Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 8 von 21 « Erste ... 4567891011121519 ... Letzte »
Ergebnis 141 bis 160 von 401
  1. Beiträge anzeigen #141
    Schwertmeisterin Avatar von Selara
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    803
     
    Selara ist offline
    Mitten in der Nacht war Selara überraschend in einen Schneesturm geraten und zum Glück ein halb verfallenes Bauernhaus gefunden. Wohl wurde es von den Orks zerstört und die Bauern hatten den Hof nicht weiter bewirtschaftet. Bestimmt aus Angst wieder überfallen zu werden wenn sie es wieder aufgebaut hatten.
    Selara konnte die Besitzer schon verstehen, da steckte man viele Jahre seine ganze Kraft in die Arbeit auf so einem Hof und mit einem Schlag wurde alles zu Nichte gemacht, wenn man dann daran denkt, dass es wieder passieren könnte, also Selara wüsste nicht ob sie die Kraft gehabt hätte weiter zu machen.
    Im Keller hatte die Novizin Schutz gefunden, sicher hätte sie sich nach Vengard teleportieren können aber da sich Selara noch etwas in Myrtana umschauen wollte unterließ sie das.

    Nach ihrer bestandenen Prüfung hatte sie die Pilgergruppe verlassen, mit zurück nach Al Shedim wollte sie dann doch nicht, was aber nicht hieß, dass sie die Wüstensiedlung nicht mal wieder aufsuchen würde.

    Ihre erschaffene Lichtkugel hatte Selara zum Glück nicht lange gebraucht, in dem Keller war so einiges vorhanden, an die Lebensmittel ging sie zwar nicht mehr ran aber eine Fackel leistete doch gute Dienste. Dank ein paar Decken hatte sie es sich dann auch in einer Ecke des Kellers gemütlich gemacht und wollte auch die Zeit nutzen um etwas zu schlafen, ihren Bogen legte sie neben sich auf den Bogen, obwohl sie glaubte eigentlich recht sicher zu sein konnte man ja nicht wissen.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Gießen, Mittelhessen
    Beiträge
    2.421
     
    Grimbar ist offline
    Schmatzend,gebückt aber zumindest frisch gewaschen und mit reinen Klamotten saß Grimbar vor dem kleinen brodelnden Kochtopf den er ,mit Fleisch gefüllt, über das Lagerfeuer gehängt hatte. Sein Frühstück bestand heute aus etwas untypischen Fleisch denn morgens war so etwas herzhaftes eher ungewohnt zumindest was die Gegend um Vengard anbelangte. Hier machte man sich zum Frühstück eigentlich eine Brotzeit wenn man das Geld hatte und Hunger brauchte man natürlich auch.

    Doch bei Grimbar war ja sowieso alles etwas anders weshalb das eigentlich nichts ausmachte und er lediglich etwas festes zu beißen haben wollte. Ein letztes mal rührte er im Kochtopf um,kostete ein Stück Fleisch,sah es als durch an und mit einer Kelle schöpfte er sich etwas davon in eine Schale. Obwohl das Essen schon von gestern war schmeckte es wieder aufgewärmt immer noch sehr gut wenn nicht sogar besser.

    Zum Glück konnte der Novize kochen denn hier in der Wildnis sollte man sich etwas ohne fremde Hilfe zubereiten können. Grimbar hatte es teilweise aus einem Buch und teilweise einfach so gelernt als er ein wenig ausprobiert hatte.
    An seine Kindheit konnte er sich fast an nichts erinnern und wen ihm etwas einfiel dann nur als wäre es ganz weit weg und davor ein nebliger Schleier. Nach seinem Unfall war er bestimmt anders geworden aber bestimmt sagen konnte er es nicht denn an sich selbst und seinen inneren Charakter konnte er sich nicht erinnern.

    Aber das war ihm momentan herzlich egal er wollte etwas Essen nämlich sein Fleisch und im nächsten Moment zerkaute er genüsslich sein Frühstück.

  3. Beiträge anzeigen #143
    Schwertmeisterin Avatar von Chiarah
    Registriert seit
    Aug 2006
    Beiträge
    942
     
    Chiarah ist offline
    Was Chiarah vorgefunden hat war kein einfacher Keller gewesen, es waren weit verzweigte Gänge mit Lagerräumen die in unregelmäßigen Abständen kamen. Die Gardistin wusste damit nicht wirklich viel anzufangen. Vielleicht war das ein Unterschlupf von Schmugglern gewesen oder ein Versteck des Feindes.
    Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit, in Abständen steckten Fackeln in ihren Wandhalterungen und sie brannten. Chiarah entledigte sich sofort ihrer Fackel und machte sich kampfbereit.

    Langsam lief sie weiter, zu hören war nichts von der Gardistin, die Kunst des Schleichens beherrschte sie perfekt und nutzte diese Kunst natürlich auch.

    Immer sicherer wurde sich Chiarah, dass es auch noch andere Ein- und Ausgänge geben musste, sie wusste nur nicht was das sollte. Das schien alles schon sehr alt zu sein, schon möglich, dass das vor langer Zeit mal von Schmugglern angelegt wurde.

    Wer aber nutzte dieses versteckte Lager oder wie auch immer sie es nennen wollte jetzt?

    Chiarah wusste es nicht, noch nicht, sie hatte aber jetzt doch vor es herauszufinden. In der Ferne dachte sie wieder Stimmen zu hören, war sich aber absolut nicht ganz sicher. Wenn die Gardistin aber etwas herausfinden wollte musste sie so oder so weiter gehen. Die Räume an denen die vorbei kam waren leer und sie schienen auch schon lange nicht mehr benutzt worden zu sein. Ihr war aber absolut nicht klar warum hier die Fackeln brannten wenn der teil gar nicht mehr genutzt würde, vielleicht war es einfach jemandem langweilig gewesen. Es konnte ihr eigentlich egal sein aber Chiarah versuchte alles was sie wahr nahm auch zu verarbeiten.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #144
    Deus Avatar von Lobedan
    Registriert seit
    Jan 2007
    Beiträge
    29.109
     
    Lobedan ist offline
    Die Kämpfe waren aus vielerlei Sicht etwas Besonderes gewesen, zuletzt als dann Ryu aufgetaucht war, wobei die Schrate sicher auch eine spezielle Herausforderung für jeden angehenden Meisterakrobaten gewesen wären. Doch nun war es anders gekommen, Ornlu hatte Gobbo-Jack eigentlich im Alleingang bezwungen und - was aus Sicht des Lehrmeisters mehr als überzeugend war - zuvor entwaffnet. Gut, das Entwaffnen war an sich keine Herausforderung, wenn man sich damit auskannte, aber Ornlu hatte es zuvor nicht gelernt, genau wie Griffin, um so mehr war Lobedan stolz auf die beiden und ihre Selbstständigkeit. Damit auch beide seine Schüler auf gleiche Weise aus der Lehre gingen, hatte er Griffin ebenfalls vor die Herausforderung des Entwaffnens gestellt. Der Nomade hatte auch einfach wieder mit seinem Langschwert kämpfen wollen, welches ihm die Goblins ja leider geklaut hatten. Die Fähigkeiten dazu hatte er noch, schließlich war seine Lehre alles andere als lange her, Griffin tat sich aber auch nicht schwer ihm das Schwert aus der Hand zu schleudern. Eigentlich glücklich darüber war es dem dunkelhaarigen dann nicht schwer gefallen die folgenden Worte über die Lippen zu bringen:
    "Es war wirklich eine schöne Zeit mit euch beiden als Schüler. Ich musste nie wirklich lange reden, wir hatten sicher alle unseren Spaß und ihr hattet auch kaum Probleme die Übungen, die ich euch stellte, zu meistern. Die Tatsache, dass ihr eigentlich zweimal - einmal in Silden an der Mühle und einmal hier in der Höhle - gegen eine solche Überzahl von Goblins gekämpft habt und dabei nicht schlecht aussaht, sollte eigentlich genügen, euch zu Meistern in diesem Fach zu erklären. Aber ihr habt noch mehr bewiesen, vor allem die Durchhaltekraft auf dem Weg hier her, in Silden bei den Übungen und eure an sich schon überzeugenden Fähigkeiten sind wirklich beachtenswert. Ich denke wenn ihr weiter selbst an euch arbeitet - und das könnt ihr - sollte euch auf Dauer kaum jemand etwas entgegenzusetzen wissen. Nennt euch von nun an also - wenn ihr es denn wollt - Meister der Akrobatik!"

