-
Yasmin D'Ahara wanderte über die schneebedeckten Weiten Nordmars. Ich Ziel war das Kloster im Norden, wo sie hoffte, auf einen hohen Angehörigen des Kreises des Feuers zu treffen. Sie hatte nämlich vor, dereinst selbst Feuermagierin zu werden. Doch sie wusste, dass es bis dahin noch ein weiter Weg war, selbst wenn sie im Heiligtum auf einen Priester Innos' treffen sollte. Doch wenigstens ein langer Weg würde demnächst zu Ende gehen - wenigstens sollte es morgen Mittag so weit sein. Zumindest, wenn sie nicht vorher von den Ungetieren gefressen werden würde. Doch dies sah die Schwarzhaarige nicht wirklich als Option an.
>>Denn dann wäre ich ja tot und darauf hab ich nun wirklich keine Lust. Ich halt mich lieber an den Spruch: 'Der letzte Feind, der zerstört wird, ist der Tod'. Jaja, ewig leben, vielleicht wird es irgendwann mal ja Wirklichkeit, aber derzeit leider noch nicht. Aber ich bin ja noch jung und der Tod weit weg, hoffe ich zumindest<<,
dachte sich die Blauäugige, die den Gedanken an den Sensemann nun wieder ganz weit hinten in ihren Kopf verstaute. Sterben gehört zwar zu den einzigen Dingen, die man wirklich tun muss, doch die meisten, zumindest in jungen Jahren, gauben oder zumindest hoffen ja, dass das nicht für sie gilt und sie ewig leben. Aber das hat noch niemand geschafft, außer, man wäre ein Gott oder untot. Das erste ist unerreichbar, dass andere nicht das, was sich die meisten von Unsterblichkeit erhoffen würden.
>>Ah, langsam reicht es mir mit dem ständigen Laufen und Laufen und Laufen. Frauo, ich will mich endlich wieder ausruhen und sitzen können, ohne Kilometer um Kilometer hinter mich zu bringen. Wen ich nur endlich da wäre<<,
jammerte die Dunkelhäutige, wanderte jedoch, wenn auch mürrisch, weiter.
-
Pass bei Silden
Mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen stampfte Ronsen den Schaft seiner Hellebarde in den nicht mehr ganz so tiefen Schnee auf der Anhöhe, die er soeben erklommen hatte, und atmete die frische Luft des Midlandes ein. "Riechst du das? Ich rieche schon die Nadelwälder. Nur Mut, die Heimat ist bald erreicht!"
Hiroga, vom vielen Wandern unter dem schweren Gewicht von Ronsens erbeuteten Fellen geschwächt, konnte sich nur um ein Lächeln bemühen. Der Ritter würde ihm schon noch ein bisschen mehr Kondition herantrainieren, das viele Laufen ohne Gemurre sah er jedoch bereits als einen großen Schritt in die richtige Richtung. Ronsen erblickte die ihm bekannten Höhlensysteme im Osten. Ein sehr beliebtes Versteck für Banditen, doch ebenso eine Unterkunft für Wanderer, wie sie welche waren.
"Siehst du das? Wir werden rasten, es ist immerhin schon spät..."
Hirogas Gesichtszüge zeugten von Erleichterung.
Als sie vor den Höhlen angekommen waren, fiel Ronsen sogleich das ausgebrannte Lagerfeuer mit den vielen Wolfsfellen rundherum auf. Seine Hand girff zur Waffe.
"Vielleicht sind wir nicht allein...", murmelte er und wies Hiro zur Vorsicht an. So wie es aussah, hatte das Feuer erst vor einem Tag, vielleicht bis vor ein paar Stunden noch gebrannt. Die Felle jedoch waren verschneit und vereist wie Ronsen sie kaum einmal vorgefunden hatte.
'Welch eine Verschwendung', ging es ihm durch den Kopf. Draußen war keiner, auch aus den beiden Höhlen, die nun vor ihnen lagen, war nichts zu hören.
"Bleib erst einmal draußen und deck mir den Rücken, ich sehe mich mal in der linken um..."
Sein Schüler nickte, während Ronsen sich eine Fackel anzündete. Die Sachen legte er vor der Höhle zunächst ab, falls es hier noch Bewohner gab, würden diese ihren Platz wohl kaum mit ein paar königstreuen Wanderern teilen. Die beiden mussten auf der Hut sein!
Ronsen gng hinein, von der Größe her musste sich es um eine ziemlich tiefe Höhle handeln. Im schlimmsten Fall hielt hier ein Grizzly Winterschlaf. Der Streiter drang tiefer in den Stollen ein, in der Rechten die Fackel, links das Schwert. Seine Sinne waren geschärft, jegliche Gefahr musste vermieden werden. Er ahnte nicht, dass durch seine Rücksicht hier drinnen die Sicherheit seines Schülers draußen zu Schaden kommen konnte...
-
Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Angespannt wartete der Schwarzhaarige am Eingang des Höhlensystems. Ronsens Andeutungen beunruhigten ihn. Was war in der Höhle? Unsicher starrte er auf die Feuerstelle. Wie viele Stunden mochte es wohl her sein, dass sich hier irgendwer die Hände gewärmt hatte? Tief atmend schaute er in die Richtung, in die Ronsen vor wenigen Augenblicken verschwunden war und wo nun auch der Schein seiner Fackel von der Dunkelheit verschluckt wurde. Sein Herz hämmerte ungewöhnlich stark. Ihm war unwohl, etwas stimmte nicht. Unsicher sah er sich um, das Breitschwert kampfbereit in der Rechten. Sein Blick wanderte umher, einmal im Kreis, er drehte sich langsam mit. Er hatte gerade zum zweiten Mal der Höhle den Rücken zu gekehrt, als er ein Geräusch hörte das von jenem Höhlensystem kam. Vorsichtig drehte er sich herum, seinen Blick auf den Eingang und die wenigen Meter im Inneren der Höhle, die er sehen konnte, geheftet. Kaum Luft schien in seine Lungen zu kommen, doch er hatte Angst zu laut zu atmen. Etwas sagte ihm, dass dieses Geräusch nicht von Ronsen kam. Er zitterte, wieder hörte er das Geräusch, jetzt war es eindeutig – Schritte. Der Waffenknecht gab sich einen Ruck, ging einen kurzen Schritt zurück. Ein kleiner Baumstamm bot ihm etwas Deckung, jedoch nicht genug um lange vor dem Kerl verborgen zu bleiben, welcher langsam aber sicher auf die Feuerstelle zuging. Er erblickte Hiroga, starrte ihn erschrocken an und griff sofort zur Waffe. Die Finger des kahlköpfigen Mannes schlossen sich um den Griff eines Schwertes, dass scheinbar schon eine Weile in seinem Besitz war, einige Macken hatte ansonsten jedoch noch brauchbar war. Die Reaktion auf den Schwarzhaarigen war verständlich gewesen, schließlich verkroch sich der Kerl scheinbar seit einigen Tagen hier und ein Reisender, der vor „seiner“ Höhle auftauchte und mit einem Breitschwert bewaffnet hinter einem Baumstamm stand machte sicherlich keinen friedlichen Eindruck. Dem Gesichtsausdruck des Mannes zu urteilen, wäre es womöglich egal gewesen, ob nun ein Soldat oder ein einfacher, friedlicher Wanderer vorbeigekommen wäre. Er wirkte aggressiv und Besuch schien unerwünscht. Der Waffenknecht machte einige Schritte nach Links und stand dem Mann nun gegenüber. Zwei Meter entfernt, starrten die beiden sich an, jeder seine Waffe kampfbereit. Hiroga ging leicht in die Knie, seine Stellung war locker, sein Schwert hielt er auf Brusthöhe seines Gegenübers. Jener hielt sein Schwert in einer ähnlichen Höhe vor sich, mit wütendem Blick hob er es und stürmte auf den Schwarzhaarigen zu.
