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Malik al Fusa machte ein wütendes Gesicht. Nun liefen sie schon seit schier endloser Zeit durch das Meer aus Sand und warmen Tod und hatten noch immer Bakaresh nicht in Sicht. Was bei Beliar hatte Zuben dazu bewegt Ralefan und nicht ihn selbst zum Leiter dieser sicherlich siegreichen Mission zu machen? Je länger er darüber nachdachte, desto weniger verstand er es. Doch er wollte nicht zweifeln. Wer zweifelte fiel der Wut des Meistermagiers zum Opfer. Der Schwarzmagier schaute sich um. Bis auf ihren Anführer Ralefan und den Sklaven, der sein Leben Beliar selbst opfern durfte und sich damit einen Platz in seinem Reich erkaufte, gab es noch vier weitere in schwarze Roben gekleidete Magier, sowie ein Dutzend gut ausgebildete und schwer bewaffnete Assassinen. Schweigen lag über den erfahrenen Kriegern und über den sich konzentrierenden Magiern. Lediglich von Hasab hörte man ab und an ein Seufzen oder ein Stöhnen. Die Kiste war alles andere als leicht und die Sonne schien erbarmungslos auf den fast völlig entblößten Leib des Sklaven hinab, stellte Malik al Fusa mit einem hämischen Grinsen fest.
„Wie sieht unser weiteres Vorgehen aus? Wann setzen wir die Teleportation ein?“, die Worte Maliks waren an den Magier in der prächtigsten Robe, die mit vielen Symbolen und Schriftzeichen versehen war, gerichtet zu dem er kurz zuvor aufgeschlossen hatte. Ralefan bedachte den Sprechenden mit einem herablassenden Blick. „Vergiss nicht. Ich habe das Kommando und mein Wort ist Befehl“. Ein weiterer Blick Ralefans ließ Malik al Fusa die Zornesröte ins Gesicht steigen. „Nun Hasab ist ein sehr loyaler Diener. Er wird seinen Weg durch Bakaresh gehen und dann zu unserem Zielort emporsteigen. Wenn er dort angekommen ist werden wir zu ihm aufschließen. Solange werden wir uns unbemerkt nahe Bakaresh aufhalten. Nur damit du bescheid weißt und nicht noch mehr Fragen stellst. Nun geh Malik und konzentriere dich lieber auf das was kommen wird“. Ohne eine Antwort wandte sich der Schwarzmagier vom Anführer der Mission ab. Hoffentlich konnte er seine Wut bald im Kampf entladen, wobei die schönste Vorstellung immer noch die war, dass Ralefan zufällig im Kampfe aushauchte.
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Ceron schmollte nicht mehr lang als Angelina die Zeltplane verschlossen und sich unter dem Moskitonetz an ihn gekuschelt hatte. Leider blieb ihnen der sternenklare Himmel verborgen. In der Nacht quietschten die Metallstangen bedenklich, sodass Angelina einige Male hoch schreckte und sich anschließend wieder in seine Arme fallen ließ. In der Nacht hatte es scheinbar ein Sandsturm gegeben, der es allerdings nicht geschafft hatte das Zelt vom Boden zu lösen.
„Siehst du … so schlecht hast du es gar nicht aufgebaut. Sogar einem Sandsturm hielt es stand.“, sagte sie zu ihm nachdem er nach etlichen ,guten Morgenküssen‘ endlich die Augen aufmachte. Er riss sie allerdings ziemlich weit auf und starrte an die obere Zeltdecke die noch viel mehr gebogen war als am Abend. Da war es auch schon zu spät. Das Metallgerüst hielt der Last des Sandes, die sich währen der Nacht auf dem Zelt gesammelt hatte, nicht stand und klappte in sich zusammen. Da lagen sie nun. Der Hohepriester und die Priesterin, lebendig begraben unter dem Zelt und einer Menge Sand. Angelina unterdrückte eine ganze Weile das Lachen und Ceron schimpfte und fluchte vor sich hin, er versuchte krampfhaft den Zeltein- bzw. -ausgang zu finden. Irgendwann hatte er es geschafft und auch Angelina kroch aus ihrem Grab hervor. Trotzdem schmunzelte sie und war sich sicher, dass wenn sie noch ein paar Tage unterwegs wären es bei jedem Mal besser klappen würde. Einen Kommentar verkniff sie sich allerdings und half Ceron das Zelt zu verstauen.
Sie ritten vorerst weiter nach Norden und machten schließlich gegen Mittag in einem kleinen Ort namens Ben Erai halt. Dort fanden sie eine kleine Taverne in der sie eine Kleinigkeit zu Mittag aßen. Der Raum war angenehm kühl und sie erfuhren vom Wirt dass sie es nicht mehr weit hatten bis Braga und somit zum Pass nach Myrtana. Der Wirt war ein redseliger Kerl und den beiden Priestern gingen seine vielen Geschichten auf die Nerven. Allerdings warnte er sie ebenfalls vor ein paar Nomaden, die in letzter Zeit schon oft Reisende überfallen hätten. Ebenso sollte es einige Feuerwarane in der Nähe geben, die sehr angriffslustig wären. Ceron und Angelina nahmen es zur Kenntnis und bezahlten ihre Zeche. Anschließend holten sie ihre Pferde, die auch mit frischem Wasser und etwas Hafer versorgt worden waren und ritten weiter nach Nordwesten.
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Mehr als genug hatte sie von der Dummheit der Banditen und wieder einmal wurde ihr bewiesen, dass Männer überaus kein Potential für Intelligenz hatten. Ein diabolisches Lächeln legte sich auf ihren Mund und sie schaute wenig später die blonde Fremde an.
Sie stellte sich als Liandan DeKatherin vor und dazu hatte sie noch ein Anhängsel. Neve, ein kleines Mädchen, welches noch ein wenig ängstlich hinter dem Karren hervorschaute. Die Braunhaarige musterte die Blonde.
"Es scheint, als wäred ihr schon lange unterwegs gewesen. Wenn ihr wollt, dann zeige ich euch den Weg nach Bakaresh. Für mich ist es nun auch wieder Zeit ins Kastell zurückzukehren. Die Hitze von Varant ist doch ein wenig zu heiß für mich.
Man vermisst schnell die Kühle, die im Kastell herrscht" , murmelte Kadire und schaute die zwei an.
"Kommt, es ist nicht weit. Gerade mal ein Tagesmarsch wird es sein" Noch auf dem Rückweg sammelte sie einige Pfeile der Banditen ein und steckte diese in ihren Köcher. Sie hatte keine Lust noch welche von ihren guten Pfeilen zu opfern, wenn das nächste mal solche Idioten auftauchten. Und in der Wüste rannten so manche Idioten rum.
Die ehemalige Wassermagierin musterte die Blonde und merkte schnell ihren Anmut.
"Es ware eine mutige Entscheidung mit eine Karawane in die Wüste zu reisen. Sie werden nur all zu oft überfallen und dazu noch schleppt ihr ein kleines Mädchen mit. Ein Klotz am Beine. Nun es war eure Entscheidung, doch hättet ihr ja warten können, bis ihr in Myrtana Assassinen getroffen hättet. Sie hätten euch schnell nach Bakaresh gebracht und das ohne Gefahren, man muss sie nur gut bezahlen"
Kadire schaute Lia an und grinste. "Dennoch ist es für eine Frau natürlich um so gefährlicher. Hier rennen so viele notgeile Volltrottel rum. Wenn du verstehst was ich meine"
Die Braunhaarige lachte kurz und lief den Weg weiter, den nur geschulte Augen erkennen konnten.
"Erzählt, was führt euch hierher? In Varant leben nur die Assassinen und Schwarzmagier, im hintern Eck noch die Nomaden und Wassermagier, aber die sind genau engstirnig wie die Banditen von eben. Eine Frau, die sich in diese Gegend treibt, hat irgendwas vor. Und wegen dem Mädchen hier her kommen? Wollt ihr sie etwa Beliar opfern?"
Ein kurzer Moment, sah Kadire die Angst in Neves Augen und genoss ihre Macht. "Beliar würde sich über so junges Fleisch freuen, er kann dich reich belohnen. Mit Kräften, die du nie erlebt hast. Seine Weisheit ist unendlich und er hat so manche unschuldige Seelen schon in seinen Schlund der Hölle gezogen"
Ein leises zynisches Lachen ertönte. Sie war dem Wahn von Beliar mittlerweile sehr verfallen. Hatte Adanos hinter sich gelassen und glaubte nur an den Gott, der ihr zeigte was wahre Magie war. Und welche Kräfte sie entwickeln konnte.
