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Vengard #12
Der Streiter war sich selbst nicht sicher, ob die Worte seiner Schülerin wirklich bis zu seinem Inneren durchgedrungen waren. Nein, er war sich im Gegenteil völlig sicher, dass sie das nicht gekonnt hatten. Denn die Beiden waren gerade auf der Straße angekommen, die in direkter Flucht die hohen Burgmauern erkennen ließ. Dorthin zog es den Paladin wundersamer Weise, in dieses alte Königsgemäuer; seit heute Morgen. Sollte seine Wahl ihm dieses Gefühl vermittelt haben?
Irgendetwas antwortete der jungen Frau dennoch. Ferox wusste nicht zu sagen, was es war. Zu geistesfern schien seine Stimme irgendwo zu klingen, wo er selbst sie nicht zu hören vermochte.
„Nein, können wir nicht. Du musst überall kämpfen können. Konzentration!“
Der Ton seiner Worte klang merkwürdig unemotional. Sogar für jemanden, der den Streiter Innos’ niemals zu vor hatte sprechen hören. Und sogar für ihn selbst, der er abwesend war und fern der Welt, wirkten diese Worte derart ungewohnt, dass er seinen Weg nur stirnrunzelnd fortsetzen konnte.
Ohne Nachzudenken folgte Ferox’ Blick den fuchtelnden Bewegungen von Eilas Degenspitze, die er durch die Menge zu manövrieren vermochte, ohne einen Fehltritt zu begehen. So stark sog die Burg an ihm.
Vielleicht lag das alles auch nur daran, dass Vengards Bürger zu intelligent waren, einfach in eine Degenspitze zu laufen. Ob man Ferox als Paladin erkannte, wusste er nicht. Aber wenn ein erwachsener Mann nebst einem jungen Mädchen durch die Stadt lief, würde man so etwas doch sicher erwarten. Ja, natürlich würde man das.
Tatsächlich verhielt es sich so, dass die Menschen fluchend und mit gestikulierten Drohungen aus dem Weg sprangen. Und auch, als sie auf dem Marktplatz ankamen, veränderte sich nichts. Beinahe nichts.
Ein unaufmerksamer, älterer Mann rempelte Ferox hart von der Seite an, so dass dieser aus seinem tranceartigen Zustand aufwachte, um sich in alles Höflichkeit bei dem Mann zu entschuldigen. Der aber ging bloß mit freundlicher Miene weiter. Gut, dachte Ferox und wandte seine Gedanken der Treppe zu, die zur inneren Burg hinauf führte. Er wollte sich gerade zu Eila umdrehen und das Wort erheben, als ein Paladin den Aufgang hastig hinunter stieg.
„Ferox! Da bist du ja endlich!“, rief er mit vor Glück strotzender Miene zu ihm hinunter und stieg schneller hinab, um etwas atemlos vor seinem Ordensbruder zum Stillstand zu kommen. Ungleich später entschuldigte sich der Mann, Wesel mit Namen und in volle Rüstung gekleidet. „Verzeiht, Lord Ferox. Mein Lord!“
Blinzelnd blickte er ihn an, legte die Hand auf seine Schulter. „Was ist denn los, Wesel?“ Die Stimme hatte wieder an aller Freundlichkeit gewonnen, die vorher entschwunden war. Und mit derselben gebot er seiner Schülern das Wegstecken ihrer Waffe in der Anwesend des Paladins.
„Spürst du… ähäm… spürt ihr es denn nicht?“ Auf den irritierten Blick seines Bruders fügte Wesel eilig hinzu: „Ach nein, du kannst es ja nicht kennen! Der Großmeister, er ist gewählt. Der heilige Orden der Paladine hat endlich ein neues Oberhaupt…“
Das Herz des Streiters fing wie wild an zu schlagen. Ein neuer Großmeister ist gewählt. Wer würde es wohl sein? Uncle, den er gewählt hatte? Ein von Glück erfülltes Lächeln schrieb sich in sein Gesicht und voller Freude sah er auch Eila an. „Hörst du das?“ Und wandte sich gleich wieder seinem Bruder zu: „Wer ist es? Sag schon.“
„Du!“, sprang es auch Wesel hinaus, wie eine Springmaus aus dem Wüstenacker.
Plötzlich verschwand aller Freude aus Ferox’ Gesicht, woraufhin er etwas sagte, das noch nie zuvor über seine Lippen gekommen war: „Du verarschst mich doch. Komm, sag mir, wer es ist.“
„Ich sagte doch, du bist es. Du, Lord Ferox, bist Großmeister des Paladinordens!“
„Das ist nicht möglich.“
„Los, komm mit, ich beweise es dir.“
Ferox schluckte. Das konnte einfach nicht wahr sein. Diese Worte seines Bruders trieben eine ungesunde Blässe in sein Gesicht. Er bemerkte den Weg über die Treppe ebenso wenig, wie Eilas Anwesenheit, die der Paladin wohl selbst beschlossen haben musste. Wieso sonst sollte sie in die innere Burg kommen und eingelassen werden?
Auf dem Burgplatz vor dem Tor fand sich eine recht große Schar Männer. So groß, wie Ferox sie im inneren der Burg noch nicht erlebt hatte. Teilweise in strahlenden Rüstungen, teilweise in gewöhnlicher Kleidung, wie sie Ferox selbst trug. Alle versammelten sich um den Kasten, den plötzlich das Wappen des Paladinordens zierte. Vorher war das nicht dort gewesen, dessen war sich der Ritter sicher.
Alle Blicke richteten sich mit einem Mal auf ihn und einer der älteren Paladine kam samt einem Pergament auf ihn zu. „Ich grüße euch.“, meinte er in aller Höflichkeit und senkte kurz den Kopf, „Ich darf verkünden“, sprach er dann mit erhobenen Worten, „Lord Ferox Severus ist neuer Großmeister des Paladinordens!“ Ein Jubel ging durch die Reihen. Viele Paladine waren da, nicht alle. Auf den ersten Blick bemerkte Ferox sofort, dass Medin fehlte. Auch Uncle war nicht da. Bei Innos! Das konnte nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein!
Sein Atem ging schneller. Kopfschüttelnd entnahm er das Pergament seinem Bruder und warf einen Blick darauf. »Ferox ist Großmeister des Ordens« stand dort in verschnörkelten Buchstaben geschrieben.
Und was tat der Paladin? Er sprach zu seiner Schülerin:
„Wir machen morgen weiter. Du kannst gehen, wenn du möchtest.“
Dann umfing ihn ein Hochgefühl, dessen er sich später schämen würde. Zugleich wähnte er sich jedoch in Ungewissheit, während ihm allerhand Hände entgegenstreckt wurden, die ihm gratulierten.
Das kann nicht die Wirklichkeit sein…
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Ihre Schritte hallten durch die Schmalen Gassen Vengards immer wieder, ihr Hab und Gut fest umklammert, tränen im Gesicht, Blut welches ihr die Wange hinab läuft.
Blut durchtränkte Kleidung…
Vor ihren Augen sah sie immer noch jenen Mann… wie konnte ein Mensch nur zu so viel Hass imstande sein? Was hatte sie denn nur getan? Sie hatte ihn unabsichtlich angerempelt als sie um eine ecke biegen wollte.
Doch was anstatt das er ihre Entschuldigung annahm, wurde sie geschlagen verspotten, verhöhnt, beleidigt.
„Abschaum das bist, minderwertiges pack!“ hatte er geschrieen bevor er seinen reich verzierten Dolch gezückt hatte. Der Schmerz…
Vorsichtig, ohne ihr Hab und Gut zu verlieren, betastete sie ihre Wange an welcher der tiefe Schnitt jenes Dolches zu sehen war, Brennender Schmerz breitete sich aus als ihre zarten Finger die Wunde Berührten.
was habe ich ihm den nur getan….???!!
Immer weiter führte ihr weg durch die verwinkelten Gassen Vengards, sie konnte nur noch an einen Ort sicher sein, nur ein Ort.