Hiroga riss das Schwert hoch, machte einen Satz zurück und wartete auf die nächste Attacke seines Gegners. Diese kam Bruchteile von Sekunden später, der Waffenknecht parierte die Schläge ohne einen weiteren Schritt zurück machen zu müssen. Nicht Grundlos hatte er diesen Kampfstil mehrere Stunden geübt, es war eine erste Bewährungsprobe seiner Fechtkünste. Einige recht schnelle Angriffe des Mannes folgten, Hiroga drehte sein Handgelenk, lenkte die Attacke ab und konterte so schnell wie möglich. Ein metallischer Ton war zu hören als der Glatzkopf parierte. Es war sicherlich nicht schwer solch eine Attacke zu parieren, so half es Hiroga nicht die Stärke seines Gegenübers einzuschätzen. Mit einem defensiven Verhalten schien er bei ihm nicht weiter zu kommen als mit einem offensiven. Er machte einige schnelle Angriffe und achtete auf die Reaktionen seinen Gegners, einfache Paraden und einige Konter die er abwehrte. Die Übungen der letzten zwei Tage kamen Hiroga in den Sinn. Sollte er es mit einer langsamen aber starken Attacke probieren? Er entschloss sich seinen Gegner etwas mit Fechten auf Distanz zu halten, dann holte er mit seiner Waffe von Hinten Schwung. Der erste Teil der Kombination glückte, er verfehlte sein Ziel. Sein Gegner schien eine Chance in der Position des Schwarzhaarigen zu sehen, hob die Waffe und zielte auf die Seite Hirogas, als dieser den Rückhandschlag ausführte. Er bremste den Angriff des Glatzkopfes und streifte ihn an der Schulter. Ein Riss zog sich durch den Stoff der diese Stelle bedeckte und einige Bluttropfen waren zu erkennen. Zornig machte der Mann einen Schritt zurück. Hiroga hatte nur Bruchteile von Sekunden Zeit zu Entscheiden. Drehung oder nicht? Die Distanz zwischen den beiden Kämpfenden war genau richtig, sein Gegner war in Rage. Die Entscheidung war getroffen, der Schwarzhaarige wirbelte herum und traf sein Ziel ein zweites Mal. Diesmal zog sich einer Schnitt durch das feine Leder, welches den Oberarm des Glatzkopfes schützen sollte, und durch das Fleisch darunter. Die Verletzung zeigte mehr Wirkung, der Schnitt war tiefer. Leider war es nicht der Waffenarm, den er getroffen hatte. Vor Wut tobend stürmte der Mann nun völlig von Sinnen auf ihn zu, hob sein Schwert und schlug wie bekloppt um sich.
Aus dem Ellbogen und dem Handgelenk , rief sich Hiroga ins Gedächtnis, versuchte die Angriffe im Fechtstil zu parieren. Sein Gegner verschwendete in seinem Zorn seine ganze Kraft, während der Waffenknecht es schaffte die Angriffe abzuwehren. Das Schwert des Mannes fuhr durch die Luft vor ihm, er nutzte die Gelegenheit, holte weit aus und schwang seine Waffe. Das Breitschwert traf den Kahlköpfigen an der Brust, er taumelte leicht zurück, der Rückhandschlag folgte genauso wie die Drehung. Der Schlag traf die Seite des bereits Verwundeten. Feine Bluttröpfchen schossen aus der Wunde. Drei Mal hatte er getroffen, drei Mal hatte er den Glatzkopf verwundet. Die Wunden waren nicht allzu Tief, das Leder hatte ihn ganz gut geschützt, doch der Mann schien nicht weiter in der Lage zu kämpfen, er ließ seine Waffe fallen, sackte ein Stück zusammen. Ein Knie befand sich auf dem Boden, auf das andere stützte er sich mit seinen Händen.
„…Bitte, lasst mich am Leben…“, stammelte er. Der Schwarzhaarige hatte die Waffe auf die verwundete Person gerichtet. In seinem Inneren tobte ein Kampf. Der Mann war wehrlos, ein wehrloses Opfer. Er wollte gerade seine Waffe senken, als er etwas entdeckte, dass ihm beim Kampf gar nicht aufgefallen war. Die Rüstung des Glatzkopfes erinnerte ihn an etwas.
„Khorinis…“, stammelte er wie benebelt. Voller Entsetzten sah er den Mann an.
„Khorinis.“, murmelte er wieder. Der Mann sah ihn ängstlich an.
„Du bist ein Bandit. Du warst einst auf der Insel Khorinis.“ Zorn lag nun in seiner Stimme und traf dort auf Verzweiflung und Trauer.
„…Ich…Also…“
„Denke nicht daran zu Lügen. Auch nach Jahren erkenne ich dich“
„Schon gut, es stimmt. Ich bin ein Bandit, was solls? Ich bestehle Leute mit zu viel Geld um über die Runden zu kommen.“ Hiroga lachte leise.
„Leute mit zu viel Geld…“, wiederholte er. Er schob seine freie Hand unter seine Rüstung, tastete nach seiner Narbe. Dann löste er eine Schnalle und zeigte dem Banditen seine Schulter.
„Erinnerst du dich? Du und deine Band, ihr habt unsere Hof überfallen, du, DU hast meinen Vater ermordet und mir diese Wunde zugefügt. Er musste sterben. Und das wegen DIR!“
Seine Augen funkelten vor Zorn.
„Du hast kein Recht auf Leben. Ich habe Rache geschworen und ganz unverhofft bekomme ich sie, hier und jetzt!“ Wie wahnsinnig geworden starrte er die blutende Gestalt vor ihm an.
„Halt! Nein….es war…..wir hatten nichts…..dein Vater…das war ein Unfall…..“, panisch versuchte sich der Kahlköpfige rauszureden und den Schwarzhaarigen zu beruhigen. Jener lachte und blickte den Mann voller Hass an.
„Unfall??? Unfall….dann habt ihr mich verfolgt, wegen eines Unfalles . Ich habe ihn gesehen, durchbohrt von deiner Waffe, Wunde neben Wunde. Das nennst du Unfall?“
„Ich….“, stammelte der Mann, Angstschweiß rann von seiner Stirn und vermischte sich mit dem Blut auf seiner Brust.
„Schweig! Für immer, es wird Zeit dass du in das Reich Beliars einkehrst!“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, packte er sein Breitschwert mit beiden Händen am Griff, und rammte es mit voller Kraft in die Brust des Banditen.
