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Völlig genervt saß Ethea aufrecht in ihrem Bett, jedoch nur, um dem nächsten hereinschneienden Dämonen gehörig die Meinung zu geigen. Doch Pustekuchen. Es kam einfach keiner.
Noch am Vorabend hatte sie einen der Dämonen darum gebeten, sie am frühen Morgen mit einem wunderbaren Frühstück zu wecken. Nun wartete sie seit Stunden auf ihr Frühstück und stand nicht eher auf bis sie es erhalten sollte. Darauf konnte sie wohl lange warten, denn noch hatte sie keine Ahnung, dass fremde Schwarzmagier sämtliche Dämonen und mit ihnen die Magie innerhalb des Kastells außer Gefecht gesetzt hatten.
Als es ihr schließlich zu bunt wurde, schnappte sie sich ihren Kampfstab und machte sich selbst auf die Suche nach der scheinheiligen Gestalt, die ihr noch am Abend zuvor ein fabelhaftes Frühstück mit extra heißem Tee versprochen hatte. Doch zu ihrem Erstaunen konnte sie die Hand vor Augen kaum erkennen, als sie energisch die Tür öffnete und in den stockdusteren Gang trat, der sonst von in regelmäßigen Abständen angebrachten Fackeln erhellt wurde.
Unbeholfen tastete sie sich wie eine Blinde voran, indem sie ihren Kampfstab dazu verwendete, die Umgebung zu erforschen und arbeitete sich auf diese Weise schließlich zur Eingangshalle vor. Die blieb zwar auch weitgehend dunkel, doch dort drangen zumindest wenige Lichtstrahlen der heißen Wüstensonne durch die zugezogenen Vorhänge und brachten damit genug Licht ins Dunkel um die Umrisse ihrer Umgebung auszumachen. Auch wenn sich ihre Augen allmählich an die Dunkelheit gewöhnten, ärgerte sie sich dennoch darüber, das Gespür für die Magie verloren zu haben. Zu gerne hätte sie jetzt mit Leichtigkeit ihre Lichtrune gezückt, um eine kleine leuchtende Kugel über ihrem Kopf schweben zu lassen.
So konnte sie besagten Dämon natürlich auch nicht finden. Vermutlich hatten diese absichtlich das Licht ausgeknipst, um sich besser vor ihr verstecken zu können, mutmaßte die Schwarzmagierin. Die sollten noch was erleben, wenn das Licht wieder an war.
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Nachdem James seinem Patienten am Vorabend eine Nacht Bettruhe verordnet hatte, befand sich dieser nun wieder im Labor des Priesters und wiederholte seine Frage nach der Tödlichkeit des Giftes.
"Ja, das hätte euch schon getötet, aber erst in ein paar Tagen. Die Zeit bis dahin wäre zwar sehr unangenehm geworden, aber schlussendlich wärt Ihr gestorben. Allerdings ist das Gift sehr primitiv und hätte auch kurz vor dem Ende noch neutralisiert werden können. Aber zu Ethea: Ja, ich kenne sie und ich trau ihr ohne weiteres zu, dass sie Euch vergiften wollte. Dazu brauchte sie nicht einmal einen bestimmten Grund, denke ich. Und dann tat sie das auch noch im Kastell? Dämon!"
James bereitete sich auf den Schmerz vor, der die Antwort des Dämons begleiten würde, doch nichts geschah.
"Dämon?"
Wieder nichts.
"Erlauben sich wohl einen Scherz" meinte der Priester, ohne auch nur entfernt an diese Möglichkeit zu glauben, Dämonen scherzten nicht. "Der brau ich mal was, wenn ich sie wieder sehe. Etwas, das Durchfall oder Brechreiz verursacht."
Lunovis grinste bei der Vorstellung, aber James war nicht ganz wohl bei der Sache mit den Dämonen, die sich nicht meldeten. Sowas war noch nie zuvor geschehen.
Ein Rumpeln, gefolgt von einem Fluch drang dumpf durch die Labortür des Priesters.
"Was ist denn da los?"
Misstrauisch öffnete James die Tür und brachte die wenigen Schritte zur Eingangshalle, von wo die Geräusche kamen, schnell hinter sich. Ein paar Männer standen, nicht gerade den vertrauenswürdigsten Eindruck erweckend, da und erspähten James sofort.
"Da ist einer von ihnen!"
Mit den Reflexen, die sich James im Stabkampf antrainiert hatte, flüchtete er wieder in den Gang mit den Laboren zurück, wobei er über Lunovis stolperte. Ein Dolch, der zweifellos von einem der Herren in der Eingangshalle geworfen worden war, prallte an der Wand ab und fiel zu Boden.
"Was bei Beliar ist da los? Dämonen!"
"Holt ihn Euch!" Donnerte eine Stimme von der Eingangshalle her und liess keinen Zweifel daran, dass das holen mit töten gleichgesetzt war. Eine Sekunde lang dachte James daran, ein untotes Wesen zu beschwören, um sich zu verteidigen, aber dafür waren es zu viele. Und wo waren überhaupt die Dämonen? Ein beiläufiger Kniff zeigte dem Priester, dass er keineswegs schlief. "Lauft" meinte er zu Lunovis mit befehlendem Ton, was dieser sogleich in die Tat umsetzte. Zwei Schwarzmagier auf der Flucht in ihrem eigenen Zuhause.
Geändert von James Bond (03.06.2007 um 15:42 Uhr)
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Huso Al Finga nickte bedächtig und klopfte Musa auf die Schulter. „Gut gemacht, Kleiner! Glücklicherweise ist Grethz viel zu machtbesessen, als dass er erkennen könnte, dass es hier um ein höheres Wohl geht. Macht dich bereit!“ Ein Pfiff ertönte durch die große Halle und mehrere blaue Lichter erstrahlten nacheinander.
Blaues Licht erstrahlte in der Eingangshalle des Kastells und schnell trat Huso Al Finga aus dem komischen Magiersymbol heraus. Er konnte solchen Firlefanz nicht ausstehen und wäre er nicht der, der er wäre, hätte er jetzt einem der anwesenden Magier vor die Füße gekotzt. „Eure Magie ist widerlich!“, sagte er stattdessen und unterdrückte den Reiz sich an den Kopf zu fassen um den Schwindel wieder los zu werden.
Doch statt einer freundlichen Begrüßung, zu der diese Magier sowieso nicht neigten, bellte Rafelan irgendetwas davon jemanden zu verfolgen und kam mit wutverzerrter Mine auf Huso zu. „Was fällt dir eigentlich ein, erst so spät zu kommen. Fast zehn Stunden!“, bellte er und dank seiner feuchten Aussprache schaffte er es, dass Al Finga drei Schritte zurück wich.
„Bedankt euch bei Grethz!“, sprach er mit einem wissenden Lächeln und wandte sich seinen Kameraden zu. „Ihr habt ihn gehört, packt die elenden Fremden!“ Und elf Assassinen reckten stumm ihre Schwerter in die Luft um dann geschwind und vollkommen geräuschlos in den abzweigenden Gängen dieser Halle zu verschwinden.