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„Galopp, Trab, Galopp, Trab, Schritt“ Ceron hatte die reinste Freude an Ervos Laufkünsten. Mit stolz erhobenem Haupt dribbelte der Araberhengst durch die Wüste. Das war kein Pferd, das war ein Künstler! „Was tänzelt ihr da eigentlich so rum?“ fragte Angelina, die ganz ruhig mit ihrer Stute neben Ceron und Ervo ritt und mit skeptischen Blicken deren Akrobatikeinlagen beobachtete. Schnaubend gab sie Caricia einen kleinen Zwack in die Seite, woraufhin diese an den beiden Künstlern vorbeitrampelte. „Banausen“ murmelte Ceron, während er mit Ervo schon den nächsten Stein anritt. Auf dem Pferd geduckt konnte er lediglich erkennen, dass es ein ziemlich langer, braun-grauer, vom Wasser schon ganz ausgefressener Stein war. Doch mit jedem Meter, den er ihm näher kam, erschien ihm der Stein seltsamer.
Plötzlich drehte sich der Stein und schoss aus dem Boden. Ervo wollte gerade schrecken, doch Ceron trieb ihn gleich weiter. „Na komm schon Junge, das schaffst du.“ Spätestens als Ervo erneut auf die Trense biss, warf der Stein seinen Mantel ab und nahm die Beine in die Hand. Der Hengst galoppierte ungeführt weiter, während der verwirrte Magier dem flüchtenden Nomaden nachschielte. „Los, zu Angelina, das muss ich ihr erzählen. Das wird sie gar nicht gern hören. Ihre Landsleute sind doch alles Weicheier!“
Ervo musste die Hufe ganz schön über den Sand schwingen, um seine Stutenkollegin wieder einzuholen. Doch gerade als in der Ferne eine Art Wachturm auftauchte, schlossen die Männer wieder zu den Frauen auf.
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Gerade, als der Hüne und Farodin auf der Düne angekommen waren, hatte ihr Lehrmeister ihnen nur einen kurzen, aber dennoch verständlichen Befehl erteilt: „Sofort absteigen und angreifen. Griffin, benutze deinen Bogen."
Der Bogenmeister hatte im ersten Moment nicht wirklich begriffen, auf welches Ziel er denn schießen sollte, doch als Dansard von der Düne herunterritt konnte der Hüne vier dunkle Schatten erkennen. Das waren also seine Ziele.
Bereits nach wenigen Augeblicken hatten sich klare Gruppen herausgearbeitet, Dansard kämpfte gegen den Schwarzgekleideten, den er am schnellsten erreicht hatte, Farodin gegen den größten der vier Reiter und Griffin gegen den wendigsten.
Es erschien dem Hünen unmöglich, diesen Kerl, anscheinend ein Assassine, zu treffen. Egal wie gut er zielte, egal wie hart er schoss, der Kerl riss sein Pferd herum und wich so dem Pfeil aus. Immer näher kam er an den Bogenmeister heran und dieser hatte eine Idee, er schnappte sich zwei Pfeile und schoss den ersten ab. Wie erwartet wich der Assassine aus, doch der zweite Pfeil, der unmittelbar dem ersten folgte traf ihn mit voller Wucht an der Schulter und riss ihn von seinem Pferd.
Es gab diesen tyspischen Klang, den man immer zu hören bekam, wenn man das Schwert aus der Halterung riss, und dann stürmte der erfahrene Einhandkämpfer auf den Assassinen, der immernoch auf seinem Rücken lag, zu. Mehrere Augenblicke vergingen und dann standen sich die beiden gegenüber. Normalerweise hätte der Fremde mit beiden Schwertern gekämpft, doch der Pfeil, den Griffin im in die Schulter geschossen hatte, hatte wohl eine Sehne durchbohrt und machte den linken Arm so kampfuntauglich, doch trotzdem war der Fremde ein passabler Gegner.
Der Hüne startete diesen Kampf mit einem seitlichen Hieb, der geblockt wurde, ging über zu einem Überkopfschlag, dem der Assassine ausweichen konnte, und vollendete seinen Angriff mit einem weiteren Seitenhieb, der abermals geblockt wurde. Doch auch die Angriffe des Assassinen prallten auf das Metall des gegnerischen Schwertes, das in diesem Falle Griffin gehörte.
So ging es immer weiter und der Schweiß rann Griffin übers Gesicht, doch sein Gegenüber schien unbeeindruckt von der Hitze und kämpfte stark und wendig wie zu Anfang.
Einen Augenblick lang standen sich die beiden so nah, das kaum noch Platz zwischen ihren Gesichtern war. Ihre Klingen hatten sie in ihrer Körpermitte gekreuzt und nun ringten sie darum, wer der Stärkere von beiden war.
Es war der Assassine: Er stemmte sich einmal kräftig gegen sein Schwert und bracht Griffin so zum taumeln. Sofort überbrückte er die geringe Distanz mit einem Sprung und wollte seinen Gegenüber töten.
Griffin hingegen parierte den Schlag seines Gegners, drehte sich einmal um die eigene Achse und rammte seinem Gegner das Schwert bis zum Schaft in den Körper.
Diesen Kampf hatte er gewonnen!
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Im allerletzten Augenblick hatten sich Bardasch, Ardescion und Anne auf den Felsen retten können. Die Sandcrawler hatten ihnen noch nachgeschaut sich dann irgendwie verflüchtigt. Die Nomadin hatte sich auch nicht weiter darum gekümmert. Wenigstens wurden sie oben auf dem Felsplateau nicht von anderen Viechern erwartet, sodass sie zwar ein kleines Feuer machen konnten, aber jedoch kein Fleisch zum Braten hatten. Mit knurrendem Magen schlief Anne ein.
Als sie am Morgen erwachte kreisten schon die Geier über ihnen. Hektisch sprang Anne auf und ihr erster Blick galt den Pferden. es ging ihnen anscheinend gut, jedoch machten sie die Aasfresser über ihren Köpfen ebenfalls nervös.
"Hey wacht auf ihr Beiden... wir brechen lieber auf. Ich habe kein gutes Gefühl." Gerade in diesem Moment knurrte Annes Magen besonders laut. "Habt ihr das gehört? Ich brauche was zu essen und deshalb lasst uns ein paar Scavenger auftreiben. Den Weg hier runter können wir allerdings nicht nehmen. Wir haben es gerade so geschafft herauf zu kommen. Bergab würden die Pferde rutschen und sich womöglich noch etwas brechen. Wir müssen einen anderen Weg finden."
Wenig später saßen sie auf ihren Pferden und ritten einen sehr schmalen Pfad entlang. Auf der einen Seite war eine fast senkrechte Felswand und auf der anderen Seite eine tiefe Schlucht. Schon eine Schlange könnte ihren Tod bedeuten, wenn die Pferde vor ihr scheuen würden. So ritten sie hintereinander her. Das ging eine ganz weile so bis die Schüler plötzlich anhielten. "Was ist denn los? Warum reitet ihr nicht weiter?" Anne reckte sich damit sie Genaueres sehen konnte. Es war ein Haufen Steine die sich dort vor ihnen bewegten. Hatte sie schon Halluzinationen? Vor Hunger? Ja es war eine Fatamorgana. Die Hitze hatte ihr das Hirn verwirrt.
"Anne, ein Steingolem." rief Bardasch und plötzlich sah Anne wieder ganz klar. So klar das sie ein seltsames Funkeln in den Augen des Händlers bemerkte. Sie konnte sich allerdings nicht erklären was es zu bedeuten hatte.
"Worauf wartet ihr noch. Zurück aber schnell. Wendet die Pferde und auf gehts nach Süden. Irgendwo werden wir schon einen Ausweg finden."
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Al Aristo
In Al Aristo herrschte Stille. Die meisten Nomaden waren mit Tobi Tobsen bereits in Richtung Al Shedim unterwegs.