    Was danach kam war eigentlich kaum einer Beschreibung würdig. Neben diversen Sticheleien hörte man auch das eine oder andere Wort der Freude aus den Gesprächen von Griffin und Ornlu. Lobedan konnte nicht anders als einfach schmunzelnd dabei zu stehen, die beiden waren schon ein seltsames Paar, seltsam jedoch im positiven Sinne.
    Danach kam eigentlich nichts Besonderes mehr, sie setzten ihren Weg nach Vengard fort, Gwydion hatte gemeint, er wolle mit ihm gehen, wahrscheinlich wusste er genau so gut mit den Reizen Khorinis umzugehen. Es war - und das meinte der Nomade einfach nur aus Intuition - sicher nicht mehr weit.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Kriegerin Avatar von Exorbita
    Registriert seit
    Oct 2005
    Beiträge
    426
     
    Exorbita ist offline
    Exorbita war schon eine Weile unterwegs, es war zwar nicht das beste Wetter aber die Bewegung tat dem Mädchen gut. Sie spazierte an einem Flussufer entlang und hatte viel Zeit damit verbracht einen Schwanenpaar zu beobachten, es waren einfach wunderschöne Vögel, wie sie fand.
    Myrtana gefiel ihr selbst bei diesem Wetter, sie freute sich schon sehr auf den nächsten Frühling, wenn die ganzen Pflanzenwelt wieder zum Leben erweckt würde und die Vögel, die vor dem kalten Winter geflohen waren zurückkehrten.

    Plötzlich stoppte Exorbita, sie musste mit ansehen wie sich drei Lurker über einen Mann her machten, der war aber wie es aussah schon so gut wie erledigt und so dachte sie gar nicht daran sich einzumischen. Alleine gegen drei Lurker würde sie ganz sicher noch den kürzeren ziehen.
    Sie lief aber auch nicht weiter oder weg, sondern blieb in sicherer Entfernung stehen und wartete bis die Lurker fertig waren. Von weitem sah es so aus, als ob der Kerl recht vermögend war, zumindest ließ seine Kleidung darauf schließen.

    Es dauerte aber irgendwann zogen sich die Lurker zurück und Exorbita näherte sich nun dem Leichnam. Ein schöner Anblick war es nicht und durchsuchen wollte sie ihn ganz sicher nicht mehr aber als sie sich gerade umdrehen wollte fiel ihr sein Schwert auf, das neben ihm lag. Es war ein wirklich schönes Stück und das Mädchen schnappte es sich auch sofort. Etwas angewidert nahm sie sich auch noch die Scheide, die zum Glück noch makellos war und lief wieder Richtung Faring. Für einen Tag hatte sie genug Bewegung und sie freute sich aber auch schon wieder auf ihr Training, da würde sie ihr neues Schwert wohl zum ersten mal auch nutzen können.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Gorbag
    Registriert seit
    Jun 2007
    Ort
    Grobaghausen
    Beiträge
    1.171
     
    Gorbag ist offline
    Kritisch beäugte Gorbag den Morra, der nicht weit von ihm entfernt mit dem Rücken zu ihm auf einer Lichtung mit seiner Axt in der Luft herumfuchtelte. In letzter Zeit hatte das seltsame Verhalten Kynes aufgehört und dem Späher kam es eigentlich so vor, als würde der Kerl wieder der alte sein, doch richtig sicher, war sich Gorbag da auch nicht. Vielleicht war es auch nur ein Trick des bösen Geists, der den Körper seines Begleiters in Besitz genommen hatte, oder aber, Kyne wehrte sich gegen den feigen Eindringling und vielleicht hatte er ihn sogar schon besiegt und war wieder normal?
    Eine Zeit lang schaute Gorbag dem Morra noch bei seinen Übungen zu, ehe er beschloss, etwas zu tun.
    Grimmig zog der Ork sein Krush Varrok vom Rücken und trat auf die Lichtung. Ein paar Übungen würden Kyne bestimmt nicht schaden und der Rüstungsschmied war sich sicher, dass nichts besser auf einen Kampf vorbereitete, als ein Kampf oder zumindest die Vorbereitung auf diesen. Außerdem war der Ork es dem Morra schuldig, ihm noch ein paar Kniffe im Umgang mit der Axt zu zeigen, da er diesen in den letzten Tagen in den Kämpfen ziemlich hart rangenommen und nicht gerade die größten Chancen gelassen hatte.
    " Bei den Kämpfen zwischen uns habe ich gesehen, dass du zu berechenbar mit der Axt bist, Morra. Es ist oft von Vorteil, nicht jeden Schlag zu führen und auch mal im Schlag abzubrechen und die Richtung zu verändern. Finten, Täuschungen und Tricks sind gut, solange sie nicht unehrenhaft geführt werden und Schande über dich und den bringen, der sie dir beigebracht hat." Nach dieser Ansprache stoppte Gorbag und betrachtete genau die Regungen des Söldners, der jedoch undurchschaubar zurückguckte und nicht erahnen ließ, was in ihm vorging.
    " Führe deine Übung weiter fort und stelle dir einen dreckigen Rebellen vor, der dich zum Kampf herausgefordert hat." Mit diesen Worten zeigte Gorbag Kyne ein paar Schläge, bei denen er schnell die Richtung veränderte, oder auch einfach einen Schlag mit seinem Krush Varrok antäuschte, um dann einen kräftigen Hieb mit seiner freien Pranke auszuteilen.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Kämpfer Avatar von Win'Dar
    Registriert seit
    Sep 2003
    Ort
    Mal hier, mal dort, nie lang am selben Ort
    Beiträge
    345
     
    Win'Dar ist offline
    Ein schwaches Lächeln, linksseitig, wie immer. Sein Leben bestand in der Regel daraus, Gedanken für sich zu behalten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sie mit jemandem teilen? Das war . . . ungewohnt.
    "War nur so ein Gedanke", versuchte er das Thema zu beenden.
    Sie starrte weiter in seine Richtung. Erwartungsvoll, als ob sie nicht wahrhaben wollte, dass da nichts mehr kommen würde.
    Win'Dar blickte zur Seite um zu sehen, was sich so lange anzustarren lohnte. Das interessanteste Objekt fand er in Form eines völlig rindenlosen Baumes, den ein Specht in moderne Kunst zu verwandeln versucht hatte. Das Ergebnis war interessant, aber immer noch ein Baum.
    Er sah wieder zu Redsonja. Wie jetzt, starrte sie ihn die ganze Zeit an? Das war ja fast unangenehm.
    "Hab ich was zwischen den Zähnen?", fragte er irritiert.
    Ihre Blickrichtung blieb gleich. Win'Dar stöhnte und ging in die Knie, um seinen Fuß zu entlasten.
    "Hör mal, ich red nicht gerne über Dinge, die ohnehin nicht eintreffen werden. Träume, Hoffnungen - der ganze Kram. Träume zu teilen bedeutet, einer Illusion hinterherzujagen. Am Ende bleibt nichts weiter als eine schwache Hoffnug, die qualvoll zu Grunde geht."
    Ein Messer materialisierte sich in seiner Hand. Er rammte die Klinge in den Boden und begann, ein kleines Loch zu buddeln. Vielleicht ein kleines Grab. Gerade groß genug für die ganzen dummen Ideen, die durch seinen Kopf spukten.
    "Ich . . . ich hab mir überlegt, wie es weitergehen könnte", fing er den Gedanken schließlich wieder ein.
    "Ich glaub, dass meine Vergangenheit zurückkehren wird, wenn ich Fayle begegne. Und das . . . wäre das Ende. Für mich, so oder so."
    Er unterbrach seine Arbeit um in das Loch zu starren.
    "Naja, und da hab ich mir gedacht . . . was wäre, wenn es einfach nicht passieren würde? Wenn ich irgendwie . . . der bleiben würde, der ich bin. So wie jetzt. Und . . . danach vielleicht einen Weg finden, gegen die Keuche, mein ich. Den ganzen Mist vergessen."
    Win'Dar steckte das Messer in den Boden und wischte die Haare aus dem Gesicht.
    "Ziemlich dumm, ich weiß."

