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    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Narzuhl befand sich wieder einmal in der Bibliothek des Kastells. Es war schon der dritte Abend hintereinander und mittlerweile las er mit purer Begeisterung in den Lektüren die James ihm gegeben hatte. Der seltsame Schreibstil des Autors blieb zwar unverändert, aber dies war schließlich auch eine außergewöhnlich Bibliothek und ein normales Buch in diesem Sinne wäre in diesem Raum sicherlich eine Rarität.

    Das Thema Beschwörung war dem Schwarzmagier unterdessen schon etwas vertrauter geworden. Zwar würde er sicherlich nicht mit der Beschwörung von Dämonen oder mächtigen Knochenwesen beginnen, aber es war trotzdem ungemein interessant etwas über die Möglichkeiten eines voll ausgebildeten Schwarzmagiers zu erfahren.

    Wie schon von seinem Lehrer und dem Autor angedeutet, hatte er nichts direktes über die Beschwörung zu lesen bekommen, lediglich Erfahrungsberichte, Analysen der beschworenen Wesen und manchmal auch einen vagen Ansatz von Gedankengängen, die dem Beschwörer offenbar notierendswert gewesen waren.

    Gerade letztere halfen dem Neuling der Materie einen eigenen Ansatz zu finden und sich selbst eine Ansicht über die Beschwörung von Wesen zu bilden. Wie er schon vermutet hatte war diese Kunst komplexer als reine Manipulation. Hier hieß es einem totem Wesen Leben einzuhauchen und ihm einfache Aufgaben zu übertragen. Narzuhl stellte sich vor, das der Magier eine Art Verbindung mit dem Wesen einging und ihm so einen Teil seiner physischen und mentalen Kraft übertrug um es am Leben zu erhalten. Über dieses Band war es dann auch möglich dem Wesen Befehle zu übermitteln.

    Für Narzuhl stellte sich aber genau an diesem Punkt eine entschiedene Frage. In wiefern war das Wesen dann noch selbst handlungsfähig. Vollziehte es seine Handlungen mit einer gewissen Unabhängigkeit von seinem Beschwörer oder musste der Magier jede einzelne Bewegung koordinieren und befehligen? So oder so war es sicherlich ein Akt verbunden mit großer mentaler Konzentration und der Magier war sicherlich nicht in der Lage eine andere Handlung parallel zu vollziehen.

    Zufrieden mit seinem jetzigem Ergebnis, beschloss der Schwarzmagier eine kurze Pause im Refektorium einzulegen und später seine Studien fortzusetzen…

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    Ritter Avatar von KARhaBs
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    KARhaBs ist offline
    Als dunkler Schatten, nur auffällig durch den hellen Schimmer, den das Mondlicht auf sein blondes Haar warf, stand KARhaBs in der Eingangshalle des Kastells und hätte fast das knistern in der Luft nicht bemerkt, dass einen ankommenden Teleportationszauberwirkenden ankündigte. Seine Gedanken waren abgeschweift. Fort, so weit fort, dass es nicht einmal Vergangenheit hätte genannt werden dürfen. Er war bei Ethea, im Kastellinnenhof. Ihr Haupt ruhte auf seiner Schulter und ihr ruhiger Atem verriet, dass sie schlief. Dann war da Nefay, die ihm fürsorglich einen verwischten Tropfen Blut von der Unterlippe strich…

    Plötzlich jedoch wurde er sich voll und ganz des bestellten Ankömmlings gewahr.
    Nerestro, weißhaarig und schwarzgewandet, stand nun vor ihm, noch umgeben von blauen Funken.

    “Guten Abend, Nerestro. Ich hoffe ihr seid ausgeruht genug, euch einer Aufgabe anzunehmen, die euch gefallen wird. Eine gesunde Mischung aus Forderung und Sicherheit verspreche ich euch, der Lebensgefahr ist vorerst genüge getan. Folgt mir.“

    Der Priester schritt voran durch die düsteren Gänge, bis er vor einer schweren Holztür halt machte, der diverse, ähnlich Anmutende, gegenüber lagen. KARhaBs trat, gefolgt von seinem Schüler in einen recht großen, steinernen Saal, der vollkommen Schmucklos und leer war. Nur hier und da brannte eine Fackel an der Wand und die mehr Schatten erschufen, als dass sie den Raum ausleuchteten.

    “Unter manchen dieser in den Boden eingelassenen Steinplatten“ sagte der Lehrmeister und deutete dabei ausladen auf den Boden, “Befinden sich die sterblichen Überreste diverser Tiere dieses Landes. Eure Aufgabe wird es sein, sie zu entdecken und eurer Möglichstes zu tun, sie nacheinander zum Leben zu erwecken. Lasst euch gesagt sein, dass Versagen hierbei keine Schande ist.

    Ein arrogantes Lächeln umspielte bei den letzten Worten die Mundwinkel des Dämonenbeschwörers und es wurde breiter, als er sich setzte. Seine Sitzgelegenheit war soeben aus dem Boden gewachsen, Vier menschliche Skelette waren erscheinen und unter geräuschvollen und schauderlichem Knochenbrechen hatten sie sich so positioniert, dass ein Thron aus menschlichen Knochen erkennbar war, auf dem KARhaBs nun über sein Reich des Übungsraum mit einem lernenden Untertanen regierte…

  3. Beiträge anzeigen #243
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Eigentlich hatte der Schwarzmagier seine Studien für heute Abend beenden wollen, aber seine penetrante Neugier behielt zum Schluss die Oberhand.
    Die Lehrbücher war er seiner Meinung nach sehr sorgfältig duchgegangen und Narzuhl war bereit seine Ergebnise seinem Lehrer vorzutragen.
    Hoffentlich war dieser zu dieser vortgeschrittenen Stunde noch in seinem Labor anzutreffen.

    Gemächlichen Schrittes kam er seinem Ziel näher und ging gedanklich noch einmal alle Aspekte der Beschwörung durch. Als gesuchte Tür schließlich vor ihm auftauchte zögerte er kurz...Hoffentlich würde er es nicht bereuen, sich dieses Wissen angeeignet zu haben.

    Tretet ein! erklang eine Stimme jenseits der Tür nachdem der Magier angeklopft hatte.
    Magie zu Ehren -
    Beliar sei mit euch -
    Und wie bist du mit den Lehrbüchern zurecht gekommen?
    Nun ja der Schreibstil der Autoren ist etwas...gewöhnungsbedürftig. Trotz allem wurde mein Interesse dadurch nicht getrübt. Die Beschwörung scheint wirklich ein relative komplexer Vorgang zu sein. Narzuhl hielt inne aber James forderte ihn sogleich auf seine Vorstellung der Beschwörung zu schildern.

    Es scheint mir als ob der Beschwörer eine Art Verbindung zwischen sich selbst und dem Wesen eingeht, über die er in der Lage ist seine Kraft zu übermitteln um das Wesen am Leben zu erhalten. Für mich sieht es beinahe so aus als würde der Magier einen toten Körper mit seinem eigenem Leben "füllen" und das Wesen somit an sich binden. Unklar bleibt mir allerdings inwiefern das Wesen von dem Magier abhänig ist. Kontrolliert der Beschwörer jegliche Bewegung des Wesens oder besitzt es einen eigenen Willen und eine gewisse Autonomie. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Magier sich eine komplett abhängige Marionette ruft, die für ihn Befehle ausführt, oder irre ich mich da? ...

  4. Beiträge anzeigen #244
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    Zufrieden lächelte James seinen Schüler an, wobei die Zufriedenheit nur in kleinen Teilen von den Ideen Narzuhls stammte. Viel mehr war James darüber zufrieden, dass seine Lehrmethode, nämlich den Schüler selbst gewisse Konzepte erarbeiten zu lassen, geradezu bahnbrechend erfolgreich war. Vielleicht sollte er aufhören, als Magielehrmeister zu praktizieren und sich in Vengard selbstständig machen? Moderne Pädagogik - ein Seminar von James Bond.
    Der Priester rief sich innerlich zur Ordnung und nickte seinem Schüler dann zu.

    "Du schneidest gleich eine ganze Menge verschiedener Aspekte an, und wirfst viele wichtige Fragen auf. Fragen, die sich eigentlich durch das ganze Studium der Beschwörungsmagie durchziehen, von den Anfängen bis zur Kontrolle über mehrere mächtige Wesen. Witzigerweise ist die Antwort auf alle Fragen wohl dieselbe: Es kommt drauf an. Und zwar zum einen, was du beschwörst, wie du es beschwörst, und was du damit anstellen willst."