Zu Rio und Sandman, denn hier lauerten zu viele gefahren für sie.
In jedem Mann sah sie diesen Schatten der sie angegriffen hatte. Ein langer streng geflochtener Kinnbart, harte kalte Gesichtszüge, und Augen wie ein Schattenläufer der in seiner Waldeshöhle lauert bis ein Mensch kommt den er Zerreißen kann. Schwarze Kleidung welche sich schier mit der Nacht vermischte und so nur eine Bewegung in der Dunkelheit war.
Sif hatte sich doch erst noch entschlossen doch ihre Sachen aus der Maroden Hütte zu holen, aber wie ist dies nur geendet?
Ja sie war der Abschaum, sie war ein nichts, eine Namenlose gar, welche sich durch betteln ihr Leben über die Runden brachte.
endlich…
Sie erblickte die Türe zum Haus, in welchem ihre Freunde und mittlerweile auch sie lebte.
Schnaufend kam sie vor der Schwelle stehen und sank auf die knie.
Tränen flossen hinab, vermischten sich mit Blut.
Ihr kopf schlug gegen das Holz der Türe.
Sie war am ende, warum sie? Warum hatte Innos nur sie zu diesem Leben verdonnert.
Sie hätte doch auch als Bürger der so genannten Mittelschicht geboren werden können.
Warum musste sie in diesem Leben, so leben.
So leiden und so verachtet werden.
Ein Lautes schluchzen kam von der Kümmerlichen Gestallt welche vor der Tür schwelle kniete…
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Das setzte dem Tag doch wirklich die Krone auf. Zuerst traute er ja seinen Augen nicht, aber dann musste er Sekunde für Sekunde feststellen, dass es wirklich so war, wie seine Augen es vernahmen. Raste doch tatsächlich eine außer Kontrolle geratene Kutsche durchs Tempelviertel und hielt genau auf die Krankenstation zu, vor der Philas gerade stand. Pedro vermochte es auch nicht sie aufzuhalten, weshalb er jetzt auch dem Pferdegespann hinterherrannte, als wäre er von einer Blutfliege gestochen worden. Philas krempelte die Arme die Ärmel seiner Robe hoch, sammelte einige magische Kraft und bereitete sich vor, diese zu manifestieren. Das Gespann kam immer näher auf ihn zugebraust, aber er machte keine Anstalten zu flüchten, sondern wollte versuchen die Kutsche anzuhalten.
"Halt! Im Namen Innos!", rief Xeon, aber es hatte keinen Sinn.
Sein Zauber entlud sich als Windböe, die den Pferden entgegenpeitschte und sie zwang anzuhalten, was sie nach ein paar Meter, direkt vor seiner Nase dann auch taten. In weitem Bogen flog einer der Reisenden herunter und stieß sich dabei saftig den Kopf an die Wand des Gebäudes, worauf Philas gleich zu ihm eilte und nachsah, ob er keine zu schweren Verletzungen davongetragen hatte. Allerdings war der Kerl, der noch auf der Kutsche saß sehr viel ärmer dran, als derjenige, der gerade herunterflog. Zudem war noch ein alter Greis bei ihnen, der so wie er aussah, fast einen Herzinfarkt bekommen hätte.
"Tut mir leid, Meister Philas, aber ich konnte sie nicht aufhalten.", keuchte Pedro, der endlich angekommen war.
"Schon gut, Pedro. Schnapp dir das Gespann und bring es in den Stall, gib den Pferden zu trinken und zu essen und sorge dich darum, dass ihnen an nichts fehlt.", ordnete er an.
"Schwestern, ihr bringt diese Männer in ein Zimmer und bereitet alles vor für eventuelle Operationen.", wieß er die Novizinnen an.
Jeder war noch etwas unter Schock, darum dauerte es auch eine Weile, bis seine Worte Gehör fanden, aber dann lief alles sehr schnell. Die Pferde samt der Kutsche wurden weggebracht, die Männer auf Liegen gelegt und in das Gebäude gebracht. Sir Xeon lief ihnen hinterher, in ein neues Zimmer hinein, wo er sich erst um den schwerer Verletzten kümmern wollte.
"Den anderen könnt ihr versorgen, er hat nur eine leichte Kopfverletzung und zu wenig Schlaf gehabt.", meinte Philas zu den Schwestern gewandt.
"Wer sind diese beiden? Und vorallem, wer seid Ihr?", fragte er den Greis.
"Das hier sind Golsir, ein Gardist des Königs und das da ist Morlon, Adlatus des Feuers. Und ich bin Vergon, ein alter Barbier.", sagte der alte knapp, wahrscheinlich immer noch unter Schock.
Ohne sich weiter mit dem alten Greis zu beschäftigen, sah sich der Feuermagier die Wunden seines Patienten an. Er hatte eine klaffende Wunde am rechten Oberarm, ebenso wie sein linkes Knie sehr komisch aussah. Zudem hatte er über den ganzen Körper verteilt kleinere Schrammen, die aber nicht weiter schlimm waren. Hohes Wundfieber kam erschwerend noch zu den ganzen Verletzungen hinzu.
"Mit ein paar Tränken ist es da nicht getan, ich glaube da kann nur noch die Magie weiterhelfen.", flüsterte der Feuermagier.
Er drückte die linke Hand auf die Fraktur des linken Knies, die rechte Hand hielt er über den rechten Oberarm des Patienten und warf dann den Kopf in den Nacken. Die Handflächen des Magiers begannen blau zu leuchten und ein pulsierendes Licht drang in den Körper des Adlatus ein. Mit Leichtigkeit zogen sich die blauen Fäden durch die Schnittwunde und verbanden wieder Gewebe und Muskeln, worauf sich die Wunde nach kürzester Zeit schloss und sich eine neue Hautschicht darüber bildete. Danach war das Knie dran, an dem es auf einmal unangenehm knackste, sodass hörbar war, dass die Knochen an die richtige Stelle rückten und das Knie wieder voll genesen war. Zuletzt konzentrierte er sich auf das Fieber, das sich hartnäckiger zeigte, aber durch die geballte magische Kraft des Feuermagiers herausgeschleudert wurde. Die restlichen Schrammen ließ er dort wo sie waren, darum konnten sich auch die Schwestern kümmern. Kurz darauf erwachte Morlon, doch Philas bedeutete ihm liegen zu bleiben.
"Dein Freund kam hier mit einer völlig außer Kontrolle geratenen Kutsche hier reingebraust und wäre fast in die Krankenstation gekracht. Er hat dir wahrscheinlich das Leben gerettet, denn ohne ausreichende Versorgung wärst du da draußen draufgegangen.", erklärte er dem Adlatus ruhig.
Danach wandte er sich von ihm ab und ging hinüber zu Golsir, der just in diesem Moment auch erwacht war. Zuerst tauschten sie einige Sätze, bevor sich der Feuermagier vorstellte.
"Ich bin Sir Philas Xeon, Priester des Feuers, Alchemist, Magiegroßmeister und zu eurer Rettung auch noch Heiler.", stellte sich Philas vor.
"Was hast du denn mit deinem Kumpel angestellt, damit er so aussieht?", fragte er ihn mit beruhigender Stimme.
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Völlig benommen kam Morlon wieder zu sich. Er sah sich kurz um.
"Komisch. Das letzte mal war ich noch in der Kutsche." dachte Morlon
Kurz darauf erblickte er auch schon einen Feuermagier. Er konnte ihn kaum erkennen. Der Adlatus konnte noch ziemlich schlecht sehen, da er soeben erst aus seinen Höllenqualen erwacht war.
Bevor Morlon überhaupt Fragen konnte, wo er sei wies der Magier ihn an liegen zu bleiben und erklärte ihm nur kurz, was geschehen war.
"Dein Freund kam hier mit einer völlig außer Kontrolle geratenen Kutsche hier reingebraust und wäre fast in die Krankenstation gekracht. Er hat dir wahrscheinlich das Leben gerettet, denn ohne ausreichende Versorgung wärst du da draußen draufgegangen."
