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Night Hawks kaltherzigkeit hatte Sil ziemlich stark getroffen.
Er stimmet in vielen Punkten überhaupt nicht mit seinem Schüler überein, vor allem wenn es um das Gewähren von Gnade, und das halten seines eigenen Ehrenwortes ging.
Ja, das Night Hawk sogar einen Gefangenen töten würde, der sich ihm beugen würde, und auch nicht sonderlich loyal zu sein schien hatte Sil tief erschüttert. Andererseits war der Schwarzmagier überraschend ehrlich gewesen, was Sil ihm umsomehr anrechnete, da er gewusst haben musste, das seine Antworten Sil nicht gefallen würden.
Das er jemanden hatte, der ihm so wichtig war, das er ihn oder sie beschützen würde, lies ihn in Sils Augen sogar in einem ganz anderen Licht erscheinen, ganz Gefühllos war er also doch nicht.
Silmacil beschloß, das Thema Ehre fallen zu lassen. Es regte sie beide nur auf, und einen Streit wollte Sil vermeiden, und lieber sofort mit der eigendlichen Ausbildung fortfahren.
Mochte er auch mit den Motiven seines gegenüber nicht wirklich einverstanden sein, so hatte er doch sein Wort gegeben, ihn auszubilden. Und Silmacil war sein Wort wichtig, und er würde es niemals brechen solange er es verhindern konnte.
"Gehen wir zur Taktik über..."
brummte Sil, als er sich wieder beruhigt hatte.
"Selbst der beste Kämpfer, stark, gewand und gut ausgebildet in der Technik kann schnell zugrunde gehen, wenn er nicht in der Lage ist, eine Situation einzuschätzen und seine Vorteile daraus zu ziehen.
Eines der wichtigsten Sachen ist, ist das es kein "unmöglich" für einen Kämpfer gibt. Es gibt nur kleinere und größere Herrausforderungen."
Langsam umrundete Silmacil seinen Schüler, wärend er sich Fragen zurechtlegte.
"Was zum Beispiel sind die positiven Seiten daran, wenn man von mehreren Gegnern gleichzeitig angegriffen wird?"
fragte er Night Hawk, den diese Frage ziemlich überraschte.
"Positive Seiten? Was soll daran positiv sein, wenn man mehrere gegner gleichzeitig bekämpfen muss?"
fragte dieser spitz, doch Sil entschloss sich, die Spitze zu überhöhren.
"Nun, der jeder Kämpfer an sich ist nicht erpicht darauf, als erster loszustürmen und vieleicht noch getötet zu werden, ehe du überwältigt wirst. So wird er zögern, und zu den anderen schielen, die genau dasselbe machen. Bei gut ausgebildeten Kriegern ist es nur ein winziger Sekundenbruchteil, aber dieser reicht aus, um selber die Initiative zu ergreifen.
Zudem muss man auf niemanden Rücksicht nehmen, wenn man gegen eine Überzahl kämpft. Wärend die anderen sich zurücknehmen müssen, und nicht mit vollem Potenzial kämpfen können um ihre Kameraden nicht zu verwunden, kann man selber fast gar nicht vorbeischlagen. Egal wo man hinschlägt, irgendein Gegner steht fast immer da."
erklährte Silmacil ruhig.
"Aber das bedeutet noch lange nicht, das du deine Gegner unterschätzen darfst! Wer andere unterschätzt ist eine wandelnde Leiche, und mit denen solltest du dich ja auskennen. Ja, kein allzuschöner anblick nicht war? Nun, damit dir das nicht passiert, solltest du deine Gegner immer ersteinmal als ebenbürtig wenn nicht gar überlegen ansehen, dann gibt es keine bösen Überraschungen. Gleichzeitig sollte man nach Möglichkeit dafür sorgen, selber unterschätzt zu werden."
"Das sagt mir ein Zwei Meter großer Hüne mit Ogermuskeln?"
fragte Night Hawk ironisch. Irgendwie schien er heute nicht besonders gut drauf zu sein, wahrscheinlich war er noch vom Ehrenthema genervt.
"Wenn Leute jemanden mit meiner Statur und Muskeln sehen, dann denken sie meistens, das ich zwar enorm stark, aber auch langsam und blöde bin. Gibs doch zu, auch du hast vor unserer ersten Begegnung mich so eingeschätzt nicht war?"
Night Hawk zuckte mit den Achseln, und ein etwas betroffener Ausdruck huschte kurz über sein Gesicht.
"Habe ich also richtig vermutet..."
erkannte Silmaci, laut sagte er aber:
"Siehst du, wenn du wirklich so von mir gedacht hättest, wärst du in einer Feldschlacht gegen mich wo du keine Zeit gehabt hättest, deinen Irrtum zu bemerken wahrscheinlich tot gewesen.
Kämpfe stehts mit Ehre, wie auch immer deine Ansicht von Ehre aussehen mag... aber erwarte nicht, das dein Gegner es tut. Nur wenige auf dieser Welt scheren sich noch um Ehre, ein Grund dafür, warum sie UNS Nordmarern hier so wichtig ist. Erlaubt ist das, was dich überleben lässt. Wenn du nicht mit all deinem Können -und sei es manchmal auch unfair- kämpfst, so wirst du in einem Kampf auf Leben und tot bald der Tote sein.
Aber genug davon.
Wie sieht es mit dem Davonlaufen aus?
Ja, schau mich nicht so an. Auch ich muss manchmal fliehen, aber wenn der Feind zu stark ist, liegen gerade in der Flucht gute möglichkeiten, ihn dochnoch zu besiegen."
Nun war Night Hawk kurz vor dem Lachen.
"Ja klar! Und wie willst du fliehenderweise einen Feind besiegen? Ihn in Grund und Boden laufen?"
"Das nun nicht gerade. Aber wenn man flieht, so zieht das das Feld der Feinde auseinander. Die schnelleren werden dir nächer sein, als die langsameren. Irgendwann bleibt man einfach stehen, und duelliert sich mit dem schnellsten Verfolger. Mit etwas Glück hat man ihn besiegt noch ehe andere Kämpfer auftauchen. War man schnell genug, kann man sogar die ganze Gegnerische Übermacht einen nach den anderen auf diese Weise ausschalten, wenn man in einem dierekten Kampf kaum eine Chance gehabt hätte. Auf jeden Fall muss man schlieslich gegen weniger Feinde gleichzeitig kämpfen, wenn man so einige Gegner erledigt. Von der Erschöpfung tut es sich auch nicht viel, da auch deine Gegner von der Verfolgung erschöpft sein dürften."
Wieder sah Night Hawk etwas nachdenklich drein. Anscheinend hatte er sich in seiner stillen Wut, oder in welchem Zustand er sich momentan auch befand (Sil konnte ihn noch nicht allzugut abschätzen) zu Äußerungen hinreißen lassen, die ihm nun nach genaueren Überlegen gar nicht mehr so gut vorkamen. Auf jeden Fall schien er überhaupt keine Lust darauf zu haben, sich zu blamieren.
So, und so ähnlich verlief der Rest des Tages, bis spät in die Nacht hinein. Night Hawk beteiligte sich nun aktiv am Gespräch und gab auch einige seiner Taktiken zum Besten, von denen Sil noch nie etwas gehöhrt hatte. Vorwiegend hinterhältische. Als sie schließlich schluß machten (Zum Abschluß gab es nocheinmal auf Night Hawks Wunsch die Seil-Übung) bemerkte der Schmied noch an:
"Ich habe einen Punkt noch vergessen bei der Ehrengeschichte..."
Night Hawk zog eine Augenbraue hoch, doch Sil beruhigte ihn.
"Keine Bange, der Punkt dürfte sogar dir zusagen...
"Bezahle immer deine Schulden." und das am besten, auf die selbe Weise, wie du sie erhalten hast. Ich meine damit nicht nur Goldschulden! Zahle Hilfestellungen mit Hilfe, Rettungen durch Rettungen deinerseits, und Verwundungen..."
