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    Ritter
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    Kynezu Hayabusa ist offline
    „Der Kerl will mich tot sehen.“, ging es dem Krieger durch den Kopf, als er einen Blick auf die beiden Lurker warf. Auf vier schuppenbedeckten und langen Läufen, mit einer langen Echsenschnauze, die bedrohlichen gelblichen Augen noch nicht auf ihren kommenden Feind gerichtet. Ohne Zweifel Biester, die den Speerkämpfer sehr gefährlich werden konnten. Dieser umfasste seinen Speer fest und atmete tief ein und aus, blickte die Tiere an und suchte nach einer Schwachstelle. Doch diese zu finden war keine leichte Aufgabe. Die ganze Zeit über suhlten sich die Lurker im Schlamm und von hinten verlangte der Lehrmeister endlich taten.

    Mit sicheren Schritten ging Kyne los. Es hatte keinen Sinn zu schleichen. Lieber den direkten Angriff, der ist ja bekanntlich die beste Verteidigung.
    Der erste Lurker bemerkte ihn und schlurfte auf ihn zu, die Zähne bleckend und kehlig knurrend. Der Speer war fest an dem Krieger, eine Verlängerung seines Armes, ein Teil von ihm, könnte man meinen.
    Das Biest schlug mit der krallenbewehrten Klaue zu und schlug ihm hart gegen die Lederrüstung, was ein kratzendes und schabendes Geräusch erzeugte, das nicht sehr aufmunternd klang. Ab da begann der richtige Kampf und Kyne stach mit dem Speer zu, umtänzelte das Ding und merkte bald, dass er gehörig Abstand vor den Klauen haben muss, wenn er nicht wollte, das seine Rüstung zerfleddert wird. Von hinten versuchte sich der zweite Lurker anzuschleichen, doch dieser spürte das Holz der Speerstange, was ihm einen zischenden Laut abverlangte. Dieser Angriff genügte, dass der Krieger zur Seite und aus der Umzingelung gelangen konnte.

    Nun hatte es der Arenakämpfer also doppelt so schwer. Zwei Lurker waren schon eine ordentliche Lektion für einen Speerkämpfer, obwohl die Biester wohl für jeden Kämpfer ein schwieriges Hindernis sind. Wieder würde er improvisieren müssen, bluffen und tricksen. Das macht den schlauen Krieger aus, dass er einige Tricks, und mögen sie auch schmutzig sein, im Ärmel hat. In diesem Fall würde die Umgebung wahrlich gut weiterhelfen. Kyne hatte analysiert, dass die Lurker in der schlammigen Gegend, im hohen Wasser des Baches, um einiges schneller und stärker waren. Also würde er sie aufs Land locken und zwischen den Bäumen bekämpfen, wo sie nicht um sich schlagen konnten und in ihrer Kraft behindert sind.
    So ließ sich Kyne von den Lurkern mehr und mehr zurücktreiben, provozierte sie ausreichend, dass sie nur auf ihn, nicht auf die Umgebung konzentriert waren. Erst als ihre ausholenden Klauenschläge gegen die Büsche und kleinen Bäume stießen, merkten sie, dass etwas nicht stimmte. Kyne lachte nur und stach mehrmals nach dem ersten Lurker, versetzte ihm dabei einen Stich in Richtung des Halses, der traf und den Boden mit Blut färbte.
    Der zweite Lurker erwies sich als gerissener und duckte sich etwas träge unter den Stich weg, hatte sich die Art und Weise des Angriffs von Kyne gemerkt, was ihm aber nicht vor dem endgültigen Tod retten sollte. Ein Speerschlag von der Seite und der Lurker schüttelte etwas verwirrt den Kopf. Diesen kurzen Moment nutzte Kyne und stach den Speer mit voller Kraft von oben hin auf den Rücken des Tieres. Kraftlos sank es zusammen, hauchte sein animalisches Leben aus.

    Erschöpft packte Kyne den Speer und ging auf seinen Lehrmeister zu, welcher aufmunternd nickte. Wieder etwas geschafft.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #22
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Eigentlich überlegte Seloron wie er Kyne am besten prüfen konnte, der Lehrmeister hielt ihn für gut genug. In der Zwischenzeit waren die Beiden weiter auf dem Rückweg nach faring, eigentlich dürften sie gar nicht mehr weit weg sein aber so ganz sicher war sich Sel da nicht. Am Vortag hatte er sich da etwas vertan gehabt, wenn er nun Recht hatte müssten sie die Stadt auch noch an diesem tag erreichen.
    Der Himmel war grau in grau, die Wolkendecke schien so dicht zu sein, als wollte sie sich nie wieder öffnen. Sonnenstrahlen drangen nicht hindurch und so wie das Wetter war gerade auch die Laune des ehemaligen Sumpflers.

    Innerlich freute er sich schon wieder auf Faring, plötzlich hörte er Geräusche, die ihm sehr wohl bekannt vorkamen aber eigentlich konnte das gar nicht sein, nicht um diese Jahreszeit.
    Bereit sich mit seinem Speer zu verteidigen stand der Arenakämpfer da und hoffte darauf sich zu irren aber mal wieder musste er natürlich Recht behalten. An einem Waldstück waren sie gerade dabei entlang zu gehen und genau aus diesem stürmte wutentbrannt ein Bär auf sie zu.

    Alleine schon aus Reflex trat Seloron dem Bären entgegen, es war ein mächtiges Tier, irgendjemand oder was muss ihn aus dem Winterschlaf geweckt haben. Seloron würde das sicher auch nicht gefallen aber darauf konnte er nun keine Rücksicht nehmen, es war ein Kampf auf Leben und Tod entbrannt.
    Seloron entschied sich aber dann kurzfristig seinen Schüler den Kampf ausfechten zu lassen.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    Renya ist offline
    Schnaufend stapfte Renya durch den Schnee. Bei jedem Ausatmen bildeten sich kleine weisse Wölkchen vor ihrem Mund. Dick eingemummt in den langen Fellmantel, spürte sie nicht allzu viel von der Kälte. Aber es war ziemlich anstrengend, mit so warmer Kleidung durch den Schnee zu wandern, zumal noch das Gewicht ihres Brustharnischs, den sie versteckt unter ihrem Mantel trug, dazu kam. Normalerweise trug sie nicht viel mehr als Hemd und Hose. Allerdings wäre sie damit wohl schon lange erfroren.
    Die junge Frau wusste nicht genau, wo sie sich momentan befand, irgendwo nordöstlich von Geldern. Sie überlegte sich gerade, ob sie vielleicht die Stadt ansteuern sollte, wo sie für die Nacht eine warme Unterkunft in der Taverne finden konnte, als sie aufmerksam wurde. Sie spürte schwach die nahe Anwesenheit eines anderen Lebewesens. Durch ihre magischen Sinne tat sie das fast ständig, denn selbst jetzt im Winter, wo Schnee und Eis und Kälte herrschten, gab es überall Leben. Aber als sie sich direkt auf ihre Magie und das Lebewesen konzentrierte, bestätigte sich ihre Vermutung, etwas grösseres war in der Nähe.
    Renya kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und starrte in die Richtung, in der sie das Tier wahrgenommen hatte. Einige Sträucher wuchsen am Fusse eines grösseren Felsbrockens. Da erklang ein tiefes Knurren und die Büsche teilten sich langsam. Die schwarzhaarige Südländerin erkannte, dass sich am Fusse des Felsens eine kleine Grube befand, abgeschirmt von den Büschen. Anscheinend das Versteck des Rippers, denn nichts anderes starrte nun die junge Frau aus bösartigen Augen an.
    Auf den Südlichen Inseln hatte Renya nie ein solches Tier gesehen, sie hatte nicht einmal von seiner Existenz gewusst. Erst hier in Myrtana hatte sie die Viecher kennengelernt. Wie beim ersten Mal, als sie eines der Tiere erblickt hatte, erinnerte sie auch dieses hier an eine Mischung aus einem Wolf und einem Wildschwein. Vielleicht waren die Ripper ja auch genau so enstanden, indem ein verrückter Magier oder Druide aus Wildschweinen und Wölfen diese hässlichen Tiere gezüchtet hatte. Dabei noch irgend ein Wachstumsserum oder sowas ins Essen gemischt und fertig war ein Ripper.
    Wie auch immer die Tiere entstanden waren, das vor ihr stehende Exemplar schien einerseits verärgert über die Störung seines Mittagsschläfchens, andererseits aber auch erfreut über das leckere Abendessen, das so liebenswürdigerweise direkt zu ihm gekommen war. Noch stand der Ripper da und verfolgte Renyas Bewegungen misstrauisch. Diese schlug langsam den Mantel zurück und legte ihre Hand auf den Schwertgriff.
    Gleichzeitig jedoch öffnete sie ihren Geist und griff nach der Magie. Sie überlegte sich, ob sie das Tier in die Flucht schlagen oder seine Gedanken auf ein anderes Ziel lenken sollte, da kam ihr eine andere Idee. Die junge Frau duckte sich leicht, fing den Blick des Rippers mit ihrem eigenen und hielt ihn fest. Ein leises, bedrohliches Fauchen stieg in ihrer Kehle hoch, während sie das Tier langsam unter ihren Willen zwang.
    ...Ich bin dir überlegen... Du folgst mir... Du beschützt mich oder ich bestrafe dich... Solche und ähnliche Gedanken bildete Renya in ihrem Geist und übertrug sie auf das Tier. Es sträubte sich zunächst und die Südländerin verstärkte ihren magischen Einfluss, doch schliesslich hatte sie den Ripper unter ihrer Kontrolle. Sie richtete sich wieder auf und löste die verkrampften Finger von ihrem Schwertgriff. "So, dann setzen wir unseren Weg fort. Sollte etwas passieren, wirst du mich beschützen, und wenn nichts passiert, gibst du einen fetten Braten zum Abendessen ab..." erklärte Renya dem Tier vergnügt. Sie wandte sich ab und stapfte weiter durch den Schnee. Der Ripper trottete ihr gefolgsam hinterher.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Chiarah ging ihre vorherige Entdeckung immer noch durch den Kopf, jetzt im Winter handelten die Raubtiere sicher nicht immer wie es normal wäre, sie kamen einfach viel Schwerer an ihre Beutetiere heran. Die Gardistin hatte schon von Wolfsrudeln gehört, die bist in Ortschaften vorgedrungen waren, auf der Suche nach Futter. Das Vieh der Bauern war auch schon lange nicht mehr sicher, geschweige denn von den Bauern selber.

