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    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    "Angst oder nicht Angst, ich bin müde und hab Durst, also lasst uns sehen, wer da seine Zelte aufgeschlagen hat." Renya beschleunigte ihre Schritte in Richtung des kleinen Lagers. Einen Moment lang überlegte sie, ob es nicht vielleicht klüger wäre, sich etwas langsamer und vorsichtiger den Zelten zu nähern, doch erst gestern hatten sie ja bewiesen, dass sie nicht grade die besten im Anschleichen an ein Lager waren. Zumindest ich nicht... dachte die schwarzhaarige Südländerin leicht selbstironisch, immerhin war hauptsächlich sie es gewesen, die Lärm gemacht hatte.
    Hier in der Wüste gab es zwar kaum trockene Äste, auf die man treten konnte, andererseits bot der Sand auch kaum eine Möglichkeit für ein Versteck. Jemand im Lager musste nur in ihre Richtung blicken und dann war es völlig egal, wie leise sie sich bewegten. Daher war es vielleicht gar nicht so schlecht, einfach plötzlich am Rande des Lagers aufzutauchen.
    Während sich Renya den Zelten näherte, betrachtete sie die Umgebung des Lagers. Im Schein des Feuers sowie des Mondes und der Sterne liess sich erstaunlich viel erkennen. Zwischen den Palmen gab es eine Stelle, die glitzerte und funkelte, anscheinend Wasser. Das musste tatsächlich eine dieser Oasen sein, über die sie früher am Tag noch nachgedacht hatte. Auch einige menschliche Gestalten tummelten sich im Feuerschein. Männer und Frauen, den Umrissen ihrer Gewänder nach zu schliessen. Waffen konnte sie keine entdecken, was aber nicht zu bedeuten hatte, dass es nicht doch irgendwo welche gab, wahrscheinlich in den Zelten. Wer hier draussen ohne Waffen unterwegs war, überlebte wahrscheinlich nicht lange. Dennoch machte das Ganze einen eher friedlichen Eindruck.
    "Guten Abend!" sprach Renya laut, aber doch mit einem etwas bangen Herzen, als sie endlich das erste Zelt erreicht hatte. Die Menschen am Feuer sprangen auf oder wandten sich in ihre Richtung und schienen nicht genau zu wissen, was sie von dem unerwarteten Besuch halten sollten. Währenddessen waren Redsonja und Blutfeuer neben Renya getreten und gemeinsam schritten sie nun langsam, mit leeren Händen, auf das Feuer zu.
    "Seid uns gegrüsst und willkommen, fremde Wanderer!" Den Worten folgte eine Verbeugung von einem der Männer. Renya erkannte den seltsamen Akzent sofort wieder, den sie in ähnlicher Weise schon in Bakaresh zu hören bekommen hatte. Nun sprach Redsonja: "Wir sind tatsächlich Fremde, Fremde in diesem Land. Und erschöpft vom Wandern im heissen Sand." Der Mann verbeugte sich erneut und antwortete: "Dann nehmt unsere Gastfreundschaft an und teilt mit uns Wasser und Brot."
    Diese Aufforderung mussten sie sich nicht zweimal sagen lassen. Nachdem sich alle gegenseitig bekannt gemacht hatten, setzten sie sich in einem weiten Kreis um das Feuer. Früchte und Fleisch, beides hauptsächlich getrocknet, und dünnes Fladenbrot wurde verteilt, dazu gab es frisches Wasser aus dem kleinen Teich und während dem Essen kamen die drei Frauen mit den Fremden ins Gespräch. Anscheinend waren sie auf eine Familie der Nomaden gestossen, die mit ihrem Hab und Gut durch die Wüste zogen.
    Nach dem Essen holten zwei der Nomaden Instrumente hervor und spielten leise, aber doch irgendwie mitreissende Musik. Es wurde Tee gekocht und schliesslich machte eine Wasserpfeife die Runde. Bei dieser Gastfreundschaft und einfachen Fröhlichkeit vergass Renya ihre Müdigkeit und genoss den Abend zusammen mit ihren Gefährtinnen und diesen herzlichen Menschen, die sie erst gerade kennengelernt hatte und von denen sie dennoch wie eine alte Freundin bewirtet wurde.

  2. Beiträge anzeigen #142
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Der Mann saß in einem bequemen Sessel, der direkt vor dem eigentlichen Hauseingang stand, über ihm befand sich eine Art Vordach, das die lästigen Sonnenstrahlen für den sehr blassen Mann fernhielt oder zumindest dämpfte. Heiß war es aber trotzdem noch genug, allein der Boden hatte sich seit dem Mittag ordentlich aufgewärmt, Spiegeleier konnte man wohl trotzdem noch nicht darauf braten, aber viel fehlte keineswegs mehr. Der blasse Kerl gab sich sehr schnell als das zu erkennen, was er auch in Wirklichkeit war, nämlich nichts anderes als ein ganz großer von den Fischen im Becken des Sumpfkrauts, will heißen, der Mann an der Quelle, will sagen, der heißeste Dealer von ganz Lago, ein Titel, der nicht unbedingt für sehr viel Begeisterung bei anderen Sumpfkrautsüchtigen sorgte, aber man musste das positiv sehen, immer noch besser als nur ein ganz kleines Würstchen, pardon, ein Nichts zu sein. Oder erst abhängig und süchtig, dazu noch mittellos und… kurz, er war genau das richtige Weißbrot für die Feldärztin, die Person, die sie die ganze Zeit gesucht hatte und für die sie tagelang durch die Wälder Myrtanas gestreift war. Der Tipp des anderen Fremden hatte sich also als goldrichtig erwiesen und genau das war das Stichwort zur späten Runde. Gold. Denn genau um jenes Gold ging es schon seit Stunden, seit den Nachmittagsstunden war dies das beherrschende Thema gewesen und noch immer schien kein Ende in Sicht zu sein.

    Sonderlich charismatisch war der Mensch ja nicht gerade, aber er wusste sehr wohl mit Geschäftspartnern umzugehen und sie einzuordnen. Dachte er jedenfalls. Auch mit Tuk-Tuk machte er Geschäfte, das sie eine Orkin war schien ihn nicht wirklich zu beunruhigen, er wusste schließlich, wo er war, in Lago nämlich. Was er nicht wusste war, dass es noch Personen gab, die von der Macht des Goldes nicht korrumpiert waren und selten naiv damit umgingen. Genau an jener Naivität sollte der Händler am Ende scheitern… und doch noch ein gutes Geschäft machen. Vermutlich war das auch der einzige Grund, warum dieser stundenlange Feilschhandel noch ein Ende fand, ein befriedigendes, obwohl die Feldärztin kaum mehr stehen konnte, so erschöpft war sie von dem vielen Geplapper.

    Das erste was er wissen wollte war, ob sie die Ware, das Sumpfkraut, denn auch bezahlen konnte, worauf sie ihm die vollen zwei Säcke zeigte. Diesen – allgemein eher schwachen Handelszug – hatte der Händler natürlich nicht erwartet und war einige Minuten perplex, doch auch wenn er noch so gierig das Gold haben wollte, sie gab es nicht aus der Hand, denn der Morra wollte kaum etwas von dem Gegenwert rausrücken, verständlich, wer wollte das schon…
    Erst nach zwei Stunden lagen endlich genügend Mengen auf dem Tisch, das man von drei Paketen sprechen konnte, denn Tuk-Tuk mochte zwar naiv mit Gold umgehen, von Pflanzen jedoch verstand sie etwas, genau wie von Paketen und Mengenbezeichnungen. Ic'Shak hätte ihr den Kopf abgerissen, wäre sie mit der anfangs angebotenen Menge zurückgekommen, die in etwa einhundert Gramm betrug. Lächerlich. Am Ende sollte es knapp ein Pfund werden, aber anstatt die Menge über drei Pakete zu verteilen, verstaute es der Händler in ein einziges. Doch das war auch schon das einzige, worin sie übereinstimmten, dafür war sie auch gerne bereit, neben dem Inhalt der zwei Beutel die Beutel selber abzugeben. So tragisch war dies ja nicht und sie hatte nun ohnehin nichts mehr, um die schweren Lederteile zu füllen.