Der Magier wandte sich dann von Morlon ab und wollte sich nun Golsir zuwenden, der anscheinend auch schon wach war.
"Ich bin Sir Philas Xeon, Priester des Feuers, Alchemist, Magiegroßmeister und zu eurer Rettung auch noch Heiler." stellte sich der Magier vor.
"Ein ziemlich hohes Tier also." dachte Morlon "Da hatte ich ja nochmal verdammtes Glück."
Morlon versuchte der Unterhaltung der beiden so gut es ging zu folgen.
"Was hast du denn mit deinem Kumpel angestellt, damit er so aussieht?"
Golsir begann zu erzählen.
"Wir waren auf dem Weg nach Silden, als wir von Banditen angegriffen wurden. Es waren zu viele. Bei der Flucht wurden wir getrennt. Morlon wurde wieder von den Banditen angegriffen und so zugerichtet. Der Heiler Vergon, der bei uns war, hat sein bestes getan ihn am Leben zu halten. Wir wussten, dass es knapp war. Deshalb mussten wir die Nacht durchreisen und ich fand keinen Schlaf. Zwei Nächte lang war ich ohne Schlaf." Der Magier hörte Golsir gebannt zu. "Wir waren in Vengard. Das war das Letzte, woran ich mich erinnern kann. Nun bin ich hier."
"Da habt ihr was durchgemacht. Ihr solltet diese Nacht noch hierbleiben und euch auskurieren. Morgen sollt ihr den Krankenflügel wieder verlassen dürfen."
Morlon nickte zustimmend auf die Worte des Magiers. Auch Golsir wollte nicht widersprechen und war sichtlich froh endlich wieder schlafen zu können.
"Eine gute Nacht, euch beiden. Ich werde morgen nochmal nach euch sehen." mit diesen Worten wollte sich der Magier von den beiden verabschieden.
"Danke Philas.." röchelte Morlon vor sich hin.
"Nichts zu danken." lächelte der Magier gütig.
Mit einem knarzen Schloss sich nun die Tür.
Auch bei Golsir wollte sich Morlon noch bedanken und stellte fest, dass der Gardist schon eingeschlafen war.
"Gute Nacht Golsir. Die hast du dir verdient."
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Beunruhigt saß Sandman auf dem Stuhl und blickte auf die Tür. Vor einiger Zeit war Sif aufgebrochen, um ihr restliches Hab und Gut aus der alten Hütte zu holen und hierher zu bringen. Allerdings war das schon länger her, als der Knappe gedacht hatte, dass man für diese Sache bräuchte. Immer wieder starrte er aus dem Fenster, doch es war nichts zu sehen, was sich bewegte. Alles sah ganz ruhig aus, von Sif keine Spur. Sandman setzte sich wieder und nahm einigen kräftigen Schluck aus seinem Bierkrug. Er würde jetzt noch diesen Krug leertrinken und wenn die Frau dann noch nicht aufgetaucht war, würde er sie suchen gehen. Langsam aber sicher machte er sich ernsthafte Sorgen, da sie eigentlich hilflos und wehrlos war. Wenn ihr irgendetwas zustieß, hatte sie keine Möglichkeit etwas zu tun. Nachdenklich stellte er den Krug wieder hin, als er im selben Moment einen dumpfen Ton an der Tür vernahm. Es hatte sich nicht nach einem Klopfen angehört, was darauf schließen ließ, dass irgendetwas gegen die Tür geflogen war. Schnell sprang er auf und lief zur Tür, während er auch noch einen leisen Ton hörte, der an einen Weinen erinnerte. Als er die Tür aufzog, sah er dort Sif sitzen, die sogleich aufblickte, als sie eine Bewegung wahrnahm. Erschrocken blickte der Knappe in ihr Gesicht. Blut trat aus einer Wunde heraus, die sich an ihrer Wange befand. Zeitgleich, liefen zahlreiche Tränen aus ihren Augen, die sich mit dem Blut vermischten und zu Boden tropften.
"Sif, was zur Hölle ist passiert?", fragte er und blickte die weinende Frau entsetzt an, woraufhin er allerdings nicht mehr als ein Schluchzen zur Antwort bekam. Ohne weiter zu warten, zog er die Frau hoch, nahm sie hoch und trug sie ins Haus. Dort angekommen, legte er sie sofort ins Bett und setzte sich neben sie. Noch immer weinte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, unter denen immer wieder die blutige Wunde zum Vorschein kam. Vorsichtig nahm er ein Tuch in seine Hand und legte dieses auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. Nun begann er, auf Sif einzureden, um sie etwas zu beruhigen. Als er es zuminderst etwas geschafft hatte, konnte er wieder klar mit ihr reden.
"So, jetzt sag mir mal in aller Ruhe, was geschehen ist. Wer hat dir diese Verletzung zugefügt und vor allem, warum?"
Geduldig blickte der Königstreue die junge Frau an, die immernoch ziemlich laut atmete.
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Nachdem Pontius die Taverne zusammen mit Dragan verlassen hatte, verabschiedeten sie sich nurnoch kurz und gingen dann getrennter Wege.
Pontius machte sich auf den Weg ins Hafenviertel, da er hoffte dort einen Wirten zu finden, der an einer seiner Geschichten intressiert war. Er schlenderte also durch die Gassen und genoss die sehr angenehme Abendluft. Plötzlich rempelte ihn ein Mann an, sodass Pontius direkt auf seinen allerwertesten viel. Empört schnaufte er: "Verdammt, pass doch auf!". Der Rempler, welcher schon einige Schritte weitergegangen war, drehte sich um und sah ihn mit bösen Augen an: "Hast du ein Problem mit mir?" fragte er mit gefährlich ruhiger Stimme. Durch diese Antwort eingeschüchtert schüttelte Pontius nur schnell den Kopf und der Mann drehte sich wieder um und ging weiter. Aus der enfernung sah Pontius unter seinem Mantel noch den Knauf eines Dolches oder Schwertes glitzern und atmete erst erleichert auf, als der unheimliche Mann um die Ecke bog. Eingeschüchtert stand Pontius wieder auf und ging schnell unter den höhnischen Blicken einiger umstehender weiter. Er kehrte in die erste Taverne ein, die er sah und überzeugte den Wirt davon, ihn den Rest der Nacht anzustellen. Nachdem Pontius seine 20 Gold und das Bier erhalten hatte, wartete er noch bis Ruhe eingekehrt war und begann dann mit einer seiner Lieblingsgeschichten:
Als ich noch jung war, war ich ein bekannter und gefürchter Fahrender Ritter. Ich verbrachte meine Tage damit gegen Drachen und anderes Getier zu kämpfen.
Eines Tages traf ich in der nähe von Faring einen Bauern, welcher mich natürlich sofort erkannte, und einen so bekannten und tapferen Ritter natürlich sofort zum Essen einlud. Während wir speisten und ich nähere Bekanntschaft mit seiner Tochter schloß, meinte er plötzlich, dass ein gewaltiger Zyklop in der Nähe sein unwesen treiben würde und er mich reich belohnen würde, wenn ich ihn besiegen und ihm seinen Kopf bringe würde. Sofort Feuer und Flamme für dieses Abenteuer machte ich mich nach einer unterhaltsamen Nacht mit seiner Tochter auf um diesen Zyklopen zu finden. Der Bauer hatte mir recht genaue Ortsangaben gemacht, doch auch ohne die, hätte ich den Zyklopen nicht verfehlen würde. Schon bald, bemerkte ich in regelmäßigen Abständen gewalige Krater im Boden. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, doch als ich dann einen Krug fand, der so groß wie ich war, machte ich mir doch Gedanken. Nachdem ich noch einige Stunden der Spur aus Kratern gefolgt war, sah ich plötzlich am Horizont eine kleine Figur. Frohen mutes ging ich weiter, doch je näher ich dem Zyklopen kam, umso mehr sah ich WIE groß er wirklich war. Als ich schliesslich nurnoch 10 Meter von ihm entfernt war, merkte ich, dass er mindestens so hoch war, wie alle Türme Vengards zusammen.