    James streckte seine Hand aus, mit der Handfläche nach oben. Ein Augenblick später surrte ein kleines, fleischiges Ding nur wenige Zentimeter über der Hand des Priesters umher.
    "Ein untotes Insekt" kommentierte der Lehrmeister, liess es ein paar Kreise fliegen und schleuderte es dann achtlos weg, wobei das Tierchen zu Staub zerfiel.
    "Macht es Sinn, einem derart primitiven Lebewesen einen eigenen Willen zu lassen, wenn man die Instinkte überhaupt als Willen bezeichnen kann? Aber einen Dämon seines Willens gänzlich zu berauben, wäre eine Verschwendung. Deswegen, es kommt drauf an."

    James runzelte die Stirn, als er sich zu erinnern versuchte, was Narzuhl noch gefragt hatte. Eigentlich hatte die Idee mit den Pädagogik-Seminaren ja schon etwas für sich. Allerdings müsste er die Werbekampagne geschickt aufziehen - wer wollte schon bei einem düsteren Schwarzmagier Pädagogik studieren, wo doch die landläufige Meinung über Schwarzmagier sich immer um unheilvolle Rituale mit allerlei schrecklichen Nebenwirkungen drehte.
    Energisch schob James die Gedanken beiseite und widmete sich wieder Narzuhl.

    "Wie schon gesagt, kann man zwischen der reinen Beschwörung und dem Beleben von Toten unterscheiden. Für ersteres existieren wiederum zwei unterschiedliche Formen, denn einerseits kann man magische Kreaturen wie Dämonen oder Golems lebendig beschwören und anderseits, und auf diesen Teil werden wir uns bei diesem Teil deiner Beschwörungsmagielehre beschränken, das Beschwören von eher schwächlichen, untoten Kreaturen. Diese wirst du deinem Willen vollständig unterwerfen und sie kontrollieren. Das ist anfangs allerdings nicht ganz einfach, wie du noch merken wirst. Du wirst die Kontrolle aber nicht so extrem ausüben, dass du für das Wesen selbst atmen musst, also die rudimentärsten Funktionen wirst du der Kreatur selbst überlassen. Sonst wäre der Nutzen einer solchen Beschwörung eher bescheiden.
    Du hast noch gefragt, ob der Magier ein Wesen gewissermassen mit Leben füllt. Nun, hier musst du etwas über untote Kreaturen im Allgemeinen und die Magie, welche diesen Wesen innewohnt, wissen. Eigentlich hätte ich dir dafür auch gleich ein Buch geben sollen, da sich die Frage nach der Natur dieser Wesen aufdrängt. Am besten holen wir das gleich nach."

    James führte seinen Schüler wieder zur Bibliothek.
    "Moderne Pädagogik" sprach der Priester, schüttelte aber gleich darauf den Kopf. "Quatsch. Lebende Tote, Natur und Magie"
    Das erste Buch, das James auffing, hatte tatsächlich mit Pädagogik zu tun, wenngleich der Priester bei seinen Seminaren weniger an gewisse sexuelle Praktiken gedacht hatte. Das zweite Buch trug den Titel "Quatsch mit Sauce - 1001 Witze" (Geradezu unglaublich, was die Bibliothek alles beherbergte). Erst das dritte war das, welches James Narzuhl aushändigte.
    "Lebende Tote, Natur und Magie, von Ander Teiker. Ganz andere Schreibweise, aber sehr interessant. Nach dieser Lektüre haben wir die Grundlagen für den praktischen Teil beisammen."

  5. Beiträge anzeigen #245
    Provinzheld Avatar von Nerestro
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    Nerestro ist offline
    Der Tod, so wurde Nerestro eins beigebracht, wird eines Tages jedem Wesen auf dieser Welt heimsuchen und den dünnen Faden, der uns mit der irdischen Welt verbindet, durchtrennen. Kein Mensch vermag es, diesem Kreislauf zu trotzen, niemand vermag es, Herr über den Tod zu sein, der irgendwann unser aller Leben beenden wird. Selbst der reichste Mann und der mächtigste König wird eines Tages dieses Schicksal widerfahren.
    Auch Nerestro war bis vor einiger Zeit dieser Auffassung gewesen, doch seitdem er hier im Kastell sein Dasein fristete wurde ihm täglich mehr bewusst, wie wenig die Welt dort draußen wirklich vom Tod wusste. Diese Regeln mögen zwar für einen Großteil aller Lebewesen gelten, doch es gibt selbst Kräfte auf dieser Welt, die auch dem Tod erhaben sind.

    Langsam schritt er durch den düsteren Saal, seine Tritte hallten bedrohlich von der Wand wieder. Bei jedem Schritt spürte er den eisigen Blick KARhaBs, der es sich derweilen auf dem Thron aus Gebeinen gemütlich gemach hatte.
    „Konzentration“, flüsterte er sich zu. „Spüre die Tiere, die sich hier verborgen halten.
    Er schloss die Augen, vor seinem inneren Auge veränderte sich der Raum, die Tür, die Fackeln und der Knochenthron verschwanden aus seinem geistigen Sichtfeld, stattdessen spürte er nur noch seine Aura und die seines Lehrers.
    Doch da war mehr.
    Er konzentrierte sich auf die Bodenplatten unter seinen Füßen, eine schwache Aura pulsierte unter ihm, gänzlich anders als die seine. Sie war schwärzer, dunkler, geheimnisvoller, irgendwie vertraut und dann doch wieder ganz anders. Es war nur ein kleines Tier, ein kleiner Goblin, wahrscheinlich ein Jungtier, das schon bereits den Tod gefunden hatte.
    Der Magier machte einen Schritt zur Seite, auf die nächste Bodenplatte, doch sein innerer Blick blieb währenddessen immer noch auf das tote Geschöpf im Boden fixiert.
    Ein letztes bisschen gesunder Menschenverstand riet ihm, von seinem Vorhaben abzulassen, den Tod zu respektieren und nicht zu manipulieren, dass es ethisch nicht korrekt sei, sich über den natürlichen Kreislauf der Welt derartig hinwegzusetzen, doch die Gier nach Macht und dem Wissen über die Magie hatte schon lange die Überhand in ihm übernommen. Er wollte lernen, verstehen, besser werden. Ethische Grundsätze hielten ihn erst recht davon ab.

    In Gedanken kam er dem toten Tier näher, bis seine lebhaft pulsierende Aura die des Geschöpfes fast berührte, dann versuchte er endlich die Aura des Goblins zu beeinflussen. Zuerst nur durch simple Befehle, die er dem Tier in seinen Gedanken zukommen lassen wollte.
    „Erhebe dich“, schrie er geradezu in seinem Kopf. „Hoch mit dir, gehorche meinen Befehlen.“
    Doch nichts geschah.
    Ein Teil hatte bereits geahnt, dass dieser jämmerliche Versuch nie etwas bringen würde, doch er wusste nicht, was er stattdessen versuchen sollte. Es war schwer, KARhaBs hatte ihn mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, er musste selbst zu Recht kommen und einen Weg finden, um das Ziel zu erreichen.

    Vor seinem geistigen Auge kam er der Aura des Goblins wieder ein Stück näher, die Aura pulsierte kurz des Tieres abnormal stark, als hätte die tote Materie für den Bruchteil eines Augenblicks wieder zu neuem Leben gefunden, doch dann verharrte die Aura in ihrer gewohnten Ruhe.
    Für einen Moment war er ratlos, was dies zu bedeuten hatte, doch dann kam ihm eine Idee. Diesmal wollte versuchte Nerestro eine Verbindung mit dem toten Wesen aufzubauen, eine Verbindung des Geistes zwischen seiner Aura und der Aura des Goblins. Wie ein unsichtbarer leicht pulsierendes Band schlängelte sich etwas von Nerestros Geist zu dem des Goblins und verband die Gebeine des Tieres mit dem Magier. Nerestro spürte, wie ein Teil seiner Lebenskraft seinen Körper verließ. Er fühlte sich nicht schwächer, im Gegenteil, ein neues Gefühl von Überlegenheit breitete sich in seinem Körper aus, stattdessen fühlte es sich irgendwie an, als hätte er dafür einen Teil seines Geistes, seiner psychischen Essenz zum Tier weitergeleitet.

