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Crestino konnte es sich gerade noch verkneife, Callindor mal seine Meinung zu sagen. Er seuftze leicht:
,,Also, los, wo ist der Tisch?", callindor verwies mit einem Nicken auf den dunklen Keller.
Unten im Keller angekommen, sah sich Crestino um. Er war sehr feucht und heruntergekommen. Es roch anch farbem was wahrscheinlich die Farbklekse an Callindors Kleidung erklären. Es standen viele Regale in dem raum, gefüllt mit Nahrung und Farbe.
Als Crestino den Tisch ausmachte, packte er den isch an einer Seite und verwies Callindor an die andere. Callindor und Crestino hebten den Tisch an und hieften ihn unter großen Anstregungen die Treppe hoch.
Wieder an der Stelle, wo Crestino sich stieß, knallte er wieder gegen.
Er ließ den Tisch fallen:
,,Verdammte Scheiße!", er fasste sich an de Kopf, welcher nun blutete.
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»Tut mir leid«, entgegnete Iwein, und fast augenblicklich sah er Ulrichs überschwängliche Freude zusammenstürzen wie ein Kartenhaus. »Cobryn sagt, ich muss mit den Rekruten raus. Mir scheint, im Moment gibt es besonders viel zu tun. Erst gestern hat er jede Menge Späher ausgeschickt, jetzt die Anwärter und obendrein diese Warenlieferung. Was für Waren sollen denn das sein?«
Er habe keine Ahnung, erwiderte Ulrich, und obendrein sei gerade kein einziger Soldat entbehrlich. Beide errieten schnell, dass diese ominösen Waren für Cobryn nicht wirklich von Bedeutung sein konnten. Das wiederum brachte Iwein auf eine Idee.
»Die Küstenregion ist nicht besonders gefährlich, zumindest was die Präsenz der Orks betrifft. Und die Banditen werden sich an eine größere Gruppe kaum heranwagen.«
»Größere Gruppe?«, wiederholte der Ritter verständnislos.
»Ja. Ich komme mit, und mit mir ein ganzer Haufen Anwärter. Das heißt, wenn der Priester einverstanden ist. Aber ich denke, das würde die Reise kaum verzögern.«
Iwein hatte eigentlich vorgehabt, die Anwärter nach Reddock zu führen, um dort einige Übungen zu machen. Aber die Begleitung dieses Transports war vielleicht sogar noch besser geeignet, um die Jungs ein wenig abzuhärten.
»Die Rekruten werden in einer Stunde mit mir aufbruchbereit an der Kaserne sein. Sprich du derweil mit dem Priester.«
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So viel Dummheit hatte Callindoir noch nie auf einem Haufen gesehen. Trotz der Warnung hatte sich Crestino ein weiteres Mal an der niedrigen Decke gestossen, und diesmal sogar noch heftiger. Schließlich lief eine schmale rote Linie aus den Haaren an Crestinos Schläfe herunter und tropfte schließlich auf den Kellerboden.
"Zum Glück bist du darin bewandert, Wunden zu verarzten. Doch zuerst den Tisch nach oben und ein paar Stühle."
Sein Gegenüber nickte nur schwerfällig und griff sich eine Seite des Möbels und Callindor die andere. Unter einigen vernachlässigbaren Stoßen an der Treppenmauer hatten sie es schließlich doch noch geschafft, den Tisch in den Gastronomiebereich zu transportieren. Lucius war wie verordnet mit dem Säubern der Fenster beschäftigt. Und das freute Callindor immens.
"Lucius, du kannst die Fenster auch öffnen, um gleich von außen weiterzumachen. Pass aber auf, dass keiner rein kommt, wenn jemand hört, wie du die verrosteten Scharniere bewegst."
Lucius nickte nur und machte sich daran, die verdreckten Fenster irgendwie zu öffnen. Inzwischen war der Lärm von Außerhalb wirklich merklich lauter geworden und Callindor hoffte, dass sie sich von einer verschlossenen Türe wirklich abhalten würden, in die Taverne zu kommen.
" Zum Glück hab ich den Schlüssel hier bei mir. Mpfh, solange sie es beim Türklopfen belassen ..."
So wandte er sich wieder Crestino zu und verfrachtete ihn auf einen der Stühle.
"Du behandelst jetzt erstmal deine Wunde, während ich noch vier Stühle aus dem Keller heraufhole."
Der Bürgerwehrler nickte nur kurz und holte ein paar kleine Verbandsstücken aus seinen Taschen, um damit die Wunde zu bedecken. Vorher wusch es sich die Wunde schnell noch mit frischem Wasser aus. Doch das bekam Callindor nicht mehr mit. Er hatte sich bereits unter Tage begeben und grabschte nach den am nächsten gelegenen Stühlen in seiner Reichweite. Flink hievte er die zwei Möbel nach oben, stellte sie neben den Tisch und wiederholte das Spielchen erneut. Abschließend wieß er Lucius an, auch noch schnell über die fünf Möbel aus dem Keller zu wischen. Der Wirt und Suder hatten inzwischen auch aus dem Bett gefunden und verspeisten ein wenig gerädert das kalte Frühstück, bevor sich Sunder entschloss, sich die Vorräte der Taverne anzusehen, schließlich solte für die Neueröffnung noch ausreichend vorhanden sein, und da er sicher sein wollte, ging er lieber persönlich in den Keller, sonst würde er einen der Bürgerwehrler noch auf Einkauf schicken. Callindor begab sich indessen in die Schlafräume in oberen Stockwerk, um sich die Arbeit von Lucius, die dieser gestern Abend noch verrichtet hatte, genauer anzusehen. Mit einem Kopfniicken war er mit der Leistung zufrieden und ließ sich nun langsam in eines der freien Betten sinken. Sein Wiesel war ihm gefolgt und sprang ebenfalls auf das Bett. Mit großen Augen schaute es den Anwärter an.
"Was hast du?"
Die Dinge, die nun ihren Lauf nahmen, konnte Callindor nicht mehr abwenden, dafür war es schon längst zu spät, denn von der Türe her hörte man nur einen einzigen Satz.
"Macht die Tür auf, hier ist die Besitzerin dieses Schuppens, Fay, verdammt!"
Doch kurz darauf hörte man schon das Klicken des Schlosses. Offenbar wurde die Türe von außen geöffnet.
Geändert von Callindor (30.10.2007 um 15:06 Uhr)
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Hastig packte Eila ein paar Nahrungsmittel in ihre Tasche, legte den Waffengurt mit dem Degen um und steckte sich die sechs Wurfmesser, die sie von Ferox bekommen hatte, in den Gürtel. Sie hoffte zwar, dass sie diese Waffen nicht würde benutzen müssen, aber wenn man auf einer Reise war konnte ja nie wissen. Schließlich beherrschte sie die Magie nicht so gut, um sich damit verteidigen zu können.
