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  1. #41
    Solaufein
    Gast
     
    Der Kampf war zu anfangs ausgeglichen, es war wohl der Standard eines Kampfes, eines Duells, seinen Gegner zuerst zu beobachten. Sol ließ den Fremden gewähren und ließ ihm seinen Spaß, immer in der Hoffnung, dass er ihn doch wenigstens einmal mit der Klinge streifen würde. Der Nordmann wanderte auf einem schmalen Grad, suchte einerseits die Selbstverstümmelung und wollte sich andererseits dennoch nicht verletzen lassen. Eine Seite, die er lange nicht kannte, aber nun sehnte er sich nach dem Schmerz, nach der Wunde, nach dem Blut. Man musste das bei einem ohnehin noch geschwächten Körper nicht verstehen, Sol war Sol, er dachte nicht wie andere…

    Trotz allem blieb er jedoch das, was er war und gab sich keine Blöße. Die Klinge des Fremden war solide und einfach, hätte aber einem Angriff eines Streithammers wohl nicht lange standgehalten. Man merkte dem Schwarzhaarigen an, dass er sich auf den Umgang im Schwertkampf verstand, auch wenn es schwer zu glauben war, dass es sich bei dem Mann um einen Soldaten handelte. Vielleicht bestand da ein Zusammenhang zu seiner seltsamen Kleidung. Auch wegen seinen Lumpen hielt er seinen Gegner auf Abstand, sie waren wie Butter zu durchschneiden.

    Doch nach einer Weile wurde er dem Passivkampf überdrüssig und eine leichte Wut schäumte in ihm auf. Das Blut forderte seinen Tribut und er war nicht in der Lage ihm zu widersprechen, zu lange wartete er nun schon darauf. In einem schnellen Hiebwechsel trennten sie sich wieder und er gönnte dem Mann eine letzte Pause.
    »So und jetzt bin ich dran.«
    Das war zwar nicht ganz objektiv, denn schließlich hatte nicht nur der Schwarzhaarige bislang gekämpft, trotzdem war es nun an der Zeit die Initiative zu ergreifen, noch wusste Sol nicht, wie lange seine Kräfte reichen würden, er hatte nicht ewig Geduld.
    Bislang hatte der Fremde von der Tatsache profitiert, dass sie sich einen engen Kampf geliefert hatten, Mann gegen Mann, Schwert gegen Schwert. Hier konnte er seine Kraft ausnutzen und durch schnelle Bewegungen den Patt erzwingen, aber auch wenn Sol nicht daran zweifelte, dass der Fremde mehr Kraft als er besaß, musste dieser nun beweisen, dass er auch so schnell wie der Knochen war.

    Zunächst sah alles so aus, als ob es wieder auf ein Frontalduell hinauslaufen würde, aber der Nordmann hatte ein anderes Objekt der Begierde als das Schwert. Unter dem schwungvollen Hieb des Fremden wich er darunter aus, rollte über den eiskalten Boden, schnappte sich das Messer aus dem Gürtel des Mannes und stand schon wieder.
    »Was zum…«
    Es blieb keine Zeit für Empörung, Protest oder sonstige Erklärungen des Kämpfers, denn schon war er wieder da und ließ nun nicht mehr locker. Die letzte Verschnaufpause war längst vorbei… wieder ließ Solaufein seine Gelenkigkeit spielen und ließ seinem Pendant den Kürzeren ziehen. Anscheinend war dieser darauf vorbereitet, dass Sol aufgrund des hohen Tempos eine weitere Rolle ansetzen würde, aber da hatte er sich geirrt. In dem Moment, wo sein Schwerthieb kam, blockte er diesen mit dem eigenen Langschwert ab. In jenem Moment war der Waffenarm des Fremden bloßgestellt und war in richtiger Position für sein eigenes Messer. Es schlitzte kaltherzig den Oberarm auf und zog einen Schnitt, der etwa die Größe der maximalen Distanz zwischen Daumen und Zeigefinger hatte. Allerdings war der Schnitt nicht tief und ging gerade mal so als Fleischwunde durch. Nichts desto trotz hatte er sein Blut und ließ seinem Gegner ein weiteres Mal eine Gelegenheit zu realisieren. In der Zwischenzeit leckte er das Blut von dem Messer und verzog keine Miene.

    Gierig rann es zwischen Zunge, Zähne und Speichel, verband sich mit diesem und kehrte schließlich hinab in den Rachen, wo symbolisch gesehen tausende Hände die wenigen Tropfen erwarteten. Ja, schon sah er die Wunde, wie sich ein dünner, roter Streifen auf dem Arm entlang zog, auf seinen Pupillen spiegelte sich das Rot und schien zähflüssig hinab zu rinnen.

