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    Provinzheld Avatar von Nyreth Shinem
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    Nyreth Shinem ist offline

    -Weidenplateau-

    Die Feldflasche war nun leer. Die Jagd hatte sehr an ihm gezerht. Doch es hatte sich ausgezahlt mit Renan jagen zu gehen. Er hatte Renan heute morgen kennen gelernt und nun waren sie auf die Jagd gegangen. Sie hatten einige Feldhasen, Mader und Renan hatte sogar zwei Scavenger erlegt.
    Nun hatten sie die Hasen in Renan's Lager,in einer Höhle nahe der verlassenen Banditenburg, wo sie ihnen das Fell abzogen. Renan nannte Nyreth einige kniffe un brachte ihm bei wie man Tieren das Fell besser abzog. "Es wäre wohl besser wegesen wenn ich das gleich gelernt hätte...", grinste Nyreth zu Renan hinüber welcher auf der anderen Seite des kleinen Tisches saß und den Schnabel des Scavengers, den er bereits abgetrennt hatte, polierte. "Ja damit kannst du die Felle für mindestens 10 Gold verkaufen... Gut wenn du deine Felle bis jetzt um 5 Gold verkauft hast...Ich häte dir dafür nicht mehr als 3 Goldmünzen geben. Los gehen wir in die Stadt und verkaufen das Zeug."

  2. Beiträge anzeigen #202
    Lehrling
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    ..............................Khorinis; Gold:............................475 Gold; Waffe:.Dolch "die Goldene Klinge"; Rüstung:..........Schmiedkleidung; Sonstiges: 3 Leibe Brot, 2 Flasche Wasser
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    Lunem ist offline
    "Nun, natürlich hat der Heiler gefragt, woher die Wunden stammen, allerdings habe ich zu der Antwort gesagt, das du gerade im Wald warst und selber nicht gesehen hast, was dich angesprungen hat, da du, als du zu Boden gingst, bewusstlos wurdest. Danach, hatte er keine Fragen mehr gestellt, und unser Problem ist gelöst." Lunem freute sich sichtlich, das es Bartimäus gut ging, und dieser Merkte das natürlich auch. Beide redeten noch einige Zeit mit einander. Dann kamen sie auf das Thema in der Miene zu sprechen. "Wie kommen diese Krokodile bloß in die Miene?" fragte Bartimäus. "Keine Ahnung Bartimäus. Die müssen da warscheinlich schon lange sein. Vermutlich ist die Miene deswegen auch Still gelegt. Ich denke wenn wir ein paar Freunde mehr hier hätten, würden wir es zusammen schaffen, die Miene von diesen Mistviechern zu säubern." antwortete Lunem. Beide dachten über Lunem's Vorschlag nach, allerdings fiel keinen von Beiden jemand ein, der ihnen Helfen könnte. Geschweige den in Khorinis ist. Also diskutierten sie weiter bis spät in die Nacht, bis der Heiler in das Zimmer trat, und Lunem bat, zu gehen, da Bartimöus Schlaf brauche. Lunem gehorchte und ging aus dem Zimmer nach draußen, wo ihm Bartimäu's Vater begegnete , der zu seinem Sohn wollte. Lunem schlug ihm vor Morgen zu Bartimäus zu gehen. Das tat er dann auch. Lunem legte sich nun schlafen, mit dem Gewissen, seinem Freund geholfen zu haben, und er freute sich darüber, das er es schaffte, in einer schwierigen Situation nicht die Nerven zu verlieren.

  3. Beiträge anzeigen #203
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Im Sumpf
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    Bartimäus ist offline
    Batimäus war reich! Schon seit langem lebte er in Oberstadt, und war einer der angesehesten Männer der Stadt. Auch sein freund Lunem hatte viel Rum erlangt. Nur wegen den Befehln zwei personen, wurde die Mauer von Oberstadt in die Wildnis hin vergrößrt, um Kunem und Batimäus Platz zu bieten, für zwei Häuser die größer waren als das Rathhaus. Beide Männer hatten eine Frau gefunden, geheiratet und hatten Kinder, die im luxus schwelgten.
    Plötzlich, eines herlichen Tages, kamen sie. Es waren hunderte, nien tausende, und so lang 3 Meter hoch. Ihre länge ließ sich nicht abmessen, weil sie nichts ansich vorbei ließen. Die Krokodile kamen von überall und zerstörten alles. Die welt war eine einzige Apokalypse aus Krokodilen und verstorbenen Soldaten. nichts hatte eine Chance gegen diese Biester. Schlussendlich hatten sie sich Khorinis gerecht geteilt und die ganze Insel aufgefressen. Dann machten sie sich auf den Weg zum Festland...

    Batimäus schrak auf. Er war noch sehr verwirrt. er glaubte jeden moment von den riesen Krokodilen verschlungen zu werden, aber sie kamen nicht. Dann erst bemerkte er, dass es alles nur ein traum war.
    Er lag noch immer im Krankenzimmer und chaute aus dem fester. Die Vorhänge waren zugezogen, aber er konnte trotzdem erkennen, dass die sonne schon untergegangen war. Batimäus beschloss noch ein bischen liege nzu bleiben um wach zu werden. Schon bald kam sein Vater hinein.
    "Du bist schon wach? Eigentlich wollte ich dir nur was zu essen vorbeibringen."
    "Danke, lieb von dir."
    "Kannst du mir jetzt mal erzählen, was ihr dort gefunden habt? Du hast diese Verletztung nicht im Wald bekommen, ich fand euch vor einer höhle."
    "Ja das ist richtig. Wir haben in dieser Mine Magisches Erz gefunden und ich war gerade dabei sie zu katographieren, als ich ein Krokodil sah."
    "Ein Krokodil?" fragte sein Vater ungläubig. "Was macht das denn dort?"
    "Manche gänge führten Stellenweise tiefr hinunter und doert hatte sich so viel Wasser angesammelt, das die Gänge überschwemmt wurden. Wahrscheinlich lebten die Krokodile in diesen Gewässern."
    "Ist ja komisch. Und was habt ihr gesagt habt ihr gefunden? Magisches Erz? Das ist ja unglaublich. Kein Wunder das Lunem gelogen hat, um nicht die Höhle zu enttarnen. Ansonsten wäre euer Reichtum weg. Keine Angst ich werde niemandem einen Mucks sagen. Ich gebe dir mein Wort darauf."
    Dann verließ Batimäöus Vater das Zimmer und der verletzte machte sich über das Essen her.

  4. Beiträge anzeigen #204
    Provinzheld Avatar von Zagrar
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    Zagrar ist offline
    Zagrar streckte die Hand aus und hielt inne, dabei richtete er den Blick vorwurfsvoll gen Himmel, welcher sich in den letzten Stunden bedrohlich verdüstert hatte.

    „Regen“, grummelte er und machte dabei eine gleichmütige Bewegung mit den Schultern. Tatsächlich begann es schon einen Augeblick später zu tröpfeln und in wenigen Momenten ging das nieseln in einen echten Schauer über. Doch was machte das schon, Zagrar hatte zu lange gelitten, zu lange unter den widrigsten Umständen durchgehalten um sich jetzt von ein wenig Regen aufhalten zu lassen. Dementsprechend sah der Mann, welcher die Schwelle der dreißig Lebensjahre erst vor kurzer Zeit überschritten hatte, auch aus. Ein neutraler Beobachter hätte ihn wohl eher auf Anfang vierzig geschätzt, denn die leicht angegrauten, einstmals schwarzen Haare, die vielen Falten und die scharf geschnittenen Gesichtszüge ließen den Jäger älter wirken. Freilich wusste er nichts davon, denn schon seit Monaten hatte Zagrar sein eigenes Spiegelbild nicht mehr gesehen, auch wenn er sich trotzdem mit einem halbwegs scharfen messer rasierte, was inzwischen auch ganz gut klappte. Was er jedoch sehr wohl wusste, war dass seine Kleidung völlig zerrissen war und das an einigen Stellen waren noch nicht ganz verheilte Wunden durch die Löcher in seiner Kleidung zu sehen waren. Einstmals war er stolz auf diese Kleider gewesen. Das, zum Zeitpunkt des Kaufes, grüne, ärmellose Wams, das schwarze Lederhemd darunter und dazu die passende Hose, all dies hatte ihm einst etwas bedeutet. Zagrar hatte den Weg aus der Gosse geschafft, in die halbwegs akzeptierten Kreise des khorinischen Stadtlebens. Seine Kleider waren ein Symbol, nein sogar ein Beweis gewesen. Doch waren die Orks gekommen und hatten dies zerstört, nun hungerte er wieder, lebte von einem Tag in den Nächsten und hoffte irgendwann von dieser Insel hinunter zu kommen.

    Auch als der nahtlos in ein bedrohliches Gewitter umschlug und es einige Male, nicht weit von ihm, fürchterlich rumpelte, ging Zagrar über den zusehends schlammiger werdenden Pfad weiter, um die Stadt Khorinis zu erreichen. Er musste Gewissheit darüber bekommen, ob die Orks sie noch besetzt hielten, oder ob die Menschen sie schließlich zurückerobert hatten. Denn Zagrar wollte das Festland erreichen und sei es nur um dort erneut den Sprung aus der Gosse in ein halbwegs angenehmes Leben zu erreichen. Diese Insel bot ihm nichts mehr, keine Perspektive, keine Gründe noch zu bleiben. Bald schon würde sie nur noch ein Schatten in seiner Vergangenheit sein, voller düsterer Erinnerungen, Erinnerungen an Tage voller Hunger, Schmerzen und Leid, Erinnerungen an eine Kindheit ohne Vater und am Rande des Existenzminimums. Auch die guten Jahre als loser Angestellter eines Jägers wogen die letzten Monate, voller Entbehrungen nicht auf. Nein, für ihn gab es nur eine Zukunft und diese führte ihn unweigerlich nach Myrtana, Zagrar war sich dessen sicher.