Aristandros erhob sich gerade von seinem Bett. Er hatte keineswegs bis zu diesem Moment geschlafen. Er war zwar früher aufgestanden als sonst. Den Vormittag hatte er aber zur Einrichtung seiner beiden Zimmer genutzt. Das Obergeschosszimmer hatte die Funktion des Schlafzimmers eingenommen. Im Zimmer befanden sich neben dem Bett, ein Stuhl und zwei Schränke, in denen der Brunnenbauer seine Kleidungsstücke, Waffen und einige andere Dinge verstaute. Das kleinere Turmzimmer war als Arbeits- und Wohnzimmer gedacht. In der Wand war ein Kamin eingelassen. Davor lag Bragirs Löwenfell auf dem Boden und ein gemütlicher Sessel verleitete zum ständigen Ausruhen. Auf der anderen Seite stand der bestellte Schreibtisch (natürlich mit einem Hocker als Sitzgelegenheit). Dort konnte Aris Arbeiten erledigen.
Jetzt wollte der Lehrmeister nach seinen beiden Schülern sehen. Während er die große Treppe hinunter stieg, musste er schon wieder an den mysteriösen Kämpfer, der offensichtlich nicht zu Akilas Truppe, gehört hatte, denken. Der Assassine hatte wahrlich meisterlich gekämpft. Aris hatte ihn nur durch einen glücklichen Zufall verjagen können.
Der Dunkelhäutige fand Lobedan und Hârkon in ihrem Zweierzimmer. Sie unterhielten sich gerade. Na was macht ihr gerade?, fragte Aris. – Wir unterhalten uns ein wenig, sagte Lobedan. – Schön, schön. Wir werden jetzt eine intensive Trainingseinheit einlegen. Wir haben viel zu lange nichts gemacht. Ich erwarte euch in einer Viertelstunde bei der Oase.
Schnell lief der Lehrmeister zu seinem Zimmer zurück. Kurz darauf war er voll bewaffnet. Über die Außentreppe gelangte er auf den Hof und durch das kleine Tor an der Seite hindurch schnell zur Oase. Bald darauf trafen auch seine Schüler ein. Zuerst zeigte Aris Lobedan endlich dessen ersten Angriffskombination: Es hat viel zu lange gedauert. Jetzt lernst du endlich die einfache Angriffskombination, erklärte Aris, immerhin kannst du schon für deinen Entwicklungsstand sehr gut blocken. Nun aber zur Offensive: Zuerst machst du dieselbe Bewegung wie bei der Kerbenübung. Doch dann ziehst du deinen Arm zurück zur rechten Seite. Nun vollführst du eine Kreisbewegung an der rechten Seite nach hinten vorbei und ziehst von unten schließlich dein Schwert wieder schräg nach oben. Zum Schluss beginnst führst du deinen Arm einfach wieder in deine Ausgangsposition und beginnst die Übung erneut. Zur Abwechslung kannst du auch statt der Kreisbewegung nach hinten, auch einfach deine Schwert noch weiter nach hinten ziehen und dann schräg von der Seite zuschlagen.
Nachdem Aris die Aufgabe vorgeführt hatte, schaute er Lobedan kurz beim Training zu. Da dieser ganz gut zu Recht kann, wandte sich der Brunnenbauer dem Schmied zu: Hârkon. Du wirst nun gegen mich antreten. Das Training gegen einen echten Gegner bringt viel mehr, als einfach nur Schläge zu üben und natürlich ist es auch viel interessanter. Habe keine Angst, obwohl bei dir dieser Hinweis eigentlich unnötig ist. Zuerst werden wir gezielt den Angriff üben. Du wirst mich angreifen und ich mich verteidigen. Ich werde dann jeweils zeigen, was du noch besser machen kannst. Beginnen wir.
Aris war gespannt als der Schmied mit den Angriff begann…
Geändert von Aristandros (01.06.2007 um 15:44 Uhr)
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„Nomaden sich auch nicht gleich Nomaden. Überall gibt es ein paar schwarze Schafe.“ ,belehrte Angelina ihren Freund, der ganz verwundert über ihre Ansicht über die abtrünnigen Nomaden zu sein schien. Das Gespräch verlief buchstäblich im Sand, weil Braga vor ihnen auftauchte ohne noch den vorhergesagten Feuerwaranen begegnet zu sein.
Angelinas letzter Besuch in dem kleinen Städtchen war noch gar nicht lange her und dabei viel ihr ein, dass sie den Stoff den sie hier erstanden hatte auch noch verarbeiten wollte. Sie war leider nur noch nicht dazu gekommen. Sie hatte die Arbeit im Turm vergessen und da lag sie auch erstmal gut.
Sie durchquerten Braga ohne von den Pferden zu steigen. „Nördlich von Braga gibt es noch kurz vor dem Pass einen Wasserhändler. Dort sollten wir noch einmal den Pferden eine Rast gönnen was meinst du? Wasser kaufe ich ihm allerdings keins ab.“ ,grinste die Priesterin Adanos‘.
Der Wasserhändler war ein dicker untersetzter Mann und sprach mit diesem typischen Dialekt der Assassinen. Trotz des Schleiers sprach er Angelina mit ,wunderschöne Blume der Wüste’ an, dass dem Hohepriester eine Falte auf der Stirn bescherte. Er konnte es gar nicht leiden wenn diese Südländer der Priesterin schöne Augen machten. <Wenn der noch meine Haarfarbe kennen würde…> ,dachte sich Angelina und hielt sich bei dem Gespräch weitgehend zurück. Es war nämlich schon wieder einer von der Sorte, der sie vor irgendwelchen Gefahren warnen wollte. Diesmal waren es Orks und Banditen die den Pass angeblich unsicher machten. Angelina strich Caricia die Mähne entlang und stieg auf. Ceron brach dann auch endlich das aufdringliche Gespräch ab.
Sie waren noch gar nicht lange unterwegs da verwandelte sich der karge Sandboden in ein sattes Grün. Nicht nur der Boden war grün, sondern auch die Gesichtsfarbe der Gestalten denen sie plötzlich gegenüber standen.
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Al Aristo
Sie hatten sich in aller Ruhe unterhalten bis Aristandros erschien. Er beauftragte seine Schüler zur Oase zu kommen, was diese auch nach Beendigung ihres Gespräches taten. Dort wartete der Lehrmeister bereits in voller Montur und blickte ihnen erwartungsvoll entgegen. Auch Lobedan war voller Erwartungen, als er den Anweisungen des Lehrers zuhörte. Die wie immer einfachen Erklärungen verleiteten ihn fast dazu, nicht vollkommen bei der Sache zu sein, als Aris die Übung vormachte. Jedoch wusste der Wegelagerer, dass er den Fehler, während des Trainings abwesend zu sein, nicht noch einmal machen würde. Davon überzeugt die Kombination verstanden zu haben, begab er sich in Ausgangsposition.
Lobedan zog sein Langschwert und ließ seine rechte Hand zuerst etwas kreisen. Dann machte er probehalber den Schlag, den er an dem Holzbrett vollführt hatte, und fühlte sich dabei relativ sicher. Nun hieß es langsam die Übung zu verstehen und die Schritte nachzuvollziehen, die Aristandros ihm erläutert hatte. Er begann mit dem Schlag nach vorn bremste dann bereist seinen Schlag ab. Nochmals verinnerlichte Lobedan das, was ihm erklärt wurde. Dann fing er erneut an und schaffte es diesmal immerhin wieder bis zur ursprünglichen Ausgangsposition zu kommen. Jedoch hatte das ganze mehr oder weniger notdürftig ausgesehen, weshalb er sich umsah, um nach fremden Blicken zu schauen. Glücklicherweise war Hârkon so sehr mit dem Lehrer beschäftigt, dass beide dies nicht gesehen hatten. Deshalb machte der Wegelagerer kurz darauf weiter.
Wieder begann er langsam, steigerte sein Tempo aber dem Fortschritt des Schlages. Beim zurückziehen des Armes hatte die Klinge bereits eine beachtliche Geschwindigkeit, die Lobedan nun auf die gesamte Übung erweitern wollte. Es gelang ihm nur teilweise und vor allem an den Punkten, an denen er umdenken musste, gelangte die eigentlich flüssige Bewegung immer wieder ins Stocken. Nach mehrfachem Scheitern brach er das Training ab und ging in sich. Er dachte nochmals über die Worte Aristandros' nach. Er versuchte sie innerlich zu verbildlichen, was ihm nach eigenem Empfinden auch recht gut gelang. Dann versuchte Lobedan es wieder und merkte, dass er langsam aber sicher vorwärts kam.