„Ich hoffe, die Arbeit bleibt nicht wieder an uns hängen, Rafelan! Ihr wisst, dass wir nicht eure Sklaven sind!“, warnte Huso den Magier und zog dann mit leisen Sirren seine beiden Schwerter aus den Scheiden auf seinem Rücken und huschte wie ein Schatten davon. Nein, er war der Schatten…
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„Was ist denn überhaupt loooo...?“
Doch Lunovis kam nicht mehr dazu, die Frage auszuformulieren, James war von einen Moment auf den anderen todernst geworden und der harsche Befehlston ließ den Magier zusammenzucken, sodass er gleich losrannte. Irgendetwas hatte James Aufmerksamkeit außerhalb des Labors erregt, ihn aber sogleich davon überzeugt, dass es sich davor wegzulaufen lohnte. Lunovis hatte nur einige Stimmen vernommen, aber weder den genauen Wortlaut verstanden, noch die Personen gesehen, die sich dahinter versteckten. Offensichtlich waren sie James gegenüber nicht sehr freundlich gesinnt und der Heiler und Lehrmeister zweifelte nicht daran, dass deren Stimmung gegenüber Lunovis anders sein würde.
Schnell durchquerten sie einige Gänge und kamen schlussendlich am Refektorium an, in das Lunovis zunächst eintreten wollte. Hinter ihnen hörte der Schwarzmagier aufgeregte Stimmen immer näher kommen.
„Nicht darein, es gibt nur einen Eingang!“, hatte James die Lage schon viel früher richtig erkannt als Lunovis, der auf dem Absatz kehrt machte und James weiter folgte. Aus den Augenwinkeln sah er einige in schwarz gehüllte Männer mit Schwertern auf die beiden zustürmen. Verdammt, was war denn hier überhaupt los? Wieso griffen die Dämonen nicht ein? Wenn diese Männer wirklich den Kastellanten an die Gurgel wollten, und dafür waren lange, scharf geschliffene Stahlklingen normalerweise gut geeignet, hätten die Dämonen doch schon lange eingegriffen! Also, so folgerte der Magier, konnten diese Männer ihnen doch gar nichts böses antun. Vielleicht brauchten sie ja auch einfach nur dringend Hilfe. 'Und deswegen laufen sie mit gezogenene Schwertern durchs Kastell und schreien mordlüstern?', bemerkte seine Vernunft mit einem nicht zu verkennenden sarkastischem Unterton. Mittlerweile hatten sie den Weg zu den Übungsräumen eingeschlagen und noch immer hörte Lunovis Stimmen und Schritte hinter sich.
„James, wohin sollen wir? Und warum laufen wir überhaupt weg? Die Dämonen beschützen uns doch!“, merkte der Schwarzmagier an, während die beiden durchs Kastell hasteten. Diese Robe war aber auch schrecklich unpraktisch, um vor etwas wegzulaufen...
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Grethz nickte schließlich, als alle zwölf Assassinen verschwunden waren und griff seinerseits zu der gelblichen Pergamentrolle. Er hatte Stunden darauf verwendet, diese alle zu schreiben und auch noch darauf zu achten, dass sie wirklich funktionierten. Ohne dies hätte Zuben ihn vernichtet, aber so lief alles vorläufig nach Plan. Nur zurück würde Rafelan und die beiden Trollmagier nicht mehr kommen, von denen der eine meist gedankenverloren durch die Luft starrte und der andere sowieso durch seine Sprechweise den Eindruck machte, als hätte er eine Hälfte seines Gehirns verloren. Oder sie war nie vorhanden gewesen. Was sollte man auch von Leuten erwarten, die einst Assassinen gewesen waren?
Grethz murmelte die Worte und fand sich nur einen Moment neben Rafelan in der Mitte eines Drudenfußes wieder. „Schön euch zu sehen!“, sagte der andere Mann süffisant und lächelte ihn an.
„Die Freude kann ich nicht teilen!“, erwiderte Grethz hingegen und trat aus dem Pentagramm aus. Gut, vielleicht könnte es ihm auf Dauer nicht gut gekommen, wenn er immer so ehrlich wäre, aber in diesem Moment reichte es, um seine Stimmung ein wenig zu heben, als Rafelan beleidigt den Mund verzog. Er hatte so eine nervende Attitüde, als wollte er sich irgendwie bei Grethz einschleimen, einen Vorteil daraus ziehen und dennoch seinen eigenen Plan verfolgen. Er war zu schlecht darin, seine Absichten zu verschleiern und deswegen würde er auch sterben, spätestens, wenn sie diesen Ort eingenommen hatten.
„Bericht!“, fügte Grethz an und Rafelan begann zu reden. Erzählte, dass alles soweit nach Plan ließ und ließ den Vorwurf, der deutlich in seinen Augen zu sehen war, nicht über seine Lippen kommen. Natürlich ärgerte er sich darüber, dass die Assassinen erst so spät kamen, während Grethz ganz andere Sorgen hatte…
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Der dunkelhäutzigen Frau wurde langsam etwas klar. Wenn nicht langsam etwas pasieren würde, wäre die Gefahr groß, endgültig in ein tiefes Loch zu fallen. Ihr letzter Lauf lag schon etwas länger zurück und ihre müden Knochen schrieen förmlich danach, wieder auf Schwung gebracht zu werden. Vielleicht sollte Neromir mich begleiten. Etwas Bewegung würde Ihm sicher auch gut tun, war sie der Meinung und legte ihren Finger leicht auf den Mund, wärend sich auf ihrer Stirn kleine Fältchen bildeten. ... wo mag er sein?,fragte sie sich und beschloss die Hilfe der Dämonen in Anspruch zu nehmen.
In ihrer Unterkunft, in der sie sich befand, hauchte sie die Frage in den Raum und wunderte sich darüber, das selbst nach dem Wiederholen ihrer nun lauter gestellten Frage immer noch keine Antwort in ihrem Kopf zu vernehmen war. Vielleicht liegt es daran, das ich mich in meinem Zimmer befinde, stellte Jail die Vermutung an und kratzte sich den wüsten Schopf, schritt an das Fenster und lies sich von den einfallenden Sonnenstrahlen blenden. Mit den Handflächen und der Stirn an das Fenster gerdrückt schloss sie die Augen und presste ihren Atem gegen die Scheibe. Die von draußen einfallende Wärme wärmte ihren seltsam kühlen Körper und lies wohlige Schauer auf ihrer Haut sich bilden. „Ich sollte endlich wieder an die frische Luft“, bestätigte sie ihr Vorhaben erneut und drückte sich entschlossen von dem Fenster weg.
Ruckartig öffnete sich die Türe zu ihrem Gemach und lies die Dunkelhäutige in einen seltsam dunklen Gang treten, der sie unweigerlich zum Stoppen brachte. Langsam zog sie die Türe hinter sich zu und wunderte sich, das ihre Augen so wenig vernehmen konnten. Seltsam, befand sie nun auch hier diese Kühle spürend, alles aber damit abtuend, das sie in einer nicht sonderlich guten Verfassung war und ihr zuvoriger Blick in das Sonnenlicht sie die Umgebung nun dunkler erscheinen lies. Entschlossen und dennoch verwirrt setzte die dunkelhäutige Frau ihre Bewegung fort, langsam unsicher die Treppe erreichend, als sie von unten Stimmen vernahm. „Ahh – da ist wer“, murmelte sie und atmete erleichtert aus, ohne bemerkt zu haben, das das dort unten keineswegs ein Grund zum Aufatmen war.
Wärend sie damit begann, die Treppe hinunter zu schreiten, rief sie ein weiteres mal nach einem Dämonen und noch einmal, doch eine Antwort blieb aus, wie zuvor in ihrem Zimmer schon. Doch lange darüber Gedanken machen, konnte die muskulöse Magierin sich nicht, denn erneut drangen Stimmen an ihr Ohr, die von weiter unten aus der Eingangshalle kamen und ließen sie erkennen, das etwas im Argen war. Augenblicklich stoppte Jail ihre Füße und lehnte sich über das Geländer, konzentrierte ihren Blick und spitzte ihr Gehör. „Scheiße!“, flüsterte sie begreifend und krallte ihre Hände in den verfilzten Schopf, ließ sie langsam vom Geländer zurück weichen und die Füße unsicher den Weg nach oben antreten. Ein Fuß – den Nächsten noch etwas höher, bis der nächste Schritt ihren Fuß zum Rutschen brachte und damit ein Geräusch entstand, der ihr ein erneutes „Scheiße“ entlockte. Jail begann zu schwitzen aufgrund der Tatsache, das sie sich vielleicht grade verraten hatte, aber warum flüchtete sie? Warum flüchtete eine Magierin? Warum wohl? Weil die zwar kräftige Frau wehrlos war und die einzige Möglichkeit darin bestand, das Weite zu suchen und zwar schnell...