Als die Novizin gestern erfahren hatte, dass sie schon wieder unterwegs sein würde, war sie nicht sonderlich erfreut gewesen. Der Regen, der ab und an vom grauen Himmel fiel, und der anhaltende, kalte Wind waren nun wirklich nichts, was ihre Laune hätte bessern können, doch mittlerweile hatte sie sich erstaunlich gut damit abgefunden, die nächsten Tage außerhalb von Vengard zu verbringen.
Nocheinmal ging sie im Kopf die paar Sachen durch, die sie in ihre Tasche gepackt hatte, und überlegte kurz, was fehlen könnte, ehe sie sich dann ihren Mantel über warf, nach der Tasche griff und schnellen Schrittes die Unterkunft verließ.
Am Tempel wartete bereits Andreas auf sie und zusammen machten sie sich auf den Weg zur äußeren Burg.
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Geschockt von diesem Ausruf erhob sich Callindor von der Schlafstätte und rannte an den Absatz der Treppe.
"Meine Güte ...."
Ungläubig starrte der Schwarzhaarige auf das ihm gebotene Bild. Fay hatte sich Einlass in ihre Taverne verschafft und hatte jetzt allerlei Mühe, sich dentobenden Mob vom Hals zu halten. Crestino und Lucius kamen ihr noch zu Hilfe doch es nutzte nichts.
"Nehmt eure dreckigen Pfoten da weg, ihr alten Säcke, Lasst mich los ..."
Der Pöbel schob Fay regelrecht in die Kneipe und die beiden Bürgerwehrler schafften es nicht mehr, sie am Eindringen zu hindern.
"Wir wollen endlich wieder bedient werden, das ist doch eine Kneipe oder was?"
Crestino versuchte noch, alles zu erklären, doch es war nutzlos.
"Ja schon, aber zur Zeit geht es nicht ..."
"Halt die Schnauze, Bengel. Wir wollen Alkohol, und wenn wir selbst jeden Fleck in dieser Spelunke auf den KJopf stellen müssen."
Mit einem Gröhlen schoben sich die Säufer immer weiter in das Zimmer und Callindor konnte noch nicht so recht fassen ,was er da sah. Reflexartig kramte er den Schlüssel aus seiner Tasche, rief kurz Crestinos Namen, warf ihm den Schlüssel zu und versteckte sich eilig in einem der Schlafzimmer im oberen Stockwerk. Er hoffte inständig, Fay habe ihn noch nicht gesehen, denn sie würde ihm dieses Chaos niemals verzeihen. Denn ein Chaos würde es jetzt werden, nachdem die Säufer das Etablissemant gestürmt hatten, da war sich Callindor sicher. Seine Augen suchten fieberhaft nach einem Ausweg aus diesem Dilemma und es bot sich nur eine Gelegenheit.
Das Schlafzimmerfenster!
So schnell er nur konnte, öffnete er die Fenster und suchte nach einer guten Möglichkeit, aus dem Haus zu entkommen. Endlich, beim vorletzten Fenster fand er endlich ein Holzfass, dass dort wohl für die Abfälle abgestellt wurde. Glücklicherweise war ein Deckel darauf gelegt gewesen. Mit seinem Wiesel im Schlepptau zwängte er sich aus dem Fenster und kam nach einigen erfolglosen Versuchen auf dem Fass zum Stehen, blickte sich kurz um und flüchtete, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, vom Tatort. Für Crestino und Lucius konnte er im Moment genausowenig tun wie für Fay oder Sunder oder dem Wirt. Verwirrt von den Ereignissen flüsterte er nur ein paar Worte.
"Es tut mir Leid. Es geschah doch für eine gute Sache. Es tut ... mir .... Leid..."
Sein nächstes Ziel war sein Quartier, um seinen Rucksack zu holen und dann schleunigst aus Vengard zu verschwinden, bis sich die Wogen geglättet haben. Ohne auch nur jemanden zu grüßen schnappte er sich den Beutel und begab sich Richtung Stadttor, ehe der Tumult noch die Runde machte und die Wachen aufscheuchte.
Doch kurz vor dem Stadttor fiel sein Blick auf eine kleine Gruppe, die wohl eine Mission in Angriff nahmen. Entschlossen rannte er in diese Richtung und versteckte sich unter den Teilnehmern der Mission.
"Hoffentlich finden sie mich hier nicht und es geht bald los, damit ich hier raus komme..."
Er hatte alles für eine längere Reise beisammen. Seine Keule, seinen Rucksack und nicht zu vergessen seinen kleinen Vierbeiner, der es sich auf seiner Schulter bequem gemacht hatte.
Geändert von Callindor (30.10.2007 um 16:01 Uhr)
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Der starke Wind hatte das Schiff rasch Richtung Vengard getrieben, bevor er in den Nacht abflachte. Trotzdem waren sie am späten Vormittag oder Mittag, genau wusste Nils es nicht, in der Hauptstadt Vengard. Als der Hafen in Sicht kam, steuerte die Adlata das Boot. Sicher kamen sie im Hafen an, wo der Waffenknecht sich von den beiden verabschiedete. Was sollte er als erstes tun? Am besten wäre es wahrscheinlich zu allererst in die Vorburg zu gehen um sich zurückzumelden. Am Besten noch im Lederpanzer, den er jetzt trug, die andere Rüstung konnte auch später noch angezogen werden. Nach dieser Überlegung machte sich der Schwarzhaarige sofort auf den Weg in diese Richtung. Nach der mehrwöchigen Abwesenheit war es schon schön wieder in der Heimatstadt zu sein, auch wenn es wahrscheinlich erstmal nicht so interessant sein würde wie in den letzten Wochen. Man würde sehen. Vielleicht würde es ja doch noch interessant. Als er ankam, sah er, dass ihn jemand zu sich heran winkte. Ein Großgewachsener Mann, es waren wohl ungefähr zwei Meter und längeren braunen Harren war es, der winkte.