Doch ohne einen anflug von Furcht begann ich mit meinem Schwert auf seine kleine Zehe einzuhacken. Anfangs schien er mich nichtmal zu merken und nachdem ich ihm 2 Stunden lang tiefe Wunden in seiner Zehe zugefügt hatte, beschloss ich, doch meinen nicht zu kleinen Vorrat Salz darin zu verstreuen. Nachdem ich das getan hatte, hörte ich pltzölich einen Schrei, dessen Druckwelle sämtliche Bäume in meiner Umgebung umwarf und mich selbst mindestens 100 Meter wegschleuderte. Plötzlich sah ich aus den Wolken eine große Hand auf mich zukommen, welche mich und mehrere Tonnen Erde um mich herum packte und in die Luft hob. Als ich schliesslich Auge zu Auge mit dem Zyklopen stand, sah ich, dass allein eine seiner Wimpern so dick war, wie ein ausgewachsener Baum.
Der Zyklop stocherte in der Erde in seiner Hand herum, bis er mich schliesslich gepackt hatte. Er wollte mich mit zwei Fingern zerquetschen, doch er hatte seine Rechnung ohne mich gemacht. Ich spannte alle meine Muskeln an und er schaffte es lediglich meine mit den mächtigsten Schutzzaubern ausgerüstete Rüstung zu zerquetschen, ichselbst blieb unverletzt. Nachdem der Zyklop langsam begriffen hatte, dass er es nicht mit einem normalen Mensch zu tun hatte, schleuderte er mich hoch in die Luft, bis ich so weit oben war, dass die Luft so dünn geworden war, dass ich nichtmehr Atmen konnte. Glücklicherweise kann ich meinen Atmen für mehrere Stunden anhalten, weswegen ich einfach wartete, bis die Schwerkraft ihre Arbeit verrichtete und ich geradewegs auf die Erde zuflog. Da so ein Sturz selbst für einen Helden wie mich schmerzhaft wäre, fing ich im Flug mehrere Adler und bastelte mir aus ihren Federn einen Fallschirm. Mit diesem ausgerüstet landete ich sanft in den Haaren des Zyklopen. Dort verbrachte ich die nächsten Tage damit gegen eine riesige Kolonie an hausgroßen Läusen zu kämpfen, bis ich zum Lauskönig vorgedrungen war. Nachdem ich diesen in einem spektakulären Zweikampf besiegt hatte, machte ich mich auf den Weg in Richtung Ohr. Als ich nach einem stundenlangen Marsch durch seine verfilzten Haare mich endlich zu seinem Ohr hinabseilte, rastete ich dort das erstemal kurz. Nach 2 Minuten setzte ich meinen Weg zu seiner einzigen verwundbaren Stelle fort. Seinem Gehirn. Ich schnitt mir ein Loch durch sein Trommelfell und stieg ins innere seines Ohres. Dort wanderte ich einige Stunden orientierungslos herum, bis ich schliess den Meatus acusticus internus fand, welcher mich auf direktem Wege zu seinem Gehirn führte. Dort wanderte ich dann zu seinem Cerebellum, welches seine Motorik kontrollierte, also alle Bewegungen die er ausführen konnte. Dieses zerstörte ich mit mehreren Schwerthieben. Plötzlich merkte ich, wie der ganze Zyklop erbebte und in die Knie ging. Ich hielt mich an seinen Baumstammdicken Nervenfasern fest, während der Kopf des Zyklopen seine 2 Stundne dauernde reise zu seinem Füßen begann. Glücklichweise riss die Nervenfaser nicht, an der ich mich festhielt, so konnte ich, als der Kopf endlich am Boden aufgeschlagen war, wieder durch das Ohr verschwinden. Doch nur weil der Zyklop beinahe bewegungsunfähig war, war er noch lange nicht besiegt. Durch zwinkern morste er einen Zauber, welcher einen gewaltigen Meteoriten beschwor, der direkt auf mich zuflog. Da der Kopf des Zyklopen durch die Erde erst nach gut 100 Meter gebremst wurde, befand ich mich in einem knapp 100 Meter tiefen Krater, weswegen ich dem Meteorit nicht ausweichen konnte. Also versteckte ich mich wieder im Kopf des Zyklopen. Der Meteorit war anscheinend zielsuchend, weswegen er mich auch noch im Kopf erfasste und direkt durch die Schädeldecke des Zyklopen zu mir durchbrach. Mit einem gewagten Sprung brachte ich mich in Sicherheit, weswegen der Meteorit nur in das Gehirn des Zyklopen einschlug und dieses dadurch irreparibel schädigte. nachdem der Zyklop sich auf diese Weise selbst getötet hatte, machte ich mich an den zwei Tage dauernden Aufstieg aus dem Krater, welchen der Aufprall des Kopfes des Zyklopen verursacht hatte. Als ich dann zum Bauern zurückkehren wollte, um ihm diese Geschichte zu erählen, merkte ich, dass der Bauernhof sich direkt unter dem Kopf des Zyklopen befand. Traurig um den verlust der schönen Tochter des Bauern setzte ich meine Suche nach Abenteuern fort.
Nachdem Pontius mit der Geschichte geendet hatte, brandete tosender Beifall auf ihn nieder, welcher erst nachlies, als Pontius zu seiner nächsten Geschichte ansetzte, und er versprochen hatte, diese werde mehr schlüpfrige Details von seinen Verhältnissen mit Jungfrauen beinhalten.
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Falcono sahst immer noch am Tresen, einige Biere mussten schon die Nacht dran glauben.
Durch ein Fenster sah man die Sonne auf gehen und der Wirt sagte „gleich machen wir dicht, also raus hier“ falcono trank das Bier noch aus und taumelte aus der Taverne.
Draußen war es Menschen leer, was zu so früher Stunde wohl nicht verwunderte. „Hunger“ das ging falocno durch Kopf und Margen, doch wo sollte er was zu essen finden, das zu dem auch nichts kostet.
Falcono ging zurück auf die Straße und folgte ihr einige Meter bis er an das Südtor gelangte.
Etwas links von Tor sah er schon die Händler ihre Stände auf bauen, „da muss es auch was zu essen geben“ dachte falcono und ging über eine kleine Brücke die direkt zum Marktplatz führt.
Ein Händler baute gerade seinen Gemüse stand auf, doch klauen konnte er nichts da die Stadt wachen in ständiger Bereitschaft waren und so war er auf die Güte eines der Händler angewiesen.
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Ein lautes Kratzgeräusch riss Morlon aus seinem Schlaf.
"Wer... wer ist da?" fragte Morlon zögerlich. Niemand wollte antworten.
Das Kratzen erschallte wieder. Morlon blickte zur Tür und musste unweigerlich an seine schlimmen Träume vor ein paar Tagen denken. Es schauderte ihn beim Gedanken daran, dass es wieder diese Scheusale waren.
Aber diesmal musste es echt sein. Schließlich sah und hörte er Golsir. Er war so laut als wolle er ganz Myrtana zusammen mit Nordmar von ihren Wäldern befreien.
Morlon versuchte aufzustehen. Doch er war immer noch geschwächt und ziemlich wacklig auf den Beinen.
"Danke Innos, danke Golsir, danke Meister Philas." murmelte er leise vor sich hin.
Langsam schlurfte er zur Tür. Er hielt sich ab und an an verschiedenen Gegenständen fest um nicht umzufallen.
Die Kratzgeräusche, die einfach nicht aufhören wollten, machten Morlon nervöser und nervöser.
Langsam war er bei der Tür angekommen. Die kalte Klinke hatte er nun in der Hand. Er drückte sie nach unten und öffnete langsam die Tür. Niemand stand davor.
"Verdammt, was geht hier vor? Bin ich jetzt verrückt?" dachte Morlon just in dem Moment in dem seine nackten Füße nass wurden.
Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck schaute Morlon an sich runter um mit Freude festzustellen, dass es Mäxchen war, auf dessen Schultern die freche Krähe Corvax saß und es sich gemütlich machte.