    Wer jedoch dachte, dass damit das Ende erreicht war, der irrte sich. Bis tief in die Abendstunden hinein, bei mittlerweile fahlem Kerzenlicht und Wein für den Morra sowie Wasser für den Ork, versuchte der Mann noch den Goldpreis zu erhöhen oder das Gewicht erneut zu drücken. Doch irgendwann musste auch er einsehen, dass Tuk-Tuk ihm ihr gesamtes Goldvermögen – er errechnete 467 Münzen, die einst einmal glatt 500 betrugen, mit denen sie aber auch noch die Reise finanziert hatte – überlassen hatte und am Gewicht nicht mehr drehen ließ. Am Ende des Verhandlungsmarathons, der auch deutliche Spuren im Gesicht des "Krautmenschen" in Form von Erschöpfung, Schweiß und ein paar Falten mehr hinterlassen hatte, kam ihm noch eine abstruse Idee:

    »Dann schickt mir ihr oder euer Meister eben das zusätzliche Gold später. Oder ich hole es mir, wenn ich oder einer meiner Boten mal in der Nähe einer Orkstadt sind. Oder…«
    Schließlich hatte sie genug gehört und machte eine Geste des Verlassens, in dem sie von ihrem Stuhl aufstand und sich erhob.
    »Kintash borgatum eist nenw gerukarth borgatum spiez. Ein Sprichwort aus Sprache der Orks, es heißt: Eifrige Denker sehend vorn. Nein… Moment, so das nicht ganz stimmen kann. Ihr entschuldigen müsst, aber eure Sprache noch nicht ich spreche sehr gut. Ich glaube, wenn ich richtig erinnere mich, es heißt: Denke eifrig und sieh nach vorne. Ja, so ist es. In diesem Sinne ihr solltet handeln. Denn noch vor dem letzten Schluck, euch werden fallen Lider zu.«
    »Denke eifrig und sieh nach vorne, ja? Den Spruch muss ich mir merken. Na schön, nehmt das Paket, aber beim nächsten Mal…«
    »Ich es ausrichten werde, mein Meister ein großer Ork ist, er euch wird danken sicher.«

    Endlich war die Folter vorbei, sie hatte das Paket, genau zu den Konditionen, wie Ic'Shak es berechnet hatte. Diese Menschen, sie hatten wirklich Charakterzüge, dieser hier hatte wohl jede Münze zweimal umgedreht und dies nicht nur wortwörtlich gemeint. Aber nun hatte er endlich sein Gold und sie das Kraut. Es war schon getrocknet, zerstampft und zerkleinert. Selbstverständlich wusste sie als Kräuterkundige, das man Kraut so länger haltbar machen konnte, doch ein Gutes hatte das ganze Gespräch gehabt, sie hatte dem Mann nahezu jede Information über die Pflanze aus der Nase gezogen und wusste jetzt viel, viel mehr über dieses ominöse Sumpfkraut. Es war immer gut zu wissen, was der Meister da wirklich begehrte, je mehr sie darüber wusste, umso besser war es für ihre Ausbildung bei ihm.

    So weit so gut also, der Auftrag in Lago war passe. Ohne lange Umschweife suchte sie einen Punkt in Lago auf, um den nichts drum herum stand und sie etwas Platz hatte, ehe sie, das Paket gut an ihrer Hüfte verstaut, die Konzentration forcierte und ihren Geist auf Faring und die magischen Ströme konzentrierte. Am Anfang noch leicht ungewohnt da schon länger nicht mehr angewandt, verschmolz sie schon bald wieder mit den magischen Energieflüssen, sog sie in sich auf und entlud sie schließlich in einem einzigen Moment. Für eben jenen leuchtete es in der Siedlungsmitte von Lago, unweit des Sumpfkrauthändlers, hell auf, ehe sie lautlos in den Magieströmen verschwand und sich geradewegs auf nach Faring machte. Die Zeit der Einsamkeit und der ruhigen, besinnlichen Tage war vorbei, es wollte wieder gelernt werden, die Gemeinschaft, die Horde erwartete sie.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #143
    Schwertmeister Avatar von Palin
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    Palin ist offline
    Der Wind wehte dem jungen Schüler direkt ins Gesicht, sodass ihn die Reptillien nicht riechen konnten. Jedoch bließ der Wind ihm auch jede Menge feiner Sandkörner in das Gesicht, insbesonders die Augen, was ihn ein wenig behinderte. Doch er war ein robuster, widerstandsfähiger Nordmarer, sodass er deswegen nicht von seinem eigentlichen Ziel, einer Gruppe Snappern, die er für Rhen erlegen sollte, ablenken ließ. Zwar sind Snapper dieser Größe nicht besonders kräftig oder schnell, es waren nur Snapper, die noch nicht komplett ausgewachsen waren, doch sie hatten schon alles, um dem Mann einige Wunden zuzufügen: scharfe Zähne und Krallen, eine beachtliche Geschwindigkeit und viel Ausdauer. Daher kamen Palin auch ein paar Zweifel auf, ob diese Mission von Rhen echt gemeint war oderes nur ein Himmelsfahrtkommando war, um seinen Schüler loszuwerden. "Ich habe die Befürchtungen, dass Rhen mich hier langsam aber sicher der Wüste aussetzuten will und mich so sterben lässt. Schließlich können schon erfahrene Krieger mit mächtigeren Waffen große Probleme gegen Snapper bekommen, was soll ich dann mit einem Speer, der nichts aushält, gegen eine ganze Gruppe Snapper tun? Es sind ja nicht nur zwei, drei Stück, es sind sechs Snapper, alle bereit, um mich zu töten. Die wurden bestimmt von diesem verdammten Rhen hier her gelockt, um mich, Palin, zu töten. Aber das werde ich nicht zulassen. Ich werde dann gleich zurück zu Rhenn gehen und ihm sagen, dass ich diese Mission aus rationalen Gründen nicht machen kann. Zwar wird er mich dann zusammenbrüllen wie ein Befehlshaber der Garde, doch das ist mir relativ egal. Ich bin nicht auf ihn angewiesen, schließlich bin ich ein Nordmarer." murmelte er leise vor sich hin, um dann langsam, aber sicher zurück zur Oase zu gehen. "Nur keinen falschen Schritt tun, nur nichts falsch machen."
    Batsch. Das Glück war definitiv nicht auf der Seite von Palin, denn sonst wäre er nicht über einen Stein gestolpert und wäre nicht mit einem lauten Geräuch in den Sand gestürzt. "Verdammt!" schrie er verzweifelt, als er die Meute von Snappern hinter sich erblickte. "Nichts wie weg!" Er nahm seinen Speer in die Hand und rannte los. Trotz der Hitze der Wüste rannte er als wären Snapper hinter ihm her. Die Oase war ungefähr hundert Schritt entfernt und wie nicht anders erwartet, schlief Rhen ruhig unter einer Palme und träumte davon, wie er seinen Schüler am besten loswerden könnte. Das dachte der Nordmarer zumindestens. "RHEN! WACH AUF!" schrie der schwarzhaarige Mann verzweifelt während er merkte, dass ihm langsam die Kräfte ausgingen. Doch er war zum Glück fast an der Oase, dicht gefolgt von den Snappern. "Ich hoffe, die mögen kein Wasser!" dachte er nur, sprang über seinen verdutzten Lehrmeister und mit einem zweiten Satz ins Wasser der Oase, wo er erst einmal soweit hinein ging, dass er gerade noch stehen konne. Schwimmen konnte er mit seinem Brustschutz aus Erz vergessen. Und er hatte diesmal Glück. Einer der Jungtiere sprang in das Wasser, etwa auf der Höhe von Palin, konnte dort nicht mehr den Boden erreichen, zappelte ein paar Schlage, bevor es dann langsam, aber sicher unterging. Die anderen Tiere sahen wie ihr Freund in der Flüssigkeit sein kurzes Leben aushauchte und wichen vom Wasser zurück, ohne dass sie den Lehrmeister bemerkten, der hinter ihnen aufwachte und fragte: "Was ist denn hier um alles in der Welt los?" Die Snapper, wütend über den Verlust eines Freundes und die Tatsache, dass ihre Beute in Sicherheit war, drehten sich zu dem liegendem Mann um.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #144
    Ritter Avatar von Rhen
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    1…2…3…4…5! Rhen konnte wieder zählen, das war doch etwas. Dies war schon etwas Besonderes. Immerhin war gerade in Meditation gewesen. Fünf Snapper… Das waren eigentlich recht viele, aber waren es nicht sechs gewesen? Der Blondschopf schaute sich um und er blickte Palin, der im Wasser stand. Im Wasser war ebenfalls ein Snapper zu sehen, dieser lag jedoch auf Grund. Wahrscheinlich war dieser ertrunken. Er überlegte, was wohl geschehen sein könnte, als ihn eine Art Fauchen aus seinen Tagträumen holte. Anscheinend hatten die Snapper beschlossen, ihn anzugreifen. Der Ruinenwächter schüttelte den Kopf. Das war bestimmt ein schlechter Witz. So sehr kann doch Palin gar nicht versagt haben. Dieser würde eine gewaltige Predigt zu hören bekommen.