Unwillkührlich berührte Silmacil eine seiner größeren Narben, dort wo ihn der Orkspeer durchbohrt hatte und dort, wo die Orkaxt bei dem Minenkampf in seine Seite gefahren war.
"...Mit Verwundungen."
"Auge um Auge, Zahn um Zahn, was?"
fragte Night Hawk, und er klang gar nicht mehr so schroff wie zu Anfang des heutigen Trainings.
"Jeder kriegt das zurück, was er gezahlt hat."
ernst sah Silmacil seinem Gegenüber in die Augen.
"Desswegen fürchte ich, wird es eines Tages mit uns ein böses Ende nehmen.
Wenn du keine Gnade gewährst, wird auch dir keine gewährt werden.
Wenn ich töte, so werde auch ich eines Tages getötet werden.
Helfer wir aber, so wird vieleicht eines Tages auch uns geholfen werden.
Denk einmal darüber nach..."
Den letzten Satz murmelte Silmacil nurnoch mehr zu sich selbst, als zu Night Hawk, dann schob er den mächtigen Riegel zurück, und betrat seine Hütte.
Geändert von Silmacil (07.11.2007 um 22:52 Uhr)
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Deloryyan konnte sich eigentlich nichts Schöneres vorstellen, als eine ganze Nacht lang auf einem Holztürmchen zu stehen und sich die Dunkelheit um ihn herum anzusehen. Jedoch waren es eben die leider auch vorhandenen Unannehmlichkeiten, die dieser Job mit sich brachte, welche ihn dazu veranlassten, den Versuch zu begehen, sich dessen zu entziehen, etwa die eisige Kälte inmitten einer solchen Nacht.
Dummerweise hatte es der Mann, mit dem er vor einigen Tagen beinahe aneinander geraten war, nun mehr oder weniger darauf abgesehen, ihn dazu zu bringen, sich der seiner Meinung nach durchaus vorhandenen Annehmlichkeiten dieses Postens doch noch einmal zu vergewissern, er hatte Deloryyan in den letzten zwei Nächten fast akribisch gesucht, jedenfalls schien es so.
Daher beschloss Deloryyan, die Taverne vorerst zu meiden, um dem Kerl nicht direkt in die Arme zu laufen. Der Gedanke an die Fähigkeit dieses Mannes, nachtragend zu sein, ließ ihn das eine ums andere Mal die Augen verdrehen, obgleich er sich immer daran erinnerte, dass er, wenn auch in anderen Situationen, ebenfalls nicht so schnell locker ließ. Oder war dem doch nicht so?
Er ging zu einem kleinen Felsen, schob den Schnee, welcher diesen bedeckte, beiseite und setzte sich. Er dachte nach, auch er war noch immer hinter jemandem her, doch wurde er sich gewahr, dass er noch nicht einmal begonnen hatte, diese Person ernsthaft zu suchen, da ihm die Möglichkeit noch immer verwehrt war. Es war einfach noch zu früh, sich auf dieses gefährliche Abenteuer einzulassen. Nun zweifelte er gar daran, ob er den Schwur, seine Eltern zu rächen, jemals erfüllen konnte, es war alles schon so lange her, und vieles hatte sich getan. Möglicherweise war Er schon längst kein Söldner der verhassten Orks mehr, Deloryyan fielen beinahe unzählige Geschichten ein, die sich seit ihrem letzten Treffen zugetragen haben konnten, und nur eine davon, wenn überhaupt, traf zu.
Für einen kurzen Augenblick vergrub Deloryyan sein Gesicht in seinen Händen, dann jedoch erhob er sich und schüttelte kurz den Kopf, als wollte er alle Gedanken und Zweifel einfach so verschwinden lassen. Denn nun hatte er zunächst andere Probleme…
Viel Schlaf hatte er in den letzten Tagen nicht gerade erhalten, das sollte sich nun endlich ändern, wenn nur dieser Typ nicht wieder auftauchen würde...
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Merkwürdig, höchst Merkwürdig und Eigen ja und Eigen waren diese Leute auch.
Der Assassine hatte sich unter den Kriegern Nordmars, große Hünen Vorgestellt deren herz so Kalt ist, wie Nordmar, die alle Mythen und Sagen die er gehört hatte bestätigen.
Aber was er hier zu Gesicht bekam, könnte man eh wie Vengard vergleichen, wenn die Kinder durch die Straßen trollen.
Ihr könnt euch Vorstellen wie sich eine Person wie Nicolei es war, sich hier nun fühlte.
Aber er hatte nach einem Lehrmeister nunmal gesucht, auch wenn es ihm absolut widerstrebte noch einen Tag länger zu bleiben, so nahm er sich vor schweigend durchzuhalten und diese Kinder in Männerkörper zu tolerieren (auch wenn es ihm sehr viel nerven kostete).
Nun zu dieser "Gleichgewichtsübung" wie sie Versos nannte, Nicolei legte seinen aufwendig gewebten Gehrock über einen Ast , den er zuvor von Schnee und Eis befreit hatte (seine Rüstung trug er nicht, sondern seine ebenfalls Prunkvolle Gewandung.)
Anschließend stellte er sich wie befohlen auf den Baumstumpf und wartete auf den Ast, welcher auch nicht lange auf sich warten ließ.
Der Assassine sprang mit beiden, Beinen hoch und und landete dann wieder, gleich nach der Landung begann er seinen Körper wieder durchzustrecken.
Eben so wie Versos es von im wollte.
Nachdem diese (für ihn selber) schwachsinnige Übung bestanden war, kam nun die Zeit der ersten Probeschläge.
Versos zeigte ihm zu erst den Schlag von Oben nach Unten, Nicolei musste zugeben das er nicht erwartet hatte das dieser Versos etwas kann, aber eins musste man ihm lassen mit dem Schwert umgehen konnte er.
Der Assassine verfolgte jede noch so kleine Bewegung und versuchte sie nachzuahmen, was ihm eigentlich ganz gut gelang, aber es war ja erst der Anfang zum späteren Zeitpunkt würde es doch noch schwerer werden, und die Nerven des Einzelgängers würden noch viel ertragen müssen.
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Er blickte um sich herum, und lies seinen müden Blick durch die Mine gleiten. Stylios war nirgends zusehen - Ein Glück. Endlich konnte er sich mal zurück lehnen, ohne das jemand mitbekam, dass er nicht arbeitete, denn er war der einzige Schürfer der sich in diesem Stollen befand. Der Sürferboss war zwar kein Unmensch, denn eigentlich war er ein sehr netter und umgänglicher Mensch, doch Kalyvala wollte nicht schon in seinen ersten Tagen, die er jetzt in der Mine arbeitete, beim faulenzen erwischt werden. Also blickte sich noch einmal nervös um, um zu vermeiden, dass der Schürferboss gerade um eine der zahlreichen Ecke kam - nicht. Er war nirgends zu sehen. Also senkte Kalyvala, dessen Schichtende bald bevorstand, erschöpft die Spitzhacke, mit der er soeben noch einen Erzklumpen zu Leibe gerückt war, ab, lies sich zu Boden nieder und gönnte sich einen großzügigen Schluck Wasser aus der seinem Ledernen Wasserschlauch. Er war nun seit Tagesbeginn in der Mine und hatte ununterbrochen geschuftet. Er schwitzte aus allen Poren seines muskulösen Körpers und hatte sich, seiner Meinung nach, eine Pause nun redlich verdient.
Es wurde unruhig in der Mine, was Kalyvala bedeutete, das seine Schicht nun vorüber war. Er machte sich auf den Weg zum die höheren Ebenen zu erreichen und traf, als er gerade am Lagerhaus vorbei lief Stylios. Er prustete vor Lachen als er Kalyvala sah und sagte: "Na, Lust auf einen weitern Kampf?" Der Jäger und Bogner fing an zu breit grinsen und deutete auf Kalyvalas geschwollene Unterlippe und die Schläfe. Der Schürfer sah seinen Boss scheel an und erwiderte: "Nichts lieber als das, aber wir sollten uns diesmal besser unter Kontrolle halten als gestern …" Auch Kalyvala zeigte nun mit dem Finger auf die Wunden die Stylios aus dem gestrigen Kampf davon getragen hatte und fiel in heiteres Gelächter.