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Al Aristo, Oase
Behutsam tastete sich die, von Rissen, Schürfwunden und Verbrennungen geprägte, rechte Hand über den ledernen, - für den Besitzer eigentümlich - schräg um die Hüften geschlungenen Gürtel erst zur Seite, schließlich aber entlang des Gesäßes unter den schweren, kreisrunden, im wenigen, durch die unzähligen Lücken im Dach aus Palmen- und anderer Gewächsblätter tretenden Sonnenlicht, unsäglich hell und blendend schimmernden Gegenstand. Mit einem leichten Ruck ließen sich zwei Riemen lösen und die gerade noch am Gürtel entlanggeglittene Hand hatte den Rand des, nun erkennbaren, bläulich glänzenden, stählernen Schildes gepackt, es sicher und elegant vom Gesäß, vorbei an der rechten Seite nach vorne, in Richtung der, bis eben noch untätigen Linken, geworfen, welche die, am Zentrum der Innenseite befestigten Halterungen ergriff und mit kontrollierter Kraft aus der Flugbahn stahl und an die Brust presste. Einen musternden Blick erst über die Umgebung, einige Gewächse, den dominierenden, Kühle spendenden, entspannenden Schatten, dann schließlich über Lobedan und schließlich zu dem, unbeeindruckt, nahezu ungeduldig wartenden Lehrmeister schweifen lassend, strich sich der, im Blickfeld beeinträchtigte, großgewachsene Hüne die störenden, blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht und wischte sich ein vorerst letztes Mal die, desöfteren zu Juckreiz und Ablenkung führenden, die Gesichtspartien hinunterrinnenden Schweißperlen von der Stirn.
Erst dann pflegte der Schüler seine, eben zur "eitlen Gesichtspflege" missbrauchte Hand in Richtung der, an der linken Seite befestigten Scheide wandern zu lassen, erst den Knauf, dann das Heft des darin beherbergten Säbels zu umschließen und schließlich den langen, beim Auftreffen einiger Sonnenstrahlen auf das Metall, unsäglich grell blendenden Säbel klirrend aus seiner Ummantelung zu ziehen. Ein letztes Mal atmete der Huf- und Waffenschmied, welcher seinen Blick mittlerweile auf den herausfordernden, zu einem kleinen Tänzchen einladenden Lehrmeister fixiert hatte, tief ein und sammelte die letzten, notwendigen Kontigente an Konzentration, während seine Schwerthand, vermeintlich nervös, tatsächlich aber nach einem nahezu perfekten Gefühl der Waffenbalance suchend, über das lange Heft des Säbels glitt.
Dann schließlich, auch die Beine in eine schulterbreite, mehr als angenehme, eine gewisse Geborgenheit in Gleichgewicht und Ausweichmanöver bietende Stellung über den weichen, nachgebenden Sand-, teils auch fruchtbaren, wüstenartigen Erdboden schiebend, löste sich der Schmied aus der scheinbaren Starre, setzte seinen rechten, gerade erst justierten Fuß nach vorne, während sich sowohl der Schild der zugewiesenen Brust als auch die Waffe der neutralen Ausgangsposition entsagten. Die wenigen Schritte, die die beiden Männer voneinander trennten, waren schnell überschritten; Hârkon hatte einen Lauf angetreten, ständig dem Gefühl des Gleichgewichts und der neutralen, facettenreichen, akrobatischen Manövrierfähigkeit Aufmerksamkeit, gar Tribut zollend, stürzte er sich ungebremst auf seinen Lehrmeister, der des Schmieds Waffe nicht aus den Augen ließ. Hârkon dachte nicht lange nach, begann die Klinge gemäß Aristandros gemusterten, begutachtenden Stellung, ein wenig, Täuschung heuchelnd, kreisen zu lassen, sie schließlich, für unerfahrene Kämpfer durchaus überraschend, für den Lehrmeister mehr als vorhersehbar, nach unten, anschließend nach hinten geführt und, von der Vorhand mit der nötigen Kraft, von dem Gefühl für die Waffe sowie von den Erfahrungen der letzten Übungen mit der nötigen Präzision versehen, gegen Aristandros - gemäß des Schülers Bewegungen ausgerichteten - eleganten Blocks krachen.
Ein lauter, sogar Lobedan aus seiner Konzentration reißender, heller Klang vom Aufprall der beiden Klingen schließlich war das unwiderrufliche, vorhersehbare Ergebnis des ersten Angriffs, was Aristandros dazu veranlassen ließ, seinem Schüler eine, die Waffe zu senken bedeutende Geste zu deuten, ihn anschließend auf seinen Fehler aufmerksam zu machen.
"Zu vorhersehbar für einen erfahrenen Kämpfer - damit wirst du in den meisten Fällen auf eine mehr oder weniger perfekte Defensive prallen und deine Initiative verlieren, verstehst du? Versuche deinen Gegner nicht nur durch einen, von dir mit höchster Konzentration und Kraft versehenen Angriff zu überwältigen. Die Folge für dich wäre fatal, könntest du nicht auf deinen Schild oder deine Rüstung zählen ...", entgegnete der Lehrmeister didaktisch, brach aber genau in dem Moment überraschend ab als der Schüler ein verständliches, Vernunft, gar Reue zeigendes Nicken von sich gab und führte einen, gerade noch von Hârkon erkannten Schlag gegen sein, noch lauschendes, nahezu vollkommen überwältigtes Gegenüber aus.
Hârkon folgte der, bedrohlich in Richtung seines ungeschützten, zwecks der Hitze abermals entblößten Oberkörper, kreisenden Klinge, stemmte seinen, eben noch, gemäß Aristandros Erklärungen locker hängen gelassenen Schild nach oben und wehrte den Schlag mit einem weniger eleganten, aber äußert effizienten, nur aufgrund der Überraschung benutzten, stupiden Block ab. Der dunkelhäutige Lehrmeister ließ nicht locker, zwang den Schüler, seine Beine nach hinten zu schieben und in die Defensive zu weichen. Erneut sauste Aristandros' Langschwert in Richtung des Schülers. Trotz des plötzlich wiederaufgegriffenen Druckes zunehmend an Konzentration und Übersicht über das Kampfgeschehen gewinnend, drehte der Hüne seinen Säbel nach rechts, drückte ihn nach leicht nach unten, sodass der Knauf auf Hârkons Kopfhöhe zu finden war und blockte den ankommenden Schlag mit dem Säbel, der, beim Aufprall der beiden Klingen leicht zu vibrieren, gar der Kraft ein Stück nach hinten auszuweichen begann. Plötzlich durchfuhr ein nahezu triumphales, beflügelndes Gefühl den Schüler, der sich wieder einen ausgezeichneten Position befand - das Gefühl der vorerst unabringbaren, unangefochtenen Initiative.
Der ehemalige Soldat, dessen ganzes Leben durch Erfahrungen geprägt war, wusste ohne großartig zu zögern auf eine derartige Errungenschaft zu reagieren - sofort stemmte sich der Schmied mit seinem Schild voran auf seinen Lehrmeister, ließ die Waffe, vermeintliche Unberechenbarkeit bezeichnend, durch die Luft kreisen und schließlich auf den, von Aristandros' eingerichteten Block prallen. Nichts desto trotz, Hârkon hatte die Worte seines Meiters, die ihn noch einige Lidschläge zuvor zu tadeln wussten, nicht vergessen - in diesem Moment war er dabei eine neue Erfahrung zu machen, indem er seine Klinge, die nur einen schwachen Angriff ausgeführt hatte, aus dem Kreuzen der beiden Metalle befreite, sie waagrecht nach links ausrichtete und erneut auf des Meisters Klinge niedergehen ließ. Abermals ertönte ein Aufmerksamkeit fordernder, heller Klang vom Aufprall der beiden Klingen, während eine, für einen Moment die Sicht des Schülers raubende Lichtreflektion, die visuelle Kulisse zu durchbrechen vermochte. Ohne zu zögern stemmte sich der Schmied mit aller, aus den Beinen gezogenen Kraft und seinem Schild voran gegen den Lehrmeister, der kurzerhand umzukippen und, den Schüler mitreißend, auf den Boden zu fallen drohte.
Ein lautes, freundschaftliches Lachen vermochte keine Sekunde später abermals Lobedans Aufmerksamkeit auf sich ziehen - ein merkwürdiger Anblick von zwei, auf dem Boden kugelnden, lachenden, erwachsenen Menschen war es, den schließlich auch Lobedan in das Miteinstimmen in das laute, ausgelassene Gelächter zwang. Hârkon hatte seinen Lehrmeister, aus kaum erwarteter Unberechenbarkeit entwaffnet und schließlich auf den Boden gezwungen, wo die beiden nun, ob welcher Tatsache auch immer zu lachen begannen.