    Dafür war jedoch keine Zeit, immerhin waren diese Biester noch nicht verschwunden. Rhen schnappte sich seinen Speer und machte ein paar Schritte auf die Tiere zu. Diese belauerten ihn noch. Ihre Augen waren einzig und allein auf seinen Körper fixiert. „Palin, die sind abgelenkt.“ Doch der Nordmarer rührte sich nicht. Er setzte sogar einen ‚Jetzt kannst du selber sehen, wie du da heraus kommst’ - Blick auf. Der Nomade wurde wütend. Er stampfte auf den Boden und schrie so stark er konnte. Die Snapper wirkten eingeschüchtert. Vier machten sogar einen Schritt zurück, nur der Rudelführer blieb an Ort und Stelle stehen. Dumme Tiere! Es ging Alles sehr schnell. Rhen nutzte es aus, dass die Snapper so überrascht waren und stieß mit seinen Speer nach Vorne. Er traf das Alpha-Männchen am Kopf. Die Speerspitze brach die Schädeldecke auf. Als Rhen seine Waffe wieder zurückzog, war das Tier schon tot. Schnell schleuderte er seinen Speer gegen einen anderen Snapper. Der Speer traf die Brust des Tieres und blieb stecken. Man hörte ein kurzes pfeifendes Geräusch. Er hatte die Lunge getroffen. Nummer 2! Rhen zog sein Schwert und wich einer Attacke aus. Fast hätte er einen Fuß weniger gehabt. Der Ruinenwächter erinnerte sich an seinen Ausbildung zum Schwertmeister und schlug von Oben auf den Angreifer herab. Dieser konnte ausweichen, doch Rhen setzte nach. Er startete eine Angriffsfolge und traf mit einem schnellen seitlichen Schlag die Schläfe des Tieres. Mit einem weiteren Hieb schlug er den Kopf ab.

    „Palin, wenn du nicht gleich deinen Arsch aus dem Wasser bewegst und die zwei Snapper hier erledigt, dann wirst du nie mehr vor irgendetwas wegrennen können.“ Diese Aussage ließ Freiraum für Interpretation. Einmal war es möglich, dass der Nomade seinen Schüler töten würde. Das wäre wohl der einfachste Weg und nicht sehr qualvoll. Variante zwei war da schon ausgesprochen gemeiner. Die Beine des Anderen zu amputieren war nicht gerade das Netteste, was er jemals gemacht hatte. Der Blondschopf funkelte den orkjäger finster an. Dieser setzte sich langsam wieder in Bewegung.

  5. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #145
    Schwertmeister Avatar von Palin
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    Palin ist offline
    Die ganze Kleidung von Palin hatte sich mit dem Wasser der Oase vollgesogen, was den Wiederaustritt aus dem Wasser nicht gerade erleichtete. Im Gegenteil, sie hingen jetzt schwer und behinderlich am Körper des Orkjägers herab. "Es war doch keine so gute Idee, ins Wasser zu rennen. Aber was soll man anderes machen? Ich hatte ja nur die Wahl zwischen meinem Leben und das von Rhen. Da habe ich mich für meins entschieden, das ist ja wohl klar. Jetzt sollte ich denoch meinem Lehrmeister helfen, diese nervigen Snapper zu besiegen. Ich hoffe, dass mein Speer das noch durchhält." dachte der junge Palin und stieg aus dem Wasser, um mit dem Speer in der Hand den Kampf gegen einen der Snapper aufzunehmen. Es war nicht schwer für Palin sich ein Opfer heraus zu suchen, denn ein Jungtier machte sich gleich auf den Weg in Richtung des Nordmarers. Dieser war selbstverständlich vorbereitet und hielt das Tier mit geschickten Hieben und Stichen in die Gegend des Kopfes auf Distanz während er langsam immer näher kam. So trieb er das Tier in eine kleine Palmengruppe, sodass ein der Falle saß. "Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen, Snapper! Es war ein Fehler, es mit mir, Palin, aufzunehmen. Jetzt wirst du die Härte meiner Kampfeskunst spüren!" murmelte der Mann es leise, sodass es nur der Snapper und er hören konnten. Dann begann er mit der finalen Attacke.
    Das Tier lieferte sich einen erbitterten Kampf, griff schnell und präzise an und scheute auch nicht davor, den Speer abzubekommen, um an Palin heran zu kommen. Es war nur noch darauf aus zu überleben, wie sein Gegner aus Nordmar. Die Stiche trafen immer wieder den Körper des Tieres, doch durch die Tatsache, dass der Speer nicht mehr wirklich hart ist, war es für den Nordmarer schwierig den Speer so im Körper seines Gegners zu platzieren, dass dieser starb.
    "Argh!" schrie der Mann und stieß nach einem recht langen Kampf den Speer in den Snapper, der daraufhin tödlich verwundet zu Boden ging und ausblutete. "So, du bist erledigt. Fehlt nur noch einer, und den werde ich auch noch eredigen. Dass ihr alle schön wisst: mit Palin legt man sich besser nicht an." Dann drehte er sich um und suchte den letzten der Snapper. Doch er konnte ihn bei bestem Willen nicht finden. Nicht zwischen den Palmen, nicht in einem Kampf mit Rhen verwickelt, nicht in der Wüste, nicht im See. Nirgens. Der Snapper war spurlos verschwunden. "Komisch. Wo ist der letzte Snapper hin?" murmelte er leise.
    Paff! Palin ging so schnell zu Boden, dass er gar nicht mehr die Zeit hatte, dies zu verhindern. Er spürte nur, dass ihn irgendwas heftig in den Rücken gestoßen hatte und so zu Fall gebracht hatte. Hinter sich hörte der Nordmarer etwas knurren. "Verdammt!" schrie er und drehte sich unter Schmerzen auf den Rücken. Dort stand der letzte Snapper und hatte ihn mit einer gemeinen Attacke aus dem Hintergrund zu Boden gebracht. Das Tier stand vor ihm und beobachtete ihn genau. "Nur keine falsche Bewegung, nur keine falsche Bewegung, Palin. Sonst bist du tot." dachte der Schwarzhaarige und tastete vorsichtig nach seinem Speer. Dann gewann sein Instinkt die Oberhand und er schlug dem Tier mit all seiner letzten Kraft den Speer an die Kopfseite, denn zum Stechen war das Tier zu nahe. Es passierte wenige Sekunde nichts, dann begann der Snapper zu taumeln. Batch! Der nächste Schlag starf das Tier auf der anderen Seite des Kopfes und ließ es weiter taumeln. Zwei weitere, schnelle Schläge verwirrten den Snapper nun entgültig, sodass er zu fliehen versuchte. Natürlich klappte das nicht und der junge Nordmarer hatte keine Probleme, seinen Fein mit einem mehr oder weniger gezielten Stich zu töten. Dann stand er auf und sagte: "Puh, das war knapp."