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Maximuss war entlich wieder in Vengard angekommen. Conrad hatte sich bereits von ihm verabschiedet und war auf dem Weg nach Silden. Maximuss ging zu dem Haus von seinem Freund Aron, diesmal musste Maximuss den Karren selber ziehen. Es war schwer und er war schnell aus der Puste. Als er entlich an dem Haus angekommen war, packte er alle Gegenstände aus dem Karren und trug sie ins Haus. Aron schaute ihn zu und war recht verwundert, dass Maximuss so schnell wieder da ist. "Was denn? Schon wieder da, ging etwas schief?" fragte Aron und schaute Maximuss an. "Ja verdammt!" sagte Maximuss, "dieser Nichtsnutz von Orksöldner war nicht anzutreffen." Maximuss war sehr sauer, darum legte er die Waren schnell in die Truhe und machte sich dann auch wieder auf dem Weg. Er wollte zu Sir Dante und sich beschweren. Die Stadt war mal wieder sehr voll und laut. Maximuss ging durch die Straßen, entlich war er am Marktplatz angekommen. Von dort aus, war es nicht mehr soweit bis zu Sir Dante. Maximuss schaute sich um und war sehr misstrauisch. Plötzlich waren eine große Anzahl von Soldaten auf dem Platz versammelt, zudem einige Menschen, die offenbar auf etwas warteten. Maximuss wollte gerade in eine Straße einbiegen als er von einem Ritter angesprochen wurde. Maximuss war verärgert, hatte er doch in den letzten Tagen schon genug Probleme, er wollte nur noch zu Sir Dante und sich dann erstmal beruhigen. "Hey du! Du siehst kräftig aus, ich brauche noch einen Mann, der für mich, diese Waffen zur Kaserne bringt." sagte der Ritter mit fester Stimme. Maximuss erwiderte daraufhin: "Wisst ihr..." er wurde unterbrochen. "Rede nicht, sondern trage... diese Waffen müssen so schnell wie möglich zur Kaserne, los!" Der Ritter war offenbar sehr gereizt und zeigte mit ernstem Gesichtsausdruck auf die Waffenbündel. Maximuss widersprach nicht und bugte sich, um die Waffen aufzuheben. Der Ritter sagte: "Gut, warum nicht gleich so? Ich bin Sir Ulrich, ein Ritter des Königs. Folge mir, auf zur Kaserne." Maximuss schweigte und lief dem Ritter hinterher. Es kam ihm sovor, als wäre er nur ein einfacher Hafenarbeiter, jedoch darf man sich den Befehlen eines ehrenwerten Ritters nicht widersetzen. Deswegen trug er die Waffen ohne auch nur ein Wort zu sagen, zur Kaserne. Es war ein großes Gebäude, viele Soldaten trainierten dort, allerdings sah Maximuss auch einige Personen, die offenbar nicht für den König kämpften. Maximuss legte die Waffen zu den Kisten und Fässern, die in der Nähe standen. Er wollte gerade wieder gehen, als er von dem Ritter herangewunken wurde. Er blieb stehen und lief dann zu ihm.
Geändert von Maximus (30.10.2007 um 16:30 Uhr)
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„Auf so einen wie dich habe ich gewartet“ brummte Ulrich als der Jüngling vor ihm stand, ein sehr junger Bursche, deshalb würde die Bezeichnung Mann wohl noch nicht ganz zutreffen, „wie heißt du? „Nils Sir“, „sehr schön..., kannst du mit dem Schwert das du trägst auch umgehen?, „ja Sir“ antwortete der Schwarzhaarige selbstbewusst. „Das ist gut, dann hast du dir einen schönen Spaziergang ins Grüne verdient, pack schnell Sachen für ein paar Tage und dann kommst du wieder hierher“. Nils schaute ungläubig und machte keine Anstalten sich von der Stelle zu rühren, „hast du nicht gehört was ich sagte, das war ein Befehl und nun ab mit dir“. Der Jüngling rannte plötzlich los als sei er auf der Flucht, Ulrich musste unwillkürlich grinsen, er schaute Nils hinterher und entdeckte dabei einen Mann den er noch nie zuvor sah, diesen winkte er zu sich heran – kurz darauf stand der Graumelierte, der vorhin die Waffen trug, vor ihm.
„Du gehörst nicht zur Armee, oder?“, der Fremde schüttelte zaghaft den Kopf, „Name?“, „Maximuss“, „aha..., ich suche noch Leute die mich begleiten, es geht um einen wertvollen Warentransport, da könnte ich noch Jemanden gebrauchen der beim tragen hilft..., Interesse? Der Mann mittleren Alters schien etwas verwirrt zu sein und zuckte nur mit einer Schulter, „das nenne ich eine klare Aussage“ brummte der Ritter und lachte laut. „Also wenn du keine Einwände hast, packst du schnell ein paar Sachen und kehrst hierher zurück, aber beeil dich, wir brechen bald auf..., alles weitere besprechen wir auf dem Marsch“, Maximuss nickte und eilte davon.
Nun fühlte Ulrich sich schon besser, mit Iwein an seiner Seite hatte der Trupp genügend Kampfkraft, die Anwärter sollten wohl ausreichen um die Waren für die Magier zu transportieren, so hoffte der Ritter zumindest. Während sich inzwischen einige Leute, darunter auch der Priester eingefunden hatten und auf den Aufbruch warteten, gesellte sich Eddie dazu. Er begrüßte seinen Schüler nur knapp, diese junge Novizin wollte ihm nicht aus den Sinn gehen, irgendwie kam sie ihm bekannt vor, „ist das nicht?“..., der Ritter näherte sich unauffällig. Doch, sie war es, in dem Gewand hatte er sich nicht gleich erkannt, Eila, die junge Frau, die mit in Nordmar war, gerne hätte der Ritter ein paar Worte mit ihr gewechselt, aber der Zeitpunkt erschien ihm nicht günstig.
Geändert von Sir Ulrich (30.10.2007 um 17:11 Uhr)
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'Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht', stellte Lucius fest, doch für viel mehr, reichte die Zeit auch nicht, die ihm in diesem Augenblick blieb.
Die Ereignisse hatten sich innerhalb der letzten zwei Stunden überschlagen. Hatte Lucius im ersten Moment noch gedankenverloren den Staub von den Fenstern gewischt, nahm er im nächsten auch schon aus den Augenwinkeln wahr, wie sich die Tür der Spelunke geöffnet hatte und eine junge Frau mit der Hilfe von einer ganzen Horde aufständischen Säufern hereingeschoben wurde. 'Ich hätte es wissen müssen', dachte er zerknirscht, denn sein Gefahreninstinkt täuschte ihn höchstselten.
Nach den ersten paar Atemzügen, als er die Situation überhaupt erst richtig wahrgenommen hatte, war Lucius auch schon gemeinsam mit Crestino zum Eingang des 'Einäugigen Piraten' gestürmt und zusammen mit der Frau, der wohl diese Taverne eigentlich gehörte, versuchten sie das Säuferpack zurückzudrängen - doch vergeblich.
Hinter sich hörte er einmal kurz Callindors Stimme, wie er etwas rief, doch es war keine Zeit, um sich umzudrehen. Viel mehr mussten sie sich etwas einfallen lassen, damit die Säufer nicht das ganze Haus auf den Kopf stellten.
Doch wie Lucius deren Zerstörungswut einschätzte, war die Schlacht schon verloren. Es waren viel zu viele, als dass fünf Leute sie hätten aufhalten können. Fünf Leute? Lucius konnte nur Crestino und die wirkliche Tavernenbesitzerin entdecken, von Callindor und dem Wirt war keine Spur zu sehen.