    Chiarah war nun auch wachsamer als sie es vielleicht sonst gewesen wäre aber ein Fehler war das sicher nicht, zudem würde sich ihre Stute schon melden wenn sie Gefahr widern würde

    Es war gerade die Sonne völlig hinter dem Horizont verschwunden und die Dunkelheit war über das Land gekommen. Sehr weit konnte die Gardistin eigentlich nicht mehr von vengard entfernt sein, vielleicht würde sie noch diese Nacht die Stadt erreichen aber wie immer kam es auch auf das Wetter an. Ein Schneesturm oder auch nur ein Sturm könnte ihr die Ganzen Pläne durcheinander bringen. Momentan schneite es wieder aber das vermochte die Streiterin des Königs nicht zu stören, den Schnee an sich mochte sie sogar.

    In der Ferne konnte sie einen Wolf heulen hören und kurz darauf schienen ihm andere zu antworten. Chiarah musste grinsen, war es doch eigentlich recht schön anzuhören und vor allem wenn die Wölfe weit genug weg waren und sie nicht ärgern konnten.

  5. Beiträge anzeigen #25
    Ritter
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    Kynezu Hayabusa ist offline
    „Er gehört dir.“, sagte Seloron und trat einige Schritte zurück, was ihm von Kyne nur einen hasserfüllten Blick einbrachte. Was dachte dieser aufgeblasene Speerkämpfer eigentlich, wer er war? Toller Lehrmeister, wirklich. Seinen Schüler gegen einen Bären antreten lassen und ihm nur mit einem warmen Händedruck Glück wünschen. Innerlich fluchte der Krieger grässlich und packte dann seinen Speer, teilweise von Angst erfüllt. Die Scavenger waren zu schaffen gewesen, ebenso das Lurkrerpärchen. Aber ein Bär, ein verdammt noch mal ausgewachsener Bär … so langsam war die These, Seloron wolle ihn umbringen, gar nicht mal mehr so abwegig.

    Mehr Zeit zum Nachdenken blieb nicht, da der Bär sich nicht zum anhalten zwingen ließ, was Kyne dazu veranlasste, zur Seite zu springen. Das mörderische Tier erwies sich aber leider nicht als blöd genug und wandte sich um, wollte mit der mächtigen Pranke zuschlagen oder seinen Arm zwischen die Kiefer bekommen. Das war wirklich ein echter Kampf auf Leben und Tod, würde Kyne dieses Biest töten, wäre er einen gehörigen Schritt weiter. Ein Bär zu erlegen ist und war keine einfache Sache. Doch der erlösende Gnadenstoß würde noch auf sich warten lassen, erstmal hieß es, in diesem Kampf die Kontrolle zu haben, am längeren Hebel zu sitzen und nicht von Pranken und einem zahnbewehrten Maul zurückgetrieben zu werden. Mehrere Male schlug das Biest mit den Pranken zu und erwischte Kyne an derselben Stelle, an der ihm schon die Lurker ihre Signatur hinterlassen hatten.
    „Schade um Gorbags Handwerkskunst.“, dachte Kyne kurz und wich einem weiteren Angriff des Bären aus.
    Angst erfüllte ihn von der Sohle bis zum Scheitel, als er das dumpfe Geräusch der Baumrinde hörte, die gegen seinen Umhang und die Rüstung schlug. Der Krieger wurde blasser als sonst und schluckte schwer, was den Bären aber nicht zum aufhören zwang. Nun würde er seinen Gnadenstoß versuchen. Mit einem wütenden Gebrüll stellte sich der Braunbär auf die Hinterbeine und überragte den Krieger um gut zwei Köpfe. „Scheiße“, wisperte Kyne nur und hatte schon mit den Göttern seinen Frieden geschlossen. Jeder andere, talentiertere Krieger hätte nun die Chance genutzt und geschwind den Speer in den Bauch des Tieres gejagt, was aber nicht in Kynes Ermessen lag. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu, er konnte sich nicht bewegen. Erst als die große Bärengestalt näher kam, wich der Krieger im allerletzten Moment aus und der Rest ging wie von selbst. Ein wirbelnder Hieb mit dem Speerholz, welcher so hart geschwungen war, dass er den Bär aus dem Konzept brachte, und ein nachfolgender Stich in die Seite, kraftvoll und zorngetränkt. Das Tier brüllte schmerzerfüllt auf und versuchte nach dem Krieger zu schlagen, schaffte es aber nicht, da der Speer ihn auf ordentliche Entfernung hielt. Blut sprudelte aus der Wunde und Kyne kannte in diesem Falle kein Erbarmen. Gnadenlos stieß er mit voller Kraft gegen den Speer, etwas knackte und knirschte, der Bär taumelte und kippte blutend auf die Seite.
    Schnell war der Speer aus dem geschundenen Leib gezogen und ein gezielter Stich in die Halsgegend beendete die Leiden des Tieres schnell. Kraftlos ließ sich Kyne zu Boden sinken und atmete erst einmal tief ein und aus. Sein Blick fiel auf seinen toten Gegner, etwas wie Mitleid überkam ihn. Wahrscheinlich würde er das Tier verwerten, es wäre ein Jammer, wenn der ebenbürtige Gegner von Aaskrähen und Würmern zerfressen enden würde. Vor allem Zähne, Klauen und das Fell waren wertvoll und verdienten es nicht, langsam zu verrotten.

    Ohne das Kyne es merkte, schritt Seloron an ihn heran.

  6. Beiträge anzeigen #26
    Neuling Avatar von Levin
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    Levin ist offline

    Irgendwo in der Nähe von Trelis

    Levin war bereits am Ende seiner Kräfte angelangt. Seit vielen Tagen streifte er durch die Wälder, obwohl man eher das Wort „Irren“ benutzen müsste, denn schließlich hatte er nach wie vor keinen blassen Schimmer, wo er sich befand. Nach dem Vorfall mit den Wölfen, war er seitdem nicht mehr mit wilden Tieren zusammengestoßen und hielt sich stets in einer bestimmten Richtung, zumindest wie er es selbst einschätzte. Jedoch hatte er in der letzten Zeit weder besonders viel zu essen gehabt, noch konnte er lange marschieren, denn gerade jetzt im Winter waren die Tage sehr kurz und in der Nacht hörte man die Wölfe manchmal so nahe, dass Levin es nicht wagte von seinem Baum herunterzukommen. Außerdem ging es nun auch immer steiler bergauf, sodass seine Laune und seine Kraft immer weiter abnahm. Er beschloss, nicht mehr lange weiterzulaufen und sich schon bald einen neuen Schlafbaum zu suchen. Und kaum, dass er dieser Versuchung nachgeben wollte, lichteten sich vor ihm die Baumreihen und er blickte durch eine tiefschwarze Nacht in eine unerreichbare Ferne. Er befand sich nun wieder an einer steilen Klippe, doch nun hatte er eine grandiose Aussicht in eine Sternenklare Nacht, das erste mal seit langem, dass er den Himmel wieder sehen konnte. Und der Himmel war nicht das einzigste, was er sah. Es war fast zu schwach um es wahrzunehmen, doch in dem kleinen Tal vor ihm war Licht. Ganz sicher, es konnte keine Täuschung sein, es waren eindeutig Feuer, die da brannten. Und Levin wollte bereits losrennen, um zu wissen, wessen Feuer da brannten, doch ihm wurde auch schlagartig bewusst, dass es nicht nur Menschen gab, die sich hier aufhalten könnten und, was noch viel gravierender war, vor ihm ragte eine Felswand gut dreißig Meter einen Abhang hinunter, sodass er weder Kraft, noch Konzentration hatte, über einen Abstieg nachzudenken. Jetzt würde er sich hier schlafen und morgen mit neuer Energie den Abstieg wagen und zu der Stelle gehen, wo endlich wieder Zivilisation auf ihn warten würde. Und mit diesen ermunternden Gedanken legte er sich schlafen, voller Erwartungen in die Zukunft.

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #27
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Seloron ließ Kyne die Zeit die er gebraucht hatte. Normal hätte der Lehrmeister niemals einen Bären ohne Grund erlegt aber dieses mal wären sie ihm ganz sicher nicht entkommen und er hatte es auf sie abgesehen gehabt, wohl von blinder Wut getrieben, so blieb ihm gar nichts anderes übrig.

    Seloron hatte ja fest damit gerechnet eingreifen zu müssen aber zu seinem Erstaunen hatte sein Schüler den Bären auch ohne Hilfe besiegt.
    Sie liefen schon ein ganzes Stück, als sich Seloron an seinen Schüler wandte.

    Das war ein guter Kampf, du hast mir gezeigt, dass die Ausbildung nicht um sonst war. Ich kann dir nun nichts mehr beibringen, alles Weitere wird dich die Erfahrung lehren.


    Kyne schien noch gar nicht ganz zu verstehen was nun los war, dass er mit seiner Ausbildung fertig war aber das würde sicher noch kommen und Seloron amüsierte es.
    Ein ganzes Stück würden sie noch marschieren bevor die Beiden ihr Nachtlager aufschlugen, am kommenden tag sollten sie auch endlich wieder in Faring sein.

  8. Beiträge anzeigen #28
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
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    Chiarah ist offline
    Wirklich viel konnte Chiarah in dieser Nacht nicht sehen, sie verließ sich da voll auf ihren ausgezeichneten Orientierungssinn. Weit durfte es jetzt nicht mehr sein, bis sie in Vengard ankommen würde.

    Es hatte aufgehört zu schneien und die Wolkendecke hatte sich etwas gelichtet, der abnehmende Mond spendete sicher nicht mehr viel Licht aber eigentlich musste sie schon sehr bald die Stadtmauern von Vengard erkennen können.
    Die Gardistin war müde, die letzten Wochen waren mehr als anstrengend, das Training war hart gewesen und hatte sie doch mitgenommen aber geschadet hatte es ihr sicher nicht, genau so wenig ihrer Stute Yasmin. Chiarah musste nur mal wieder richtig schlafen und dann würde es ihr sicher gleich wieder viel besser gehen.