Nun lief sie, stolperte fast, bis sie ihr Gemach erreichte, in dem sie sich nun einzuschließen gedachte. Ihre Türe krachte zu, wärend ihr Körpergewicht sich gegen das Holz stämmte. Schweiß rann von ihrer Stirn und das Herz schien ihr aus der Brust zu springen, als sie Fieberhaft nach einem Ausweg suchte.
Geändert von Jail (03.06.2007 um 15:49 Uhr)
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James musste ein "Woher zum Teufel soll ich das wissen?" unterdrücken, schaffte es sogar seiner Veriwrrung auf höflichem Wege Ausdruck zu verleihen. "Schon in meinem Labor habe ich keine Antwort von den Dämonen bekommen - irgendwie sind sie momentan weg."
"Weg?!?"
"Oder nicht ansprechbar, ich habe keine Ahnung. Jedenfalls brauche ich nicht erst einen Dolch in meinem Rücken zu spüren, um zu glauben, dass wir in Gefahr sind. Ich glaube auch nicht, dass das hier eine Übung ist, um zu testen, ob das Personal die Notausgänge kennt und angemessen auf Feueralarm reagiert."
"Bitte wie?"
"Hab ich mal in so einem futuristischen Buch gelesen" bemerkte James, und spähte dann wieder um die Ecke, um den Gang vor dem Übungraum zu überprüfen. Dass sie sich in einer Sackgasse befanden, machte die Sache nicht gerade einfacher und dass die Feinde in der Eingangshalle, also dem Ort des Teleports standen, erst recht nicht. Ausserdem konnte sich Lunovis nicht teleportieren.
"Wenn ich wenigstens meinen Kampfstab hier hätte" begann der Priester, merkte aber gleich, dass diese Waffe für den Kampf auf engerem Raum nicht besonders gut geeignet war. "Aber.." Lunovis legte mahnend den Zeigefinger auf die Lippen um den Priester zum schweigen zu bringen. Er wies in Richtung Flur, offensichtlich hatte er etwas bemerkt.
Die beiden Schwarzmagier stellten sich links und rechts der Tür auf, an die Wand gedrückt und warteten. James beschwor ein Skelett, um nicht auf das Überraschungsmoment alleine angewiesen zu sein. Dann trat ein nur schemenhaft erkennbarer Mann in den Raum, wirbelte sofort herum, als er die beiden Schwarzmagier in seinem Rücken bemerkte und stiess mit dem Schwert nach James, der nur knapp ausweichen konnte. Das Skelett unterlag nicht den Reflexen und Überlebensinstinkten eines Menschen und stiess erbarmungslos mit dem Schwert zu, und traf den Assassinen in der Seite, bevor es aufgrund mangelnder Konzentration des Priesters wieder verschwand. Der anscheinend nur verwundete Assassine wollte sich wieder erheben, doch Lunovis trat ihm fest auf die Stelle, die das Skelett zuvor getroffen hatte, worauf der Assassine jaulend zusammensackte.
James, dem seit der Austreibung Merathols die Fähigkeit zur Empathie ein wenig sehr abgegangen war, trat fest gegen den Kopf des Verwundeten, um ihn so zumindest vorübergehend kampfunfähig zu machen.
"Und nun? Ich glaube nicht, dass wir alle einfach so in diesen Raum locken können. Vielleicht sollten wir die anderen Magier warnen..."
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Gerade als die Eingangstür sich öffnete und sie zugleich leises Getuschel vernehmen konnte, wurde ihr bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Ethea reagierte schnell und verkroch sich mit dem Kampfstab fest in den Händen in eine dunkle Ecke der Eingangshalle, die die Fremden nicht mit Licht ausfüllen konnten.
Sie beobachtete eine Weile das Szenario, das sich vor ihren Augen abspielte. Sie hörte deutlich die Stimme eines gehetzten Magiers, der sich in seinem Labor einschloss und die wild ausgestoßenen Befehle, die die Männer auf den Alchemisten ansetzten. Während Ethea überlegte, ob sie einschreiten oder zunächst die Situation sichten sollte, fragte sich sich derweil, wie diese Männer es geschafft hatten, sämtliche Magie des Kastells, samt Dämonen und Schutzmechanismen auszuschalten. Diese Fremden mussten wahrhaft mächtig sein und für einen kurzen Moment, überlegte sie, auf wessen Seite sie eigentlich stand. Jedoch hätte sie wohl keine Möglichkeit sich mit diesen tollwütigen Kerlen in Verbindung zu setzen und beschloss daher sich zunächst zurückzuziehen. Es waren einfach zu viele, sie zählte mindestens zehn, es konnten jedoch noch mehr sein.
Der Moment, in dem sie aus ihrem Versteck treten musste, wurde ihr zum Verhängnis. Natürlich bleiben einige Männer die ganze Zeit über in der Eingangshalle, während sich andere in den Gängen verstreuten, um sich dort auf die Suche nach hilflosen Magiern zu machen.
»Da ist eine von ihnen!«, schrie der Assassine lauthals, als er die Gestalt durch die Schatten huschen sah und zückte surrend seine großen Klingen, die er voller Vorfreude wetzte.
»Das ist nur die Kreatur, wo ist der Magier?«, warf einer ein, der sich in der Eingangshalle nach dem Schöpfer umsah.
Für einen Moment wurde es still, den Ethea nutzte, um vorerst zu fliehen.
»Nein, du Idiot, das ist keine Kreatur! Das ist sie! Schnappt sie!«Zwei der Männer hasteten ihr nach, währned sie panisch die Treppen hinaufstolperte und sich einige Messer in den Teppich auf dem Boden bohrten. Als sie kurzzeitig zurückschaute und eines der Messer direkt auf sich zukommen sah, gelang es ihr gerade noch rechtzeitig, es mit einer flinken Bewegung ihrer Waffe aus der Bahn zu werfen. Sie hatte viele Monate im körperlichen Tiefschlaf verbracht. Die Beine trugen sie nicht weit und eine Flucht war eigentlich nahezu unmöglich.
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Die Hände der Geflüchteten, ruhten auf dem Holz der Türe, wärend ihre Augen über jede Faser des Materials strichen. Grade dachte sie darüber nach, diese Tür magisch zu verschließen, als etwas sie aus der Konzentration holte – Schritte, die von draußen zu vernehmen waren und die – so vermutete die Magierin – von einem Feind verursacht wurden. Jail konzentrierte sich, doch schienen die Schritte sich wieder zu entfernen, das sie erneut ihre Aufmerksamkeit der Türe schenkte. Schon erfasste Ihr Geist jede Faser, als ein erneutes Geräusch sie aufschrecken lies. Noch nie hatte die Dunkelhäutige unter solchen Voraussetzungen Magie wirken müssen und spürte, das die Angst in ihr einem freien Geist im Wege stand. Beeil Dich – Jail, bevor..., deutlich sah man das Schlucken der Wehrlosen, die ein paar mal ruckartig den Kopf schüttelte, um zur Besinnung zu kommen, Mach schon..., drängte der Gedanke in ihr und lies sie erneut in Gedanken abschweifen. Wieder versuchte Jail spürte, das etwas sich zu ändern begann, als eine Stimme sie erneut aus der Konzentration brachte. Irgendwie wurde die muskulöse Frau über diesen Umstand verärgert, hatte sie es fast geschafft und nun mußte sie ein weiteres mal ansetzen, um endlich zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen. „Sie muß hier irgendwo sein“, konnte man nun die Stimme von draußen sagen hören, das Jail schon anfing zu betteln, um ihr Vorhaben zu untermauern und jede weitere Einwirkung auf ihren Geist zu unterdrücken. Ja... ja... JA – jede Struktur des Materials schien zu leben, zu pulsieren, ließen bunte Punkte und bläuliches Flackern vor den Augen der Muskulösen erscheinen.