Mittlerweile waren alle Säufer in die Taverne hineingeströmt und fingen an ihrem gesamten Unmut Luft zu lassen, indem sie damit begannen, die komplette Einrichtung des 'Einäugigen Piraten' zu zertrümmern.
Als er am Anfang noch versucht hatte, die Säufer aufzuhalten, hatte Lucius sich an seinem Oberkörper einige unschöne Kratzer zugezogen. Es wäre wohl doch besser gewesen, hätte er seinen Waschtag verschoben.
Wieder hielt er in dem Tumult nach Callindor und dem Wirt Ausschau. Immer noch war weder von dem einen noch von dem anderen eine Spur zu entdecken. Lucius kämpfte sich durch das Chaos hindurch, auf der Suche nach den beiden. Wenn einer von ihnen verletzt worden war, wollte er nicht derjenige sein, der dabei zusah, wie sie von den rücksichtslosen Säufern totgetrampelt wurden.
Im Hauptraum waren sie ganz offensichtlich nicht.
Lucius rannte die Treppe hoch, um oben nachzusehen. Selbst dorthin waren die Kerle schon vorgedrungen. Ein Mann trat bedrohlich auf ihn zu: "Wo ist der Alkohol?" Dem Tonfall nach zu schließen, war der Typ sehr auf Entzug und würde ihn zerreißen, hätte er keine passende Antwort darauf. "Unten", sagte Lucius. Das stimmte vermutlich sogar.
Er rannte die einzelnen Zimmer ab und bemerkte, dass in einem ein Fenster geöffnet war. 'Die werden sich doch wohl nicht einfach verdrückt haben?', dachte er ungläubig, während er an das Fenster in dem leeren Raum trat und nach unten blickte.
Dort war keine Spur von niemandem, nur ein einsames Holzfass stand direkt unter dem Fenster.
Lucius trat wieder zurück. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, doch bevor er Callindor oder den Wirt dieser Untat bezichtigte, dass sie sich einfach aus dem Staub gemacht hätten und nicht doch noch unten in den Räumen oder im Keller irgendwo waren, kehrte er besser zurück in den Hauptraum, um zu sehen wie sich die Situation entwickelt hatte...
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Einmal mehr zeigte sich der Herbst von seiner scheußlichen Seite. Der Himmel war grau vom Hochnebel, und ein kalter Wind von den Bergen im Norden peitschte über den Kasernenhof, der sich zusehends füllte. Gleichzeitig jedoch verdunkelte sich der Himmel, und es war nicht etwa ein heranziehendes Unwetter, sondern schlicht der Sonnenuntergang; wenn man es denn so nennen mochte, denn die Sonne war nicht einmal zu erahnen.
Iwein wurde ungeduldig. Durch die Sache mit dem Priester hatte sich ihr Aufbruch weiter verzögert, und möglicherweise würden sie erst nach der Dämmerung endlich die Stadttore verlassen. Er begegnete dem Mann der Kirche natürlich trotzdem mit Respekt, als er in Begleitung einer jungen Novizin erschien, aber ihm fiel nichts ein, über das er jetzt hätte mit ihm sprechen wollen.
»Packt Decken und euer dickstes Gewand ein«, wies er nur diejenigen Rekruten an, die seiner Meinung nach nicht ordentlich ausgerüstet waren. »Die Nächte werden schweinekalt.«
Immer mehr Namen, die auf seiner Liste standen, konnte er abhaken, und dank Ulrich gesellten sich sogar noch weitere hinzu. Sehr gut, denn das würde den Trupp schlagkräftiger machen.
Geändert von Sir Iwein (30.10.2007 um 17:13 Uhr)
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Schon während sich Bassi dem Übungsplatz nährte erkannte er das Faren noch nicht da und seine Eile somit vergebens war. Dennoch empfand es der hohe Magier für recht bedenklich so lange geschlafen zu haben. Wäre eine erschöpfende Tätigkeit vorhergegangen oder er wäre einfach zu lange wach gewesen, aber nein einfach so ohne ersichtlichen Grund zog sich der Schlaf bis vor gut einer halben Stunde hin. Da sein Schüler noch nicht da war beschloss Bassi selber etwas zu üben, zwar hatte er erst auf der Reise mit anschließender Befreiung eines Adanospriesters mehr als genug Gelegenheit dazu gehabt aber konnte es nicht schaden in Übung zu bleiben.
Noch einmal atmete der Magier tief ein, schloss dann die Augen und begann sich auf die magieschen Ströme der Umgebung zu konzentrieren. Hier im Tempelviertel war dies jedes mal aufs neue eine unbeschreibliche und sehr intensive Erfahrung. Jedes Lebewesen vermochte es die Ströme zu beeinflussen, doch hier wo so viele Magiebegabte zusammentrafen war es etwas ganz anderes. Jeder Magier veränderte das Gefüge unweigerlich, meist ohne es überhaupt zu bemerken, zumindest war dies die Erfahrung die Bassi dazu gemacht hatte. So war es auch ein leichtes die Person wahrzunehmen die sich auf ihn zubewegte. Anhand der Ausstrahlung glaubte Bassi erkennen zu können das es sich um einen Magier handelte, aller Wahrscheinlichkeit nach Faren, sonnst kam kaum ein anderer Magier zum Übungsplatz.
" Innos zum Gruß Faren, sieh genau zu ich zeige dir jetzt wie ich den gestern beschriebenen Zauber wirke. "
Erst jetzt öffnete Bassi seine Augen wieder hielt seine Hände zueinander gerichtet vor seinen Körper und beschwor einen großen Feuerball. Diesen entließ er auch gleich in Richtung der Stadtmauer auf der anderen Seite des Platzes. Einen knappen Meter vorm Aufschlag schoss ein Gedanke durch den Kopf des hohen Feuermagiers und schnellte zur Flammenkugel rüber. Das Ergebnis des Gedankens war offensichtlich, sofort schien der Feuerball zu explodieren und teilte sich in viele kleine Feuerkügelchen auf die sich in alle Richtungen ausbreiteten um nach gut zwei Metern zu verlöschen, wenn sie nicht schon vorher auf ein Hinderniss gestoßen waren.
Zufrieden wandte sich Bassi nun der Person neben ihm zu, wie er feststellte hatte er mit seiner Vermutung darüber das es sich um Faren handelte Recht behalten.
" Siehst du so sieht der Zauber bei mir aus, doch das soll dir nur als kleine Stütze dienen. Erinnere dich daran was du damals von mir gelernt hast, Aussehen und Form eines Zaubers sind unwichtig nur der Zweck ist entscheidend. Nun versuch du es bitte, am besten nimmst du die gleiche Richtung wie ich dort ist nichts was du ausversehen abfackeln könntest. Naja und auch nicht absichtlich. "
Mit einem breitem Grinsen wartet Bassi auf die Vorstellung seines Schülers.