    Nerestro zuckte zusammen und öffnete schlagartig wieder die Augen, sein Blick schweifte ziellos wild durch den Raum, bis er endlich wieder die Bodenplatte fixierte und dort geschah … nichts. Irgendwie hatte er erwartet, dass jetzt etwas passieren würde, das ein Knurren aus dem Boden kommt, die Bodenplatte, die nur lose befestigt war, nach oben geschoben wird und dort ein grimmig dreinblickendes Goblinskellet rauskommt, um seinen Befehlen zu gehorchen, doch stattdessen legte sich nur eine bedrückende Stille über den Raum.
    Doch dann hörte er auf einmal etwas, wie Zähneknirschen hörte es sich an, ein paar Laute, als würden Knochen auf Knochen aufeinander reiben, danach … ein leises Knurren. Bruchteile später hob sich tatsächlich die Steinplatte etwas an und wurde etwas zur Seite geschoben, aus dem Loch kam ein merkwürdig aussehendes Gerippe gestiegen. Das Geschöpf reichte noch nicht einmal bis zu seinen Knien, aber es lebte, wobei leben wohl kaum der richtige Ausdruck dafür sein mag, immerhin war es bis vor wenigen Augenblicken noch mausetot gewesen. Jetzt war es eben wieder nicht tot, untot.
    Das Wesen stand vor ihm, die leeren Augenhöhlen blickten zu ihm herauf.

    Ohne dem untoten Goblin auch nur eine weitere Sekunde zu schenken drehte er sich geschwind um und suchte sich sein nächstes „Opfer“ im Raum, begraben unter den Steinplatten. Er ging ein paar Schritte vorwärts und versuchte sich derweil halbwegs auf die im Raum schwach pulsierenden Auren zu konzentrieren, was ihm derweilen entgangen war, war der kleine Goblin, der dem Magier auf Schritt und Tritt folgte, aber Nerestro war im Moment zu fixiert auf das nächste Wesen, als dass er ihm Beachtung hätte schenken können.
    Nach kurzer Zeit war er fündig geworden, das nächste Gerippe lag unmittelbar vor seinen Füßen. Wieder versank er in seinen Geist und kam der schwach pulsierenden Aura des Tieres, diesmal ein Hundähnliches Wesen, vielleicht sogar ein Wolf, näher. Wenigstens wusste er diesmal, was er als nächstes zu tun hatte.
    Er kam dem Tier im Geiste immer näher und verband seine eigene Aura mit der des Tieres wieder durch das unsichtbare Band, erneut spürte er, wie ein Teil seiner geistigen Kraft auf das Tier überging und es seinen dunklen Befehlen zu gehorchen begann. Ein Knurren erklang, dann bewegte sich wieder die Bodenplatte vor seinen Füßen und wenige Sekunden später stieg ein mittelgroßer Hund, Wolf, Schakal oder was auch immer empor, um seinem neuen Meister zu dienen.
    „Großartig“, sagte Nerestro selbstgefällig und schaute seine beiden „Werke“ an, doch dann traf in ein stechender Schmerz in seiner Brust. Es war zu viel gewesen, erst jetzt realisierte er, wie viel Kraft ihm das wirklich gekostet hatte.
    Er stöhnte. Just in diesem Augenblick brachen die Tiere aus ihrer von Nerestro aufgezwungenen Erstarrung, der Wolf rammte seinen Kopf gegen den Brustkorb des Magiers und der Goblin versenkte seine wenigen Zähne in seine Wade. Ein kurzer Schrei ertönte, bevor er seine restliche Kraft dazu verwendete die Verbindung die er zu den beiden Wesen geschaffen hatte augenblicklich zu beenden.
    Die Lebenskraft, oder was auch immer er den Wesen von sich gegeben hatte um sie zum Leben zu erwecken, kehrte augenblicklich in seinen eigenen Körper zurück, auch wenn er sich jetzt ausgelaugt und entkräftet vorkam.
    Er hätte es ruhig angehen lassen sollen, anstatt so überhastet zum nächsten Wesen überzugehen. Er stand noch ganz am Anfang des menschenmöglichen, dass musste er sich immer vor Augen führen.
    Trotz allem hatte er heute eine wichtige Lektion gelernt, eine Lektion, die er sich erst wieder mehrmals durch den Kopf gehen lassen musste.

    Jeder Schritt schmerzte etwas in seiner Wade, als er sich zum Knochenthron seines Lehrers schleppte. Wenigstens war er jetzt noch in der Lage zu gehen, auch wenn er innerlich fast vollständig entkräftet war. Bei der letzten Übung hatte es ihn für zwei ganze Tage außer Gefecht gesetzt, ein weiteres Mal würde ihm hoffentlich dieses Schicksal erspart bleiben.

  6. Beiträge anzeigen #246
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Nur langsam rappelte sich Narzuhl auf um sich zurück in die Bibliothek zu begeben, obwohl es ihm wirklich schwer fiel sich von dem leckern Wein zu trennen. Und auch der Gedanke an das vorzügliche Essen, welches er verspeist hatte erleichterte seine Entscheidung nicht wirklich. Schlussendlich siegte aber sein Wissenshunger, so wie er es gewohnt war und er beschleunigte seinen schleichenden Gang, schließlich wollte er heute Abend noch einige Seiten durcharbeiten.

    Der gestrige Abend war außerordentlich beeindruckend gewesen, auch wenn James nur ein untotes Insekt beschworen, waren damit Narzuhls Zweifel gegenüber dem Thema sofort zu Staub zerfallen, ebenso wie das Wesen nachdem es dem Vorführungszweck gedient hatte.
    Weiter in Gedanken vertieft legte er das kurze Stück Weg in Windeseile zurück.
    Angekommen im Raum des Wissens und der tausend Bücherseiten, begab sich der Schwarzmagier zurück an seinen Arbeitsplatz, überflog noch einmal kurz seine bisherigen Notizen und stürzte sich voller Elan auf die Suche nach neuen Erkenntnissen.

    …so wird zwischen mehreren Beschwörungsarten differenziert. Zum einen das Beleben oder Erwecken von sterblichen Überresten, dem Herbeirufen von Wesen aus andern Sphären und dem Erschaffen von Kreaturen. Letztere beiden werden in diesem Buch nicht behandelt, doch euch verehrter Leser sei dazu das Werk “Dämonen, Golems und andere Kreaturen aus Beliars Wohnzimmer“ empfohlen.

    Das Erwecken von Untoten erfordert ein gewisses Maß an körperlicher und geistiger Gesundheit seitens des Beschwörers. Sollte dies nicht gegeben sein, so ist von der Beschwörung dringend abzuraten. Das direkte Zerfallen des Wesens dürfte nämlich wohl noch die erfreulichste Folge einer missglücken Beschwörung sein.
    Ziel des Magiers ist es einem scheinbar toten Körper neue Lebenskraft (von beliarabtrünnigen Laien oft als „Unheiliges Leben“ bezeichnet) einzuhauchen.
    Dabei gilt es zum einen die schier biologisch, anatomische Hürde eines wandelnden Skelettes zu überwinden und selbst als Kraftquelle für diesen Akt zu fungieren. Zum anderen ist das Wesen immer unter Kontrolle zu halten, was ein hohes Maß an Konzentration fordert.

    Die Magie die Untoten innewohnt ist also nicht auf die Rachsucht eines Geistes oder auf die Willkür der Natur zurückzuführen (wobei dies nicht auszuschließen ist), vielmehr ist sie ein Produkt des zuständigen Beschwörers…



    Narzuhl hielt inne. Wirklich ein schwieriger und komplexer Absatz. Ein wiederholtes Lesen dürfte da wohl angebracht sein…

  7. Beiträge anzeigen #247
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Etwas müde ließ sich Narzuhl auf den sehr einladend Stuhl im Labor seines Lehrmeisters nieder. Der gestrige Abend hatte sich doch ganz schön in die Länge gezogen und viel Schlaf hatte sich der Schwarzmagier nicht gegönnt, war er doch heute schon zu früher Stunde wieder in der Bibliothek anzutreffen gewesen. Aber seine Neugier, sein Wissensdurst war beinahe unersättlich und die Kontentration auf seine Studien ließen keinen Raum für etwatige Wahnvorstellungen, die ihn schon einige Tage nicht mehr gequält hatten.

    Eine Stimme verhinderte das Narzuhl einnickte
    Und wie bist du mit dem Buch zurecht gekommen? Der Angesprochene zuckte kurz auf, sammelte seine Gedanken und war wieder hellwach.
    Das Buch war erstaunlich sachlich geschrieben und hat mir einiges an Arbeit ersparrt. Aber je mehr Informationen ich über Beschwörung sammle, desto mehr Fragen tuen sich mir auf. Das Buch erwähnte zwei Hürde die es zu überwinden gilt. Narzuhl zitierte kurz die passende Stelle aus seinem Gedächtnis.

    Beide scheinen mir vollkommen logisch, aber ich habe nur eine vage Vorstellung wie es diese wirklich zu überwinden gilt. Im Moment stelle ich mir vor als ob ich eine Art magisches Feld über einen toten Körper lege, welches zumindest das biologisch, anatomische Peoblem lösen würde. Weiterhin denke ich das dies wieder bis zu einem gewissen Grad mit Manipulation zu tun hat und das magische Feld oder die Kraftverbindung zu dem Wesen ständig aufrecht erhalten werden muss.
    Das Aspekt der Kontrolle ist mir allerdings vollkommen fremd. Wird die Kontrolle ebenfalls über das magische Feld erreicht oder lieg sie auf einer vollkommen anderen Ebene?