  8. Beiträge anzeigen #148
    Auserwählter Avatar von Dragan
    Registriert seit
    Apr 2006
    Ort
    Unter den Fittichen Innos'.
    Beiträge
    6.047
     
    Dragan ist offline
    Knurrend schob Dragan sich und Sentinel weiter, mit Dreck und Blättern beschmutzt, kleinen Wehwechen und einem unermesslich großen Hunger. Der Untote war immer noch auf Jagd, ließ den Gejagten keine Auszeit und wurde auch nicht müde, was eigentlich klar war, dieses Drecksding war ja auch tot. Jedesmal, als es mit seinen Klauen, die mal Hände darstellen sollten, versuchte einen Treffer zu landen, lief eine dunkle Flüssigkeit an ihm runter, entblößte immer wieder aufs Neue kleine, dicke Maden, die von Glied zu Glied krochen und dazu auch passende Unterarten von Löchern. Wenn nicht bald etwas geschah, würden die Drei auch bald so unehrenhaft enden wie ihr Gegner und trostlos wie Behinderte umherirren. Bei dieser Vorstellung verbreitete sich eine Gänsehaut auf Dragans Torso, besetzte nach wenigen Herzschlägen auch Beine, sowie Arme und Nacken. Aber so wird es hoffentlich nicht aufhören, deswegen muss ein neues Unterfangen ausgebrütet werden. Wenn er wenigstens wüsste, wo Redsonja und Win'Dar waren, ob sie überhaupt noch lebten und wenn ja, wie sie diesen grotesken Zombie losgeworden sind. Schläge, ebenso wie Schnitte und Steine, nichts verschaffte Troan, Sentinel oder auch Dragan einen kleinen Vorteil.
    Zudem war der Halbtote auch sehr schnell, überaus schnell, schneller als
    der Goldschmied selbst oder ein anderes menschliches Wesen. Verzwickte Situation verdammt, irgendwas musste doch helfen. Alte Tavernengeschichten wurden angezapft, Lagerfeuergequatsche und Unterhaltungen. Alles lief aufs selbe hinaus, irgendwas mit Köpfe abhacken und danach verbrennen, im Prinzip das Gleiche. Scheisse...

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #149
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.849
     
    Callindor ist offline
    So schritten sie also durch das mit Laub bedeckte Unterholz des angrenzenden Waldes nahe Vengard. Während Morlon sich so die Umgebung besah, kümmerte sich Callindor eher um Ansicherung nach hinten. Schließlich wollte er keine störenden Zuschauer bei seinem Kunststück. Er war seinem Ziel nun schon sehr nahe. Sie würden sich zu dem Nistplatz des Rehs begeben, das er vor Monaten gertoffen hatte und dort würde es dann passieren. Morlon würde den Tod finden und das durch seinen einst guten Freund Callindor, doch der Feuermagier hatte sich selbst dieses Schicksal auferlegt, als er Callindor verriet und ohne Absprache mit dem Kapitän eine Überfahrt orderte. Dafür verdiente der Innosgläubige den Tod, daran gab es für den Adlaten keinen Zweifel. Er hatte es nie soweit kommen lassen wollen, doch inzwischen hatte er sich mit diesem Weg der Entscheidung abgefunden.
    So rückten sie immer tiefer in den Wald vor und zielsicher führte der Bursche den Ranghöheren zu seinem Lager. Mit Sträuchern und Setzlingen verdeckt, fiel das mit Blattwerk umsäumte Waldlager gar nicht auf, wenn man nicht wusste, das dort ein Lager war.

    "Wir sind da ..."

    Das war alles, was Callindor zu Morlon sagte, der sich nur fragend umsah, denn nach einem guten Jagdgrund sah das nun wirklich nicht aus.

    "Und wo sind wir hier genau?"

    "Das ist das Lager, dass ich mir mit Grimbars Hilfe zusammengezimmert habe. Und so, wie es aussieht, ist er immer noch da."

    Der Schwarzhaarige wies nur mit seiner Hand in die entsprechende Ruichtung und Morlon erkannte wirklich jemanden, der sich dort herumtrieb. Beide gingen weiter drauf zu und schon bald begrüßten sich die Zauberkundigen. Eigentlich wollte es Callindor nicht so machen, doch um zu dem Nistplatz zu kommen, musste er notgedrungen an dem Lager vorbei, demnach war eine Konfrontation mit Grimbar unvermeidlich. Am liebsten wäre der Bursche ohne ein Wort darüber zu verlieren weiter gegangen, doch jede falsche Bewegung oder Wortwahl würde den Feuermagier nur misstrauisch machen. Grimbar erhob sich von dem großen Stein und grüßte ebenso freundlich zurück. Der daneben liegende Bach plätscherte noch friedlich vor sich hin, die Temperaturen waren dafür noch hoch genug. Sie unterhielten sich ein wenig über alles mögliche, die Neuigkeiten aus Vengard, die Lehre Callindors und die Weihe Morlons. Der Adlat hoffte, Grimbar würde einfach seiner Wege gehen, doch schließlich fiel das Thema doch auf ihre Anwesenheit.

    "Sagt mal, was macht ihr beide eigentlich hier? Wollt ihr irgendwo bestimmtes hin?"

    Doch ehe Callindor etwas dazu sagen konnte, antwortete Morlon.

    "Ich will meinem Schüler ein wenig das Bogenschießen zeigen, wir gehen Wild jagen. Er meinte hier gibt es irgendwo ein Nistplatz für Rehe und Hirsche, da wollen wir hin."

    Morlon lächelte den anderen Novizen freundlich an, er dachte sich schließlich nichts dabei, es entsprach vollkommen der Wahrheit. Grimbar seinerseits blickte ihn nur fassungslos an, erst Morlon, dann Callindor.

    "Ja aber ...."

    Doch mehr sollte der Verdutzte nicht sagen und der Schwarzhaarige schnitt ihm den Satz ab.

    "Ja, aber, wir müssen jetzt los ..."

    Der Adlat schob den Feuermagier geradezu aus dem Lager heraus und Grimbar blieb wortlos zurück, die Sache beschäftigte ihn sichtlich.

    "Dort geht's lang, nur keine scheu, ich bin ja bei dir, mein Freund ...."

    Callindor schmunzelte nur leise, blickte den Bogner dann aber mit einem breiten Grinsen an. Das Wiesel, das auf Morlons Schulter sass, fiepte nur laut, doch achtete keiner der Anwesenden darauf. Callindor wusste, dass es ein Warnruf war, doch Morlon anscheinend nicht und das war auch gut so.