Die Beiden Kämpfer nickten sich zu und achten sich auf den Weg zum Übungsplatz, wo sie sich erneut gegenüber treten wollten …
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Langsam stapften die beiden Clanlords den Pfad zum Clan herauf. Mit einem kurzen Nicken begrüßte Drakk die Wachen an der Brücke die zum Clan herüberführte und stapfte weiter. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren Stapften die beiden Krieger an der Mine vorbei und gingen weiter in Richtung Haupthaus.
Es dauerte einige Augenblicke ehe die beiden das Haupthaus erreichten und Taeris von seinem Pferd stieg. „Wird nicht lange dauern…“ murmelte der Hüne und betrat das Haupthaus. „Ich geh mit Taeris in Richtung Süden, mal sehen wie viel die Rotröcken den Grünen überlassen haben….“ murrte der Schmied noch ehe Halvar einen seinen Zynischen Kommentare abgeben konnte und packte seine Sachen beisammen.
„Schwert, Armbrust, Dolch…“ zählte der Nordmann auf und packte diese in die dafür vorgesehenen Halterungen. Ohne sich zu verabschieden packte der Rotschopf den Sattel von Fjalar und verließ wieder das Haupthaus.
Ruckartig öffnete er die Tür des Haupthauses und ein Schwall kalter Luft kam ihm entgegen. Rasch verschloss er die Türe wieder hinter sich und machte sich daran Fjalar zu Satteln. „Fertig.“ gab der Schmied wenige Augenblicke später von sich und nahm die Zügel zur Hand.
Langsam begaben sich die beiden durch den Dichten Schneefall in Richtung Taverne und banden die Pferde davor an einer kleinen Bank an. Einige Rasche Schritte später standen die beiden Veteranen im Schankraum und klopften sich den Schnee von der Rüstung. „Wenn haben wir denn da…“ brummte Drakk und sah in Richtung eines kleinen Tisches. Dort saß Hombre mitsamt einer jungen Begleitung. „Drachenjäger…“ dachte der Clanlord und musste ein wenig Grinsen. „Hol du was Proviant, ich muss da noch was klären…“ sprach Nordmann und stapfte zu den beiden herüber.
„Abend.“ gab der Hüne kurz von sich und sah sich Hombres Begleitung an. Es war eine junge Frau, der Schmied schätzte sie auf maximal 18 Winter. Sie trug eine Schwarze Lederrüstung und hatte Schwarzes Haar. „Beweg deinen Arsch. Taeris und ich reisen nach Myrthana, gucken was die Orks so machen. Kommst du mit oder ist die Wärme Nordmars mittlerweile ans Herz gewachsen?“ murrte Drakk und sah auf den Drachenjäger herab.
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Vor ihm türmte sich ein Berg aus Metall, Muskeln und rotem Haar auf. Nein, es war kein Ungeheuer Nordmars, es war nur sein Vorgesetzter, der Clanchef höchstpersönlich. Leicht benebelt vom nordmarer Schnaps und dem Bier brauchte der Drachenjäger einen Moment, bis er realisierte, was Drakk eigentlich von ihm wollte. „Was ist jetzt?“ fragte dieser etwas genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab’ auch nicht ewig Zeit.“ Hombre schüttelte sich leicht, dann schob er den Stuhl zurück und erhob sich, richtete sich zu voller Größe auf. Auch dann war er noch fast eineinhalb bis zwei Köpfe kleiner als der Nordmann. Erst sah er von ihm zu Clepta, dann wieder von ihr zu Drakk. „Tja,“ begann er den Satz und neigte sich leicht zu Clepta hinunter, „Es tut mir Leid, aber ich bin eben ein Drachenjäger, das Abenteuer ruft mich. Tu dir was Gutes und such dir ne Arbeit oder so hier, lange wirste als Schmarotzer hier nicht geduldet ... Hier, nimm das, vielleicht hilfts dir ein bisschen.“ Er warf ihr sein letztes Gold hin, viel war es nicht, vielleicht gerade mal vierzig oder fünfzig Goldmünzen, es würde ihr wohl für ein Weilchen helfen. „Dann mach’s mal gut, pass auf dich auf,“ sie verabschiedeten sich knapp, dann verließ er mit Drakk die Taverne. Kaum waren sie draußen, kam schon ein erster Windstoß und blies dem Drachenjäger eine ganze handvoll Schnee ins Gesicht. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er Drakk an. „Und nein, ich habe Nordmars Wärme nicht ins Herz geschlossen ...“ Drakk grinste ihn an. „Ach ja, ich muss noch ein paar Kleinigkeiten aus meiner Hütte holen, ebenso auch noch meinen Gaul. Wir sehn uns gleich am Eingang, geht schon mal voraus.“ Der Nordmann und sein Begleiter, ein Söldner wie es schien, nickten nur, dann war der Drachenjäger auch schon verschwunden.
Nach wenigen Augenblicken war er bei seiner Hütte, rammte die Tür regelrecht auf dass nebst ihm auch ein Schwall Schnee hineinkam. Auf die schnelle packte er diversen Kleinkram, ein paar Vorräte und – am wichtigsten natürlich – ein, zwei Päckchen Tabakstängel in die Satteltaschen, nahm seinen Speer und die Armbrust und schloss die Tür hinter sich. Der Sattel war schnell auf Prock, seinem dunkelbraunen Hengst, angebracht und der Speer in die Halterung gesteckt. Dieser schnaubte nur ein paar Mal kurz, dann stieg Hombre auf ihn und gab ihm das Zeichen, loszutraben. Schon nach wenigen Momenten kam er am Eingang an, wo die beiden anderen schon auf ihn warteten. „So, da bin ich ... los geht’s,“ brummte er und sah in zwei entschlossene Gesichter, denen sich ein drittes angeschlossen hatte.
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Längst schon war die Nacht hereingebrochen und ein leichter Schneefall hatte eingesetzt. Der aus festgetrampelter Erde bestehende Kampfplatz war von einer Menge Fackeln und dem ein oder anderem von zähen Kerlen umlagerten Lagerfeuern umstellt, die den Kriegern Licht und etwas Wärme spendeten. Die Luft war erfüllt von dem Geräusch der aufeinandertreffenden Klingen und den Stimmen der Männer. Trotz der eisigen Kälte übten sich die Kämpfer des Hammerclans in den Waffen, um bereit für die Schlacht gegen die Orks zu sein, wenn sie kommen sollte und die Ahnen nach ihnen riefen.
" Macht du schon schlapp?" fragte Stylios den Orkjäger keuchend, ehe er schnell einen Satz zurückspringen musste, um dem Hieb des Nordmanns zu entgehen.
" Sind Orks schön?" erwiderte Halgrimm lächelnd und klopfte sich mit seiner Axt lässig den Schnee von der Schulter. Schnell setzte Stylios zu einem Ausfall an, der nicht ganz so überraschend war, wie er es sich gewünscht hätte und mit Leichtigkeit von dem Orkjäger pariert wurde. Halgrimm umkreiste den Jäger grinsend und leiß dabei seine zweischneidige Axt locker um sein Handgelenk kreisen, bis er gezwungen wurde, vor Stylios` Reihe von Schlägen zurückzuweichen und das auf ihn zusausende Breitschwert immer wieder von sich wegzudrücken. Eins musste man dem Orkjäger lassen. Kämpfen konnte er, wie Stylios während des gesamten Kampfes hatte feststellen müssen. Aber noch war der Schürferboss nicht geschlagen. Mit seinem Schwert führte er einen kräftigen Hieb auf die Linke Seite Halgrimms, dessen Waffe nun durch das Parieren des Angriffs an einer Stelle gebunden war. Nun wollte Stylios zu einem überraschendem Schlag in den Magen des Orkjägers ansetzen, als er schon die Faust des anderen Nordmanns auf sich zusausen sah und kurz darauf mit schmerzender Wange zu Boden ging.