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Albrich rechtnete von seinen momentanen Standort mit einem zwei tagesmarsch bis sie in Braga angommen würden,doch es ging sehr zügig voran,was nicht zuletzt den Kamelen zu verdanken war,die die ganzen Güter mit sich schleppten,auch dass es sehr früh losging mit der reise,viel zu früh wie Albrich fand,hat entscheidend dazu beigetragen dass sie schon am frühen Abend des darauffolgenden Tages in Braga angekommen waren.Albrich bedankte sich bei den Nomaden und verabschiedete sich höflich,er wollte so schnell es gingweiter nach Vengard,sein Ziel war es vielleicht noch bevor es Nacht werden würde Trelis zu erreichen,er ging mit eiligen schritten durch die Strassen Bragas,In Gedanken war er schon bei seinen Kollegen in der Hauptstadt.Plötzlich überfile ihn ein Gedanke:
wsa wohl in meiner abwesenheit alles passiert ist...hm...wahrscheinlich nicht allzu viel,war ja noch nie der spannendste ort dort.
Albrich ging in einem so zügigem Tempo voran ,das manch anderer dies schon fast als rennen bezeichnen würde.ER hatte nun endlich die Strassen Bragas und den heissen Wüstensand hinter sich gelassen und war wieder auf festem Bioden,was ihm auch lieber war,doch er hatte sich in der Zwischenzeit so an den Wüstensand gewöhnt dass ihm die ersten schritte auf festem Boden noch schwer fielen.Doch nach ein paar metern hatte er es wieder in den Griff bekommen und konnte sein gewohntes Tempo fortsetzten.Er drosselte ein wenig ein Tempo,da er die wunderschöne Landschaft betrachten wollte,es war ein so krasser Unterschied zwischen der Einböde der Wüste und den tollen Wäldern Myrtanas.Beim Umschauen fiel ihm plötzlich ein merkwürdiger baumj auf,in dem mit einem schwert oder soetwas zeichen eingeritzt waren,plötzlich fiel ihm alles wieder ein:
Ach ja,hier hatte ich irgendwo meine Rüstung versteckt..hm mal sehen ob sie noch da ist...
Albrich suchte in dem Umliegenden Gestrüpp nach irgendeinem Hinweis auf den Verbleib des Versteckes,denn er hatte schlicht und einfach vergessen wo genau er die Rüstung versteckt hatte.Da fiel ihm eine seltsame anordnung von steinen auf:
Hier muss es sein!
Albrich stocherte ein wenig mit seinem schwert in dem weichen Boden herum bis er auf was hartes stieß:
Ahh,hier also...hm..nich schlecht!
Lobte er sich selbst und machte sich daran zu graben.nach ein paar minuten hatte er die Rebellenrüstung vollständig freigelegt und machte sich nun daran sie wieder anzulegen.Er war etwas aus der Übung,doch beim dritten Anlauf gelang es ihm die Rüstung richtig anzulegen,nun war er bereit durch die Wälder zu schleichen,denn es war nicht ungefährlich,Überall würden Orkspäher rumschnüffeln,Albrich würde sehr aufpassen müssen dass er nich erwischt werden würde...
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Ohne den Steingolem aus den Augen zu lassen, wendete Bardasch das Pferd und registrierte aus den Augenwinkeln noch, das Ardescion es ihm gleich tat. Der Schwarzhaarige schien dabei ähnlich vorzugehen, wie der Ergraute, denn es war nicht wirklich viel Platz, das Bardaschs Augen nun geweitet auf den vor ihm liegenden Abgrund sahen, dabei die Warnungen der Lehrmeisterin im Geiste hörend... Anne... diese bewegte sich bereits in die andere Richtung und drängte die Beiden, hatte der Golem sozusagen ihre Witterung aufgenommen. Ein Vibrieren des Untergrundes war zu spüren, der es dem ergrauten Dieb erschwerte, Simún ruhig zu halten, als dieser nervös und irritiert auf der Stelle trat. Nur ein Funken war vielleicht von Nöten, den Hengst zum Ausrasten zu bringen, das Bardasch nun in monotonem Ton sprach und mehr zug in die Zügel brachte. Ein Steigen, ein Satz nach vorne oder vielleicht auch nur das Brechen des Untergrundes unter den Füßen seines Pferdes konnten zur Folge haben, das er zusammen mit Simún in die Tiefe ging – weiter lenkte er den Hengst und lies ihm schließlich freien Lauf, als die Drehung vollendet war.
Nun konnte der Grauhaarige nur noch den Rücken Annes sehen, aber mit dem gehör vernehmen, das Ardescion sich noch hinter ihnen befand. Umschauen wollte er sich nicht und folgte einfach der Lerhmeisterin über den schmalen Pfad, mit den Augen das Pferd im Auge haltend und den Blick nach einem möglichen Ausweg suchend, als sie schließlich wieder ihren Ausganspunkt erreichten – das Plateau, auf dem sie die Nacht verbracht hatten. Anne gab weiter die Richtung an, in dem sie nun dem Bogen folgte, den auch Bardaschs Augen hinter dem Plateau erblickten. Auch dort verschmalerte sich der Weg wieder, bis eine Art Vertiefung im Gestein zu erkennen war, an dem die junge Frau nun hielt. Laut ihren Worten war der sich nun absenkende Tritt im Gestein nicht sehr weit, doch wies er eine gewisse Tiefe auf, das die Pferde dagegen arbeiten müssten. Das würde den Gaulen einiges abverlangen und es den Reitern schwer machen, die Tiere noch sicher bis zu dem weiter unten verlaufenden Pfad zu lenken, ohne auf der anderen Seite der Anhöhung in die Tiefe zu rutschen. Sie mußten schnell reagieren und die Pferde sicher lenken, soweit das überhaupt möglich war.
Anne war die Erste, die sich nun in Bewegung setze, das Geröll von Steinen und Sand sich löste, bis sie die gefährliche Stelle gemeistert hatte. Bardasch hatte die junge Frau sehr genau beobachtet und ermahnte sich im Geiste, es ihr nun gleich zu tun und sich wärend des kurzen Abstiegs weit nach hinten zu lehnen, wärend seine Hände nicht zu fest an den Zügeln ziehen und sich nur auf das Lenken beschrenken würden. Umdrehen tat er sich immer noch nicht, waren zum Einen die Vibrationen verstummt und der Schwarzhaarige scheinbar wohl auf. Mit einem Kick deutete der Dieb seinem Vierbeiner, der jungen Frau nun hinab zu folgen, als dieser sich mißmutig in Bewegung setze. Simún schien wohl zu verstehen, was ihn erwartete und setzte seine mühevollen Schritte weiter fort, wärend er es nicht unterlies, immer und immer wieder zu wiehern, bis nur noch ein Grunzen und ein Schnaufen zu vernehmen war. Bardasch konnte es nicht sehen, doch bleckte der Hengst die Zähne, bis er leicht über das Geröll rutschend den wieder grader verlaufenden Pfad erreichte. Soweit so gut...
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Die Sonne brannte noch immer gleißend hell auf sie hernieder auch wenn der Nachmittag langsam aber sich in den Abend überging. Unangenehm brannten die Sonnenstrahlen in seinem Gesicht, welches in den letzten Wochen ohnehin unter dem übermäßigen Kontakt mit den Sonnsenstrahlen gelitten hatte. Doch ihr Tross zog unverwüstlich weiter, auf dem Weg, wie Grimward erfahren hatte, nach Al Shedim. Dansard und seine beiden Begleiter, ein Kerl namens Farodin, den Grimward vom sehen her kannte und ein Griffin, dessen Namen er noch nie gehört hatte, waren auf dem Weg zum Lager der Nomaden. Offenbar brachte Dansard, der in der letzten Zeit anscheinend zu einem meisterlichen Reiter avanciert war, seinen beiden Gefährten bei, wie sie ein Pferd beherrschen konnten. Diese Gemeinschaft hatte beschlossen die Pferde der Getöteten Assassinen zu behalten und nach Möglichkeit in Al Shedim zu verkaufen. So zogen sie also zu viert weiter, Dansard mit Grimward an der Spitze des Zuges, Griffin und Farodin dicht auf.