Morlon ließ die beiden in das Zimmer von Golsir und Morlon hinein.
"Aber leise, Golsir schläft noch. Und lasst ihn bloß schlafen." wies er die Tiere mit einem Lächeln im Gesicht an.
"Komm her, mein Kleiner! Wie hab ich dich vermisst die letzten Tage." Morlon streichelte das Tier sanft.
Corvax flog davon und machte es sich auf Golsirs Nachttisch bequem.
"Du bist aber ganz clever. Bist einfach meinem Geruch gefolgt." tätschelte er den kleinen Wolf.
"Ich hoffe nur Philas erlebt keinen zu großen Schock, wenn er hier reinkommt." kicherte Morlon.
"Jetzt muss ich aber auch noch etwas schlafen." sagte er zu seinem kleinen Wolf.
Morlon torkelte zurück ins Bett und ließ sich reinfallen, da er nicht die Kraft hatte sich noch abzufangen.
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Nachdem Pontius aufgewacht war, setzte er sich, diesmal ohne Schmerzen, auf und ging hinaus in den Schankraum der Taverne, wo er übernachtet hatte. Einige Kampftrinker waren auch um diese früher Uhrzeit schon am Werk und teilweise schon betrunken. Pontius wollte gerade die Taverne verlassen, als eine Gruppe Männer rief: "Hey Opa!" Pontius störte es mittlerweile garnichtmehr, wenn ihn jemand Opa nannte, deswegen drehte er sich Kommentarlos um und fragte: "Ja, was ist?" "Willst du mit uns spielen" fragte einer der Männer, wärend er ein Bündel Karten in die Luft hielt. Pontius überlegte kurz und willigte dann ein. Er setzte sich zu den 4 Männern an den Tisch und die Karten wurden verteilt. Pontius hatte anfangs sehr viel Glück, weswegen er innerhalb einer Stunde seine Barschaft mehr als verdoppelt hatte. Doch dann, als er ein seiner Meinung nach Narrensicheres Blatt hatte und immer höhere Beträge gesetzt wurden, stach ihn plötzlich einer der andere mit einem Unwahrscheinlich guten Blatt aus. Verwundert sah Pontius ihn an. Der Mann lächelte fröhlich und begann wieder die Karten zu geben. Pontius zählte kurz sein Geld und beschloss dann, mit diesem Spiel aufzuhören, solange er noch im positiven Bereich war. Er verabschiedete sich von den Enttäuschten Männern und bot ihnen an, ihn heute am Abend beim Geschichtenerzhählen zu besuchen. Noch immer fröhlich und mit ein bisschen mehr Geld verlies Pontius entgültig die Taverne und machte sich auf die Suche nach etwas essbaren.
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Benutzer, die ihr Benutzerkonto per E-Mail bestätigen müssen
Scarave war sehr beeindruckt,von denn taten die jagistar erfolgreich meisterte,er dachte nach und stellte sich das jeden tag vor "hinter denn Dieben rennen oder Leute verkloppen die ihre miete nicht bezahlen ...das ist bestimmt nach paar Tagen sehr Nervig oder Leuten helfen die Angst von einer Fleischwanze haben" Scar lachte kurz und wurde von Jagistar beim denken gestört und fragte ihn:"na wie war ich?"Scarave antwortete darauf:"Super machst du das jeden tag so?Ist doch bestimmt nach ner Zeit langweilig oder?"Jagistar schaute ihn aufmerksam an und meinte "Das ist doch nicht mein Traumjob das ist meine Bewährungsprobe denn ich möchte mich der Königlichen Armee anschließen ich bin hier vor kurzem gelandet und hab mich sofort der Bürgerwehr angeschlossen"Scar war wieder mal beeindruckt wie ein mann in so einer kurzen Zeit so weit kommen konnte.Das ist mal ein Idol.Scarave dachte wieder nach "Vielleicht solle ich mich mit ihm etwas vertrauter machen er kann mir bestimmt helfen an das große Geld zu kommen" Jagistar unterbrach ihn schon wieder und fragte ihn erneut "Was er so treibe und welchen beruf er machte" Scar schaute ins leere und sagte traurig "ich habe keinen Job ich bin vor kurzem hier gelandet,da ich nicht wusste was ich machen sollte so fing ich an nach einem Job zu suchen aber..."Jagistar redete dazwischen und fragte Scar "Ob er lust hätte ihm bei der Arbeit zu helfen" Scarave entscheidete sich nicht lange und hat sein angebot natürlich angenommen denn mit solchen Kerlen zu arbeiten ist bestimmt schon ein guter anfang seines neuem Lebens....
Geändert von Scarave (04.07.2007 um 15:13 Uhr)
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Thara war in dem Garten des Gilde Innos' und dachte darüber nach, was er in nächster Zeit tun sollte. Eigentlich hatte er nicht viel zu tun, aber er beherrschte nur das Handwerk eines Tischlers, was ihm aber wenig nützte.
Er war doch ein Anwärter der Gilde Innos', er würde sich einen Lehrmeister suchen und Kunst des Kämpfens mit Einhandwaffen erlernen.
Coryl knabberte an Thara´s Ohren, er schien Hunger zu haben, was ja auch kein Wunder war. Thara saß schon seit den frühen Morgenstunden in dem Innos-Garten und in seinem Bauch war ausser dem letzten Abendbrot auch nichts gekommen, also entschloss er sich dazu, in der Taverne am Marktplatz etwas zu essen und vielleicht auch ein wenig auf dem Marktplatz zu schlendern.
Gerade hatte sich der ben Nathan gesetzt, als der Wirt auch schon kam, um mich nach meinen Wünschen zu fragen: "Einen schönen Tag wünsche ich ihnen, möchten sie etwas bestellen?".
Thara bestellte für sich eine Schale mit seinem guten Eintopf, ein großes Bier und ein paar Körner für Coryl. Er musste ein wenig warten, aber schlussendlich bekam er seine Bestellung.
Es gab schon komische Gestalten in Vengard, die einen sahen aus, als kämen sie aus einer Region, kälter als in den kältesten Tagen Myrtanas, wahrscheinlich Nordmar, andere wiederum kamen, wie Thara selbst, aus der Wüste, die südlich von hier lag.
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Es klopfte an der Tür zum Krankenzimmer. Wiederum schreckte Morlon hoch. Knarzend öffnete sich die Tür und Vergon trat ein.
"Guten Morgen, ihr beiden! Wie ich sehe geht es euch wieder besser." sagte Vergon fröhlich.
"Pssst. Golsir schläft noch." wies Morlon den Heiler hin.
Nachdem Morlon sich ordentlich ausgeruht hatte, ging es ihm schon viel besser. Er fühlte sich nicht mehr so kraftlos. Aber noch immer schien er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein.
Leise schlich Vergon zu Morlon rüber.
"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht."
"Zuerst die gute bitte. In der letzten Zeit gab es genug schlechte Nachrichten."
"Ich habe euch beiden was zum Essen mitgebracht." grinste der Heiler.
"Endlich wieder was zu essen. Ich habe schon ewig nichts mehr gegessen. Danke, Vergon." freute sich der Adlatus.
Für jeden gab es etwas Brot und einen frischen Apfel.
"So, jetzt muss ich aber leider zu der schlechten Nachricht kommen."
"Die da wäre?" schmatzte Morlon.
"Ich habe einen Brief auf der Kutsche entdeckt, nachdem wir in Vengard angekommen sind. Er war an die Banditen adressiert. Ich wollte mit dem Lesen aber warten, bis ich bei euch bin."
"Zeig her!" sagte Morlon wütend.
Langsam zog Morlon das Papier aus dem Umschlag heraus und entfaltete das Papier. Aufmerksam las er, was in ihm stand.
Seid gegrüßt, Vargos.
Ich habe einigen Innoslern eine Kutsche andrehen können.
Die haben offensichtlich einiges an Geld dabei.
Bin die alte Karre für 500 Goldstücke losgeworden.