Es war geschafft – die äußeren Fasern des Holzes waren mit der des Rahmens verschmolzen und ihr persönliches Siegel in den Verschlingungen mit eingeschlossen, das sie erleichtert einen großen Schritt zurück trat und ihren Blick über die verschlossene Pforte wandern lies. Noch ein paar kleine Schritte rückwerts gehend, spürte sie den Bettrahmen in ihren Kniekehlen und lies sich langsam und kraftlos darnieder sinken...
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Lunovis betrachtete den bewusstlosen Mann. Blut rann aus seiner Kleidung heraus, die sich stellenweise noch dunkler verfärbt hatte. Sollte kaum möglich sein, bei einer schwarzen Kampfmontur, dachte Lunovis, aber Blut vermochte wohl alles zu verfärben. Wenn er hier liegen blieb, würde er wohl verbluten, aber was kümmerte sie das nun? Sie wurden von mindestens 5 dieser Gesellen verfolgt, die ihnen ein selbiges Schicksal gönnten. Nur der heftige Fußtritt, bei dem Lunovis innerlich zusammengezuckt war, der hätte wohl nicht sein müssen. Denn dann hätte er immerhin ausgefragt werden können. Aber jetzt war es zu spät.
„Die anderen warnen? Vielleicht gar keine so schlechte Idee. Fragt sich nur, wo wir die Magier finden. Für gewöhnlich trifft man nur sehr selten auf solche. Im Refektorium waren wir schon, da war nichts los. Wo sollen wir nun hin? In den ersten Stock und die Zimmer abklappern? Oder besser zu den Laboren zurück und dort jemanden suchen?“
James warf ein, dass sie, um in den ersten Stock zu gelangen in die Eingangshalle mussten, aus der ja doch all diese vermummten schwarzen Männer gekommen waren. Der Einwand hatte etwas für sich. Doch zuerst mussten sie wieder aus dem Raum unbemerkt herauskommen. James lugte einmal um die Ecke – die Luft schien rein zu sein. Geschwind verschwanden beide aus dem Gang und schlugen einen neuen ein, wobei sie sich vorsichtig auf Zehenspitzen an den Wänden entlangdrücken.
„Durch den Innenhof!“, schlug der Magier vor. Auf diese Weise mussten sie nicht denselben Weg zurück einschlagen, wie hin. Falls die Männer also jetzt darauf warteten, das sie aus der Sackgasse zurückkamen – Fehlanzeige.
Im Innenhof wog die Esche sanft im Wind hin und her und nichts war von der seltsamen Bedrohung zu spüren. Doch es dauerte nicht lange.
„Da hinten sind sie!“, durchschnitt ein Ruf die idyllische Stille und dort, wo James und Lunovis gerade herausgekommen waren, stürmten abermals drei oder vier bewaffnete Kämpfer heraus. Gut, dass die beiden schon die andere Seite erreicht hatten.
„Sollen wir jetzt einen Blick in die Eingangshalle wagen?“
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Jetzt saß er aber wirklich in der Patsche. Hirgalad befand sich wieder im Refektorium, wo er heute Nacht schon das erste Mal auf die bedrohliche Situation aufmerksam geworden war. Dumm nur, dass mittlerweile die Ruhe der Nacht vergangen war. Es war noch immer sehr dunkel, mal von ein paar vereinzelten Sonnenstrahlen, die hier und da durch die dicken Vorhänge drangen, abgesehen, aber das war auch das einzige, was sich seit der Nacht nicht verändert hatte. Na ja, nicht das einzige, Hirgalad war nach wie vor unbewaffnet, und das war das größte Problem, vor dem er derzeit stand. Geschrei und wildes Trampeln war immer wieder in den Gängen des Kastells zu hören, offensichtlich fand hier mittlerweile ein Kampf statt.
Der Schwarzmagier trat auf die Tür des Refektoriums zu, doch gerade als er einen verstohlenen Blick auf den Gang werfen wollte, waren einige dumpfe Schritte zu hören, die, durch den roten Teppich gedämpft, näher kamen. Direkt außerhalb des Speisesaals gab es einen kurzen Wortwechsel, und Hirgalad drückte sich mit dem Rücken an die Wand direkt neben der Tür. Die ganze Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. Die Stimmen entfernten sich, doch das war kein Grund zum Aufatmen für den Schwarzmagier, denn es folgten ihnen gleich weitere, und diesmal öffnete sich die Tür.
»... diesen Raum, ihr folgt den anderen. Lasst sie nicht entkommen!«
Herein trat eine vermummte, dunkel gekleidete Gestalt mit einem gezogenen Schwert, die sich leise bewegte und sich in dem dunklen Raum umsah. Die Art und Weise wie sich die Person vorsichtig vortastete, legte nahe, dass er noch nie im Kastell gewesen war, und für dessen Anwohner anscheinend nichts übrig hatte außer seine Klinge. Das gefiel dem Schwarzmagier, der noch immer an die Wand gepresst war, ganz und gar nicht.
Als der Eindringling sich einige Schritte in den Raum gewagt hatte, löste sich Hirgalad aus seinem ›Versteck‹, bewegte sich so leise wie möglich ein paar Schritte zum nächsten Tisch, und packte sich einen recht spartanischen Holzstuhl, von dem es im Refektorium nur wenige gab. Als er bis auf wenige Schritte an den Assassinen heran war, drehte dieser sich plötzlich um, das Schwert schon zum Schlag erhoben. Der Blondschopf schaffte es gerade noch, mit einem Sprung seinem Gegner den Stuhl gegen die Brust zu rammen, dann rannte er los. Der Stuhl ging aufgrund des eher schwachen Schlages und seiner soliden Bauweise nicht zu Bruch, der Assassine jedoch für einen Moment zu Boden. Der Krieger rappelte sich jedoch schnell wieder hoch, und folgte dem Schwarzmagier in den Nebenraum, den dieser angesteuert hatte. Kaum war er durch die Tür getreten, flog ihm auch schon ein großes Küchenbeil entgegen, vor dem er sich gerade noch wegducken konnte. Es folgten zwei Messer, die jedoch an der Wand hinter ihm und an seinem Schwert, das er rasch zu einer Parade hochzog, abprallten. Er erhob sich wieder und wollte schon auf den Magier losgehen, als ihm jedoch auffiel, dass dieser nirgendwo zu sehen war.