Für Vater
Das Blut, welches an seinen Händen klebte nahm er kaum wahr. Der Moment in dem er das Schicksal des Mannes besiegelt hatte, hatte ihm die Sinne geraubt. Er atmete tief, noch immer umschlossen seine Finger den Griff des, nun vom Blut des gehassten Mörders roten, Schwertes. Kaum etwas nahm er war. Das Gefühl in ihm, vermochte er nicht zu beschreiben. Er hatte das Leben eines Menschen beendet. Manche mochten Reue empfinden, wahrscheinlich hätte er das auch, wäre es nicht eben jener Mann gewesen, der seinen Vater tötete. Das Blut das an seinen Händen klebte war schmutzig von Verbrechen und Lügen.
Geändert von Hiroga (24.01.2008 um 20:19 Uhr)
-
Deloryyans Kopf glich den brodelnden Kammern eines Vulkans, die in jedem Moment zu explodieren drohten. Ein winziger Augenblick der Unachtsamkeit in einer Situation, welche solche dringend erforderte, hatte genügt. Er hatte sich, von gewissen Umständen dazu gezwungen, auf einen sehr unsicheren Pfad begeben, an dessen rechter Flanke es an einer nicht allzu steilen, aber dennoch nicht ungefährlichen Wand aus hartem, eisbedeckten Stein hinabging. In jenem Moment hatte er das lose Gestein zu seinen Füßen einfach übersehen und war prompt mitsamt diesem weggerutscht. Der Weg abwärts war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen, schien aber nur wenige Augenblicke gedauert zu haben, da er nicht weit unter dem Pfad einen harten Aufprall erlebt hatte, der vor allem seinen Kopf ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, sonst aber nicht viel angerichtet hatte.
Ein wenig orientierungslos stapfte er nun durch den Schnee, in Richtung des Hammerclans, was er zumindest glaubte. Heute würde er diesen, so wie er es eigentlich vorgesehen hatte, nicht mehr erreichen. Plötzlich glaubte er, nicht allzu weit von sich entfernt, ein Licht gesehen zu haben, es war kaum mehr als ein kurzes, schwaches Flackern gewesen, Deloryyan fragte sich, ob er das wirklich gesehen hatte, oder ob es nur seinem vor Schmerz brummenden Kopf entsprungen war, der ihn mit wirren Gedanken plagte. Er beschloss schließlich, sich diese Sache genauer anzusehen. Zwischen den wenigen Bäumen, die hier standen, zeichnete sich tatsächlich etwas ab, allerdings war es für Deloryyan nicht mehr zu sehen, als er plötzlich gegen eine Felswand stieß, es musste sich irgendwo über ihm befinden…
Eigentlich wäre dies ein passender Zeitpunkt gewesen, um es einfach als Einbildung eines wirren Schädels zu deklarieren, dennoch wollte Deloryyan wissen, was nun wirklich vor sich ging. Vorsichtig lief er am Gestein entlang, bis er schon etwas weiter entfernt einen kleinen Pfad finden konnte, der ihn nach oben führte. Der Gedanke, dass das vielleicht keine so gute Idee war, huschte durch seinen Kopf, allerdings verwarf er ihn rasch und schritt weiter.
Seine Laune stieg ein wenig, als er sah, dass er tatsächlich ein Flackern gesehen hatte. Nicht unweit von ihm hatten ein paar Männer, wie es schien war auch eine Frau unter ihnen, ihr Lager aufgeschlagen, allerdings konnte Deloryyan nicht erkennen, ob es Leute von den Clans waren. Ungünstigerweise war es kaum möglich, sich näher an die Männer heranzuwagen, ohne gesehen zu werden.
Etwas Kaltes berührte plötzlich seinen Hals, sein Blut schien in seinen Adern vor Schreck zu gefrieren, aus dem Schatten eines Felsens trat ein Mann an ihn heran, etwa so groß wie er selbst, mit ebenso braunem Haar. In der Hand führte er ein Schwert, dessen Spitze Deloryyan jenes unangenehme Gefühl bereitete. Ein zweiter Mann kam nun auf ihn zu, welchen er jedoch plötzlich zu erkennen glaubte...
-
" Hast du was schönes gefunden?" fragte Stylios grinsend und trat neben Ganzo, der seinen Fund misstrauisch musterte und sein Schwert kein Stück von dem Hals des Fremden bewegte, der da um ihr Lager herumgeschlichen war. Zuerst hatte sich der Nordmann die Frage gestellt, ob sie es mit einem dieser Orksöldner oder einem verirrten Wanderer zu tun hatten, doch als Stylios einen Schritt zur Seite trat, sodass das Lagerfeuer den Mann beleuchtete, lachte er laut auf und klopfte Ganzo auf die Schulter, der anscheinend gar nicht wusste, was es da zu lachen gab.
" Keine Sorge." sagte der Jäger nur und trat einen Schritt auf den Neuankömmling zu. Ganzo hatte seine Waffe zwar vom Hals des vermeindlich Fremden genommen, das Schwert jedoch immer noch nicht weggesteckt und er beäugte den Mann, den er gerade erst aufgegriffen hatte, immer noch misstrauisch.
" Kein guter Ort zum Spazierengehen." sprach Stylios Deloryyan an, der ebenfalls nicht wirklich entspannt aussah und fragende Blicke zu dem bewaffneten Krieger warf.
" Das hier ist Ganzo. Guter Krieger und misstrauische Nachtwache und deine potenzielle Beute nennt sich Deloryyan. Ein Späher, Jäger, einzelgängerishcer Herumstreuner und wissen die Ahnen noch alles." Nachdem Stylios die beiden Männer miteinander bekannt gemacht hatte, war für ihn die Sache gegessen.
" Lasst uns zurück zum Lagerfeuer gehen. Ich frier mir den Arsch ab." schlug Stylios vor und warf Ganzo beim Vorbeigehen einen beschwichtigen Blick zu. Mit dem Eintreffen Deloryyans war ihre Gruppe noch mehr versträrkt worden, was in Nordmar nur von Vorteil sein konnte.
-
Chiarah hatte die Fremden frühzeitig erkannt, bevor Succa einen Pfeil abschießen wollte. Das sie nun hier zu viert standen war natürlich eine ganz andere Sache, als sie eigendlich erwartet hatte.
Tomparas zeigte den anderen zwei Pferden schnell was er davon hielt, das sie hier einfach aufgekreuzt waren. Seit dem sie den Rappen ein paar Wochen ans Lark gegeben hatte, hatte der Hengst Eigenarten entwickelt, die sie jetzt noch nicht ganz verstand. Lark hatte es damals eine Wesensveränderung genannt, um ihn mehr an die Schwarzhaarige zu binden. Was er damit auch immer gemeint hatte, Fakt war, dass es mit Hilfe der Ahnen geschehen war und der Ahnenkrieger verstand etwas von dieser Sache.
Succa musterte die zwei Fremdlinge und zog verächtlich die Augebraue nach oben. Gardler, das wurde nun immer besser. Schon alleine, dass ihr nun klar wurde, welcher Gilde Chiarah angehörte. Auch wenn die Zeiten auf Khorinis lange her waren, die Orktöterin war immernoch nicht davon überzeugt, dass die Garde irgendwelchen guten Eigenschaften hatte.