    Die Wolken verschwanden immer mehr und der Sternenhimmel kam zum Vorschein, den Chiarah immer wieder mal sehen konnte.
    Plötzlich kam Freude in ihr auf, sie war Vengard näher gewesen als sie gedacht hatte. In der ferne waren die mächtigen Stadtmauern aufgetaucht, die konnte die Gardistin nicht wirklich sehen sondern eher erahnen aber es war einfach ein sehr gutes Gefühl.
    Immer näher kam sie nun der Stadt und immer deutlicher wurden die Mauern. Als sie schließlich durch eines der Stadttore ritt, hatte sie wie erwartet keine Probleme, sicher hatte man die Gardistin nicht erkannt sondern für eine Reisende gehalten aber das sollte ihr nun wirklich egal sein.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline
    Der dunkle Wanderer blickte schweigend nach Osten, wo sich der Himmel aufhellte und das Zeichen Innos‘, ein runder Feuerball, die Finsternis der Nacht immer mehr verscheuchte und somit einen weiteren Tag ankündete. Die Wolken am Horizont leuchteten in einem unnatürlich hellem rot, der restliche Himmel wirkte violett. Einen weiteren Tag der Wanderung für Berann und Ethrendas. Es war nun der vierte Tag ihrer Wanderung und langsam aber sich näherten sich die beiden schwarzhaarigen Gestalten der näheren Umgebung von Trelis. Am gestrigen Tage hatten sich Ethrendas und Berann von dem Rebellen verabschiedet, welchen sie vor zwei Räubern gerettet hatten. Er hatte ihnen als Dank 100 Goldstücke hinterlassen und den beiden den Weg nach Varant gewiesen.

    Berann grinste schief, als er sich daran erinnerte, wie Ethrendas ihn angeblickt hatte, als dieser von ihm gefragt worden war, ob er ihn mit nach Varant geleiten würde. Nach einigen bittenden Gesten und einer versprochenen Belohnung von 350 Goldstücken von Berann hatte Ethrendas schließlich eingewilligt. Es war eindeutig, dass die beiden Abenteurer sich nicht wirklich gegenseitig leiden konnten. Sie redeten nur, wenn es darum ging, wann und wo gerastet werden sollte oder ob sie einen kurzen Aufenthalt in Trelis einlegen sollten. Nachdem sie 4 Tage lang im Freien geschlafen hatten, auf hartem Boden jenseits der Wege, nur ihn ihre Umhänge und zwei stark abgenutzte Wolldecken gewickelt, sehnte sich Berann nach einer warmen Bleibe. Der eisige Nachtwind der letzten Tage hatte mit dafür gesorgt, dass Berann die letzten 3 Nächte so gut wie gar nicht geschlafen hatte. Dies machte sich seit gestern Abend bemerkbar. Jeder Schritt stellte eine enorme Anstrengung dar, die Augen fielen beinahe im Gehen zu und sein Kopf dröhnte enorm. All dies trug letztendlich dazu bei, dass die ohnehin schon finstere Stimmung des Kriegers immer weiter sank.

    Auch Ethrendas schien es nicht besser zu gehen. Er schritt immer einige Meter vor Berann, als wäre dieser nicht weiter da, sein zerfetzter, schwarzer Umhang wehte in einem Wind, so eisig wie die Stimmung von Ethrendas und Berann untereinander. Letztendlich hatte der Jäger Beranns Vorschlag, eine Nacht in Trelis zu rasten, angenommen, wenn auch mit einem gewissen Unbehagen. Berann konnte sich erinnern, dass der Varanter ihm erzählt hatte, dass eine Schlägerei in Trelis und die dortige Festnahme ihn in die Barriere gebracht hatten. Nachvollziehbar, dass er nun keine Lust mehr hat, diesen Ort zu betreten.

    Auch Berann selber hatte seine Bedenken. Trelis war von Orks besetzt, vielleicht lebten noch einige Orksöldner dort. Vielleicht. Er hoffte, dass alles gut ging und beide nach einer erholsamen Nacht weiter nach Varant reisen konnten. Dort würde er dann so schnell wie möglich versuchen, mit anderen Menschen Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen zu sammeln und dann so schnell wie möglich nach Nordmar wandern. Denn bis jetzt war er zu Schwach, die Strapazen als Gefangener der Orks, als Sklave, hatten dass wenige, was er an Kampfkraft besessen hatte, vollkommen ausgelöscht. Und das Wissen, welches er aus seiner Zeit im Feuermagierkloster vor vielen Jahren besaß, konnte ihm auch nicht helfen. Nicht, wenn er an den Orks vorbei nach Nordmar, in seine Heimat zurück wandern wollte.

    Berann vertrieb seine Gedanken und ihm fiel auf, dass er stehen geblieben war.
    >> Was ist ? <<, fragte Ethrendas den Dunklen mit einem gereiztem Ton und vermied es dabei, ihm in die leeren Augen zu sehen.
    >> Wohin wirst du gehen, wenn wir in Varant sind ? <<, fragte Berann, ohne genau zu wissen warum.
    Der Jäger schwieg einen Moment. >> Nun, ich werde warten, bis du mir die 350 Goldstücke abbezahlt hast und dann werde ich mich nach einigen Kriegern umschauen, den ich mich anschließen kann.<<
    Mit diesen Worten drehte sich Ethrendas um und schritt weiter, Berann folgte ihm. Ein ironisches Grinsen huschte über sein Gesicht, denn er merkte, dass Berann und Ethrendas eins gemeinsam hatten: Jeder von ihnen wollte in seine Heimat zurück, um dort versuchen, ein Krieger zu werden. Sie sollten noch einen weiten Weg vor sich haben. Berann schüttelte - immer noch grinsend – den Kopf und beschleunigte seine Schritte.
    Geändert von Berann (31.01.2008 um 14:51 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #30
    Provinzheld Avatar von Ethrendas
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    Ethrendas ist offline
    Dort war sie...er fühlte ein gewisses Unbehagen vermischt mit Hass, als er sie sah. Hoch hinaus erstreckte sie sich vor ihm, warf einen dunklen Schatten auf sein Haupt. Damals noch, als er das erste Mal hier her kam fand er sie sehr imposant, doch nun sah er nur noch die übertriebene und vor allem plumpe Bauweise der Menschen des Mittellandes. Trelis! Der letzte Ort an dem er jetzt sein wollte. Hier bekam sein Schicksal eine Wende. Eine Wende die sein Leben völlig veränderte und ins Chaos stürzte. Ein bisschen zu viel Bier, ein dummer Spruch, eine kleine Prügelei und dann der Kerker, das Schiff, das ihn nach Khorinis brachte und der Richter, der veranlasste ihn in die Barriere zu werfen. Das war nun Vergangenheit und er war frei, aber hier zu sein...kein gutes Gefühl. Die dunkle, schattenhafte Gestalt neben ihm hatte ihn dazu gedrängt hier her zu kommen und zu rasten. Er hatte ihm sogar Geld angeboten, damit er mit ihm ziehen darf. Ethrendas fragte sich immernoch, was er von ihm wollte. Seine Heimat lag hoch im Norden. Er sollte ausziehen um sie zu retten und nicht weiter in den Süden ziehen. Aber es war ihm egal. Was zählte war, dass er jetzt hier war, wer ihn begleitete war nicht von Belang. In geringem Maße war er glücklich darüber, dass Trelis jetzt von Orks besetzt war, da er nun nicht erkannt wurde von den Leuten, die früher hier lebten. Es war ja auch nicht lange. Morgen schon würden sie weiter ziehen. Zu seiner geliebten Heimat. Dort war es warm und nicht so feucht und kalt wie in Myrtana. Aber er hatte keine Zeit jetzt in Erinnerungen zu schwelgen.
    Trelis. Das Stadttor ragte nun vor ihren Füßen aus dem Boden. Zwei Orks standen Wache und blickten sie an. Als sie zwischen ihnen durchgehen wollten kreuzten die beiden ihre Hellebarden.
    >>Halt!<< rief der eine. >>Noch mehr stinkende Morras. Ihr seht aus, als wenn ihr euch von einem Ripper im Schlamm habt baden lassen.<<
    Ethrendas blickte ihm starr in die Augen. Er durfte jetzt nichts falsches sagen, auch wenn er bei sich dachte dieser haarige Kerl sollte mal an sich selbst riechen. >>Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung mit Banditen und haben auf unserer Reise hier her nicht die besten Rastplätze gefunden.<<
    >>Banditen!? HaHa. Einfache Banditen haben doch nichts drauf. ICH hätte denen ordentlich die Fresse poliert.<< lachte der andere die beiden aus.
    Der erste erwiderte nun. >>Ihr könnt in die Stadt, doch wenn ihr ärger macht, dann seid ihr schneller bei den Ausgrabungen am Tempel, als ihr laufen könnt.<<
    Ethrendas nickte und deutete dem Ork so, dass er verstanden hatte. Berann und Ethrendas blickten sich kurz an und schitten dann langsamen Fußes in die Stadt. Sie beide freuten sich auf ein warmes gemütliches Bett...
    Geändert von Ethrendas (31.01.2008 um 20:35 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #31
    Kämpfer Avatar von Randy
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    Die Clans des Nordens/ Stolzer Clanlord vom Wolfsclan/ Rang: Orktöter(5)/Waffe: Präzisionsbogen, Kurzschwert/ Skills: Bogen 2+(Lehrmeister); Akrobatik 2/ Einhand 2...
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    Randy ist offline
    Randy hatte erst letzte Nacht wieder richtig gegessen. Er hatte noch ein Reh erlegt und ein Teil von diesem gebraten und gegessen. Den Rest hatte er verpackt und mitgenommen für den heutigen Tag zum Essen.

    Der Jäger war schon den ganzen Tag gelaufen und irgentwie war es ihm zu langsam. Seiner Meinung nach war Myrtana viel zu groß und Varat erst recht. Ausserdem war die Reise recht langweilig. Er hatte keinen Zeitvertreib oder ähnliches. Deshalb schoss er mit Pfeilen auf alles was er sah was sich auch nur annähernd bewegte. Ein unsinniges Verfahren, aber doch hin und wieder amüsant. Der Jäger glaubte er habe einen Wolf mitten in die Schnauze geschossen. Er hatte es nicht ganz mitbekommen, aber das fand Randy äusserst lustig. Dieser böse Humor war nicht überall beliebt. In manchen Gegenden hatten sie ihm Prügel angedroht dafür das er gelacht hatte. Der Nordmann wunderte sich öfters über die Sitten, Bräuche und über das Verhalten der Flachländer. Doch jedem den seinem, pflegte Randy zu sagen. Er wollte auch nicht das jemand ihm wegen seiner Angewohnheiten mekrwürdig findet.