Für den Tip will ich 20% von eurer Beute
oder es wird euch schlecht gehen.
Novill, der Kutschenverleiher
Mit entsetztem Gesicht schauten sich Morlon und Vergon an.
"Der hatte es auf uns abgesehen, als er bemerkte, dass Golsir Gold hat."
"Das sollten wir unbedingt Golsir erzählen." meinte Vergon.
"Unbedingt. Los, wecken wir ihn."
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Albrechts Leben hatte sich in den letzten Tagen beträchtlich verändert. Seit er als Knappe in Tomarus' Dienst getreten war, bestand seine Pflicht größtenteils in dem Organisieren einiger Stadtpatrouillen im Nordviertel der Stadt sowie die Bewachung des Nordtores. Eine Arbeit, die meistens sehr rasch getan ist, und nicht schlecht bezahlt wurde - allerdings freute ihn der, für ihn, "Abstieg" in die Bürokratie nicht sonderlich. Die Befreiung von Khorinis erfüllte ihn mit einem heimatlichem Gefühl, und der Junge, der er einst war, und der nun zu einem Krieger herangewachsen war, sehnte sich nach der eigentlichen Heimat, die für ihn das Schlachtfeld war. Ein Abenteuer wäre nicht fehl am Platz, dachte er sich, während er, so wie beinah jeden Tag schon, durch die Gassen in der Nähe des Tempels schlenderte. Die letzten Monate in der Armee des Königs haben seinen Glauben verfestigt - ihn aber auch von der Kirche Innos' entfremdet. Seine Gebete verrichtete er beinah nurmehr in den Unterkünften, möglichst dann, wenn niemand zugegen war, und den Tempel ansich betrat er selten, in letzter Zeit beinah garnicht mehr. Allerdings erblickte er plötzlich, was nicht zu seinem tristen Alltag passte, ein ihm vertrautes Gesicht: es war das Eilas. "Innos zum Gruße", sagte er über den Zaun, der sie von dem Mädchen trennte, welches in einem Kräutergarten saß und für den Knappen undefinierbare Pflanzen pflückte. Keine sehr schönen Exemplare, dachte er sich, unwissend, dass es schlichtweg Unkraut sei. Sie blickte zu ihm empor und erwiderte den Gruß mit einer freundlichen Miene, die der Schönheit ihrer Züge zusätzlich Ausdruck verlieh. "Grüß Euch", sagte sie und reichte ihm die Hand durch den Zaun, nachdem sie sich erhoben hatte. Der Knappe verneigte sich leicht und Eila trat durch eine sporadische, niedrige Holztür hinaus auf die Straße. "Wie geht es Euch?", fragte sie. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, denen Albrecht begegnet war, hörte er in ihren Worten doch einen gewissen Unterton des Interesses, der dem Ausbilder mittlerweile etwas fremd geworden war. Umso mehr freute er sich darüber. "Es geht", erwiderte er, "ich muss morgen nach Nordmar aufbrechen", fuhr er fort und zog einen zusammengefalteten Zettel aus seinem Gürtel, dem er Eila reichte. Sie öffnete ihn und ihre faszinierenden Augen überflogen ihn.
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Nigel wollte am frühen Morgen zu Cobryn, um sich zum Dienst zu melden, als er ein Blatt an der Wand zu seinem Schlafsaal entdeckte. Neugierig las Nigel das Blatt. Es sollte einen Strafkonvoi geben, alle die bei der Befreiung Khorinis' dabei gewesen war, musste mit - Freiwillige werden gesucht. Da ich mit nach Khorinis wollte, jedoch nicht konnte, werde ich mich freiwillig melden. Und so ging der Knappe weiter zu seinem eigentlichen Ziel: Lord Cobryn! Er überquerte den halben
Burgvorhof und stand dann vor einen offenen Tür. Von dort aus sah er den Paladin über Dokumente gebeugt. Vorsichtig klopfte er an die Tür, der Paladin erwiderte ohne den Kopf zu heben:"Kommt rein, die Tür steht offen.!" Leise betrat der Knappe das Gemach und der Paladin hob nun endlich den Kopf. Als er Nigel sah, sagte er freundlich:"Ah, Nigel. Gut dich zu sehen. Wie geht es dir?"
"Besser, Sir , besser. Ich wollte mich als Freiwilliger für die Strafexpedition melden." Der Paladin hob kurz die Augenbrauen, ehe er antwortete:"Kaum wieder auf den Beinen und schon so eine Reise. Aber bitte, wir können jeden Mann gebrauchen. Ich bin kaum damit vertraut worden. Anführer der Expedition werden Lord Ferox, Lord Uncle-Bin und Sir Iwein sein. Meld' dich am besten bei ihnen, wenn du vorher genaueres wissen willst. Sonst befinde dich einfach morgen frühen Abend hier ein."
Nigel nahm alle Informationen in sich auf. Doch da er sich sicher war, dass er einen dieser drei in den nächsten Stunden nicht antreffen wird, fragte er den Paladin vor ihm:" Könnt Ihr mir noch sagen, was ich alles mitnehmen sollte, und was eben nicht?" Cobryn musste kurz lachen, doch dann erzählte er dem jungen Knappen etwas allgemeines über den eisigen Norden. Nachdem er das Gemach verlassen hatte, ging er zum Übungsplatz um noch etwas zu trainieren, um seine alte Kraft wieder zu erlangen. Nordmar schien eine raue Gegend zu sein. ...
Geändert von Nigel Ascan (03.07.2007 um 15:51 Uhr)
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"Wow, klasse Aktion von dir, hätte nicht gedacht dass du diesen Mann laufen lässt. Eins muss man dir lassen, du lässt sogar einem Dieb ne zweite Chance", hatte Scarave zu jagistar gesagt, und jagistar hatte gelächelt und gesagt "Nun, ich versuche jedem eine zweite Chance zu geben, aber nicht mehr, wenn der Dieb, noch einmal stiehlt, bleibt ihm keine Chance mehr und er kommt ins Gefängnis, aber ich will mal hoffen, dass er sich bessert." Die zwei waren noch eine Weile durch die Stadt geschlendert, doch es war nicht besonders mehr passiert. Als sie sich dann an dem Abend getrennt hatten, dachte jagistar, dass es ein gelungener Tag war und war mit einem lächeln eingeschlafen. Am nächsten tag schlief jagistar wieder lange und hatte sich dann gegen Nachmittag wieder mit Scarave am Marktplatz getroffen. "So was machen wir heute so?" fragte Scarave. "Nun, mal schauen was die Stadt uns heute so bietet, außerdem sollten wir mal eventuell die Laternen putzen, ich weiß des ist blöde Arbeit, gehört aber auch dazu." antwortete Jagistar. "Was? Wir sollen Laternen putzen?" erwiderte Scarave und dachte "Hm, vielleicht sollte ich doch nicht zur Bürgerwehr gehen." Als Jagistar ihn dann nur ansah, zuckte Scarave nur mit den Achseln und er half mit, die Laternen zu putzen. Nach getaner Arbeit gingen die beiden wieder zu SUnder, doch der hatte grade keinen Auftrag und dann gingen die beiden wieder zum Marktplatz, wo wieder lautes Stimmengewirr herrschte. Eine große Menschenmenge stand im Kreis um etwas, dass weder Jagistar noch Scarave erkennen konnte.
Geändert von Jagistar (11.07.2007 um 22:12 Uhr)
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Eila war gerade dabei gewesen den Kräutergarten von Elendium etwas von dem Umkraut zu befreien, das sich an manchen Stellen deutlich ausgebreitet hatte, als sie jemand grüßte. Zu ihrer großen Verwunderung blickte sie in das freundliche Gesicht des Knappen, der sie an jenem besonders verregneten Tag zum Essen eingeladen hatte. Sie sah die Bilder in der Taverne noch deutlich vor sich, doch der Name des jungen Mannes wollte ihr einfach nicht einfallen. Schnell erwiederte die blonde den Gruß und erkundigte sich nach seinem Befinden. Hoffentlich sah er ihr nicht an, wie sie verzweifelt in ihrem Gedächtnis wühlte. Irgendetwas mit A musste es gewesen sein. Da war sich die Anwärterin sicher. Nur wie ging es weiter?