Grimward hing, halb sitzend, halb liegend auf dem Pferd eines Assassine und betete, dass sie bald ankommen würden. Nicht, dass er irgendetwas machen musste, Dansard hatte die Zügel seines Pferdes in eine Hand genommen und führte nebenbei auch noch Grimwards Pferd, es war das Pferd Brogurs, dort hatten sie auch Grimwards Bogen, sein Schwert und seinen Schild gefunden und Grimward hatte es sich närrischer Weise nicht nehmen lassen, den Bogen über den Rücken zu werfen und das Schwert umzugürten. Trotzdem war der Waldläufer nicht in der Lage irgendetwas zu tun, geschweige denn ein Pferd zu reiten. Jetzt, in relativer Sicherheit und Begleitung von Menschen die ihn weder verkaufen, nocht töten wollten, schalteten sich seine Lebenserhaltungstriebe langsam aber sicher aus. Die Erschöpfung legte sich wie ein bleierner Vorhang über seine Gedanken und insbesondere seine Augenlieder schienen tonnenschwer geworden zu sein.
"Grim?"
Grimward schlug die Augen auf, richtete sich auf dem Rücken des Pferdes auf und blickte hektisch umher, er war noch immer auf dem schwarzen Pferd des Assassinen, doch offenbar war er zumindest kurz eingenickt.
"Ja... Ich bin wach, ich bin wach", grummelte der Barbier und den Kopf wieder auf den Hals des Tieres, welches unruhig schnaubte.
"Wie bist du eigentlich in die Fänge dieser Kerle gelangt", fragte Dansard, nicht zum ersten Mal. Grimward hatte diese Fragen bisher geflissentlich ignoriert oder vorgeschützt zu schlafen. Doch etwas in Dansards Tonfall sagte ihm, dass sein Freund der Meinung war, nun genug gewartet zu haben.
Seufzend setzte Grimward sich wieder einigermaßen grade auf, was ihm recht schwer fiel. Sicher, Dansard leitete das Pferd, doch das auf und nieder welches er im Sattel erlebte, war ihm nicht geheuer. Grimward freute sich schon jetzt auf den Augenblick, in welchem er den Sand wieder unter seinen eigenen Füßgen spüren würde. Trotzdem blickte er zu seinem Gefährten hinüber und bemühte sich einigermaßen klar artikuliert zu sprechen. Es fiel ihm ungewöhnlich schwer, von seiner Redegwandheit war rein gar nichts mehr übrig und Grimward stellte entsetzt fest, was einige Wochen voll gepeinigtem Schweigen doch auslösen konnten.
"Sie haben mich überrascht... vor... ich weis nicht.... sicher einem Monat... vielleicht mehr... oder weniger. Mein Zeitgefühl.... wie auch immer", versuchte Grimward unbeholfen zu erklären und zuckte hilflos mit den Schultern, bevor er etwas flüssiger fortfuhr, "Es war nahe Silden, in dem Wald... wir betraten eine Lichtung und plötzlich....", er schluckte, Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf, Bilder voller Blut, schwarz gekleideter Gestalten und Uldors schwerverzerrtes Gesicht...
"Was? Moment mal... wir wurden überrascht???.... wer sind WIR?" hakte Dansard, der den Gemütszustand seines Freundes offenbar nicht wahrnahm, nach.
"Uldor und ich", japste Grimward schwach und fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn, kalter Schweiß rann hinab, die Bilder verschwanden nicht, Hufgetrappel, das Schwert welches Uldors Schädel spaltete, immer und immer wieder das herabsausende Schwert.
"Uldor?? Wer zur Hölle... was ist los, Grimward... hey, was ist los?" wiederholte Dansard und gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter. Grimward fiel beinahe aus dem Sattel und klammerte sich an der Mähne des schwarzen Pferdes fest, welches unwillig schnaubte, sein Blick verklärte sich, ihm wurde schwindelig. Dansards schlag wurde in seiner Wahnvorstellung zu einem grausigem Schlag mit einem Knüppel, welchen Brogur fürhte.
"WEG von mir!" rief Grimward und schlug mit einer Hand nach Dansards ausgestrecktem Arm, doch sein Gefährte ergriff die schwächliche Hand und zog kräftig daran, währendessen wiederholte er immer wieder:
"Grimward, Grim... ich bins, Dansard, ich bins!"
Die Mauer aus Schreien, Blut, Schmerzen und Qualen die Grimward um seine Gedanken errichtet hatte, zerbröckelte, ebenso schnell wie er sie selbst hochgezogen hatte.
"Alles klar bei euch?" fragte Farodin, der plötzlich neben Grimward auftauchte und fragend dreinblickte.
"Ja, ja... alles in Ordnung...", bestätigte Grimward, wieder bei klarem Verstand. Dansard schien das anders zu sehen und öffnete den Mund, doch er warf ihm einen flehentlichen Blick zu und sein Freund verstand und schwieg. Grimward hatte kein Interesse daran, dass Farodin und Griffin von der Sache erfuhren. Nicht wirklich zufrieden dreinblickend, ließ sich Farodin wieder zurückfallen.
"Wer ist Uldor", bohrte Dansard, nach einige Minuten des Schweigens und Grimward holte tief Luft und erzählte ihm den Rest der Geschichte.
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So verbrachte er die Nacht in einem Hotel für 10 Goldmünzen.Es war kein schöner Schlafplatz
aber was wollte er erwarten für 10 Goldmünzen.Er dachte sich "immerhin bin ich hier gleich weg",
und mit diesen Gedanken begann er festen Schrittes in richtung Lago zu gehen.
Die Wüste war immer noch wunderschön für ihn.Es sah alles so natürlich und unberührt aus.
Ihm gefiel dieses Bild der Natur.Nach einigen Minuten sah er schon 4 Wüstencrawler 50 Meter vor sich.
Sie hatten ihn noch nicht entdeckt deshalb ging er ihnen lieber aus dem Weg da er nicht testen wollte
ob er ihnen schon gewachsen ist.Der Restliche weg verlief sehr ruhig.
Ab und an sah er noch ein paar Biester aber immer in weiter entfernung so das er ihnen einfach
ausweichen konnte.Es war ein schöner Tag.Fast kein aufwirbelnder Sand was den ganzen Weg
sehr erleichterte.Dann nach einigen Minuten sah er auch schon die Umrissen von Lago.
"Ein kurzer Weg",dachte er sich.Und ging etwas schneller.Als er näher war erkannte er wie klein
Lago war.
"Na klasse!Das wird sicher kein langer aufenthalt",sagte Xyrek zu sich selbst.
Es war so ziemlich der kleinste Ort den er je gesehen hat.
Er ging zum erst besten Mann den er traf.
"Was ist das denn hier?"fragte er.
"Das ist Lago,Reisender."gab er zurück."Es ist nciht das größte Dorf aber...."
"Also das kelinste kaff trifft es eher!"sagte Xyrek hastig.
"Ey jetz werd mal nciht frech!Du bist keine 2 Minuten hier und ziehst sofort über die Statd her?
Du kannst auch gehn wenn es dir nciht gefällt!"sagte der Mann wütend.
"Weißt du was alter Mann?Ich werde auch gehn aber nciht sofort.Und jetz aus dem Weg!"sagte Xyrek
und schubste den alten Mann aus dem Weg und nahm ihm dabei den Geldbeutel ab.
Der Mann merkte nichts und schüttelte nur den Kopf als Xyrek weiter ging.
Als er dann 20 Schritte entfernt war schaute sich Xyrek an was er so verdient hatte.
43Goldmünzen.Nicht viel aber immerhin hatte er jetz 53 Münzen und eine gute Waffe.
Als er aufsah bemerkte er das hier einige Leute waren die sicher Geld bei isch hatten und
nicht sehr aufmerksam aussahen.
"Naja erstmal einen Schlafplatz suchen und morgen weiter sehn."dachte Xyrek und fing an zu suchen....