    Der Jäger hatte es fast geschafft. Randy bereits auf Sand. Feiner Sand, der unter seinen Stiefeln wegrutschte. Es war störend beim laufen die ganze Zeit abzusacken. Doch er konnte nichts dagegen tun und hatte auch nichts vor. Die Wüste war sehr ermüdent fand Randy. Es war schwer längere Zeit ein schnelleres Tempo an den Tag zu legen. Randy nahm oft einen Schluck seiner Feldflasche. Ein Unglück, das diese mit Bier gefüllt war. Warum auch immer hatte Randy kein Wasser dabei sondern nur massig Bier. Es war zwar sehr erfrischend, doch betrunken in der Wüste machte es sich nicht so gut. Er hoffte auf eine Oase oder anderes.

    Endlich. Eine Oase war in Sicht. Eine kleine Wasserstelle. Randy freute sich übermäßig über seine Enddeckung. Sofort stürtzte er sich ins Wasser. Seine komplette Kleidung war nass, doch es war ihm eigentlich in dem Moment sehr egal. Einfach nur dieses kalte Wasser um sich zu haben war schon Endschädigung genug. Er war zwar nicht weit gekommen, aber er hatte wenigstens einen guten Lagerplatz gefunden. Er würde die Nacht dort bleiben. Es war doch etwas leichtsinnig, jetzt wenn es dunkel war, noch weiter mitten in der Wüste zu schlafen. Der Jäger machte ein Feuer, legte sein Fell aus auf dem er schlafen würde und nahm sich das Stück Reh und fing an es zu braten...

  12. Beiträge anzeigen #32
    Waldläufer Avatar von Norwin
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    Norwin ist offline
    Silden hatte er wieder einmal hinter sich gelassen. Nicht, um weiter zu ziehen, oder zurück nach Nordmar zu gehen, nein, es ging nur darum wieder einmal auf die Jagd zu gehen. Mit Erschrecken musste er feststellen, dass er schon wieder einiges seines geliebten Goldes ausgegeben hatte, was für ihn bedeutete, dass er sich nun selbst ums Essen kümmern musste und nicht mehr für alles teuer bezahlen musste. Das war viel lukrativer, man hatte viel mehr zu essen und billiger war es in der Regel auch noch. Vielleicht konnte er sogar ein wenig Fleisch verkaufen um wieder Geld zu machen, dass er dann ein paar Pfeile investieren konnte, die ihm schon wieder langsam ausgingen. Einige Pfeile hatte er verloren, beziehungsweise so blöd verschossen, dass man sie nicht mehr wieder verwenden konnte, als er den Ork getötet hatte, der einen vermeidlichen Schatz bewacht hatte. Allerdings hatte sein Partner für diese Aktion ihn verraten, ihm das Gold geklaut und um das Glück noch perfekter zu machen, wurde es sogar seinem hinterlistigen Partner geklaut. Also hatte niemand etwas davon, obwohl Norwin sogar sein Leben dafür riskiert hatte und nun hatte er dafür nicht einen einzigen Brocken Gold bekommen.

    Der Kundschafter striff durch den Wald, auf der Suche nach etwas, was man auch wirklich essen konnte. Einige Pilze ließ er links liegen, sie zu pflücken würde keinen Nervenkitzel auslösen, wie es eine ordentliche Jagd tat. Wie er es noch von rivas gelernt hatte, schlich er sich durch das trockene Unterholz und das Laub, das auf dem Boden lag. So war das schon rund zwei Stunden gegangen, bis er sich einmal vorsichtig traute, hinter dem großen Baum vorbei zu schauen. Der Wind bließ ihm ins Gesicht, wittern konnten ihn die Tiere also nicht. Vor ihm stand ein Scavengar, der mit seinem Schnabel im Laub herumwühlte und mit seinem Fuß scharrte. Wahrscheinlich war er selbst auf der Suche nach Nahrung, ein paar Pilzen, ein paar Beeren, Nüssen oder Wurzeln, die er essen konnte. Außer dem Vogel vor ihm konnte er nichts weiteres, essbares sehen. Dieses Tier war scheinbar das einzige in der Nähe, das musste ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Norwin stand wieder mit dem Rücken zum Baum, nahm seinen Bogen in die linke Hand, einen Pfeil in die Rechte Hand. Dann senkte er den Kopf, schloss die Augen und atmete tief aus. Dieser Pfeil musste sitzen, denn sonst würde der Vogel entweder fliehen, oder ihn mit seinem spitzen Schnabel attackieren. Im Nahkampf hätte er keine Chance und vor dem Vogel könnte er wohl auch nicht lange fliehen, immerhin war das Tier ein extrem guter Läufer. Die Situation war klar und der Meisterdieb hob wieder seinen Kopf, spannte den Bogen voll durch und lehnte sich langsam nach links, am Baum vorbei um das Tier direkt im Visier zu haben. Dann ließ er die Sehne los und die spitze des Pfeiles traf in den Rücken des Tieres ein. Ein lauter, heller Schrei durchzog den Wald und der Jäger meinte, dass ihm seine Ohren vor schmerzen gleich abfallen würden. Der Scavengar sackte zusammen, hatte er etwa die Nervenbahn des Tieres durchtrennt?

    Der Vogel war tot. Wie er das nun genau geschafft hatte, ob er ein wichtiges Organ oder ähnliches getroffen hatte, wusste er nicht. Eigentlich war es ihm auch egal, denn er hatte nun das Fleich, dass er haben wollte. Vor allem das Fleisch aus den Beinen sollte gut sein, denn es waren wohl die größten Muskel des Tieres. Und da die Beine nicht klein waren, hatte der Nordmann auch einiges zu tragen. Es war eine gute Jagd gewesen, mit dem Fleisch könnte er bestimmt drei Tage durchkommen, wenn es vorher nicht kaputt gehen würde. Den Vogel, den er nun so gut ausgenommen hatte, wie er es konnte, ließ er einfach zwischen den Blättern und Ästen liegen und machte sich wieder auf den Weg nach Silden, den Ort, an den es ihn seit einiger Zeit immer wieder hinzog.
    Geändert von Norwin (01.02.2008 um 10:51 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #33
    Waldläufer Avatar von Norwin
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    Norwin ist offline
    Der Durft des rohen Fleisches war nicht schlecht und das Wasser lief dem Mann im Munde zusammen. Klar, gebraten wäre es vielleicht noch besser, aber auch das rohe Fleisch eines Scavengars konnte gut genug durften, um einen hungrigen Mann schwach werden zu lassen. Mit der Behutsamkeit, die er bei der Jagd noch verwendete, war es nun vorbei gewesen. Er hatte was er wollte, deshalb sah er es nicht mehr so eng, unbedacht durch den Wald zu gehen. Vielleicht war genau das der Fehler, denn auf einmal stand er nur noch rund 50 Meter vor einem Wolf, der in mitten des Waldes lag, ganz alleine. Der Wind stand ungünstig, direkt von hinten, und wahrscheinlich hatte das Raubtier ihn deshalb gewittert, weshalb es seinen Kopf hob und in Richtung des Kundschafters schaute. Doch irgendetwas stimmte nicht ganz. Klar, durch die harten Wintermonate hatte es vielleicht nicht mehr das Optimalgewicht gehabt, aber konnte es der einzige Grund sein? Normalerweise waren die Tiere aggressiv, wenn es drauf ankam, aber dieser Wolf lag im Laub und bewegte sich nicht großartig. Ob sein Rudel den Wolf verlassen hatte, weil er nicht mehr stark genug war, um mit den anderen mitzuhalten? Jedenfalls löste das Tier in ihm ein Gefühl aus, was er sonst noch nie zuvor hatte. Irgendwie ... tat ihm das Tier leid. Es war ausgehungert und wohl auch zu schwach zum Jagen. Es würde wohl verhungern, wenn er den Wolf nicht aufpäppeln würde. Vorsichtig näherte sich der Hüne dem daliegenden Tier, denn er wusste nicht, ob es nicht doch noch genuügend Kräfte hatte, um aufzustehen und ihm ein Bein abzubeißen. So ein Wolf hatte immerhin scharfe Zähne und konnte nach seiner Überzeugung so etwas ohne größere Probleme. Vor allem vor Raubtieren hatte er als Nordmann großen Respekt.

    Rund vier Meter vor dem Tier, seiner Meinung nach ein gebührender Abstand zu dem Grauwolf, um zur Not noch vor dem geschwächten Tier fliehen zu können, wenn es in Angriffsstellung gehen sollte, warf er dem Tier ein großes Stück Fleisch direkt auf die Schnauze. Es war keine Absicht gewesen, eher ein unglücklicher Zufall, dass er so blöd getroffen hatte. Norwin hatte Angst, dass das Tier nun falsch reagieren würde, um ihn zu jagen, doch das Tier reagierte erstaunlich gelassen. Es schob seinen Kopf beiseite und das Stück Fleisch kullerte von seinem Kopf vor seine Pfoten. Mit diesen hielt das Tier das Fleisch fest, hob seinen Kopf und öffnete sein Maul, um sich den Brocken Fleisch schmecken zu lassen. Der Hüne ging wieder etwas auf Abstand und setzte sich vorsichtig in den Schneidersitz, damit er den Wolf besser beobachten konnte. Man konnte kaum glauben, dass es sich um ein Raubtier handelte, so friedlich wie es aussah.

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    Yasmin D'Ahara ist offline
    Endlich war Yasmin D'Ahara wieder in Myrtana, sie hatte langsam genug gehabt von diesem eisigen Nordmar.
    >>Hier ist es zwar auch kalt, aber nicht ganz so erbärmlich wie im Norden. Heute werde ich dann auch in Vengard ankommen, mal sehen, wo ich dann unterkommen werde. Und dann werden wir ja sehen, was frau uns an Aufgaben aufdrückt<<,
    sagte sie zu sich selbst ermangeln eines realen Gesprächspartner.

    >>Wenn ich wirklich zu einem Raben kommen würde, dann hätte ich wenigstens jemanden, mit dem ich sprechen kann, ohne dass irgendwelche Leute denken, ich hätte einen Vogel, denn dann wüssten sie es. Es kommt auch sicher ganz gut an, wenn frau als Feuermagierin ein großes, schwarzes Federtier auf ihrer Schulter hat. Jaaa, aber das ist noch Zukunftsmusik, ferne Zukunftsmusik, um genau zu sein. Erst mal muss ich mich als Anwärtin mit niederen Aufgaben herumschlagen. Dann werde ich Adlata, um dort ebenfalls niedere Arbeiten zu erledigen und wenn ich dann erst mal Novizin bin, dann wird alles anders, denn dann werde ich nicht mehr die niedrigen Aufträge abbekommen, sondern dann werde ich mich nur noch um die geringeren kümmern<<,
    überlegte sich die Anwärterin, während sie weiterhin Schritt an Schritt setzte. Mittlerweile trug sie auch wieder ihre rote Anwärterinnenrobe, die hatte sie sich am Morgen, ehe sie losgegangen war, angezogen, denn immerhin begab sie sich wieder in bewohntes Gebiet und auch noch in eines der wenigen, die noch unter der Kontrolle des Königs und der Feuermagier stand.