Für einen Moment stutze der Krieger, und das war genau der Moment, den Hirgalad, der sich nach den Messerwürfen schnell um die Arbeitsplatte in der Mitte des Raumes herumbewegt hatte, brauchte, um dem Assassinen eine solide Eisenpfanne über den Schädel zu ziehen. In der Theorie jedenfalls, denn der Krieger hatte überaus gute Reflexe, und als ihm bewusst geworden war, dass sein Gegner nur an einer Stelle sein konnte, wenn er nicht vor ihm war, hatte er sich instinktiv zu Boden fallen lassen, was den Schlag ablenkte. So wurde er nur leicht am Hinterkopf gestreift, und die Wucht des Schlages landete an seiner linken Schulter, in der augenblicklich der Schmerz explodierte. Die Pfanne fiel scheppernd zu Boden, und Hirgalad machte sich, mittlerweile mit rund einem halben Dutzend Küchenmessern und einem großen Hackbeil bewaffnet, aus dem Staub, bevor noch mehr der Krieger von dem Lärm angezogen wurden.
Der Schwarzmagier schlüpfte in die Dunkelheit der Gänge des Kastells, und rannte los. Er war sich nur noch nicht sicher, wohin.
Geändert von Hirgalad (03.06.2007 um 17:00 Uhr)
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Der Schlag, mit dem sich die erste Klinge in ihren Kampfstab grub, war gewaltig. Ethea stauchte in sich zusammen und versuchte ihren gesamten knochigen Körper zu spannen, um der einwirkenden Kraft entgegenwirken zu können. Mit Mühe drängte sie die scharfe Klinge beiseite und fing in derselben Bewegung die zweite Klinge von unten ab, die ungehalten auf ihren Unterleib zuraste. Sie hatte eine solche Schwerttechnik noch nie gesehen, doch mit welcher Wut und Präzision ihr Gegner auf sie einschlug war unglaublich. Allein die Tatsache, dass sie eine Meisterin ihrer Waffe war, schien sie vor den Treffern der Schwerter zu retten.
Ethea setzte ein Zeichen, indem sie ihren Kampfstab zu Boden fallen ließ und die Hände hilflos in den Himmel streckte. Sie zählte auf sein Erbarmen, schließlich war sie noch immer eine Frau, obgleich sie mit ihrer knochigen Statur und ihrer Glatze im Moment eher einem Skelett in edel gekleideter Robe gleichen musste.
Wie erwartet zögerte der Assassine mit dem nächsten Angriff, was der Baronin ein bezückendes Lächeln auf die fahlen Wangen zauberte. Einen Augenblick später war der Körper ihrer Waffe gefolgt und Ethea warf sich unsanft auf dem Boden, wo sie den Kampfstab ergriff und ihn senkrecht zum Schlag erhob. In dem dunklen Gang war wenig Platz, doch glücklicherweise traf die Schwarzmagierin ihren Widersacher schmerzhaft an den Schienbeinen, was ihr die Möglichkeit gab, sich hechelnd wieder aufzurichten und einige Schritte zwischen sich und dem Feind gut zu machen.
»Was wollt ihr?«, keuchte sie.
»Dein Leben, scheußliche Kreatur«, erwiderte der Assassine und leckte seine Zähne, nachdem der Schmerz schnell wieder aus seinen Beinen gewichen war und er sich endlich aufrichten konnte.
Schnell realisierte sie, dass sie hier im Gang keine Chance hatte. Egal wo sie sich verkriechen würde, die Männer würden ihr immer auf den Fersen bleiben. Mutig rannte sie also der erhobenen Klinge ihres Gegners entgegen, hatte jedoch Glück, dass ihr Kampfstab deutlich länger war und stieß damit den Widerling rückwärtig die Treppe hinab.
Der Assassine schrie qualvoll, als er die Treppen hinab rollte und schlussendlich mit dem Kopf auf der Kante der letzten Stufe landete. Ethea stürzte hinterher und traf mit ihrem Schuh rücksichtslos den ungeschützten Hals ihres Opfers, woraufhin ein hässliches Knacken ertönte, das sie nur für einen Moment zusammenzucken ließ.
Vor Entsetzen starrten die Männer ihre Feindin an, die ungehindert auf sie zuhielt sich stattdessen jedoch dem noch immer offenstehenden Eingangstor zuwandte. Die heißen Lichtstrahlen brannten heiß auf ihrem Gesicht, als sie aus voller Kehle um Hilfe brüllte und es in die Wüstenstadt hinausschrie. Ihr war nicht klar, ob sie jemand hören würde, viel Zeit hatte sie auch nicht darüber nachzudenken. Einer der Männer verpasste ihr kurz darauf einen saftigen Tritt in den Rücken und stieß sie damit den steilen Berg hinab, an dem sie schmerzhaft hinabrollte. Die zahlreichen Dornenbüsche und Steingeröll konnten sie auf ihrem Weg jedoch nicht bremsen.
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Irgendwie grenzte es an Wahnsinn, an jeder Tür zu kopfen und sich auch gleich noch verbal lautstark bemerkbar zu machen, wenn man auf der Flucht war und es das grösste Ziel war, nicht entdeckt zu werden. Dann meldete sich nicht einmal jemand, was die Situation keineswegs verbesserte.
"Vielleicht sollten wir uns ganz egoistisch selbst retten?" Schlug James vor und blickte in das unentschlossene Gesicht seines Begleiters. Ohne weiter nachzudenken, machte sich der Priester in Richtung seines Labors auf, um anschliessend die Tür magisch zu verschliessen.
"Niemand da!"
"Guck unter dem Tisch nach!"
"Ich bin doch nicht doof, da ist niemand!"
"Mal sehen.. Nein, da ist niemand!"
Die Stimmen kamen eindeutig aus dem geöffneten Labor von James und gehörten ebenso eindeutig zwei der Eindringlinge.
"Aber Tränke hats hier allerlei."
"Mach sie kaputt, was nicht mehr existiert, kann auch nicht mehr gefährlich sein."
Ein Grunzen folgte diesem Befehl und gleich darauf ertönte ein lautes Geschepper und Geklirre, das nur von zahlreichen auf den Boden fallenden Phiolen und Flaschen stammen konnte.
"Die Wahnsinnigen demolieren mein Labor!" Stiess James entsetzt aus und wollte schon darauf zurennen, um zu retten, was zu retten war.
"Das lässt sich wieder reparieren" meinte Lunovis und hielt den Priester an der Schulter zurück. Vermutlich war es gescheiter, sich nicht im Nahkampf mit diesen Kerlen anzulegen. Alleine schon, weil vermutlich relativ rasch Verstärkung da wäre.
"Solange sie noch da drin sind, können wir in den ersten Stock" flüsterte James, worauf sich beide in Bewegung setzten. Als sie die Eingangshalle erreichten, stiessen sie beinahe mit jemandem zusammen, der auf den ersten Blick nicht wie ein Feind aussah. Doch erste Blicke konnten täuschen, und sollte dies der Fall sein, mochte sich dies als tödlicher Irrtum erweisen. Doch der Fremde hielt auch der Überprüfung des zweiten Blickes stand und wurde somit in die Schublade der Verbündeten eingeordnet.
"Schnell, die Treppe hoch!" schlug James vor.
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So leise wie möglich und wieder mit dem Rücken gegen eine Wand gepresst, bewegte Hirgalad sich durch das Kastell. Noch immer waren die Gänge erfüllt von dem Lärm flüchtender Zirkelmitglieder und den sie verfolgenden Eindringlingen. Gelegentlich war auch etwas Kampfeslärm zu hören. Hirgalad war, seit er dem Kämpfer im Refektorium entkommen war, auf keine der vermummten Gestalten mehr getroffen, hatte aber entschieden, sich so gut wie möglich zu seinem Zimmer im ersten Stock durchzuschlagen, um sein Schwert zu holen. Ohne das fühlte er sich relativ hilflos, wenn er auch mittlerweile spartanisch bewaffnet war.