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Eine weitere Viertelstunde verstrich, bis die Gruppe vollständig war. Sieben Rekruten waren nun dabei, überdies natürlich der Priester Andreas und seine Novizin, ein Knappe der Stadtwache, und zuletzt der wack´re Ulrich. Es tat gut, den Ritter an der Seite zu wissen.
»Herhören, Männer!«
Die leisen Gespräche verstummten augenblicklich, denn jeder hatte darauf gewartet, dass sich etwas rührte. Einige Anwärter standen sofort stramm, andere erst auf ein verstimmtes Kopfnicken des Ausbilders hin.
»Ich begrüße euch zur Anwärterausbildung. Ich bin Sir Iwein, Ausbilder am Hofe Rhobars und Paladin Innos’.« Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Kameraden legte Iwein durchaus wert auf Titel und Anreden. Jedenfalls, wenn er mit seinen Rekruten zu tun hatte. Diese Lektion in Disziplin würde ihnen bei der Armee ohnehin nicht erspart bleiben, spätestens beim nächsten Ausbilder nicht mehr.
»Erstens: Hier an meiner Seite seht ihr den Priester Andreas, einen Mann der Kirche, den wir auf einer wichtigen Mission begleiten werden. Es handelt sich um die Beschaffung wichtiger Waren von den südlichen Inseln. Ich erwarte, dass Meister Andreas gegenüber während der gesamten Reise äußerster Respekt und absoluter Gehorsam entgegengebracht wird.
Zweitens: Unser Weg wird uns in die Küstenregion südöstlich von hier führen. Das ist Orkgebiet, wie ihr alle wisst. Jetzt wisst ihr auch, warum ich nicht meine Paladinrüstung trage. Obwohl wir als große Gruppe natürlich Aufmerksamkeit und Misstrauen erregen, brauchen wir den Orks unsere Herkunft nicht unter die Nase zu reiben. Wer von euch einen Waffenrock, Überjacke oder Schild besitzt, das auf Vengard oder den König verweist, lässt alles hier zurück, verstanden?
Drittens: Neben den Orks beherrschen vor allem Banditen den Küstenstreifen. Gegen die werden wir zu den Waffen greifen, falls sie einen Angriff wagen.
Viertens: Wir bewegen uns stets als geschlossene Gruppe, und zwar in Zweierreihen. Keiner entfernt sich, solange ich nichts anderes anordne. Außerdem beobachtet jeder die Umgebung stets wachsam, denn mehr Augen sehen auch mehr. Verstanden?«
»Ja, Sir!«, kam die Antwort der Versammelten.
Iwein nickte zufrieden. »Abmarsch, Anwärter!«
Als sie das Stadttor durchschritten, war es bereits völlig dunkel.
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Da war er nun, etwas Bange war ich ja schon aber in seiner Robe sollte er nicht als Orksöldner zu erkennen sein. Die Wachen am Tor hatten ihn zumindest mal problemlos passieren lassen.
Sel kannte sich in der Stadt nicht wirklich aus und musste sich nun erst einmal umsehen. Sein erster Weg führte ihn wohl eher unbewusst in das Hafenviertel, dort war nicht wirklich was zu holen, er fand zwar einen Kräuterkundigen und würde da wohl auch mal vorbeischauen aber Sel glaubte nicht wirklich, dass er dort finden würde was er brauchte.
Zurück in der eigentlichen Stadt mied er den Tempelplatz, bei den Magiern würde er sicher fündig werden aber so dumm bei denen einzusteigen war nicht einmal der Orksöldner.
Die Sonne war bereits untergegangen aber wesentlich weiter war Sel noch nicht gekommen. Obwohl er langsam so ziemlich alles abgeklappert haben dürfte hatte er noch keinen Barbier oder Kräuterkundigen gefunden bei dem er glaubte fündig zu werden.
Seloron wusste, dass es nicht einfach werden würde aber, dass er so lange suchen musste, damit hatte er nicht gerechnet. So oder so musste Sel noch damit rechnen nach Silden reisen zu müssen. Wenn er die waren sonst noch finden konnte dann da. Bei den Clans vermutete er mal dürfte er ganz sicher nicht fündig werden. Die Nacht würde kühl werden, das zeichnete sich jetzt schon ab aber da der Himmel immer noch bewölkt war sollte es sich in Grenzen halten.
Gerade als er eigentlich aufhören und sich außerhalb der Stadt ein kleines Lager errichten wollte fand er doch noch was er suchte. Es war ein Alchemist der Kräuter verarbeitete, jetzt konnte Sel nur noch hoffen, dass er auch die Kräuter hatte die er brauchte. Seloron würde sich jetzt noch in der Stadt aufhalten und wenn alle zur Ruhe gekommen waren würde er einsteigen und schauen ob er das Gesuchte auch finden konnte.
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Ein Tag voller nichts Tun lag hinter dem rundlichen Novizen, der angenommen hatte, das er auch den Rest des Tages auf der faulen Haut verbringen könnte, doch da hatte er sich getäuscht. Ein unachtsamer Moment oder auch einfach nur Pech und er befand sich wenige Zeit später vor der Pforte des Klosterviertels, das er nur sehr ungern verlies. "Wäre diese Kotzerrei nicht, wäre ich mit meiner Magie schon um einiges weiter und würde diesem Kerl und seinen Idioten Feuer unter dem Hintern machen", murmelte er in seinen Flaum und entfernte sich einen Schritt von Pedro, dabei die Umgebung, die er nun betrat, nicht aus den Augen lassend. Hasso hatte seine Schuld noch nicht beglichen und er konnte sich an zehn wurstigen Fingern abzählen, das der Pfandleiher kurzen Prozess mit ihm machen würde, würde er ihm in die Hände fallen.
Weiter bewegten die leicht zittrigen Beine des Beleibten sich vorwärts, wärend er sich von jeglichen Lichtquellen fern hielt, bis er endlich das Haus erreichte, das der hochrangige Ordensbruder ihm beschrieben hatte. Nocheinmal blickte der Novize nach allen Seiten und näherte sich schließlich der Türe, an die er nun klopfte und die sich wenig später öffnete. Ein ebenso rundlicher Mann stand in der Türzarge und nickte, als Hasso sein Begehr äußerte und wiederrum einen Moment später, hielt Hasso ein Paket in seinen Händen, welches nun nur noch zu dem Auftraggeber getragen werden mußte. Hasso atmete schon innerlich auf und huschte ohne ein Wort des Abschieds davon.
Er wußte nicht warum, aber irgend etwas beunruhigte ihn, das er seine Schritte schneller lenkte. Unter einem Lichtkegel sich hindurch duckend, hastete er weiter, als er mit einem mal hinter sich ein Geräusch vernahm und dazu ansetzte, den Kopf zur Seite zu drehen, doch dann traf es den beleibten, der einen dumpfen Schlag verspürte, das Schwärze einsetzte und er das Bewußtsein verlor.