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #146
    Ritter Avatar von Rhen
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    Rhen ist offline
    Rhen schaute Palin genau an: „Willst du damit sagen, dass du Glück gehabt hast?“ Der Nordmarer schüttelte heftig den Kopf. „Natürlich nicht.“ Der Ruinenwächter schaute traurig durch die Gegend. „Schade!“ Der Nordmarer schaute ihn verwirrt an. Da er nicht im Unklaren gelassen werden sollte, antwortete der Nomade: „Sonst hätte ich einen Grund gehabt, dir den Arsch aufzureißen. Wenn du dir noch einmal so einen Fehltritt erlaubst, dann wirst du dir wünschen, irgendwo ganz weit im Norden zu wohnen, versteckt in einer Höhle, wo ich dich nicht finden kann. Hast du das verstanden?“ Palin schluckte hörbar. Der Blondschopf machte sich langsam selber Angst. Seine militärische Seite kam wieder in ihm zum Vorschein. Es war schon eine Weile her, dass er noch in der Garde gedient hatte, aber die zeit würde er niemals vergessen. Immerhin wurde ihm da gezeigt, wie blöde und verweichlicht Menschen sein können. Warum denken eigentlich die Clans, das sie besser sind als die Garde? Ist doch genau so ein dreckiger Haufen. Der ehemalige Milizsoldat war sehr wütend, seine Augen funkelten. Doch was das Schlimmste war, er war auf sich sauer. Er hatte es immer noch nicht geschafft, auf Palin einen wackeren Kämpfer zu machen. Als Speerkämpfer ist man schon Gefahren ausgesetzt und dazu…

    „Hör zu, Schüler! Als Speerkämpfer hat man einen klaren Nachteil: Die Fläche der Waffen. Das Blocken ist damit fast unmöglich, außer wenn man weiß wie. Zudem wirkt sie für größere Monster, wie zum Beispiel Trolle, wie ein Zahnstocher. Darin liegt wieder der Vorteil. Der Speer war wird oft unterschätzt, doch um das nutzen zu können, muss man Mut haben. Man darf keine Angst vor Attacke oder Wunden haben. Mit strengen Blick und einen klaren Verstand, ist diese Waffe tödlicher als jedes Gift. Ich will, dass du dir das verinnerlichst. Deine Prüfung wird stattfinden, wenn du das begriffen hast.“ Palin grinste: „Ich hab’s verstanden.“ Der Ruinenwächter verdrehte seine Augen und erzählte weiter. „Erzähl mir keine Märchen, dafür bin ich schon zu alt. Ich werde selber sehen, ob du es begriffen hast. Doch dazu müssen wir erst einmal nach Myrtana kommen.“ Der Blondschopf machte eine kurze Pause. Er musste noch einmal überlegen. Seine kalten, grünen Augen musterten den Orkjäger von Oben bis Unten. Er erinnerte sich an die Fortschritte, die sein Schüler gemacht hatte. Sie hatten fast bei Null angefangen. Trebor war bestimmt ein toller Lehrer, aber er hatte vergessen, dass es noch eine Meisterstufe gab, wo sich vieles noch einmal veränderte. In seinen kopf schwirrten auch die Aufgaben und Abenteuer, die der Nordmarer hatte bewältigen müssen. Die Sache mit den Snappern war verzeihbar. Immerhin hatte er schlussendlich doch zwei Exemplare getötet. Er war bereit.

    „Auf den Weg dorthin, werde ich dir etwas GANZ Neues beibringen. Der Speerwurf. Leider ist die Wüste nicht sehr geeignet dafür. Wir werden auf den Weg üben, wenn wir ein paar geeignete Ziele finden.“ Palin wirkte bereit und hörte gespannt zu. Gut so! „Also, am wichtigsten ist natürlich, dass du lernst, wie man den Speer hält.“ Rhen nahm den Speer aus Latrom zur Hand. Dieser war leichter und hatte eine windschnittigere Form. „Du umfasst den Speer mit deiner ganzen Hand. Der Daume ist geknickt und liegt über an den Fingernägeln deiner anderen Finger an. Der kleine Finger überdeckt leicht den Ringfinger.“ Rhen formte seine Hand genau so, wie er es beschrieben hatte und zeigte es Palin, dieser nickte. „Dann hebst du deinen Arm. Der Unterarm zeigt im rechten Winkel nach Oben. Der Daume deiner Hand zeigt in die Richtung, wohin du den Speer werfen willst. Dann spannst du denen Körper, holst Schwung und schleuderst den Speer nach Vorne. Beachte, dass dabei der Unterarm immer im rechten Winkel bleibt. Entstellung sollte so aussehen.“ Rhen blieb mit nach Vorne gerichteten, leicht angewinkelten Arm stehen. „Okay?“ „Geht klar.“ „Während wir laufen, kannst du üben, wie man den Speer hält. Also, weiter geht’s.“ Sie füllten ihre Wassersäcke auf und zogen weiter, in Richtung Nordenosten.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Frau General Avatar von Dragonsgirl
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    Dragonsgirl ist offline
    Schon vor einiger Zeit hatte sich Stevie sich entschlossen die kleine Reise zu verschieben. Er wollte noch ein Weilchen in der wundersamen Wüstenstadt bleiben. Allerdings sehr zum Missfallen von Dragonsgirl. Sie wollte endlich mal über den Tellerrand, die verfallenen Ruinen hinaus Myrtana, Nordmar und Silden entdecken. So war die Wüstenpiratin alleine losgezogen, das Leben in Al Shedim war einfach zu trist auf die Dauer.