Das Breitschwert des Jägers segelte im hohen Bogen durch die Luft, während er selbst unsanft auf dem zugefrorenem Boden landete. Das Lachen Halgrimms trommelte in seinen Ohren.
" Damit wärst du wohl dran mit der ersten Fuhre Bier." sagte er lachend und reichte Stylios seine Hand.
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Hart prallte Hammer auf Stahl, als Silmacil langsam des werdende Messer in Form brachte. Aus irgendeinem Grund hatte Night Hawk gebeten, die nächsten Tage mit dem Training pausieren zu dürfen, und Silmacil hatte wiederwillig zugestimmt.
Es passte ihm zwar gar nicht, die bereits fast vorbereitete Zwischenprüfung verschieben zu müssen, andererseits konnte er nun endlich mit seiner Schmiedevortbildung weitermachen, und sich diesem Messer widmen.
Seit Zwei Tagen nun, war Silmacil fast ununterbrochem am Schmieden. Spätestens in drei Tagen wollte er mit Night Hawk die Prüfung machen, und so blieb ihm nurnoch bis dahin Zeit, sein erstes Messer fertigzuschmieden, denn die Vorbereitungen für die Prüfung, ganz zu schweigen von den Wiederhohlungsaufgaben für ihn und Night Hawk um diesen wieder in Form zu bringen würden ziemlich Zeitintensiv werden.
Unter den wachsammen Blicken von Marvin ging Sils Hammer ein weiteres Mal auf den Amboss nieder und drückte eine kleine Unebenheit aus der werdenden Klinge des Messers hinaus. Eine der schwersten Aufgaben war es, das Metall beim Schlagen nicht nach außen zu drücken, sondern zu verdichten, und Teilweise in die Mitte zu schieben, wo sich jetzt eine Art langezogene Kante über die zweiseitig über die Gesammte Klinge zog.
Dies verdeutlichte die Verjüngung der Klinge zur Seite hin noch mehr, und sollte wohl sowohl dekorativen Zwecken, als auch der Schärfe dienen, wenn Sil das richtig verstanden hatte.
Es war keine große Klinge, zwei Drittel des Rohlings waren als Griff vorgesehen, was einem einen Ungefähren eindruck vermitteln müsste.
Mit dem Griff musste sich Sil sowieso noch etwas überlegen, bisher war es einfach ein längliches, rechteckiges Stück Metall, das vorne in die Klinge aufging. Weder sehr schön, noch dafür geeignet einen sicheren Griff zuzulassen. Doch das hatte Zeit, solange bis die Klinge, das wichtigste am Messer fertig war.
Das Metall war inzwischen erkaltet, und Silmacil legte es mit der Zange in die Esse seiner Goldschmiede zurück. Funken flogen auf, und erhellten für einen Moment das Gesicht des riesigen Schmiedes, bevor sich das dunkel der werdenden Nacht wieder über ihn legte, und zusammen mit dem nun etwas schwächerem Glühen der Esse einen Unheimlichen Schatten auf das Gesicht des Schmiedes warf.
"Wie lang möchtest du eigendlich noch an dem Messer sitzen?"
fragte ihn Marvin von der Seite.
"Solange, bis er fertig ist."
brummte Silmacil, und streckte seinen Rücken durch. Grüne Punkte flackerten vor seinen inneren Augen, ein Zeichen dafür, das er zu lang ins Schmiedefeuer gesehen hatte.
Ihm war heute irgendwie nicht nach langen Gesprächen zumute, irgendwie wurde ihm alles momentan ein wenig viel. Das Ausbilden, und gleichzeitige Vortbilden war ziemlich anstrengend, und es konnten jederzeit Bestellungen und Aufträge für seine Goldschmiede ankommen. Dazu wollte er ja auch endlich einmal lernen, mit Zweihandschwertern umzugehen, seit er einen der Orkjäger damit im Wolfsclan hatte üben sehen.
Langsam machte Silmacil einige Dehnübungen, um sich ein wenig zu entspannen, und die verkrampften Muskeln zu lösen wärend das Messer sich langsam wieder erhitzte. Wohltuend ziebte es im Bereich der Schultern, als Silmacil seine Übungen ausführte, und das Gefühl des Muskelkaters verschwand langsam, sogar die Kopfschmerzen, die vom zu langem Starren ins Feuer gekommen waren besserten sich etwas.
"Das Eisen verglüht bald..." teilte ihm Marvin so nebenbei mit, und Sil erhob sich wieder.
Der Waffenschmied hatte etwas übertrieben, das Metall würde wohl erst in einer Minute oder so die gewünschte Temperatur fürs Weiterschmieden erreichen, aber es war gut, das Marvin ihn aufgescheucht hatte. Andernfalls hätte er vieleicht wirklich die richtige Temperatur verschwitzt, und das Messer hätte Schaden nehmen können.
Mit der Zange angelte Silmacil das glühende Metall nach etwa einer Minute aus der Glut, und begann es mit dem Hammer weiter zu verarbeiten.
"Mit der Klinge wirst du in dem Tempo heute noch fertig." kommentierte Marvin nach einer Weile, leicht ironisch wie Sil fand.
"Dann musst du nurnoch den Griff vollenden, und das Messer schärfen. Morgen oder Übermorgen solltest du fertig sein, wenn du weiterhin so gemächlich arbeitest."
Meinte Marvin mit freundschaftlichem Spott in der Stimme, und Sil grinnste mit. Er arbeitete gerne etwas zuviel, als später noch einen Mängel zu entdecken, und Marvin wusste das.
Leise lachend lies der Schmied den Hammer erneut auf das Messer fallen, und ein kleiner Funkenschwarm erhellte kurz die Nacht.
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Clepta saß immer noch in der Taverne. Hombre hatte sie einfach so sitzen lassen, aber sie nahm es ihm nicht übel, weil er es wahrscheinlich selbst nicht wollte und von dem anderen Typen dazu gezwungen wurde.
"Meine Lügen scheinen sich selbst auszulöschen!" dachte sie. Nur noch das Gold bezahlen und alles wird wieder normal. Zumindestens bis sie dem nächsten begegnen würde, der bestimmt wieder ihre Herkunft wissen wollte. Da fiel der Diebin ein, dass sie das Geld eigentlich schon bezahlen könnte. Schließlich war genug Zeit vergangen um es Clepta möglich machen, dass Geld zu bekommen. So stand sie auf und verleiß das Haus. Draußen schneite es leicht. Clepta, die durch ihre Nachtaktivität an Kälte gewöhnt war, störte das nicht sonderlich. So kalt war es bei ihr zwar noch nie, aber ihre Kleidung war ja schließlich auch wärmer. Sie brauchte einige Zeit um den von ihr gesuchten Mann zu finden.
"Ich habe das Gold!" sagte sie schroff und gab ihm den Beutel. Zuerst schien er den Beutel zu nehmen, die Frau aber trotzdem nicht zu bemerken. Dann regte er doch noch seine Lippen: "Wenigstens hast du ein bisschen Ehrlichkeit in dir." Ohne sie nur eines Blickes zu würdigen stolzierte er weg.
Clepta kehrte zur Taverne zurück. Dort saß jetzt jemand anderer an ihrem Tisch. Sein Gefährte stand gerade auf und schien wegzugehen. Da kein anderer Tisch frei war, setzte sie sich zu ihm.
"Sei Gegrüßt, mein Name ist Clepta", stellte sie sich vor. Ohne es unhöflich zu meinen fragte sie nicht erst, bevor sie sich auf den einen sessel an den Tisch setzte. Sie war es von Khorinis immer gewöhnt, sich ohne zu fragen zu den besoffenen Männern zu setzen, denen sie Gold abknöpfen wollte.