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„Du, hör mal, ich muss dir was sagen“, flüsterte Lasseko und wand sich näher seinem Freund zu. „Was gibt’s denn“, wollte sein Gefährte neugierig wissen. Die Antwort kam schnell und Aurelion war verwundert, denn sein Kamerad ging nun noch mehr in den Flüsterton über. „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache mit dem Golem. Ich meine wir besitzen Schwerter, damit können wir höchstens ein paar kleine Kratzer ausrichten. Bei weiteren Attacken würden diese dann brechen, dazu sind schwere Kriegshämmer nötig, weißt du eigentlich mit was wir es da zu tun bekommen?“ Sein Freund zuckte nur mit den Achseln, er wusste anscheinend nicht Bescheid, was für ein mächtiger Gegner sie da in die Falle gehen. Ein kleiner Stoß in die Magengegend lies Aurelion zusammenschrecken. Ihr Lehrmeister der voranging lies einen strengen Blick auf seine Schüler fallen, widmete sich aber auch gleich wieder seiner Landkarte die er bei sich hatte. Nach Ben Sala war es ein Fußmarsch von einem 3/4 Tag, wenn sie sich beeilten. Die Sonne in Varant brannte nur noch schwach auf die drei Wanderer herunter und die schweren Rucksäcke erschwerten das gehen auf Dauer. Lange trottete sie durch den Sand, erst den halben Weg hatten sie hinter sich gebracht und beschlossen nun eine kurze Pause einzulegen. Das Gebirge von dem der Magier sprach, war groß und erstreckte sich über ein paar Kilometer durch die Wüste, man konnte es bereits von Weiten sehen, doch der Schein trügte. Nach einer kurzen Erholungspause unter ein paar schattigen Palmen, setzten sie ihren Weg Richtung langsam untergehender Sonne fort…
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Al Aristo
Ein unsägliches Gleißen, ein nahezu ohrenbetäubend lauter Klang beim Auftreffen der beiden, für einen Moment das, durch die Lücken im Blätterdach über ihren Köpfen getretene Licht reflektierend in die durch Schatten geprägte, kühle Dunkelheit entsendenden Klingen. Stille. Bewegungslosigkeit. Plötzlich vermehrt und aus zwei Richtungen erschallendes, erschöpftes Keuchen, schließlich eine eindeutige, durch die Luft schneidende Geste, die beiden gekreuzten Klingen endgültig zu gebieten wusste, ihre vermeintlich durch die Gesinnung ihrer Besitzer vermittelte Feindschaft beizulegen, langsam mit ihren Klingenorten gen Boden zu sinken. Gleichsam wie sich die Klingen zu senken gedachten, ließen sich die beiden, an allen unbedeckten Körperstellen vor Schweiß schimmernden Männer auf den weichen, nachgebenden Sandboden fallen und ihre jeweiligen Waffen eine nach der anderen in ihren Fassungen verschwinden.
"Ich denke das sollte für heute reichen - los, hoch mit dir!", durchbrach die Stimme Aristandros' die ohnehin nahezu stille Geräuschkulisse um die Umgebung, welche nur von Lobedans, die Luft zerteilenden Klingenbewegungen geprägt war. Behutsam, nach Luft sowie Erholung ringend, hatte sich der Lehrmeister über den ebenfalls nach Sauerstoff lechzenden Schüler Hârkon gebeugt, ihm die Hand gereicht und diesen schließlich, nachdem des Hünen Hand sein Handgelenk gepackt hatte, nach oben in einen, vor Erschöpfung anfänglich noch durch leichtes Taumeln gekennzeichneten Stand gezogen. Hârkon, der sich die vergangenen Momente wieder einigermaßen gesammelt hat, gab ein akzeptierendes, mit einem breiten Grinsen versehenes Nicken von sich und strich sich mit beiden, von jedweder Waffe oder Ausrüstung befreiten Händen über den entblößten, nun mit Staub und Sand bedeckten Oberkörper, nachdem der Huf- und Waffenschmied seinen Schild mit Hilfe den Halterungen und Riemen am Gesäß befestigt hatte.
"Packt eure Sachen zusammen ... Wir werden wieder nach Al Shedim zurückkehren. Ich treffe euch in wenigen Minuten vor der Karawanserei. Wir wollen frühzeitig abreisen, damit wir Al Shedim in den frühen Morgenstunden noch erreichen, verstanden?", durchbrach Aristandros' wieder die während des Rückweges nach Al Aristo hereingebrochene Stille, die jedwede, früher oder später aufkommende Frage, was und wie lange die kleine Gruppe noch an der Karawanserei verharren würde, im Vorneherein beantwortete.
Lobedan und Hârkon eilten in ihr mehr oder weniger kleines, durchaus attraktives Zimmer, packten die wenigen Habseligkeiten, die sie aus Al Shedim mitgebracht hatten und nahmen noch einige Verpflegung zu sich. Der Huf- und Waffenschmied hüllte sich in die mitgebrachte, ihm angepasste Nomadenkluft, die er eigentlich stets über dem, in der Schmiede in Al Shedim gelassenen, dicken, mit Stahlplatten verstärkten Lederpanzer zu tragen wusste, um den Körper. Mit dem Überstreifen des Mundschutzes sowie der, nun tief im Gesicht hängenden Kapuze schließlich war der augenscheinliche Nordmann kaum mehr von einem Nomaden zu unterscheiden. Behutsam warf sich der Hüne die mitgeführte Tasche um den Oberkörper, tastete noch einmal begutachtend alle Riemen und Halterungen am Gürtel, die sowohl die Säbel- sowie Dolchscheide als auch den schweren Schild und die einsame Wurfaxt hielten, ob ihrer Funktionalität ab, gab dann ein einverständliches Nicken und leises Brummen an Lobedan, der weitaus schneller fertig geworden war und bereits ungeduldig auf den Holzdielen herumtappte, weiter.
Aus welchem Grunde auch immer stürzten sich die beiden Schüler in Hektik erst die Treppe hinunter, dann die Tür, schließlich das Tor zu dem bereits wartenden Lehrmeister hinaus und passten sich dem, einigermaßen gemächlichen aber durchaus gezielten Tempo des dunkelhäutigen Aristandros' an und unterhielten sich anschließend über die Götter und die Welt.
Noch immer war die Sonne am Horizont zu sehen, noch immer herrschte eine durchaus warme Temperatur auf den Dünen und in den Senken der Wüste, die die kleine Gruppe nach und nach hinter sich ließen. Der scharfkantige, trockene und schneidige Wüstenwind fegte über die Erhebungen hinweg, schlug den drei Männern erbarmungslos ins Gesicht und verschwand schließlich gegen die frische Briese des Meeres ankämpfend oder am Bergmassiv des Südens zerschellend, den mitgeführten Sand ablagernd und die Felsen schleifend.
Hârkon war froh, dass der Kluftenschneider Dorién ihm die Kluft sowie den noch in Al Shedim befindlichen Ledepanzer seinen neuen, aus Erfahrungen gewachsenen Ansprüchen angepasst hatte - so bot er Schutz gegen Hitze, Wind und musternde, stechende, beklemmende Blicke. Behutsam schritten die drei weiter, bestiegen gerade eine der unglaublich anstrengend zu bezwingenden Dünen, blickten der allmählich unter gehenden, zu dieser Zeit angenehm wärmenden Sonne, gleichsam wehmütig wie froh hinterher und verschwanden schließlich hinter der Erhebung aus Sand.
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Der Kampf war zu Ende und die Gruppe auf der Rückreise. Pheenix konnte jedoch kein Erfolgserlebnis spüren. Er beäugte lieber jeden und alles misstrauisch. Akila war zwar tot oder zumindest unauffindbar, aber der Verräter war noch auf freien Fuß und krümelte sich wohl unter ihnen rum. Pheenix blickte hin und her. Wenn er diesen Mistkerl erwischte, dann würde der Verräter Qualen erleben, die selbst ein Mensch ohne Gliedmaßen als Mr. Glücklich dastehen lassen würden. Auf Verrat steht die schlimmste Strafe überhaupt.
Allerdings hatte Pheenix auch eine Lehre, um die er sich Sorgen machen musste. So spazierte er zu Stevie und sagte: „Hey, schön das du noch in einem Stück bist.“ Stevie betrachtete Pheenix aufmerksam. Dann erwiderte er: „Du aber auch, bist sogar total unverwundet.“ Pheenix grinste Stevie an und hauchte: „Hab‘ so meine Methoden. Nur eine kleine Schramme am linken Bein. Sagen wir einfach, ich bin geschickt.“ Die Wahrheit war, dass Pheenix die meiste Zeit nur weggelaufen war, da er ohne seine beiden Schwerter ziemlich hilflos war. Sein Body Count lag bei exakt zwei. Gepriesen seien seine Wurfmesser.
„Wie auch immer.“, fuhr Pheenix fort, „Hast du eine Ahnung, wo Molly steckt? Ich finde ihn einfach nicht.“ „Nenn mich nicht Molly.“, grummelt eine vertraute Stimme über Pheenix‘ Schulter. „Molgadir!“, rief Pheenix geschockt, „Du musst wirklich aufhören wie ein Schatten rumzulaufen, sonst sterbe ich noch an einem Herzstillstand, ehe die Ausbildung zu Ende ist.“ Molgadir murmelte etwas Unverständliches. Dann sprach er zu seinen Schülern: „Wie war euer Beutezug?“ Pheenix zeigte den Goldbeutel, den er erfolgreich geklaut hatte und lächelt. Molgadir nickte zufrieden. Pheenix blickte zu Stevie hinüber. „Was ist mit dir?“, fragte er fast schon höhnisch.