    In diesem Moment schlug ein Blitz ein, unweit des Pfades nur einige dutzend Schritt von Zagrar entfernt und selbst der stoische Jäger schreckte unwillkürlich zurück und machte einen hässlichen Taumelschritt nach hinten um nicht rittlings in den Schlamm zu stürzen. Kaum hatte er sich besonnen, rollte ein ohrenbetäubender Donner über ihn hinweg und Zagrar hatte das sichere Gefühl, dass seine Gehörgänge jeden Augenblick platzen müssten. Doch sein Trommelfell hielt dem Lärm stand und als er schließlich abschwoll, grummelte Zagrar erneut:

    „Regen!“ doch diesmal war er ernsthaft verärgert und zugleich besorgt. Mit ein wenig Pech, hätte der Blitz auch ihn treffen können und eine weitere Kostprobe des Donners war, seiner Meinung nach, nicht nötig. Er brauchte einen Unterschlupf und zwar bald, am besten jetzt gleich. Hastig blickte er sich nach links und rechts um, doch zu seiner rechten lag bloß eine große Wiese und zu seiner Rechten ein Waldstück. Der Wald kam nicht in Frage, selbst bei solch starkem Regen würde er eventuell Feuer fangen, wenn ein Blitz in einen Baum einschlug. Zudem war es Herbst und die meisten Bäume hatten schon viele Blätter verloren, sodass sich der Schutz vor dem Regen in Grenzen hielt. Zagrars Schritte wurden nun, nachdem er keinen sicheren Unterschlupf finden konnte, länger, erst ging er schneller, einige Augenblicke später rannte er. Der inzwischen ziemlich morastige Pfad zu seinen Füßen spritze auf, seine ohnehin vor Dreck starrende Hose bekam ein paar hässliche Flecken hinzugefügt, doch Zagrar ignorierte dies und versuchte bloß nicht hinzufallen. Einige Minuten hetzte er so über die Ebene, bis sich schließlich in seinen linken Augenwinkeln ein großer Schatten manifestierte. Schlitternd bremste er ab und schob einen kleinen Schlammhügel vor sich her. Zagrar wandte sich ohne lange zu zögern nach links und lief über die ebene Grasfläche auf den Schatten zu, welcher sich schon nach einigen Schritten als ein alleinstehendes Haus entpuppte.

    Fast hatte er das Haus erreicht, als er feststellte, dass er schon einige Minuten lang keinen Blitz mehr gesehen, keinen Donner mehr gehört hatte. Jetzt, als er stehen blieb und einen Moment inne hielt, stellte er auch fest, dass der Regen deutlich nachließ.

    „Verdammt! Dreimal verdammt!“ fluchte Zagrar stemmte ärgerlich die Hände in die Hüften und legte den Kopf in den Nacken, sodass seine langen, wuchernde Haare in den auf den Rücken fielen, unschlüssig darüber was nun zu tun war. Auf der einen Seite war er völlig durchnässt und wollte nicht krank werden, auf der anderen Seite wollte er möglichst schnell Khorinis erreichen. Das Haus wäre als temporärer Wohnsitz eigentlich Ideal, denn soweit Zagrar es beurteilen konnte, lebte niemand mehr dort. Er könnte sich bis morgen erholen und aufwärmen und dann weiter ziehen. Schließlich hatte er Monate gewartet da kam es auf einige wenige Stunden auch nicht mehr an. Schlussendlich rang er sich zu dem Entschluss durch, dass dies wohl die beste Lösung sein musste und ging die letzten Schritte auf das Haus im gemächlichen Tempo, da es mittlerweile fast gänzlich aufgehört hatte, zu regnen. Als er die Hütte erreicht hatte, blieb er vor dem Eingang stehen und stutzte. Die hölzerne Eingangstür war zu teilen mit Ruß geschwärzt und in der Fassade war ein in etwa kopfgroßes Loch, welches offenbar mit einem stumpfen Gegenstand hineingeschlagen worden war. Es dauerte einen Augenblick bis Zagrar begriff. Dieses Haus war nicht freiwillig verlassen worden, sondern, höchstwahrscheinlich von den Orks, geplündert worden, nachdem diese die Stadt Khorinis erobert hatten. Der düstere Himmel, die prasselnden Regentropfen und der Wind, welcher durch die in der Wand pfiff, verstärkten den nicht gerade einladenden Eindruck und Zagrar war drauf und dran sich wieder abzuwenden, doch dann riss er sich zusammen. Zagrar griff nach dem Messer, welches er sonst benutzte um sich zu rasieren und hielt es fest umklammert, freilich ohne es aus dem Gürtel zu ziehen, Dieses Haus war besser als alle Höhlen, provisorischen Bretterverschläge und Erdkuhlen in denen er seit Monaten gelebt hatte, sagte er sich und stieß die Tür, welche schaurig knarzte, mit einer beinahe trotzigen Bewegung auf.

    Einen Schritt ins innere und einen Rundblick später, bereute er diese Entscheidung fast schon wieder. Ein bestialischer Gestank schlug ihm entgegen und das Haus sah von innen noch weitaus schlimmer aus, als von außen. Ein Skelett mit zertrümmertem Schädel lag direkt rechts in der Ecke, nahe der Eingangstür. Ein großer, getrockneter Blutfleck hatte sich in die Wand und den Boden eingebissen. Offensichtlich hatte der Getötete einen harten Schlag mit dem gleichen Gegenstand erhalten, welchem auch die Wand nicht hatte standhalten können. Zagrar war kein Rührseeliger Mensch, er empfand kein gesteigertes Mitleid für den Toten, welcher wohl schon seit Monaten verweste, doch die Vorstellung mit einem gewaltigem Hammer geschlagen zu werden, jagte auch ihm einen Schrecken ein. Vorsichtig machte er erst einen, dann zwei Schritte in das Haus, ohne die Tür hinter sich zu schließen, denn so würde zumindest der Gestank der längst vermoderten Leichen, schnell vergehen. Dabei sah er sich das Haus genauer ein, offensichtlich gab es drei Räume, der Eingangsraum schien gleichzeitig auch die Küche gewesen zu sein, denn Zagrar sah einige Töpfe und Pfannen, wild auf dem Boden verteilt und glaubte zumindest die verkohlten Überreste eines Stuhl oder Tischbeins zu erkennen. Überall lag Asche auf dem Boden, Zagrar wunderte sich, dass die Hütte nicht gänzlich abgebrannt war. Zudem sah er zwei, türlose, Durchgänge, die offenbar zu den anderen beiden Räumen führten. Doch der Jäger inspizierte zunächst vorsichtig das Skelett des Toten an der Eingangstür genauer, wobei er sich vor den Toten kniete und ein wenig mit der Hand herum wedelte um den Staub von den Knochen zu vertreiben.. Offenbar war der Mann, oder die Frau, Zagrar konnte keine Merkmale erkennen, ohne Waffe in der Hand gestorben, völlig überrascht von den Orks.

    Zagrar erhob sich und wandte sich desinteressiert ab, diese Leiche gab ihm keinen Aufschluss über das Geschehen und ansonsten hatte er kein Interesse an ihr. Vorsichtig ging er in den nächsten Raum, immer darauf bedacht, keine lauten Geräusche von sich zugeben, obwohl ganz offensichtlich niemand in der Nähe war. Auch im nächsten Raum, welcher offenbar die Rolle eines Wohnraums eingenommen hatte, war das Ausmaß der Zerstörung kaum weniger schlimm. Eine zweites Skellet lag in der eines steinernen Kamins, die wenigen Möbel lagen, in ihre Einzelteile zerlegt auf dem Boden herum, doch immerhin schienen die Flammen nicht auf diesen Teil des Hauses übergegriffen zu haben. Zagrar machte sich daran den zweiten Toten zu untersuchen, welcher, wie er nun feststellte, etwas mit beiden Händen umklammert hatte, als er gestorben war. Selbst im Tod lagen seine knochigen Finger noch immer auf dem, wie Zagrar erkannte, Buch. Offenbar hatten sich die Orks nicht für die Aufzeichnungen eines Menschen interessiert, Zagrar sah dies jedoch anders, nicht, dass ihn das Leben der Bauern wirklich interessierte, doch eventuell standen aufschlussreiche Dinge in diesem Buch. wenn er schon die Nacht hier verbringen würde, konnte er sich auch wenig beschäftigen. Also kniete er sich erneut hin und legte die Hände auf das Buch, doch der Tote gab es nur widerwillig frei, der Jäger zog und zerrte und schließlich… riss er dem Toten eine Hand ab und mit ihr das Buch. Unberührt wischte Zagrar die Hand beiseite die noch immer schützend auf dem Buch lag und las den Einband, glücklicherweise war die Schrift nicht blutverschmiert, wie einige andere Teile des Einbands:

    Familienbibel der Weidemanns

    Stand dort in großen, schwarzen Lettern. Verwundert zog er die Augenbrauen zusammen, offenbar konnte jemand in dieser Familie schreiben und sich zudem ein Buch leisten. Neugierig schlug er die erste Seite auf.
    Dies ist die Geschichte der Grünwalds, begonnen von mir, Joseph Weidemann Sohn von Konrad dem Höfling, welcher auszog um nicht länger den Zwängen der Gesellschaft unterworfen zu sein.

    Festgehalten werden sollen alle wichtigen Schritte in der Entwicklung meines Stammbaumes, welcher, von meinen Erben weiter geführt werden soll. Der Stammbaum ist weiter unten auf dieser Seite zu finden.