Sie blickte Wenda an "Der Hammerclan wird nicht unser Ziel sein..." schließlich schaute sie dann den anderen Reiter an und grinste "Die freilebenden Pferde hier in Nordmar gibt es nicht mehr. Vor einem jahr hättest du mehr Erfolg gehabt. Razorwhisper und ich haben Sie mit einigen Jägern des Woflsclanes eingefangen und somit vor den Pferdewilderern verschont. Wenn es Pferde gibt, dann nur in den Clans und sonst wohl nicht mehr" Succa schob den Bogen wieder in die Sattelhalterung.
Noch hatte Sie sich nicht vorgestellt, doch konnte es sich die Schwarzhaarige wieder einmal nicht nehmen lassen, gerade vor den Gardlern zu demonstrieren wen sie vor sich hatten.
"Ich bin Succa, Rechte Hand vom Woflsclanlord Razorwhisper und Lehrmeisterin im berittenen Kampf und wohl auch die einzige die ihr weit und breit finden werdet.
Chiarah unterrichte ich zur Zeit und bald könnt ihr Gardler wohl behaupten, dass ihr eine der besten Reiter in Vengard habt. Soweit ich weiß, sind die meisten Reiter in Vengard totale Chaoten wenn sie eine Waffe in die Hand nehmen" , lachte sie und lies die Zügel locker durchhängen, damit der Rappe etwas Gras unter dem Schnee essen konnte.
"Was treibt euch hier nach Nordmar? Oder seid ihr etwa die Nachhut des Konvois von denen mir die Jäger erzählt hatten?"
-
Kloster
Schweigend fuhr Andreas vorsichtig mit dem Finger an der Schneide seines Schwertes entlang. Als er den Finger wieder wegnahm glitzerten auf der Fingerkuppe Blutstropfen. Vorsichtig saugte er kurz an dem Schnitt und steckte dann den Wetzstein mit dem er sein Schwert bearbeitete hatte wieder weg. Eine Weile lang blieb der junge Priester, den Blick auf das Schwert gerichtet, sitzen bevor er den Kopf hob und in die Richtung von Eila drehte. „Sprichst du jetzt mit mir?“ Vergebens wartete er auf eine Reaktion und senkte schließlich mit einem leisen Seufzer wieder den Kopf.
Seit die junge Novizin ihm am vergangenen Abend darüber Vorhaltungen gemacht hatte, dass er sich nicht genug mit ihr und ihrer Lehre beschäftigte, hatte sie ihn keines Wortes mehr gewürdigt. Er hatte zwar mehrfach versucht sich zu entschuldigen, aber Eila war spürbar auf Abstand gegangen. Sie hatte dies sogar in der Nacht geschafft. Eine Leistung, die Andreas angesichts des nicht gerade großen Bettes noch immer verwunderte. Und heute hatte sie diese Taktik beibehalten. Obwohl er es extra vermieden hatte die Bibliothek aufzusuchen hatte die junge Novizin ziemlich überzeugend vorgegeben ihn vollkommen zu ignorieren. Folglich hatte Andreas sich den Tag über mit allem möglichen anderen beschäftigt, dabei allerdings das Zimmer nicht verlassen und langsam kam ihm der Verdacht, dass Eila sich nur stur stellte, um ihn zu ärgern.
Ein wenig genervt ließ der junge Priester der Blick durch das Gästezimmer des Klosters schweifen und überlegte sich was er als nächstes tun sollte. Einfach nur still dasitzen hielt er nicht lange durch und wenn er sich mit einem Buch beschäftigte würde er Eila nur noch mehr Munition für weitere Vorhaltungen liefern. Während seine Blick erfolglos auf der Suche nach Ablenkung durch den kleinen Raum huschte, kam ihm endlich eine Idee, wie er Eila dazu bringen konnte ihn nicht weiter zu ignorieren. Bisher hatte die junge Novizin sich noch immer für Magie interessiert. Womöglich schaffte er es mit ein wenig Magie ihr Interesse zu wecken und sie dadurch dazu zu bringen ihr Schweigen zu brechen.
Überzeugt von seiner Idee konzentrierte er sich auf das Geflecht magischer Energie und sammelte ein wenig Magie, um den kleinen Lederball, den er vor einiger Zeit für Tee gekauft hatte, in Bewegung zu versetzen. Wie er es bereits früher getan hatte, brachte er Tee dazu dem Ball hinterzujagen. Während er sich weiterhin auf den Ball und seine Bewegung konzentrierte, riskierte er zwischendurch immer wieder einen verstohlenen Blick auf Eila, um ihre Reaktion zu erkennen.
-
Dieser Deloryyan, so hatte ihn Stylios genannt, war dem Ex-Söldner immer noch nicht ganz geheuer. Wieso hatte der Typ sich angeschlichen? Hatte er nicht erkannt, dass die Gruppe Jäger seine Clansbrüder waren? Wer sich an Freunde heranschlich, musste mit Konsequenzen rechnen, und die hatte der junge Bursche fast gespürt. Ja, er war wahrlich ziemlich jung, kaum älter als achtzehn, vielleicht neunzehn. Man sah es ihm an. Auch wenn eine relativ frisch aussehende dunkle Narbe seine Stirn schmückte. Ganzo runzelte die Seine. Er dachte über sein Alter nach, und wie er sich noch vor fünf Jahren gefühlt hatte und konnte keinen nennenswerten Unterschied erkennen. Damals auf dem Hof hatte er sich Fitt gehalten, und hier tat er es automatisch. Nur die par Mal zwischendurch, in denen er sich hatte hängen lassen,, schlugen aufs Gemüt.
Der Holzfäller richtete sich auf und ging auf den Neuen zu. Ohne bemerkenswerte Freundlichkeit aufzusetzen, machte er auf sich aufmerksam und deutete auf den Säbelzahn, der gut verpackt am Rande des Plateaus zwischen zwei Felsen lag und fügte hinzu…
„Hilfst du mir mal?“
Deloryyan, scheinbar ähnlich misstrauisch wie Ganzo, nickte nur zögernd und wartete einige Sekunden, bevor er dem Orkjäger folgte. Da Stylios mit Yinn beschäftigt war, Drakk pennte und Randy ständig durch die Gegend lief und irgendwelche Stöcke zusammensammelte, blieb dem Ex-Söldner nichts anderes übrig als sich Hilfe bei dem Neuankömmling zu suchen. Er wollte jetzt endlich den verdammten Tiger auf einen Spieß befördern und gar grillen, doch alleine würde er die Bestie nicht ausnehmen können. Die beiden Männer knieten neben dem leblosen Körper des Säbelzahns nieder und hielten einen Moment inne. Das Tier war gewaltig groß, maß fast zwei Meter in der Länge und mindestens eineinhalb in der Höhe.
„Ich hoffe, du kennst dich in so was besser aus als ich. Denn wenn nicht, bekommen wir heute Abend nur Fellfetzen am Spieß.“
…scherzte Ganzo, doch sein Gegenüber nickte nur stumm und wenig erheitert. Unbekümmert führte Ganzo sein Reden fort.
„Na gut. Dann mal rann an den Speck!“
-
Interessiert hob Wenda eine Braue, als die kleine Kriegerin von einst hier lebenden Wildpferden erzählte.