Als er die Augen einige Zeit später öffnete, war es dunkel um ihn herum, so dunkel, das er ahnte, sich irgendwo zu befinden, wo er einfach nicht hin gehörte. Ein Drehen mit dem Kopf bereitete an seinem Hals Schmerzen und als er den Versuch startete, da hin zu fassen, bemerkte er, das seine Hände sich nicht bewegen ließen. Sie befanden sich zwischen seinen Beinen und ließen sich nicht auseinander nehmen. Auch der Versuch das Handpaar zu heben, misslang, das er einen Moment später, seine Lage erkannte. Irgendwas... vermutlich eine Schlinge um seinen Hals, hielt seinen Oberkörper aufrecht und den Kopf fixiert, wärend seine Hände irgendwie an den Boden gefesselt waren. Eine Falte legte sich auf die Stirn des Beleibten, versuchte er einen Schrei aus der Kehle zu lassen und stellte dabei etwas Weiteres fest. Nämlich, das irgendwas zwischen seinen Zähnen spannte, was nichts anderes sein konnte, als ein Knebel.
Es brauchte keine große Kombinationsgabe, um die Situation zu erfassen, in der er sich scheinbar befand. Er war gefesselt und Gefangener von... in... weil... Hassos Rädchen drehten sich weiter, doch blieb das Hirn ohne eine Erkenntnis über Aufenthaltsort und Personen, die ihn als Gefangenen genommen hatten.
Der Nebel in dem Schädel des Dicken lichtete sich, öffnete sich gerade eine Türe und ein Mann trat herein, der eine Fakel in seiner Hand hielt. Auch wenn seine Augen sich automatisch zu Schlitzen formten, konnte er den Kerl auf Anhieb erkennen und in sein wütendes Gesicht sehen, wie einen Moment später seinen wütenden Worten lauschen. "Ich hab jetzt lange genug gewartet", raunte der Kerl und beugte sich zu Hasso hinunter, "... Und jetzt ist Schluß mit lustig. Du hattest Deine Chance. Morgen wird für Dich ein neues Leben beginnen, aber glaube mir... das wird wenig schön für Dich", zischte der Pfandleiher durch die Zähne und erhob sich wieder, das Hasso ihm mit seinem Blick folgte. Einen Moment lang stand der Kerl noch dort, doch dann wurde es langsam wieder dunkel und Hasso blieb alleine in diesem Loch zurück.
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Kopfschmerzen - endlos dauernde Kopfschmerzen. Einen solchen Aufenthalt hatte die Adlata sich nicht gewünscht. Als sie und Nils um Mittag anlegten, wofür einerseits der Sturm als auch der überaus gute Wind schuld waren wollte sie sofort der Taverne den Besuch abstatten. Die Prüfung mit Nils war beendet, es gab keinen Grund mehr, mit diesem herum zu toben.
Doch als die Adlata bereits die ersten zehn Meter vor der Taverne stand, traf sie der schlag. Einige der Säufer tobten herum und machten Krawall. Nie hätte sie geahnt, dass die Taverne zu sein würde, am helligten Tage, in ihrer Abwesenheit.
"Was bei Innos' - sach ma...sind die zu Faul die paar Kunden zu bedienen?" ironierte die Wirtin. Natürlich waren dort mehr als >>ein paar<< Kunden, jedoch reichte es. Zuerst wusste sie nicht was sie sagen sollte, doch schon als sie vor der Menge war, wurde sie angesprochen. "Warum is die Bude zu?" ertönte es. "Durst. Durst! Durst!!" ging es weiter. Fay war vielmehr damit beschäftigt, die Leute zur Seite zu drängen, als die Tür zu öffnen: Doch dann gelang es ihr schließlich.
"Wehe ihr wagt es nur einen Schritt über diese Schwelle zu setzen! Ihr bekommt meinen Knüppel über gezogen!" Doch tatsächlich konnte sie zwei Leute in der Taverne sehen. "Was ist hier los? Wo ist euer Hirn??" schrie sie. Gerade noch konnte sie jemanden nach oben verschwinden sehen. "Dieser Sohn eines Crawlers..." fluchte sie im leisen Ton und rannte dem Mann hinterher, welchen sie geradewegs aus dem Fenster hinfortspringen sah. Ein Zettel war an ihrer Tür befestigt.
Fay...,
Ich hielt es fürs beste wenn die Taverne in deiner Abwesenheit geschlossen wird, doch irgendwie artete das aus. Ich bin erstmal fort, ich hoff' du bist nich' all zu sauer... Ach und gib acht auf dich, die Infektion ist noch nicht beendet, auch wenn es den Anschein hatte...
Natürlich - nun fiel es ihr wieder ein. Callindor - mit seinem Verschwinden verschwach die Infektion. Doch mittlerweile war auch diese wieder da, dass bewiesen die Kopfschmerzen. Plötzlich hörte sie Geschrei von unten. Schnell rannte sie die Treppe herunter.
"Seid ihr von Sinnen?" brüllte sie. Die wütenden Trinker waren dabei, die Taverne nach Alkohol zu durchsuchen. Und wie. Sie zerstörten die Einrichtung. Zumindest versuchten sie es...
"Macht das ihr hier raus kommt und zwar sofort...! Na los!!
Vor Einbruch des Morgens will ich euch hier nicht mehr sehen. Der, der sich weigert wird hier so lange von mir mit Dolchen beworfen, dass er nicht mal mehr am Boden liegen kann, wenn er erst verreckt ist!!" Mit diesem Wort verschwanden die Durstigen ungemein. Die die schon drin waren, halfen der wütenden Adlata freiwillig etwas Ordnung zu machen, so das sie am Morgen schlafen konnte und zwar in Ruhe - allerdings machte ihr die Infektion ein wenig Sorgen...
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Mitten in der Nacht war es und die meisten Bürger hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen und schliefen wahrscheinlich schon lange. Nur noch sehr wenige Bürger waren auf der Strasse und davon waren die Meisten wieder betrunken.
Am gefährlichsten war wohl die Zeit bis er das Schloss offen hatte, danach dürfte er sich nur vom Besitzer nicht erwischen lassen.
Seloron wartete sehr lange bis er sich wenigstens einigermaßen sicher fühlen konnte, das war in so einer Stadt selbst mitten in der Nacht nicht einfach. Jetzt wollte er aber zuschlagen, länger zu warten würde nichts bringen, dessen war er sich sicher. Vorsichtig näherte sich Sel der Türe, schaute sich noch einmal um und holte den Dietrich aus der Tasche. Er beugte sich etwas herunter und schob den Dietrich vorsichtig in das Schloss. Es schien einfach aufgebaut zu sein und so hatte es Sel zum Glück auch schnell offen.