    Erstaunlich wie viel Wissen man sich an zwei Tagen aneignen konnte und wie viele Fragen sich danach auftaten. Hoffentlich fühlte sich James nicht von der Wissensbegierigkeit seines Schülers erschlagen...

  8. Beiträge anzeigen #248
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    Dass Narzuhl nach der Lektüre über Untote gleich Rückschlüsse über die Beschwörung an sich zog, zeugte von einer gewissen Zielstrebigkeit. Sicherlich nicht die schlechteste Eigenschaft für einen Magier, solange sich kein Leichtsinn hinzumischte.
    "Mit der Kontrolle musst du dich vorerst noch nicht beschäftigen, denn dazu kommen wir, wenn du sie brauchst. Und bis dahin gilt es noch, die eine oder andere Hürde zu nehmen."

    James erhob sich von seinem Sessel und bedeutete seinem Schüler mit einer Geste, es ihm gleichzutun.

    "Ich denke, wir führen eine kleine Übung durch, um dir die Natur der Beschwörung ein wenig näher zu bringen. Allerdings ist hierfür der Übungsraum wohl die geeignetere Lokalität, schliesslich kann in meinem Labor allerhand zu Bruch gehen. Nicht dass diese spezifische Übung Chaos heraufbeschwören soll, aber Vorsicht ist hier besser als Nachsicht. Nachtsicht wäre zwar noch besser, aber dafür gibts ja Mond und Sterne." Der Priester kicherte über den dämlichen Scherz, schüttelte aber gleich den Kopf. "Komm."

    Die beiden Schwarzmagier verliessen das Labor des Lehrmeisters, doch anstatt sich nach links zu wenden, um zu den Übungsräumen zu gelangen, hielt James inne. Irgendetwas sagte ihm, dass er woanders hin musste. Nach oben. Ein wenig verwirrt schaute er seinen Schüler an, der die Stirn gerunzelt hatte.
    "Spürst du es auch?"
    Narzuhl nickte. "Als ob ich angezogen werde"
    Angezogen traf es aber nach James' Meinung nicht genau. Es war mehr ein Rufen, oder beinahe ein Flehen.

    Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, bewegten sich die beiden Beliardiener in Richtung des Rufes. Sie gelangten zur Treppe und stiegen ins erste Stockwerk, von dort aus aber gleich weiter. Je weiter sie gingen, desto lauter und eindringlicher wurden die Rufe. Ja, es waren mehrere, nicht bloss ein einzelner. Nun verstand James auch, was Narzuhl mit Ziehen meinte, es war, als würden unsichtbare Schnüre den Priester leiten. Es klang traurig, wenngleich man mit dem Ohr nichts hören konnte, denn die Rufe kamen, wie die Stimmen der Dämonen, aus dem eigenen Kopf, allerdings schmerzlos. Mittlerweile rannten die beiden Männer die dritte Treppe hoch, in das Stockwerk, wo James schon mal mit einem überdimensionalen Hund konfrontiert worden war und mit Sinistro musiziert hatte. Doch das kümmerte den Lehrmeister nicht, den die Rufe wurden mit jedem Schritt eindringlicher. Traurig, ja verzweifelt schrieen sie ihr unbeschreibliches Leid heraus, forderten Hilfe und versprühten dabei ein Unbehagen, dass es dem Priester kalt den Rücken runterlief. Schliesslich kamen sie vor einer geschlossenen Tür zum Stehen und sahen einander an. Beide nickten gleichzeitig. Was auch immer nach ihnen rief, befand sich hinter dieser Tür.

    James legte die Hand auf den Türknauf und drehte diesen, um gleich darauf die Tür zu öffnen. Die Rufe verstummten und das merkwürdige Ziehen hörte auf zu existieren, als die Tür geöffnet wurde. Stattdessen war ein Zirpen zu hören, als würden Tausende Zikaden gemeinsam ein Lied zum besten geben. James stiess die Tür ganz auf, wobei ihm die Kinnlade runterklappte. Ein Raum, grösser als die Übungsräume, breitete sich vor den beiden Beliardienern aus, prall gefüllt mit ... Ja, was war das denn überhaupt? Bäume, Sträucher, aber nicht saftig grün, sondern abgestorben und .. na ja, tot eben. Aber das störte nicht im Geringsten, angesichts der vielen untoten Tiere, die hier ihr Leben fristeten. James entdeckte fleischige Blutfliegen, die eindeutig schon über das Verfallsdatum hinaus waren. Er sah kleine Skelette, die durch die Anlage wuselten und unzählige Insekten, die wild durcheinander surrten.

    "Ein untoter Mini-Tiergarten" brachte James nach mehrmaligem leeren Schlucken hervor. Aber etwas stimmte nicht mit ihm, irgendwas war falsch. Fehlte. Machte ihn unvollständig, liess ihn sterben, obwohl alles bereits tot war. James hatte das untrügliche Gefühl, dass sie genau deswegen diese Rufe gehört hatten. Nachdem er seinen Blick endlich von der Flora und Fauna, die man kaum als solche bezeichnen konnte, losreissen konnte, guckte er Narzuhl an, der ebenso erstaunt die Anlage betrachtete.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Also Narzuhl hatte sicherlich schon einige seltsame Dinge in seinem Leben gesehen und auch selbst erlebt, aber das was er hier vor sich ausgebreitet sah, gehörte garantiert in die Schublade „extrem außergewöhnlich“. Ihn überraschte nicht die Tatsache so viele untote Wesen auf einem Fleck zu sehen, sondern ehr die Tatsache, dass ein schwer beschreibbares Gefühl James und ihn so zielsicher hierher geführt hatte.

    Narzuhl war sich sicher, dass auch der Priester sich nicht sicher war, was er von dem kleinen Streichelzoo halten sollte und das hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Während beide Zirkelanhänger so dastanden um die Situation zu erfassen, bemerkten die Bewohner des Raumes langsam ihre Anwesenheit. Nach und nach nährten sich einige der Tiere scheu. Selbst in ihren toten Gesichtern war unsägliches Leid zu erkennen.

    Ein paar der kleinen Skelette umkreisten die zwei Schwarzgewandeten und machten Anstalten sie höflich hereinzubitten. Narzuhl traute seinen Augen nicht und auch James blickte sich weiter überrascht um. Als keiner von beiden sich von Fleck bewegte, wurden die Skelette etwas ruppiger und wollten sie regelrecht in den Raum hinein schieben. James, sicherlich mit mehr Erfahrung gesegnet als Narzuhl, reagiert nun sofort und machte einen Satz zur Seite, sodass sein Skelett haltlos nach vorne stolperte und auf den Boden krachte.
    Knochen splitterten auseinander und kullerten über den Boden, aber keiner der anwesenden Tierbewohner schien sich an diesem Umstand zu stören.

    Narzuhl der mittlerweile völlig perplex, immer weiter in den Raum geschoben wurde, wandet sich um, um nach James zu sehen, aber seine Aufmerksamkeit wurde auf den Knochenhaufen gelenkt, welcher immer noch ein hohes Maß an Eigenleben besaß. Der Schwarzmagier konnte nicht wirklich beschreiben, wie oder warum, aber nach kurzer Zeit stand dort wieder ein Skelett. Beide Magier jedoch bemerkten sofort die leichte Unförmigkeit des alten Neuankömmlings und die Tatsache, dass einige Knochen noch immer am Boden lagen, allerdings völlig leblos, bestätigte die ungewöhnliche Situation, die hier vorzufinden war.

    Das Wesen hatte sich regeneriert, wieder neu zusammengefügt, aber keineswegs in der Perfektion wie man das von einem beschworenem Skelett gewohnt war und auch fehlten im nun einige Knochen in seinem Gefüge. Narzuhl richtete sich seinem Lehrer zu.