    'Bald ist es soweit, du Mistkerl ...'
    Geändert von Callindor (07.12.2007 um 16:13 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #150
    outlaw to the end Avatar von Sentinel
    Registriert seit
    Apr 2005
    Beiträge
    15.915
     
    Sentinel ist offline
    Das Trio konnte von Glück reden, dass sie einen treffsicheren Schützen unter sich hatten: Ohne Troan und dessen Pfeile wäre eine Flucht undenkbar gewesen; zu schnell, zu stark war der Feind.
    Nachdem Sentinel mit der Kopf-ab-Methode bei dem Wesen halbwegs Erfolg hatte (die Halswirbel waren durchtrennt, der Kopf hing mehr durch einige Faßern an den Schultern, anstatt auf ihnen zu sitzen), zeigten die Geschosse ihre wahre Effektivität. Immer wenn sich einer der Pfeilköpfe durch den Rest vom Hals oder den Schädel fraß, wurde es – von jämmerlichem Heulen begleitet – mehrere Meter zurückgeworfen.
    Sentinel und Dragan liefen voran, die Brust des Assassinen hatte sich weitestgehend erholt, sodass schnelles Atmen nicht mehr ein Gefühl verursachte, als würde sein Brustkorb von innen heraus bersten. Troan bildete die Nachhut, den Bogen immer noch in der Hand blickte er regelmäßig zurück. Das Monster jedoch war außer Sichtweite, auch von dem unterirdischen Schürfen war nichts zu hören.

    Nach etlichen Minuten entschieden sie sich für eine kurze Rast. Keine Anzeichen des untoten Wesens; Troan steckte seinen Bogen weg und Sentinel schenkte ihm ein anerkennendes Nicken.
    „Hoffentlich finden wir die beiden anderen wieder“, stieß Dragan keuchend hervor, seine Begleiter stimmten ihm stumm zu.
    Sentinel nahm einen der dünnen, kahlen Stämme als Schiene für seinen Blick und lies ihn nach oben in den tristen Himmel wandern. Ein Schwarm schwarzer Vögel zog, die Richtung wechselnd, über sie hinweg. Zeitgleich blies ein Windstoß durch den nunmehr dünn gesäten Wald.
    „Mhm, wir sollten nach Norden weiter gehen.“ Sentinel wies mit seinem Arm in eine Richtung und setzte sich in Bewegung. Troan und Dragan taten es ihm gleich.
    Geändert von Sentinel (07.12.2007 um 21:45 Uhr) Grund: Schadensreduzierung. ;O)

  11. Beiträge anzeigen #151
    Knight Avatar von Morlon
    Registriert seit
    Dec 2006
    Ort
    Vengard//Gilde Innos// Rang: Feuermagier Waffe: Präzisionsbogen (Wolfszahn)//Skills: Bogen II/ Magie Innos' II+
    Beiträge
    1.887
     
    Morlon ist offline
    "Was ist denn mit dir schon wieder los? Warum hast du es so eilig?" wollte Morlon schon fragen. Doch sein Schüler ließ ihn einfach nicht zu Wort kommen und schob ihn einfach weg.
    War er so wild auf das Jagen, oder führte er irgendwas im Schilde? Morlon und Callindor stapften weiter durch das Unterholz.
    "Sei jetzt bloß leise, sonst verscheuchst du noch das Getier, das wir jagen wollen." flüsterte Morlon seinem Schüler zu.
    Der Feuermagier bekam nur ein Nicken zurück. Das Wiesel auf seiner Schulter streichelte er, damit es sich beruhigen sollte.
    Es war wieder äußerst windig in Myrtana und die beiden mussten wirklich aufpassen, dass das Reh nicht den Geruch erkannte und sich einfach aus dem Staub machte. Der Jäger war wirklich lange nicht mehr auf der Jagd. Hoffentlich würde ihm nicht ein Missgeschick aus Unachtsamkeit passieren.
    Die Haare Morlons wehten im starken Wind während die Beiden immer tiefer in den Wald eindrangen. Die Bäume hatten schon längst ihre Blätter fallen lassen. Der Winter bot immer ein trauriges Bild wenn man sich den Wald so ansah. Vollkommen kahl.
    Morlon hielt den Arm vor Callindors Brust und deutete ihm stehen zu bleiben.
    "Da vorne. Siehst du es?"
    Callindor bemühte sich durch die Bäume hindurch zu sehen.
    "Langsam und leise weiter, sonst verschrickt es." flüsterte Morlon wieder.
    Es herrschte Gegenwind für die Beiden. Eine perfekte Situation um nicht von dem Reh bemerkt zu werden.
    Morlon kniete sich hin um einen besseren Stand zu haben und holte den Bogen von seiner Schulter. Ebenso einen Pfeil und legte ihn an. Der Feuermagier spannte seinen Bogen und zielte. Der Gegenwind musste auch noch miteinberechnet werden. Schließlich sollte der erste Schuss ein Treffer werden.
    "NEIN!" ertönte es auf einmal hinter den beiden und der Pfeil löste sich aus Morlons Hand woraufhin er durch die Luft zischte.

  12. Beiträge anzeigen #152
    banned
    Registriert seit
    Nov 2007
    Ort
    Rang 4: Wassermagierin.................... Skills (3/8): Akrobatik I, Stab II
    Beiträge
    1.200
     
    Yasmin D'Ahara ist offline
    Yasmin D'Ahara zog ihren Dolch. Dort lag ein gefährliches Untier nichtsahnend vor ihr. Durch seinen Panzer würde es nicht leicht zu töten sein, doch die Schwarzhaarige würde es tun müssen, denn sonst würde sie nicht weit kommen. Umgehen konnte sie das Ungeheur auch nicht, ebensowenig zurückweichen, von daher blieb ihr nur der Angriff. Vorsichtig ging sie auf das Tier zu, das sie offenbar noch nicht bemerkt hatte. Als die Blauäugige nur noch wenige Schritte entfernt war, machte es laut 'Krasch', sie auf einen kleinen Ast getreten, der unter ihrem Geicht zerbrochen war. Wie ein Fanfarenkonzert dröhnte dieses Geräusch in ihren Ohren, den rings um sie herum war nichts als Stille.

    "Verdammt!",
    entfuhr es der Varanterin. Auch das Ungetier hatte den Luat vernommen und drehte ihr sein häßliches, insenktenartiges Gesicht zu. Mit den langen Fortsetzten an seinem Kopf visierte es die schöne Frau an, die dadurch zum Handeln gezwungen wurde.

    "Aaargh, stirb, du Ungeziefer!",
    schrie Yasmin und stürzte sich todesmutig auf das Vieh. Dieses war völlig überrascht von der Furchtlosigkeit der Angreiferin und versuchte zu flüchten, doch die junge Frau war schneller. Mit wenigen Schritten war es bei dem 'Ungeziefer' und während sie sich duckte, um ihr Ziel besser angreifen zu können, lief dieses so schnell es ging davon. Der Dolch durchschnitt die Luft und rammte sich in den Hinterleib des Ungeheuers, was dieses jedoch nicht tötete. Schnell zog die Schwarzhaarige ihre Waffe aus der Wunde und stach erneut zu. Immer wieder und wieder und wieder griff sie mit dem Dolch an und letztendlich zeigte es sich, dass sie die Siegerin war.

    "So, du Mistvieh, jetzt kannst du mich nicht mehr stören. So was häßliches wie du hat es auch nicht verdient, am Leben zu sein. Aber ich habe gehört, dass dein Fleisch essbar sein soll, zumindest, wenn man den Panzer abbekommt",
    richtete sich die Blauäugige an die Leiche. Mit ihrer Waffe versuchte sie also einen langen Schnitt in die Unterseite der Schale zu bekommen und nach einigen Versuchen gelang es ihr endlich. Nun pellte sie das Fleisch heraus und steckte es auf das Ende eines Stockes. Diese Kombination hielt sie über das Feuer, das sie schon vor dem Kampf entzündet hatte und grillte ihre Flieschportion. Als sie gut war, biss sie ein Stück ab und probierte, wie Ungetierfleisch schmeckte.