Sein Kopf schnellte um die Ecke, und für einen Moment hatte er die Eingangshalle im Blick. Vor wenigen Minuten war von hier noch Lärm gekommen, jetzt lag sie jedoch beinahe ausgestorben da, offenbar hatten die Eindringlinge sich aufgeteilt. Hirgalad bewegte sich geduckt quer durch die Halle, und blieb neben der Treppe stehen. Aus dem Gang, der zu den Laboren der Magier führte, war lautes Krachen und Klirren zu hören, so als ob jede Menge Glas zu Bruch ging. Wenn der Schwarzmagier an die Einrichtung der Räume dachte, die in diesem Teil des Kastells lagen, war klar, dass das tatsächlich der Fall war. Dann fiel sein Blick auf eine Gestalt, die in einer dunklen Ecke nahe dem Treppenfuß lag.
Bei näherer Betrachtung musste der Blondschopf feststellen, dass es sich dabei um einen der vermummten Angreifer handelte, offenbar mit gebrochenem Genick. Leider ergab eine rasche Suche, dass die Waffen des Kriegers bereits von irgendwem mitgenommen worden waren. Mit einem stillen Fluch entfernte er sich wieder aus der düsteren Ecke, und trat auf die Treppe zu. Genau in diesem Moment kamen jedoch zwei Gestalten aus dem Gang gehetzt, aus dem noch immer das Geräusch splitternden Glases zu hören war. Hirgalad hatte schon das Beil erhoben, das er aus der Küche entwendet hatte, hielt sich jedoch zurück, als ihm auffiel, dass die beiden Menschen vor ihm Roben trugen, wie sie im Kastell üblich waren. Für einen Moment dachte er an eine List des Feindes, aber als er bemerkte, dass das Scheppern und Klirren verstummt war, und Stimmen näher kamen, verdrängte er diese Gedanken.
»Schnell, die Treppe hoch!« zischte einer der beiden, und Hirgalad sowie der andere Schwarzmagier ließen sich das nicht zweimal sagen. Im ersten Stock angekommen, blickten sich die drei Zirkelmitglieder rasch um, hier war bis auf das fehlende Licht nichts verdächtiges auszumachen.
»Ich brauche mein Schwert aus meinem Raum, gleich da hinten um die Ecke.« flüsterte Hirgalad den anderen beiden zu. Einer runzelte nur die Stirn und blickte die Messer an, die im Gürtel des Blondschopfes steckten, der andere, der sie schon nach oben gescheucht hatte, antwortete ebenso leise.
»Wir sollten so viele Magier alarmieren, wie wir können. Beeilt euch.«
»Halt, wir wissen nicht, wie viele von diesen Fremden hier oben, und uns noch immer auf den Fersen sind.« warf der andere jedoch ein.
»Stimmt, wir sind besser erst einmal vorsichtig.« flüsterte Hirgalad zurück. Rasch zog der Schwarzmagier vier der sechs Küchenmesser aus seinem Gürtel, und gab sie an die anderen beiden weiter.
Kaum hatte er das getan, kam auch schon eine weitere der vermummten Personen um die Ecke des Ganges, und stand damit direkt zwischen Hirgalad und seinem Zimmer. Großartig. Der Krieger erhob seine beiden Schwerter und starrte die drei Schwarzmagier an.
Geändert von Hirgalad (03.06.2007 um 18:00 Uhr)
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Schnell und doch Koordiniert marschierten die 6 Männer den Berg zum Kastell hinauf. Sie sollten wohl die erste Vorhut sein, die diese Assassinen, welche im Dienste Zubens standen, angreifen sollten. Wer wusste schon, ob sie dort oben am Kastell halt machen würden, wenn sie dort einmal fertig waren? Was, wenn sie die Stadt danach angriffen?
Berash, einer dieser Männer, welche DraconiZ auf die Schnelle zusammen gestellt hatte, fragte sich, wie jemand einen der chwarzmagier angreifen konnte, geschweige denn das ganze Kastell. Es musste ein wahrer Überraschungsangriff gewesen sein, denn durch die Stadt war kein einziger Trupp von Assassinen gelangt. Wie also?
Er begutachtete die 4 anderen Kämpfer, sowie seinen Lehrmeister. All diese Männer blickten nicht zurück, als sie zum Kastell marschierten. Was bedeutete das fü den Verhüllten? Würden sie sterben? War Berash schon bereit dazu? Ein einfaches Schulterzucken folgte diesen Gedanken. Wenn Beliar ihn zu sich holen wollte, wer sollte dann den dunklen Gott daran hindern?
Schwarz und düster ragte Das Kastell vor ihnen auf, ein dunkles Tor und Links und Rechts daneben 2 Skelette, welche an die Wand genagelt worden waren. Es schien, als würden sie sich über irgendetwas amüsieren, ihr Gesichtsausdruck war ein fröhliches Grinsen. Na gut, viel blieb einem Totenschädel auch nicht übrig, der grinste immer gezwungender maßen.
Auf ein wortloses Kommando von DraconiZ, dem Anführer ihrer kleinen Truppe, blieben sie alle stehen. Berash wusste nicht, was nun kommen würde, doch er erwartete auch nichts, denn egal was kam, es würde blutig enden. Das wusste er.
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Schaschlik? Gulasch? Gehacktes? Der entschlossenen Miene des Schwarzmagiers zufolge ging es wohl jetzt darum, aus dem vermummtem Kämpfer vor ihnen das Abendessen zuzubereiten. Mit etwas Befremden starrte Lunovis auf die beiden Küchenmesser in seiner rechten und in der linken und fragte sich, wieso bei Beliar sich gerade jemand damit bewaffnete, wenn durch das Kastell Gestalten liefen, die mit Messern bewaffnet waren, die auch dazu ausreichten 20 Gurken gleichzeitig zu schneiden, wenn sie alle aneinander aufgereiht waren. Mit anderen Worten: Es gab einen geringen Längenunterschied zwischen den Waffen der drei Magier und der des Assassinen, der nicht gerade zugunsten der Magier ausfiel. 'Und da sag nochmal einer, es komme nicht auf die Größe an', dachte Lunovis seufzend.
Fragend blickte er seine beiden Mitstreiter an, von denen der Neu-Dazugekommene fest dazu entschlossen schien, das Hindernis aus dem Weg zuräumen.
„Wie wärs mit weglaufen?“, schlug Lunovis leise flüsternd vor. Normalerweise kannte er sich damit aus, seine Chancen richtig einzuschätzen und im Moment sah es schwarz für sie aus. Das nicht nur, weil der Vermummte die Farbe der Nacht bevorzugte, sondern weil Lunovis sich ausrechnete, dass sie selbst zu dritt den Mann nicht bezwingen würden. Doch der Magier, der ihnen die Messer gegeben hatte kannte sich offenbar mit Waffen aus, Lunovis meinte gehört zu haben, dass er ein Schwert in seinen Zimmer erwähnte.
„Kommt gar nicht in Frage. Unten warten noch mehr von denen auf uns“, wurde der Vorschlag Lunovis' schnell abgeschlagen. Er hatte nirgendwo anders mit gerechnet.
Derweil kam der Vermummte ihnen immer näher und hielt seine beiden schmalen Klingen bedrohlich in die Höhe. Sie sahen aus, als könnten sie unheimlich schnell und zielsicher zuschlagen. Die drei Magier verteilten sich nun, sodass sie im Halbkreis um ihn herumstanden. Doch keiner von ihnen wagte einen Angriff. Doch auch der Vermummte war vorsichtig und ging nur langsam auf sie zu. Seine Augen huschten immer wieder von rechts nach links. Er konnte die Lage mindestens so gut einschätzen wie die drei Magier, musste Lunovis feststellen.
Wenn es nicht in einer Katastrophe enden wollte, mussten sie schnell reagieren.
„Werf ein Messer“, zischelte der Magier neben ihm und Lunovis verstand sofort. Relativ unbeholfen holte er aus und warf das Küchenmesser auf den Kämpfer zu. Gleichzeitig beschwor James ein Skelett. Das Messer flog auf den Kämpfer zu, traf ihn aber nur mit dem Knauf und prallte an seinem Körper ab. Lunovis ließ sich im gleichen Augenblick zurückfallen, weil der Vermummte in seine Richtung vorschnellte. Hoffentlich konnten die anderen beiden ihn überwältigten, dachte Lunovis, als er zurückstrauchelte und auf den Teppich fiel.
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Nach seinen Augen zu urteilen, war alles wie gewöhnlich.
Aber sein Bauch sagte ihm etwas Anderes. Nur zögernd ging er auf das Tor zu.
Moment Mal. Jetzt wusste er was hier nicht stimmte. Das Tor stand offen. Das Tor stand normalerweise nie offen. Es begrüßte alle Ankommenden mit einem manchmal freundlich, manchmal nicht ganz so freundlichen Quietschen. Heute war das anders.
Er schaute sich die Eingangshalle prüfend an, nichts. Dennoch tastete er sich an der Wand endlang, wo nur wenig Licht hinkam. Er wollte nicht gesehen werden, was auch immer hier los war, es war anders als sonst.
Fast hatte er den Gang zu diesem merkwürdigen Saal mit der Orgel erreicht. Da stolperte er plötzlich und fiel mit dem Kopf voraus auf den Boden. Gerade rechtzeitig riss er die Hände hoch, um den Sturz etwas abzufangen.
Was hatte man ihm hier für eine Stolperfalle hingelegt? Wütend tastete er nach dem Hindernis. Schließlich erfasste er etwas... etwas, dass ein wenig warm war und sich wie Haut anfühlte. Mit einem Kloß im Hals versuchte er etwas zu erkennen.
Bei Beliar! Hier lag jemand. Er versuchte einen Hals an dem leblos daliegenden Körper auszumachen, als er ihn fand wurde ihm nur noch schauriger zumute. Hier lag nicht einfach jemand, hier lag eine Laiche!
Er hatte doch gewusst, dass hier etwas nicht stimmte... sollte er lieber wieder umkehren? Er wog die Situation einen Moment lang ab, doch die Neugier siegte letzten Endes.
Sein Weg führte zum Refektorium, er vermutete, dass die Chance dort am Größten wäre, jemanden zu finden, der ihn aufklären konnte.
Noch bevor er ankam, hörte er flüsternde Stimmen.
"...verstecken sich hier wahrscheinlich noch..."
"...sollten schon längst tot sein..."
Die Stimmen kamen zweifelsfrei aus der Nähe der Gästezimmer.
Zitternd ging er weiter und schaute um die Ecke. Dort standen zwei Assassinen, der eine hatte sein Schwert in der Hand und versuchte aus Langeweile die Luft um ihr Leben zu bringen.
"Hey, da ist noch einer von diesen nichtsnutzigen Magiern!"
Keine Frage, er war gemeint. Es war zwar eine Ehre, Magier genannt zu werden, aber die Situation wollte ihm trotzdem nicht recht gefallen.
Der, der das Schwert gezückt hatte, kam höhnisch grinsend auf Nardul zu.
Irgendetwas musste er machen. Ohne groß zu überlegen, drehte er sich um und rannte los. Wohin sollte er gehen?
Er entschied sich für die Treppen, der hatte sie noch nie benutzt, aber sich hier im Erdgeschoss zu verstecken schien ihm aussichtslos.
Hastig erklomm er Stufe um Stufe, nach einer knappen Minute, die ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen war, war er oben angekommen.
Unvermittelt stürzte er sich in das nächstbeste Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Er fand sich in einer staubigen Abstellkammer wieder. Immerhin hatte er keinen der merkwürdigen Magier beim Schlaf gestört.
Die Tür hatte einen Schlüssel, welchen er auch sofort herum drehte. Die Tür war verschlossen, im Grunde genommen konnten ihm die Krieger nichts anhaben.
Nur etwas stickig war es hier...
So hatte er sich das nicht vorgestellt. Erst schleppte man sich durch die von wilden Biestern versuchte Wüste um ein paar bescheuerte Pflanzen zu finden, wofür man auch noch schlecht bezahlt wurde, aus Hunger machte man sich trotz aller Strapazen noch zum Kastell auf und zu guter Letzt wurde man dann auch noch von einer Laiche empfangen. Das war absolut nicht sein Tag.
Nun fragte er sich, was hier wohl passiert war. Vielleicht hatte Zuben das Kastell angegriffen. Das Kastell, das er vor kurzem noch für den sichersten Ort der Welt gehalten hatte. Aber dem Gespräch der Assassinen im Erdgeschoss nach, gab es noch Menschen die sich hier irgendwo versteckten. Und die Assassinen die heute so hastig von Bakaresh aufgebrochen waren... vielleicht waren sie ja hier irgendwo.
Geändert von Nardul (03.06.2007 um 18:37 Uhr)
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Der Vermummte war offensichtlich ein erfahrener Kämpfer. Obwohl er immer wieder drohend seine beiden Klingen kreisen ließ, machte er nicht den Fehler, einen der drei Schwarzmagier anzugreifen, und so seine Deckung zu öffnen. Das einzig gute an der Situation, in der sich Hirgalad zusammen mit den anderen beiden Zirkelmagiern befand, war die Tatsache, dass der Krieger bisher völlig still geblieben war, und nicht den Versuch unternommen hatte, nach Verstärkung zu rufen. Entweder war er sich seiner Sache sehr sicher, oder er wollte einfach nur den Ruhm für sich haben. Darin sah Hirgalad ihre Chance.
Vorerst einmal jedoch blieben die meisten Trümpfe sowie die einzigen ernstzunehmenden Waffen in den Händen des Wüstenkriegers, der noch immer seine Schwerter hin- und herschwingen ließ. Der erste Angriff kam dann auch aus den Reihen der Schwarzmagier, das sehr amateurhaft geschleuderte Messer überraschte den Assassinen jedoch nicht im geringsten, geschweige denn dass es Schaden anrichtete. Der Messerwerfer hatte Glück, dass er sich gerade im richtigen Augenblick wegfallen ließ, denn sonst hätte eine der Klingen des Kämpfers seinen Hals durchtrennt, so schnitt sie nur mit metallenem Sirren durch die Luft. Die andere Klinge, die im selben Augenblick vorgestoßen worden war, traf dafür ein Hindernis.
Den rostigen Zweihänder des beschworenen Skeletts um genau zu sein. Das Geschöpf der Unterwelt parierte den Schlag und machte sich sofort daran, seinerseits in den Angriff überzugehen, der seitliche Hieb wurde jedoch mit beiden Klingen das Assassinen abgefangen. Der Kämpfer schaffte es auch irgendwie, sich in der selben Bewegung an einem heranfliegendem Küchenmesser vorbeizudrehen, das von dem Skelettbeschwörer geworfen worden war. Hirgalad schleuderte nur einen Augenblick später gleich beide verbliebenen Messer auf den Feind. Über das erste sprang dieser hinweg, das zweite wurde mit einem schnellen Hieb aus dem Handgelenk heraus von einem Schwert abgelenkt.
Unterdessen wurden zwei Angriffe des Skeletts beinahe mühelos mit der anderen Klinge abgewehrt. Für einen Moment dachte Hirgalad ernsthaft darüber nach, ob es nicht doch die bessere Alternative war, einfach wieder nach unten in die Eingangshalle zu laufen, und am besten von dort aus direkt weiter nach Bakaresh. Andererseits waren sie mittlerweile doch ein gutes Stück von der Treppe entfernt, der Kampf hatte sie weiter den Gang entlang getrieben.
Dann jedoch kam ihm eine Idee. Während das beschworene Skelett gerade fachgerecht in seine Einzelteile zerlegt wurde, konzentrierte er sich auf den Magiefluss im Kastell und startete schließlich eine eigene Attacke. Gerade als das Skelett zu Staub zerfiel, der sich sofort auflöste, schnellte ein kleines, knöchernes Etwas auf den Krieger zu.
Ein spitzer Schrei ertönte, als die Gesichtsmaske des Kämpfers zerfetzt wurde von einem Wirbel aus Klauen und Zähnen. Der Assassine ließ beide Schwerter fallen und versuchte verzweifelt, das kleine untote Tier aus seinem Gesicht zu entfernen, das hatte sich jedoch längst festgebissen. Der Schmerzensschrei wurde lauter und ging nach einer Sekunde in ein ersticktes Gurgeln über. Blut floss aus dem Mund des Kämpfers und in die zerrissene Maskierung, während er zu Boden sackte. Hirgalad zog die Schwerter, die er in den Brustkorb des Mannes gerammt hatte, aus dessen Leiche und wischte das Blut an der dunklen Kleidung des Eindringlings ab. Dann wandte er sich mit hektischer Stimme an die beiden anderen Schwarzmagier.
»Das hat sicher jemand gehört. Wir müssen hier weg.«
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Seine zwei Klingen fest in der Hand betrat der Streiter als Erster das Kastell durch die weit offen stehende Tür. Die, sich köstlich amüsierenden, Skelette bedachte er einfach mit Nichtachtung. Seine Sinne waren zu zerreißen gespannt, jeder Schritt der zehn Füße hinter ihm schien tausendfach in seinem Kopf widerzuhallen. Sein Atem beschleunigte sich. Ein süßlicher Geruch von Blut drang ihm entgegen, doch von Kampf oder dem damit verbundenen Lärm war in der Eingangshalle nicht zu vernehmen. Das hier irgendetwas gewaltig nicht stimmte war nun nicht mehr von der Hand zu weisen. Ein Ruck seines Kopfes ließ drei der Assassinen zur linken Seite in die Richtung zum Speisesaal marschieren, während er selbst zusammen mit Berash und dem letzten Krieger in Richtung des Thronsaales lief. In diesem Moment dankte er dem Schicksal, dass er selbst einige Zeit im Kastell verbracht hatte. „Nun bekommst du vielleicht schneller Gelegenheit deine Akrobatikkünste unter Beweis zu stellen als dir lieb ist“. Berash nickte nur knapp. Seine Miene wirkte ausdruckslos durch die Verhüllung, doch unter ihr musste es beben.
Vom Thron aus kamen ihnen Worte entgegen, als sie den großen Raum betraten. „Was sucht ihr hier? Jagt die verdammten Kastellbewohner und tötet sie!“. Der in eine prächtige Robe gekleidete Magier lehnte sich im Thron zurück. Scheinbar sah er sich schon als Herr dieses Ortes. DraconiZ lies seine beiden Schwerter in die Scheiden zurück gleiten und zog stattdessen seine Armbrust hervor. „Nun wir dachten hier wären noch ein paar Magier. Aber dann werden wir noch wo anders nachsehen“. Der Magier schaute erst skeptisch, dann wütend als er sah, dass der Schwarzhaarige seine Waffe lud und der Bolzen schließlich mit einem Klacken einrastete. „Wagt es nicht mich weiter zu stören Assassine! Mich Mingur den baldigen Herren dieses Ortes. Nehmt eure plumpe Waffe und jagt irgendeinem Verräter einen Bolzen in den Leib. HINAUS!“. Drohend erhob er seine Hand in Richtung des Streiters. DraconiZ nickte knapp. „Wir werden euch nicht weiter stören“. Fast amüsiert darüber, dass der Schwarzmagier seine eigenen Leute nicht kannte drehte er seine Armbrust ruckartig in die Richtung Mingurs. „Wir sehen uns bestimmt irgendwann mal wieder, wenn Beliar auch mich zu sich ruft“. Der Mechanismus wurde mit einem Schlag ausgelöst und der Bolzen raste auf den Magier selbst zu. Was der Assassine bei der Aktion allerdings nicht bedacht hatte war der untote Schattenläufer der sich Raubkatzengleich vor seinen Meister schmiss und seine Knochen an stelle des Magiers zertrümmern lies. Ohne weiter nachzudenken lies DraconiZ seine Armbrust fallen und wandte sich wieder an seine Klingen.
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„Der gute Teppich...“, seufzte Lunovis, als er den toten Kämpfer auf dem Kastellteppich liegen sah. Langsam sog er sich mit dem Blut des Kämpfer voll. Falls die Dämonen irgendwann mal wieder kamen, würden sie sich bestimmt drum kümmern. Falls sie weiderkamen. Immer noch gebannt starrte Lunovis auf die Leiche des Mannes. Schon der zweite Tote für heute, es war kein guter Tag. Wo sollte das noch hinführen? Das untote Wesen, welches der Küchen-Magier beschworen hatte, hatte alle Arbeit verrichtet. Das Gesicht des Kämpfers war völlig verunstaltet und übersät mit blutenden Wunden. Kein schöner Anblick, dachte Lunovis und wandte sich angewidert ab. Schon lange hatte er keinen Toten gesehen und schon gar nicht, während er starb. Schon jetzt wusste er, das für den Falle, das sie hier lebend herauskamen, die Bilder ihn einige Tage lang beschäftigen würden. Daran gewöhnte man sich wohl nie...
„Keine schlechte Idee. Nur wo sollen wir hin?“ fragte Lunovis, „im Erdgeschoss warten sicherlich einige dieser Kämpfer noch auf uns. Wir können uns also hier in einem der Zimmer verstecken. Oder wir gehen rauf in den dritten Stock und verstecken uns dort. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich ungefährlicher ist. Und falls wir Hilfe holen wollen, ist das auch das falsche Stockwerk. Also?“
Der Lunovis unbekannte Magier warf einige Bedenken ein, ihnen blieb aber zunächst nichts anderes übrig, als wieder den Rückweg in das Treppenhaus anzutreten. Doch der Magier sollte recht behalten, ihr Kampf hatte doch so einige Aufmerksamkeit erregt. Zwei vermummte Gestalten kamen soeben die Treppen hinaufgestürmt.
„Da sind sie, los komm!“, sagte der eine zum anderen. In ihren Händen ruhten ebenfalls jeweils zwei Waffen und so brachen sie die paradoxe Situation zustande, dass eine Unterzahl an Angreifern gleichzeitig eine Überzahl an Waffen in den Kampf führte. Alle drei Magier kamen sofort zu dem Schluss, dass diesmal eine direkte Konfrontation keinen Sinn hatte und ganz bestimmt in ihrem Tod enden würde. Statt nun den Weg die Treppe hinunter einzuschlagen, drehten sie kurz die Richtung und stürmten die Treppe hinauf in den dritten Stock. Lunovis war dabei alles anderes als Wohl doch es war erstens alle Mal besser als in vier offene Klingen zu laufen und zweitens befanden sich im dritten Stock Kreaturen, die es mit allen fünfen gleichzeitig aufnehmen konnten, so hatte er es sich jedenfalls erklären lassen. Wenn sie es geschickt anstellten würden es bald 5 Gejagte sein. Das war zwar immer noch nicht viel besser, aber um einiges fairer.
Geändert von lunovis (03.06.2007 um 19:22 Uhr)
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