    Stammbaum

    Ein überraschend kurzer Stammbaum stellte Zargar fest. Offensichtlich war die Familienbibel nicht besonders lange geführt worden und zu seinen Füßen lag einer der drei Weidemanns. Doch bis jetzt hatte er bloß zwei tote gesehen… wahrscheinlich war der Dritte im letzten Raum, den der Jäger noch nicht erkundet hatte. Er beschloss die Familienbibel weiterzulesen, denn ein weiteres Skelett interessierte ihn nicht wirklich. Also blätterte er um:

    Erster Eintrag:
    Neues Haus mit abgeschiedener Lage ist bezogen, Karla und ich sind sehr glücklich, denn sie ist schwanger geworden, wir erwarten bald einen wundervollen Sohn oder eine bezaubernde Tochter. Wir werden nicht mehr in die Stadt zurückkehren

    Zweiter Eintrag:

    Sohn, Theogor Weidemann ist geboren und Innos geweiht.

    Zergar verzog das Gesicht, Einträge über Geburten und Sterbefälle waren nicht sonderlich interessant, er hatte sich etwas Aufregenderes erhofft. Also begann er die seiten schnell durchzublättern, nach einigen Seiten voller: Theogor entwickelt sich prächtig Vermerken stand dort:

    Theogor Weidemann erreicht die Volljährigkeit. Doch in dieser Stunde des großen Glücks bleibt doch zu vermerken, dass die Lage auf Khorinis immer unruhiger wird, auch wenn dies nicht in die Familienbibel gehört, so vermerke ich, dass die Lage auf der Insel immer schlechter wird. Vor einiger Zeit gab es eine Schlacht zwischen zwei verfeindeten Gardetruppen, bei der die halbe Stadt abgebrannt ist. Nun sind Berichte von den Orks die sich immer weiter ausbreiten aufgekommen. Es ist seltsam, seit dem Fall der Sträflingsbarriere sind die Biester im Tal, doch nun scheinen sie ihre grünen Pelze zur Stadt schieben zu wollen. Auch wenn wir kaum Kontakt zur Stadt haben, so ist es doch bedenklich.
    Nun wurde es schon interessanter, begierig las Zagrar den nächsten Eintrag.

    Es steht schlecht um die Insel, die vor einigen Monaten berichteten Orkaktivitäten haben auf die Stadt übergegriffen, offenbar gab es einen Verräter unter den Menschen der ihnen den freien Einlauf in den Hafen gesichert hat. Theogor war gerade in der Stadt um etwas zu kaufen, konnte jedoch heil fliehen. Das Khorinis brennt, war in der nächsten Nacht deutlich am Abendhimmel zu erkennen. Innos steh diesen Narren bei…

    Es ist geschehen… Khorinis ist gefallen, wir haben beschlossen, dass uns nur noch die Flucht bleibt. Doch zunächst müssen wir die wichtigsten Dinge zusammenpacken, dann werden wir uns zum Kloster aufmachen, in der Hoffnung, dass die Priester uns einlaß gewäh----….


    Mit diesem Satz brach der Text ab, es folgten keine weiteren Einträge und Zagrar konnte sich unschwer zusammenreimen, was als nächstes geschehen war. Unschlüssig klappte er das Buch zu und drehte es ein paar Mal in der Hand, schließlich legte er es auf den Kaminsims, um es am nächsten Tag mitzunehmen.

    „Ich will deine Hände sehen!“ sagte eine drohende Menschenstimme hinter ihm.

  5. Beiträge anzeigen #205
    Provinzheld Avatar von Zagrar
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    Zagrar ist offline
    Bedächtig hob Zagrar beide Hände und ließ das Messer, welches er in der rechten Hand gehalten hatte, zu Boden fallen. Mit einem leisem klirren ging seine einzige "Waffe" zu Boden. Noch bevor der Mann etwas sagen konnte drehte sich Zagrar langsam um. Er wollte dem Angreifer sehen, wenn er ihn denn schon töten wollte. Was er erblickte, ließ ihn verwundert und auch ein wenig erleichtert aufseufzen, vor ihm stand ein sehr junger Mann, sicherlich noch keine zwanzig Lenzen alt. Er war von schmächtigen, hoch aufgeschossenem Wuchs, hatte strohblondes, nicht besonders volles Haar und wässrige blaue Augen, die wie wild im Raum herumirrten. In der Hand hielt er einen dicken Ast, den er wohl als Knüppel zu gebrauchen schien. Doch schon ein abschätziger Blick reichte Zagrar um zu erkennen, dass dieser Kerl nicht wirklich in der Lage war, irgendetwas größeres als eine Ratte damit zu schlagen. Der junge Mann zitterte kaum merklich, doch am ganzen Leib und blickte eher verzweifelt als angsteinflößend. Einige Augenblicke des stummen Musterns vergingen, bis Zagrar sich schließlich zu fragen begann, ob dieser Junge nicht doch eine Statur war, er schien geradezu paralysiert, nicht fähig irgendetwas zu tun. Noch einige Augenblicke später entchloss er sich, selbst den ersten Schritt zu machen.
    "Und was jetzt?" fragte er trocken, "Willst du mich den ganzen Tag so anstarren und mit diesem Ast auf mich zeigen?" dabei versuchte er möglichst überlegen und ruhig zu klingen, ohne dem Gegenüber dabei zu drohen. Denn obwohl der Hänfling nicht besonders kräftig schien war Panik doch ein gefährlicher Motivator. Der Mann schien verwirrt zu sein, dass Zagrar ihn ansprach, denn er antwortete erst mit einiger Verzögerung:

    "Du-- bist der erste Mensch...den ich seit Monaten zu Ge...Gesicht bekomme, aber ich... werde dich er..er.......erschlagen! Ich werde dich erschlagen wenn du mir dumm kommst", drohte er, doch gleichzeitig stockte seine Stimme, er begann stärker zu zittern und tapste unruhig von einem Fuß auf den anderen. Zagrar gewann nun an Sicherheit, dieser Kerl war nicht nur panisch, er war verzweifelt und der Jäger witterte seine Chance, die Oberhand zu gewinnen, indem er ihn einschüchterte.
    "Mich erschlagen? DU? Womit denn... etwa mit diesem", er deutete mit der Rechten verächtlich auf den Knüppel, "Stöckchen da? Damit könntest du nicht einmal die Katze meiner Mutter erschlagen!"
    "Deine Mutter hatte eine Katze?" fragte der Jüngling unvermittelt und ließ den Knüppel sinken, richtete einen umgeworfenen Hocker auf, und ließ sich darauf nieder.
    Nun war es an Zagrar, verwirrt zu sein, soeben noch hatte der Junge gedroht ihn zu erschlagen und nun wollte er über lang verstorbene Haustiere seiner Mutter reden? Ohne den Blick von dem sitzenden Jungen, der nun das Gesicht auf die Hände stüzte und ins Leere blickte, zu wenden, bückte sich Zagrar und hob sein Messer wieder auf, steckte es jedoch rasch in den Gürtel um den Hänfling nicht unnötig zu erschrecken. Momentan stellte er offensichtlich keine Gefahr dar, doch Zagrar traute ihm soweit wie er sein Messer schleudern konnte.

    "Wer bist du eigentlich und was suchst du hier?" fragte der früh Ergraute, als der Junge keine Anstalten machte, auf seine merkwürdige Bemerkung einzugehen.
    "Theogor....Weidemann", murmelte sein Gegenüber mit erstickter Stimme und Zagrar verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Es gab keinen dritten Toten. Er hatte die beiden älteren Mitglieder der Familie hier liegen sehen, doch ihr Erbe hatte überlebt und saß, zwei Schritt von ihm entfernt auf einem Schemel und lebte offensichtlich noch. Dies erklärte auch das befremdliche Verhalten des Kerls, doch es war verwunderlich, dass er überhaupt noch lebte, die Eroberung der Stadt lag schon Monate zurück.
    "DER Weidemann?" fragte Zagrar um sicherzugehen und deutete auf die Familienbibel, welche sich noch immer auf dem Kaminsims befand.
    Ohne den Blick an ihn zu richten, nickte Theogor und atmete tief ein und aus.
    "Meine Mutter hatte auch eine Katze, sie ist mit dem Haus verbrannt", sagte er undeutlich und erneut etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Zagrar runzelte die Stirn, tote Katzen interessierten ihn noch immer nicht besonders.

    "Mein Name ist Zagrar", eröffnete er Theogor und erklärte ihm in ein paar kurzen Sätzen, warum er sich Zutritt zu dem abgebrannten Haus seiner Eltern verschafft hatte, schließlich fragte der Jäger:
    "Wie konntest du überleben?"
    "Von.... Beeren... Nüssen... manchmal einer unvorischtigen... einer unvorsichtigen... Ratte...", erwiderte er spröde, "Als die Orks angriffen, bin ich aus dem Fenster geklettert und weggelaufen, sie haben es nicht bemerkt. Ich habe meine Eltern... im Stich gelassen."
    Ungläubig schüttelte Zagrar den Kopf, seiner Meinung nach, hatte der Junge die einzig richtige Entscheidung getroffen und sich für das Leben und gegen einen wertlosen Tod für solch aufgeblasene Worte wie: Ehre und Stolz, entschieden. All diese Worte waren nur erfunden worden um den kleinen Leuten ihr Selbstwertgefühl zu nehmen und die Oberschicht zu dem zu machen, was sie jetzt war. Ein blasierten Haufen weltfremder Adliger.
    "Unsinn, so wie ich das sehe waren die Orks zuviel für dich und du hast dich vor ihnen gerettet, richtig so. Ich werde bis morgen hier rasten und dann werde ich weiter ziehen, nach Myrtana, bis dahin empfehle ich dir, mich nicht im Schlaf zu erstechen um mich zu bestehlen oder sonst irgendwelche krummen Dinger zu versuchen", meinte der Jäger schroff und wandte sich ab. Theogor war nur ein Häuflein Elend, früher oder später würde er verhunger, oder aber im eigenen Selbstmitleid ertrinken, Zagrar war es gleich, solange er ihn nur in Ruhe ließ. Gleichgültig wandte er sich ab und ging wieder zum Kaminsims herüber, um nach dem Buch zu greifen. Aufreizend raschelte er damit herum und als Theogor aufsah fragte er:
    "Brauchst du das noch?"
    "Nimm es", murmelte er.
    "Gut, ich schlage vor ich nehme die Küche und du bleibst einfach hier... oder sonstwo, dann kommen wir uns nicht in die Quere", setzte er hinzu. Der Angesprochene zeigte keine Reaktion, doch Zagrar deutete sein Schweigen als Zustimmung, packte das handliche Buch in seine größte Hosentasche und ging in die Küche hinüber. Doch er hatte das Wohnzimmer und Theogor kaum verlassen, da überraschte ihn Theogor erneut.

