laden, habe einen Gesellen aufgenommen, muss den Marktstand bezahlen und soll dann noch eine Taverne bewirten? Wie stellst du dir das vor?" Sir Dante lachte und antwortete ihm so gleich: "Nicht doch, du musst sie nicht bewirten, dafür hast du dann dein Personal, du sollst nur der Besitzer dieser Taverne sein, die Einkäufer tätigen und ab und zu nach dem Rechten sehen. Ich denke, die Taverne steht in einer sehr guten Lage und sie ist alle Mal besser, als die Kneipe am Hafen, findest du nicht? Doch du müsstest wohl noch einige Möbel kaufen, die jetzigen sehen schon sehr alt aus und ich befürchte, sie werden früher oder später zusammenfallen. Natürlich kann ich dir dafür Gold geben, da es eigentlich meine Aufgabe war, die Taverne herzurichten. Warum gehen wir nicht jetzt einfach mal dorthin und du siehst, wovon ich rede." Maximuss schaute seinen Freund erneut an und stand dann auf: "Na gut, dann lasst uns gehen, werde ich mir mal das Häuschen ansehen." sagte der Großhändler, als er sich seinen alten Mantel anzog.
Kurze Zeit später waren beide Händler auf der Straße und liefen in Richtung Marktplatz. Die Straßen waren wie so oft überfüllt und Maximuss hatte sichtlich keinen Spaß daran, sich durch die Menschenmassen zu drängeln. Kurz vor dem Marktplatz kam es zu einer kleinen Rangellei. Ein Mann, der offenbar weder Essen noch ein zu Hause hatte, warf sich auf den Boden und hielt Sir Dante an der Kleidung fest. "Bitte werter Herr, gebt mir ein paar Goldmünzen, ich habe eine schwer kranke Frau und kann ihr weder Medizin noch etwas zu essen kaufen und Ihr seht so aus, als hättet Ihr ein paar Münzen über." Sir Dante wollte weitergehen doch der Mann lies nicht los, immer wieder sagte er dasselbe: "Bitte Herr, nur ein paar Goldstücke, bitte." Sir Dante blieb stehen, baute sich auf und antwortete: "Scher dich weg, jämerliches Bettlerpack. Ich habe keine Goldmünze für jemanden wie dich. Wache! Wache!... Wofür bezahle ich Steuern!? Wenn noch nicht mal ein Soldat zur Hilfe eilt?" Sir Dante hob seinen Gehstock und schlug einige Male auf den Mann ein. Der Bettler lies los und lief schnellen Fußes in eine nahegelegende Gasse. Als sich die Lage wieder beruhigt hatte, gingen die beiden Händler weiter. Nur noch ein paar Meter, dann waren sie entlich angekommen.
Sir Dante schloss die Tür auf und sagte: "Trete nur ein Maximuss, das ist offentlich bald deine kleine und gemütliche Taverne." Der Großhändler ging hinein und schaute sich um. "Schön ist es hier, dass muss ich schon sagen. Da oben sind Zimmer oder?" Maximuss deutete auf eine Treppe und schaute seinen Freund fragend an, dieser antwortete: "Ja, dort sind 4 Zimmer. 3 für die Gäste und eines zum lagern von Lebensmittel oder dergleichen. Schau doch hier, diese Anhöhe könnte man wunderbar als Stammtisch nehmen oder wenn die Händlergilde mal hier tagen sollte. Na was denkst du Maximuss, habe ich dich überzeugt?" Es war einen Moment lang still, bevor Maximuss zu reden began: "Ja, ich denke, ich könnte mir gut vorstellen, die Taverne zu übernehmen. Jetzt wo ich das Haus sehe, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass das eine Goldquelle sein könnte." Sir Dante hatte ein Strahlen im Gesicht und ging zum Tresen. "Dann lass und darauf anstoßen, auf dich und auf deine neue Taverne! Wie willst du sie nennen?" Maximuss ging ebenfalls zum Tresen und nahm ein Schluck Bier aus dem Krug, kurz danach sagte er: "Zum Edelmann, ja... so soll sie heißen."
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Koji ging durch die Straßen, er hatte kein bestimmtes Ziel, da der Schneider herausfand, das sein guter Freund gestorben war. Hier in Vengard hatte dieser eine Familie gegründet, seine Frau und seine beiden Söhne lebten immer noch hier. Nach den Worten der Frau, Melissa, habe ihr Mann ein Geschenk für den Freien überlassen. Die junge Dame holte aus einer alten Truhe einen kleinen, in ein braunes Tuch gewickelten, Gegenstand heraus. Der Reisende nahm den Gegenstand heraus, es war ein Dolch, doch nicht irgendeiner sondern Jorins Dolch. Koji hatte den Dolch damals in der Kolonie seinem Freund geschenkt und jetzt bekam er ihn wieder zurück. Der Schneider war glücklich, so einen guten Freund gehabt zu haben, danken blickte der Schneider die Frau an, fröhlich verließ der ehemalige Sträfling das Haus und machte sich auf den Weg zum Markt.
Viel mehr wollte er in die Taverne, der schwarzhaarige war schon fast bei der Kneipe, als dieser sah, das aus der Vorburg eine gut gerüstete Kriegerin sah. Die schwarzhaarige sah irgendwie aus wie eine Nordmannin und wie man wusste, gab es im hohen Norden die Clans, aus denen starke Krieger kommen. -Hm...vielleicht kann ich ja mit ihr in den Norden reisen und mich den Clans anschließen- dachte der Schneider und machte sich auf den Weg zur Kriegerin.
"Hallo, ähm, ich wollte fragen ob ich mit euch reisen dürfte, ich möchte gerne in den Norden und mich den Clans anschließen"
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