Am Horizont stieg langsam Al Shedim empor. Bald waren sie wieder daheim.
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Ardescion war sichtlich amüsiert. Wo er doch nicht nur gehofft hatte, dass dieser Tag nicht so öde wurde, wie der letzte, nein, er hatte auch noch erfahren dürfen, dass er um einiges uninteressanter werden würde, bis zu diesem einen, winzigen Augenblick an diesem Tage, an dem sich alles ändern sollte. Gut, alles war hier relativ klein gefasst und wirklich geändert hatte es sich auch nicht… mehr leicht zur Seite bewegt.
Ein Steingolem also, eines jener magischen Wesen, gerufen von den Schwarzmagiern und von ihnen kontrolliert, lief hier frei herum, ohne Zwang, ohne Kontrolle und scheinbar selbst Magie ziehend, um zu überleben. Fantastisch, eine wundervolle Entdeckung und ebenso unnatürlich war das Desinteresse des Magiers im nächsten Moment.
Ihm wurde klar, dass es nicht interessant war. Diese Wesen gab es zuhauf, wenn man wusste, wo man suchen musste, und ein Magier wusste bekanntlich immer, wo er das finden würde, was er suchte.
„Hmpf!“, gab er als lautes Jauchzen an seine Umwelt ab. Sollten sie wissen, dass es ihm missfiel, wie es ihnen missfiel, nur aus einem anderen, weiterreichenden Grund, der ihren Geist wohlmöglich übersteigen würde. Ardescion räusperte sich und folgte Bardasch langsam weiter an den Rand, wartete, bis dieser ebenso unten bei Anne angekommen war und lenkte dann sein Pferd noch ein Stück weiter an den steilen Abhang heran. Man konnte es schaffen, wenn man sich bemühte, und er hatte vor, es zu schaffen.
Langsam drückte er die Fersen in die Seiten des Pferdes. Ahmar ahnte, was auf ihm zukommen würde. Er hatte bereits gesehen, was Simun und Annes Pferd getan hatte, also wusste er auch, dass er es besser tun sollte. Das Tier kannte sein Herrchen vielleicht nicht, wie ein Mensch den anderen kannte, aber es ahnte bereits, dass dem so war. Vielleicht witterte es, vielleicht spürte es dies, vielleicht war es eine mit dem den Menschen zur Verfügung stehenden Mitteln nicht beschreibbare Bindung, die all dies bewirkte.
Ahmar bewegte sich weiter an den Rand und setzten langsam ein Huf in die Luft, stütze diesen schließlich wieder auf den Grund und schob sich langsam mit den Hinterbeinen vor. Noch ein kurzes Stück und… langsam glitt die Vorderhufe nach vorne, die andere Vorderhufe holte, klemmte sich in den Boden und gab ein wenig halt. Die Hinterbeine bremsten das ganze und langsam folgte ein weiterer Versuch.
Dieses Mal sollte es klappen. Mit einem weiteren Schritt stand das Pferd wieder sicher und glitt im nächsten Moment langsam mit den Steinen nach unten, die Beine dabei unbeholfen immer wieder hebend, um schließlich auf dem schmalen Pfad zu landen, alles Gewicht wieder zur Seite stemmend und es tatsächlich schaffen kurz vor dem Rand stehen zu bleiben.
„Oke, nun bin ich auch unten, wenn auch mein Pferd nicht so gut hier angekommen ist!“, sprach Ardescion. Er wusste, und das wusste er ganz genau, dass die beiden anderen Pferde daran schuld waren. Sie hatten den Weg einfach zweimal zu viel genutzt, dass er einfach zu rutschig wurde. Na, es half dann doch alles nichts und ihnen ihre Schuld bewusst zu machen, würde nichts helfen. Warum ärgerte er sich heute nur so darüber? Oh, er kannte den Grund, aber er würde ihn sich nicht eingestehen. Heute waren sie schuld… die Beiden allein.
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Faylin stand nun auserhalb von Mora Sul, wo sie sich die letzten Wochen herumgetrieben hatte da und wusste nicht, was zu tun war. Irgendwie war alles anders geworden seid damals. Sie war nun nicht mehr mit ihren Freunden unterwegs auf der kleinen Heimatinsel. Nein, sie sucht nun hier in Varant ihre Mutter, die sie schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Allerdings, gab es ja noch die Möglichkeit, jemanden zu finden, der die Mutter und den Vater von Fay kannte. Das ist aber leider total unwarscheinlich, dass wusste Fay gleich.
Demnächst sollte, so hatte sie es auf der Straße aufgeschnappt, eine art "Einweihung" der Arena in Al Shedim sein. Vielleicht würde sie ja dort hinkommen?
Nun lief sie durch die Wüste, unwissend, warum.
Seid Wochen schon hat sie keinen richtigen Handel mehr durchgemacht. Sie hat es eigentlich richtig verlernt, zu handeln und zu feilschen.
Sie lief weiter und sah in der ferne eine Truppe. Es sah aus, wie 5 Männer. Drei davon waren normale Wachen, mit Lanzen in der Hand, unmittelbar vor ihnen stand ein Mann, mit Umhang und Krone. Der König von Myrtana war es nicht, sicher nicht. Aber wer dann?
Sie lief näher, um zu gucken, was dort vor sich ging. Die drei Wachen hielten ihre Lanzen auf den Mann, der vor dem König stand, als würden sie jeden Moment zuschlagen wollen.
Sie befanden sich hier in der nähe Bakaresh´s, vielleicht kommt der angegriffene ja von dort?
Fay lief weiter ran um zu sehen, was dort vor sich ging, zog ihr Messer, für den Fall eines Falles...
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"Puh! Das wäre geschafft. Erstmal."
Viele Möglichkeiten hatten die drei Reiter nicht. Im Rücken ein Golem, eine Etage tiefer wartete sicherlich immernoch die Gruppe Sandcrawler und was lag vor ihnen? Vorsichtig ritt Anne vorraus, darauf achtend alles im Auge zu behalten. Es ging nun wieder leicht bergan, aber kaum merklich. Das Plateau hatte sich inzwischen wieder zu einem schmaleren Weg verengt, aber die Schüler konnten noch bequem nebeneinander reiten falls sie es wollten. Natürlich wollten sie es nicht. Dieser ewige Zwist zwischen den beiden ging der Nomadin gehörig auf die Nerven. Hoffentlich hatte dieser Reitunterricht bald ein Ende.
War das etwa schon wieder eine Fatamorgana? Anne rieb sich die Augen. Aber diesmal ließ sie sich nicht täuschen. Sie waren nur noch wenige Schritte von einer Schlucht entfernt. Es waren ungefähr zwei Pferdelängen die zu überwinden waren. Ein Sprung dort hinüber. Ja genau, wenn die Beiden das schafften, konnte sie ihre Schüler guten Gewissens entlassen. Sie hatten bis jetzt schon mehrmals bewiesen, dass sie so schnell nichts aus dem Sattel warf.
"So, ihr könnt es euch aussuchen. Zurück zum Golem, zu den Sandcrawlern oder ihr springt über diese Schlucht und habt gleichzeitig eure Prüfung bestanden. Ich beobachte euch schon die ganze Zeit und bin zu der Meinung das ihr durchaus in der Lage seid es zu schaffen. Schafft ihr es nicht wären die Folgen allerdings fatal. Ein bisschen Nervenkitzel muss schon dabei sein..." grinste die Nomadin und ritt mit ihrem Hengst langsam ein Stück zurück.
"Das müsste reichen." meinte sie nur und ging gleich vom Trab in den Galopp über. Erst im letzten Moment sprang sie ab und lehnte sich während des Sprungs so weit nach vorn wie es nur ging. Beim Abspringen lösten sich eine Steine unter den Hufen vom Felsgestein und fielen in die Tiefe, aber noch ehe diese im Abgrund auftrafen war Anne auf der anderen Seite angekommen. Lobend tätschelte sie dem Hengst den Hals und wand sich wieder ihren Schülern zu.
"So, dann zeigt mal was ihr gelernt habt. Wer zuerst springt ist mir egal."
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