"Hallo! Ich heiße Stylios!"
Clepta suchte nach einem Gesprächstema. Schließlich fragte sie: "Gehörst du zu diesen Clans? Und weißt du was ich tun muss, um ihnen beizutreten? Und wenn ich das getan habe, muss ich dann sofort Arbeit suchen?" Dann gab Clepta ihrem Gegenüber erst einmal Zeit, die Antworten auf ihre Fragenflut zu finden.
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Einen tiefen Zug aus seinem Humpen nehmend sah sich Stylios in der Taverne um. Der Schankraum war eindeutig schon einmal voller gewesen und der Jäger konnte sich entsinnen, dass, als er sich das letzte Mal ausgiebig mit seinem Umfeld beschäftigt hatte, auch noch mehr Leute da waren. Seltsam, wie schnell sich ein Schankhaus leeren konnte und sobald es nur ein Gerücht von wegen Freibier gab, würde die Hütte wieder aus allen Näten platzen. Es war schon ein Phänomen für sich, wenn der genervte Wirt es immer wieder schaffte, die nervenden Betrunkenen ohne Gold von seiner Theke zu jagen und noch eindrucksvoller, wenn sich der verbitterte Säufer schließlich doch noch durchsetzte.
Viele der Besucher waren bereits gegangen und nur noch eine Hand voll Männer und Frauen saßen im Schankraum. Gegenüber von Stylios hatte sich vor nicht allzu langer Zeit ein ziemlich junges Ding niedergelassen und sich selbst als Clepta vorgestellt. Überraschend lange schwarze Haare, in denen sich die ein oder andere Schneeflocke verfangen hatte und eine Haut, so blass, wie der Jäger sie noch nie bei jemanden gesehen hatte, obwohl er selbst auch nicht gerade ein Sonnenanbeter war.
Da Stylios ein Verfechter guter Sitten und obendrein auch noch voller guter Laune war, hatte er sich höflich vorgestellt und der jungen Frau etwas zu trinken bestellt. Clepta hatte einige Fragen, auf die der Schürferboss auch schnell antworten konnte.
" Ja, ich gehöre zum Hammerclan. Ich kümmere mich vor allem um die Versorgung der Siedlung. Wenn du wirklich arbeiten und dich für den Clan einsetzen willst, gibt es bestimmt Möglichkeiten, dich bei uns einzugliedern. Zeige nur, dass es dir ernst ist, dass du Einsatzbereitschaft und Fleiß zeigst und damit berweißt, dass du es würdig bist, diesem Clan anzugehören, in dem die besten Schmiede der Welt leben und deren Mine und die große Schmelze überall bekannt sind."
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Lehrling
Als sie im Hammerclan angekommen waren, hatte Albaeron sofort eine Nachricht erhalten: Er war bei den Clans. Er konnte sein Glück garnicht faßen. Er sprang in die Luft und schrie:
"Jaa!!! ICh habe es tatsächlich geschaft! Es hat sich alles gelohnt!! ICh habe es geschaft!!!"
Er konnte es immer noch nicht glauben. Jetzt aber galt es, Stylios zu finden. Er verabschiedete sich vorerstmal von Versos und begann Stylios zu suchen.
"Aber wo könnte er nur sein?", fragte Albaeron sich. Plötzlich hatte er eine Idee.
Er suchte zuerst auf dem Trainingspaltz. Fehlanzeige.
"Hmm", dachte er, "vielleicht... Versos TAverne!"
Als zweites war also Versos TAverne dran, obwohl er es für relativ unwahrscheinlich befand, dass er am morgen schon einen kippte. Obwohl dachte Albaeron dann wieder. Es gibt ja auch noch den anderen Fall. Nämlich, dass man morgens dort aufwach, mit dem Kopf auf der Theke und heftigen Schmerzen. Also joggte er zur Taverne und stieß die Tür auf. 2:0 gegen ihn.
"Verdammt", dachte er. "Wo kann Stylios nur sein?" Plötzlich kam ihm ein Gedankenblitz. "Ohh mann bin ich ein Vollidiot! Wo würd sich ein Schürferboss wohl aufhalten? Maaaaaan..."
Er rannte weiter durch die Straße in Richtung Mine und
fand ihn schließlich auf halbem Wege.
"Stylios", rief er ihm vom weitem zu "Stylios, warte!"
Er war völlig außer Atem, als er endlich bei Stylios ankam.
"Wie kann ich dir helfen?", fragte Stylios, und Albaeron hörte aus seiner Stimme, dass ewr in den letzten Tagen nicht vollständig trocken gewesen sein konnte.
"Mein Name ist Albaeron, ich glaube wir kennen uns bereits. Ich wurde, falls man das so ausdrückt, bei euch aufgenommen, und soll mich jetzt laut Versos, bei dir melden."
"Das ist richtig, gab Stylios zurück. "Ja genau. Ich habe eine Aufgabe für dich. Komm am besten gleich mit zur Mine."
Geändert von Albaeron (10.11.2007 um 09:34 Uhr)
Grund: ZU KURZ xD
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Immer noch etwas überrascht betrachtete Stylios den Mann neben sich, dessen Augen gar nicht mehr still standen und versuchten, all die neuen Eindrücke aufzunehmen und in sein Gedächtnis einzuprägen.
Der Schürferboss war von Albaeron angesprochen worden und hatte behauptet, nun im Clan aufgenommen worden zu sein. Stylios selbst hatte davon zwar nichts mitgekriegt und hatte den sichtlich aufgeregten Mann erste einmal verwundert angeguckt, sich dann jedoch dazu entschieden, die Lage bestmöglichst auszunutzen. Je mehr Männer mit anpackten, desto besser besser und wenn sie dann auch noch so motiviert und eifrig aussahen, konnte man sie nicht einfach abweisen. Also hatte der Jäger Albaeron bedeutet ihm zu folgen und war zum Eingang der Mine gestapft.
Nun liefen auf dem Hauptweg, der sich durch den Berg bis zum unteren Ausgang schlängelte. Nebenbei erzählte Stylios Albaeron noch ein paar grundlegende Dinge, die er jedem neuen Mann, der sich dem Clan anschließen wollte, mit auf dem Weg gab.
" Die Schürfer sind ein sehr wichtiger Bestandteil von uns. Nicht nur Jäger und Orktöter, sondern vor allem auch die Männer der Mine sichern das Überleben des Clans. Jeder von ihnen kann stolz auf sich und seine Arbeit sein, als freier Mann dem Berg seine Schätze abzukämpfen." Stylios ließ seine Worte auf Albaeron einwirken und verließ den Weg und führte den neuen Schürfer zum Vorratslager. Der Bereich war direkt neben dem Weg in die Wand geschlagen worden und dort stapelten sich die Waren, die man zur Arbeit in der Mine brauchte, oder aber gefördert wurden.
" Ein Schürfer des Hammerclans kämpft zwar nicht selbst gegen die Orks und schmiedet auch nicht die berühmten Erzwaffen, aber ohne seine Arbeit hier unten würden die Essen still stehen und die Krieger hätten keine Waffen und Rüstungen, um in den Kampf gegen den Feind zu ziehen." Mit einem Blick zu Albaeron kniete sich Stylios vor einer ungewöhnlich großen Kiste nieder und klappte den Deckel auf. Fein säuberlich gefalten lag im Innern ein Stoß der Ausrüstung, die man zur Arbeit in der Mine brauchte.
" Hier hast du etwas, damit du besser geschützt bist bei deiner Arbeit und obendrein dich jeder als Schürfer des Hammerclans erkennen kann." Mit diesen Worten überreichte der Jäger Albaeron die Schürferklamotten.
" Eine Spitzhacke für dich liegt hier auch rum. Mit dieser und einem Eimer bewaffnet kannst du dich den anderen bei der Arbeit anschließen. Kalyvala, Sirius und Humpaa sind fleißige Arbeiter. Du kannst dich an sie wenden."