    "Hmm, ganz nett, ganz nett. Besser als diese ewigen Pilze und die verdockneten Beeren, die man noch findet. Ganz nett, wenn man nichts anderes hat, dieses Fleischwanzenfleisch", bemerkte die Varanterin dazu, ehe sie weiteraß. Es war noch ein weiter Weg bis Vengard und denn wollte sie doch gestärkt angehen. Aber vorher würde sie ins Bett gehen und ausruhen, denn morgen war ja auch noch ein Tag, der mit Wandern verbunden sein würde.

  13. Beiträge anzeigen #153
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Gießen, Mittelhessen
    Beiträge
    2.421
     
    Grimbar ist offline
    Leise und mit allergrößter Vorsicht schlich sich Grimbar durch den Wald der zu dieser Zeit schon keine Blätter mehr trug und recht kahl und kalt aussah. Heute war ein besonderer Tag gewesen denn endlich hatte der Novize seinen alten Freund Callindor wieder zu Gesicht bekommen,der in Begleitung mit Morlon auf die Jagd gehen wollte.

    Eigentlich war es eine recht glückliche Wiedervereinigung doch als Grimbar von der Jagd erfahren hatte war sein Gemüt umgeschlagen.Callindor,der sonst die Natur so mochte und keinem Tier Leiden oder gar tot wünschte wollte jagen gehen.
    Völlig desorientiert hatte der Novize erst einmal durch die Gegend gestarrt und ohne dass er es mitbekommen hatte waren die beiden auch schon wieder weg. Es war wie ein Schlag mitten ins Gesicht gewesen und er konnte es immer noch nicht begreifen wieso Callindor das tun wollte.

    Nach ein paar kurzen Augenblicken der Überraschung wachte Grimbar aus seiner ungewollten Trance wieder auf und er wusste was zu tun war denn irgendetwas stimmte mit seinem Freund nicht. Schnell befestigte er seinen Lederriemen mit den Wurfmessern doch er hoffte dass er sie nicht benutzen musste und trotzdem wäre er bereit dazu einzugreifen. Zwei weitere Messer steckte er in die Hosentasche und schon lief er aus dem Versteck.

    Sein Kurzschwert hing schon an seiner Hüfte und der Dolch war an der rechten Außenseite seiner Wade befestigt. So ausgestattet nahm er die Verfolgung auf was nicht besonders schwer war denn die zwei hatten nicht sonderlich darauf Acht gegeben ihre Spuren zu verwischen.
    Ab und zu blieb Grimbar stehen und blickte um sich um zu prüfen ob er überhaupt noch in die richtige Richtung rannte und nach ein paar Minuten der Verfolgung hatte diese auch schon ein Ende und auf einer kleinen Anhöhe schlich er sich hinter ein paar Büsche und spähte dahinter. Ein bekannter Blick gewährte sich ihm auf ein Reh bei seinem Nestplatz. Er kannte diesen Platz denn hier hatte er schon einmal mit Callindor das Reh gesehen doch damals waren sie friedlich abgezogen und heute würde es bestimmt anders ausgehen.

    Denn hinter ein wenig Unterholz versteckt lagen zwei Gestalten die denen von Callindor und Morlon sehr ähnlich sahen. Es waren auch selbige die sich für die Jagd bereiteten denn der junge Feuermagier begann seinen Bogen mit einem Pfeil zu spannen und auf das Reh zu zielen.
    Fast reflexartig sprang Grimbar aus dem Gebüsch und schrie:NEIN!

    Doch es war schon zu spät. Der Pfeil schoss durch die Luft auf das erschreckte Reh zu und bohrte sich tief in dessen Schulter woraufhin es getroffen zu Boden sank und nur noch ein wenig mit den Beinen zuckte.
    Der Schütze sah überrascht zu Grimbar herauf und dieser erwiderte mit einem entsetztem Blick. Callindor hingegen starrte mit weit aufgerissenen Augen zu dem Reh hin und bewegte sich kein bisschen.
    Der Novize hechtete zu den beiden runter und kam wild hechelnd unten an und fuchtelte mit den Armen rum. Er deutete auf Callindor,auf das Reh und auf Morlon doch brachte er kein Wort heraus. Was sollte er sagen? Halb fragend,halb traurig blickte er auf Callindor. Dieser fasste sich mit beiden Händen an den Kopf, begann sich zu krümmen und stieß einen wütenden und zugleich traurigen Schrei aus.
    Was war nur mit ihm durchgegangen.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #154
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.849
     
    Callindor ist offline
    Völlig unerwartet hatte ihm Grimbar von hinten zugerufen, doch es war schon zu spät. Morlon hatte den Pfeil abgeschossen, vieleicht unabsichtlich, aber das zählte in diesem Moment nicht. Das Reh schrie nur kurz auf und brach dann auch schon zusammen, kurz darauf rührte es sich nicht mehr.
    Callindor wusste selbst nicht, was in ihm vorging. Tränen sammelten sich in seinen Augen und er sah nur fragend zu Morlon herüber, der die ganze Situation nicht so ganz einschätzen konnte. Hatte er etwas falsches getan? Sie wollten doch jagen gehen. Völlig verwirrt sah er seinen Lehrer an.

    "Was hast du getan ...?"

    Mehr konnte Callindor nicht sagen, er wurde von einem Schmerz dahingerafft und brach vor den Augen der anderen beiden Kerle zusammen.

    ***

    Wieder befand sich der Bursche auf der Bank und blickte in die Leere. Seine Seele war wieder schwarz. Wie konnte das sein? Er war rasend vor Zorn. Und Schuld daran war Morlon, er hatte einfach ein Reh getötet, aus Spass! Der Zwilling erschien und blickte ihn fragend an.

    "Was willst du hier, der Plan muss jetzt umgesetzt werden ..."

    "Halt die Klappe, elendige Kreatur, was hast du aus mir gemacht, ich verstehe es nicht .... "

    "Ich verstehe nicht, was du meinst ...?"

    "Ich fühle wieder etwas, ich kann weinen. Ich habe endlich meine Gefühle wieder gefunden, die du mir gestohlen hast, als ich auf deinen Handel eingegangen bin."

    Der Blonde versuchte noch, sich herauszuwinden.

    "Aber Bruder, was sagst du da, ich habe nichts gemacht, du hast zu allem zugestimmt, was ich dir vorgeschlagen habe, das ist ein Unterschied."

    "Aber du hast mich vergiftet mit deinen Gedanken, ich sehe jetzt klar."

    Der Zwilling grinste nur kurz, ehe er bemitleidend den Kopf schüttelte.

    "Tja, mein Junge, ich hatte gehofft, es nicht wieder soweit kommen lassen zu müssen, doch du lässt mir keine Wahl."

    Unerwartet stürzte der Dämon auf den schwarzhaarigen Adlaten zu und wollte erneut die Kontrolle über den Körper übernehmen, doch diesmal war etwas anders. Seine Seele war immer noch befreit und er konnte sich erfolgreich zur Wehr setzen. Es kam zu einem Kampf, in dem abwechselnd mal der Eine, mal der Andere die Oberhand gewann.
    Doch einen Trumpf hatte der Blonde noch!
    Als Callindor auf seinen Zwilling zurannte, blieb dieser nur reglos stehen und ließ es geschehen. Ohne es zu erahnen, verschmolz der Schwarzhaarige mit dem Blonden, doch die Kontrolle blieb diesmal bei dem Naturburschen. Mit einem Aufschrei beendete er diese Auseinandersetzung.