    >>Schließlich will ich ja nicht gegen irgendwelche Protokolle verstoßen, die mir niedere Aufgaben einbringen, denn ich werde schon mit den weniger wichtigen genug zu tun haben, wenn sie einen nicht gleich rausschmeißen, frau weis ja nie,<<
    sagte die Schwarzhaarige zu niemand bestimmten, während sie weiterhin ihren Kurs Richtung Vengard hielt.

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    Auserwählter Avatar von Silohtar
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    Silohtar ist offline
    Trelis. Eine riesenhafte und beeindruckende Stadt, ein unheimlich wichtiger strategischer Punkt in Myrthana und Knotenpunkt vieler Reisender. Silo fand, es war die wichtigste, tollste, fantastischste Stadt im ganzen Universum und überhaupt. Naja, vielleicht weniger wichtig als Faring, nicht so toll wie Khorinis und ganz und gar nicht so fantastisch wie Vengard, aber sonst... war es nach Montera, Kap Dun, Ardea, Silden, Geldern und Braga sicher die tollste Stadt, in der er je gewesen war. Und Molgadir ging es augenscheinlich genauso, was man deutlich an seinen verdrehenden Augen und den gelangweilten Blicken sehen konnte. Für diese Gesten war der Soldat allerdings schon dankbar, denn er bekam den sensiblen Jungen wenig zu Gesicht, seid sie hier waren. Möglicherweise hatte er ja neue Freunde gefunden, dachte er optimistisch. Aber was war, wenn diese neuen Freunde einen schlechten Einfluss auf ihn hatten?, überlegte er bekümmert. Aber vielleicht hatte er auch ein Mädchen gefunden, mit dem er hinten den Häusern küsste. Selbstverständlich ohne Zunge. Das war doch ein Aufatmen wert. Aber, dachte er bestürzt, was war, wenn dieses Mädchen eine Nymphomanin war, die die Gedanken des jungen, beeinflussbaren Molgadir verschandelte, und dessen Verlangen nur auf eines Lenkte?
    Als jemand, der nur für einige Wochen einen lächerlich kleinen Einfluss auf Mol hatte, fühlte sich Silo von seiner Verantwortung gezwungen, Molgadir zurück auf den Pfad der Rechtschaffenheit zu führen.
    „Molgadir!“, brüllte er, „Lasse dich nicht von leichten Mädchen verführen, du schmutzige Sau!“
    Alle sahen ihn an. Mit „Alle“ waren all die gemeint, die auf dem belebten Marktplatz Trelis standen. Silo lief rot an. Sozusagen eine Tanfarbe, um sich an den grauen Boden anzupassen, und keinesfalls aufzufallen. Blöd nur, das es nicht funktionierte.
    „Ausgezeichnet!“, rief er schwitzend. „Du hast bestanden. Wenn du deine Prüfung gemacht hast. Vermutlich. Zu fünfzig Prozent. Jetzt komm.“
    Er schleifte Mol weg, und munternte ihn auf, die leichteren Übungen nochmal zur Veranschaulichung zu wiederholen. Dann hätte dieser die Prüfung bestanden. Vermutlich.

  16. Beiträge anzeigen #36
    Schwertmeister Avatar von Kasoar Lahn
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    Kasoar Lahn ist offline
    Kasoar blickte auf. Seit Stunden saß er über seinem Buch. Oder waren es Tage? Er hatte sein Zeitgefühl völlig verloren. Sein Bruder war gerade außerhalb der Höhle und jagte... Fleischwanzen. In der Höhle lebten mittlerweile keine mehr. Es gab zwar wenig zu essen, aber ausreichend. Die Fleischwanzen schmeckten ihm überraschend gut. Fast wie Hühnchen. Plötzlich hörte er Schritte. Sein Bruder war von der „Jagd“ zurück gekehrt. Er hatte drei Fleischwanzen dabei. „Eine reiche Ausbeute.“ Höhnte Kasoar, „Soll ich dir beim Tragen helfen?“ „Haha. Hat der feine Herr heut einen Narren gefrühstückt?“ „Hätte ich, wäre einer da gewesen.“ „Quatsch nicht! Fang lieber an, die Fleischwanzen zu braten!“, grummelte Artagan und warf Kasoar die drei, noch lebendigen, Fleischwanzen herüber. Erst jetzt fiel ihm auf, wie interessant diese Krabbeltiere eigentlich waren. Er hatte in seinem Buch auch über Fleischwanzen gelesen. Sie faszinierten ihn auf eine seltsame Art und Weise. Ihre segmentierten Körper und ihre kleinen Beine. Er konnte diese Tiere jetzt nicht essen... Nicht wenn es eine Alternative wie Pflanzen, die außerhalb der Höhle wuchsen, und Pilze gab. „Du wirst diese Fleischwanzen nicht essen.“ Sagte Kasoar in seinem Fleischwanzen-Wahn. „Und wieso wenn ich fragen darf? Ich habe Hunger und brauch was zu essen!“ Stur antwortete Kasoar „Dann geh hinaus und pflück dir ein paar Pflanzen! Diese Fleischwanzen isst du nur über meine Leiche.“ „Haben sie dir so geschmeckt, dass du alle für dich allein haben willst?“ spottete Artagan „Oder warum willst du diese Tiere verschonen?“ Kasoar ignorierte ihn einfach und sagte: „Ich werde eines dieser Tiere zähmen und dir zeigen, dass sie mehr als nur lecker sein können.“ Er nahm eine der drei Wanzen sanft in seine Hand. „Dich nenne ich Harry.“ Nun sah er seinen Bruder erwartungsvoll an. „Wenn du es unbedingt so willst“ seufzte Artagan „geb ich eben so einer Fleischwanze einen Namen.“ Und so nahm auch er eine der Wanzen in seine Hände sagte kalt „Dich nenn ich Olaf“ und biss der noch lebenden Wanze den Kopf ab und warf sie zum Braten ins Feuer. „Du bist so barbarisch!“ Kasoar blickte seinen Bruder entsetzt an. „Es ist nur eine Fleischwanze, reg dich ab! Dafür mach ich dir einen Vorschlag. Ich esse noch die beiden Wanzen hier und lasse dafür dich und deinen Larry“ „Harry“ unterbrach ihn Kasoar „Er heißt Harry“ „Jaja, Harry eben... und dafür lass ich dich und deinen HARRY in Ruhe.“ Kasoar überlegte. Eine weitere arme Wanze für das Wohl Harrys opfern? Nun ja, dieses Opfer musste er wohl eingehen. „Eine harte Entscheidung, aber ja. Ich gehe darauf ein.“ Das ließ sich sein Bruder nicht zweimal sagen. Er nahm die noch verbliebene Wanze und warf auch sie, nachdem er ihr wieder den Kopf abgebissen hatte, in das Feuer. Nach kurzer Zeit stieg ein, in Kasoar für starken Hunger sorgender, Geruch auf und verbreitete sich in der gesamten Höhle. Er schaute hinab auf seine Fleischwanze Harry und sie schien auch ihn anzuschauen... Er glaubte zu wissen, dass dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft wäre...

  17. Beiträge anzeigen #37
    Lehrling Avatar von Rubens
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    Rubens ist offline
    Der Knabe sammelte nun schon Tage, Wochen udn auch fast einen gesamten Monat lang die Kräuter die er besorgen sollte und er hatte es auch fast geschafft, doch eine, eine bestimmte Pflanze fand er nicht, den Kronstöckel. Diese Pflanze hat eine besondere Wirkung, mit dieser werden die besten Tränke überhaupt gebraut und Rubens wusste, das diese auch die mit wichtigste Zutat für den Trank sei den der Alchemist brauchte... Blicken wir zurück.....

    Vergangenheit...:
    Der junge Mann wachte irgendwo in Myrthana auf und musste feststellen das er seine Stimme verloren hatte, aber wusste nicht wie und warum, danach lief er in die Stadt Kap Dun, dort wurde ihm eine warme Mahlzeit und ein Platz zum schlafen gegeben. Am nächsten Tage, bekam er mit wie der Alchemist der Stadt, seinen Boten vom Dienst befreit hatte und diese Chacne nutzte der Knabe natürlich und bot seine Dienste an. Der Alchemist war Anfangs skeptisch, doch der Junge konnte ihn überzeugen, in dem er ihm auf einen Zettel schrieb das er Barbier sei und sich halbwegs mit Kräuter auskannte. So bekam er den Job 10-15 Heilpflanzen und Zauberwurzeln zusammeln und als Belohnung, braut ihm der Alchemist einen Trank der ihn seine Stimme wiedergeben soll, so machte sich der Bursche auf den Weg die Kräuter und Pflanzen für diesen Trank zusammeln und die gewünschte Menge Pflanzen des Alchemisten zusuchen......

    Gegenwart...:

    Er streifte immer noch durch das Land und suchte diese eine bestimmte Pflanze, doch sie wollte sich anscheinend nicht finden lassen, aber der Knabe wollte einfach nicht aufgeben und suchte immer weiter. Er kam an einer Höhle an, dort wuchsen vor dem Eingang viele Pflanzen und Kräuter, doch einen Kronstöckel war nicht dabei. Rubens entschloss sich hinein zu gehen und zu schauen ob er vielleicht welchen in dieser finden würde, auch wenn er leichte bedenken hatte das ihn irgendwelche Wilden Tiere oder Monster begegnen würden, doch faßte er sich ans Herz, atmete noch einmal tief ein und lief in die Höhle. In der Höhle war es nicht gerade sehr hell, aber der Knabe konnte noch den Weg erkennen, dann hörte er ein paar Geräusche und Rubens zog mit Vorsicht seinen Dolch. Diesen hielt er fest in seiner Hand und horchte ob das Geräusch ihm sich näherte und seine Vermutung war richtig, das Geräusch kam immer näher auf ihn zu.