    Sie hatte es sich vor einem kleinen abgebrannten Lagerfeuer an einer der wenigen Oasen in Varant gemütlich gemacht. Die Sonne blinzelte gerade über den Horizont und erhellte den azurblauen Himmel. Vorsichtig klappte sie einen Stofffetzen auseinander den sie schon lange mit sich herumtrug und strich mit den Fingern über die rauen Fasern. Die Piratin befand sich mittlerweile schon kurz vor Braga. Ein Stück links von ihr konnte man die Stadtmauern ausmachen. Plötzlich beugte sich ein Mann über ihre Schulter und betrachtete die Karte des Festlandes. Er war ein Nomade einer Karawane die sich ungewöhnlich weit in den Norden wagte. Dragonsgirl hatte sich ihnen angeschlossen und betreute einige jüngere Tiere, im Gegenzug konnte sie auf einem der Kamele reiten und würde so schneller an ihr Ziel gelangen. Sie wusste nur noch nicht Recht wo dieses sein würde.

    Der Zug wandte sich langsam nach Osten. Die Sonne stand beinahe im Zenit. Die Umgebung veränderte sich merklich. Von Schilfartigem Gewächs im Sand ging es über in Bäume und trockenem Grasboden. Sie hatten Myrtana erreicht.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #148
    Deus Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    sie hatten noch lange am feuer gesessen und die nomaden hatten von ihrem leben erzählt.

    "wir leben schon immer in der wüste und wir tun das gern. die wüste ist eine karge herausforderung, sie ist eine ständige bedrohung unseres lebens aber sie ist auch ein schutz. so haben die orks hier in der wüste nie wirklich fuß gefasst. hin und wieder kommt ein trupp hier durch. aber die machen so einen krach, dass man ihnen getrost aus dem wege gehen kann. eigentlich sind sie ja nur hier, weil sie von diesen assassinen sklaven kaufen. und vermutlich handeln sie mit denen. das sind gefährliche burschen, denen man nicht über den weg trauen darf. sie kennen keine gnade und keine freunde. du darfst ihnen nie glauben. wenn du sie nach dem weg fragst, dann werden sie dich in die irre schicken, weil sie deine reichtümer wollen oder dein leben.

    lediglich in ihren städten sind sie zugänglicher, weil sie handeln wollen. wenn sie ihre kunden umbrächten, dann käme wohl keiner mehr. sie wollen aber unsere schätze, die wir unterwegs finden.

    einem nomadenlager kannst du dich allerdings jederzeit beruhigt nähern. nomaden sind zwar auch kriegerisch und ganz sicher keine weiber, aber sie geben dir immer ein nachtlager. sie werden brot und wasser mit dir teilen und auch mehr, wenn du es brauchst."

    blutfeuer lauschte andächtig. dieses volk gefielt ihr, obwohl sie nicht wirklich verstehen konnte, wie man sich mit diesen winzigen grünen oasen zufrieden geben konnte, wenn unweit die mächtigen wälder von myrtana rauschten.

    irgendwann waren sie dann schlafen gegangen und blutfeuer hatte endlich mal wieder richtig tief geschlafen. sie fühlte sich sicher. die gemeinschaft vermittelte geborgenheit

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    banned
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    Ultak ist offline
    Es war heiß, sehr heiß. Ultak begann den langen Marsch nach Bakaresh. Um ihn herum gab es nichts außer Wüste und direkt vor ihm lag die sagenumwogene Stadt Bakaresh. In seiner Heimat Khorinis hatte er schon Geschichten von dieser Stadt gehört. Es hieß dort seien dunkle Mächte zu hause und zugleich könne man dort alles bekommen was das eigene Herz begehrte. Doch solle man vorsichtig mit dem Umgang der sogenannten Assasinen sein. Sie dachten nur an das eigene Wohl.

    Ultak glaubte nicht alles was erzählt wurde und auch diesmal nahm er nur den Teil auf, den er glaubte. Aber wenn alles stimmen sollte, was erzählt wurde, dann würde sich Ultak in dieser Wüstenstadt sehr wohl fühlen.

    Schritt um Schritt bahnte sich der vermumte Mann den Weg durch den Sand und trotzte der Sonne. Die Wüste war für ihn fazinierend. Zum einen war sie eine lebensfeindliche Umgebung und doch lebte die Wüste im wahrsten Sinne des Wortes. Er hatte gehört es sollen Nomaden in diesen unmenschlichen Dünen leben. Außerdem gab es hier in der Gegend Sandcrawler und Schakalrudel, die Ultak sehr gefährlich werden könnten, wenn er nicht aufpasste.

    Der weg schien endlos. Die Stadt lag noch in weiter Ferne und Ultak plagte der Durst. Er blieb stehen und fasste sich unter den dunklen Umhang. Nach kurzem kramen zog er einen beutel Wasser heraus. Es war warm, zu warm für seinen Geschmack, doch der Durst trieb es rein. Nach dieser kurzen Pause ging er weiter und Schritt für Schritt kam er der Stadt langsam aber sicher näher...
    Geändert von Ultak (27.07.2007 um 15:12 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #150
    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    Renya ist offline
    Auch an diesem Morgen hatten die Nomaden ihr Essen mit den drei Frauen geteilt. Dann begannen die Wüstenbewohner, ihre Zelte abzubrechen. Sie hatten anscheinend schon einige Tage in dieser Oase gelagert und wollten nun weiterziehen, durch die Wüste zur nächsten Oase, an der sie wieder für einige Zeit ihr Lager aufschlagen würden. Bedauerlicherweise führte sie ihr Weg in die entgegengesetzte Richtung, in die Renya und ihre beiden Gefährinnen ziehen wollten. Die junge Südländerin hätte nichts dagegen gehabt, noch eine Weile länger mit den freundlichen Menschen durchs Land zu ziehen. Aber so füllten sie schliesslich ihre Wasserschläuche, verabschiedeten sich dankend von den Nomaden und machten sich dann wieder auf den Weg nach Osten.
    Während des Tages sahen sie, im Gegensatz zum gestrigen Tag, keine anderen Menschen, die sich wie sie zu Fuss oder auf Pferden oder Kamelen durch den Sand und die Hitze mühten. Dafür tauchten immer mal wieder Steinformationen am Horizont auf, von denen sich einige bei näherer Betrachtung als alte Mauern und Ruinen entpuppten. Renya fragte sich, wer auf die verrückte Idee kam, hier draussen im Nirgendwo ein Haus zu bauen. Aber andererseits, vielleicht hatte es hier früher Wasser gegeben, eine kleine Oase wie die, an der sie die letzte Nacht verbracht hatten. Falls dem jemals so gewesen war, sah man heute davon allerdings nichts mehr.
    Im Schatten einer solchen Ruine tummelten sich einige Tiere, die Renya aus der Entfernung erst für Steine und Mauerbrocken gehalten hatte. Die Tiere ähnelten Hunden oder Wölfen. Zum Glück schien sie die nahe Anwesenheit der drei Frauen weniger zu kümmern als die heisse Sonne, so dass sich das Rudel nicht aus dem kühlen Schatten herausbewegte.
    Ansonsten vergingen die Stunden, die drei Frauen wanderten durch Sand und über Stein und die Sonne brannte heiss und gleichgültig vom Himmel, wie sie es schon immer getan hatte und wohl auch noch bis in alle Ewigkeit tun würde. Gegen Abend zeichnete sich eine weitere Ruine am Horizont ab. "Wir könnten zwar noch etwas länger marschieren, aber die Ruinen da vorne würden bestimmt ein gutes Nachtlager abgeben. Oder wie seht ihr das?" wandte sich Renya an ihre Begleiterinnen.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
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    Ich würde mich für ein Nachtlager aussprechen.“ Warf Redsonja ein und glaubte von Blutfeuer einen Blick zu ernten, der zu sagen schien „selber schuld“, sie schien keine Einwände zu haben. Die rothaarige Kriegerin war erschöpft, setzte mehr einen Fuss vor den anderen, als dass sie sich noch elegant über die Sandoberfläche bewegte. Die Enden des weissen Tuches, dass sie sich um den Kopf geschlungen hatte, wehten im leichten Wind, der die drei Frauen umspielte und eine willkommene Kühlung brachte. Bald hatten sie die Ruinen erreicht und die ehemalige Söldnerin atmete erleichtert auf. Sie liess ihr Bündel zu Boden gleiten, breitete die Decke aus und setzte sich darauf. Sie war wahrlich geschafft. Aber sie genoss es auch einmal auf eine ganz andere Art und Weise gefordert zu sein. Sie hätte nie gedacht, dass sie in dieser Hitze so schnell ihre Grenzen kennen lernen würde.

    Dann liess sie sich nach hinten auf die Decke fallen und schaute zum Sternenzelt hinauf. „So hell habe ich die Sterne noch selten leuchten sehen.“ Schwärmte sie, während sie dem bereits vertrauten Heulen der Wüstenhunde lauschte. Ob sie wohl ein leckeres Abendessen hergeben würden, fragte sich Redsonja. Aber sie war nicht so sehr daran interessiert, dass es sie dazu hätte bewegen können sich nochmals zu erhaben. Stattdessen setzte sie sich auf, nippte an ihrer Wasserflasche, kaute auf ein paar der süssen Trockenfrüchte herum und freute sich ab dem unbekannten, aber feinen Geschmack derjenigen.
    Geändert von Redsonja (27.07.2007 um 22:21 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #152
    Kämpfer Avatar von Win'Dar
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    Win'Dar ist offline

    Memoiren

    Ich schreibe diese Zeilen solange ich noch alleine mit meinen Gedanken und bei klarem Verstand bin. Etwas hat sich verändert. Es hat sich lange abgezeichnet. Eine Zeit lang dachte ich, ich könnte es kontrollieren, ja, vielleicht sogar aufhalten. Nun ist es wohl zu spät für solche Hoffnungen.
    Es gibt nur noch wenige Momente in denen ich frei denken und über das reflektieren kann, was passiert ist. Ich fühle mich wie ein Sumpfkrautsüchtiger, der notgedrungen lange Zeit ohne Kraut auskommen musste und nun schlagartig wieder rückfällig wurde. Die meiste Zeit zieht die Welt an mir vorbei als würde ich sie durch Milchglas betrachten. Ich hänge in einem Traum fest und obwohl ich weiß, dass ich träume, kann ich ihn nicht kontrollieren. Ich bin lange Zeit vor dem weggelaufen, was ich bin, was ich war. Jetzt kommt alles zurück und ich muss eingestehen, dass ich zu schwach bin. Vielleicht habe ich mich selbst betrogen. Ich dachte, etwas gefunden zu haben, an dem ich mich festhalten könnte, etwas, das mir Rückhalt bietet. Es war ein Fehler, ein verdammter, fataler Fehler, der auf meine eigene Schwäche zurückzuführen ist. Leider kommt Erkenntnis immer erst dann, wenn es zu spät ist. Und so fühle ich mich an den Punkt zurückkehren, an dem alles begann.
    Ich bin nicht schizophren. Da sind keine Stimmen, keine Aussetzer im Denken. Ich bekomme alles mit. Jede meiner Handlungen - und vielleicht macht mir das am meisten Angst - ist hundertprozentig bewusst. Ich habe Dinge getan, schreckliche Dinge, bei denen ich nicht wusste, dass ich dazu in der Lage sein würde. Bis zum letzten Moment habe ich gebetet, es nicht zu schaffen. Ich wollte meine Hände zum Stillstand zwingen, sie an meinen Schädel schlagen, um die Bilder und die Gedanken zu verdrängen. Ich wollte davonlaufen, einfach aussteigen und alles hinter mir lassen.
    Nein, ich bin nicht krank. Oder vielleicht doch, aber dann handelt es sich um keine der mir bekannten Symptome. Ich fühle mich wie ein Mann, der vor einem prall gedeckten Tisch sitzt, doch wenn er nur einen Bissen isst oder einen Schluck trinkt, seine Familie zum Tode verurteilt. So sitze ich da und hungere, kämpfe Tag um Tag und Stunde um Stunde mit den Krämpfen in meinem Bauch und das obwohl ich genau weiß, dass ich nicht ewig standhalten kann. Irgendwann . . . kann ich einfach nicht mehr. Ich . . . strecke meine Hand aus und . . . ich will nicht, doch ich muss und die Schmerzen . . . diese verdammten Schmerzen . . .
    Ich habe es so lange verdrängt, doch nun steigt es alles an die Oberfläche wie die Gase in einer Leiche, die tagelang am Grund eines Sees gelegen hat. Wenn Fayle schläft und ich - wie jetzt - ich selbst bin, krieche ich manchmal zu ihr. Ich ziehe mein Messer, muss es mit beiden Händen fassen, um das Zittern zu unterdrücken und ich führe die Spitze bis dicht über ihre Kehle. Ich habe es versucht, ich wollte zustechen, wollte die alten Zustände wiederherstellen und alles vergessen. Schließlich lief genug Schweiß über Arme und Gesicht, dass ich Angst hatte, ein Tropfen könnte sich lösen und auf sie fallen und sie wecken. Ich wollte sie töten, ich habe es wirklich versucht. Es war wie damals bei Sheyra. Ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht mehr. Ich bin zu einem Werkzeug verkommen, das sich nicht einmal selbst bedienen kann.
    Ich schreibe diese Zeilen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich jemals wieder die Gelegenheit dazu bekomme. Morgen könnte bereits alles vorbei sein. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, wird sie mich, oder das, was von mir übrig geblieben ist, völlig in sich aufnehmen. Ich will es nicht, aber ich fürchte es nicht aufhalten zu können. Ich werde ein anderer Mensch sein. Immer noch derselbe, doch vielleicht nicht einmal ein Mensch mehr. Ich will einen Beweis hinterlassen, dass es mich wirklich gegeben hat. Einen Beweis, dass Win'Dar nicht immer derjenige war, als der er sich ausgibt. Ich habe Angst, dass man mich vergessen könnte. Mehr, als vor dem Tod.
    Falls diese Zeilen jemals gefunden werden sollten . . . nun, ich werde vermutlich längst tot sein. Doch bitte denk daran, dass es einmal einen Menschen - und ich meine wirklich einen Menschen! - namens Win'Dar gegeben hat, der ein Recht auf diesen Namen hatte. Bitte . . . erinnere Dich an ihn und nicht an das, was aus ihm geworden ist.

    - Win'Dar

  13. Beiträge anzeigen #153
    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    Renya ist offline
    Renya hatte sich nach dem anstrengenden Marschieren den ganzen Tag über schon kurz nach dem kargen Abendessen in ihre Decke gekuschelt und an eine der halb zerfallenen Mauern der Ruine gelehnt. Sie dämmerte schon im Halbschlaf, als plötzlich Lärm an ihre Ohren drang. Müde rieb sie sich mit der Hand über die Augen und murmelte verschlafen: "Was ist denn los...?" Ein leises "Pscht!" war alles, was sie als Antwort erhielt, zuerst realisierte sie es kaum, doch dann wurde sie plötzlich hellhörig.
    Die Schwarzhaarige wühlte sich aus ihrer Decke und schaute sich im fahlen Mondlicht um. Die Gestalten von Redsonja und Blutfeuer kauerten an einer der niedrigen Mauerüberreste. Anscheinend gab es dahinter irgendwas spannendes zu beobachten. Renya huschte zu ihren Gefährtinnen. Mittlerweile konnte sie den Lärm als Hufgetrappel entziffern. Und Rufe, Männer schrien etwas durch die Nacht.
    Im nächsten Moment, als die junge Südländerin ebenfalls über die Mauer blickte, tauchte ein galoppierendes Pferd hinter einer der Sanddünen auf. Wenige Sekunden später hetzten fünf weitere Reiter dem ersten hinterher. Zwei holten mit ihren starken Armen aus und schleuderten Speere. Ein Aufschrei des ersten Reiters erscholl, dann stürtzte der Mann vom Rücken des Pferdes in den Sand. Es dauerte nicht lange, bis die fünf Reiter ihn eingekreist hatten.
    Plötzlich ertönte Redsonjas Stimme: "Los, wir müssen etwas unternehmen!" Und schon im nächsten Augenblick sprang sie über die Brüstung, zückte ihre beiden Schwerter und rannte zu der Gruppe fremder Männer. Renya seufzte und setzte ihrer Freundin nach.

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #154
    Deus Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    "oh mann, dieses weib!"

    blutfeuer spannte ihren bogen und fluchte dabei weiter vor sich hin. schnell waren die kleinen giftampullen hervorgeholt und die amazone begann, ihre betäubenden pfeile treffsicher zu platzieren.

    "halt dich zurück!" rief sie renya zu.

    "wir wissen gar nicht worum es geht. wir wissen nicht, wer die guten sind. was sonja da macht ist völlig verrückt. ich leg die männer schlafen."

    der erste sank schon vom sattel und fiel neben sein pferd. die anderen hatten die kriegerin bemerkt und die angreifertruppe teilte sich. zwei sprangen von den pferden und kamen auf die gruppe der frauen zu und die beiden anderen bückten sich zu dem getroffenen und es hatte den anschein, als wäre da grad jemandem die kehle durchgeschnitten worden. das konnte aber auch täuschen, so genau war das in der dunkelheit nicht zu erkennen.

    "halt dich zurück. ich hab schon mühe auf deine freundin aufzupassen. schutzengel für zwei zu spielen würde mich im moment überfordern."

    blutfeuer hatte die beiden nächsten pfeile auf die angreifer von redsonja geschossen. da sie nicht einschätzen konnte, wie die fremden gekleidet waren, konnte sie nicht unbedingt sicher sein, dass eine ausreichende menge von dem betäubungsgift wirklich ins ziel kam.

  15. Beiträge anzeigen #155
    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    Renya ist offline
    Während Renya hinter Redsonja herrannte, zischten Blutfeuers Pfeile an ihnen vorbei und fanden ihre Ziele. Die rothaarige Kriegerin sah sich, unterstützt von Blutfeuers Pfeilen, den zwei Fremden gegenüber, die sich nicht um den ersten Reiter kümmerten. Renya wusste, dass ihre Freundin wohl keine grösseren Probleme haben dürfte, also rannte sie weiter auf die drei anderen Gestalten zu.
    Irgendwo in ihrem Kopf war ihr klar, dass sie sehr wahrscheinlich in Blutfeures Schussbahn lief und so verhinderte, dass die Schützin auf die Angreifer schiessen konnte. Ebenso ging ihr durch den Kopf, dass sie im Begriff war, sich mit zwei unbekannten Gegnern anzulegen. Aber die Gedanken streiften ihren Geist nur am Rande.
    Als sich einer der beiden Fremden aufrichtete, war Renya auch schon bei ihnen und rammte ihn kurzerhand mit ihrer Schulter. Gemeinsam fielen sie in den Sand, doch die junge Südländerin rollte sich sofort ab und kam wieder auf die Beine, das Kurzschwert gezückt. Nun konnte wohl auch Blutfeuer wieder schiessen, die Fremden befanden sich jetzt zwischen den Frauen.

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #156
    Deus Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    die beiden angreifer, auf die sich redsonja gestürzt hatte, waren zu boden gesunken. das gift hatte also perfekt gewirkt.

    "lauf, aber töte die leute nicht, du närrin"

    blutfeuer lud wieder gift nach und tränkte die pfeile. noch im laufen schoss sie die beiden in ihr ziel.

    "hoffentlich wirken sie, bevor die rothaarige sie umgebracht hat."

    blutfeuer sah die beiden übriggebliebenen wanken und damit war klar, dass sie auch zu boden gehen würden. den rest würden die beiden frauen ja wohl schaffen.

    die amazone ging zu den ersten beiden, die im sand lagen und durchsuchte schnell deren sachen. sie waren wie assassinen gekleidet, trugen wertvolle krummsäbel oder etwas in der art und nicht ganz ärmliche kleidung. offenbar waren hier höherrangige mit der verfolgung des einen beschäftigt.

    die pferde der assassinen waren noch ein stück weiter gelaufen und hatten sich dann an einer stelle zusammengefunden. nur das pferd des flüchtenden war zu seinem herrn zurückgekehrt und schien ihn wecken zu wollen. jedenfalls stieß das pferd den liegenden mit der nase an. es lief auch nicht weg, als die beiden frauen näher kamen.

    das waren tolle tiere. irgendwann würde sie auch ihr pferd finden.

    blutfeuer steckte sich die habseligkeiten der beiden bewusstlosen ein und fesselte ihnen die hände auf den rücken. dann ging sie zu den anderen

  17. Beiträge anzeigen #157
    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    Renya ist offline
    Nachdem Blutfeuer alle Angreifer ausser Gefecht gesetzt hatte, folgte Renya dem Beispiel der Bogenschützin und untersuchte kurz einen der Männer. Sie wollte aber nur schnell schauen, ob der Mann tot war, immerhin steckte ein Pfeil in ihm. Die kurze Untersuchung zeigte ihr aber, dass der Pfeil keineswegs an einer tödlichen Stelle in den Körper gedrungen war. Was hatte Blutfeuer gerufen, sie würde die Männer schlafen legen? Wahrscheinlich irgend ein Betäubungsgift...
    Dann wandte sich Renya aber dem ersten Reiter zu, der aufgetaucht war. Sein Pferd kam zurück und stupste ihn an, doch er bewegte sich nicht. Nur ein leises Stöhnen war zu vernehmen. Unter dem Körper ragte einer der Speerschäfte hervor, die ihn aus dem Sattel geholt hatten.
    Renya kniete sich nieder. Blut lief aus dem Mund des Mannes, er schien ein Nomade oder Assassine zu sein. Seine Augen blickten in den Himmel, doch als der Schatten der jungen Frau über ihn fiel, richtete er seinen Blick kurz auf sie. Gurgelnd hustete er, dann stiess er leise "Schmuggler!" hervor. Seine Augen brachen.
    Nach einem Moment machte sich Renya daran, den Mann genauer in Augenschein zu nehmen. Ihr fiel auf, dass er in seiner Hand etwas umklammert hielt. Mit etwas Mühe öffnete sie die Finger und hielt schliesslich ein Stück Papier in der Hand. "Was hast du da?" ertönte die Stimme Redsonjas hinter ihr. "Ich weiss nicht genau, ein Stück Papier... Es scheint zerrissen..." Sie stand auf und blickte sich um, dann ging sie zu den ausgeschalteten Angreifern. Und tatsächlich fand sich in der Hand eines der Männer die zweite Hälfte des Papiers. "Es ist zu dunkel, um zu sehen, was drauf ist. Aber ich könnte es ja sowieso nicht lesen..."

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #158
    Deus Avatar von blutfeuer
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    blutfeuer ist offline
    "lasst uns hier verschwinden. die wachen in kürze wieder auf. hier können wir sicher nicht mehr schlafen."

    die frauen erleichterten die männer um brauchbare kleinigkeiten, ließen ihnen aber die wasserschläuche. immerhin war noch immer nicht klar, wer die guten bei dem gemetzel waren.

    "man muss sich nicht in alles einmischen. vielleicht können wir das pferd hier mit unserem gepäck beladen?"

    blutfeuer ging langsam auf das tier zu, dass von seinem herrchen offenbar nicht lassen wollte. kaum hatte sie aber ihre hand dem zaumzeug genähert, stieg das tier mit den vorderläufen nach oben und stürmte dann in die nacht davon.

    "son mist, also doch weiter schleppen."

  19. Beiträge anzeigen #159
    Schwertmeister Avatar von Kayden
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    Kayden ist offline
    Vor geraumer Zeit schon hatte der Waldläufer den Pass überquert und war nun wieder in der Wüste. Kayden konnte es nicht erklären, kurz nach seiner Prüfung war es als ihn irgendwas in Richtung Süden zog. Nun war er wieder in der Wüste unterwegs aber irgendwie machte es ihm nichts mehr aus. Schon lange war es dunkel aber obwohl noch kein Vollmond war spendete er genug Licht um gut sehen zu können. Gegen Mittag wollte er in Al Shedim sein, das ließ ihm nicht viel Zeit für eine Pause aber bei der nächsten Gelegenheit wollte er sich wenigstens etwas stärken und den Füßen etwas Ruhe gönnen.

    Bis zu seinem Ziel war es noch ein gutes Stück, da wollte er sich seine Kräfte schon etwas einteilen. Kayden achtete genau auf alle Geräusche die ihm verdächtig vorkamen, er hatte keine Lust sich von Schakalen oder Sandcrawlern überraschen zu lassen. Wenn er an alten Ruinen vorbei kam passte er extra auf, vielleicht hatten es ja auch Assassinen auf ihn abgesehen und nutzten solch eine Ruine als Deckung
    In der Entfernung konnte er Geräusche wahrnehmen aber noch konnte ihm nichts gefährlich werden, Kayden würde aber weiter darauf achten.

  20. Beiträge anzeigen #160
    Geburtstags-Schwertmeisterin Avatar von Renya
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    Renya ist offline
    Nach der nächtlichen Überraschung und den darauf folgenden Ereignissen waren die drei Frauen noch einmal eine Weile durch den mittlerweile abkühlenden Wüstensand gewandert. Schliesslich hatten sie dann aber erneut ein Lager für die Nacht aufgeschlagen, sie waren alle zu erschöpft, um die ganze Nacht durchzumarschieren. Allerdings beschlossen sie, dass abwechselnd eine von ihnen Wache halten sollte. Wenn die fremden Männer wieder zu sich kamen und sich befreien konnte, dann mussten sie nur ihre Pferde, die ja nicht allzu weit weggelaufen waren, wieder einfangen und sie konnten den Spuren der Frauen schnell folgen.
    Renya hoffte natürlich, dass dies erst nach langer Zeit oder überhaupt nicht geschehen würde. Ihr war es ehrlich gesagt herzlich egal, wer die Guten und wer die Bösen bei diesem Geschehen waren, fest stand nur, dass sich ihr Geldbeutel wieder etwas mehr gefüllt hatte. Und das war gut für sie selbst.
    Als am Morgen schliesslich die Dämmerung angebrochen war, weckte die wachende Redsonja ihre zwei Begleiterinnen. Neugierig forderte sie Renya auf: "Jetzt zeig doch mal, was das für ein Stück Papier ist. Es macht ja beinahe den Anschein, als hätten sie den Kerl nur deswegen verfolgt." Renya streckte sich erst einmal ausgiebig, dabei liess sie ein Geräusch, nicht unähnlich dem Schnurren einer Katze, erklingen. Aber schliesslich kramte sie die zwei Papierhälften hervor, die sie in der Nacht eingesteckt hatte. Immerhin war sie genauso gespannt darauf, was es mit dem Zettel auf sich hatte, wie ihre Freundin.
    "Es ist irgendwas draufgeschrieben, da." Die junge Südländerin gab die zwei Hälften an Redsonja weiter. Diese betrachtete das Papier einen Moment, dann meinte sie: "Das ist ja ein furchtbares Gekritzel. Aber ich kann es einigermassen entziffern. Da sind Zahlen, Mengenangaben wahrscheinlich, und verschiedene Waren aufgelistet. Gewürze, Alkohol und ähnliches. Könnte die Warenliste eines Händlers oder das Logbuch eines Kauffahrers sein."
    Renya konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. "Das ist alles?" - "Was ist denn auf der Rückseite drauf?" wollte Blutfeuer wissen. Die rothaarige Kriegerin drehte die Papierfetzen um und alle drei starrten darauf. "Nur ein paar Linien, irgendwelches Gekrakel, da war wohl jemandem langweilig..." Blutfeuer deutete mit einem Finger auf die rechte untere Ecke. "Da, sind das nicht Buchstaben? Sieht nach einem kurzen Wort aus." Redsonja blickte genauer hin, dann drehte sie den Fetzen so, dass die besagte rechte untere Ecke nun links oben war. "Tatsächlich. Bak. Was hat das zu bedeuten?"
    Währenddessen hatte ihr Renya die andere Hälfte wieder entrissen und drehte und wendete das Papier in alle Richtungen. Plötzlich fing sie an zu grinsen und hüpfte beinahe auf und ab vor Aufregung. "Wisst ihr, was das ist?" Redsonja und Blutfeuer starrten die junge Frau etwas ratlos an. "Das ist eine Schatzkarte!" Nun blickten die beiden anderen eher ungläubig. "Dochdoch, seht doch, diese Linien, das ist nicht einfach irgendwas aus Langeweile dahingemaltes. Das ist eine Karte. Und Bak bedeutet bestimmt Bakaresh."
    Aufgeregt fuhr die schwarzhaarige Südländerin mit dem Finger einige der Linien nach und erklärte atemlos: "Hier die Stadt, dann ist das die Küstenlinie. Und das sind die Inseln, die vor der Wüste im Meer liegen. Ich bin auf einer dieser Inseln gelandet, als ich von den Südlichen Inseln hierhergekommen bin. Dieses Zeichen hier scheint eine bestimmte Stelle auf einer der weiter entfernten Inseln zu markieren. Und der Tote gestern hat etwas von Schmugglern gesagt. Also natürlich, bevor er tot war..." Renya hielt inne um endlich wieder etwas Atem zu schöpfen. Ihre zwei Gefährtinnen sahen so aus, als hätten sie dem Redeschwall nicht ganz folgen können.
    Schliesslich meinte Redsonja: "Hm, ja, könnte sein..." - "Aber sicher doch!" Vor lauter Aufregung und Vorfreude bemerkte Renya die immer noch zweifelnden Gesichter ihrer Begleiterinnen kaum. "Wir werden den Schatz der Schmuggler holen und dann sind wir reich..." lachte sie fröhlich in den Morgen hinein.

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