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Marvin beachtete Silmacils Werk. Er war doch früher als erwartet fertig geworden. Und doch hatte er für diesen Dolch länger gebraucht als Marvin für manches Schwert, aber das Ergebnis lies sich sehen. Es war genau das geworden, was es werden sollte. Keine Waffe im eigentlich Sinne, obwohl man es natürlich als Waffe benutzen konnte, wie alles Andere auf Welt eben auch, aber in erster Linie war es ein Messer, nicht direkt zum Essen, eher zum Jagen geeignet, leicht, handlich. Perfekt um einem Tier das Fell abzuziehen. Silmacil hatte eindeutig gezeigt, dass er in der Lage war auch so etwas zu schmieden.
»Gute Arbeit Silmacil, ich denke du hast eindeutig etwas gelernt die letzten Tage. Ich werde mich dann wieder verabschieden und dich deiner Arbeit überlassen, wenn du mal wieder was lernen willst, dann melde dich.« sagte Marvin und verlies die gemütlich warme Goldschmiede seines alten Freundes um in die eisige Kälte zu schreiten, die Nordmar wieder in ihrem erbarmungslosen Griff hatte und so schnell nicht mehr loslassen würde.
Langsam schritt er durch die im Schnee versunken Ortschaft, die friedlich in ihrem weißen Kleide vor ihm lag. Wobei es nicht wirklich friedlich war, wie er einige Meter weiter feststellen musste.
»Du meinst wohl du bist ganz toll.« schrie ein Jäger einen Mann an, der neu zu sein schien und stieß ihn zu Boden. Marvin schenkte dem Trubel keine Beachtung, eine Schlägerei nichts weiter. Er war schon fast an dem Geschehen vorbei, als er auf einmal ein Blitzen wahrnahm, dass nichts Gutes verhieß. Der Jäger hatte ein Messer gezogen. »Dann wollen wir dir doch mal ein bisschen Respekt beibringen.« sagte er mit grimmigem Unterton und einem Lächeln auf Gesicht, das nach Blut schrie. Er holte aus und stieß zu. In der Mitte des Stoßes wurde sein Angriff unvermittelt unterbrochen als Marvin sein Handgelenk fest in die Hand nahm und festhielt.
»Es reicht für heute.« sagte Marvin mit leiser Stimme, doch um die Drohung in ihr zu überhören müsste man schon taub sein. Der Jäger schaute ihn wutentbrannt an. Er schien ganz und gar nicht erfreut über die Unterbrechung. Seine Haltung entspannte sich und der Druck auf Marvins haltende Hand verschwand. Der Jäger wollte gerade zum sprechen anheben, als Marvin ihm das Wort abschnitt.
»Es ist mir egal, was er getan hat. Zu schnelles Blutvergießen hat noch niemandem geholfen und jetzt geh dein Gemüt abkühlen.« sagte Marvin und wandte sich von ihm ab um dem Mann aufzuhelfen.
»So dann sag mir mal wer du bist und was du angestellt hast?«
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Lehrling
Albaeron strahlte vor Glück. Auch wenn Schürfer ein sehr niedriger Rang war, für ihn war seine Schürferkleidung wie ein Orden. Er nahm sich die Spitzhacke und begann zu arbeiten. Albaeron merkte sofort, dass es einfacher aussah, als es war. Er hieb mit aller Wucht auf das Gestein ein, doch er richtete kaum Schaden an. Er erhob die Spitzhacke erneut, und schlug mit voller Wucht zu. Da ein größerer Riß! Albaeron schöpfte Hoffnung. Vielleicht war er doch nicht so schwach wie er immer glaubte. Er erhob die Spitzhacke zum wiederhohlten mal, und konzetrierte all seine Kraft afu den Schlag. Das Erz bröckelte, und fiel ab.
"Hah", rief Albaeron im Spaß, "Triumph!"
Er wusste natürlich, dass er daruaf nicht stolz seien konnte, doch irgenwie gab ihm dieser Riß zuversicht, dass er, fürher oder später alle seine Körperlichen Schwächen überwinden konnte bzw. würde.
Er wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn und stieß mit seinem Werkzeug auf die offene Stelle. "Jetzt", dachte er, " Jetzt bin ich ein Schürfer, jetzt gehöre ich zu den Clans!"
Geändert von Albaeron (10.11.2007 um 15:30 Uhr)
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Es tat gut, wieder im Hammerclan zu sein. Die letzten Tage ritt Trebor nur Sinnlos durch die Gegend und erkundete nun sein "Heimatland". Er würde auch wieder gerne nach Kap Dun, doch irgendwie fehlte ihm die Motivation. Er müsste sich erstmal eine Karte kaufen, denn es war schon ewig lange her, dass er in Myrtana war und auch sonst kannte er nicht jede Ecke. Nur wegen dem Krieg wusste er, dass es eine Burg namens Trelis, eine "Minenstadt" mit dem Namen Geldern gibt und dass auch Silden nicht ganz unwichtig für das Land ist... oder war. Nun beschränkt sich alles auf das verstecken und ausharren. Bald müsste doch mal wieder etwas passieren. Die Orks können die Menschen ja nicht ewig lange aushungern lassen. Eigentlich schon, aber haben Kriegskreaturen wirklich solch eine Geduld? Ausgehungert werden sie ja sowieso nicht. In den Wäldern und Abseits gelegenen Feldern gibt es genug Wild und ihn würde es auch nicht wundern, wenn die Königstreuen wieder kleine Bauernhöfe in Betrieb genommen hätten. Außerdem gab es noch die Überfälle auf Konvois der Orks und Assassinen, wobei man bei Assassinen nur Sklaven und glitzernde Schüsseln herbekommt. Der ehemalige Söldner verstand nicht, wie man bloß auf so etwas abfahren konnte, aber anscheinend gab es wohl irgendwas an diesem teuren Ramsch was nützlich sein könnte.
Das einzige was bei Trebor glitzerte wäre da seine Rüstung, allen vorran die Erzbeschichtung seines Brustharnisches. Auch die Metallteile seiner Waffe glänzte etwas, aber es war nicht der Glanz weswegen er diese Sachen bei sich hatte... Eher war es der nutzen. Bei der Gelegenheit schaute er sich auch noch die Holzstange seiner Waffe an und trennte mit einem seiner Wurfmesser die spitzen Späne ab, damit er sich nicht wieder verletzte, wenn er die Waffe anpackte. Es wäre vielleicht auch besser sich eine neue Waffe zu holen, anstatt auf das alte Ding zu setzten. Das könnte er lieber den Rebellen zuschicken. Die hätten warscheinlich mehr davon, als ein durchschnittlicher Kämpfer wie Trebor, der sich gut mit Waffen eindecken konnte.
Der Schmied stand auf, als er sich den Arsch schon platt genug gesessen hat und ging am Mineneingang vorbei weiter in den Clan um nach einem Waffenschmieden zu suchen. Am Mineneingang fielen ihm auch einige Schürfer auf, die völlig entkräftet rein und raus gingen. Da errinerte sich auch Trebor wieder an seine Zeit als Schürfer, aber für weitere Gefühlsduselei und Erringerungen war keine Zeit. Er hatt noch was zu tun...
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Lehrling
Sein erster Besuch in Nordmar war schon etwas. Es war eisigkalt, dennoch seine einzige Chance irgendwann wieder in See stechen zu können. Die Soldaten müssten wahrscheinlich immer noch auf der Suche sein, aber es war irgendwie nicht ganz einfach hier irgendwas zu machen. Sein Kamerad, mit dem er durch den Hammerclan lief war ein Jäger hier und kannte sich aus. Eigentlich war dieser Mann auch der Grund, warum er wusste hier für eine Zeit lang Sicher zu sein. Vabasvarn musste dann allerdings ein Streitgespräch mit eben diesen ertragen. Es wäre fast schon zum Blutvergoss gekommen, doch ein Mann stellte sich dazwischen - der Jäger verschwand.