    Als sich die dunkle Gestalt in das Licht des Mondes stellte, sah er das es nur ein kleiner Hase war und Rubens schien doch sehr erleichtert zu sein. Er wollte gerade zum Hasen laufen und ihn wegscheuchen, da kam eine andere Gestalt und riss den Hasen. Rubens machte einen großen Sprung nach hinten und fiel hin. Er hörte förmlich wie der Kopf des Hase zerplatze als die Bestie ihn zerfleischte, die Knochen knackten und der Knabe hätte sich am liebsten übergeben, es ekelte ihn sowas einfach an, die Kreatur schnaufte und spürte die Angst des Burschen und kam auf ihn zu, Rubens bekam immer mehr Angst und wusste nicht was er machen sollte, da erinnerte sich an etwsa was ihm mal sein Vater gesagt hatte:"Wenn du dich so leise verhälst und dir nichts anmerken lässt, kannst du mit der Umgebung verschmelzen, du musst nur deine Atmung kontrollieren und langsamer werden lassen, zeige keine Angst, keine Wut kein rein gar nichts, erst dann wirst du nicht mehr da sein, jedenfalls scheint es demjenigen so..."

    Er hat einen Versuch und diesen Nutzte er. Rubens steckte den Dolch weg und legte die Arme an seinen Oberkörper, dann atmete er langsamer und verhielt sich ruhig, dsa beruhigte ihn zugleich, denn eine ruhigere Atmung beruhigt den Geist. Jetzt heißt es nur noch warten, warten darauf das die Bestie, die sich als Blutrünstiger Wolf entpuppte,verschwinden sollte. Es vergingen Minuten und Stunden, doch der Wolf war immer noch da, aber griff den Knaben auch nicht an, er schien gar keine Interesse an den Jungen zu haben, sondern wartete auf etwas anders. Als Rubens sich einmal umschaute, bemerkte er wie eine etwas größere Gestalt neben ihm erschien und auf den Wolf zu rannte, den Knaben schien er gar nicht zu bemerken...

    Rubens nutzte diese Chance und lief weiter in die Höhle bis er über eine Wurzel stolperte und genau vor etwas landete was er lange gesucht hatte. Endlich hatte er es geschafft, er hatte einen Kronstöckel gefunden, er zögerte nicht lange und sammelte ihn ein und lief wieder raus. Am Ausgang angekommen, sah er den Kampf zwischen einem Wolf und einem Bären.. Der Wolf war um die Schnauze ganz Blut verschmiert, also wusste Rubens das es der Wolf von vorhin war und Bär die Gestalt war die an ihm vorbei gelaufen ist.

    Er nahm einen großen Abstand von den Beiden Kreaturen und kletter auf einen Baum, von dort aus beobachtete er den Kampf zwische nden Bären und dem Wolf. Es schien als wollte der Bär sich für den Hasen rächen, was aber nicht logisch ist, den Bären essen Hasen auch sehr gern, also würde es logischer klingen wenn der Bär sein Revier verteidigt. Es war ein erbitterter Kampf, doch schließlich gewann der Bär und brüllte im Mondenschein, es klang so als wollte er verkünden das er einen Wolf erlegt und somit sein Revier verteidigt hat, doch der schein trügte, aus Höhle kamen aufeinmal ganz viele kleine Bärchen und zerfetzen den toten Wolfskörper. >>"Ah, dieser Bär ist also weiblich und hat den Wolf angegriffen um seine kleinen zu verteidigen, auf mich schien er es gar nicht abgesehen zu haben, da habe ich auch wirklich nochmal Glück gehabt, egal nun los nach Kap Dun die Pflanzen abgeben..."<< dachte sich der Knabe und lief los....

  18. Beiträge anzeigen #38
    Krieger Avatar von Berann
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    Berann ist offline

    Trelis

    Berann verließ die Taverne von Trelis und trat auf die Straße. Ein harter Nordwestwind bließ ihm seine langen, schwarzen Haare ins Gesicht und es regnete stark. Doch dies störte den Dunklen nicht. Er hatte gerade 127 Goldstücke verdient, als er in der Taverne mit alten Gedichten und Heldensagen aus Nordmar für Unterhaltung gesorgt hatte. Die wenigen Menschen, überwiegend Orksöldner und zwei Männer aus Varant hatten die anscheinend seltene Abwechslung willkommen geheißen. Er wanderte durch die Straßen von Trelis, direkt zu dem Haus, wo Ethrendas und er ein Zimmer für eine Nacht bekommen hatten. Der Varanter war nicht in der Taverne gewesen, er wollte sich mit Männern aus seiner Heimat in der Stadt treffen. Es gab auffällig viele Menschen aus der Wüste in Trelis und seiner näheren Umgebung. Dies sollte aber wohl daran liegen, dass Trelis die Stadt des Mittellandes war, die Varant am nächsten lag.

    Eigentlich wollten Berann und Ethrendas nur eine Nacht in Trelis verbringen und schon vor einigen Stunden nach Varant aufgebrochen sein, jedoch hatte Ethrendas einige seiner Landsleute in der Festung von Trelis getroffen, von denen einige in wenigen Tagen nach Varant zurückkehren wollten. Der Varanter mit den hellblauen Augen hatte mit Berann abgesprochen, dass die beiden so lange warten wollten, um dann gemeinsam mit den anderen Männern Varants aufzubrechen.

    Berann wurde auf drei Gestalten aufmerksam, die aus einer Nebengasse kamen, die einzigen drei, die sich mit ihm derzeit draußen in der Gasse befanden. Als sie ihn sahen, blieben sie stehen, und starrten ihn direkt an. Entschlossen, nicht in irgendeiner Art und Weise mit ihnen zu reden, schritt Berann weiter, seine ausdruckslosen, toten Augen starr geradeaus gerichtet. Als er an ihnen vorbei war, bemerkte er, dass auch sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, und ihm nun folgten. >> Das stinkt ganz gewaltig nach Ärger. <<, dachte Berann und beschleunigte seine Schritte. Seine rechte Hand wanderte unter seinen Umhang, tastete nach seinem Dolch. Die Männer hinter ihm fielen in einen Laufschritt, begannen zu rennen. Berann war nur noch wenige Meter von seiner Bleibe entfernt, doch sie holten ihn ein!

    Berann handelte instinktiv. Als er den Klang von Stiefeln direkt hinter sich vernahm, fuhr mit gezogenem Dolch herum und schlug mit der linken Hand, zur Faust geballt, direkt geradeaus und traf einen der Männer in dessen bärtiges Gesicht, worauf dieser einen halben Meter nach hinten taumelte. Der Dunkle wich zwei Schritte zurück und spürte eine Hauswand hinter sich. Es gab kein Entkommen. Die drei Männer standen in einem Halbkreis um ihn, zwei mit Messern und einer mit einem Schmiedehammer bewaffnet. Berann konnte sie nicht sehr genau erkennen, denn es war mittlerweile dunkler geworden und der Regen trug den Rest dazu bei. Der Mann links von ihm hatte eine Narbe quer über sein Gesicht, der zu seiner Rechten hatte lange, blonde Haare und hellblaue, wachsame Augen. Gegenüber stand der Kerl, dem Berann ins Gesicht geschlagen hatte. Seine Nase blutete. Alle drei trugen dunkle Umhänge und braune, zerlumpte Wollhemden. Die drei bildeten einen eher Ekel anstatt Mitleid erregenden Anblick. Berann erinnerte sich an die misstrauische Orkwache, welche Ethrendas und ihn erst nicht herein lassen wollte. Doch wie waren diese drei Gestalten in die Stadt gelangt? Sie hätten sogar das Misstrauen eines besoffenen Banditen geweckt.

    >> Dein Gold... Du hast in der Taverne eine Menge Gold bekommen, Barde. Es wird Zeit, dass du es UNS gibst <<, zischte der Mann zu Beranns Linken. Berann kniff seine Augen zusammen. Wut stieg ihn ihm auf. Der Dämon machte sich erneut bemerkbar, er steigerte Beranns Wut, welcher nun einen stärkeren Drang nach Gewalt verspürte, als je zuvor...
    >> Dann VERDIENT es euch, ihr Bastarde <<, brüllte der Dunkle und sprang den Glatzköpfigen an. Dieser rutschte auf dem nassen Pflaster aus und ging mit Berann, der ihn am Kragen gepackt hatte, zu Boden. Berann ließ den Unglücklichen los und sprang wieder auf die Beine, wobei er seinen linken Fuß noch einmal ins Gesicht des auf dem Boden Liegenden treten wollte, jedoch den Hals traf, woraufhin dieser zu röcheln begann. Berann wollte sich gerade den beiden anderen zuwenden, als ihm seine Beine weggezogen wurde und er einen Stoß in den Rücken verspürte. Er ging zu Boden, beim Aufprall verlor er seinen Dolch aus den Händen. Ein Stiefel fuhr ihm mehrmals in die rechte Seite, dann wurde er an beiden Armen gepackt und hochgehoben. Der Blondhaarige hielt Berann fest, welcher nun in das grinsende Gesicht des Bärtigen blickte.

    >> Nun wollen wir doch mal sehen, wer sich hier was verdient hat, du elen...!<< Der Mann konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen, den er wurde von einer Gestalt in Kapuze von hinten angegriffen. Berann nutzte diesen Überraschungseffekt und riss seinen Fuß mit voller Wucht nach oben, dem Blondhaarigem direkt zwischen die Beine. Dieser schrie laut auf und ließ seinen Gefangenen sofort wieder los, nur um einen weiteren Tritt in jene empfindliche Region und anschließend noch einen rechten Haken verpasst zu bekommen. Der Blondschopf ging bewusstlos vor Schmerz gemeinsam mit dem Regen zu Boden.

    Berann drehte sich um. Zwei Meter vor ihm lag der reglose Körper des Bartgesichts, bewusstlos geschlagen, mit seinem Schmiedehammer.
    >> Der erstickt, der arme Kerl. Der Kehlkopf.<< Berann blickte nach links. Dort stand der Mann, der ihm zu Hilfe gekommen war, mit dem Rücken zu ihm, die Kapuze von Kopf genommen, über den Glatzkopf gebeugt. Er wandte sich um. Berann begann zu grinsen, als er in die Augen Ethrenda’s blickte.