Ihr Gegenüber erzählte, dass er nach Nordmar müsse und reichte ihr einen zusammengefalteten Zettel. So schnell es ihr mit ihrer begrenzten Übung möglich war, erfasste sie den Inhalt. Das Blatt hielt alle, die an der Befreiung von Khorinis beteiligt waren, dazu an, sich am morgigen Tage gegen Abend auf dem Burgplatz einzufinden um dann nach Nordmar aufzubrechen. Eine Strafexpedition, geleitet von Lord Uncle-Bin, Sir Iwein und Lord Ferox. Eila krazte sich kurz am Kopf. Hatte ihr Lehrmeister irgendetwas in dieser Richtung erwähnt? Sie konnte sich nicht daran erinnern. "Lord Ferox ist mein Lehrmeister. Allerdings hat er mir noch garnichts davon erzählt.", erklärte sie und sah den Knappen etwas irritiert an. Dann fügte sie hinzu: "Denkt Ihr, ich werde auch mitkommen müssen?" Die Kräuterkundige gab dem Knappen den Zettel zurück und wartete auf eine Antwort. Dann fiel ihr plötzlich sein Name wieder ein. Albrecht hieß er! Wie hatte sie das nur vergessen können? Sie schüttelte den Kopf über sich selbst. Ihr Gedächtnis war wirklich wie ein löchriges Sieb!
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"Ich denke, die Entscheidung liegt bei Euch. An Eurer Stelle aber würde ich mitkommen. Wart Ihr schonmal in Nordmar?" - "Nein, noch nicht" - "Ich ebensowenig", lachte der Knappe, "soll also eine gute Gelegenheit, dieses faszinierende Land kennenzulernen", meinte er, sein Haar aus dem Gesicht streichend. "Wart Ihr denn mit in Khorinis?", erkundigte sich Eila. "Jawohl. Habe dort mehrere Spähtrupps angeführt und die Soldaten vor einem Hinterhalt bewahrt, der sie alle getötet hätte" - "Ein Hinterhalt? Ihr?" - "Es war kein direkter Hinterhalt", winkte Albrecht ab, "schlichtweg die Verstärkung der Orks habe ich abgefangen. Hätte sie die Stadt erreicht, wären die Soldaten vermutlich verloren gewesen. Oder aber es wäre solch ein teurer Sieg gewesen, dass .. ach, lasst uns nicht davon sprechen" - "Aber wieso gibt es dann eine Strafe für die, die die Stadt befreit haben?" - "Weil sie es gegen den Wunsch des Königs getan haben", erwiderte Albrecht. Im Großen und Ganzen war das auch schon alles, was er wusste - einen Soldaten von einem solch niedrigen Rang, wie er damals war, hat natürlich niemand in die Geheimnisse der Politik eingeweiht. "Ob ich .." - ".. mitkommen sollt? Natürlich", fiel Albrecht der jungen Dame ins Wort. Für ihn war es eine passende Gelegenheit, mehr über die Frau mit diesen faszinierenden Augen herauszufinden. "Aber Lord Ferox wird nicht viel Zeit für seine Schülerin haben, wenn er diese Expedition anführen soll", sagte sie, um ein Gegenargument für die Teilnahme zu finden. "Mich gibt es ja auch noch", scherzte Albrecht, um Eila zum Mitkommen zu überreden. "Ich überlege es mir", erwiderte sie, "aber nun muss ich weitermachen", sagte sie und warf einen kurzen Blick in den Kräutergarten. "Ich will Euch nicht aufhalten. Es war schön, Euch getroffen zu haben, Eila. Gehabt Euch wohl", antwortete Albrecht und verneigte sich leicht. "Ihr Euch ebenfalls", sagte Eila, die soeben durch die Gartentür trat und ihm mit einer Hand nachwinkte, als er die Gasse weitermarschierte.
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Sir Xeon war hundemüde ins Bett gefallen und war sofort eingeschlafen, denn dieser gestrige Tag hatte es in sich. Zuerst lief wieder einer der Patienten nackt rum, danach kam eine Kutsche durchs Tempelviertel geprescht und als Krönung musste er noch die Geistesheilung einsetzen. Der Feuermagier schreckte urplötzlich hoch.
"Verdammt! Wie lange habe ich geschlafen? Welche Tageszeit haben wir?", nuschelte er zu sich selber.
Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es schon später Nachmittag war und eigentlich hatte er ja schon am Morgen nach seinen Patienten sehen wollen. Der Heiler stand von seinem Sessel auf und strich seine Robe glatt, Ordnung musste schließlich sein. Danach machte er sich auf seine neuen Patienten zu besuchen, um zu sehen, wie es ihnen ging. Seine Tür flog auf, er trat heraus und schwang gleichzeitig die Türe wieder zu. Mit kleinen, bedächtigen Schritten ging er zur Krankenstation, betrat diese und suchte nach dem Zimmer, wo die Neuankömmlinge stationiert waren. Der Heiler hielt kurz einen Moment inne, griff dann nach der Klinge und drückte jene herunter. Nun stand er in der Türschwelle und erkannte als erstes einen kleinen Wolf und einen Raben, die wohl vertraut mit den Patienten waren.
"Wen haben wir denn da?", fragte Philas grinsend.
"Eigentlich ist es ja verboten Tiere mit auf die Zimmer zu nehmen, da sie Keim und Bakterien verbreiten könnten, aber da hier eigentlich niemand mehr richtig verletzt ist, können wir ja eine Ausnahme machen. Passt aber auf die Schwestern auf, die machen euch die Hölle heiß, wenn sie einen von beiden hier drinnen erwischen.", erklärte Philas mit einem warmen Blick.
"Ich werde jetzt nochmal nachsehen, wie es euch geht und danach könnt ihr eigentlich schon gehen.", sprach Philas in die Runde.
Zuerst lief er auf Morlon zu, fasste an dessen Stirn, die normale Temperatur aufwieß. Danach berührte er sanft das Knie und tastete es ab. Zum Schluss schaute er noch auf den rechten Oberarm, auf dem nichts zu sehen war. Danach war Golsir an der Reihe, dessen Kopf er vorsichtig abtastete.
"Behalte den Verband noch ein oder zwei Tage an, anschließend solltest du ihn abnehmen können.", versicherte Philas dem Gardisten.
"So, ich wäre dann mit meiner Untersuchung fertig. Ihr könnt euch noch etwas ausruhen und danach in Ruhe nach Hause gehen. Hohe körperliche Anstrengung solltet ihr die Tage jedoch vermeiden.", mahnte der Feuermagier.
"Auf wiedersehen ihr drei, möge Innos euch auf euren weiteren Wegen behüten.", verabschiedete er sich zuletzt.
Mit diesen Worten trat er hinaus und machte sich auf, Milti in seinem Zimmer aufzusuchen und zu sehen, wie es ihm denn nun ergangen war.