"So dann sag mir mal wer du bist und was du angestellt hast?" fragte dieser eben dann. Anscheinend war das auch einer dieser Nordmänner. Lieber würde der Pirat jetzt in die Kneipe gehen, den Jäger suchen und ihn zusammenschlagen - aber hier war ja nun dieser Kerl davor. "Rede schon!" betonte er auf ein Neues.
"Ich? Ich habe rein garnichts gemacht. Er hat mich bedroht, wir haben uns gesritten. Nichts weiter. Und falls du meinen Namen wissen willst, ich bin Vabasvarn. Kap...Reisender in Nordmar!" lügte er. Der Mann schien allerdings nicht so dumm wie auf dem ersten Blick gedacht. Der Kerl sah realtiv kräftig aus, er könnte eigentlich fast so ein dämlicher Hund von Soldat gewesen sein - aber das war er nicht, dies war sofort klar. Eine ordentliche Narbe hatte er auch im Gesicht, was ihm einen leichten, bösen Blick gab. "...erzählst du mir nun die Wahrheit?" fragte er ein weiteres mal nach. Der Pirat schmunzelte leicht und gab ihm eine Antwort:
"Gut...ich gestehe....Ich heiße nicht Vabasvarn. Mein Name ist eigentlich Olga, ich komme vonweither, aus einem Reich, fernab von diesen schönen Länderein hier... Ich trage diesen Hut hier, damit man nicht erkennt das ich lange Haare habe. Das Land, wo ich, Olga von Purtzelbaum herkomme, kann man mit allem benennen. Nur nicht mit Zivilisation!" sprach der Pirat flüssig heraus, mit einem grinsen wie es ihm die letzten Wochen verwehrt blieb. Der Gegenüber glotzte ihn wahrlich wütend an und Vabasvarn wartete in der Kälte auf die Antwort...
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Silmacil war endlich fertig geworden.
Heute morgen noch ein unansehnlicher Rohling, jetzt ein echtes, selbstgeschmiedetes Messer.
Für den Griff hatte sich Silmacil etwas Besonderes einfallen lassen, wie bei der Damastzenertechnik, mit der er den Rohling hergestellt hatte, hatte er das Griffstück unter ständigem Glühen in sich selbst verdreht.
Nur, das er es diesmal nicht so stark verdreht hatte, nur ein paar Umdrehungen, und er hatte den Griff auch nicht wieder glattgeschmiedet.
Das hätte zwar ebenfalls ein schönes Muster ergeben, aber so bot der Griff deutlich mehr Halt, und Sil spahrte sich eine Lederumwicklung.
Den hintersten Teil des Griffes hatte Sil dann gespalten, und die beiden Teile zu einem Bogen zusammengeführt, und wieder fest zusammengeschmiedet. Das Ergebnis sah aus, wie ein ovales Loch im runden Ende des Griffes und verhinderte nicht nur ein abrutschen der Hand, sondern ermöglichte es auch, das Messer mit nur einem Finger zu ziehen.
Schlußendlich kam noch eine kleine Lederscheide drann, nichts aufwändiges, gerade genug, um das Messer gut am Gürtel zu befestigen, damit man es nicht immer aus dem Rucksack kramen musste.
Dazu schnitt Silmacil aus einem Stück Leder das Marvin ihm zur Verfügung gestellt hatte zwei Stücke aus. Eines, das in etwa die Form der eigendlichen Klinge hatte (nur etwas größer) und ein weiteres, das unten genauso aussah, aber noch viel weiter nach hinten ging, und etwa auf halber Höhe zwei dünne rechteckige Ausläufer hatte, fast wie bei einem Kreuz.
Nach Marvins Anleitung nähte Silmacil nun das kleine Teil auf sein größeres Gegenstück, sodass eine Art Tasche entstand, wo die eigendliche Klinge hineinkommen würde.
Die beiden Ausläufer wurden auf der Vorderseite zusammengelegt, und mit einer kleinen Niete zusammengenitet. Das sah gut aus, und würde verhindern, das das Messer einfach so aus der Scheide fallen würde. Dadurch, das das lange Ende des Leders auch noch einmal großzügig gefaltet und schließlich an sich selbst vernietet wurde entstand eine Schlaufe, wo man später den Gürtel würde durchziehen können.
Schlußendlich musste nur och die Klinge an einem kleinem Schleifstein geschärft und von Hand das ganze etwas poliert werden, und fertig war das Messer
"Gute Arbeit Silmacil, ich denke du hast eindeutig etwas gelernt die letzten Tage. Ich werde mich dann wieder verabschieden und dich deiner Arbeit überlassen, wenn du mal wieder was lernen willst, dann melde dich."
lobte Marvin, und ging lächelnd aus der Schmiede.
Er lies es sich nicht anmerken, aber Silmacil war Marvins Lob extrem wichtig, wenn der Waffenschmied und Waffenmeister jemanden für etwas Lobte - was beileibe nicht oft vorkam - , dann war es auch sehr gut gelungen.
Grinsend winkte Sil seinem Freund zum Abschied, und zog sein neues Messer sogleich auf seinen Gürtel auf.
Zufrieden mit seiner Arbeit streckte Silmacil seinen Rücken durch um den Muskelkater loszuwerden, und machte sich daran, seine Schmiede aufzuräumen.
"Gleich ein wenig ausruhen... oder... vieleicht doch besser wieder mit dem Training fortfahren?" dachte sich Silmacil im Kopf, und räumte seinen Selbstgeschmiedeten Hammer zur Seite.
Die Entscheidung viel nicht schwer, hatte er doch heute sein Morgentraining ausfallen lassen, um möglichst schnell an seinem Messer weiterarbeiten zu können.
"Wie war das nochmal? Ahja, ein paar Liegestütze zum Aufwärmen..." grinste Silmacil selbstironisch in seinen nicht vorhandenen Bart, und begann mit dem gewohntem Ritual.
Geändert von Silmacil (10.11.2007 um 15:52 Uhr)
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Die letzten Tage hatte Humpaaa in der Mine gearbeitet, hart gearbeitet.
Er hatte mit einem Trupp Schürfer begonnen einen der zahlreichen Stollen auf der mittleren Ebene zu erweitern, dies war nötig geworden da sich die dort befindliche Erzader als weniger ertragreich als erwartet erwiesen hatte. Durch den erweiterten Stollen hoffte die Gruppe besser an den wertvollen Rohstoff herankommen zu können.
Die Arbeiten hatten mehrere Tage gedauert, und die Schürfer hatten sich in drei gruppen aufgeteilt, um verspannungen durch eintönige Bewegungsabläufe vorzubeugen. So wechsesten sie immer nach ein paar Stunden die Aufgabenbereiche, die da waren das Hacken, welches vorallem die Arme beanspruchte, da das Felsgestein erheblichen widerstand leistete, das Wegräumen des Gesteins, hier war es vorallem das tragen der schweren Felsbrocken das den Schürfern zu schaffen machte, und eine Gruppe die sich einige Stunden erholsamen Schlaf gönnte.
So organisiert kamen sie gut vorran, und brauchten für das gewünschte Ergebniss nur wenige Tage. Selbst Stylios war erstaunt über ihre Effizienz, und gab ihnen für den Rest des Tages frei.
Erfreut zog Humpaaa sich um, seinbe verschwitzte Schürferkleidung, die er in all der Zeit nicht ausgezogen hatte tauschte er nun für den Rest des Tages gegen seine wärmenden Fell- und Stoffkleider.
So verliess er die Mine, es war früher nachmittag, und dementsprechend war die Taverne leer. Die große Masse seiner Schürferfreunde würde erst gegen Aben eintreffen. Humpaaa beschloss zuerst einmal etwas durch den Clan zu schlendern, für ein bierchen mit Kalyvala würde er Abends noch genug Zeit finden...
Gedankenversunken schlenderte er im Clan herum, plauderte hier und dort mit einigen ihm bekannten Schürfern, doch hielt es ihn in keiner der Gruppen länger, da niemand interessantes zu berichten oder gar etwas zu tun hatte.