    ***

    Schwer atmend erhob sich der inzwischen Erblondete und sah zu seinem Freund Morlon herüber. Dieser verstand noch immer nicht, was hier gerade abgelaufen war. Callindor hatte die Kontrolle über seinen Körper behalten, doch er zahlte dafür einen hohen Preis. Seine gesamten Moralvorstellungen hatten sich unermesslich in die Höhe geschraubt durch diese Vergiftung seines Geistes durch den Dämon, der wohl darauf hoffte, damit ebenso Morlon töten zu können, da sein Zwilling den anderen Plan kurz vor der Vollendung gekippt hatte. Mehr wollte er damit nicht erreichen. Die Kontrolle würde er schon wieder erlangen, darum wollte er sich danach kümmern.
    Hasserfüllt blickte der blondhaarige Mann zu dem Feuermagier herüber, ging dann zu dem Reh und prüfte, ob noch Lebenszeichen zu vernehmen waren. Doch es war zu spät, Morlon hatte mit dem Pfeil das Tier getötet. Callindor schüttelte nur den Kopf, ehe er sich wieder zu Morlon zuwandte.

    "Hast du denn gar kein Respekt vor dem Leben, du Mörder? Ein Lebewesen hinterrücks zu ermorden. Ohne Grund, einfach nur aus Spass. Was bist du nur für eine erbärmliche Kreatur? Für diesen Frevel werde ich dich töten!"

    Wieder durchzuckte ihn ein Schmerz und die Haare färbten sich wieder zu schwarz, doch dann wieder zu blond, bis sie schließlich bei einer Zwischenfarbe inne hielten. Es war nicht Callindor, der freundliche, hilfsbereite Adlat, der mit Grimbar das Lager errichtet hatte und es war auch nicht nur der Dämon, der immer noch Morlon töten wollte und Callindor zum Bösen verführte. Es war eine Mischung beider, soviel konnte man wohl ausmachen, durch den Kampf, der sich in seinem Inneren abgespielt hatte. Doch Callindor war dennoch verzehrt worden. Er hatte zwar die Kontrolle, doch worüber?
    Ängstlich, aber ebenso tief traurig blickte er auf und sah Morlon in seine weit aufgerissenen Augen.

    "Sieh, was du aus mir gemacht hast, wozu du mich getrieben hast! Bin ich dir wirklich so egal? Wieso fügst du mir diese Schmerzen zu, Morlon, wieso tust du das? Ich mag dir vielleicht egal sein, doch du bist mir nicht egal, ich mag dich, ja sogar mehr als das, und du tust mir dieses Leid an. Kennt denn deine Rücksichtslosigkeit keine Grenzen? Was habe ich dir denn getan, dass ich diese Strafe verdiene? Du willst mich töten, stimmt's? Ich gebe mich dir völlig hin und du würdest mich einfach so umbringen, ohne mit der Wimper zu zucken! Doch das werde ich nicht zulassen. Ich war immer loyal zu dir, hab dir vertraut und du tust so etwas. Du wusstest, dass ich es nicht hinnehmen würde und dennoch tatest du so etwas verachtendes. Ich werde mich jedoch zur Wehr setzen, so leicht mache ich es dir nicht, wie es bei dem armen Reh gewesen war ...."

    Wieder durchzuckte ihn ein Schmerz und das Wechselspiel begann von vorn, ehe er sich wieder, teils blond, teils schwarzhaarig, erhob und langsam auf Morlon zuging.

    "Du hast gemordet, Morlon, ein wehrloses Tier getötet, dafür verdienst du den Tod. Das verstehst du doch, oder? Mach dich bereit, gerichtet zu werden. Es ist endlich vorbei, dein Leben endet hier ..."

    Entschlossen griff Callindor nach der Keule, die er mitgenommen hatte und rannte auf Morlon zu. Er würde den Kerl töten, daran bestand kein Zweifel. Morlon und Grimbar standen in diesem Moment nur stumm da, diese ganze Sache überstieg eindeutig ihren Verstand.

    Doch sie würden handeln müssen, wollten sie aus dieser Situation noch herauskommen. Sie wussten nicht, welche Fähigkeiten diese Mischkreatur besass, sie mussten vorsichtig vorgehen.
    Geändert von Callindor (07.12.2007 um 19:18 Uhr)

  15. Beiträge anzeigen #155
    Knight Avatar von Morlon
    Registriert seit
    Dec 2006
    Ort
    Vengard//Gilde Innos// Rang: Feuermagier Waffe: Präzisionsbogen (Wolfszahn)//Skills: Bogen II/ Magie Innos' II+
    Beiträge
    1.887
     
    Morlon ist offline
    Morlon konnte sich schon denken, dass da was im Argen lag. Doch was das jetzt alles sollte wusste er nicht. Was war nur in den Kerl gefahren?
    Callindor erzählte den größten Stuss. Morlon stand nur regungslos da bei der Szene die sich ihm bot.
    Doch er musste seine Fassung wieder erlangen.
    "Callindor... Du wirfst mir vor das Leben nicht zu achten, doch achtest du es selbst? Du willst mich töten. Es wäre ja nicht das erste Mal. Du wolltest mich schon öfters töten. Du hast einen Pakt mit diesem Dämon ausgehandelt der mich töten wollte. ACHTEST DU DAS LEBEN?" schrie Morlon schon fast. Die Wut über diese Engstirnigkeit des Adlaten konnte er nicht mehr unterdrücken.
    "Dir war es egal ob ich an dem Dämon in mir zugrunde gehe. Und du willst dich wirklich als meinen Freund bezeichnen? Blicke in dich du Narr, und du wirst erkennen, dass du dich selber belügst. Du hast mich und dich betrogen. Ich wollte dir helfen. Du hast mich nur für deine Zwecke missbraucht. Du bist durchtrieben wie ein Stück Dreck!"
    "Halt's Maul, du Mistkerl!" schrie Callindor. "Stirb!" schrie er wieder und rannte mit erhobener Keule auf Morlon zu.
    Morlon wusste nicht was er tun sollte, schließlich wollte er seinen Schüler, den er beschützen wollte nicht verletzten. Schnell schaute der Feuermagier sich auf dem Boden um. Ein Stein war schnell gefunden. Irgendwie musste er ihn entwaffnen. Denn mit dieser Keule war er zu gefährlich. Morlon warf mit dem Stein auf Callindor. Die Schulter war getroffen. Der Adlat blieb kurz stehen und rieb sich seine Schulter. Er konnte die Keule wohl nicht mehr so gut halten. Dennoch hinderte ihn das nicht auf den Feuermagier zuzustürmen. Doch in seiner blinden Wut machte der Adlat einen gewaltigen Fehler. Morlon ließ sich hinterrücks fallen und Callindor stolperte über eine Wurzel und landete direkt auf dem Boden. Die Keule lag nur noch locker in der Hand. Morlon setzte seine Magie ein um die Waffe wegzuschleudern.
    Als das getan war, waren die beiden auch schnell wieder aufgestanden.
    "Ich töte dich auch ohne meine Waffe!" sagte Callindor mit einer vor Wut verzerrten Miene. Morlon beschwor als Drohgebärde einen Feuerball in seiner Hand.
    "Ich warne dich Callindor. Wenn du mich töten willst, versteh ich keinen Spaß mehr. Du bist noch nicht weit genug um es mit mir aufnehmen zu können. Wenn du aufgibst werde ich Gnade vor Recht ergehen lassen."
    "Deine neunmalklugen Reden kannst du dir sparen. Das wirst du bezahlen. Du hast mir mein Leben genommen!" schrie Callindor mit Tränen in den Augen.
    Der Feuerball verlosch und Morlon ließ die Hand sinken.
    "Willst du aufgeben? Siehst du ein, dass du nur ein dummer, schwacher Mensch bist?"
    Morlon schüttelte seinen Kopf. Selbverständlich würde er nicht aufgeben.
    "Du warst unachtsam Callindor. Du musst noch viel lernen."
    "Was? Wovon sprichst du?" fragte der Adlat entsetzt.
    Doch als die Frage zuende gestellt war, war schon ein kleiner Blitz aus Morlons Hand geschossen, der auf Callindor zuraste. Ein Ausweichen war unmöglich.
    Callindor schrie auf.
    "Grimbar! Halt ihn fest!" gesagt getan. Der Novize war zu Callindor gestürmt und hatte ihn fest umklammert.
    "Ich werde nach Vengard teleportieren und Hilfe holen. Das Risiko, das von ihm ausgeht ist zu groß.
    Morlon schloss die Augen und sammelte die magische Energie in seinem Körper. Jetzt stellte er sich den Tempelvorplatz vor. Das Gefühl des Schwebens setzte ein. Es fühlte sich fantastisch an und so verschwand Morlon unter den Augen Callindors und Grimbars.