    Seltsames ist hier am Werk, aber diese armen Kreaturen scheinen keineswegs aggressiv zu sein, auch wenn ich das nicht ausschließen möchte. Unsicher betrachtete er das regelrechte Gedränge welches sich um seine Person formierte.
    Mir scheint als ob sie unsere Hilfe benötigen und diese auch suchen, aber ich befürchte im Moment brauche ich selbst etwas Hilfe um hier wieder raus zukommen. Narzuhl konnte nicht anders, ein Lächeln umspielte seine Lippen, er hoffte nur er täuschte sich nicht in den Kreaturen, ansonsten dürfte das ganze für ihn ein böses Ende nehmen…

  10. Beiträge anzeigen #250
    Deus Avatar von James Bond
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    Wenn James in der Zeit, seit er im Kastell lebte, etwas gelernt hatte, dann war es, dass man sich über nichts wundern sollte, was in dem magischen Bauwerk vor sich ging. Die Magie des Gebäudes war so geheimnisvoll und voller Tricks, die James nicht verstand. So schien das Kastell Begegnungen herbeizuführen, wenn es nötig war - oder es brachte seine Bewohner auf die Spur von kleinen Tiergärten. Und dass gerade Narzuhl samt Lehrmeister diesen Ruf vernommen hatten, war bestimmt ebenso das Werk dieser speziellen Magie, denn James zweifelte keinen Augenblick daran, dass Narzuhl das Problem, welches hier existierte, am Ende lösen musste.

    Aus diesem Grund erschien es dem Priester auch nicht pietätlos, seinen Schüler auf die sich offenbarende Lehrmöglichkeit aufmerksam zu machen. Zuerst musste James Narzuhl aber aus den "Klauen" des kleinen Skeletts befreien. Wobei das kleine Wesen den hünenhaften Mann keineswegs böswillig anfasste, sondern wie ein kleines Kind, das um ein Stück Brot bettelte. Wäre der Ausdruck für ein Skelett nicht völlig unpassend, hätte James es als süss und mitleidserregend bezeichnet. Wie es ein Magier mit leblosen Objekten machen konnte, schob James das Skelett sanft beiseite, um Narzuhl zu befreien.

    "Auch wenn es diesen Kreaturen hier sicherlich nicht gut geht, so sind es doch Untote, und genau die Wesen, die zu beschwören lernen kannst. Wir sollten also die Gelegenheit zu einer etwas genaueren Betrachtung nicht an uns vorbeiziehen lassen. Ausserdem müssen wir herausfinden, was mit ihnen nicht stimmt, damit wir überhaupt irgendwie helfen können. Denn dazu sind wir hier, so viel ist klar."

    James schwieg einen Moment und liess seinen Blick durch den Raum wandern, wo zwar alles zueinander passte und in einer grotesken Art und Weise sogar schön war, aber etwas nicht stimmte. Und zwar ganz und gar nicht.

    "Diese Untoten stammen aus Beliars Sphäre" erklärte der Priester, wobei er leise sprach, denn alles andere wäre unpassend gewesen, nachdem das Zirpen und Surren verstummt war. "Sie wurden aber nicht von einem Magier beschworen, sondern existieren wohl durch ihre eigene Magie und diejenige des Kastells. Berühr das kleine Skelett mal, und versuch, die Magie zu verstehen, die ihm innewohnt..."

  11. Beiträge anzeigen #251
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Narzuhl zögerte. Er sollte das Skelett berühren? Na ja warum eigentlich nicht? Warum sollte er diese Möglichkeit nicht wahrnehmen um seine Lehre voranzutreiben? Vorsichtig (das Bild des zersplitternden Skelettes war noch sehr präsent) legte er seine Hand auf den blanken Schädel der Kreatur und erweiterte seine Wahrnehmung um nach der treibenden Kraft hinter diesem untoten und doch sterbenden Leben zu suchen.

    Was er spürte war wirklich überraschend. Zwar hatte er sich etwas Ähnliches gedacht und auch aus der Theorie erarbeitet, aber die Praxis war nun mal die Praxis. Es schien tatsächlich eine Art magische Kraft durch das Wesen zu strömen und die scheinbare Unnatürlichkeit eines lebenden Skelettes zu überwinden. Allerdings konnte sich Narzuhl gleichzeitig vorstellen was hier nicht stimmte, auch wenn es nur eine Vermutung war. Für ihn stand fest, dass es eigentlich eine Art Kraftquelle geben musste und das man diese eigentlich hätte zurückverfolgen müssen können. Andernfalls hätten diese Kreaturen doch schon längst zu Staub zerfallen müssen. Unwillkürlich drängte sich Narzuhl der Vergleich einer Marionette auf, nur das in diesem Fall die Fäden fehlten oder nur schwach zu spüren waren.

    Der Schwarzmagier beendete sein Experiment und versuchte seine Erfahrung in Worte zu fassen. Die Kraft die diese Wesen und wahrscheinlich alle anderen am Leben erhält ist klar zu erfassen…nur scheint es keine ersichtliche Quelle vorhanden zu sein. Es ist beinahe so als ob diese Untoten von einer Art eigenem Vorrat leben, der unvermeidlich zur Neige geht. Nur da ist noch etwas anderes…Die Quelle, der Beschwörer…ist nicht zu erfassen. Als würde etwas verhindern sie wahrzunehmen, etwas Fremdes, etwas was nicht in dieses Gefüge passt. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es wirklich so ist wie ich es empfinde oder ich es mir nur einbilde, damit es in meine Vorstellung von einer Beschwörung passt.

    Bevor er die Antwort seitens des Priesters abwartete, legte er erneut seine Hand auf das kleine Skelett um sicher zu gehen, dass er sich nicht täuschte. Eine schweratmige und gebrechliche Stimme erklang gerade in diesem Moment in seinem Verstand

    Heeelft…unnnsss

  12. Beiträge anzeigen #252
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron jonglierte kleine Fruchtsafttröpfchen. Jegliche mahnende Worte seiner Mutter missachtend, liess er die verschieden farbenen Tropfen in der Luft umherschwirren, sich ineinander vermischen und wieder auseinander hervorschiessen. Er nahm die letzte Flüssigkeit, die noch in seinem Glas war aus deren Käfig und machte sich mit der flüssigen Masse auf in sein Labor. Lustig plätscherte der Fruchtsaft vor seiner Nase herum während er so durch die Gänge zu seinem Labor hin schlenderte. Ob Tuk wohl schon aus der Bibliothek zurück war? Ceron wusste es nicht. Generell hatte er in den letzten Tagen den Draht zu seiner Schülerin etwas verloren. Sie schien sich verselbstständigt zu haben – ein Zustand, den man zwar zu schätzen wusste, der jedoch auch äusserst prekär werden könnte. Wer weiss was passiert wäre, wenn er Nafoflux hätte vor sich hin vegetieren lassen. Die Made hätte innert Stunden die Nase tief in den diabolischsten Werken der Alchemie stecken gehabt.

    Der Hohepriester liess den Saft über seinen Mund gleiten und sog ihn aus der Luft. „Als wären die Gesetze der Natur aufgehoben“ schnalzte er genüsslich und trat anschliessend ein. „Wie geht’s den Würmern, Tuk?“ fragte er, als er die breite Schulterpartie vor dem Operationstisch gesichtet hatte. Der Lehrmeister hatte sie, aus welchen Gründen auch immer – obwohl er sich ziemlich sicher war, dass es des Wortwitzes wegen war, Würmer wyrmen lassen. „Hast du auch schon versucht einen Länger zu machen, als er ursprünglich war?“

  13. Beiträge anzeigen #253
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    Beide Schwarzmagier hatten sich zurückgezogen, nachdem sie den Untoten versprochen hatten, wieder zu kommen, um Hilfe zu leisten. Zwar war es schon reichlich merkwürdig, Mini-Skeletten und untoten Insekten etwas zu versprechen, aber das Kastell liess auch merkwürdige Geschehnisse ganz normal erscheinen, wenn man erst einmal darüber nachdachte. James hielt sich mit seinen Nachforschungen vornehm zurück, allerdings nicht, weil er der Ansicht war, dass Faulheit die bessere Hälfte des Nachdenkens war, sondern weil er mittlerweile fast sicher war, dass Narzuhl dem Problem auf die Schliche kommen musste. Mit seiner geistigen Verbindung, die er kurzzeitig mit dem Dreiknochenhoch gehabt hatte, war auch schon der erste Schritt getan.

    "Hallo" rief James, als sein Schüler um die Ecke kam und auf die Tür zusteuerte, die der Lehrmeister nur wenige Augenblicke zuvor erreicht hatte. Narzuhl grüsste zurück und schien dann gespannt darauf zu warten, dass James etwas sagte.
    "Deine Empfindungen waren recht präzise und die Interpretation ebenfalls. Aber weil du keine Erfahrung mit Beschwörungen hast, kannst du nicht sicher sagen, was normal ist, und was nicht. Zwar leistet die Intuition, die du als Schwarzmagier hast, dir gute Dienste, aber das alleine reicht nicht. Du wirst gleich nochmals dasselbe tun, wie gestern. Heute versuchst du aber, das kleine Skelett nicht als eigenständiges Wesen wahrzunehmen, sondern als eine Art Manifestation von Magie, die du bis zu ihrem Urpsrung zurückverfolgen willst. Als ob du das Ende einer Schnur in der Hand hältst und dich damit bis zum Anfang vorantastest. Die Kreatur stammt aus Beliars Reich, einem Ort, zu dem du bei Beschwörungen ebenfalls eine Verbindung herstellst. Und dazu musst du wissen, was sie ist und wie sie sich anfühlt. Das ist etwas, was einem kein Buch und keine noch so detaillierte Beschreibung vermitteln kann. Bereit?"