    >> Du? DU hast MIR geholfen? <<, fragte Berann.
    Ethrendas nickte schweigend.
    >> Warum? <<, fragte Berann. Es hatte bis jetzt immer den Eindruck gemacht, als wäre er dem Varanter egal gewesen und er selber wusste nicht, was er von dem Mann aus der Wüste halten sollte. Er kannte ihn ja auch nach wie vor kaum.
    >> Nun, ich bekomme noch 350 Goldstücke von dir, mein Freund. <<, antwortet Ethrendas.
    Berann lachte laut. Das erste mal seit vielen Monaten. Ethrendas fiel mit ein. Zwei furchtbar dreckige Lachen erklangen, und endeten so schnell wie sie begonnen hatten, als sich aufgeregte Stimmen von Südwesten her dem Schauplatz der Schlägerei näherten. Orkwachen. Der starke Wind musste den Lärm des Kampfes durch die gesamte Stadt, zum Osttor getragen haben. Die Umrisse von mindestens einem Dutzend Orks waren durch den starken Regen zu erkennen.

    Ethrendas fluchte laut und blickte nun zornig in die Richtung, aus der die Rufe kamen. Berann lachte erneut, diesmal lag jedoch der Klang der Besessenheit in seinem Lachen.
    >> Welch Ironie des Schicksals, nicht wahr? Du bist zum zweiten Mal in dieser Stadt. Und zum zweiten Mal bist du in Schwierigkeiten. <<, sprach Berann mit grimmiger Stimme, schritt an Ethrendas vorbei und hob seinen Dolch auf. Er hatte ihn nicht benutzen müssen und die schwarze, geschwungene Klinge der seltsamen Waffe hatte kein weiteres Menschenleben genommen.
    Die Umrisse von mindestens einem Dutzend Orks waren durch den starken Regen zu erkennen.
    >> Nun, <<, fuhr Berann fort >>mein helläugiger Freund aus dem Tiefen der Wüste, das scheint ja noch eine sehr lustige Nacht zu werden, wenn ich mich nicht irre. Was meinst du? <<
    Die Stadtwachen hatten die beiden so gut wie erreicht und Ethrendas zog sich wieder seine Kapuze über, während Berann seinen Dolch wieder unter seinem Umhang verschwinden ließ.
    >> Ja, bei Beliars Eiern. Sehr lustig, <<, zischte Ethrendas, >> jetzt können wir beide den Plan mit den anderen vergessen. Bei den Eingeweiden von Zuben, lauf, wenn du nicht schaufeln willst! <<
    >> So sei es, Herr der Flüche !<<, lachte Berann und rannte los.

    Mit wehenden Umhängen liefen die beiden vermeintlichen Unruhestifter zum Südtor von der, hinaus in die Wildnis hinter ihnen die brüllenden Wachen von Trelis.

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    Hiroga ist offline
    Stöhnend lehnte sich er sich an einen Baum. Eine kleine Gruppe von Wölfen zu finden, in diesen Wälder, witzig. Die Viecher konnten praktisch überall sein. Wieso ließ dieser Händler sich auch von ihnen wegjagen? Hätte er nicht wenigstens die Waren mitnehmen können, dann hätte er jetzt nicht eine solche Aufgabe. Wie schwer es war einen Wolf zu besiegen, dass wusste er nicht. Er wusste nur, dass Ronsen ihn nicht schicken würde, wenn er nicht dazu in der Lage wäre mit den Wölfen fertig zu werden.
    „Es sind nur Tiere“, murmelte er ein wenig genervt und ging weiter in die Richtung, die ihm der Händler angegeben hatte. Ein kleiner Trampelpfad wies ihm den Weg, es konnte nicht mehr weit sein. Noch war es nicht dunkel, er musste die Zeit nutzen, in der der Wald noch von einigen Sonnenstrahlen erhellt wurde. Bald verlor sich der Pfad, wurde kaum noch erkennbar, er wanderte zwischen Bäumen umher die ihren Schatten über ihn warfen. Das immer dichter werdende Blätterdach ließ nun noch weniger Sonnenlicht durch, so wurde es mit jedem Augenblick ein wenig dunkler. „Wo sind die Mistviecher nur?“ Kein Anzeichen von Lebewesen jener Größenordnung. Nicht einmal das Knacken eines Astes, das Rascheln von Blättern, nichts.
    Eine halbe Stunde suchte er im Halbdunkeln, dann vernahm er ein Geräusch, dass auf etwas Größeres als einen Vogel deutete. Sofort blieb er stehen, zog seine Waffe und beobachtete die Stelle. Etwas regte sich in den Büschen, ein paar kleine Zweige bogen sich zur Seite. Hinter der Pflanze verbarg sich etwas, etwa einer der gesuchten Wölfe? Fand er die Wölfe, so fand er auch die verlorenen Waren, so hatte man es ihm gesagt. Froh darüber endlich eine Spur zu haben, hockte er sich leicht hin. Der grüne Busch raschelte erneut. Er war nur schwach sichtbar, ein paar letzte Sonnenstrahlen zeichneten den Schatten des Strauches auf dem Boden ab. Wieder bewegte sich die Pflanze. Dann ertönte ein Geräusch, etwas anderes als nur das leise Rascheln eines Busches. Es war ein Knurren, erst leise, dann immer lauter. Nun war klar, was sich hinter dem Busch befand. Erst kam eine Pfote zum Vorschein, dann der Kopf. Die spitzen Zähne des Wildtieres blitzten auf. Ein Wolf, damit sollte er doch eigentlich fertig werden oder? Kein Grund nervös zu werden , sprach er sich ein kleines wenig Mut zu. Warum ihn der Anblick des Wolfes beunruhigte konnte er sich nicht erklären. Einige Sekunden später jedoch fand er den Grund für die Nervosität. Ein zweiter Wolf kam aus den Schatten hervor und knurrte ihn zornig an. Hirogas Augen weiteten sich. Nun hatte er in der Tat ein Problem. Zwar hatte er vor kurzem gelernt, wie man zwei Gegner bekämpfte, doch nun zwei wirkliche Gegner vor sich zu haben war etwas anderes als gegen Trainingspartner zu kämpfen. Na schön. , sagte er sich. Er hatte kaum Zeit sich wieder etwas mehr aufzurichten, der erste Wolf kam bereits auf ihn zu, fletschte die Zähne und stürzte sich auf ihn. Erschrocken wich er zurück, hatte keine Zeit zu attackieren. Das Wildtier landete neben ihm, drehte sich sofort zu ihm herum und starrte ihn wutentbrannt an. Kaum hielt Hiroga wieder seine Waffe vor sich ausgestreckt, startete der zweite Wolf einen Angriff. Unkontrolliert machte er einen kleinen Sprung nach hinten, und die Zähne des Tieres verfehlten nur Knapp seinen Unterarm.
    „Verdammt, was ist mit mir los?“, stark verunsichert, hielt er seine Waffe erneut vor sich und versuchte sich zu konzentrieren. Selbst wenn es zwei Tiere waren, er konnte den Rundumschlag und eine ganze Anzahl anderer Techniken. Warum wollte ihm nichts gelingen? Seine Unfähigkeit verunsicherte ihn noch mehr, seine Nervosität stieg. Er drohte jegliche Kontrolle zu verlieren. Was verursachte dies? Jäh wurde er aus seinen Überlegungen gerissen, schließlich gab es die Wölfe leider immer noch. Sie schienen ausgesprochen wütend, knurrten ihn an und warteten eine gute Gelegenheit ab, den Schwarzhaarigen erneut zu attackieren. Sein Herz raste, eine enorme Spannung baute sich auf. Schweiß tropfte seine Stirn hinunter, er blickte von einem Wolf zum anderen, erwartete nun einen Angriff. Einer der pelzigen Feinde schien erkannt zu haben, dass warten nichts nutze und sprang auf den Waffenknecht zu. Das Breitschwert streifte das dicke Fell des Tieres, hinterließ eine kleine Blutspur. Die Verletzung schien der Wolf kaum bemerkt zu haben, er ignorierte die kleine Schnittwunde einfach. Das Fell um die getroffene Stelle herum färbte sich ein wenig dunkel, es folgte eine weitere Attacke des Wildtieres. Wieder wich der Waffenknecht aus, seine einzige Chance den Angriffen zu entgehen, eine Parade brachte hier denkbar wenig. Langsam stieg sein Selbstvertrauen wieder, die Wölfe erwischten ihn nicht, holten sich ab und zu ein paar kleinere Verletzungen, die ihm jedoch kaum einen Vorteil brachten. Dunkelheit hatte sich inzwischen über das kleine Stück Wald gelegt, das Selbstvertrauen des Schwarzhaarigen hatte sich inzwischen wieder komplett aufgebaut, seine Attacken führte er sicherer aus, war ruhig und baute auf die kleinen Verletzungen der Wölfe auf. Ewig bleiben konnte es so jedoch nicht. Er musste anwenden was er gelernt hatte, nun da er sich wieder gefasst hatte sollte es eigentlich kein Problem für ihn sein, dass einzige was er brauchte, war eine gute Gelegenheit. Jene bot sich ihm überraschend schnell. Beide Wölfe liefen im Kreis um ihn herum, einige Bluttropfen hingen in ihrem Fell, suchten einen Weg nach unten. Die Augen der Wildtiere glitzerten im Mondschein, verliehen ihnen einen unheimlichen Ausdruck. Langsam schob Hiroga seinen rechten Fuß nach hinten, ebenso seine Waffe. Der Wolf zu seiner Linken zeigte ihm seine scharfen Zähne, knurrte einmal kurz und setzte zu einem Sprung an. Zeitgleich attackierten Wolf und Mensch, das Wildtier hob ab, mit aufgerissenem Maul voran, Hirogas Breitschwert wurde kraftvoll durch die Nachtluft geschwungen. Die Waffe traf die Seite des Wolfes, hinterließ eine stark blutende Wunde. Zornig rappelte sich der Wolf wieder auf, versuchte erneut einen Sprung. Noch immer die Waffe erhoben wartete Hiroga auf den Sprung, welcher nach einigen Wimpernschlägen folgte. Auch der Rückhandschlag traf sein Ziel, im Hintergrund war ein leises Geräusch zu hören. Der andere Wolf setzte ebenfalls zu einer Attacke an.
    Bestens! , schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf. Der Wolf hielt genau auf seinen Rücken zu. Tatsächlich hatte er nur die Chance die Drehung perfekt auszuführen. Gelang ihm dies, schützte er seinen Rücken und schickte den Wolf zu Boden. Gelang es ihm nicht endete der Kampf für ihn wohl mit einer tiefen Bisswunde im Rücken, wodurch er den Wildtieren hilflos ausgeliefert wäre. Ein Glück, dass er die Technik mit Ronsen viele Male geprobt und einstudiert hatte. Ein lautes Aufheulen war zu hören als das Breitschwert das Tier traf und sein Leben beendete. Ein leises Röcheln war von einem der schwer verletzten Tiere zu hören, bevor auch dieses Geräusch verschwand. Nichts war zu hören. Der Brustkorb des eben noch leise atmenden Wolfes hob und senkte sich nicht mehr. Auch sein Leben war beendet. Tatsächlich erfüllte ihn Mitleid für die Tiere. Schließlich war er in ihr Revier eingedrungen, nur weil ein Händler sich hierher verirrt hatte und sich hatte vertreiben lassen. Was hatten diese Tiere falsch gemacht, dass sie nun so endeten? Er gluckste leise, der Tod der Tiere nahm ihn mehr mit, als der jenes Mannes, den er vor einigen Tagen getötet hatte. Er hatte schließlich Grund genug gehabt.

    Erschrocken wirbelte Hiroga herum. Irgendetwas hatte sich in der Dunkelheit bewegt.
    Hoffentlich nicht noch ein Wolf!
    Eine dunkle Gestalt kam hinter einem Baum hervor, größer als ein Wolf. Das Wesen war kaum zu sehen, das Fell war schwarz und struppig. Ein bedrohliches Knurren war zu hören, zwei Augen blitzen im schwachen Licht, dass der Mond spendete, auf.
    „Was bei Innos?“, stammelte er. Die Kreatur kam langsam auf ihn zu, knurrte noch einmal und verharrte dann in einer bedrohlichen Position. Das bereits rot gefärbte Schwert, glitzerte und reflektierte die funkelnden Augen des Wildtieres. Dieses Exemplar war kräftiger als die anderen beiden Wölfe, dass Fell war dunkler und struppiger. Das Tier bleckte die Zähne, getrocknetes Blut klebte an ihnen.
    „Na komm her du Biest.“, murmelte er und hielt seine Waffe bereit. Warum mussten es immer Tiere sein? Kein Fechten, keine Parade, nichts davon nutze hier etwas. Noch dazu schien er es hier mit einem Rudelführer zu tun zu haben. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, stürmte das Tier auf ihn zu. Wie auch die anderen Wölfe nutze es einen Sprung, doch erschwerte die Größe das Ausweichen, zudem war das Biest auch noch schneller als ein schlichter Wolf. Das zu erkennen war einfach, das Mistvieh zu treffen alles andere als das. Immer wieder stürmte es auf den Waffenknecht zu, immer wieder wich er aus, konterte. Die Schnelligkeit und Wendigkeit des Wildtieres verhinderten, dass er es traf.
    „Verdammt, so schwer kann das doch nicht sein.“, fluchte er. Das kräftige Tier machte es ihm überraschend schwer. Immer öfter sprang es auf ihn zu, schien zu spüren, dass er nicht wusste wie er weiter kam. Es schien seine volle Kraft erst zu entfalten, während den Waffenknecht langsam jegliche Kraft verließ. Ein weiteres Mal sprang das dunkle Tier mit weit geöffnetem Maul auf ihn zu, überrascht von der Reichweite des Sprunges, gelang es dem Schwarzhaarigen nicht weit genug zurück zu weichen. Die Zähne des Biestes bohrten sich in den linken Arm des jungen Mannes. Nur mit Mühe unterdrückte er einen Schmerzensschrei, wild fuchtelte er mit seinem Schwert und versuchte das Tier dazu zu bringen, seinen Arm loszulassen. Endlich schaffte er es das Biest wegzuschleudern.
    „Verdammtes Mistvieh!“, wütend blickte er das Wesen an, dass sich das frische Blut von den Zähnen leckte. Gleichzeitig stürmten beide aufeinander zu, das Wildtier warf sich mit aller Kraft gegen den Verwundeten. Ein stechender Schmerz durchfuhr den Arm des Schwarzhaarigen als der Wolf gegen ihn sprang. Das Breitschwert landete ein Stück neben ihm auf den Boden.
    Nein! Zu seinen Füßen erhob sich langsam der Rudelführer. Er entfernte sich ein Stück, ging in eine etwas geduckte Haltung. Hiroga ahnte was nun kam und tatstete voll Panik nach seinem Schwert. Gerade als sich seine Finger um das Metall des Griffes schlossen, hörte er ein bedrohliches Heulen. Das Biest stürmte auf ihn zu, drückte sich mit den Hinterbeinen vom Boden ab. Alles schien in Zeitlupe zu geschehen. Er zog sein Schwert zu sich heran, hob seinen Arm, der Wolf befand sich nun fast über ihm, das Maul weit aufgerissen auf seinen Kopf zielend. Mit einem wütenden Schrei stieß er sein Schwert senkrecht nach oben in der Hoffnung das Mistvieh zu treffen. Das Aufheulen wurde im Ansatz erstickte, etwas Schweres schlug auf dem Boden auf. Es war geschafft. Die Kreatur war besiegt. Schwer atmend erhob er sich. Heißes Blut tropfte seinen Arm hinunter. Alle Biester waren tot, sein Auftrag war fast erfüllt, er würde einfach den Karren suchen und in die Stadt bringen, mit den drei Wildtieren als Beweis für seine Taten.
    Geändert von Hiroga (02.02.2008 um 21:08 Uhr)

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    Artagan Lahn ist offline

    Im Osten von Geldern

    Artagan fröstelte. Nach der warmen Nacht in ihrer Höhle überfiel ihn die Kälte draußen und biss sich in seine Knochen. Er schlang den Mantel enger um sich und stapfte los. Sein Bruder, der Penner, schlief noch. Er hatte bis spät in die Nacht mit seiner Fleischwanze gespielt. Der Idiot dachte wahrscheinlich, dass er es wirklich schaffen könnte, dem Vieh irgendwelche Manieren beizubringen. Naja, irgendwann würde ihm diese Flause schonwieder ausgehen. Das war schließlich nicht das erste Mal. Und so verfing sich Artagan immer tiefer in Verwünschungen gegen seinen Bruder, während er stapfend den Wald durchquerte. Kasoar sollte noch einmal meckern, weil er Fleischwanzen zum Essen mitbringt, grummelte er, was anderes läuft hier einfach nicht rum. Er blickte in den verschneiten Wald. Die Schneedecke war überall völlig unberührt, nirgendwo krabbelte oder lief etwas zum essen herum. Toll, fluchte Artagan weiter, sie saßen nicht nur in einer Höhle fest, die Höhle lag auch noch in der totalen Todeszone für alle Tiere außer Fleischwanzen. Und die durfte er sich ja nun nichtmehr reinziehen. Sehnsüchtig dachte er an ihre Kindheit zurück, als manchmal noch ein großer, fetter Schinken über dem Feuer lag, keine abgemagerten Gliederfüßer. Er konnte den Geruch des Bratens sogar wieder riechen, so lecker und saftig, als läge er direkt vor ihm auf dem Tisch und…..Artagan klappte der Kiefer runter. Direkt vor ihm saß ein hässliches, drei Fuß großes Wesen mit riesigen Ohren und grüner Haut. Das musste wohl ein Goblin sein, er hatte schon von den diebischen kleinen Bastarden gehört. Aber das, was ihn so stutzig machte, war nicht das völlig widernatürliche Erscheinen des kleinen Ungeheuers hier mitten im Wald, sondern das prasselnde Feuer, vor dem der Goblin saß und in dem der fetteste Schinken brutzelte, den Artagan jemals gesehen hatte. Nur Beliar selbst mochte wissen, wie der Goblin an den Schinken gekommen sein mochte, aber das war im Moment seine geringste Sorge, denn der Goblin hatte sich erstaunlich schnell von seinem Schrecken erholt und sprang auf, um sich aus der Bewegung heraus auf den Fremdling zu stürzen. Artagan wurde umgeworfen und landete im Schnee, den Goblin auf der Brust, welcher diebisch lachte. Zwar hatte Artagan keine Kampferfahrung, doch war der Goblin nicht einmal halb so groß wie er und wog vermutlich gerade mal so viel wie alle Fleischwanzen, die er in den letzten Tagen verdrückt hatte, zusammen. Er versetzte dem Quälgeist einen derben Stoß, der ihn von seiner Brust herunterwarf und sprang auf die Füße. Aber der Goblin war nicht annähernd so benommen, wie Artagan geglaubt hatte, denn noch bevor er wieder richtigen Stand hatte, hing ihm das Mistvieh am Arm und biss kräftig in seine Hand. Artagan schrie auf und schlug diesmal mit der anderen Hand zu, so fest er konnte. Doch schien das nicht allzu fest zu sein, der Goblin taumelte zwar einen Schritt nach hinten, schien jedoch keinerlei Schmerz zu verspüren und setzte wieder sofort nach. Diesmal hatte Artagan jedoch damit gerechnet und verpasste dem grünen Racker einen saftigen Tritt, der diesmal wirklich zu schmerzen schien, wie ihm das Aufjaulen das Goblins verriet. In den paar Sekunden, die nun gewonnen waren, suchte er nach einem geeigneten Mittel, das Monster loszuwerden. Gerade als sich der Goblin wieder aufrappelte, blieb sein Blick an dem Spieß für den Braten hängen. Er warf sich zum Lagerfeuer und schnappte sich den spitzen Holzstock, riss den duftenden Braten herunter und richtete die improvisierte Waffe gegen seinen Widersacher. Dieser erkannte die drohende Gefahr und änderte seine Taktik. Statt sich auf den Menschen zu werfen und sich somit selbst zu pfählen, ging er in die Defensive und wartete Artagans Angriff ab. Dieser stürmte los, um sich dem Plagegeist zu entledigen, welcher dem Speerstich jedoch mühelos auswich und Artagan, diesmal von der Seite, erneut zu Boden drückte. Aber auch dem Goblin schien die Lust auszugehen, denn er versuchte diesmal, seine nadelspitzen Zähne in Artagans Hals zu bohren. Dieser hatte seine liebe Not, das zu verhindern. Er wollte den hässlichen Kopf zur Seite schieben, steckte seine ohnehin schon verletzte Hand dadurch nochmal in das Maul des Ungeheuers und zog sich einen weiteren schmerzhaften Biss zu. Mit einem wütenden Schrei griff Artagan den Spieß fester und rammte ihn seitlich in den Kopf des Goblins. Dieser quiekte noch ein letztes Mal, bevor er erschlaffte und von Artagan runter kullerte. Dieser konnte noch gar nicht fassen, was er getan hatte. Er blieb noch einige Zeit am Boden liegen, ehe er sich erschöpft aufrappelte, den Braten nahm und sich auf den Weg zurück zu ihrer selbsternannten Wohnhöhle machte.

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