  16. Beiträge anzeigen #156
    Ehrengarde Avatar von Grimbar
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Gießen, Mittelhessen
    Beiträge
    2.421
     
    Grimbar ist offline
    Es war verrückt. Nicht jemand bestimmtes sondern einfach alles. Ein Naturfreund ging jagen, zwei Freunde wollten sich gegenseitig töten und Grimbar hielt momentan seinen wahrscheinlich besten Freund fest damit ihn ein magischer Blitz traf.
    Ob das nun logisch war oder nicht die Situation war echt das war dem Novizen klar. Zumindest etwas denn selbst seine eigenen Taten kamen ihm fremd vor.

    Als Morlon ihm zugerufen hatte den Adlaten festzuhalten war er losgestürmt um genau dies zu tun obwohl es sein Freund war doch der Feuermagier hatte einfach besser geredet.
    Der Inhalt seiner Worte ergab Sinn und die Callindors hingegen... naja er sprach völlig wirres Zeug und es war die Rede von Dämonen weshalb Besessenheit nicht auszuschließen war.
    Wie und wann sich der Adlatus das zugezogen hatte oder überhaupt ob wusste Grimbar nicht doch das spielte keine Rolle denn momentan gings ums nackte Überleben.

    Er war ein Novize mit den Grundkenntnissen der Magie und das... der... was auch immer er gerade festhielt musste einfach mehr wissen und mächtiger sein denn der Blitz von Morlon ging wirkungslos in Funken auf und verschwand so im Nichts. Nun da standen sie nun der Novize mit dem Wurfmesser umklammerte den Besessenen doch daran änderte sich nichts.Callindor wehrte sich nicht sondern legte eine Hand auf Grimbars Arm und fing an zu sprechen.

    Grimbar, warum hältst du mich fest? Ich bin dein Freund, Morlon ist hier der Böse!

    Ich... Ich weiß nicht... Du hast ihn angegriffen und bist durchgedreht. Morlon ist immerhin Feuermagier und somit ein... ein hoher Diener Innos.

    Ja aber hast du schon mal daran gedacht dass es Menschen gibt,die die Macht Innos missbrauchen? Morlon ist so einer! Er benutzt seine Magie um unschuldige Tiere zu töten, um Spaß zu haben! Und hast du gesehen er hat seine Magie gegen mich eingesetzt und ich bin nun wirklich nicht ein Feind Innos.

    Du willst mich doch nur reinlegen und überreden dich loszulassen..., Grimbars Stimme klang unsicherer.
    Ich weiß nicht was ich tun soll ihr sagt mir zwei verschiedene Dinge und ich vertraue euch aus verschiedenen Gründen...

    Grimbar! Ein Mensch missbraucht die Macht Innos und du hältst mich davon auf ihn zu stoppen?! Im Grunde bist du der Feind Innos!J a, du der den Verrätern an Innos hilft!

    NEIN! Verdammt! Ich ich...., zu mehr kam der Novize nicht. Plötzlich wurde der Griff um seinen Arm stärker und ein heftiger Ruck zog ihn über den Kopf des Adlaten und schleuderte ihn einmal quer durch die Luft. Der darauf folgende Aufschlag gegen das unnachgiebige Holz eines Baumes presste Grimbar die Luft aus den Lungen und verursachte einen brennenden Schmerz der sich vom Steißbein bis zum Genick zog.
    Reglos und schlaff fiel er auf den Waldboden und rollte auf den Rücken. Jede Bewegung verursachte eine weitere Schmerzwelle doch entgegen dem körperlichen Widerwillen zog Grimbar ein Bein an und stützte sich auf seinen Arm. Beim Beugen der Wirbelsäule erweiterte sich der Schmerz in die Brust und Grimbar wurde von einem Hustenanfall gepackt.

    Du einfältiger Narr, du schwächlicher Dummkopf! Ich hab versucht dich auf friedliche Weise zu überreden doch du wählst eine andere, brutale Weise. Mal sehen wie es bei dir aussieht. , sprach Callindor von einem höhnischen Lachen begleitet.

    Nein! Nein! Weg von mir! Verschwinde! , schrie Grimbar und kroch so schnell es ging rückwärts.

    Du kannst nicht entfliehen!


    Callindor schritt zu dem Novizen und wollte seine Hand auf dessen Brust legen doch das wollte ihm nicht gelingen. Grimbar hatte noch ein Minimum Verstand in seinem Kopf dass gegen den Instinkt der einfachen Flucht wirkte und ihn zu einer anderen Weise zu verleiten.
    Er schloss die Augen und eine Schockwelle durchfuhr seinen Körper. Er spürte jede Faser seiner selbst und seine Magie schoss in jede einzelne. Ein kurzer Gedanke an den Tempelplatz und es war als würde er aus dem Wald gerissen kurz bevor die Hand seine Brust berührte. Er war gerettet.
    Geändert von Grimbar (07.12.2007 um 20:41 Uhr)

  17. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #157
    Ehrengarde Avatar von Callindor
    Registriert seit
    May 2007
    Ort
    Skills:(5/12) Magie Innos 3; Stabkampf 2 --- Gilde Innos' --- Rang: Innospriester --- Waffe: Schwarzer Kampfstab --- Lehrmeister der Innosmagie I & II
    Beiträge
    2.849
     
    Callindor ist offline
    "So darf es nicht enden, so nicht...!"

    Völlig in Raserei sank Callindor erneut in sich zusammen, die Auseinandersetzung mit seinem Zwilling kosteten ihn Kraft, er brauchte einen Moment zum Verschnaufen. Doch zu lange durfte er sich nicht Zeit lassen, Morlon war dabei, Hilfe zu holen, und dann hatte er keine Chance mehr, den Feuermagier für den Frevel, den er an dem Tier begangen hatte, zu bestrafen. Nach dieser kurzen Verschnaufpause kroch der Zweigeteilte zurück zu der Stelle, an der er die Keule bemutete und befestigte sie wieder an seiner Robe. Seinen Rucksack geschnürt und berier für den letzten Schritt, stellte er sich an einen der Bäume und sammelte seine Kräfte. Das Wiesel war inzwischen nicht mehr auffindbar, offenbar hatte es selbst den Weg zurück nach Vengard gesucht. Inzwischen war er sicher bereits schon dort. Doch darum kümmerte sich der wieder Schwarzhaarige nicht weiter. Der Zwilling wurde durch die Attacke Morlons erneut zurückgedrängt, doch es würde sicher nicht lange dauern, bis er zurückkehrte, dafür war Callindor im Moment zu anfällig.
    Unter stetigen Schnaufen konzentrierte sich Callindor auf den Tempelvorplatz, die Statue, die Beete und all die anderen Dinge, die sich der Bursche heute früh noch eingeprägt hatte. Seine Magie war wahrlich unorganisieret, doch eine Zeit der Meditation reichte aus und sie zirkulierte stark und regelmäßig durch seinen gesamten Körper. Die Haare standen ihm wieder ab und wogen sanft im Nachtwind hin und her. Er spürte deutlich die Steigerung des Kribbelns in seinem Körper, das sich zielsicher überall in ihm verbreitete. Er war nun fast soweit, den letzten Schritt zu tun. Immer realer wurde das Bild von seiner Vision, dort wollte er hin. Die Magie durchströmte ihn letztendlich völlig und er erkannte schließlich eine Figur, die sich auf dem Platz manifestierte und von Magieströmen umspielt wurde. Und je genauer er hinsah, desto mehr konnte er sie erkennen.
    Er war es selbst!
    Ekstatisch und von erotischen Fantasien beherrscht, öffnete er seine Augen. Diese Einlassung mit der Magie hatte er bisher noch nie in dem vollen Ausmaß, wie es diesmal geschah, wahrgenommen. Doch er hatte sein Ziel erreicht. Er befand sich beim Tempel in Vengard und auch Grimbar und Morlon waren dort. Sie schienen sich ebenso von der Teleportation erholen zu müssen, wie es auch den Adlaten jetzt dahinraffte.