    James hatte die Hand auf den Türknauf gelegt und guckte Narzuhl an.

  14. Beiträge anzeigen #254
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Ein zustimmendes Nicken später, war die Tür geöffnet. Nichts schien sich seit dem gestrigen Abend verändert zu haben. Immer noch durchstreiften die verschiedensten untoten Tiere den Raum, welche von einer ebenso untoten Flora geschmückt war. Und auch einige der kleinen Skelette wuselten herum. Zum ersten Mal stellte sich Narzuhl die Frage, was diese Skelette einmal gewesen waren. Menschen?

    Der Schwarzmagier verwarf diesen Gedanken. Dazu war er nicht hier, vielleicht fand sich später zeit sich damit näher zu beschäftigen, nachdem sie herausgefunden hatten was hier nicht stimmte. Als hätten sie Narzuhl Vorhaben geahnt gesellten sich einige der kleinen Wesen um die zwei Magier herum und verharrten in einer geduldig abwartenden Position.

    Sachte legte der Schwarzmagier seine Hand auf den kleinen Schädel und entsann sich noch einmal James Worte. eine Art Manifestation von Magie…Die Kreatur stammt aus Beliars Reich… Wenn dem so war, dann dürfte Narzuhl dieses auch spüren können. Um der Aufforderung des Priesters so genau wie möglich nachzukommen, griff Narzuhl auf ein altes für ihn bewährtes Mittel zurück und zwar das der geistigen Visualisierung. Er ließ seine Wahrnehmung der Magie ein Bild projizieren, welches nur dazu dienen sollte, sich leichter eine Vorstellung über die magischen Muster zu bilden, die hier am Werke waren.

    Schnell hatte er sich wieder an das blaue Flackern gewöhnt, welches für ihn die Manifestation von Magie darstellte und ebenso rasch konnte er die Verbindung zu der Quelle feststellen die offensichtlich für die Existenz der Vielzahl von untoten Wesen verantwortlich war.
    Allerdings schien die Verbindung im Nichts zu enden und das war das Außergewöhnliche an der ganzen Sache. Es war beinahe so als würde sie im Mauerwerk enden…im Mauerwerk?
    Das Kastell war sicherlich einer der seltsamsten Orte die Narzuhl kannte und die Magie war eine alltägliche Sache, ebenso wie Das essen im Refektorium oder das Lesen in der Bibliothek, aber konnte ein Gebäude einen kleinen untoten Tiergarten beschwören? Und vor allem zu welchem Zweck?

    Bevor er aber auch nur den Ansatz einer Lösung gefunden oder James in seine Überlegungen mit einbeziehen konnte, bemerkte er die Anwesenheit einer anderen magischen Macht.
    Die bläuliche Verbindung begann auf einmal seltsam zu flackern und an einigen Stellen schien sie von tiefem Schwarz verschlungen zu werden. Narzuhl war bei dem ganzen Vorgang nicht sehr wohl zumute, zugleich war es aber einfach zu faszinierend mitanzusehen, wie sich eine größere schwarze Stelle sich immer mehr seiner Hand annährte, immer näher kam und schließlich…*wumm*.

    Mit einem gewaltigen Schlag beförderte es den Magier gegen die nächste Wand. James war sofort zur Stelle um seinen Schüler auf Verletzungen zu untersuchen. Beliar sei Dank waren es nur ein paar Prellungen. Hustend versuchte der Verletzte seinem Lehrer zu berichten.

    Ich habe getan was du mir aufgetragen hast. Die magische Struktur die das Wesen durchgibt war ebenfalls zu erfassen…aber… gepresst holte Narzuhl Luft um fortzufahren
    Das Kastell selbst scheint als Kraftquelle für diese Wesen zu dienen, aber etwas fremdes versucht diese Verbindung zu unterbrechen und ich vermute es will auch die Kontrolle über diesen Raum erlangen, so wie es sich an meiner Anwesenheit gestört hat. Ein Grinsen huschte kurz über die Züge des Schwarzmagiers. Die Lehre nahm einen ungeahnten Verlauf, einen recht aufregenden Verlauf um genau zu sein…

  15. Beiträge anzeigen #255
    Veteranin Avatar von Neromir Amant
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    Neromir Amant ist offline
    Nun waren schon Tage seit vergangen seit er den Dämonen zur rede Stellte. Und er zweifelte immer daran das er dies sich alles nur eingebildet haben sollte. Was hatte er dann die Ganze zeit auf seinen Zimmer getan, wenn er dies angeblich nicht verlassen hatte. Ihm fehlte jegliche Erinnerung an die letzten Wochen. Es konnte doch nicht nur ein Traum gewesen sein. Unruhig lief er in seinen Zimmer auf und ab. Seine Finger der Rechten Hand rieben sein Kinn. Die Fingerkuppen verursachten als sie die Schlecht Bartstoppeln streiften ein Kratzendes Geräusch. Der Hagere Stoppte abrupt und verharrte einen Moment. Die Bücher er hatte bis jetzt nur in seinen Geiste und durch das Fragen der dienstbaren Dämonen nach einer Lösung seiner Frage gesucht. Der Frage ob er verrückt war und sich das Alles nur eingebildet hatte,oder ob es dieses Wessen bei dem er Glaubte die letzten Tage verbracht zu haben wirklich Existierte.
    Hastig eilte der Hagere zu der Türe seines Zimmers und Öffnete sie. So schnell ihm seine Füße trugen lief er zu dem magischen Durchgang in die Bibliothek. Es war für ihm immer wieder ein seltsames Gefühl durch diesen zu gehen und in den inneren Größer wirkenden Raum zu gelangen.
    Zielstrebig lief er auf einen Tische zu, sein Blick schweifte kurz durch den Leeren Raum. Was ihn nicht gerade erstaunte, die Kartellbewohner waren so Geheimnisvoll wie das Kastell selbst. Und er war einer von ihnen ,Neromir hob einen Augenblick einen Mundwinkel bei den Gedanken was wohl ein fremder der ihn hier sehen würde über ihn Denken täte. Ehe er sich wieder auf den Grund seines Besuches besann. „Zweiköpfige Dämonen!“ sagte er laut auch wenn es ihm bewusste war das der Gedanke gereicht hätte. Gespannt wartete er was wohl passieren würde doch die Minuten vergingen ohne das auch nur ein Buch zu seinen Tisch geschwebt kam. Nachdenklich setzte er sich in einen der Sessel und legte seine Arme .Auf die gepolsterten Lehnen,während sein blick sich in den Funkeln der Kristalleuchter verlor. „Zweiköpfige Wesen !“ Dachte er und hoffte das diese wage und dennoch zutreffende Suchbefehl von den Dämonen verstanden würde und sie ihm die Richtigen Bücher zu Verfügung stellen würden. Deutlich höre er wie sich die Regal an den Wänden wie so oft zuvor bewegten wenn ein Buch aus den hinteren reihen der Regal benötigt wurde. Doch er hörte nur wie sich die Regale bewegten aber nichts passierte nicht ein Buch landete auf seinen Tisch. Der Hagere konnte es nicht glauben was sich hier abspielte. Entweder gab es dieses Wesen nicht oder hier versuchte man was vor ihm zu verbergen. Schließlich hatte er selbst vor Jahren ein Zweiköpfigen Wolf gesehen zwar eine Missbildung und Laune der Natur. Aber ein Beweis das es solche Wesen gab. Und er konnte sich nicht vor stellen das in all diesem Angehäuften wissen in den ganzen Regalen nicht nur ein Buch sein sollte in dem nicht nur die kleinste Erwähnung über dies sein sollte. Neromir dehnte die Finger seiner Knöchern wirkenden Hand. An der sich deutlich die Sehnen und Blutgefäße abzeichneten. Ein lautes Nacken der Knochen schallte durch dem Raum. Und er Sprang von seinen Sessel auf und rief laut. „Zeige mir alles über die Bewohner des Kastells.
    Ein Lautes poltern und schleifen wurde im Raum laut. Sämtliche Regale scheinen sich zu bewegen. Neromir wich einige Schritte zurück- Was hatte er getan immer Lauter wurde das Grollen,aber er sah schon einige Bücher auf sich zufliegen die sich aber nicht auf den Tisch ablegten sondern in einer kreisförmigen Bewegung in der Luft schwebten. Neromir versuchte Zaghaft nach einen zu langen. Es war als hätte das eine Buch absichtlich seine bahn verlassen und ihm mit Wucht auf den Handrücken getroffen um schließlich wieder seine bahn einzunehmen. Mit Schmerzverzerrten Antlitz und die Hand festhebend schaute er den immer größer werdenden Wirbelsturm aus Büchern zu. Und langsam wurde es ihm unheimlich was er da angestellt hatte. „Aufhören ,keine weiteren Bücher mehr .“Sagte er laut , doch die Dämonen schienen ihn nicht zu hören oder Hören wollen. Immer noch mehr Bücher gesellten sich in den Wirbel. Der hagere machte einige Schritte auf den Wirbel zu und langte nach einen der Bücher. Mit dem selben ergebnis wie zu vor er konnte kein Buch greifen. Mit in sorgen gelegter Miene,lief er Richtung Ausgang und blieb dort stehen und sah sich das ganze an. Nein so konnte er den Raum nicht verlassen und er Rannte auf den Büchersturm zu Sprang in die Luft mitten in den Sturm hinein und bekam auch eines der Bücher zu fassen das sich anscheinend dagegen wehrte. Und in seinen Händen zappelte, und mit ihm durch unzählige Schläge der anderen Bücher getroffen unsanft auf den Boden Klatschte. Der Hagere drückte das Buch ganz fest an sich,dies hatte er und wollte es nicht wieder hergeben. „Dies Wissen ist Nicht für dich Zugänglich.“ Ertönnte jetzt eine Stimme in seinen Kopf die ihm, den Schädel schier zerspringen lies. Genau so schnell wie der Büchersturm entstanden war hatte der ganze Spuk auch ein Ende die Bücher Verschwanden schnell wider in ihre Regal. So schnell das er ihnen nicht mal mit den Augen folgen konnte und somit wusste wo sie standen. Nur das eine in seinen Händen hatte er noch. Vorsichtig und dennoch mit Festen griff hielt er es leicht von seinen Körper entfernt. Das er den Titel lesen konnte .“Der Schinder ,Leichenflederer und Abdecker“ Neromir war über den Titel erstaunt und lies seinen Griff etwas lockerer. Ein aufschreien, erschreckte ihn,und das Buch riss sich aus seinen Händen. Er fragte sich noch hatte das Buch geschrien oder der Dämon der verhindern wollte das er in ihm Blätterte. Als er ihm nach sah wie es zwischen den Regalen verschwand. Immer noch geschockt über das gerade Gesehene lief er zum Ausgang des Raumes.