Untätigkeit, Humpaaa hasste sie. Natürlich war nichts gegen ein wenig erholung einzuwenden, doch war ihm der Schlaf in seiner Ruheschicht an sich genug gewesen.
Irgendwer musste doch etwas zu tun haben für ihn...
Humpaaa bog gerade um eine Ecke als er ein bekanntes Gesicht sah, einer der Schürfer mit dem er in einer Schicht gearbeitet hatte. Er hob den Kopf und wollte grüßen, doch gerade als er den Arm gehoben hatte spürte er einen Schlag der ihn nach hinten warf, Seine Ohren vernahmen lautes fluchen und Krachen, sein gegenüber mit dem er soebend zusammengestoßen war, ein hochgewaxchsener Mann in einer für Humpaaa beeindruckenden Rüstung, hatte die von ihm transportierten Gegenstände, scheinbar einige Waffenbündel fallengelassen.
Humpaaa rappelte sich auf und sah den Mann entschuldigen an, doch das funkeln in dessen Augen verhiess nichts gutes...
Geändert von Humpaaa (10.11.2007 um 17:03 Uhr)
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Irgendwas war hier anders. In der Taverne war nichts los und wenn man sich sonst iregndwie nützlich machen wollte, kam nichts. Immer die selbe Antwort... Ich hab' zu tun, helf doch den anderen... Was sollte das denn werden? War Trebor etwa ein Tagelöhner, den man von Ort zu Ort schickte? Irgendwann wurde es ihm zu dämlich und er schaute bei seiner alten Schmiede vorbei. Dort arbeitete nun ein anderer Schmied, wenn auch ein recht schlechter. Dieser klopfte einige Waffen gerade, aber der Orktöter hat schon Schmiede gesehen, die es um einiges besser konnten. Trebor wollte diesem Krauz etwas unter die Arme greifen und fragte dann auch direkt, ob er ihm helfen kann. Das was zurück kam, war aber nicht das erwartete... Er sollte ein paar Waffen zum Übungsplatz bringen. Nunja, er tat es um dem Clan zu helfen... Er wurde nicht mit dem Gedanken fertig so etwas Dankloses zu machen... Wofür gab es die faulenzenden Schürfer? Das könnte man sogar machen, wenn man sich 10 Humpen Bier reinkippen und diese Aufgabe mit bravour meistern könnte.
Letzendlich packte Trebor die Waffen auf seine Arme und ging watschelte dann los. Der Wind der ihm hier oben ins Gesicht schlug errinerte ihn etwas an die Zeit, als er hier selber schmiedete, aber den Gedanken wollte er schnell los werden. Alte Zeiten muss man vergraben, die neue Zeit zu dem besten machen.
Gerade bog er an einer Häuserecke ab, als es kam: Irgendein Idiot hat ihm die ganzen Waffen mit einem Schlag in den Schnee geschlagen... Trebor hasste es, wenn man ihn stört. Er hasste es auch, wenn er sich bücken musste. Vor allem hasste er aber, dass er jetzt halte Waffen aufheben und neu anordnen musste. Mit etwas wütendem Blick schaute er den Typen an, der für den Salat verantwortlich war. Es war ein Schürfer... sind die denn für gar nix mehr zu gebrauchen? "Den mach ich jetzt zur Sau"
"Sag mal hast du'n Knall!? Du wirst die klamotten jetzt einsammeln und für mich runter bringen!"
"Oh, es tut mir leid... äh..."
"Das bringt mir aber NIX! Wer bist du eigentlich!?"
"Ich bin Hum...."
"Mir doch egal! Hätte ich ein Messer zur Hand würde ich dich aufschlitzen!"
Trebor überreagierte etwas und war auch gar nicht so sauer. Jedem konnte mal so etwas passieren, aber wenn er sich schon so aufregte, dann brachte er seine Laune auch so rüber... jetzt auf einmal nett zu werden käme ihm etwas doof vor. Der Schürfer machte sich sofort an die Arbeit. Er bekam schon einen recht roten Kopf und wollte auch alles wieder hinbiegen. Wenigstens musste Trebor jetzt nicht alles selber machen.
"Wohin soll ich das bringen."
"Trainingsplatz. Ich komm' mit, damit du mir ja keine Dumheiten machst!"
Mit etwas grimmigen Blick folgte er dem Schürfer. Warscheinlich war es ein neuer. Den hatte der Schmied hier nämlich noch nie gesehen...
"Wo soll ich das jetzt hinlegen?"
"Hast du keinen eigenen Schädel! Mannometer, mir doch egal, Hauptsache es liegt nicht im Weg. Außerdem gibts hier auch genug Waffenständer!"
Der Schürfer ordnete gerade die ganzen Sachen, als sich der Orktöter überlegte was er nun mit ihm machen würde.
"Ich werde jetzt gehen. Morgen früh schaue ich mir an, ob du es vernünftig gemacht hast. Wir werden uns dann morgen früh nochmal bei einem Bier in der Taverne treffen. Dann regeln wir das ganze nochmal. Frag einfach nach dem Rüstungsschmied aus dem Feuerclan, wenn du nicht weiß wo ich stecke."
"Morgen früh muss ich aber in die Mine."
"Musst du nicht, dafür sorge ich. Und jetzt mach' weiter, wir sehen uns morgen..."
Hoffentlich kam das jetzt nicht zu nett rüber... Immerhin sollte der Kerl etwas Ehrfurcht bekommen...
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Klonk, Klack, Klonk - Unermüdlich sauste Kalyvalas' Spitzhacke auf die Erzader, die sich vor ihm über eine Stollenwand ausbreitete. Er war nun voll und ganz in seine Arbeit als Schürfer eigearbeitet und der Schürferboss Stylios vertraute ihm immer mehr. Er hatte sich die letzten beiden Tage nun schon zweimal, außerhalb der Mine, mit seinem Vorgesetzten auf dem Übungsplatz getroffen, wo sie sich in feurigen Trainingskämpfen gegenseitig bearbeitet hatten. Kalyvala hatte im Sinn heute erneut zum Übungsplatz zu gehen, um sich dort ein paar Trainingskämpfe an zu sehen und sich gegebenenfalls auch selbst mit dem einen oder anderen Gegner zu messen. Sein Schichtende stand kurz bevor, denn die Schürfer, die sich mit ihm an der Erzader auf einer der unteren Ebenen aufhielten wurden sichtlich nervös, wie es immer der Fall war, wenn eine Pause oder ein Arbeitswechsel bevorstand.
Von oben hörte er einen Schürfer rufen: "Leute, Schichtende". Er wartungsvoll setzte er seinen Pickel ab und machte sich auf den weg nach Oben. Er ging in den Quartierstollen und setzte sich einen Augenblick lang auf sein Bett. Er zog rasch sein verschwitztes Arbeitszeug aus und schmiegte sich in sein normales, nun mit Fell und Wolle gefüttertes, Gewand. Antigonos saß unruhig auf der Bettkante und bedeutete Kalyvala, dass er Hunger habe. Der Forderung des Falkens nachgebend, warf er ihm einen gepökelten Streifen Fleisch zu und verließ darauf die Mine erhobenen Hauptes.
Er hatte die Mine verlassen und erkannte schon von Weitem, dass sich niemand darauf befand ... enttäuscht senkte er den Blick und schlenderte weiter auf das Trainingsgelände zu. Was war das? Jemand stellte eine Waffenladung in die dafür vorgesehenen Vorrichtungen. Doch wer war es? Er kam näher und erkannte ihn - Humpaaa. Der Schürfer sah etwas geknickt aus. "Was fürne Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" , er hatte scherzhaft klingen wollen um seinen niedergeschlagenen Kollegen auf zu heitern, doch als er das unbestimmbare Funkeln in Humpaaas Augen sah, wusste er das er eher den Gegenteiligen Effekt erzielt hatte.
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