Leise öffnete er die Türe nur ein Spalt weit, gerade so, das er durch den Spalt passte. Diese Nacht war fast ideal, der abnehmende Mond gab zwar nicht mehr viel Licht her aber es reichte um genügend zu sehen. Der Alchemist schien sehr ordentlich zu sein, alles war fein säuberlich beschriftet. Das half Seloron natürlich bei seiner Aufgabe, von Kräutern hatte er ja keine Ahnung aber so wusste er genau was was ist.
So hatte der Dieb schnell alles zusammen was er brauchte, nur das Buch fehlte noch aber das bekam er hier ganz sicher nicht und so öffnete er die Türe erst einen kleinen Spalt und schaute ob die Luft rein war. Als er nichts bemerkte verließ Sel schnell das Gebäude und tat dann so als ob er einfach spazieren ginge. Scheinbar hatte keiner Verdacht geschöpft, dennoch bereitete er sich darauf vor gegebenenfalls schnell zu fliehen. Wenn er jetzt etwas Falsches tat könnte der Verdacht schnell auf ihn fallen, sobald der Diebstahl bemerkt würde.
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"Auf deine erfolgreich bestandene Prüfung", rief Sandman abermals, hob seinen Bierkrug und stieß mit seinem nun ehemaligen Schüler Jun Qel-Dromâ an. Der Waffenknecht hatte es geschafft, das Wildschwein nur mit seinem Schild zur Strecke zu bringen. Zwar hatte er am Ende noch seinen Dolch benutzt, doch das war nur noch Formsache gewesen, um das Tier von seinen Leiden zu erlösen, da es sowieso schon besiegt gewesen war. Mit diesem Kampf hatte der Schüler damit seinem Lehrmeister zu letzten mal bewiesen, dass er würdig war, sich einen Meister des Schildkampfes zu nennen und das konnte er von nun an auch tun. Die Ausbildung war abgeschlossen, beide Beteiligten konnten sich nun wieder anderen Dingen zuwenden, die sie selbst noch zu erledigen hatten. Am heutigen Abend wollten sie den Abschluss jedoch noch ausgiebig feiern, bevor es dann Morgen wieder ganz anders weitergehen würde. Wie, wusste wohl noch keiner der Beiden, da sie sich in letzter Zeit fast nur auf die Ausbildung konzentriert hatten und jetzt erstmal sehen mussten, was noch für Aufgaben für sie anstanden. Dazu blieb jedoch morgen noch genügend Zeit, weshalb die beiden Königstreuen auch heute etwas länger in der Taverne blieben, als der Rest der Bürger. Immerhin gab es ein entsprechendes Anliegen und da keiner der Beiden Probleme damit hatte, blieben sie einfach hier, bestellten einen Bierkrug nach dem anderen, stießen an und leerten ihn nach zahlreichen Schlücken. Mittlerweile hatten sie sich allerdings darauf beschränkt, sich etwas zu unterhalten, da sie doch mittlerweile genügend Alkohol getrunken hatten und Beide ja noch nach Hause finden wollten. So erzählte Jun von seiner Heimat Cyrodill, wo er geboren wurde und ein bisschen von den Städten, in denen er bisher gewesen war. Sandman erzählte von Silden, seiner Heimat, von Khorinis während des Orkangriffs auf die Stadt, von Nordmar, von Varant, von Nemora, von Reddock, der Befreiung von Khorinis, der Entdeckung in den Katakomben des Innosklosters und von vielen weiteren Bereichen, die er in seinem Leben schon gesehen hatte. Wenn er es recht bedachte, war er ziemlich viel herumgekommen und immerhin schon in allen drei Ländern gewesen. So einiges hatte er erlebt, wo er zuerst dachte, nie wieder lebend herauszukommen. Da war er sicherlich nicht der einzige, aber es war schön, sich mit jemandem darüber zu unterhalten. So feierten die beiden Königstreuen weiterhin den Abschluss der Schildausbildung.
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Die Bemühungen des Dicken wurden mit und mit immer weniger, verlies ihn langsam die Kraft. Erst hatte er versucht, sich irgendwie aus den Fesseln zu winden, was ihm aber nur Schmerzen eingebracht hatte. In zeitlichen Abständen, wie auch jetzt, hatte er versucht, sich mit Magie zu befreien, doch ließ ein kurzer Belastungstest den Dicken feststellen, das seine Fesseln immer noch fest saßen. Das Einzige, was er erreicht hatte, war eine von oben bis unten besudelte Robe und ein Fleck unter seinem Hintern, da er gewisse Zwänge nicht mehr aufhalten konnte.
Hasso wollte wirklich einfach nur noch die Augen zu machen und sich seinem Schicksal ergeben, doch auf der anderen Seite, war da die Furcht, wie dieses Schicksal aussehen könnte. Nach den Worten des Pfandleihers nach zu urteilen, erwartete ihn nichts Gutes, das er seinen nach hinten gekippten Kopf wieder aufrichtete und in die Dunkelheit blickte. Seine Ohren waren gespitzt, doch es war nichts zu hören.
Ein letztes Mal wollte der Gefesselte es versuchen und begann sich nun aufs Neue zu sammeln und sich auf eine Stelle der Handfesseln zu konzentrieren. Es dauerte eine ganze Weile, bis er die Ströhme ausmachen konnte, doch dann waren sie da und er begann, die Zähne zuzammen beißend, das Wahrgenommene noch zu steigern, das ihm einen Moment später die Galle hoch stieg... Es hatte scheinbar keinen Sinn mehr, doch was konnte schon schlimmer sein, als ein Magengeschwür? Richtig, schlimme Dinge, die der Entführer mit ihm tuen würde.
Langsam begannen die Ströme sich anders anzufühlen... intensiver und voller Hitze, welche ein Brennen auf seiner Haut hinterlies. Hasso hielt daran fest, auch wenn es weh tat und registrierte tanzende Funken und einen rötlichen Strom, der irgendwie an Lawa erinnerte. Seine Sinne begannen verrückt zu spielen, das er gewillt war, laut los zu gackern, doch brachte ein lautes gepresstes Stöhnen aufgrund der Schmerzen ihn davon ab. Ein Winseln beendete das Vorhaben, das einen Moment später der Körper des Mannes in sich zusammen sackte.
Wumps... die Türe wurde aufgestoßen und Licht flutete den Raum. Hassos Augen konnten die Umgebung nicht richtig wahr nehmen, doch auch ohne den Mann deutlich zu sehen, wußte Hasso, das sein Peiniger vor ihm stand. Sprach er wirres Zeug zu dem Dicken, oder war der beleibte es etwa, dem der Geist einen Streich spielte. Umöglich konnte der Pfandleiher Worte von Gnade und einer zweiten Chance hervor bringen, oder etwa doch?