  16. Beiträge anzeigen #256
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    Das Grinsen war auch das letzte gewesen, was Narzuhl am Vorabend getan hatte, denn Sekunden später hatte er die Augen verdreht und war in Ohnmacht gefallen. James hatte sich versichert, dass seinem Schüler nichts Schlimmes zugestossen war und hatte einen Dämon gebeten, Narzuhl in dessen Gemach zu bringen, wo er die Nacht durchschlafen sollte. Was auch immer Narzuhl diesen Schlag versetzt hatte, war bestimmt nicht normal gewesen, so viel stand fest. Denn sowas konnte auch einem gänzlich unerfahrenen Beschwörer nicht passieren. Geistig war mit Narzuhl alles in Ordnung gewesen, das konnte James nach einer kurzen Untersuchung mit Sicherheit sagen. Doch was war das für etwas Fremdes, von dem Narzuhl gesprochen hatte?

    Bisher konnte James diese Frage nicht beantworten, weshalb er sich wieder zu dem Mini-Zoo begab, wo er vor Ort ein wenig nachforschen konnte. Gleichzeitig trug er einem Dämon auf, Narzuhl zu wecken, falls er nicht schon wach war, und ihn zum Tiergarten zu schicken.

    Wieder bot sich dem Priester das mittlerweile vertraute Bild der herumwuselnden Gestalten und der untoten Flora, die sich so natürlich ins Zimmer einfügte. Aber irgendetwas war immer noch falsch, auch wenn James nicht sagen konnte, was. Es schien, als wäre der Raum zu dunkel, obwohl es normal hell war. Nachdenklich ging der Priester in die Knie und wurde umgehend von dem kleinen Skelett bemerkt, das er mittlerweile in Gedanken nur noch das "niedliche Knochending" nannte. Vorsichtig legte James dem niedlichen Knochending die Hand auf den Schädel und konzentrierte sich auf die Energie des Wesens, um dem Trick, der hinter seiner Existenz steckte, auf die Schliche zu kommen. Gleichzeitig hielt der Priester eine Art geistige Barriere aufrecht, um das zu verhindern, was Narzuhl zugestossen war.

    Nach kurzer Zeit verstand James, was sein Schüler damit meinte, dass das Kastell die Kraftquelle dieser Wesen sei. Anders als Narzuhl konnte James die Verbindung zur Unterwelt spüren, was wohl aber nur darauf zurückzuführen war, dass Narzuhl nicht wusste, was er spürte, oder spüren sollte. Plötzlich drängte sich etwas anderes in die Empfindungen des Priesters, etwas Fremdes, das sich zwar so anfühlte, als wolle das "niedliche Knochending" den Priester aus seinem Geist verjagen, aber das definitiv nicht vom niedlichen Skelett ausging. Schnell brach James die geistige Verbindung ab, bevor er irgendwelchen Schaden nehmen konnte. Sobald Narzuhl eintraf, würde James dessen Eindrücke bestätigen...

  17. Beiträge anzeigen #257
    Provinzheld Avatar von Nyreth Shinem
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    Nyreth Shinem ist offline

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    Nyreth war wieder zurückgekehrt... er hatte gefunden wonach er drei Tage lang durch Varant geirrt war hatte er endlich jemanden gefunden der ihm die Zeichen übersetzten konnte. Nun mussten sie nur mehr auf ein Spruchrolle gebannt werden um als mächtiger Fallenentschärfingszauber gesprochen zu werden.

    Die Bibliothek war gleich leer wie sonst auch und ein kühler Wind wehte durch die Bücherreihen... Wer konnte ihm nun helfen... Nirgends war jemand der Nyreth diesen Gefallen erweisen konnte... Also beschloss er sich im Kastell umzusehen um jemanden zu finden der es verstand Spruchrollen zu fertigen...

  18. Beiträge anzeigen #258
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Die letzten Tage waren ruhige Tage, das Essen bekam immer mehr die Form von Essen, das Bett wurde eine vertraute Bleibe und das Labor des beschäftigten Heilers ließ sich immer mehr der Geheimnisse entlocken, die zu Beginn noch große Fragezeichen auf ihre Stirn gezaubert hätten. Es waren die Handgriffe an Salbendosen, Kräutergläsern und Ingredienzien, die es zu beherrschen galt. Rezepte wurden abgearbeitet und vorbereitet, ganze Seiten aus Büchern verschlungen und ihren Anweisungen gefolgt. Selten war das ganze gefährlich, doch noch fehlte das Wissen und die Möglichkeit, selber nach Neuem zu forschen, etwas Eigenes zu erforschen, etwas zu erschaffen. Die Kreation der Schamanin musste warten, die Zeit war ein Feind, den man mit keiner Salbe oder Trank aufzuhalten vermochte. Doch noch immer war die magische Heilung das wichtigste Forschungsgebiet, auf dem sie sich beweisen musste und welches die größte Herausforderung stellte. Ungläubig wie eh und je hatte sie die Technik der Erneuerung vorangetrieben, für sich selber neue Grenzen entdeckt und ausgelotet, noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, dass das wirklich sie war, die dort das Kranke in Gesundes verwandelte und so nicht bloß Gewebe austauschte, nein, erneuerte, sondern tatsächlich auch in der Lage war zu heilen. Mit den bloßen Fingern und ihrer Magie, ihrem Verstand und der Konzentration. Sie hatte es buchstäblich in der Hand, auch wenn diese Macht auch eine Menge Verantwortung mit sich brachte und sie vielleicht deshalb noch zögerte, es voll und ganz anzunehmen. Das Studium mit den Würmern war da nur ein weiterer Teil. Die schleimigen Biester waren hervorragende Versuchstiere, obwohl es ihr schwer fiel, sie mit dem Skalpell erst zu verletzten, sogar in zwei Teile zu schneiden, nur um sie danach wieder zu heilen oder zu vereinen. Es war nicht zu glauben, wenn zwei Teile eines Wurmes wieder verschmolzen und er sich danach einfach wieder fortbewegte, so als ob nichts gewesen war. Konnte man so auch Gliedmaßen von einem Ork mit dem Körper verbinden? Bestimmt, es musste gehen, es würde gehen, welch wundervolle Macht in einer Schlacht zu helfen. Die Dankbarkeit musste keine Grenzen kennen, kein Vergleich zu den Bemühungen und Anstrengungen, mit bloßem Grundwissen Verbände zu legen oder Blutungen zu stoppen.