    Plötzlich schlug eine Hand von hinten auf seine Schulter, Zagrar fuhr erschrocken zusammen, riss sich los und zückte sein Messer, die Klinge nach vorne gerichtet. Den Bruchteil einer Sekunde später, entspannte er sich bereits wieder, Theogor stand vor ihm und sah ebenso erschrocken aus, wie Zagar selbst. Wut stieg in Zagrar auf, er schätzte es nicht, wenn sich jemand an ihn anschlich, dem Hänfling war das nun schon zweimal gelungen.
    "MACH DAS NIE WIEDER! Beim nächsten Mal stech ich dich ab."
    "Ent.... Verzeih... ich... ich", stammelte Theogor und wich einen Schritt zurück, wobei er gegen die rußgeschwärtzte Wand stieß und zusammenzuckte.
    "Bei allen Göttern... beruhige dich", bat Zagrar kopfschüttelnd und wandte sich einfach von dem Jungen ab und ging zum nächsten Raum um einen Blick dort hinein zu werfen. Das ehmalige Schlafzimmer bestand lediglich aus drei Pritschen, die jedoch ziemlich grob in ihre Einzelteile zerlegt worden waren, sodass der Raum keine interessanten Hinweise bot. Doch als er sich enttäuscht abwandte, stand erneut Theogor hinter ihm, diesmal jedoch deutlich außerhalb der Reichweite seines Messers.
    "Zum Henker, was willst du noch von mir, wir sind fertig miteinander, ich bemitleide dich nicht dafür, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast und du solltest auch nicht tun. Also pack dein Leben beim Schopfe oder lass es bleiben, mir ist es gleich, nur lass mich dabei aus dem Spiel!"
    "Du willst nach Myrtana, runter von dieser Insel", stellte Theogor scharfsinnig fest, obwohl Zagrar davon nichts erwähnt hatte.
    "Woher weißt du das?"
    "Diese Insel... sie bietet Menschen wie dir doch níchts mehr. Keine Aussicht... auf...Gold... Ruhm... nach was immer du auch suchst, auf Khorinis gibt es nur Schatten und schon bald vergessene Erinnerungen."
    "Also schön, ich will nach Myrtana, ja, aber was geht dich das schon an?" fragte Zagrar und fühlte erneut Wut in sich hochsteigen, Menschen die sich zu sehr für ihn interessierten regten ihn meist tierisch auf.
    "Ich will... ich will das du mich mitnimmst... ich tue alles was du sagst, ich werde Feuerholz sammeln, dein Gepäck tragen, kämpfen wenn du es tust, wenn du mich mitnimmst, ich kann hier nicht bleiben. Hier werde ich sterben! Ich....." verkündete Theogor völlig überraschend und wollte noch mehr sagen, doch Zagrar lachte höhnisch auf und schnitt ihm das Wort ohne das geringste Zögern ab:
    "Nein! Junge, du hast doch gar keine Vorstellung von dem was dich außerhalb dieser vier Wände erwartet. Zudem kenne ich dich nicht, wie soll ich dir vertrauen wenn ich dich nicht kenne. Das würde niemals funktionieren, hör auf meinen Rat, such deinen Weg zur Stadt und wenn sie nicht mehr von den Orks besetzt ist, werde dort... Händler... oder Marktweib oder irgendetwas dieser Art."
    "Ich kenne mich gut auf aus Khorinis", behauptete der Jüngling und seine blauen Augen blickten flehend, "bis wir in Myrtana sind, habe ich alles wichtige gelernt."
    "Du lügst. Du kennst dich nicht gut aus, sonst wärst du längst alleine gegangen. Außerdem gibt es nichts was ich dir beibringen könnte, ich bin kein Krieger", antwortete Zagrar kühl.
    "Ich kenne mich sehr wohl...!"
    "Haben dir deine Eltern nicht beigebracht, dass du nicht Lügen darfst? Jetzt lass mich in Ruhe", brummte Zagrar bedrohlich und Theogor wich einen Schritt zurück.
    "Also... schön", sagte er mit sich überschlagender Stimme und stampfte hinüber ins Wohnzimmer, wo er sich geräuschvoll auf irgendetwas niederließ.
    Er ließ einen etwas verwunderten Zagrar zurück, der sich fragte, ob dieses Problem wirklich überstanden war.
    Geändert von Zagrar (16.10.2007 um 14:54 Uhr)

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    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline
    Vorgestern waren sie wieder aufgebrochen, raus aus der Burg, diesmal zu dritt, da sie den Milizsoldaten mitgenommen hatten, der sie in seine Heimatstadt, Gorthar begleiten und führen sollte. Am ersten Tag passierte eigentlich nichts besonderes, sie wurden von niemanden angegriffen und mussten sich nur einmal vor Orks verstecken. In der Nacht konnte jeder von ihnen mehr schlafen, als in den Nächten davor, da nun jeder nur ein Drittel der Nacht statt einer Hälfte Wache halten musste. Am gestrigen Tag passierte zuerst auch nichts besonderes, sie wurden von keinem Ork bemerkt, bis sie am Abend halt machen wollten. Abseits des Weges rasteten sie und glaubten sich geschützt vor Orkblicken, doch es kam anders: Ein Ork musste sehr aufmerksam gewesen sein, den plötzlich hörten sie brechende Zweige. So schnell sie konnten, flohen sie vor der Grünhaut, keiner der drei Reisenden wollte kämpfen, wenn es nicht auch anders ging. Nach einer Zeit des Hastens, war der Verfolger abgehängt und nachdem sie sich noch eine Zeit weiter entfernt hatten, konnten sie endlich schlafen. Heute sollte es erstmal zu einer Stadt namens Drakia gehen, die am Meer lag und von dort aus dann bald mit einem Schiff nach Gorthar. Nachdem sie ein paar Stunden marschiert waren, kamen Fay, Nils und der Milizsoldat auf eine breitere, befestigte Straße, die nach Drakia führte. Und dann, es war schon Nachmittag und es hatte bis dahin keine Störungen mehr gegeben, sahen sie die Stadt vor sich.

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    Kämpferin Avatar von Fay
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    Mittlerweile hatten die drei schon Drakia erreicht. Eine Stadt die noch vor der Großstadt Gorthar und auch dem Fjord, welches sie überqueren müssten, aber einige Tage von der Burg entfernt waren...

    Angekommen in der Stadt, sah auch der Soldat wieder Hoffnung. Den ganzen Weg hatte der alte sich nur umgesehen. Er hatte totale Angst vor allem was sich bewegte. Selbst wenn der Wind ging musste dieser Mann sich drei mal umschaun, bevor sie überhaupt einen Schritt machen konnten. Als Nils, der Soldat und Fay schließlich das Stadttor erreichten und einen kleinen Plausch führten, marschierten sie schließlich gemütlich weiter zur Taverne. Die Wache sagte bereits, dass es der einzige Ort war, wo sie auch bleiben konnten. Aber das war nichts neues für sie, denn der Alte hatte dies bereits mehrere Male gesagt. Dort, wo die Taverne stand, war der Markt. Dort stand auch ein schmuckloses altes Haus, was man als Rathaus erkennen konnte... Doch auch Händler, Bootsbauer, Waffenschmied oder auch diesem alten Turm, der allerdings auf einer Anhöhe ein kleines Stück von der Stadt entfernt war...

    Niemand von den drein, selbst der Soldat nicht konnte schätzen, wann er erbaut wurde, als sie kurz oben waren und sich diesen genauer ansahen...
    Der Turm könnte wirklich schon sehr alt sein, möglicherweise, so schätzte die Adlata, war er eine alte Befestigungsanlage, als Drakia noch jung war. Sie war vielleicht mal größer und bedeutender als zu dieser Zeit. Aber das war nicht wichtig. Zumindest nicht jetzt. Sogleich gingen die beiden wieder nach unten in das Dorf. Fay wollte morgen die Ausbildung fortsetzen, da sie den ganzen Tag bereits liefen, ging sie gleich zu Bett, ob Nils dasselbe tat, wusste sie nicht - aber eines war sicher: Am morgigen Tag würde Nils eingeweiht werden in die Kunst des Schlösserknackens. Im Grunde genommen nicht eingeweiht - das war er ja bereits, doch es fehlte noch der Klacks. Es fehlte noch die Kunst daran, Schlösser zu öffnen, die er vorher nie gesehen hatte und an einer alte Hütte in diesem Dorf würden sie ganz Gewiss mindestens einmal vorbei kommen....

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    Provinzheld Avatar von Zagrar
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    Zagrar ist offline
    Zagrar lehnte mit dem Rücken gegen eine Stelle der Wand, die nicht völlig rußschwarz war und hatte die Beine weit ausgestreckt. Die augen hielt er geschlossen und für einen ungenauen Beobachter, mochte es so aussehen, als ober schliefe, doch in Wahrheit dachte er nach. Es war schon eine recht befremdliche Lage in der er sich befand. Mitten in einem beinahe abgebrannten Haus, einem stummen Zeugen des grausamen Kriegsgeschehens. Draußen wurde es bereits dunkel und auch in dem Haus sah man beinahe gar nichts mehr, nur noch ein kleiner Streifen fahlen Lichts fiel durch das gewaltsam geschaffene Loch in der Fassade. Zusammen einquartiert mit einem völlig verstörten und verzweifelten Jungen, der sich um seine Gunst bemühte, obwohl er ihn vor ein paar Stunden noch beinahe angegriffen hätte. Doch er konnte diesen Theogor doch nicht mitnehmen, das war einfach nicht möglich, er wäre im Zweifelsfall bloß Ballast, denn wenn er sich die Verantwortung einmal aufbürdete konnte er den Mann auch nicht einfach hängen lassen. Also war es einfacher sich gar nicht mehr mit Theogor zu beschäftigen und morgen früh einfach so schnell abzuhauen, dass der Junge alleine zurückblieb. Einige Tage würde sein Gewissen sich vielleicht beschweren, doch Zagrar hatte sehr viel Erfahrung darin, sein Gewissen ruhig zu stellen.

    Plötzlich hörte er etwas, Geräusche welche nicht aus dem Nebenzimmer kamen, folglich auch nicht von Theogor der sich schon seit einigen Stunden sehr ruhig verhielt. Plötzlich hellwach schlug der Jäger die Augen auf, er witterte eine Bedrohung seiner Sicherheit, soetwas konnte er zehn Meilen gegen den Wind riechen, zumindest bildete er sich das manchmal ein. Obwohl er nervös war, widerstand er seinem ersten Impuls, aufzuspringen und das Fenster, welches einst Theogor das Leben gerettet hatte, aufzusuchen. Stattdessen blieb er liegen und lauschte.

    "Verdammt, Jorgen, pass doch auf wo du mit der Fackel hinwedelst, du hättest mir beinahe das Haar verbrannt!"
    "Scheiß drauf, Mann. Wir haben so fett Beute gemacht, dass wir uns hundert Perrücken kaufen können, Mann!"
    "Haltet beide euer Maul, da vorne ist das Haus von dem er erzählt hatte, dort können wir rasten und uns dann absetzten."
    Es folgte unversätndliche Gemurmel, doch im Grunde interessierte Zagrar das folgende auch nicht mehr, für ihn war die Lage klar. Dort draußen waren Banditen, Landstreicher, irgendwelche Kriminellen und sie wären sicherlich nicht erfreut, wenn zwei Fremde in ihrem Lager kampieren würden. In diesem Augenblick fiel ein rotgelbes Flackern in den Raum, der Lichtkegel der Fackel war kurz durch das Loch in der Fassade gefallen. Die Banditen waren nicht mehr weit weg, der Jäger stand schnell und möglichst leise auf und ging gleich wieder in die Hocke, um im geduckten Gang zu Theogor hinüber zu gehen.
    "Frischling, hey", flüsterte Zagrar eindringlich ind die allumfassende Schwärze.
    "Was...", kam die Antowrt sofort und viel zu laut, offenbar lag auch Theogor noch wach im Dunkeln.
    "Da draußen sind drei Banditen, sie kommen jeden Moment hinein, sei leise, pack deinen Knüppel und komm mit mir zum Eingang", zischelte Zagrar hastig.
    "Nur wenn du mich mitnimmst", kam es ohne zu zögern von Theogor.
    Zagrar verschlug es den Atem, doch nur für einen Augenblick, sofort darauf keimte die Wut erneut auf.
    "Dafür haben wir echt keine Zeit... sie sind jeden Moment da! KOMM JETZT!" befahl er flüsternder Weise.
    "Nein, eher lass ich mich abmurksen", meinte Theogor und klang bei dem Gedanken erstaunlich gelassen.
    "Verflucht", fluchte Zagrar leise, "Also gut! Jetzt komm!"
    "Schwöre", forderte Theogor, erhob sich jedoch bereits.
    Zagrar hatte eigentlich vorgehabt, einfach wegzulaufen, wenn sich die erste Möglichkeit bot, doch ein Versprechen war bindend. Noch dreimal verfluchte Zagrar die Götter, dann knurrte er schließlich:
    "Ich schwöre, jetzt aber schnell, ich höre sie kommen!"

    Theogor war schon praktisch neben ihm und die beiden frisch Verbündeten machten sich auf Leisen Sohlen auf zur Tür. Dort angekommen hielten sie inne und lauschten. Die Schritte der Männer von draußen waren nun schon fast heran und die Drei unterhielten sich angeregt. Ab und zu warf die Fackel einen gespenstisch wirkenden Lichtfetzen in den Raum, der Zagrar die Möglichkeit gab, seinen neuen Gefährten zu mustern. Er erkannte keine Furcht, nur Trotz und den Willen alles zu tun was ihm gesagt wurde. Als einer der Banditen laut auflachte erklärte ihm Zagrar seinen hastig zusammengewürfelten Schlachtplan.
    "Die Drei werden durch die Vordertür kommen, den ersten Schlag landest du, schlag von oben, versuch den Kopf zu treffen. Ich ersteche den ersten Mistkerl dann, mit ein wenig Glück sind die anderen beiden so überrascht und besoffen, dass wir sie schlagen können. Keine Fragen, Tu es einfach!"
    Zagrar machte sich selbst nichts vor, eine taktische Meisterleistung hatte er nicht gerade vollbracht und ihre Chancen standen allenfalls fünfzig zu fünfzig, doch er bemühte sich alle Zweifel aus seinen Gedanken zu fegen und bereitete sich auf das Kommende vor. Die schweren Stiefeltritte hielten inne und einer der Banditen lallte:
    "Mach... mach scho auf Jorg-gen!"
    Das Herz des Jägers machte einen Sprung und begann dann wie wild zu hämmmern.

    Die Tür wurde aufgestoßen und gemessenen Schrittes betrat der erste, wahrscheinlich der Kerl namens Jorgen, den Raum. Schneller als Zagrar es ihm zugetraut hätte, ließ Theogor den Knüppel auf den Schädel des Mannes niedersausen. Der stöhnte etwas verwundert auf und ging zu Boden, doch nicht bevor Zagrar das liecht angerostete Messer in seine Seite gebohrt und wieder herausgerissen hatte.
    "AUF SIE! MACHT SIE FERTIG JUNGS!!" brüllte Zargar um den Eindruck einer zahlenmäßig überlegenen, siegessicheren Söldnertruppe wenigstens für einige, entscheidende Augenblicke aufrecht zu erhalten. Theogor stürmte, den Knüppel wie ein übergroßes Schwert schwingend durch die Tür und kollierdierte offenbar mit dem zweiten, noch völlig überraschten Banditen, denn beide gingen keuchend und schreiend zu Boden. Der dritte Bandit trug in der Linken die Fackel und mit der rechten zog er gerade sein Schwert, doch da er nur wenige Schritt von ihm entfernt stand, und die Fackel seine Brust beleuchtete, wagte Zagrar einen riskanten Messerwurf. Den Bruchteil einer Sekunde später ging auch der letzte Bandit mit einem ungläubigem Aufschrei zu Boden, die Fackel fiel zu Boden und erlosch sofort, als sie auf dem Boden aufschlug. Es wurde absolut dunkel, doch nur für einen Moment, dann schob sich die Wolke, die bis dato den Mond verdeckt hatte, zur Seite und aschfahles Licht legte sich auf die Szenerie. Zagrar erkannte, dass Theogor und der zweite Bandit gut zwei Meter von der Tür entfernt lagen und noch immer miteinander rauften. Der Bandit hatte mittlerweile die überhand gewonnen und Theogor wehrte sich nur noch mit letzter Kraft gegen den Arm des Banditen, der einen Dolch in seinen Körper rammen wollte.
    Hastig eilte der Jäger hinzu und trat dem Mistkerl schmerzhaft in die Seite.
    Dieser rollte sich von Theogor herunter, der Frischling erkannte die Gunst der Stunde, ergriff seinen Knüppel und postierte sich so, dass er jederzeit die Möglichkeit hatte, den Verbliebenden Banditen zu schlagen.

    "Wie siehts aus?" fragte Theogor keuchend, nachdem die beiden ungleichen Partner einige Sekunden ausgeruht hatten.
    "Also... der an der Tür", Zagrar machte eine abfällige Bewegung über die Schulter, "dürfte tot sein. Der Kerl mit der Fackel hat mein Messer irgendwo in der Brust stecken, aber vielleicht lebt er noch. Wir lassen ihn einfach liegen."
    "Bastarde, ihr habt Jorgen und Alpharo erschlagen! Mistkerle! Ich... fass es nicht... getötet von zwei mageren Bauern, zwei der Besten...", presste der Letzte zwischen den Zähnen hervor und setzte sich bedächtig auf.
    "Was ist worauf wartet ihr noch, schlagt mir den Schädel ein, na los", forderte der Bandit. Zagrar war nicht abgeneigt der freimütigen Aufforderung nachzukommen, doch ein Blick auf Theogor genügte um zu wissen, dass dieser ihn in den nächsten Monaten keine Ruhe lassen würde, da er nicht wusste ob er den Jüngling so bald wieder los werden würde, brummmte er:
    "Hau schon ab, aber wehe wir treffen dich wieder und du wagst es mir dumm zu kommen!"
    "Ihr lasst mich gehen? Ihr habt uns doch angegriffen, jetzt lasst ihr mich.... ah... ihr habt uns vorher gehört und wusstet, dass wir euch umlegen würden... verdammt, Jorgen du verdammter Schreihals...", mit diesen Worten erhob er sich ächzend und wandte sich um. Halb schien er zu erwarten, dass Zagrar es sich anders überlegte, plötzlich begann er, sogut er konnte zu rennen und verschwand in der Dunkelheit.
    "Jahaha, da geht er hin", johlte Theogor und schüttelte triumphierend beide Fäuste, "denen haben wir es gezeigt!
    "Hattest du Spaß daran?" fragte Zagrar und ging hinüber zu dem Banditen welchen er mit dem Messer getroffen hatte. Er lebte noch, seine Augenlieder flatterten und er spuckte mit jedem Atemzug Blut, sodass Zagrar schnell den Dolch aus der Wunde zog und sich abwandte.
    "Sie waren räudige Bastarde, kaum besser als die Orks, die meine Familie getötet haben!" rechtfertigte sich Theogor.
    "Pah", machte Zograr nur, wischte das Blut von seinem Messer und ließ es in seinen Gürtel gleiten. Zügig ging er zurück ins Haus, Theogor folgte ihm und fragte:
    "Was... pah?"
    "Halt die Klappe und leg dich irgendwo schlafen, morgen geht der Spaß erst richtig los", meinte Zargar übellaunig und ließ sich an seinem angestammten Platz nieder.
    Theogor widerte ihn an, seine Freude am Kampf, gemischt mit seinen Skrupeln einen Unbewaffenten zu töten, widerten ihn an. Zagrar hatte kein Problem damit zu töten, um einen Vorteil zu erhaschen, er schämte sich dessen nicht, doch er fühlte auch keinen Triumph, fieberte nicht dem nächsten Kampf entgegen... mit diesen und anderen Gedanken im Sinn, schlief der Jäger ein.
    Geändert von Zagrar (31.10.2007 um 14:16 Uhr)

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    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline

    Drakia

    Nächtelang, wochenlang, monatelang, ach, wieviel Zeit vergangen war, war ihm nicht mehr bewußt. Was war schon Zeit? Verblasste nicht ihre Bedeutung angesichts ewiger Wahrheiten? War es nicht egal? Er, Don-Esteban, hatte es in der Hand, eine dieser ewigen Wahrheiten aufzudecken. Die Macht der Magie, für immer manifestiert in diesen Sphären. In der materiellen Welt. Durchdrang nicht die Magie jede Faser in ihr? Nun würden diese Geheimnisse aufgedeckt. Dabei lagen sie doch so offen, für jeden sichtbar. Man mußte sie nur ergreifen und benutzen.

    Und nun würde er sie ergreifen, die Magie in allem, sie herausziehen und für eigene Zwecke gebrauchen. Er würde Tod verursachen, denn die Magie war die Magie des Lebens. Zu Staub würde alles zerfallen, was benutzt worden war von ihm für eigene Magie. Denn wenn Menschen sich dessen bemächtigten, womit die Götter die Welt geschaffen hatten, wurde der göttliche Plan umgestoßen und durcheinandergeworfen. Blumen, die blühen sollten, vergingen, noch ehe sie ihre Blüte entfaltet hatten und ihre ihnen geraubte Kraft trug dann dazu bei, daß sich aus dem Staub beschworene Kreaturen erhoben.

    Gesammelt hatte er die Bestandteile, die er benötigte, um sich selbst zum Gefäß dieser Magie zu machen, zum Katalysator, der die Kraft sammelte und danach benutzen konnte, wie es ihm in den Sinn kam. Blut, einen ganzen Kessel voll - von allem, dessen er habhaft werden konnte. Oh, natürlich hatte er dafür gezahlt. Wochenlang hatten im Keller die ausgebluteten Kadaver all der Tiere gehangen... nur bei einem war er sich nicht ganz sicher, was es war. Um es zu weihen, hatte er einen Jäger beauftragt, eine Harpyie zu erlegen, denn nur magische Kreaturen waren in der Lage, die Eigenschaften in ihm zu wecken, die benötigt wurden.- Überdies unterbanden sie das Gerinnen des Kesselinhaltes. Und dann das Silber. Alles einzuschmelzen und in besondere Formen zu gießen, war eine Arbeit gewesen, für die der unbegabte Schmied des Ortes viel zu lange gebraucht hatte. Fast wäre der richtige Zeitpunkt nicht eingehalten worden. Der richtige Zeitpunkt... Wenn der Mond zum Vollmond würde und dabei den aufsteigenden Knoten durchliefe, denn so wie der Mond aufsteigt, so würde im Schwarzmagier die Magie aufsteigen und zu ihrer Vollendung finden, wie der Mond vollendet wäre.

    Nun war alles bereit. Langsam, angespannt und mit mühsam unterdrückter Vorfreude wartete der Magier darauf, daß der runde Mond sein Licht durch das große Fenster schickte, und den Kessel erleuchtete. Die Zeit schien sich unendlich zu dehnen, Zeit, die doch so wenig Bedeutung hatte. Bäumte sie sich auf, um sich gegen das Unvermeidliche zu wehren? Gegen sich selbst? Ihr eigenes Vergehen? Welch aussichtsloser Kampf. Endlich berührte das Mondlicht die spiegelglatte Oberfläche des Kessels. Wo das Mondlicht das Blut berührte, dampfte es leicht. Kringel bildeten sich, die sich zu Wolken formten, welche am Kesselrand hinab stürzten, um am Boden eine Schicht aus dichtem Nebel zu bilden. Eine der Harpyien, die seit alters her den Turm umflatterten, stieß einen schrillen Schrei aus. Don-Esteban ließ seine Kleidung hinab gleiten, stieg die Stufen zum Kessel hinauf, um in ihn einzutauchen und das so mühsam und langwierig vorbereitete Ritual durchzuführen und endlich zum Abschluß zu bringen.

    Eben war er an der obersten Stufe angekommen. Er hob den Fuß, führte in über die Oberfläche der Flüssigkeit. Mittlerweile hatte das Mondlicht den gesamten Kessel in seine milden Strahlen getaucht. Doch durch den Kontrast mit der tiefen Dunkelheit des restlichen Raumes hatte das Licht seinen weichen Glanz verloren und wirkte hart und grell. Die Zehen berührten die Oberfläche und ein monströser Knall riß mit einem ohrenbetäubenden Krach den Kessel, den Raum und den kompletten Turm einfach auseinander. In einer Blase, gebildet aus sich an ihren Grenzflächen sammelnden entgegengesetzt magischen Strömen, wurde der Magier in hohem Bogen hinweggeschleudert, so wie ein Brocken aus dem Schlund eines Vulkans, wenn das Magma emporsteigt und alles, was den Krater verstopft, hinfort sprengt.

    Mit einem entsetzlichen Brüllen spie dieser Vulkan aus beleidigter Magie alles von sich, was der Natur zuwider war. Don-Esteban spürte schmerzhaft, wie er auf einer schrägen Fläche landete, mochte es Schilf sein, das das Dach eines der ärmlichen Häuser Drakias deckte, wenn man mit voller Wucht darauf fiel, war es so hart wie Stein. Um ihn herum ging ein dichter Regen aus Gesteinsbrocken, Möbelstücken, Bücherresten, Holzbalken, Dachziegeln und sonstigen Bestandteilen seines eben noch so ehrfurchterheischenden Hauses im gesamten Ort und dem angrenzenden Meer nieder. Mit einem röchelnden Ächtzen rutschte der verunglückte Magier die Dachschräge hinab und landete halbtot im Dreck der Straße. Ein Steinbrocken, der Form nach ein Teil einer Turmzinne, traf ihn äußerst unsanft an der Schläfe.
    »Was...« und damit fiel er in eine tiefe Ohnmacht.
    Rings um ihn herum prasselten die zerkleinerten Überreste seiner Behausung auf Drakia herab wie ein apokalyptischer Regen. Von dem Turm mit seiner Doppelspitze war nur noch ein niedriger Stumpf geblieben, vollgestopft mit Geröll und Mauerbruchstücken. In den Dächern der Häuser nahe am Hafen steckten Balken, die der Ausbruch dorthin geschleudert hatte, wie Bartstoppeln eines überdimensionalen Riesen. Ein kleines Schiff, das am Kai lag, wurde ebenfalls durchbohrt und sank nun unbeobachtet auf den Grund des Hafens. Fensterscheiben und dünne Wände waren zu Bruch gegangen, als sie von den mit Wut herab geschleuderten Brocken der Turmmauern getroffen wurden. So groß wie die Hybris dieses Magiers war, so groß war auch die wütende Kraft der Zerstörung. Der unfreiwillige Urheber dieses Untergangsszenarios lag indessen mit blutender Schläfe in einer unbeachteten, blinden Seitengasse hinter einem Bretterstapel und umgeben von Trümmerteilen, als wieder Stille einkehrte und nur noch eine dünne, in der Dunkelheit der Nacht kaum sichtbare Rauchfahne aus dem Trümmerhaufen, der einmal der imposante Turm gewesen war, empor stieg. Nach einigen Augenblicken hörte man ein weit entferntes Klatschen vom Meer her: Der Kessel war mit hoher Geschwindigkeit viele Steinwürfe vom Strand entfernt auf das Wasser aufgekommen und sank nun auf den Grund der See.

    Don-Esteban bekam davon nichts mit. Sein Geist weilte in anderen Gefilden und war sich nicht sicher, ob er dorthin zurückkehren sollte, wo er sich bis vor kurzem noch befand. Er merkte auch nicht, wie nun aus den Häusern vorsichtig die Bewohner Drakias hervor kamen und mit finsteren Mienen zum Turm oder vielmehr zu seinen Überresten hinauf sahen. So mancher murmelte einen heimlichen Fluch und der eine oder andere hob auch drohend seine Faust in ohnmächtiger Wut. Schaden hatten sie alle davon getragen. Am Hafen erhob sich nun eine Stimme und jammerte: Der Schiffsführer hatte das Unglück entdeckt. Und alle waren froh, daß der unheimliche Schwarzmagier nun endlich anscheinend dort gelandet war, wo ihn sich jeder insgeheim schon immer hin gewünscht hatte. Bei Beliar. Hatte sich dieser verrückte Finsterling doch mitsamt seinem Turm in die Luft gesprengt.

  10. Beiträge anzeigen #210
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    „Ich füge mich einfach deinen Plänen“, hatte Leyla geantwortet, sie war erst einmal froh wieder auf festem Boden und in ruhiger Umgebung zu stehen. Die vergangenen Tage auf diesem Schiff waren mit das schlimmste, was sie je erlebt hatte. Das ständige Geschaukel war noch das geringste Problem gewesen, auch dass in allen Richtung das gleiche Bild, nämlich nur Wasser war, störte sie wenig, der alte Seemann und dessen Neffe, der in Vengard Interesse an ihr gezeigt haben soll, waren allerdings die Krönung. Neben diversen Sprüchen und Anschuldigungen brachte Alkohol die beiden erst richtig in Schwung.
    Die Jägerin betete inständig das ganze schnellst möglich zu vergessen und in naher Zukunft nicht wieder etwas Derartiges durchmachen zu müssen. Und auch Corinna schien sich ihre Meinung über diese Schifffahrt gebildet zu haben, ihre Freude über die Ankunft in Khorinis schien jedoch recht groß zu sein, größer als der Ärger über die Erlebnisse.

    Mittlerweile hatten sie die Stadt schon wieder verlassen und waren auf einem Pfad durch die Wildnis. Außerhalb der Stadtmauern von Khorinis hatten sie niemanden weiter getroffen, jedoch war auch in Khorinis nicht mehr all zu viel los gewesen, es musste schon recht spät sein, Leyla konnte die Dauer der bisherigen Dunkelheit jedoch nicht abschätzen. Sie konnte aber auch etwas anderes nicht abschätzen, nämlich ob es hier nun anders war als in Myrtana. Die Dunkelheit, wieder einmal nur erhellt durch ihre Lichtkugel, gab nicht viel zu erkennen und das, was sie bisher gesehen hatte, war nicht wirklich überzeugend. Dennoch zählte erst einmal der erste Eindruck und der war recht positiv gewesen. In der Stadt schien es sicher gewesen zu sein und außerhalb derer war auch keine offensichtliche Gefahr zu erkennen. Alles wirkte nur friedlich. Zu friedlich.

  11. Beiträge anzeigen #211
    Provinzheld Avatar von Nyreth Shinem
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    Nyreth Shinem ist offline

    -Sonnenkreis-

    Eine Art Barriere umgabt den Sonnenkreis... Nyreth konnte ihn nicht betreten. Renan war in den Kreis getreten und hatte Nyreth aufgefordert auch her zu kommen. Doch es ging nicht. Irgendetwas verhinderte das Nyreth näher kam. Machte er einen Schritt nach vorne war er wie gelähmt und konnte sich nur mehr in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Selbst als Renan versucht hatte Nyreth in den Kreis zu ziehen war es al hätte er tausende Felsbrocken mit nur einem Pferd vom Fleck bewegen wollte. Es half nichts. Sie mussten weiter gehen. Renan verliß den Sonnenkreis und sich machten sich weiter auf den weg. Man konnte sich in letzter Zeit nie sicher sein was passierte. Das Wetter spielte verrückt und über dem Minental stiegen immense Rauchwolken auf. Ein schlechtes Zeichen hatte der Wahrsager in der Kneipe die ganze Zeit über gerufen bis ihn dann der Türsteher hinausgeworfen hatte. Gestern Nacht hatte es gewittert und gedonntert sodass es sogar Hütten aus dem Hafenviertel davongetragen hatte. die Novizen des Innosklosters sprachen sogar von der wiedererweckung Beliars doch irgendwie hatte Nyreth eine andere Meinung was das für Zeichen waren. Doch bevor er seine Vermutung nachweisen konnte musste er ein ganz bestimmtes Amulett finden... Und zwar schnell...

  12. Beiträge anzeigen #212
    Lehrling
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    ..............................Khorinis; Gold:............................475 Gold; Waffe:.Dolch "die Goldene Klinge"; Rüstung:..........Schmiedkleidung; Sonstiges: 3 Leibe Brot, 2 Flasche Wasser
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    Lunem ist offline
    Kurz nach dem Bartimäus sein Essen gegessen hatte, kam auch schon Lunem in sein Zimmer. "Ich glaube ich habe die Lösung unseres Problems." sagte Lunem mit einem lachenden Gesicht. "Wie wäre es, wenn wir einige Söldner bezahlen, für uns die Höhle von den Krokodilen zu säubern und ihnen erzählen würden, das die Mine früher mal als Lager für das Brauen von tränken benutzt wurde, und wir wieder damit beginnen wollen. Sie würden von uns dann alles Gold bekommen, was wir besitzen. Ich habe schon mit einigen geredet. Und sie meinen, für 400 Gold, würden sie die Höhle von allen Monstern befreien. Sie interessiert es auch nicht wirklich, warum wir die Höhle von den Biestern befreit haben wollen. Was hältst du davon?" fragte Lunem Bartimäus. Dieser dachte einige Minuten lang darüber nach. "Ich denke so können wir es machen. Da ich schon wieder einiger maßen laufen kann, könntest du dich ja zur Höhle begeben, und ein Lager vor der Höhle bauen. Während ich die Söldner anheuere. Wir werden uns dann heute Abend am Lager vor der Höhle treffen. Und nimm Nero mit. Er wird dir auch helfen, wenn irgendwelche Biester vorbei kommen."
    Beide waren damit einverstanden, und begaben sich zu ihren Aufgaben. Lunem und Nero rannten durch den Wald, zu dem Lager wo er und Nenek geschlafen hatten. Lunem baute die Zelte ab und brachte sie vor die Höhle, wo er sie wieder aufbaute. Während er das Lager errichtete, sorgte Nero dafür, das kein Monster in die nähe des Lagers gelangte. Ich hoffe Bartimäus und die Söldner kommen bald. Ich möchte endlich an mein Erz!

  13. Beiträge anzeigen #213
    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline
    Irgendwann, nachdem Nils gestern Abend eingeschlafen war, hatte es einen lauten Knall gegeben und als der Schwarzhaarige nachgeguckt hatte, sah er dort, wo vorher der Turm gewesen war, nur eine Ruine und überall in der Stadt Trümmer, die der wahrscheinlich explodierte Turm von sich geschleudert hatte. Nach einigem Aufruhr hatte er sich wieder schlafen gelegt um Morgen ausgeruht zu sein. Im Laufe des Tages wurde dem Waffenknecht von der Meisterdiebin eröffnet, dass er in eines der Leerstehenden Häuser in der Stadt einbrechen sollte, um zu zeigen, dass er nicht nur ein einziges Schloss öffnen konnte. Als es Abend wurde, gingen die Diebin und ihr Lehrling durch die Stadt, bis Fay vor einer Hütte stehen blieb und ihm sagte: „Hier hast du ein paar Dietriche, versuch jetzt da einzubrechen.“ Wie ihm geheißen, ging Nils zur Tür und fing an, das Schloss zu knacken. Schnell bemerkte er, dass dies nicht einfach werden würde, da das Schloss scheinbar schon länger keinen Schlüssel gesehen hatte und eingerostet war. Versuchend, den ersten Bolzen mit leichtem Druck zu Seite zur schieben, fing der Schwarzhaarige an. Direkt beim ersten Bolzen hörte er ein leises knacken, der Dietrich war abgebrochen und musste von der Adlata wieder entfernt werden. Beim nächsten Anlauf schaffte er den Bolzen und gleich darauf auch den zweiten. Hoffentlich gab es nicht mehr viele, aber bei so einem ärmlichen Haus würde sein Wunsch bestimmt erfüllt werden. Beim dritten Bolzen brach sein Dietrich nach einigem Stochern wieder ab und er musste neu anfangen. Nach dem dritten Bolzen hörte der Waffenknecht diesmal ein leises „klick“ und die Tür stand offen.
    Geändert von Sir Nils (17.10.2007 um 20:39 Uhr)

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    Kämpferin Avatar von Fay
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    Fay ist offline
    Die Lehrmeisterin hatte eine unbewohnte Hütte gefunden. Dort sollte der Schüler einbrechen und irgendetwas wertvolles herauszufinden...

    Nicht lange dauerte es, dann hatte der Schüler die ersten zwei Dietriche bereits an der Tür verschwendet.

    "Du solltest schon mehr Konzentration und auch Lust dabei entwickeln! Wenn du das so geschicklos anstellst, wirst du versagen! Setze den letzten bitte Weise ein!" erklärte sie ihm kurz. Dieser ging ohne ein Zeichen des Verständnis herein und machte weiter. Fay lies die Tür einen Spalt weit offen, um zu sehen, wie der Mann sich anstellte. Der Soldat stand vor der Tür und sorgte dafür, dass niemand kommt und wenn, dann würde er Fay warnen, welche dann die Tür schließen würde und Nils einfach in Ruhe seine Tätigkeit ausüben lassen könnte...

    Nun sah sie allein durch den Spalt wie sich ihr Schüler an den Sachen dieser Ein - Raum - Hütte vergriff... Kurze Zeit in der Hütte kam er mit leeren Händen zurück.
    "Und? Was hast du erbeutet?" fragte sie gespannt..
    "Nichts..Der Dietrich war abgebrochen"
    "Wirklich? Gut, dann üben wir morgene in letztes mal in einer anderen Hütte! Oder vielleicht auch...Na! Geh' erst einmal schlafen!

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    Provinzheld Avatar von Nyreth Shinem
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    Nyreth Shinem ist offline

    -Zur toten Harpye-

    Nyreth und Renan hatten sich aufgrund des Wetters in die tote Harpye verzogen und hatten sie seit gestern am Abend nicht mehr verlassen. Lagett, ein Freund von Renan war auch hier. Er war ein Lehrling Adanos' und konnte mit Runen umgehen, was Nyreth einigermaßen interessierte doch es hörte einfach nicht mehr auf zu Regnen und zu Stürmen. Sie würden hoffendlich bis morgen die tote Harpye wieder verlassen haben.

  16. Beiträge anzeigen #216
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Leyla empfand dieses Minental als eine sehr seltsame Gegend. Der andere Teil von Khorinis, den sie bis gestern durchquert hatten, war viel schöner, grüner, naturfreundlicher gewesen. Doch was hatte sie eigentlich erwartet? Corinna war so gut gewesen und hatte ihr im Vorfeld gesagt, was sie sich in etwa unter dem Minental vorstellen konnte, die Beschreibung war jetzt – nachdem sie sich einen eigenen Eindruck verschaffen konnte – doch recht treffend gewesen, zumindest hatte sie nicht übertrieben.

    Nachdem sie am vergangenen Abend noch den Pass vom ihr Leyla besser gefallenen Khorinis in diese Gegend hier hinter sich gelassen hatten, war es vor einigen Stunden so weit gewesen, dass sie inmitten dieser Fremde, dieser Einsamkeit, dieses tristen Bildes einer von unzähligen Kämpfen geschändeten und von den Orks in Anspruch genommenen Gegend auf eine grüne Lunge gestoßen waren. Corinnas Aufregung zufolge, musste das ihr Hain sein, nach einigen Schritten schien sie auch völlig außer sich zu sein, zum einen anscheinend vor Freude wieder hier zu sein, zum anderen vor Trauer, hatte sie doch so etwas wie „So klein bist du geworden?!“ gesagt und war fast in Tränen ausgebrochen. Die Jägerin versuchte ihr bestes zu geben und ihre Begleiterin zu trösten, was jedoch recht schwer war:
    „Aber es ist doch noch etwas von deinem Hain da, ich denke das können wir auf jeden Fall noch retten, du hast doch den Druiden gehört“, sprach sie langsam, jedoch selbst ein wenig aufgeregt.
    „Ach du hast doch keine Ahnung!“, schrie sie fast, „weißt du wie groß das grüne Gebiet einmal war?! Was hier noch steht, das ist ein Witz. Wenn du gesehen hättest, wie schön, wie groß, wie belebt dieser Wald einmal war, dann würde es dir auch die Sprache verschlagen, glaub mir.“
    „Tut mir leid…“, stammelte Leyla leise.
    „Ach schon gut, du kannst schließlich auch nichts dafür“, meinte Corinna, „lass uns erstmal eine Weile rasten, ich glaube jetzt hier alles in größter Aufregung durchzuziehen, was der Druide gesagt hat, und deswegen auch noch Fehler zu riskieren, wäre dumm.“
    Lächelnd folgte die Blonde der braunhaarigen, es war aber mehr ein gezwungenes Lächeln als ein echtes, dennoch meinte sie es genau so ernst. Leider war ihr in diesem Moment nur nicht zum Lächeln zumute.

  17. Beiträge anzeigen #217
    Drachentöter
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    Sir Nils ist offline
    Was sollte es in einer alten, verlassenen Hütte schon wertvolles geben? Wahrscheinlich nichts, denn wenn jemand auszog, vielleicht auch mit den Füßen voran, dann nahm er sicherlich das Wertvolle mit oder im anderen Fall würden es seine Erben nehmen. Diese Gedanken gingen Nils durch den Kopf, als er mit Fay und dem Soldaten durch die Stadt ging um ein geeignetes, verlassenes Haus zum einbrechen zu suchen. Als sie endlich eins gefunden hatten, nahm der Schwarzhaarige die Dietriche und machte sich an der Tür zu schaffen. Dieses Haus schien noch nicht solange verlassen zu sein wie das Haus gestern, das Schloss auf jeden Fall war längst nicht so verrostet. Vorsichtig tastete er nach dem ersten Bolzen, der mit sanftem Druck zur Seite geschoben wurde. Beim nächsten wurde es schwieriger, der Bolzen ließ sich nur schwer bewegen, aber nach kurzer Zeit war auch dies geschafft. Beim nächsten probierte er es erst, den Bolzen nach links zu schieben und als dies nicht funktionierte, drückte er etwas zu stark nach rechts, so dass mit einem leisen knacken der Dietrich zerbrach. Als die Überreste des zerbrochenen Werkzeuges entfernt waren, probierte der Waffenknecht es noch einmal und schaffte diesmal alle Bolzen.
    Als die Tür dann auf war, ging er in die kleine Hütte und sah sich um, ob irgendwo eine Truhe stand.

  18. Beiträge anzeigen #218
    Krieger Avatar von Corinna
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    Corinna ist offline
    Schuldbewusst saß die Wächterin dieses winzig gewordenen Wäldchens noch immer an jener Stelle, an der sie in der Nacht zuvor eingeschlafen war. Was war nur in sie gefahren? Gut, die Sache hatte sie sehr unter Druck gesetzt und ihre Nerven waren zugegebenermaßen am Ende, dennoch hätte das nie und nimmer passieren dürfen.

    "Lelya?" sprach sie schließlich ihre Begleiterin an, die ihr so treu beiseite gestanden hatte, seit sie sich das erste Mal vor Silden getroffen hatten. Die Frau blickte nur zögerlich auf, hatte sie die gestrige Nacht wohl ebenfalls nicht ganz verarbeitet.
    "Es tut mir leid, dass ich dich gestern so angefahren habe, ich weiß wirklich nicht, was mich da geritten hat. Kannst du mir das verzeihen?"

    Leyla lächelte sie nur an, stand auf und ging auf sie zu, während Corinna ihr erwartungsvoll entgegen blickte. Als sie vor ihr angekommen war, reichte sie ihr die Hand und half ihr auf die Beine. "Das habe ich doch schon längst. Los, lass uns das letzte Stück noch hinter uns bringen." war ihre Antwort, wie sie schöner nicht hätte sein können.

    Ein ganzes Gebirge war von Corinnas Herz gefallen, als die beiden Frauen der Tristheit des Minentals den Rücken kehrten und in den zwar kleiner gewordenen, aber dennoch noch immer saftig grün blühenden Wald vordrangen. Eines beunruhigte sie jedoch und zwar dass sich alles komplett verändert hatte. Früher wäre sie praktisch mit verbundenen Augen noch hindurch gelaufen, ohne überhaupt ein Blatt oder einen Ast zu streifen, doch jetzt erkannte sie nicht einmal die Gegend wieder. Lag das einfach an ihrer langen Abwesenheit, oder war hier doch etwas im Gange? Auch wenn sie ihr Häschen hier gelassen hatte, um ihm die Anstrengungen der Reise zu ersparen, konnte es ihr schlecht über die Ereignisse der letzten Wochen berichten. Das Herz des Hains war nicht mehr fern, vielleicht würde sie dort ein paar Antworten finden.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Kämpferin Avatar von Fay
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    Fay ist offline
    Mit einem gewaltigen >>Scheiße<< kam Nils aus der Hütte heraus, in welche er heute einbrechen sollte.
    "Was ist los?" fragte sie erstaund. Er kam mit zwei Dietrichen zurück.
    "Nichts in der Truhe, gar nichts..."
    "Wie?"
    "Die Truhe war leer..."
    "Ach so?"

    Ein ungläubiger Blick ging in die Hütte herein. Sie sah die offene Truhe, mit einem Dietrich drin. Er hatte es ohne Probleme geschafft. Nun war die Zeit gekommen, dass der junge Nils auch das Schlösseröffnen sowie das Schleichen beides perfekt konnte. Na Ja, soweit wie man perfekt sagen konnte. Fay nutzte die Gelegenheit aus, sah rüber zum Tor der Stadt und rief laut. Wache ein Dieb!! Hier!!

    Der Soldat fasste sich an den Kopf. Nils, blieb stehen und rührte sich, vielleicht auch vor Schock, nicht. Fay ebenfalls, nur der Soldat ging zur Seite...
    "Was ist denn hier los?" fragte die Wache..
    "Der Mann hier! Er hat einen Diebstahl begangen!"
    "Stimmt das? Deswegen steht die Tür offen, was?"
    murmelte sie. "Hmh...Was hast du den zu sagen, bevor du mein Schwert spürst?" fragte dieser...

  20. Beiträge anzeigen #220
    Ritter Avatar von Bartimäus
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    Bartimäus ist offline
    Batimäus konnte nur langsam gehen und benötigte einen Stock um sein verletztes Bein zu stützen, aber sonst ging es ihm wieder gut. Batimäus wollte gerade zu den Söldnern, als er einen Fehler in Lunems Plan entdeckte. Er überlegte fieberhaft, wie er am schnellsten zu Lunem kommen konnte, bis ihm klar wurde, dass ihm nichts anderes übrig bleiben wüürde, als zu ihm hin zu gehen. So machte sich batimäus auf den Weg.Er konnte sein eigenes Schneckentepo nicht ausstehen. Er war immer einer gewesen, der schnell gegangen ist, aber jetzt ging das nicht.
    Noch viel zu langer Zeit war er dann endlich dort wo er hin wollte. Er stellte fest, dass Lunem schon fertig war mit seinmer Arbeit und hoffend zu ihm herüberschaute. "Wo hast du denn die Söldner gelassen? Bist du ihnen davongerannt?"
    Batimäus war nicht nach solchen witzen, wo er fand, dass alles ihm davon ran. Vorallem die Zeit verging schneller als sonst. "Wir können den Söldnern ja sagen, dass die Höhle für irgendetrwas anderes gebraucht wurde, aber wenn sie hinein gehen, werden sie früher oder später selbst herausfinden, dass sich da drinnen Erz befindet."
    Lunem dachte nach. Das war in der tat ein Problem.
    "Der West teil ist ja kein Problem, und sie dort zu halten ist auch keins, aber dann ist nicht alles sicher."
    Da kam Lunem noch ein Einfall. Leider auch im Schlechten: "Außerdem könnten sich die Viehcher auch im Wasser befinden und von den Söldnern nicht gefunden werden."

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