Als sie sich schließlich vorstellte, musste Wenda ein Grinsen unterdrücken ob des Hauches von Arroganz, das sich in Succas Stimme mischte, als sie ihre Ränge und Stellungen aufzählte und für einen Augenblick bedauerte sie es, statt Iweins stelzigem Kano nicht Brogan unter sich zu haben. Wobei, dann gäbe es sicher hengstige Rangeleien mit Succas Rappen, überlegte sie.
Wenda kam jedoch nicht umhin, sich von Succas Prahlereien, was ihre Künste im berittenen Kampf anbelangte, beeindrucken zu lassen. Ihre eigenen Versuche, eine Waffe vom Pferderücken aus zu führen, waren zwar kein Misserfolg gewesen, aber sie konnte nicht behaupten, darin geübt zu sein.
"Ihr habt die Pferde eingefangen? Dann kannst du uns sicher weiterhelfen. - Endlich mal jemand, der bescheid weiß", murmelte sie Schattengreif zu.
"Wir sind auf der Suche nach tauglichen, kräftigen Pferden für die berittenen Streitkräfte Rhobars II, die mir als Generalin seiner Majestät unterstehen.", griff sie nun auch tiefer ins Repertoire. "Eine Truppe von Reitern, die zugegebenermaßen noch nicht existiert. In den Kämpfen um Vengard vor der Eroberung Khorinis' - vielleicht hast du davon gehört, wir gehören zu den Überlebenden - ist die Reiterschaft der Hauptstadt komplett ausradiert worden. Was ich vorfand, war ein maroder Stall und ein einziges Pferd.
Vor dem Hintergrund kann ich dir leider Recht geben, Succa - es gibt kaum Reiter in Vengard, die es vermögen, zugleich Pferd und Waffe zu beherrschen. Ich bin dir also zu persönlichem Dank verpflichtet, dass du eine unserer Kämpferinnen ausbildest." lächelte Wenda mit Blick auf Chiarah.
"Es ist dir natürlich freigestellt," meinte sie zu dieser, "deine Stute im Marstall unterzubringen, wo es gut versorgt wird, sobald du zurückkehrst."
Dann wandte Wenda sich wieder an Succa: "Wir haben tatsächlich den Kovoi aus Vengard begleitet. Aber tatsächlich sind wir hier, um ein oder zwei Pferde zu kaufen."
Wie würde die Clankriegerin auf diese Idee reagieren, quasi Pferde an den König zu exportieren?
Geändert von Wenda (24.01.2008 um 21:30 Uhr)
-
Deloryyan raffte sich auf und stapfte mit dem Mann, dessen Klinge nun nicht mehr an seiner Kehle weilte und der Stylios Ausführungen nach Ganzo genannt wurde, zu zwei Felsen hinüber, zwischen denen der leblose und dennoch Respekt einflößende Körper eines Säbelzahns lag. Ganzo schien gehofft zu haben, dass Deloryyan etwas davon verstand, diesen auszunehmen. Prinzipiell war dem so, allerdings war ihm ein solches Tier noch nie unter die Finger gekommen. Die Arbeit, so hoffte er, würde ihn ein wenig von seinen noch immer währenden Kopfschmerzen und von der etwas seltsamen Situation ablenken, denn mal abgesehen von Stylios, der ihm vorhin im wahrsten Sinne des Wortes den Hals gerettet hatte, kannte er niemanden. Neben Ganzo, welcher ein Deloryyans Meinung nach gesundes Maß an Vorsicht und Misstrauen an den Tag legte, waren noch eine junge Frau und ein großer rothaariger Mann anwesend. Letzteren glaubte er sogar schon einmal gesehen zu haben, einordnen konnte er dessen Gesicht allerdings nicht. Zudem leistete ihnen ein Pferd Gesellschaft…
Deloryyan kniete nun gegenüber von dem Mann, dessen Äußeres eigentlich einen sympathischen Eindruck vermittelte, was einen Menschen eigentlich zu noch größerer Vorsicht mahnen sollte, neben dem Säbelzahn und musterte das Tier genau, jedoch brauchte es noch ein kleines handliches Werkzeug, was er momentan nicht besaß...
"Hast du ein Messer?"
Ganzo schien von der Frage, weniger von ihrer Art, als von der Tatsache, dass sie ihm gestellt wurde, ein wenig überrascht, nickte jedoch kurz, lief zum Feuer hinüber, kramte in einem Bündel herum und reichte ihm kurz danach ein schönes und scharfes Jagdmesser. Sie machten sich sogleich ans Werk. Sorgfältig schnitten sie das Fell an, um es möglichst unbeschadet und in einem Stück abziehen zu können. Die Klauen und Zähne trennten sie ebenfalls mit viel Mühe und Geduld von dem Tier.
Während Deloryyan diese auf das Fell legte und jenes kurz darauf zusammenlegte, kramte Ganzo erneut in etwas herum, ehe er mit einem langen und recht spitzen Stock auf ihn zukam.
"So, jetzt ist das Vieh endlich reif..."
-
Es war sehr interessant, dass Wenda sich für die Pferde der Clans interessierte, so wusste sie wohl nicht, dass diese Pferde immernoch zum Teil sehr wild waren. Einige standen noch im Wolfsclan und mit Fee vor dem Haupthaus. Auch wenn Razor in der nächsten Zeit wohl nicht auftauchen würde, würde Succa die kleine Fuchsstute nicht verkaufen oder in irgendeiner Art und Weise tauschen.
Sie blickte Wenda an und schmunzelte kurz. "Nun die Wildpferde, die wir damals eingefangen haben, gehören zum Teil den Nordmarern. Es gibt dennoch ein paar die noch niemanden gehören, doch sie sind sehr wild und jung.
Darüber könnte man verhandeln, für wie viel du die Pferde bekommen würdest, doch muss ich sagen, dass du nur sie bekommen würdest, wenn du garantieren könntest, dass du damit wirklich die Armee des Königs aufstocken willst. Ihr seid Gardler und euch traue ich noch immernicht so recht über den Weg. Aber wenn ihr wollt können wir zusammen zum Woflsclan reiten und ich kann euch die Pferde zeigen. Vielleicht sind ein paar für euch dabei" , murmelte sie nachdenklich und zog die Zügel wieder an.
"Doch ich denke wir werden hier noch rasten. Bis zum Woflsclan ist es noch ein ganzer Tagesritt und den will ich nicht Nachts reiten. Chiarah du könntest natürlich gleich mal damit anfangen was zu jagen. Vielleicht einen Hirsch? Von weiter Entfernung mit dem Bogen dürfte er für dich zu treffen sein" , sprach die Schwarzhaarige zu ihrer Schülerin und stieg von ihrem Hengst herrunter. Sie wurde wohl genau hier, wo sie nun schon seit einiger Zeit mit den anderen stand das Nachtlager aufschlagen.