    Dieser Zauber war zwar geglückt, doch die Anforderungen waren enorm.
    Geändert von Callindor (07.12.2007 um 22:04 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #158
    Auserwählter Avatar von Dragan
    Registriert seit
    Apr 2006
    Ort
    Unter den Fittichen Innos'.
    Beiträge
    6.047
     
    Dragan ist offline
    Langsam beruhigte Dragan sich, atmete tiefer durch und merkte zufrieden, dass das höllische Brennen in seiner Brust nachließ. Soweit Dragan es beurteilen konnte, und das mit wenigen kurzen Blicken, war der Untote endlich wirklich tot.
    Die Angst und die Anstrengungen, beides schwand zögerlich aus den mit einer Dreckschicht überzogenen Waden. Dragans Beine zitterten immernoch ein wenig, aber es legte sich, ausgezeichnet. Winzige, glänzende Schweißtropfen kullerten
    gemächlich die zerkratzte Stirn herunter, zerzauste Haare schmückten seinen Kopf und der salzige Geschmack von Blut wurde langsam aus Dragans Mund verbannt. Der Räubersohn hörte sich laut und zufrieden ausatmen. "Es ist vorbei. Und das alles nur, weil wir in diesem blöden Schuppen Rast machen wollten. Pah, nocheinmal würde ich dort nicht reingehen, bloß nicht!"
    Irgendwo musste auch Redsonja mit Win'Dar rumlungern, hoffentlich waren sie nicht weit weg. Der Goldschmied schloss die Augen, nur für einen Moment und ließ diese wunderschöne Stille über sich ergehen.
    *Kratz Kratz*. Was war das? Er blieb ruckartig stehen.
    "Was ist denn los Dragan?"
    "Keine...Ahnung," stotterte Dragan verwirrt," ich hab was gehört."
    Troan und Sentinel schüttelten den Kopf und gingen weiter.
    *Kratz Kratz*- schon wieder! Was ist das?
    Er fuhr herum, nichts.
    Geändert von Dragan (08.12.2007 um 12:43 Uhr)

  19. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #159
    not unlike the waves Avatar von Angríst
    Registriert seit
    Apr 2006
    Beiträge
    15.763
     
    Angríst ist offline

    Geldern

    Müde und zerkratzt versuchte der Assassinenjäger auf den harten Holzdielen einer kleinen, vermoderten Hütte zu schlafen, was ihm nicht gelang. Er wälzte sich hin und her, um in eine bequemere Lage zu kommen, doch all seine Versuche waren zum Scheitern verurteilt. Auch die dünne, zerschlissene Decke, unter der er es sich gemütlich machen musste, war keine große Hilfe bei seinem Wunsch, endlich zu ruhen. Verärgert über seine missliche Lage und seine mitleidlosen Besitzer, fluchte Angríst mehrere Minuten vor sich hin, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
    »Ich muss hier weg«, dachte er, wie jeden Abend, wenn er erschöpft und ausgelaugt nachts zu schlafen versuchte, dabei scheiterte und nie Ruhe fand. Angríst hatte schon oft über einen Fluchtplan nachgedacht, aber ihm viel keiner ein, der wirklich viel versprechend klang. Alle Pläne endeten damit, dass er sich durch dutzende Menschen schlachten muss und das war schier unmöglich. Seine Schleichkünste konnte er ebenfalls nicht anwenden, da er entweder mit Argusaugen bewacht wurde oder hier, in seiner Kammer, eingesperrt war. Der Assassinenjäger war schon auf die Idee gekommen, die Tür mit Hilfe der Fähigkeiten, die ihm sein ehemaliger Lehrmeister Sentinel beigebracht hatte, zu öffnen, aber die Tür besaß kein konventionelles Schloss, das man knacken konnte, sondern einen großen Riegel an der Außenseite, den er von seiner Position aus nicht erreichen konnte. Dem Krieger blieb zur Zeit nichts anderes übrig als zu warten und darauf zu hoffen, dass ihm jemand zu Hilfe kam.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Legende Avatar von Waylander
    Registriert seit
    Apr 2005
    Ort
    Söldnersiedlung
    Beiträge
    7.725
     
    Waylander ist offline
    Der Krieger erwachte mit einem Ruck. Schmerzen durchzuckten seinen Körper und entrangen ihm ein leises Stöhnen. Er blickte sich um. Die übrigen Männer schliefen am Feuer. Claw schnarchte wie ein brunftiger Wasserbüffel. Da nutze auch das beste Versteck nichts, diese Geräusche waren bis Vengard zu hören. Waylander hob seinen Verband an, den er um den Bauch trug und begutachtete die Fleischwunde. Sie war nicht tief, und er hatte sie von Dreck und Schlamm befreit. Doch sie war da und erinnerte ihn an den Kampf mit den Ogern…

    Claw war vorgeprescht, ohne auch nur einmal nachzudenken. Er war zu impulsiv. Ehe sich Trebor und Waylander versahen, verfolgten die Oger den Veteranen durch den Wald. Der Plan war aufgegangen, wenn er auch vorgesehen hatte, mehr von diesen Tieren zu töten, bevor sie sich auf die Hatz machten. Die hatten nur wenig Zeit, Waylander befreite die Kameraden aus ihrem Verlies. Trebor kontrollierte die Höhle. Als der Krieger wieder ins Mondlicht trat, war er bleich wie ein Bettlaken. Das schiere Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen wider. „Geh nicht da rein“, sagte er zu Waylander, doch der Krieger wusste es besser. Er warf einen Blick in die Höhle, sah das Lagerfeuer, die Gebeine, die Bisswunden, das Blut. Er roch das verkohlte Fleisch, und er wusste. Waylander übergab sich mitten auf die menschlichen Überreste. Die kalte Wut packte ihn und übernahm die Kontrolle. Die nächsten Minuten verschwanden hinter einem roten Vorhang. Er konnte es nicht recht beschreiben, es war so, als schaute er zu, als blicke er hinab auf sich und Trebor und Claw und die Oger. Das Gemetzel war furchtbar. Er hatte Snaga aus der Scheide gezogen und sie dem nächst besten Biest in den Wanst geschlagen, ohne auf sich oder irgendetwas anderes zu achten. Claw hatte die Meute zurück zum Lager geführt – wie geplant. Doch jeder Plan musste angesichts dieser Gräueltaten versagen. Waylander wusste nicht, woher die Verletzung stammte. Doch er lebte, doch die Erinnerungen ließen ihn schaudern. Er sah sich, Snaga schwingend, immer wieder einschlagend auf ein bereits erlegtes Biest. Er sah Claw, wie der Veteran ihn wegzog von den Leichen der Oger. Er sah Trebor, der mit weit aufgerissenen Augen, einem Oger den Morgenstern auf den Kopf hämmerte.

    Die Nacht war klar. Frost brach sich Bahn auf dem Waldboden. Das leise Knistern des Feuers beruhigte den Krieger. Er legte sich wieder hin und zwang sich, Schlaf zu finden. Der Morgen nahte. Ein neuer Tag in einer Welt, die sich auf Grausamkeit gründete.

Seite 8 von 21 « Erste ... 4567891011121519 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide