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    Schwertmeister Avatar von Tok`schok
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    Tok`schok ist offline
    Tok`schok ging es nun wieder viel besser und das sollte es auch denn als er sich gerade auf den Weg machen wollte in die Bibliothek. Um dort einige Bücher zu lesen kam ihm Ur`gosh der Berater von Brosh entgegen. Tok´schok hatte sich schon gewundert was der Elitekrieger hier wollte doch das sagte er ihm gleich darauf "Ah Tok´schok gut dich zu treffen du sollst mit mir mitkommen zu Brosh!" Tok`schok wusste zwar nicht was der Große Brosh von ihm wollen könnte aber trotzdem machte er sich auf den Weg zu ihm.
    Als Tok´schok den Thronsaal erreichte sagte Brosh schon von weitem "Ah gut das du kommst. Der Morra den du gefangne hast liegt im Sterben. Wenn du noch etwas von ihm lernen willst dann mach dich schnell auf den Weg zu ihm sonst hast du nicht mehr die Chance. Ur`gosh wird dir den Weg zeigen!"

    Tok´Schok rannte schon fast denn er wusste das die Morra nicht sonderlich stark waren in Sachen Schmerzen ertragen und so was. Deswegen spornte er Ur´Gosh an schneller zulaufen damit er von dem Morra noch die Kunst des Tränke Brauens lernen konnte. Sie hatten den Folterkeller erreicht. Ur´Gosh öffnete die Tür zur Zelle und Tok`schok trat ein. Der Anblick war wirklich ein Traum. Der Morra hing dort gefesselt an ketten an der Wand und rührte sich nicht mehr. Sein Kopf hing schlaff nach unten und überall waren Wunden zu sehen. Tok´schok trat näher und dachte sich Da hat Brosh aber ganze Arbeit geleistet! Ur´Gosh sagte "Ich lasse dich alleine mit ihm, die Tür lasse ich auch offen damit du wieder raus kannst!" So waren jetzt nur noch Tok´schok und der Morra im Kerker. Wer weis vielleicht waren auch noch einige Ratten anwesend das wusste man nicht so genau. Tok´schok schaute sich den Morra etwas genauer an um festzustellen welche Verletzungen er hat. Die man von Außen erkennen konnte. Tok`schok erkannte einen gebrochen Arm. Denn dieser stand in einem Unnatürlichen Winkel vom Körper des Morras ab. Tok`schok nahm den Arm des Morras und drehte ihn wieder richtig hin. Es gab ein komisches Geräusch und der Arm war wieder in seiner Normalen Position. Dann schaute sich der Ork den Morra weiter an. Er hatte eine gebrochene Nase, einige Schnitte an den Fußsohlen und man hörte das der Morra schwer atmete was Tok`schok ahnen lies das er einige gebrochene Rippen hatten die seine Luge in der Funktion einschränkten.

    Tok´schok hatte die gebrochene Nase wieder einiger Massen hingedreht und die schnitte an den Füßen verbunden. Nun machte er den Morra von den Ketten los und lies ihn langsam auf den Boden sinken. Sein Rücken wies Spuren von Peitschenhieben auf und Tok´schok strich auf diese auch etwas von der Salbe. Dann legte er seine Hand auf den Brustkorb und wollte sich das innere ansehen des Morra. Der Geist des Morras war noch relativ normal. Oder besser gesagt eigentlich so wie er es aussehen musste wen man verhört wurde auf Orkisch. Deswegen ging Tok´schok weiter durch den Körper und suchte nach inneren Verletzungen die Lunge des Morras war wirklich in einem Schrecklichen Zustand. Sie war durchbohrt von einer Rippe und so blieb Tok´schok nichts anderes mehr übrig als die Rippe mit den Händen wieder gerade hin zu biegen. Deswegen verlies er das Innere des Morras und rückte die Rippen wieder zu recht. Dann hörte er nur wie der Morra kurz hustete und dann floss auch schon Blut aus dem Mund des Morras. Tok´schok wusste das er nun schnell handeln musste denn sonst wäre der Morra Geschichte und er würde wieder nicht die Kunst des Tränke braunes erlernen können. So ging er schnell wieder in das Innere des Morras und versuchte das Blut aus der Lunge zu saugen. So wie er es damals mit dem Gift gemacht hatten. Und es klappte auch recht gut. Die Lunge war nun wieder frei von Blut und der Morra war gerettet. Nun legte Der Ork seine Hände auf den Brustkorb des Morra und schloss mit seiner Magie die Inneren Wunden des Morra in der Hoffnung das dieser Überleben würde. Dann flößte er ihm noch einen Heiltrank ein denn er immer dabei hatte. Nach dem der Morra den Heiltrank geschluckt hatte legte Tok´schok ihm die Hand auf die Stirn und versetzte ihn in einem künstlichen Schlaf. In diesem würde sich sein Körper regenerieren können. Tok´schok sah das der Morra auch einen Zahn verloren hatte, aber da er es nicht wirklich lebenswichtig fand lies er den Morra mit einem Zahn weniger schlafen.
    Tok`schok machte die Tür des Kerkers hinter sich zu und ging die Stufen wieder hinauf. Dann machte er sich auf den weg zurück in die Burg. Denn er spürte dass er Kraftlos war und dass er sich nun auch etwas ausruhen musste. Deswegen würde er sich jetzt wieder ins Bett legen und schlafen, am nächsten Tag würde er noch einmal nach dem Morra sehen beschloss er.

  2. Beiträge anzeigen #122
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    Langeweile hatte die letzten paar Tage des Ork-Söldners geprägt. Nichts hatte der Weißhaarige zu tun gehabt und da er auch keinem ehrlichen Handwerk nachging konnte er sich auch nicht in irgendeiner Arbeit vertiefen. Selbst seine Diebesfertigkeiten nützten ihm nicht als Zeitvertreib, da selbst die Geldbeutel seiner lieben Mitsöldner nicht mehr so prall gefüllt waren wie einst und somit nicht einmal den Aufwand eines gut geplanten Diebstahls wert waren. Also bestand sein Tagesablauf lediglich aus schlafen, sich den Hintern breitzusitzen, essen, abends einen zu heben und den Kämpfern in der örtlichen Arena zuzusehen. Letzteres tat er vor allem um sich neue Kampftechniken abzuschauen und um möglicherweise einmal jemanden herauszufordern. Allerdings ergab sich diese Gelegenheit nie und so musste sich der Hashashin damit begnügen tagtäglich den, meist mit Einhandwaffen und einem kleinen Schild bewaffneten, Kämpfern zuzusehen. Dabei kam ihm auch des öfteren der Gedanke, dass so ein Schild doch so seinen Reiz hätte. Schließlich würde so ein Ding vor allem auf der Flucht äußerst praktisch sein. Man könnte damit sowohl Pfeile, als auch wuchtige Schläge abblocken und am Rücken getragen würde es vor hinterhältigen Angriffen schützen. Jedoch hoffte der Schwarzäugige, dass er nie ahnungslos von hinten angegriffen würde, denn aus eigener Erfahrung wusste er, dass solche Attacken meist den sofortigen Tod bedeuteten.

    Im Laufe der Zeit entwickelte der Söldner eine gewisse Vorliebe für die, meist brutalen aber fairen, Kämpfe in der Arena. Vor allem jene, in denen einer, oder beide, einen Schild besaßen. Die kunstvollen Blockmanöver und die verzweifelten, aber dafür umso gefährlicheren, Schläge die mit dem Schild von einem erfahrenen Krieger ausgeführt wurden, waren für ihn eine wahre Augenweide. Schließlich beschloss er selbst diese Form des Kampfes zu erlernen und so fragte er kurzerhand einen der Söldner, wer ihm wohl diese Kunst beibringen könnte. Dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln und machte sich danach schnell aus dem Staub. Doch Calintz ließ sich nicht entmutigen und so wandte er sich an einige weitere Ork-Söldner, bis ihm schließlich der Name Smarian zu Ohren kam. Dieser Mann sollte anscheinend ein Meister seines Faches sein und gleichzeitig auch noch für die Herstellung von Rüstungen, Schilden und dergleichen zuständig sein. Außerdem konnte der Dieb noch eine vage Beschreibung dieses Mannes erfragen und so erfuhr er, dass dieser ihm ziemlich ähnlich sehen musste. Laut der Beschreibung hatte er schlohweißes Haar, genau wie der Kopfgeldjäger und auch seine Größe musste wohl der seinen entsprechen.

    So machte sich Cal auf die Suche nach diesem Typen. Eine halbe Ewigkeit verging, bis er plötzlich, in der Nähe der Arena, einen weißen Haarschopf entdecken konnte. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass diese Haare nicht einem alten grauen Männchen gehörten oder gar von einem achtlos weggeworfenen Skalp eines Orks stammten, sondern zu einem jungen Söldner gehörten, der ahnungslos auf einer Bank saß. Er schien ein Mann des Kampfes zu sein und sowohl seine Statur, als auch der harte Gesichtsausdruck wiesen darauf hin, dass er schon einige Kämpfe ausgefochten haben musste. Einem Dämonen gleich beherrschte ein rotes Augenpaar das Gesicht des Weißhaarigen und verliehen seinem Antlitz etwas unheimliches und...bedrohliches. Doch Calintz war Männer dieses Schlages gewohnt. Schließlich sah er jedes Mal, wenn er in den Spiegel blickte so jemanden vor sich.

    Einen Augenblick wartete der Hashashin noch, bevor er seine Maske vom Gesicht nahm, sie an seinem Gürtel befestigte und dann festen Schrittes auf den Diener Beliar's zuging. Als er direkt vor diesem stand, hob dieser seinen Kopf und blickte ihm fragend in die pechschwarzen Augen. Calintz öffnete seinen Mund und seine raue Stimme erklang:

    "Smarian, nehme ich an?"
    "Wer will das wissen?"
    "Mein Name ist Calintz und ich bin gekommen um dich zu fragen, ob du mir nicht ein paar Takte über den Kampf mit dem Schild erklären könntest."

  3. Beiträge anzeigen #123
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Der Alltag hatte die Abenteuerin eingeholt, vorbei waren die Zeiten der Reise, der schmerzenden Füße, der geschundenen Knochen und der rastlosen Hetze. Blut, Gedärme und Innereien, Verletzungen und die Begegnung mit dem Tod, das alles gehörte nun der Vergangenheit an, die Gegenwart hatte die kleine Magiekundige wieder. Mit etwas Wehmut dachte sie noch an den großen, zu großen Zauber, den sie auf der Flucht im dichten Wald nahe der Rebellensiedlung Silden gewoben hatte. D a s war Macht. Vielleicht noch zu mächtige Macht für sie, doch sie lebte ja noch und das recht gut, es konnte also kein großer Schritt mehr hin zu jenem Moment sein, an dem sie diese Macht auch wahrlich kontrollieren konnte. Dass sich ähnlich ehrgeizige Magieschüler an ihrem eigenen Übermut schon verschluckt hatten und dabei tödlich getroffen nie wieder aufstanden oder von den beschworenen Kräften in den Irrsinn geleitet wurden, davon wusste die Orkin freilich nichts. Wahrscheinlich hätte es auch keine Rolle gespielt und ihren Drang kaum gebremst, schließlich war das Leben kurz und Tuk-Tuk dahingehend eine wahre Selbstmörderin ihres eigenen, kostbaren Lebens. Sie hatte nur dieses eine, große, unerreichbar wirkende Ziel vor Augen, dafür musste man Opfer bringen können. Der Weg großer Magier und Schamanen hatte in der Regel doch immer eine parallele Konstante, egal von wo sie kamen, egal welcher Rasse, welchem Volk sie angehörten. Für ihre Macht mussten sie Opfer bringen und wandelten dafür stets auf einem schmalen Grat hin zur anderen Seite. Und war es nicht die eigene, kaum zu kontrollierende, nicht zu unterschätzende Macht, die sie in sich trugen, strahlte ihre Macht von innen nach außen und schuf so ebenso mächtige Verbündete und Getreue, Lakaien und Gefolgsleute, wie auch Neider und Schurken, die von jener Macht etwas abhaben wollten.

    So musste es auch bei Gar'Zing gewesen sein, über den sie bislang vergeblich weitere Literatur in der Bibliothek gesucht hatte. Nur durch seine zu Lebzeiten geschaffene Macht erhielt das Artefakt seinen Reiz und seinen Wert. Je mächtiger die Lebenden wurden, desto höher wurde der Wert jener Gegenstände, die sie bei sich trugen. So zahlte ein Händler sicherlich hohe Preise für die Waffe eines orkischen Kriegsherrn, selbst wenn dieser noch leben würde, eben weil er wusste oder hoffte, dass sich die Stärke und das Geschick des Kriegers auf die Waffe abgefärbt hatten. Wen interessierte schon ein Kleinod eines Unbekannten, selbst wenn es technisch vielleicht hochwertiger war? Doch, ging es hier nicht um einen Gegenstand, sondern war das Artefakt doch ein Teil des Schamanen selbst, ein Stück von ihm, seinem Körper. Es war eine Reliquie, ein heiliges Stück für die Orks. Dieser Umstand potenzierte die Bedeutung noch einmal beträchtlich und wertete ihren Fund um Längen auf.

    Doch das Leben konnte nicht jeden Tag auf den ersten Blick gewaltig sein, genauso wenig wie die ruhigen Stunden langfristig gesehen ruhig oder unbedeutend waren. Mit Sicherheit tat es gut, die geschundenen Zehen und die Hornhaut mit einer selbst gemachten Salbe einzureiben, die Krallen zu schärfen, gut zu essen und viel zu sitzen, doch genauso sehr wie man nicht rosten durfte, in dem man zu viel rastete, war diese Zeit der Erholung reine Verschwendung. Tuk-Tuk verschwendete keine Zeit mehr, sie entspannte sich am liebsten mit Arbeit. Nützlicher, erfreuender Arbeit. Das, was viele als die Alltagsarbeit kannten, war für die Feldärztin und Kräuterkundige mehr als nur das. Es war eine Passion, eine Leidenschaft also, die sehr wichtig für ihre Künste der Heilung waren. Pflanzen, die Natur, sie faszinierten die bodenständige, naturnahe Orkin und so war es für sie eine Selbstverständlichkeit, die Notizen, für die sie sich auf der Reise verhältnismäßig viel Zeit genommen hatte, kritisch zu überprüfen, zu hinterfragen und zu verfeinern. Angefangene und unfertige oder ungenaue Skizzen wurden erneuert, die mitgebrachten Exemplare konserviert und genau begutachtet und schließlich sollte eine Abgleichung mit dem bekannten Material aus Faring erfolgen, doch für diesen Schritt fehlte ihr noch die Zeit.

    Dieser Arbeit wollte sie schon bald die Zeit geben, die sie verdient hatte, denn inzwischen hatte sie genügend Informationen aus ihrer Heimat, dem Schattenzahngebirge, der seltsamen Insel Khorinis sowie dem Festland, besser gesagt, Myrtana, um ein umfangreiches Kompendium zu schreiben. Denn die viele Zeit, die sie in der Bibliothek verbrachte, hatte den Entschluss reifen lassen, auch etwas für die Nachwelt zu hinterlassen und ihren Teil dazu beizutragen, dass das Wissen der Orks über die vielen, vielen Pflanzen dieser Welt nicht untergehen sollte. Diese Arbeit, das wusste sie genau, war kompliziert, schwierig und verlangte nach höchster Sorgfalt. Doch vor allem verlangte sie nach Zeit. In ihrem tiefsten Inneren konnte die Schamanenlernende dank der Hilfe mit magischer Konzentration gut spüren, dass diese Zeit schon bald kommen würde, aber jetzt noch nicht.

    Jetzt blieben ihr nur wenige Tage für diese befriedigende, schöne und beruhigende Arbeit, ehe sich wieder ihr ewiger Hunger meldete und die Gier des Ehrgeizes gestillt werden wollte. Doch dank jener demütigen Tage fühlte sich Tuk-Tuk gestärkt, erneut das große Buch zu öffnen und neuem Wissen Platz zu machen.
    So ging sie an jenem Nachmittag fort von der Bibliothek und suchte an jenem Ort in Faring, wo sich der Meister und Hüter des Wissens meistens aufzuhalten gedachte. Wie ein hungriger Wolf, der nach langer Aushungerung auf Futtersuche war, schlich sie um die Wohnhöhle und betrat diese schließlich, im Gepäck das mächtige Artefakt, das Medaillon des Gar'Zing, es sollte ihre Empfehlung für den Eintritt zur mächtigen, bedeutenden Kaste der Schamanen sein. So war zumindest der Plan, die stillschweigende Abmachung, deren Teil sie erfüllt hatte.

  4. Beiträge anzeigen #124
    Ritter Avatar von Smarian
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    Smarian ist offline
    Was für ein Tag, nachdem Smarian gestern den Auftrag von Sylvie angenommen hatte, hatte er eigentlich nicht mehr viel gemacht. Zwar hatte er mit der Rüstung für die ziemlich hübsche Dame begonnen, aber sehr lange hatte er nicht daran gearbeitet. Lieber saß er ihn aller Ruhe auf seiner Bank an der Arena. Auf dieser Bank hatte Smarian immer auf seine Schüler gewartet und wenn er mal keinen Schüler hatte, dann saß er nicht auf der Bank, aber heute war das anders. Er saß auf seiner Bank, die aus irgendeinem Grund auch immer frei war, wenn er kam, und hatte keinen Schüler. Doch dann sprach ihn auf einmal ein Mann an.
    "Smarian, nehme ich an?"
    "Wer will das wissen?"
    "Mein Name ist Calintz und ich bin gekommen um dich zu fragen, ob du mir nicht ein paar Takte über den Kampf mit dem Schild erklären könntest."
    Jetzt wusste er warum er hier war. So gerade hatte er einen neuen Schüler gefunden, aber ganz so einfach wollte er es dem Typen nicht machen. Erstmal wollte er ihn ein bisschen auf die Probe stellen, doch dafür brauchte er etwas wirklich gutes einen Test. Schlagartig hatte Smarian genau die Idee die er brauchte, auch wenn sie ihn ein bisschen lächerlich machen würde, sollte es funktionieren.

    Langsam steht Smarian auf und blickt dem Mann, der sich eben als Calintz vorgestellt hat, in die Augen. Dann dreht er sich auf einmal Weg geht ein paar Schritte und pflückt eine Blume. Innerlich wünscht sich Smarian nur das seine List aufgeht. Dann fing er an mit der Blume zu reden.
    „Also Blümi, was meinst du soll ich unserem Freund, Calintz, den Schildkampf beibringen?“ Smarian grinste innerlich, wie er es noch nie zuvor getan hatte. Es funktionierte. Verwirrt guckte sich Calintz um, jetzt war Smarians Gelegenheit. Ohne nur noch eine Sekunde zu zögern, zog Smarian in einer Bewegung sein Schwert aus der Halterung und mit der anderen Hand zog er sein Schild von Rücken. In diesem Moment fing Calintz an zu bemerken, was da hinter ihm passierte und drehte sich um. Aber Smarian lies ihm keine Pause und schlug direkt zu, sein Ziel war die Wade seines Gegners, na ja eigentlich Schüler. Etwas aus dem Takt gebracht wich Calintz Smarians Schlag aus und zog direkt seine Waffe. Ein Schwert, viel normaler konnte es gar nichts ein, aber womit hunderte von Söldnern überleben, damit konnte einer mehr auch überleben, dachte Smarian. Schnell führte er noch zwei weiter Schläge. Beide wurden von Calintz perfekt geblockt. Er beherrscht den Kampf mit seinem Schwert wirklich, das wird beim Training eine große Stütze sein, dachte Smarian. Jetzt griff Calintz an. Den Schlag wehrte Smarian mit dem Schild ab und lies sein Schwert vor Calintz Hals schnellen, ungefähr in einer Hand breit abstand.
    Dann nahm Smarian sein Schwert packte es wieder weg und zog sein Schild wieder auf den Rücken, dann ging er ein paar Schritte zurück und lies Calintz einfach stehen. Als er eine Entfernung zu Calintz von vielleicht drei Metern hatte, drehte er sich wieder um und lächelte ihn an. In dem Gesicht seines neuen Schülers, ja irgendwie wusste Smarian das es so kommen würde. Sah er mehr als Missverständnis, na dann musste er ihn wohl mal aufklären.
    „Nicht schlecht, nicht schlecht. Das gerade war nur ein Test. Dieser kleine Kampf hier, sollte dazu dienen, das ich weiß wie gut du mit dem Schwert bist und wie du auf solche Situationen reagierst und ich muss sagen, du hast dich wirklich gut geschlagen. Meine Antwort lautet: JA. Ich werde dich ausbilden. Dabei wird nicht jeder Tag so ablaufen wie heute, das wird wohl eher eine Ausnahme bleiben. Es seihe den dir gefallen solche, mhh, wie nennen wir es, Überraschungen. Also was sagst du willst du oder willst du jetzt doch nicht?“

  5. Beiträge anzeigen #125
    Ritter Avatar von Calintz
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    Calintz ist offline
    ~Komischer Kauz~, dachte Calintz bei sich und warf das Schwert zu Seite, was ihm ausnahmsweise als Waffe gedient hatte. Eigentlich trug er ja stets seine Axt mit sich herum nur leider hatte ihm Connor, der sich gestern Abend so dermaßen betrunken hatte, dass all seine Erinnerung verblasst waren. Das einzige was der Weißhaarige nun wusste, dass ihm sein Mitbewohner heimlich seine Axt weggenommen haben musste um sie irgendwo zu verlieren. Logischerweise war der Söldner darüber stinksauer geworden und er hatte den Veteranen aus seinem Bett geworfen und ihn sofort auf die Suche nach seiner Waffe geschickt. In der Zwischenzeit hatte er sich mit einem einfachen Schwert begnügen müssen, denn gänzlich unbewaffnet wollte selbst er nicht durch eine Stadt gehen, die bevölkert war mit geldgierigen, ruchlosen und brutalen Söldnern, die nur durch den regelmäßigen Sold, den sie von den Orks ausgezahlt bekamen, zusammenhielten. Doch nun brauchte er dieses verdammte Schwert nicht mehr, das war ihm klar geworden. Schließlich hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit so einer Art von Waffe gekämpft und hatte deswegen gegen diesen Smarian verloren. Auf eine gewisse Weise war es peinlich, dass der Söldner ihn so täuschen hatte können, aber irgendwie war Cal auch froh darüber. Das bewies wenigstens, dass sein neuer Lehrer nicht den Verstand verloren hatte und neuerdings mit irgendwelchen Gänseblümchen Smalltalk betrieb. Das hätte nur dazu geführt, dass er den Hashashinen schlussendlich auch noch zum Blumen-Glauben konvertiert hätte und das wollte dieser nun wirklich nicht.

    Auf jeden Fall war der Schwarzäugige dem Kerl noch eine Antwort schuldig, wobei jedoch ein schlichtes "Ja" vollkommen genügte. Daraufhin schlug der Lehrmeister vor, das Ganze in der Taverne genauer zu bereden. Schließlich hatte er noch nichts gegessen und auch der Durst schien sich irgendwie bei ihm bemerkbar zu machen. Also gingen die Zwei kurzerhand in die örtliche Taverne, bestellten sich etwas zu Trinken und zu Essen und kamen allmählich ins Gespräch. Es war nicht einfach dem Schildkämpfer zu folgen, denn anscheinend schien er soeben zu versuchen ihm die Grundzüge des Kampfes mit dem Schild zu erklären. Irgendwann, sie hatten ihr Essen schon beendet, sagte Smarian:

    "So, alles verstanden? Gut, dann erzähl mir mal was über dich..."
    "Über mich? Ungern."
    "Komm schon. Da ich dich jetzt ausbilde sollte ich schon ein bisschen was über dich wissen."
    "Nun gut...ursprünglich stamme ich von der Insel Khorinis..."
    "Oh...Khorinis?"
    "Genau, dort habe ich eine Zeit lang bei einer Sekte verbrachte, die sich in einem Sumpf breitgemacht hatte. Als schließlich die Orks dann in Khorinis einfielen wurde ich gefangegenommen und als Sklave nach Faring gebracht. Dort habe ich mich dann hochgearbeitet und...tja, jetzt bin ich ein Söldner der Orks und ein Meister der Lautlosigkeit, wie ich getrost behaupten kann."
    "Interessant..."

  6. Beiträge anzeigen #126
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    In der Höhle roch es muffig, die Luft war warm und verbraucht, draußen war es schwül, aber die Luft war dennoch spürbar kälter gewesen, obwohl es genug Ritzen und Öffnungen gab, durch die die Luft ins Innere der Höhle hätte gelingen können. Die Körperwärme, aber auch der abgelassene Dunst von vielen Duzend Morras, aber auch einigen Orks lag in der Luft und eine gute Nase roch die einzelnen Gerüche heraus, Schweiß, Staub, Bratdunst, verbranntes Öl, würziger Rauch, einige seltene Düfte aus den Räumen der Alchemietische, feine Spuren von verschlossenen Zutaten, körpereigene Gase und noch vieles mehr, eine schlechte Nase rümpfte sich einfach nur. In dieser Enge, dem konzentrierten Raum, fiel es der Feldärztin, die die Freiheit liebte, die Natur vor allem, die offene Konstruktionen bevorzugte und Licht brauchte, schwer sich wohl zufühlen. Doch wenigstens wurde sie etwas entschädigt, hatte man sich anscheinend nicht die Mühe gemacht, einige unscheinbar aussehende Pilze abzureißen. Ein exotisches Exemplar mit blauem Kopf und violetter Kappe hing an unzugänglichen Plätzen, Reste der hell leuchtenden Kristalle funkelten mit den zahlreichen Fackeln um die Wette.

    Der Meister hauste in diesem Moloch, seinem Stande angemessen hatte er wenigstens die größte Einzelhöhle, ganz für sich und seine schmutzigen Geheimnisse alleine. Doch als Tuk-Tuk in Richtung jenes von einer schweren Tür versperrten Eingangsbogens kam, versperrten ihr zwei Elitekrieger den Weg. Dass sie es geschafft hatten, sich einen Namen unter den Orks gemacht hatten, das erkannte man nicht nur an ihren schweren Rüstungen, sondern auch ohne jede weitere Information, doch trotzdem oder gerade deswegen standen sie jetzt nur Wache vor dem Eingang von Ics Höhle. Also musste er da sein. Denn nur zum Bewachen seines Hortes stellte er sicher keine zwei Elitekrieger ab, das war unter der Würde jener Orks.

    »Halt! Kein Zutritt!«, hallte es ihr entgegen, unfreundlich und nicht sehr kompromissbereit im Klang des Tones, aber Tuk-Tuk wäre nicht das hungrige Raubtier gewesen, wenn sie sich davon so einfach abschrecken und vertreiben lassen hätte. Diese Zeiten waren vorbei, Elitewachen konnten sie nicht mehr daran hindern, einen Ort zu betreten, den sie betreten wollte.
    »Aufmachen! Ich Schülerin von Meister Ic'Shak bin und ich wichtige Lieferung für ihn habe.«
    »Der Geisterbeschwörer seiän krank. Er niemanden empfängt!«
    Geisterbeschwörer? Welch… interessanter Titel sich der Meister da zugelegt hatte. Doch was sagte der Ork da? Krank? Der Meister war krank? Das passte ihr überhaupt nicht. So wurde der Besuch noch wichtiger.
    »Mich er wird empfangen! Ich unterwiesen bin in Versorgung unserer Kranken. Außerdem ich etwas habe, dass er will unbedingt haben. Unbedingt, ihr versteht? Und nun: Krosh par zick, öffnet die Tür!«

    Die Wachen grübelten einen Moment, dann beugten sie sich dem Befehl der Schamanenlernenden und gehorchten. In jenem Moment, als sich die Tür öffnete, schreckte der Geisterbeschwörer hoch, horchte auf, konnte aber nur seinen Kopf in Richtung Eingang drehen und blieb weiterhin auf seinem Bett liegen. In seiner Höhle brannten keine Fackeln, nur ein paar Kerzen hatte er sich angezündet. Als die Wachen wieder die Tür verschlossen hatten, entzündete die Feldärztin ein magisches Licht und erhellte den Raum, woraufhin Ic fluchend die Hand vor sein Gesicht hielt und zuckte.

    »Verstehe… ihr nicht seid krank, sondern komplett übermüdet und verkatert!«, sie grinste ihm ins Gesicht und triumphierte sichtlich, woraufhin sich der Geisterbeschwörer aufrecht hinsetzte und fluchend mit Hilfe seiner Magie die Lichtkugel dämmte.
    »Grrrr, meine Kraft seiäns wirkungslos gegäns dieses Gefühl. Ich könntäns mich vergiftäns und wieder heilän, ich könnte mich foltärns und wieder heilän, aber ich kann nicht einschlafän!«
    Aufmerksam hörte sie die Worte des Meisters und merkte sie sich, doch in diesem Zustand konnte man unmöglich reden. Sie musste ihm wohl oder übel helfen und noch eine Nacht warten. Und da sie dies genauso gut in dieser Höhle machen konnte, war doch genug Platz da, war die Sache geritzt.
    »Verstehe… aber das wir gleich haben. Ihr nicht dürft unterschätzen Kraft der Natur, sie uns zeigt sowohl Grenzen als auch Möglichkeiten auf! Doch die passenden Zutaten ich nicht habe hier, ihr werdet euch gedulden müssen einen Moment.«

    In der Tat waren die pflanzlichen Wirkstoffe nur in der Taverne zu bekommen, wo auch ihre ganzen Proben lagerten, doch dafür waren sie nahezu unfehlbar. Ic'Shak würde nur eine halbe Stunde nach der Einnahme des Trankes, den sie aus Baldrian und Barbadine herstellte, wieder schlummern wie ein kleiner, harmloser Ork. Ganz im Gegensatz zu Tuk-Tuk, die aufgrund der Äußerungen des Übermüdeten noch lange wach blieb und grübelte.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Er hatte sich gefreut Zasamalel wieder zu sehen und dieser Morra Farmar war mit ihm gegangen. Nun war der Berufene schon wieder eine ganze Weile in Faring und wunderte sich doch als er an diesem Tag noch so spät zum Schamanenältesten gerufen wurde.
    Nach dem Tod des früheren Schamanenältesten gab es zwar einen neuen aber dieser hatte ganz klar gemacht, dass er das nur vorübergehend machen wollte. Seitdem schien Hektik unter den Schamanen zu herrschen. Das war jetzt vielleicht nicht der richtige Ausdruck aber Shar’ok wusste nicht wie man es besser beschreiben konnte, es war einfach eine große Unruhe da. Die Wachen wollten ihn erst gar nicht durch das Tor lasen, er hatte Mühe sie davon zu überzeugen zu wem er wollte, vielmehr musste.

    Shar’ok kannte den Weg und hatte sein Ziel auch schnell erreicht. Er wusste aber nicht wirklich wie er bei dieser Unruhe reagieren sollte. Er war "verunsichert, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen.
    Verwirrt, wenn auch sehr erfreut schaute der junge Schamanenlehrling, dass er erst einmal weg kam. Gerade als er wieder Richtung Tor laufen wollte dachte er nicht recht zu schauen. Da stand tatsächlich Korex, Shar’ok hatte gehört, dass er einem den Kampf mit dem Stab beibringen konnte. Da entschied er sich spontan einfach mal zu fragen, ob er ihn ausbilden würde.

    "Rok Tar!"

    Begrüßte er den Schamanenältesten.

    "Nun, Shar’ok, ich habe keine Zeit und halte mich kurz, hiermit ernenne ich dich zu einem Schamanenlehrling. Du hast dir die Grundkenntnisse unserer Magie angeeignet. Setzte eine Studien fort und beweise mir, dass ich mich in die nicht geirrt habe.
    Hier noch deine neue Robe und nun darfst du dich wieder entfernen."


    Verwirrt, wenn auch sehr erfreut schaute der junge Schamanenlehrling, dass er erst einmal weg kam. Gerade als er wieder Richtung Tor laufen wollte dachte er nicht recht zu schauen. Da stand tatsächlich Korex, Shar’ok hatte gehört, dass er einem den Kampf mit dem Stab beibringen konnte. Da entschied er sich spontan einfach mal zu fragen, ob er ihn ausbilden würde.

    "Rok Tar!

    Würdest du mir Ehre erweisen und mich bilden aus?"


    Korex musterte den Schamanenlehrlng ganz genau und er schien sich erst nicht entscheiden zu können, so wirkte es auf den jungen Ork. Na gut aber du sein mein letzter Schüler. Wir fangen heute an, treffe mich bei der Arena.
    Es war besser gelaufen als erwartet und Shar’ok freute sich schon auf die Ausbildung.

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    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nachdem der Bau der Palisade Abgeschlossen war, hatte sich der Baumeister ein wenig auf die „faule Haut“ gelegt, was bei ihm aber nicht hieß nichts zu tun. Seine nächste Aufgabe, oder vielmehr eine die er immer noch zu erledigen hatte, war die Ausbildung Tavarons. In den letzten Tagen hatte Melford seine Fähigkeiten im zusägen von Brettern und Balken verbessert. Ein paar Übungen mit der Säge wirkten da wunder. Die Bretter und Balken die sein Schüler so fertigte waren nicht nur Übungsmaterial, nein sie wurden für den Bau der Hütten und Häuser in Faring verwendet.
    Jetzt wo Tavaron sein Handwerk langsam verstand, wurde es ernst. Der Schleifer hatte sich eine Gute Prüfung für seinen Schüler ausgedacht. „Tavaron! Komm mal her!“ rief er seinem Schüler zu, der sofort alles stehen und liegen lies. „Da du nun recht gut im Umgang mit der Säge bist, habe ich mir gedacht dich zu Prüfen. Wenn du sie bestehst darfst du dich „Baumeister“ nennen. Denkst du, du bist bereit dafür?“
    „Ja, ich denk schon.“
    „Gut. Du wirst ein Haus, Katapult, Rammbock oder einen Lagerschuppen bauen. Wobei das Haus nach meiner Einschätzung das einfachste wäre, aber ich überlasse dir die Entscheidung. Einen Bauplan musst du auch selber anfertigen, ich werde dir nicht helfen. Mir ist auch vollkommen egal wann und wo du es baust. Faring, Montera und Geldern würden sich wunderbar eignen. Wenn du willst werde ich dir Jaffa und Pak´War als Helfer mit geben. Sie sollen aber nicht deine Arbeit machen, nur bei schweren Dingen sollen sie dir helfen, alles Klar?“
    „Ja.“
    „Na dann mach dich an die Arbeit!“ befahl Melford, der noch eine weile seinem Schüler hinterher schaute und dann selbst ging.

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    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Ein herrliches Gefühl von Schwerelosigkeit, von Nichts und doch Etwas. Es war kaum eine Sekunde, wo Gedanken ihren Weg noch nicht ins Gehirn gefunden hatten, wo Gefühle sich selbst noch nicht eingeordnet hatten, der Geist noch vom Reich der Träume zurück zum Körper eilte. Doch schien es eine Ewigkeit aus Wonne zu sein, in der Ic unterzugehen schien.

    Kaum war dieser Zustand zwischen Schlaf und Wachen vorbei, war er schon wieder vergessen. Genüsslich streckte der Shak seine schweren Glieder, gähnte laut auf und zuckte dann ruckartig wieder zusammen. Verschlafen blinzelte er, rieb sich mit der trockenen, ledrigen Haut die Augen aus und schwang die Beine auf den Boden. Ohne die Lider wieder aufzuschlagen suchte der Shak den Weg zu seiner Robe, tastete geschwind zu dem kleinen Beutel und entnahm zwei Blätter Sumpfkraut, die er sich ins Maul stopfte. Der Krautgeschmack verbreitete sich auf der Zunge des Schamanen.

    Er fühlte sich gut. Stark. Mächtig. In seiner Nase lag ein Geruch, der seine Lebensgeister mit jeder Sekunde weiter steigen ließ. Suchend fuhren die Finger des Grauhäutigen über den Alchemietisch, bis sie schließlich gefunden hatten, was sie wünschten. Rasch hatte Ic sich die Haare in dem gewohnten Zopf zusammengebunden. Das morgendliche Erwachensritual war vollendet und so schlug der Shak vorsichtig die Augen auf.

    Ic’Shak runzelte die Stirn. Was genau war hier los? Es war stockfinster, egal, ob die Lider nun unten oder oben waren. Der Schamane breitete die Arme aus, spreizte die Finger voneinander und atmete tief durch. Rasch hatte er den Zugang zu seiner Magie gefunden, die nun aus seinem Körper strömte und ihm langsam ein Bild des Raumes verschaffte. Automatisch suchte sie den Weg zu den Fackeln. Auf halbem Weg stockte der Rotäugige. Was war das? Die Ausbreitungen des zusätzlichen Sinnes zogen sich zurück und strebten nun in die andere Richtung. Zwei vor Magie nur so strotzende Dinger befanden sich neben dem Shak noch in diesem Raum. Sie beide schienen ruhig zu sein, schlummernd, schlafend.

    Geschwind war Ic zu den Fackeln zurückgekehrt und hatte die erste im Fokus. Ein leises Knacken und der gewohnt düstere Schein durchflutete den Raum. Die zweite und die dritte folgten. Der Rest konnte noch warten. Vorsichtig wagte der Schamane einen Blick dorthin, wo er die magische Konzentration gespürt hatte. Dann geschah etwas, zu seltsam und zu schnell, als dass der Shak es wirklich verstanden hätte. Seine Augen erblickten Tuk-Tuk, die auf seinem Sofa döste, und er war erleichtert, es nicht mit einem Magiebegabten zu tun zu haben, der eingedrungen war. Im selben Moment überkam ihn ein Schock, der sein Herz einen Schlag aussetzen ließ. Was hatte er mit Tuk gemacht? Sie hatten doch wohl nicht etwa...? Dann, ebenso schnell wie zuvor, kam wieder die Erleichterung, denn die Erinnerung strömte wie eine Welle ins Gehirn des Ic. Tuk hatte ihm dieses seltsame Gebräu gebracht, das eigentlich ganz lecker geschmeckt hatte und war dann stumm sitzen geblieben, bis der Shak langsam müder und müder wurde, bis er überglücklich dem Drang nachgab und einschlief. Dann, kaum war das Gedächtnis wieder wach, überkam ihn ein freudiger Schock. Er wusste, was diese zweite, magische Quelle war. Tuk hatte es geschafft!

    Verwirrt taumelte Ic. Es dauerte einige Sekunden, bis er sein Inneres wieder geordnet hatte und all das verarbeitete, was gerade in weniger als einer Sekunde geschehen war. Mit einem Satz war der Shak bei seiner Robe, die er sich hastig überstreifte. Was würde er denn für einen Eindruck machen, wenn er hier fast nackt rumlief? Auf Khorinis mochte das noch Gang und Gäbe gewesen sein, aber hier...nein, Tuk war ein viel zu zivilisiertes Wesen, als dass sie so etwas nicht als Annäherungsversuch aufgefasst hatte.

    Langsam, um nicht zu viele Geräusche zu verursachen, verließ Ic seine Höhle. Draußen klopfte er den beiden dämlichen, aber muskelbepackten Wachen auf die Bäuche und flüsterte, dass sie nicht mehr benötigt wurden. Respektvoll neigten sie ihre Köpfe und eilten davon, aus der Höhle in Richtung der Burg, während der Schamane den Weg zur Schänke aufsuchte. Nach einem ordentlichen Frühstück würde er sich wieder zu Tuk gesellen, warten, bis sie erwachen würde und sich bis dahin die Zeit mit der letzten, knappen Anweisung seines Lehrmeisters die Zeit vertreiben. Lass die Illusionen größer werden.

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    Ritter Avatar von Smarian
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    Smarian ist offline
    Gemütlich schlenderte Smarian zur Arena. Gestern Abend hatte ihn jemand angesprochen und kurz darauf war er sein Schüler. Dieser Er hatte mittlerweile schon einen Namen, Calintz. Calintz war irgendwo ein ziemlich gewöhnlicher Mann. Keine besonderen Merkmale vom Aussehen, aber vom Charakter her war er irgendwie interessant für Smarian. Also wartete Smarian jetzt darauf, dass sein neuer Schüler eintraf, was er auch prompt tat. Aber eine Sache war anders als gestern, er hatte kein normales Schwert dabei, sondern eine Axt, wo er die wohl her hat, dachte Smarian, irgendwie hatten ihn Äxte schon immer interessiert, aber benutzt, außer mal zum Holzhacken, hatte er noch nie eine. Er wusste auch gar nicht wie er damit umgehen sollte, aber vielleicht könnte er sich ja den ein oder anderen Trick von Calintz abgucken. Doch erstmal war es Zeit, das Smarian ein paar Worte los lies zum Thema Training. Während Calintz die letzten Meter auf ihn zu machte, legte Smarian sich schon mal die Worte zu Recht, die er sagen wollte.
    „Ah, Hallo Calintz, wie geht es dir den heute?“ Das Gesicht seines Schülers machte keinen frohen Eindruck bei der Frage, aber was solls. Höflichkeit muss sein, dachte Smarian.
    „Ganz gut.“ Gab sein Schüler nur als Antwort von sich und klang dabei etwas gelangweilt. Na dem werde ich es zeigen, langweilt sich, ha ha, wenn der wüsste was ich vor habe, ha ha.
    „Okay, will ich mal hoffen, dass es dir gut geht, wenn nicht kannst du direkt wieder umdrehen und ins Bett gehen. Auf so eine halb anwesende Schlafnuss hab ich keine Lust. Heute werden wir erstmal die Grundlagen legen, damit du alles weitere über den Schildkampf lernen kannst. Ich hab ein Schild bei mir, das kannst du so lange wie die Ausbildung dauert haben, aber wenn sie zu Ende ist will ich es wieder haben. Kannst dir dann gerne bei mir ein eigenes Schild kaufen, ich bin ja nebenbei auch noch Rüstungsschmied. Als erstes solltest du dein Schild mal anlegen. Du wirst es kaum glauben, aber schon da fangen die ersten Fehler bei manchen Leuten an. Am besten du probierst das erstmal dann gucken wir weiter.“

    Ein paar Minuten später hatte Calintz das Schild endlich so an, das Smarian zu frieden war und mit dem Training fort fahren konnte.
    „Bevor wir jetzt mit dem richtigen Training anfangen, muss ich eben noch ein paar Sätze loswerden. Du wirst jetzt wahrscheinlich denken, was kann am Schildkampf schon so schwierig sein, das können ja so viele Leute. Wenn das zum Teil so doofe Leute können, dann kann das ja nicht sehr schwierig sein, sich da so ein Schild vor die Nase zu halten. Aber genau das ist es. Es ist schwierig mit einem Schild zu kämpfen. Was die meisten Leute glauben ist, das der Schildkampf eine ganz normale Kampfart ist, wie der Einhandwaffenkampf, aber das ist er nicht. Das Schild ist wie deine zweite Waffe. Es ist wie ein beweglicher Panzer den du bewegen musst. Es ist ein beweglicher Teil deiner Rüstung, mit dem du dich verteidigen, aber auch angreifen kannst. Zu erst werden wir mal nur das normale verteidigen mit dem Schild üben und das angreifen mit dem Schwert, während du das Schild in der anderen Hand hast. Denn das Schild darf dich ja nicht behindern. Am Anfang wirst du dich fragen warum du das überhaupt machst. Du wirst am Anfang ohne Schild besser kämpfen können, als mit einem Schild. Aber das wird sich schon nach ein paar Tagen ändern. Und ich verspreche dir nach spätestens einer Woche wirst du dein Schild immer mitnehmen wenn du aus dem Haus gehst, genau wie dein Schwert. Zwar ist es in deinem Fall eine Axt, aber das ist auch egal. Vom Grundsatz her ist es dasselbe.“ Jetzt machte Smarian eine kleine Pause, um das kommende von dem abzusondern, was er gerade gesagt hat. „Nun kommen wir zu deiner ersten Lektion. Du wirst dich mit dem Schild verteidigen. Hört sich einfach an ist es aber nicht. Ich werde dich erstmal nur auf gleicher Höhe angreifen und dir vorher bescheid sagen, das ich jetzt zu schlage. Was ich nicht sagen werde, ist mit wie viel Druck ich zuschlage. Du musst versuchen das an meiner Bewegung zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren, das ist genau wie wenn du dich mit der Axt verteidigst. Du setzt auch nicht immer gleich viel kraft dahinter, wenn du einen Schlag abblockst. Immer so viel das es ausreicht den Schlag deines Gegners aufzuhalten und das musst du jetzt beim Schild auch lernen. Nachher werde ich schneller hinter einander angreifen, auf verschiedenen Höhen und ohne Vorwarnung, aber lass uns erstmal damit anfangen. Okay bist du bereit?“ Von Calintz kam nur ein leichtes Nicken, als er seine Axt und sein Schild fertig machte. „Na dann, kann es losgehen.“

  11. #131
    Lasseko
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    Langsam erwachte Lasseko aus jenem Zustand, in welchen er vor einigen Tagen fiel, kurz nachdem er den seltsamen Trank zu sich nahm und mit seinem Schüler Tim Andersson auf dem Weg nach Faring war. Als er seine Augen öffnete und sich umschaute, merkte er, dass er im Krankenrevier der Massenunterkunft lag, jedoch erblickte er außer einer orkischen Wache niemanden."Hey", sprach er jene an, woraufhin in diese nur skeptsich anschaute."Du bist erwacht?", fragte der Ork ungläubig."Ja." Der Arenakämpfer setzte sich aufrecht auf sein Bett."Was ist passiert?"
    Voller Zweifel schaute er die Wache an und hoffte, dass diese ihm etwas sagen konnte."Vor einigen Tagen hat man dich hier abgeliefert. Was mit dir passiert ist, kann ich dir nicht sagen." Unsicher stand der Jäger auf und machte einen ersten Schritt, wobei er noch etwas Schwierigkeiten hatte und sich daher an der Wand abstützen musste. Während er die Wohnhöhle verließ, versuchte er sich an die Ereignisse kurz vor seinem Zusammenbruch zu erinnern, doch kam seine Erinnerung nur stückhaft zurück. Draußen angekommen blendete ihn das Sonnenlicht, denn lag er die letzten Tage in einer nur mit Fackeln beleuchteten Höhle und wartete dort auf einen geeigeneten Augenblick. Noch immer unsicher stand er am Eingang zum Wohnkomplex und schaute sich um, dabei erblickte er Tim und Aurelion.
    "Warte Tim", rief er seinem ehemaligem Schüler hinterher. Beide blieben stehen und schauten, woher die Stimme erklang. Währenddessen rannte Lasseko auf beide zu."Lasseko", sprach Tim gleichermaßen fröhlich, aber auch erstaunt."Ja, was ist passiert?" Noch immer waren seine Erinnerungen nicht komplett zurückgekehrt, daher erhoffte er sich von dem Mann, welcher dabei war, als er das Bewusstsein verlor, Antworten."Du bist plötzlich zusammengebrochen. Anschließend habe ich dich nach Faring gebracht und dort wurdest du dann versorgt. Der Schamane meinte, du würdest irgendwann aufwachen. Du warst in einem tranceähnlichem Zustand." Den Jäger freute es zu hören, wie er versorgt wurde, jedoch waren noch nicht all seine Fragen beantwortet."Und warum?" Er schaute den Arenakämpfer unsicher an."Das weiß ich nicht, vielleicht war da irgendwas in der Höhle, aus welcher wir die Goblins lockten?"
    Stückweise erinnerte er sich nun wieder an die Geschenisse vor einigen Tagen."Das kann wohl sein", sprach er leise und dachte nun an den Trank zurück, welchen er zu sich genommen hatte."Das kann wohl sein", wiederholte er sich nochmals und in Gedanken versunken. Die Tatsache, dass sich sein Freun Aurelion neben ihm befand, beachtete er im Moment nicht, denn zunächst wollte er sich weiter erholen, zudem war er sich sicher, dass sich noch genügend Möglichkeiten bieten würden, diesen zu fragen, wo er war, doch nun wollte er sich erstmal irgendwo auf eine Bank setzten, denn noch fühlte er sich noch nicht so gesund wie vorher. Permanente Kopfschmerzen, wenn auch leichte, bildeten eine Nacherscheinung des Vorfalls. Völlig außer Kraft lief er langsam und gemütlich zur Arena, wo er sich auf einer Bank niederließ und Erholung suchte...

  12. Beiträge anzeigen #132
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    War die Sonne schon aufgegangen, als sie selbst den natürlichen Pfad zum Schlaf gefunden hatte? Möglich, doch nun nicht mehr nachweisbar oder von irgendeiner Bedeutung. In dieser Höhle war Sonnen- und Tageslicht fern, man hatte sich tief in den Felsen gegraben, sich so unabhängig von Regen und Sturm, von wilden Tieren oder anderen Feinden gemacht, aber der Preis dafür war hoch, der Preis einer Dunkelheit, die nur das Licht von Fackeln durchbrach. Das Licht von Fackeln, oder aber das Licht der Magie, das künstliche Helle, das über alles Strahlende, wenn man es nur wollte. Doch nichts dergleichen war nun ein begehrter Wunsch der Schamanenlernenden, als diese wieder aus einem traumlosen Schlaf erwachte. Ihre Glieder waren verspannt und etwas träge, doch durch die Tage der Regeneration und der faulen Lebensart hatten sie sich schnell wieder mit der nötigen Kraft gefüllt und zu allen sinnigen und unsinnigen Schandtaten bereit. Ihr Geist bildete ein komplettes Gegenteil zu ihnen, in ihren Augen keine schweren Sandkörner, sofort konnte sie in dem dunklen Raum die matt erleuchteten Dinge fokussieren, Nah- und Fernsicht funktionierten erstaunlich gut, kein Streif oder Nebel, der vor ihnen lag. Das lange Grübeln der Nacht hatte Folgen gehabt, schon direkt nach dem Erwachen wollte sie weiterdenken, was einen Anflug von Kopfschmerzen zur Folge hatte. Doch dann war die Phase des Erwachens vorbei, ihre Konzentration galt nun wieder dem Meister, der nach einer geruhsamen Nacht ähnliche Gefühle haben musste, am Anfang noch schwer und träge, doch dann wieder einigermaßen agil und kraftvoll.

    Doch wo war er nur? Sie erschreckte sich kurz, dann senkte sich die Angespanntheit, nur um wieder zu steigen, als sie mit einem kräftigen Licht die große Höhle bis in den letzten Winkel mit Helligkeit erfüllte, ohne dabei einen zweiten Ork zu sehen. Instinktiv griff sie in die Tasche und beruhigte sich wieder, denn das Medaillon war noch immer an seinem Fleck. So oft hätte sie es schon verlieren können, so oft hätten ihr diebische Langfinger auflauern können, doch niemand hatte es gewagt, das Schicksal war ihr gnädig, das Artefakt blieb anhänglich.
    Jene Orks, die in den Gefilden der Magie schwammen, hatten die große Fähigkeit fremde Magie zu spüren, Magiekonzentrationen zu spüren. Dabei war es umso leichter, je mächtiger oder gesammelter ein Gegenstand oder eine Person war. Doch Ic'Shak war nicht aufzuspüren. Also konnte er nicht in der Nähe sein, so lautete ihre logische Schlussfolgerung. Ein Zeitgefühl hatte sie nicht, es ging hier unten schneller verloren als eben ein wertvolles Medaillon, das nur lose in ihrer Tasche lag. Also hieß es wohl oder übel warten. Mit Sicherheit würde der Geisterbeschwörer, wie ihn seine Wachen genannt hatten, ein Titel, an den sie sich erst noch gewöhnen musste und über den sie heimlich witzelte, schon bald zurückkehren. Eine gute Gelegenheit, sich die heiligen Hallen des Meisters einmal genauer anzuschauen.

  13. Beiträge anzeigen #133
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Der Tod hatte ihn beinahe gehabt. Tinquilius hatte ihn bereits spüren können. Er als Heiler wusste natürlich, wann Verletzungen tödlich waren und wie viel der menschliche Körper aushalten konnte – und doch hatte er überlebt. Wieso?
    Langsam öffnete er seine Augen. Wo war er? Er lag nicht mehr auf der Folterbank, sondern auf dem Boden. Was hatte man ihm angetan? Er fuhr sich vorsichtig durchs Gesicht, spürte bereits die Schmerzen, die die gebrochene Nase bringen würde. Doch die Schmerzen blieben aus. Als er darüber fühlte, spürte er, dass sie gerichtet worden war. Zugleich wurde ihm gewahr, dass er seinen rechten Arm benutzte, obwohl dieser von Brosh dar Urkma gebrochen worden war. Wer hatte ihn gerichtet und anschließend geheilt?
    Langsam und mühevoll stand der Priester auf. Die Kammer war leer, nur eine Fackel hing am hinteren Ende und spendete ein wenig Licht. Wenn er sich nicht ganz täuschte, befand er sich unterhalb der Erde in einem Keller. Wie tief er war, konnte er nicht sagen, schließlich hatte der Ork ihn in einem bewusstlosen Zustand nach hier unten gebracht. Ob er fliehen konnte?
    Tinquilius suchte alle Wände ab. Es fand sich kein lockerer Stein, keine kleine Öffnung, die er nutzen konnte, um, fals er dazu überhaupt in der Lage war, Wasser zu gefrieren und so den Stein zu sprengen. Es war sicherlich nicht die beste Methode, brachte sie doch viel Lärm, doch was sollte er sonst tun? In seinem noch recht geschwächten Zustand wäre er nicht dazu in der Lage, sich in eine Pfütze zu verwandeln und zu entfliehen, wenn die Tür geöffnet würde, denn ein Spalt unter dieser war nicht vorhanden.
    Langsam setzte er sich auf einen Stuhl, der frei von jedwedem Folterspielzeug zu sein schien. Er schloss die Augen und versuchte, seine Magie zu sammeln. Es klappte. Er hatte bereits vorher daran gedacht, da er keinen ekelhaften Biergeschmack mehr im Mund hatte. Wie lange er wohl hier gelegen hatte? Mehr als einen Tag? Er spürte nur, dass der Geschmack des Orkbieres verschwunden war und er zudem wieder einen recht beachtlichen Teil seiner Magie zur Verfügung hatte. Denn auch wenn der Kampf bereits einige Tage zurückliegen musste, so war es bei der Folter nicht möglich, sich zu regenerieren.
    Mit der Heilungsmagie durchforschte er sein en Körper. Neben kleineren Wunden an inneren Organen, die jedoch schon teilweise behandelt zu sein schienen, ging es ihm gut. Hatte ein Orkheiler sich um ihn gekümmert? Oder ein Schwarzmagier? Denn, soweit er wusste, waren einige im Bunde mit en Orks. Oder war es gar ein kollaborierender Magier Innos’ oder Adanos’?
    Nach einiger zeit des Überlegens schloss er damit, dass er keine Möglichkeit besaß, etwas darüber zu erfahren. Viel lieber sollte er daran arbeiten, hier hinaus zu kommen. Vielleicht konnte er sich ja nach Al Shedim teleportieren? Er stellte sich hin und schloss erneut die Augen. Langsam sammelte er seine Kräfte, während er gleichzeitig an Al Shedim dachte. Er spürte, wie die Magie eifrig wurde, immer schneller und intensiver. Seine Augen schlugen offen und er betrachtete seinen Körper. Dieser erschien in einem hellen blau. Es schien zu funktionieren. Das leise, seit langem nicht mehr von ihm gehörte Zischen erfüllte den Raum und ein kleiner, vor gleißendem Licht strahlender Punkt verließ seine Hand und wanderte in seine Höhe. Er schaffte es, er konnte es tatsächlich schaffen.
    Doch so schnell die Euphorie gekommen war, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Bevor der Zauber effektiv wurde, spürte er, wie seine Kontrolle über die Magie wieder verloren ging. War er gerade ein paar Zentimeter in die Luft gekommen, so fiel er wie ein Stein zu Boden. Was war geschehen?
    Beinahe im selben Moment als Tinquilius langsam zu seinem Stühl zurückging, hörte er Schritte, dann ein Klicken und die Tür sprang offen. Der Ork, der hineinkam, war dem Heiler nicht unbekannt: Es war sein Entführer. Was er wohl wollte?
    „Ihr“, meinte Tinquilius, hielt seine Wut zurück. „Was wollt ihr? Mich weiter foltern?“

  14. Beiträge anzeigen #134
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Tief seufzend rieb sich der Shak den Bauch. War das ein Festfressen gewesen. Zuerst des Mittags schon bis zum Anschlag vollgefuttert, sodass das Üben schwer gefallen war – nur mit großen Mühen hatte Ic es geschafft, der Kommode einen tiefen Blauton zu verschaffen – und jetzt schon wieder.
    Die letzte Kraft in sich brachte der Schamane auf, als er sich selbst die Hände auf den Bauch legte und aus den Fingerspitzen winzige Würmer erschienen ließ. Das Gefühl war derart seltsam, dass Ic einen aufkommenden Brechreiz unterdrücken musste und sofort seine Magie unterdrückte. Er fühlte sich nicht wirklich besser, er sollte wohl besser nicht mit dieser Art von Magie experimentieren. Grunzend erhob sich der Shak und trottete los. Hoffentlich war Tuk endlich erwacht, er hatte zweimal kontrolliert und beide Male hatte sie noch tief geschlummert. Aber aus einem ihm unerklärlichen Grund konnte er nicht wirklich böse auf sie sein, er war nur stolz. Sie hatte es tatsächlich geschafft, noch immer konnte er es nicht glauben.

    Je mehr Schritte der Schamane tat, desto besser wurde es mit dem überfressenen Magen. Ob das wohl an seinem kläglich gescheiterten Versuch lag, sich selbst zu heilen? Er bezweifelte es stark. Aber warum auch immer, Gehen schien die beste Lösung für das Problem zu sein und so wollte Ic noch einen letzten Kontrollblick wagen, bevor er schließlich die schlafende Schamanenlernende wecken sollte.

    Die Tür war nicht verschlossen, weder magisch noch mechanisch, schließlich wollte Ic seine Schülerin ja nicht einsperren. So unterdrückte der Schamane den magischen Schwung, der mittlerweile fast von selbst kam, wenn er die Tür öffnen wollte, schielte durch den Türspalt – und fand Tuk-Tuk hellwach. Sie stand am Alchemietisch, hielt eine Phiole – es sah verdächtig nach geriebenem Huasca aus – in der Hand und besah sie mit zusammengekniffenen Augen. Scheinbar hatte sie Probleme damit, die vernachlässigbar leicht krakelige Schrift zu entziffern.
    Ic schloss die Augen und konzentrierte sich, streckte seine magischen Griffe aus und erreichte schließlich die Tinte auf dem kleinen Fetzen Pergament, der am Glas befestigt war. Ein kühles Kribbeln durchfuhr den Körper des Schamanen und Tuks Blick veränderte sich schlagartig. Er war allerdings nicht verwirrt, verschreckt oder gar ängstlich, sondern einfach nur skeptisch. Die erste Reaktion war, dass sie sich umdrehte, zur Tür blickte – und mit einem Grinsen kommentierte, dass sie verstanden hatte, was vorgegangen war.

    Nun trat Ic ein und schloss die Tür wieder hinter sich, nicht ohne ihr den magischen Riegel vorzuschieben. Er war sich bewusst, wie sehr die Gier in seinen Augen stehen musste, aber er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Vor Aufregung hätte er laut losgegrunzt, N’Chirs Präsenz war ihm in solchen Momenten von absoluten Emotionen wieder bewusst.
    Wie war deinä Reisä, Tuk-Tuk? Warst du erfolgreich?

  15. Beiträge anzeigen #135
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Voller Entzücken über Ics magische Tricks blickte sie ihn an, ein vollmundiges Lächeln, gebleckte Zähne, strahlende Wangen, ehe sich das mimische Glück zu einem grinsenden Schalk veränderte. Der Alchemietisch war ein hervorragendes Spielzeug, zwar verstand sie noch nicht alle Gerätschaften, ihren Sinn, ihre Bedeutung, ihren Platz auf diesem höchst präzisen, genauen Tisch, bei dem sicher alles zusammengehörte und wichtig war, aber den großen Sinn, den Nutzen, die Bedeutung war ihr sofort klar gewesen. Ein Spielzeug, das sie auch unbedingt haben musste, das ihren Entschluss von letzter Nacht noch ein weiteres Mal bekräftigte und das Schicksalsrad in eine andere Richtung führte. Vor dem schon scheinbar beschlossenen Pfad hatten sich urplötzlich riesige Felsbrocken aufgetürmt, die ein Passieren unmöglich machten, eine Falle von Riesen, eine List von Räubern oder bloß der Willen der Götter. Das große Schicksalsrad in eine andere als ihm zugewiesene Richtung zu lenken, es war absurd, eine lustige Idee, denn alles schien so vorherbestimmt zu sein, obschon die Feldärztin das Gefühl nicht abstreifen konnte, aktiv in ihr eigenes einzugreifen. Auch Ic, der intelligente, der kombinierende Orkschamane hatte sich mit Sicherheit schon alles ausgerechnet, seine Antworten standen fest, Antworten auf Fragen, die noch nicht gestellt waren, sein Konzept war klar und sollte doch vollkommen überrascht werden. Überraschungen, die das Leben so lebenswert unlebenswert machten, die einen fluchen und jubeln ließen und über die man erst so, so lange danach ein Urteil fällen konnte…

    Doch zunächst einmal lief alles so, wie es laufen musste, wie die Götter es wollten, wie sie die beiden Charaktere der ungleichen und doch manchmal so ähnlichen Orks geschaffen hatten. Freude, aber hauptsächlich Gier stand dem Geisterbeschwörer ins Gesicht geschrieben und man merkte ihm an, dass er nun keine lange Geschichte hören wollte, sondern den Quell der Macht selbst in Händen halten wollte. Dann, ja dann hätte die Schamanenlernende reden dürfen, unendlich lange, aber ob Ic dann noch ein Gehör für die Worte gehabt hätte, wohl kaum.

    »Erfolgreich? Erfolgreich! Ihr euch nicht könnt vorstellen, welche Erkenntnisse ich konnte sammeln. Welche shagash… Schicksalswendungen… ich durfte erleben. Welche…«
    »Ja ja, konkretär, konkretär!«
    »Oh ja, natürlich. Ich habe gefunden viele neue Pflanzen, die uns werden sicher sehr nützlich sein, wenn wir kennen ihre Wirkung. Wir haben gefunden Rebellen und…«
    »Das Artäfakt, Tuk-Tuk, das Artäfakt!«
    Bewusst hatte sie nichts davon erzählt, dass sie einen Stammesbruder, einen Weißen Wyrm bei der Reise gefunden hatte, einen der Späher verloren, zahlreiche Probleme gehabt und natürlich, dass die Rebellen s i e gefunden hatten, nicht andersherum. Doch sie hätte dem Geisterbeschwörer auch von fliegenden, gehörnten Wiederkäuern erzählen können, er hätte nur immer weiter gefragt, an der Schwelle zu einem Infarkt aus Auf- und Erregung. Schließlich stoppte sie in ihrem Bericht, kramte aus der Tasche das Medaillon hervor und ließ die Klappe ausrasten, woraufhin sich die fünf Fingerknochen des Gar’Zing zeigten.
    »Hier… das ist es!«
    Für einen Moment waren sie beide gleichermaßen von dem Anblick gebannt, aber dann schnappten die Klauen des Geisterbeschwörers zu, er wollte es unbedingt berührten, selber haben. Allerdings, damit hatte die Weiße Wyrm gerechnet und blitzschnell die Klappe geschlossen und das Medaillon zurückgezogen. Ic war zu langsam, so wie er immer zu langsam sein würde, die Reflexe der Tuk-Tuk waren einfach zu gut und ihr harter Einsatz und das Üben mit Sylvie, dem Morraweibchen, hatten sich gelohnt.
    »Einen Moment, mein Meister. Ihr doch nichts wollt vergessen, nicht wahr?«
    Der Graue knurrte mürrisch, teils wütend, teils konsterniert. Wenigstens wusste er, dass er gar nicht erst mit Gold ankommen musste.
    »Arrrghhh…«, fing er an zu gurgeln »du bist noch nicht bereit für mähr…«

    Er drehte sich um und schien sich zu verstecken, hätte die Orkin Gedanken lesen können, hätte sie gesehen, dass der Geisterbeschwörer nur noch nicht die Belohnung bieten konnte, die vermeintlich von ihr angestrebt wurde, weil er sie selber noch nicht beherrschte, doch da kam das Schicksal ihm zu Hilfe, besser gesagt, die Feldärztin mit ihrer Überraschung.

    »Aber, aber, mein Meister, ihr doch noch gar nicht wisst, was ich will. Ihr gestern davon spracht, dass ihr beherrscht sagenhafte Fähigkeiten, sagenhafte Heilung. Ich sehe euer Heim, dieser Tisch, diese Werkzeuge… wie ihr wisst, ich bin ebenfalls Heilerin, doch ich mit Pflanzen und anderen Werkzeugen arbeite. Ihr dabei scheint viel mehr zu wissen, mich überraschen zu gut. Es nur eines gibt, was noch wichtiger ist als die Magie. Die eine, wahre Aufgabe, zu helfen unseren Brüdern und Schwestern, zu helfen unserem Volk, zu helfen jedem, der unsere Hilfe braucht. Darüber zu lernen, ich will. Meine Fähigkeiten verbessern, um nachzukommen meiner Aufgabe noch besser. Einst einen großen Schamanen und Heiler ich sah, er hatte Fähigkeiten, die verbanden beides zusammen und er vielen Orks und Morras konnte retten ihr Leben. Seine Fähigkeiten, ich möchte lernen ebenso. Zeigt mir sie und ihr bekommt das Medaillon. Mein Geschenk an den Geisterbeschwörer, eure Weisung für die Schülerin. Zeigt euren Großmut und eure Großzügigkeit, mein Meister und seid gewiss, dass ich werde euch weiter dienen.«

  16. Beiträge anzeigen #136
    Provinzheld Avatar von Die Schamanen
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    Die Schamanen ist offline
    Korex war ein alter Schamane, er hatte eigentlich keine Lust mehr sich mit Schülern herum zu ärgern. Er wollte nur noch seine Ruhe aber ein letztes mal hatte er zugestimmt, warum wusste er selber nicht. War es das Pflichtgefühl oder lag es vielleicht doch an dem jungen Schamanenlehrling. Eigentlich spielte es aber auch keine Rolle, er hatte zugesagt und nur das zählte und nun würde er seinen Schüler nach bestem Wissen und Gewissen ausbilden.

    Langsam lief Korex zu dem Treffpunkt bei der Arena, eilig hatte er es in seinem Alter nicht mehr und wem das nicht passte konnte direkt zu Beliar fahren. Schon von weitem konnte der alte Schamane seinen neuen Schüler sehen, wie er ungeduldig auf ihn wartete und nun machte er noch langsamer, denn Geduld war eine Tugend die er sehr zu schätzen wusste und so wollte er Shar’ok etwas prüfen. Irgendwann dachte er dann aber auch, das es reichen würde und näherte sich seinem Schüler.

    "Rok Tar!"

    "Wir fangen gleich an. Wichtig ist die Grundstellung und ich dir zeigen heute noch Grundschläge."


    Korex war recht schweigsam und daher zeigte er seinem Schüler genau wie er stehen musste um einem festen Stand zu haben und danach zeigte er ihm die Grundschläge, die sicher nicht schwer waren, man aber können musste, darauf bauten alle weiteren Schläge auch. Als Shar’ok nickte und es verstanden zu haben schien zog sich der alte Schamane wieder zurück, er würde morgen wieder an der Arena sein und so lange hatte der junge Schamanenlehrling auch Zeit zum üben.

    Shar'ok

  17. Beiträge anzeigen #137
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Resigniert schüttelte Ic den Kopf. Schon während die Schamanenlernende gesprochen hatte, hatten sich in seinen Gedanken Wege und Möglichkeiten gebildet, wie er ihr das Medaillon hätte entwenden können. Aber das würde er nicht tun. Er stand nicht in der Position, in der er bestimmen konnte.

    Der Schamane blickte sich um und sah in die großen, erwartungsvollen Augen seiner Schülerin. Nachdenklich ging er einige Schritte um sie herum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Die Heilung. Er hatte nicht die Zeit dazu, sie zu unterrichten. Er musste den dritten Kreis erlernen. Und er hatte Pläne, die keinen Aufschub duldeten. Erst recht nicht, wenn er jetzt dazu bereit war, sie zu vollführen.

    Aber es beeindruckte ihn, wie Tuk über die Heilung redete. Er selbst hatte genauso gedacht, bevor er in dieser Kunst unterrichtet wurde. Jetzt allerdings wusste er es besser. Die Orks zogen nicht mehr in Schlachten, er wurde nur noch für kleine Weh-Wehchen missbraucht. Aber sollte sie lernen, was sie lernen wollte. Der Steigerung ihres magischen Könnens wollte er nicht im Wege stehen.

    Nein, Tuk-Tuk, ich werdä dich nicht in der Heilung unterweisän.
    Aber jemand anders wird es tun. Du wirst dich ins Kastell des Zirkäls um Xardas in Bakaresh begebän. Dort wirst du nach eineäm Hohepriestär namäns Ceron suchän. Er ist Lehrmeistär der Heilkunst. Es mag sein, dass er dich nicht unterweisän will. Aber ich...könntä...dir ein Empfehlungsschreibän mitgebän.


    Erwartungsvoll blickte der Shak seine Schülerin an. Er war sich sicher, dass Ceron sie unterrichten würde, wenn er ihre magische Kraft spüren würde. Und er wusste auch, dass sein Schreiben nicht sonderlich viel ausrichten würde. Es war mehr symbolisch. Es zeigte seinen Willen, dass Tuk unterrichtet wurde. Und sie wusste genau, was er dafür wollte, verlangte, forderte.

    Der Schamane ging hinüber zum Bücherregal und bückte sich, entnahm aus dem untersten Regal einen Kasten, wo sich mehrere Pergamentrollen und eine Schreibfeder befand. Hastig krakelte er einige Worte auf das Papier, in denen er den Schwarzmagier bat, seine Schülerin in der Heilkunst zu unterrichten. Sie habe außerordentliches magisches Talent und würde die Funktion der Mentorin in dieser Kunst für die Orks übernehmen, sodass er sich nicht mehr mit den Magiern dieser Rasse plagen müsse. Schwungvoll unterschrieb Ic und steckte den zusammengefalteten Brief in einen Umschlag. Daraufhin beschwor er eine Flamme, über der er den Stempel erhitzte, mit dem er sein Schreiben versiegelte.

    Das Schreibwerkzeug wieder verstaut kehrte der Shak zu Tuk zurück. Verlockend wedelte er den Brief durch die Luft. Es erstaunte ihn, wie gut er sich unter Kontrolle hatte, nicht nervös oder gehetzt gewesen war. Aber auf seiner Stirn stand der Schweiß, voller Erwartung, wie Tuk reagieren würde. Es würde seine Zukunft entscheiden.

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    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Es war zweifellos eindeutig, was beide voneinander wollten, Ic wollte das Artefakt, die Feldärztin die Empfehlung für jenen Ceron, einen Menschen, wie es sich anhörte, einen Menschen, den er Hohepriester nannte, einen Menschen, der irgendwo lebte, jedoch an einem Ort, den sie nicht kannte, Kastell des Zirkel um Xardas in Bakaresh, wo auch immer dieser geheimnisvolle Ort war. Das Geschäft war schon gemacht, es gab keim mehr Zweifel, dass es nicht zustande kommen würde, doch noch war die Gierige nicht zufrieden, war unersättlich, wollte den Geisterbeschwörer auspressen wie eine Südfrucht und doch hatte sie den Schneid es zu tun, war es doch keine eigennützige Selbstbereicherung, dienten die Forderungen doch nicht ihr selber, sondern nur ihren treuen Gefährten, die ebenfalls für dieses Medaillon, das nun an Ic übergehen sollte, ihr Leben riskiert hatten, bereit waren ihm zu dienen. Das vierte Mitglied sollte nicht belohnt werden, das erste Mal, dass sie hart blieb, nicht diplomatisch vermittelte, in dem arroganten, jungen Späher einen orkischen Bruder, sondern nur den gefährlichen, nervigen Parasiten sah. Es war eine stille, späte Rache, auch wenn es sich nicht so anfühlte. Tuk-Tuk verhandelte hart und war doch bereit sich für ihre dienenden Begleiter aufzureiben, im Stile eines großen Feldherren, der strategisch clever nicht nur an sein eigenes Wohl dachte.

    »Ihr habt alles gemerkt? Der Späher Huntarg, den ihr mir habt zugewiesen, sowie die beiden Söldner Sylvie und Seloron sich haben ebenso geopfert und ebenso heldenhaft gekämpft. Ihnen der wahre Ruhm gebührt und so sie sollen nicht ohne Ehre bleiben. Entlohnt sie würdig und angemessen, wie ihr tut das, ich werde überlassen eurem Willen.«

    Sie reichte ihm das Medaillon, doch war nur bereit es ihm auch zu überlassen, wenn er einwilligen würde. Doch was hatte er schon für eine Wahl. Er hatte genügend Gold und Reichtümer, doch viel wichtiger, er hatte die Macht, die Leistung der Drei anerkennend zu würdigen. Es war für ihn keine große Belastung und so würde er mit Sicherheit zustimmen.

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    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Scheinbar war Tuk nicht auf dem neuesten Stande. Er sollte ihnen Ehre zukommen lassen? Er mochte sie für ehrenvoll halten, doch das half im Moment gar nichts. Er hatte nicht mehr die Befugnisse, die erbärmlichen Wesen im Rang steigen zu lassen. Aber im Moment würde er alles tun, was Tuk von ihm verlangte, sofern er endlich dieses Medaillon kriegen würde. Fest blickte er seiner Schülerin in die Augen, nickte.

    Sie werdän angemessän gewürdigt und entlohnt werdäns.

    Tuks Züge schienen entspannter, ihr Griff lockerer. Sanft glitt das Schmuckstück in die zitternden Händen des Schamanen, der einen Moment lang den Atem angehalten hatte. Er hatte es. Es war sein. Er würde nicht scheitern. Die Finger fest geschlossen sog er die Magie auf, die diesem alten Gegenstand inne wohnte, über den er in der Zeit von Tuks Absenz so viel gelesen hatte. Es war nicht nur ein symbolischer Machtwert, nein, die Kraft war real. Bilder zogen sich durch die Gedanken des Shaks, Bilder, in denen seine Macht ungezügelt war, in denen seine Magie alles übertrumpfte, in denen er allein die höchste Macht war, wo niemand auch nur annähernd an ihn herankam.

    Tief durchatmend legte Ic das Artefakt beiseite und wuselte zu dem Sofa hinüber. Er beugte sich über die Rückenlehne und kramte aus dem Zwischenraum drei prall gefüllte Goldbeutel hervor. Grinsend bemerkte der Grauhäutige, dass er genau wusste, was Tuk nun denken musste. Sie würde beinahe schon schockiert sein, dass er, ihr Meister, es tatsächlich für notwendig hielt, sie mit schnödem Gold zu entlohnen.

    Tuk-Tuk, du wirst auf deinäm Weg nach Bakaresh an Lago vorbeikommän. Du könntäst mir noch einän weiterän Dienst erweisän...du weißt, was ich aus Lago benötige...

    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ic war ein riskantes Spiel eingegangen. Mittlerweile war ihm Tuk vertraut, aber er konnte nicht wissen, welch unbekannte Züge in ihr wohnen mochten. Sie konnte sich nun, da sie alles hatte, was sie wollte, das Medaillon schnappen und blitzschnell verschwinden – sie würde die Türe öffnen können. In einem Kampf würde sie dem Shak überlegen sein, denn er hatte keine Waffe. Tuk hingegen verfügte über eine hervorragende Körperbeherrschung, mit dem es ihr auch trotz Mangel an Kraft gelingen würde, ihren Mentor zu bezwingen. Der ersehnte Schmuck lag kaum einen Meter von ihr entfernt. Es war ein Vertrauensbeweis an die Schamanenlernende, ein Vertrauensbeweis, der sie dazu bringen sollte, ihm diesen Gefallen zu tun.

    Bevor sie antworten konnte, schritt Ic den Raum mit langen Füßen ab und platzierte das Gold auf dem Tisch. Dann trat er an die Türe und entriegelte sie magisch.
    Halt, einäs noch...du wirst dich zu den Schamanän begebän und dir dort eine neuä Robä abholän. Es ist nur den vollwertigän Schamanän erlaubt, die Heilung zu erlernän. Also, Schamanin Tuk-Tuk...wirst du mir diesän Gefallän tun?

  20. Beiträge anzeigen #140
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Gold… ausgerechnet Gold… dieses schwere, stinkende, unnütze Metall. Es gab kaum etwas, mit dem man sie mehr strafen konnte, noch einmal sollte sie diese wortwörtlich schwere Bürde durch das Land tragen, nur um dem Meister sein Kraut zu holen. Es war ein Botendienst, ein Lakaiendienst, vorbei die Zeiten, in denen eine junge Orkin mit glänzenden Augen vor dem Schamanenmeister stand und dankbar für eine solch niedere Arbeit war. Trotzdem oder gerade deswegen nickte sie nur, nahm die Goldbeutel ohne Widerworte an, wagte keinen Widerspruch, lehnte sich nicht dagegen auf. Es war nur eine Bitte… ein Gefallen, die sie Ic'Shak gerne erfüllte. Er war trotz allem ihr Meister, die wichtigste Bezugsperson zu Macht, Wissen, Einfluss und sozialen Kontakten. Außerdem hatte die… Schamanin – etwas, was man sich auf der Zunge zergehen lassen musste, an das sie sich noch gewöhnen musste, was aber mit Sicherheit schon bald vollzogen wäre - keinen Grund, unzufrieden zu sein. Alle ihre Forderungen, viel mehr ihre Bitten waren durchgekommen, zwar musste es nun noch an die Umsetzung gehen, aber sie vertraute dem Geisterbeschwörer, sein Wort zu brechen, das traute er sich nicht und wenn doch, hatte sie ihn noch mehr in der Hand als ohnehin schon. Tuk-Tuk war sich sicher, dass Huntarg, Sylvie und Seloron ihre Belohnungen bekommen würden und das schon sehr bald. Doch ein weiterer Grund für ihre Ruhe und Gelassenheit lag in ihrer Reise, erstmals spürte sie das veränderte Bewusstsein in Relation zu Forderungen und Bitten, es waren nur Nuancen, schließlich hatte sie die Reise nicht komplett umgekrempelt, zu einer anderen Tuk-Tuk gemacht, aber der wieder gefundene oder verstärkte Glauben, die Begegnung mit den tiefsten Ängsten, dem eigenen Horroralptraum, das Sterben und Kämpfen ihrer Kameraden, hatte sie bescheiden und demütig gemacht. Mit einem gehörigen Batzen an Forderungen war die Schamanenlernende zu dem großen Geisterbeschwörer gekommen, als sie nun – zusammen mit Gold und Empfehlungsschreiben – wieder die Höhle verließ, war sie Schamanin und hatte alles erreicht, was sie erreichen wollte. Es war ein Tag des Jubels, der Freude und des Triumphes, doch dies alles konnte sie nicht genießen oder offen an den Tag legen. Die Bescheidenheit lehrte Ruhe und ließ höchstens eine stille, innere Freude zu. Sie musste sich rüsten, schon bald wollte sie die Reise beginnen, die Reise ins geheimnisvolle Bakaresh, das fremde Land.

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