    »Länger machen?«, fragte sie noch voll in dem Schwung des Erneuerns und achtete erst einen Moment später auf Ceron, den sie tagelang kaum bis gar nicht gesehen hatte und so erst mal wieder sein Gesicht und seine Robe mustern musste.
    »Ja, länger machen, mehr Glieder.«, antwortete dieser selbstsicher.
    »Glieder? Was für Glieder denn?«, fragte sie erneut nach und schloss ihr bisheriges Experiment ab.
    »Na, so:« und er malte auf eine Tafel mehrere Zeichen, die wie ein fortlaufendes "W" aussahen und dann malte er abermals diese Zeichen, nur viel, viel mehr.
    Für einen Moment schüttelte die Feldärztin den Kopf, dann neigte sie ihn wieder zur Seite, sah abermals auf die Tafel und dann zu ihrem Lehrmeister.
    »Moment mal, ich das richtig verstehe, du willst, dass ich verlängere den Wurm? Aber wie das gehen soll?«
    »Ganz einfach, du nimmst die Struktur des gesunden Gewebes und erschaffst neue, die du sofort zwischen einer Partie einsetzt. Die Würmer sollten sich dank ihres Aufbaus gut dafür eignen.«
    »Das heißt, ich nicht ersetze oder erneuere dieses Mal, sondern ich noch erschaffe dazu.«
    »Exakt das meine ich!«
    »In Ordnung, ich es versuchen werde.«

    Und so nahm sie einen Wurm, den sie schon einmal in zwei Teile geschnitten und wieder verbunden hatte, griff zum Skalpell und machte einen scharfen Schnitt in der Mitte, durchtrennte das weiche Fleisch aber nicht komplett. Nun wollte sie die Wunde wieder schließen, doch dabei das Gewebe dazwischen noch mehr verlängern. Eine interessante Übung, aber ob dies auch gut gehen konnte?

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    Ritter Avatar von KARhaBs
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    Im Schatten hoher Säulen, düsterer Gänge und Pforten. Im Kastell des Zirkels.
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    KARhaBs ist offline
    Die Luft im Innenhof des Kastells war bei Nacht nur ein wenig kühler als am Tage und doch so angenehm, wie sie es schon war, als das Kastell noch in Khorinis seinen Platz hatte.
    Und trotz all ihrer Annehmlichkeit, oder gar als Zusätzliche, lag noch eine andere, unbekannte Art von Magie in diesen süßen Lüften. Es war der Geschmack der Vorahnung, der sich auf die magischen Knospen auf die geistige Zunge KARhaBs’ legten. Vorahnung, da bald etwas geschehen würde, das niemals wieder geschehen sollte.
    Und wie so oft wurde der Priester in seinem Sinnen unterbrochen, als das Geräusch von sich öffnenden Torflügeln ankündigte, dass Nerestro eingetroffen war.
    Mit dem Rücken zu dem Durchgang aus dem sein Schüler nun trat, wobei Schatten auf seinem blassen Antlitz tanzten, als er durch die Arkaden wandelte, wartete der Lehrmeister geduldig. Als Nerestro endlich nah genug heran war, hob er an zu sprechen, worauf sein Schüler inne hielt und lauschte, selbst dem Rücken seines Meisters bedeutend, dass er längst erholt war, von den Strapazen der letzten Übung.

    “Potential.“

    Warf KARhaBs bassschwanger, aber mit einer Spur Amüsement in die Stille zwischen ihnen beiden und drehte sich langsam zu dem Magier um.

    “Und davon nicht zu knapp. Es wäre wohl selbst für einen Schwarzmagier zu arrogant zu sagen, wo genau die Magie beginnt und wo sie endet. Fest steht jedoch, dass ihr euch mitten darin befindet. Bedacht haben euch die Übungen gelehrt und wohl auch eure Grenzen aufgezeigt. Wisset denn, gesetzt dem Fall, ihr lehrt selbst einmal, oder auch nicht; dass der zweite Kreis der Beschwörungsmagie, die uns, durch die Gnade Beliars, zu erlernen gestattet ist, niemals und unter keinen Umständen eine ausreichend lange Beschwörungsdauer zweier Kreaturen gewährt.
    Ihr habt zwei Nächte Zeit. Diese, die uns noch jung ihr Faltenloses Antlitz zeigt und die darauf folgende. Die heutige Nacht nutzt um zu schlafen und euch zu sammeln. Die morgige nutzt um zu beweisen, dass ihr dem Rang eines Schwarzmagiers und somit auch des zweiten Kreises der dunkelsten aller Künste würdig seid.
    Ich erwarte euch beim blutigsten Lichte der Abenddämmerung in der Arena von Bakaresh.“


    Und noch ehe die Worte ganz verhallt waren, blieben nichts außer dem Rauschen der immer grünen Esche, bläulichen Funken in der Luft, die sich kontrastreich vom Schwarz des Nachthimmels abhoben und der hageren und dennoch anmutigen Gestalt Nerestros, dessen finstere Robe im lauen Wind des Innenhofs sanfte Wellen gegen seinen Körper branden ließ.
    Geändert von KARhaBs (10.11.2007 um 19:59 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #260
    Provinzheld Avatar von Nerestro
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    Nerestro ist offline
    Nerestro lief in seinem Zimmer auf und ab und lies sich die Worte KARhaBs’ noch einmal durch den Kopf gehen. Viel hatte er in den letzten Wochen gelernt. Er hatte vollkommen neue Kräfte, Fähigkeiten in sich entdeckt, ein nie erwartetes Potential steckte in ihm und es war noch lange nicht an sein Ende angelangt.
    Nachdem er von der Rumlauferei genug hatte setzte er sich auf einen gepolsterten Stuhl und füllte einen Kelch, der auf einen nahen Tisch stand, mit etwas Wein aus einer Karaffe, die ebenfalls auf dem Tisch platziert war.
    Nachdenklich führte er den Kelch zu seinen Lippen, der blutrote Wein brannte etwas in seiner Kehle. Als er die rote Flüssigkeit im Inneren des Kelches betrachtete kamen ihm wieder neue Gedanken.
    „Blut“, flüsterte er. „Ich habe in den letzten Wochen genug geblutet. Blut und Schweiß, darauf baut meine gesamte Magielehre auf. Sie war anstrengend, sie war hart, sie hat mich bis an den Rand es Menschenmöglichen und darüber hinaus getrieben und doch sitze ich hier in der Gewissheit, dass ich alles mir widerfahrende so gut wie möglich bewältigt habe.“
    Gähend lehnte er sich zurück und fuhr mit den Händen durch seine schlohweißen Haare, Müdigkeit machte sich langsam in seinen Körper breit. Erneut nahm er einen großzügigen Schluck Wein, bevor er den Kelch grob auf den Tisch haute, ein dumpfer Knall ertönte beim Aufprall des Silbers auf das dunkle Holz.

    Sein Kopf schmerzte etwas, als würde jemand auf seinen Schädel mit roher Gewalt einschlagen. Vielleicht war es nur die Wirkung des Alkohols oder aber die Anstrengungen der letzten Tage begannen endlich ihren Tribut zu fordern. Magie war anstrengend, das hatte er inzwischen begriffen. Dieses Abrakadabragetue wie es in Kindererzählungen vorkam war fernab jeder Realität, mal eben so mit dem Finger wedeln und ganze Berge versetzen war nicht möglich. Konzentration, vollkommene Konzentration und Hingabe war der Schlüssel zum Erfolg, aber es war eine Belastung für den Körper. Innerlich fühlte er sich mehr und mehr ausgezehrt, als ob sämtliche Beschwerden bis eben nur unterdrückt waren und auf einmal ans Tageslicht kamen. Dabei war dies der schier ungünstigste Augenblick, wenn es dafür denn überhaupt einen günstigen Augenblick geben sollte.
    Er wollte KARhaBs nicht enttäuschen, besonders nicht im Hinblick auf die Vollendung des zweiten Kreises und wenn er sich zwingen musste, weiter zu machen, seine kleinen Leiden mussten noch etwas warten, er brauchte jede Faser seines Körpers für die noch bevorstehenden Aufgaben in bestmöglicher Verfassung.
    „Vielleicht sieht es ja nach einer erholsamen Nacht anders aus“, murmelte er und erhob sich. Er konnte nur hoffen, dass es auch wirklich so war, denn der nächste Tag würde ihn vielleicht fordern wie schon lange kein anderer Tag mehr es vermocht hatte.
    Etwas torkelnd bewegte er sich zu seinem Bett, um kurze Zeit später in einen langen und traumlosen Schlaf zu fallen.

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