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Graue Wolken zierten den Himmel über der Hauptstadt. Odinson, etwas betrübt darüber, schlurfte etwas lustlos durch die Straßen. Es war aber auch alles irgendwie nicht so gekommen wie er wollte. Das Wetter hatte ihn in Vengard festgehalten und so hatte er Tage der Langeweile verbracht, denn die Verteidigungsarbeiten waren fast abgeschlossen, so dass es für ihn auch nicht mehr viel zu tun gab. Und dann fand er heute an der Schwarzen Tafel in der inneren Burg diesen tollen Aushang. Nämlich dass alle Beteiligten and er Befreiungsmission von Khorinis nun ihre Strafe bekommen. Diese beinhaltet einen Marsch nach Nordmar. Wo auch immer das sein sollte, wenn es eine Strafe werden sollte, war es bestimmt nicht wie hier sondern schlimmer. Zu dem war das Morgen und Morgen wollte er eigentlich weiter machen. Aber verflucht, seine längst weg geschobenen Zweifel, die er noch in Khorinis gehabt hatte, waren also doch nicht so idiotisch und abwegig gewesen. Odinson seufzte. Er würde wohl nie fertig werden mit seiner Hütte. Wobei dieses neue Abenteuer, es würde eins werden, das hatte er im Gefühl und im Verdacht, auf jeden Fall seine Reize hatte. Er würde in eine Gegend vorstoßen, die ihm völlig unbekannt war. Neue Menschen treffen und so hoffte er auch wieder mal kämpfen können. Bei diesem Gedanken fuhr seine Hand gewohnt zum Schwertgriff. Und da merkte er wie abgewetzt dieser war. Er zog das Schwert aus der scheide. Um Innos Willen. Jedes Küchenmesser war schärfer und prunkvoller als sein altes Schwert. Wieder seufzte er. So würde das nichts werden. Es wurde Zeit sich ein neues zu holen. Doch wie sollte er das schaffen? An einem Tag konnte kein schmied ein Schwert herstellen. Kopfschüttelnd wandte sich Odinson von der Tafel und machte sich auf den Weg zu Medins Büro. Dort angekommen erfuhr er von dem alten Soldaten, den er schon kannte, dass sein Herr nicht anwesend sei. „Dann gebt ihm bitte Nachricht, dass Odinson, der Huf und Rüstungsschmied, seinen Auftrag vollendet hat und er es sich anschauen kann. Den Rest würde ich dann gerne erledigen wenn ich wieder da bin.“ Er ruckte mit dem Kopf in Richtung Tafel. Der Soldat nickte und verstand den Wink. Odinson wünschte ihm einen schönen Tag und machte sich wieder auf den Weg zur Schmiede, denn bei den Wolken würde er nicht den Marsch in Angriff nehmen. Oder halt, wie wäre es mal wieder mit einem Schänkenbesuch. Mal wieder ein schönes Bierchen zischen, das würde ihm gut tun. Das Wasser lief ihm, bei dem Gedanken an das kühle Gerstennass im Munde zusammen. Gerade als er endgültig aus der Burganlage verschwinden wollte, hörte er seinen Namen.
„Odinson, ihr müsst noch einmal herkommen!“ hörte er die Stimme des Alten Soldaten wieder. Er machte kehrt, gespannt was denn sei. „Cobryn will dich sehen!“
Was war jetzt schon wieder! Schnaufend ging Odinson zum besagten Mann. Dieser erwartete ihn nicht, sondern war tief in irgendein Schriftstück vertieft. Odinson räusperte sich respektvoll, hoffte er und der Kopf des Kommandanten ruckte hoch. „Waffenknecht Odinson meldet sich zum Dienst!“ Er salutierte. „Nicht mehr, steht bequem. Ihr seit von nun an Knappe. Der König hat von euren Bemühungen erfahren, die ihr für die Stadt getan habt und auch wenn er gegen seinen Befehle gehandelt habt, als ihr mit nach Khorinis gingt, zeigt das im Grunde nur eure Entschlossenheit für ihn euer Leben zu geben. Ihr seit nun verpflichtet euch aktiv in der Stadtgarde einzugliedern und Verantwortung zu übernehmen über die jüngeren und niederen Mitglieder. Des Weiteren solltet ihr euch einen Ritter suchen, der euch als Knappe aufnimmt. Und nun entlasse ich euch wieder. Für Innos!“ Er war noch nie ein Mann vieler Worte gewesen. Odinson konnte es dennoch nicht fassen. Befördert? er? Knappe, das klang sehr gut. Während er dankte und sich verabschiedete und dann nun endgültig Richtung Schmiede lief ging ihm die neue Situation durch den Kopf. Knappe! Er schüttelte den Kopf, Wahnsinn!...
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Morlon und Vergon hatten Golsir endlich geweckt.
"Na? Steht der Wald noch?" spielte Morlon auf die Schlafgewohnheiten von Golsir an und grinste dabei.
Ganz verdutzt schaute Golsir Morlon an und gähnte erstmal herzhaft.
"Ausgeschlafen?" fragte Vergon den Gardisten.
"Ja. Endlich. Was gibt's? Warum weckt ihr mich denn?"
"Nunja. Wir hätten dich ja lieber schlafen lassen, aber es gibt eine schlechte Nachricht."
Sofort schien Golsir hellwach.
"Eine schlechte Nachricht? Wieso?"
"Am besten schaust du dir das hier mal an."
Morlon überreichte Golsir den Brief von Novill. Mit einem entsetzten und gleichzeitig wütenden Blick las Golsir den Brief aufmerksam durch.
"Ich wusste doch, dass da was im Busch war!" murmelte Golsir zähneknirschend.
"Aber es gibt auch noch was gutes zu berichten. Vergon hat uns was zu essen mitgebracht."
Golsir schien das Gesagte garnicht zu beachten.
"Corvax! Ich muss Corvax finden."
"Nicht nötig." grinste Morlon "Er ist heute Morgen zusammen mit Mäxchen hergekommen."
Corvax krächzte von dem Nachttisch aus.
"Da bist du ja. Komm mal her."
Golsir flüsterte dem Vogel irgendwas ins Ohr. Woraufhin Golsir das Fenster öffnen wollte. Just in diesem Moment hörten die beiden Schritte. Sofort verschwanden sie wieder in ihren Betten.
Wieder mit einem knarzenden Geräusch öffnete sich die Tür und herein trat Sir Philas Xeon, der Priester und Heiler Innos.
"Wen haben wir denn da?", fragte Philas grinsend.
"Eigentlich ist es ja verboten Tiere mit auf die Zimmer zu nehmen, da sie Keim und Bakterien verbreiten könnten, aber da hier eigentlich niemand mehr richtig verletzt ist, können wir ja eine Ausnahme machen. Passt aber auf die Schwestern auf, die machen euch die Hölle heiß, wenn sie einen von beiden hier drinnen erwischen.", erklärte Philas mit einem warmen Blick.
"Ich werde jetzt nochmal nachsehen, wie es euch geht und danach könnt ihr eigentlich schon gehen.", sprach Philas in die Runde.
Zuerst schritt der Magier auf Morlon zu um ihn zu untersuchen. Er fühlte die Temperatur Morlons, sein Knie und schließlich sah er nach dem Arm und stellte freudig fest, dass alles in Ordnung schien.
Als nächstes war Golsir dran, dessen Kopf er untersuchte.
"Behalte den Verband noch ein oder zwei Tage an, anschließend solltest du ihn abnehmen können.", versicherte Philas dem Gardisten.
"So, ich wäre dann mit meiner Untersuchung fertig. Ihr könnt euch noch etwas ausruhen und danach in Ruhe nach Hause gehen. Hohe körperliche Anstrengung solltet ihr die Tage jedoch vermeiden.", mahnte der Feuermagier.
"Auf wiedersehen ihr drei, möge Innos euch auf euren weiteren Wegen behüten.", verabschiedete er sich zuletzt.
"Ein netter Kerl." dachte Morlon, als der Magier die Tür hinter sich schloss.
Golsir war schon sofort aufgesprungen und öffnete das Fenster, sodass Corvax hinausfliegen konnte.
"Was hast du ihm erzählt?" fragte Morlon neugierig.
"Er soll mir mein Gold von diesem Novill zurück holen." sprach der Gardist immer noch verärgert.
"So, meine Aufgabe ist jetzt auch getan." meinte der Heiler Vergon "Ich werde mich wieder auf den Weg nach Silden machen."
"Einen Moment, Vergon." sagte Morlon. Er stand auf und ging zu dem Heiler hin und drückte ihm 50 Goldstücke in die Hand. "Es ist zwar nicht viel, aber danke, dass du uns geholfen hast."
"Kein Problem. Aber wenn ihr mal wieder in der Gegend seid, könnt ihr dem alten Vergon ja mal wieder einen Besuch abstatten."
Nun verließ auch der Heiler die beiden und verabschiedete sich "Möge Adanos über euch wachen."
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