-
Saraliel zögerte einen kleinen Augenblick, den er in der Kälte stand. Seine Hand zuckte nach vorne und verharrte regungslos vor dem Holz der Turmtür. Die Stufe unter seinen Füßen schien nicht mehr ganz so fest zu sein und der Wind schien ihm zuzuflüstern, dass es nicht gut war des Abends an die Zimmertür zu klopfen. Eine Geste die man durchaus als Unhöflichkeit auffassen konnte, wenn man denn wollte. Doch dann klopfte er doch und ihm wurde prompt die Tür geöffnet. „Verzeiht“, meinte Saraliel noch im Eintreten und deutete eine knappe Verbeugung an. „Doch ihr wisst sicher, warum ich mich noch einmal dazu durchrang euch aufzusuchen und eure Zeit in Anspruch zu nehmen. Ich ziehe es vor, dass Derjenige mich weiter leitet, der mir auch die Prüfung abnahm“. Saraliel war bereit. Er spürte es in seinem Inneren. Die Unruhe die von ihm Besitz ergriffen hatte würde ihn nicht mehr so schnell loslassen, dessen war er sich nun in vollstem Umfang bewusst.
-
Der Säbelzahntiger wurde von den Nordmännern ausgenommen. Ein neuer Jäger ist zu der Jagdgruppe gestoßen. Randy hatte das nicht sonderlich interessiert, da er nur zum Jagen da war und mehr nicht. Genau wie die anderen. Der Jäger faulentzte mit den anderen am Lagerfeuer des Nachlagers.
Nach einiger Zeit des Wartens kamen der Fremde, Stylios und Ganzo die das tier grill bereit gemacht haben. Ausgenommen, das Fell abgezogen eben das was man bei Tieren so macht Randy wusste nicht genau was man noch machte aber es war auch nicht wichtig für ihn. Der Tiger wurde über das Feuer gespannt und durchgebraten.
Der Nordmann nahm sich ein Stück von dem wunderbar, richenden Fleisch der Wildkatze. Es war etwas komisch eine Katze zu essen. Randy wusste nicht ob er wircklich von dem Fleisch probieren sollte. Auf die Idee eine Katze zu essen würde der Nordmann nie kommen. Er betrachtete das Fleisch. Plötzlich klopfte ihm Ganzo auf dem Rücken und sagte:
" Hey! Nimm es schmeckt gut..." Sein Schüler lachte und biss von seinem Stück der Katze ab.
" Ja... Klar..." stotterte der Jäger als er sein Essen näher und näher zum Mund führte. Er biss ein kleines Stück ab. Er kaute auf seinem Stücken Fleisch herum. Kurz danach nahm er einen großen Bissen. Es schmeckte wie Hühnchen, fand Randy. Es war komisch, aber lecker. Schnell war das erste Stück verzeht und danach kam ein weiteres. Dazwischen wurden von dem Nordmann ungefähr 3 Bierkrüge leer gemacht. Als der Jäger satt war ging er zu Ganzo und signalisierte ihm, das er mit kommen solle. Die beiden gingen einige Meter vom Lagerfeuer weg und Randy fing an...
" Ich finde es ist ein guter Zeitpunkt für deine Prüfung..."
" Aber es ist dunkel!" antwortete Ganzo.
" Jaja... Wenn du alle Ziele triffst, kann ich dir nichts mehr beibringen... Also es geht so... Ich werde hier jetzt 2 Fackeln aufstellen relativ nah nebeneinander... durch diesen Lichtkegel werde ich Ziele werfen, die du abschießen wirst..." Randy stellte die beiden Fackel auf und stellte sich einige Meter weiter. Er sammelte ein paar Ziele und fragte seinen Schüler ob er bereit wär. Dieser war bereit und es ging los. Randy fing an....
-
Kloster
Françoise strich sich eine weißblonde Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihren Besucher an. Natürlich war es noch nötig, Saraliel durch eine Weihzeremonie offiziell in den Stand eines Feuermagiers zu erheben. Darum war seine Bitte nur allzu verständlich und Françoise wollte sie ihm auch nicht ausschlagen.
»Wohl an denn, ich werde für eine Weihe einige Dinge benötigen.«, sagte die Priesterin promt und wies den Feuermagier zur Tür. Sie folgte ihm und gemeinsam verließen sie den Turm in Richtung Hof. »Ich ziehe es vor, die Zeremonie klein zu halten, ohne besonders viele Zuschauer. Meine eigene Weihe verlief gleichermaßen. Außer mir und dem Weihleiter war niemand anwesend. Allerdings hatte das noch andere Gründe, die in deinem Fall nicht zutreffen.«
Zusammen mit Saraliel erreichte Françoise die Tür zu den Kellergewölben, wo auch die Alchemielabore zu finden waren. Es dauerte einige Zeit, bis die Priesterin dort das gefunden hatte, was sie suchte. Aber schließlich hielt sie eine kleine Flasche und eine Keramikdose in Händen.
»Wir werden noch eine Robe benötigen.«, sprach die Zauberin, aber mehr zu sich selbst, als an Saraliel gerichtet. Das letzte, was sie weihte, war ein Schwert gewesen. Dies hier verlangte mehr Fingerspitzengefühl und Françoise wusste nicht so recht, ob sie dem gewachsen wäre. Im Grunde war es aber nur eine kleine Sache, eine Angelegenheit des Protokolls halber.
Trotzdem durchsuchte Françoise mit einer gewissen Nervosität die Kleiderschränke. Sie erinnerte sich, dass ihr die Zeremonienrobe nicht besonders gut passte. An der Taille zu weit und auf Brusthöhe zu eng. Aber nichts anderes war zu erwarten, schließlich war sie für Männer geschnitten gewesen. Hier hatten sie nun ein ähnliches Problem, denn Saraliel war auch nicht unbedingt durchschnittlich, was die Körpermaße anbelangte. Schließlich griff die Priesterin die größte der Roben heraus, auch wenn sie wohl trotzdem nicht perfekt passen würde. Aber letztlich war es auch nur für die Dauer der Zeremonie.
»Bitte zieh diese Robe über.«, sagte Françoise und reichte Saraliel das Gewand, »Ich werde in der Zwischenzeit zum Heiligtum hinaufgehen und dort die Weihe weiter vorbereiten. Wenn du noch einige Minuten nachdenken oder meditieren möchtest, ist dies also der richtige Augenblick dafür. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.« Mit diesen Worten machte die Priesterin auf dem Absatz kehrt und ließ den Feuermagier allein in der Kammer zurück.
-
Einen langen Augenblick starrte der Riese die kleine Innosstatue des Raumes an, dann ging er sanft in die Knie, neigte sein Haupt und legte die Hände, von sich gestreckt, vor sich auf den Boden. Letztlich war nun endlich der Moment gekommen, den er ersehnt hatte. Von dem er geträumt hatte all die Jahre in der Sträflingskolonie. An dessen Hoffnungsschimmer er sich die drei Tage in Schnee und Eis geklammert hatte wie an einen Strohhalm. Er hatte gehallten. Dieser winzige Hoffnungsschimmer war es gewesen, der ihn am Leben gehalten hatte und er war es, der ihn noch immer am Leben hielt. Seine Augen weiterhin geschlossen fühlte er tief in sich hinein und konnte die Magie sanft durch seine Venen pulsieren fühlen. Auch sie schien ihm ein Gefühl von Zuversicht geben zu wollen. Das Gefühl, dass er den Weg den er nun beschreiten würde, nicht verfluchen würde, sondern auf ihm erblühen sollte. Er würde in die Fußstapfen seines Vaters treten und fortsetzen, was er mit allen Mitgliedern des Ordens begonnen hatte: Die Gerechtigkeit wiederherzustellen. Den Menschen ihren Halt wiedergeben und nicht verzagen auch nicht in der Situation.
Entschlossenheit brodelte wie Magma in seinem Inneren als er sich wieder erhob. Er wusste nicht wie lange er gekniet hatte, doch es kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Ein klarer Himmel empfing ihn als er aus dem Gebäude hinaus trat und fasziniert den Innenhof entlang schritt. Seinem Schicksal entgegen. Er war kein Mensch der die Aufmerksamkeit suchte und so war es ihm sehr recht, dass die Weihe keine allzu große Aufmerksamkeit erhaschen würde. Er und seine Weihleiterin, sowie Innos der über sie wachte. Mehr brauchte es nicht. Ja vielleicht hätte sein Vater noch hier sein sollen. Sehen, was aus seinem Sprössling letztendlich geworden war. Doch wo er sich herumtrieb wusste keiner. Ob er ihn bald wieder sehen würde? Darauf gab es keine Antwort. Nachdem was passiert war….
Saraliel schüttelte den Gedanke wie ein lästiges Insekt ab und ging mit aufrechter Haltung dem Inneren des Heiligtums entgegen. Von weitem konnte er schon die Wärme und das Licht erahnen, die sich im Inneren befanden. Sie warteten auf ihn.
-
Noch den Geschmack der vorzüglichen, gerade gar gegrillten Wildkatze auf der Zunge, überwand sich Ganzo die Prüfung seines Lehrers anzugehen. Der Bogenlehrmeister hatte ein Fackelpaar aufgestellt mit der Absicht Ziele durch den relativ geringen Bereich des Lichtkegels zu werfen. Die Prüfung bestand darin, trotz der Dunkelheit und den erschwerten Bedingungen so viele Ziele wie möglich zu erwischen. Der Ex-Söldner machte sich bereit, wischte die noch mit Fett beschmierten Finger an seiner Rüstung ab und griff nach seinem Kriegsbogen. Dann schätzte er den Abstand bis zum Ziel und legte langsam an. Ein Pfeil wanderte vom Köcher zwischen die Finger und schließlich auf die Sehne. Dann wurde der Bogen gespannt und ein kurzes…
„Bereit.“
…ausgesprochen. Kurz darauf flogen schon die ersten hölzernen Zielscheiben, kaum größer als ein Bierdeckel durch die Schusslinie. Ein Schuss folgte, dann noch einer. Beide wurden vom vereisten Boden gestoppt. Der Nordmann brummte, und legte wieder an. Mittlerweile hatte Randy schon gut fünf Scheiben geworfen und Ganzo hatte noch keine getroffen. Er hatte nicht erwartet, dass seine Ziele derart klein ausfallen würden. Er atmete tief ein, fasste neuen Mut, gab Randy ein Zeichen und hielt den Atem an. Dann wieder eine Bierdeckelgroße Zielscheibe. Diesmal verfehlte er sie nur knapp, er hatte einen ganz kleinen Tick zu früh losgelassen. Auch die restlichen Pfeile gingen nur haarscharf an ihrem Ziel vorbei. Er wurde präziser.
Mittlerweile waren alle Zielscheiben verworfen und Randy machte sich daran sie wieder einzusammeln. Auch Ganzo nutzte die Zeit, einige der Pfeile zu suchen, würden sie sonst nur unnütz herumliegen. Mit vollgeladenen Köcher, stellte er sich wieder an die Ausgangsposition und wartete den nächsten Wurf ab. Dieser kam ohne große Verzögerung. Diesmal wusste Ganzo was zu tun war. Oberstes Gebot war den Atem anzuhalten, damit er den Bogen absolut ruhig halten konnte. Seine Arme hatten sich im Laufe des Trainings an die hohe Spannungskraft der Waffe gewohnt, und er konnte sie nun locker viele Minuten gespannt halten. Das erste Geschoss flog an der Scheibe vorbei, Randy hatte sie mit mehr Kraft durch die Luft befördert, als die davor. Mit dem zweiten Schuss landete Ganzo einen Volltreffer. Und es blieb nicht dabei. Entweder war es eine Glückssträhne, oder er hatte es endlich drauf. Denn der Rest der Holz-Bierdeckel wurde von Ganzos Pfeilen durchlöchert. Am Ende war es eine willkommene Hilfe für Randy, der anhand der darin steckenden Pfeile genau wusste, wo die Plättchen lagen.
Stolz über seine Treffgenauigkeit stolzierte der Nordmann seinem Lehrer entgegen. Er hatte es geschafft, zumindest war er dieser Meinung. Ob sein Lehrer dies genauso sah, würde sich herausstellen.
-
Eigentlich waren sie nicht dafür gedacht gewesen, aber irgendwie boten sich die Pfeiler, auf denen einstmals die Kelche des Feuers Platz fanden, geradezu dazu an, die Utensilien für die Weihe zu tragen. In Ermangelung eines Altares war der Priesterin auch nichts anderes übrig geblieben, als nach einer Notlösung Ausschau zu halten. Aber Innos würde es sicherlich verzeihen. Während sie die einzelnen Schritte der Zeremonie noch einmal im Kopf durchging, wanderte Françoise vor der großen Statue des Sonnengottes auf und ab. Ihre eigene Weihe war schon so lange her und das Prozedere nicht mehr sofort gegenwärtig. Aber die Bücher wussten Rat. Und die meisten Bücher, die sie gelesen hatte, kannte die Priesterin Wort für Wort.
Nochmals zählte sie in Gedanken die Schritte ab und blieb dann abrupt stehen. Sie hob den Kopf und sah dem steinernen Innos ins Angesicht. Er regte sich nicht, auch kein Zwinkern. Gedankenverloren starrte die Zauberin immer noch hinauf, als sie schließlich Schritte hinter sich hörte. Als sie sich umdrehte, erkannte Françoise Saraliel, gekleidet in der Zeremonienrobe.
»Ich bitte dich, niederzuknien.«, sagte Françoise und stellte sich auf die erste Stufe, die zur Innos-Statue hinaufführte. Saraliel tat wie ihm geheißen war und ging auf die Knie. Die Luft um sie herum schien zu stocken, dabei wurde es so leise, dass außer dem Rauschen der Flammen im nahen Kelch nichts mehr zu hören war. Mit einem Seitenblick befahl Françoise zuerst die kleine Keramikdose herüberzuschweben und sanft in ihren Händen zu landen.
»Innos selbst hat dich erwählt«, begann die oberste Feuermagierin ihre Rede, »denn in dir sah er einen würdigen Vertreter seiner Macht und seines Glaubens in dieser Welt. Du hast dich hervorgetan unter vielen anderen, die nach demselben Ziel strebten, und der Lohn für diese Mühen, wird zugleich eine neue Bürde sein. Denn mit den Privilegien, die dir nun zuteil werden, gehen genauso Pflichten einher. Die Pflicht, Innos' Gerechtigkeit stets im Herzen zu tragen. Die Pflicht, ihm treu zu dienen. Die Pflicht, den Menschen zur Seite zu stehen.«
Für einen kurzen Augenblick hielt die Priesterin inne und setzte dann ihre Rede fort.
»Aber dafür bist du reich beschenkt. Niemals mehr wirst du allein auf Erden wandeln. Nicht nur stehen von nun an deine Brüder und Schwestern unserer Kirche an deiner Seite, sondern auch Innos selbst wird über dich und deine Schritte wachen. Ein unzertrennliches Band wird zwischen Innos und dir geschmiedet werden, welches für die Ewigkeit bestimmt ist.«
Mit ihrem Finger tippte die Zauberin in die kleine Dose, die mit Asche gefüllt war. Im Anschluss legte sie ihn auf die Stirn Saraliels und hinterließ einen schwarzen Abdruck.
»Die Asche symbolisiert uns selbst. Aus ihr kamen wir und zu ihr werden wir.«
Die kleine Flasche schwebte sanft in die Hände der obersten Feuermagierin herüber. Françoise öffnete sie, träufelte ein wenig des Wassers auf ihre Fingerspitzen und fuhr dann mit ihnen über den Aschefleck auf Saraliels Stirn und wischte ihn fort.
»Innos' geweihtes Wasser soll uns reinwaschen und vollends zu seinem Diener werden lassen.«
Sowohl Keramikdose wie auch die Flasche waren im nächsten Augenblick wieder an ihrem angestammten Platz. Françoise hob die Hände auf Brusthöhe, mit den Handflächen zum Himmel gerichtet.
»Vollende den Ritus und sprich mir nach.«
»Schwörst du vor dem allmächtigen Herrn Innos, seiner Diener und der heiligen Flamme
dass von nun an und auf ewig dein Leben mit dem Feuer verbunden ist
bis dein Körper und dein Geist Ruhe finden
in seinen heiligen Hallen und das Feuer des Lebens erlischt.«
-
„Ich schwöre vor dem allmächtigen Herrn Innos, seiner Diener und der heiligen Flamme, dass von nun an und auf ewig mein Leben mit dem Feuer verbunden ist, bis mein Körper und mein Geist Ruhe finden wird, in seinen heiligen Hallen und das Feuer des Lebens in mir erlischt“
Es war wie ein Zauber den er ausgesprochen hatte. Ein Zauber der ihn band, der ihn ausfüllte, ja der ihn in Zukunft definieren würde. Etwas tief in ihm regte sich, erfüllte erst sein Herz, dann seinen gesamten Brustkorb und schließlich, durch seine Adern, den gesamten Körper mit seltsamer Euphorie. Er fühlte Kräfte und Gedanken, wo vorher keine gewesen waren. Er fühlte wie er die Magie leiten konnte und obgleich seine Kräfte nicht im Mindesten gestiegen waren, so war er sich doch sicher, dass sie vertrauter waren. Fassbarer. Ja er meinte sie besser verstehen zu können. So als hätte Jemand eine Kammer des Wissens in seinem Kopf geöffnet, die nur darauf gewartet hatte geöffnet zu werden und ihm nun ihre wohl gehüteten Geheimnisse offenbarte. Nicht sofort, aber stetig. Nur soviel wie der Körper des neuen Feuermagiers zu fassen im Stande war. Saraliel hob kurz den Kopf, doch dann hielt er mitten in der Bewegung inne. Da war noch etwas. Etwas, dass nicht aus seiner Kraft entstand, etwas Äußeres. Die unermesslich große Präsenz, die mit ihm verbunden war. Die er nicht nutzen konnte, von der er aber lernen konnte und auf die er vertrauen konnte. War das die Kraft Innos? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls strahlte sie eine Wärme aus, die kein Feuer dieser Welt jemals zu vollbringen im Stande war, denn sie verbrannte nicht, sie erhellte nur.
Ein Grinsen lag auf den Zügen des Magiers, als er aufstand und Françoise anblickte. „Ich danke euch. Ich werde mein Bestes geben“. Noch nie im Leben hatte er Worte so ernst gemeint. Nun da er wahrlich und ehrlich seinen Teil der Erwählung dazugesteuert hatte war er bereit für neue Herausforderungen. Er würde sich stellen, egal was auf ihn wartete.
-
Chiarah hatte den Anderen etwas zugehört, sie selber hatte ja nichts beizutragen. Succa hatte sie dann auf die Jagd geschickt, einen Hirsch sollte sie erlegen. Ganz einfach würde das sicher nicht werden, Hirsche konnte man am besten bei Dämmerung oder Tagesanbruch erwischen aber mitten in der Nacht würde sie ihren Schlafplatz aufspüren müssen.
Die Gardistin war schon lange vergeblich auf der Suche, es war mitten in der Nacht, ihr war kalt und müde war sie. Zum Glück spielte das Wetter mit, so konnte der abnehmende Mond noch genug Licht spenden.
Eine Spur hatte sie schon mal entdeckt aber wo diese sie hinführen würde konnte sie natürlich noch nicht sagen Immer wieder sah sie Hinweise, die auf Hirsche schließen und die junge Frau wurde vorsichtig. Ihren Bogen hielt sie bereits in der hand und einen Pfeil hatte sie auch schon auf die Sehne gelegt.
Hinter ein paar Büschen lag tatsächlich ein Hirsch aber von ihrer Position aus konnte sie ihn unmöglich treffen. Er würde sofort flüchten sobald er die Gardistin bemerken würde, sie musste also schnell reagieren. Langsam näherte sie sich dem Hirsch, Yasmin blieb ruhig, lief einfach langsam weiter. So konnte sich Chiarah ganz auf ihre Beute konzentrieren und plötzlich ging alles sehr schnell. Der Hirsch hatte sie bemerkt, sprang auf und wollte fliehen, genau in diesem Augenblick schoss ihm die gadistin in seine Flanke.
Jetzt hatte er keine Chance mehr ihr zu entkommen und Chiarah zog schnell einen neuen Pfeil aus dem Köcher und schoss erneut auf den Hirsch. Mit diesem Schuss hatte die Gardistin wohl seine Lunge getroffen, röchelnd brach der Hirsch zusammen.
Jetzt erst stieg sie ab und lief zu dem Hirsch um ihm sein Fleisch zu entnehmen. Sein Fleisch war zart und ganz sicher sehr lecker. Chiarah verpackte es sauber in ihrer Tasche und ritt dann wieder zurück.
-
Bittere Kälte hatte den Leib des Magiers durchzogen, bis er sich letztendlich eingestehen musste, dass er sich hoffnungslos im nicht enden wollenden Schneetreiben verirrt hatte. Abgesehen von Mogli stapfte er ganz alleine durch den knietiefen Schnee, sein Orientierungssinn hatte ihn seit langem im Stich gelassen und nicht einmal der seit langer Zeit wieder klare Himmel, an dessen Gipfel sich die Sonne empor kämpfte, brachte irgendwie Licht in die Ungewissheit. Die Mittagszeit konnte nicht mehr fern sein, dennoch stand die glühende Scheibe tief am Himmel, dass sie es gerade einmal vermochte, über die Bergwipfel hinweg zu reichen, die den Mann und sein Muli umringten. So sehr hatte er auf einen Wink von Adanos gehofft, besonders nachdem er ihn so unmissverständlich auf den Weg geschickt hatte. Vielleicht versuchte er sich durch diese Gedanken nur von der Kälte abzulenken, doch allmählich kam sein Glauben ins Schwanken.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
|