Hasso stierte durch den Pfandleiher hindurch, der nun auf den Dicken zuschritt und sich der Handfessel näherte. "Nanu? Was ist denn das? Hast Du etwa versucht, den Strick durchzukokeln?", hörte er den Entführer sagen und lies seinen Blick tiefer wandern, bis er verstand, was der Pfandleiher da sprach. In der Tat... es sah aus, als hätte jemand kurzzeitig eine Flamme an den Strick gehalten, aber da war keine... da war Hasso sich sicher. Sein Innerstes hellte sich auf, wußte er nun, das ihm der Zauber im Ansatz gelungen war.
"Du wirst Deine Schulden abarbeiten", holte die Stimme des Pfandleiher den beleibten Novizen aus dessen Gedankengängen, "Ich schulde einem Freund noch einen Gefallen, der diverse, harte und anstrengende Arbeiten zu erledigen hat und Du wirst ihm dabei helfen und wehe, Du drückst Dich davor... dann...", der Kerl ballte die Hand, nahm schließlich einen Dolch zur Hand und löste die Fesseln des Novizen. "Und jetzt entfern den Dreck da...", deutete er auf die besuldete Kleidung Hassos und verzog dabei angewiedert das Gesicht.
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Ein sanftes Ploppen ertönte in Medins Kammer, als der Korken aus dem Hals des länglichen Tonkruges gezogen wurde. Anschließend war ein leises Gluckern zu hören, dicht gefolgt von einem Pochen, als der Krug wieder auf die Tischplatte gestellt wurde.
Das Licht zweier kleiner Kerzen warf seine Schatten und zauberte ein surreal erscheinendes Formenspiel an die mit einer eher spartanischen Holzvertäfelung verkleidete Wand. Unwirklich erschienen Medin, der auf einem Hocker am Tisch saß, auch die Erinnerungen an den letzten Suff in der Taverne. Einen seltsamen Traum hatte der Rausch hervor gebracht; einen Traum, wie aus einer anderen Welt.
Mit glasigen Augen blickte der Krieger auf den Tisch. Das Dokument, das dort ausgebreitet lag, hatte er schon so oft angesehen, dass er es auswendig kannte. Es war das letzte Erinnerungsstück an Ferox. Die Karte, die den Weg zu den übrigen Feuerkelchen weisen sollte, war keine Karte im gewöhnlichen Sinne. Im Grunde genommen beschränkte sich der illustrierte Teil nur auf eine Skizze der bekannten Welt, auf denen ungenaue Positionen vermerkt waren. Den viel größeren Teil nahmen allerhand Notizen ein, die sich über das komplette Pergament erstreckten. Die unterschiedlichen Handschriften zeigten eindeutig, dass mehrere Autoren ihre Rechercheergebnisse hier verewigt hatten. Anscheinend hatten die meisten von ihnen ziemlich gründlich nachgeforscht, denn die nicht immer eindeutig einer Markierung zuzuordnenden Angaben reichten von allgemeinen Schlussfolgerungen über frühere Ereignisse bis hin zu kleinsten Details. All das würde helfen, den Kelchen auf die Schliche zu kommen. Einfach würde es trotzdem nicht werden, da konnte man sich sicher sein.
„Wo gehe ich zuerst hin?“, murmelte Medin vor sich hin und sein Blick verfestigte sich wieder auf die Karte. Drakk hatte ihm ein Versprechen gegenüber dem gefallenen Großmeister abgenommen, aber auch ohne dieses hätte für ihn festgestanden, dass er die Mission erfüllen wollte, jetzt, da es Ferox nicht mehr möglich war die Suche selbst zu beenden. Mit dieser Karte durfte die Fährte nicht allzu schwer zu finden sein. Die Karte zeigte aber auch, dass die Kelche in alle Winde verstreut waren. Vengard war ein relativ zentraler Punkt der bekannten Welt. Egal, wo er anfangen würde zu suchen, die Suche würde zweifellos viele Monate in Anspruch nehmen. Genaueres ließ sich noch nicht abschätzen.
„Varant“, entschied der Paladin nach kurzem Überlegen. Einer der Kelche ruhte in der Wüste Varants und das fragliche Gebiet war relativ gut beschrieben. Hinzu kam, dass Varant über den Seeweg relativ einfach zu erreichen war. Ein guter Anfang, wie Medin fand. Natürlich musste eine solche Expedition vorbereitet werden, doch das hatte bis morgen Zeit. Noch einmal griff der Südländer nach dem Krug, nahm einen letzten Schluck und verkorkte anschließend das Gefäß. Morgen durfte er nicht mit einem Kater aufstehen, schließlich gab es einiges zu erledigen.
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Der von Golsir gefertigte Greifenbogen, mit dem Schattengreif nun mehrmals in der Woche auf dem Übungsplatz anzutreffen war, war wirklich um Klassen besser als die aus der Waffenkammer ausgegebenen Exemplare. Der Waffenknecht hatte sich seit dem Erhalt perfekt auf den Bogen abgestimmt und war sich nun sicher, dass die Goldanlage sich gelohnt hatte.
Greifenbogen... Schattengreif musste ein wenig schmunzeln, als er daran dachte. Der Bogenbauer hatte diese neuartige Waffe doch tatsächlich nach ihm benannt. Nun, die Lehrmeister predigten doch ständig, dass man eins mit seiner Waffe werden müsse... mit diesem Bogen war das sicher nicht schwer.
Langsam zog er die Sehne zurück, zielte über den Schaft, ließ den Pfeil los und folgte dem Flug mit seinem Blick. Die Freude über den neuerlichen Volltreffer wurde jedoch von einem Splittern weggewischt. Und erneut war ein Pfeil hinüber... Er schaute betrübt zu dem armseligen Haufen an Pfeilen zu seinen Füßen - viele waren von seinem Fund in Nordmar nicht mehr übrig. Wenn es so weiter ging, würde Golsir früher als erwartet wieder mit ihm zu tun bekommen, und das war ganz und gar nicht gut. Nicht etwa, weil er den Bogenbauer nicht leiden konnte, sondern weil die Anzahl an Goldmünzen, die er noch sein Eigen nennen konnte, noch armseliger war als die Anzahl der verbliebenen Pfeile, und er sah den Goldhaufen regelrecht schrumpfen...
Nun ja, wenn alles gut ging - ab jetzt - müsste er mit den Pfeilen auskommen. Es dürfte nur keiner mehr bei den Übungen kaputt gehen - aber es müsste nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn er an einem Tag mehr als einen Pfeil verlor. Mit neuer Zuversicht wählte er einen neuen Pfeil aus, legte ihn auf, versuchte das Ziel in der nur von Fackelschein durchbrochenen Dunkelheit auszumachen und...
Schuss!
Splitter.
Hmpf.
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