    Er spürte sie, Wut und Angst, er sog sie gierig auf und spürte den Wahn in seinen Muskeln. Er wollte mehr, viel mehr…

    Die Pause hatte lange genug gedauert, er griff erneut an, dieser kleine Riss konnte nicht das Ende des Kampfes bedeuten. Der Fremde war nun nur noch in der Defensive, aber diese war einfacher zu gestalten, zumal er auch keine Wunder mit dem Schwert vollbringen konnte, allerdings überlegte Sol schon intensiv, welche der zwei Möglichkeiten er umsetzen würde. Zwei eigene Angriffe hatte er in seinem Repertoire, unendlich oft geübt, gleichermaßen beeindruckend wie gefährlich. Der eine Angriff war etwas unberechenbar in seinem Ergebnis, für den zweiten brauchte er eine Wand. Sol war unsicher, ob er nach seiner langen Kampfpause schon einen der beiden Angriffe wagen konnte, doch das Blut gewann von Augenblick zu Augenblick die Oberhand, bis er schließlich vollends ein Sklave wurde.

    Schließlich war die Entscheidung gefallen und er machte drei Ausfallschritte nach hinten. Der Schwarzhaarige – warum auch immer, das wusste nur er selbst – erkannte die Falle nicht. Vielleicht, weil es keine eigentliche Falle war und der Knochen genau wusste, dass sie ein Risiko darstellte. Er griff an. Allerdings trafen seine noch mächtigeren Hiebe keinen Widerstand mehr, denn Sols Schwert trat den Rückzug an. Genau wie seine Hand, sein Arm und der Rest des Körpers. Er floh weiter nach hinten, erst langsam, dann immer schneller. Die Eingangshalle bebte, als die zwei Krieger mit schweren Tritten auf den Boden aufsetzen, Sol vorne und der Fremde dicht hinterher. Der Nordmann rann auf eine Mauer zu, es gab keinen Ausweg mehr, war er feige und drehte nun nach links oder rechts?

    Nein, denn der Trick gelang. Der erste Schritt war der schwerste und musste perfekt gelingen, wie er an der glatten Wand aufsetzte, den Schwung ausnutzte und schließlich mit dem zweiten Fuß die Drehung einläutete. Noch bevor der Schwarzhaarige sein Schwert nach oben reißen oder seinen Körper um die Achse drehen konnte, setzte Sol hinter ihm auf und zog die Klinge. Natürlich hatte der Fremde inzwischen reagiert, aber er fand nur noch ein Schwert an seiner Halsaorta.

    Der Knochen bebte und erschauderte innerlich. Während beide schwer atmeten, musste Sol daran denken, wie dicht er doch gerade davor war, einen Menschen zu töten. Das Blut war unheimlich stark gewesen, die Gier und der Wahn hatten ihn verblendet. Erst im letzten Moment ward die Klinge von seiner Hand gestoppt worden, er hatte seinen Grundsatz nicht verraten.

    Der Kampf an sich war gelaufen, auch wenn in beiden Augenpaaren die Fassungslosigkeit zu sehen war, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Schließlich entfernte sich das Schwert des Knochens wieder von dem Hals des Fremden und er reichte ihm das Messer, das er noch immer in seiner linken Hand hielt.

    »Gut gekämpft Fremder.« Er gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Ihr seid ein guter Kämpfer, aber es mangelt euch etwas an der Beweglichkeit auf weite Räume. Ich hab mich noch nicht vorgestellt, verzeiht mir die Unhöflichkeit, aber ich verabscheue Leute, die keinen Kampfgeist besitzen. Mein Name ist Solaufein.« Er wartete einen Moment und ließ seine Worte sacken.
    »Ich könnte jetzt ein kühles Getränk gebrauchen, wenn ihr wollt, kommt doch einfach mit.«

  2. Beiträge anzeigen #42
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Etwas merkwürdiges haftete an seinem Lehrmeister. Er wirkte äußerst ruhig, ruhiger als sonst. Oder nur eine Einbildung Narzuhls'. Er hielt letzteres für wahrscheinlicher, beachtete diesen Umstand nicht weiter und hörte wieder den Erklärungen seines Lehrers zu.

    Meine Vorstellung basiert zum größten Teil aus gelesenen Erfahrungsberichten anderer Magier. Ich glaube beim Teleportationszauber öffnet man eine Art Portal oder, wie ihr es nennt, Spalt. Außerdem glaube ich dass das Wirken des Zaubers auch in der Realität zu sehen ist und der Magier nicht einfach verschwindet.
    Aber was genau sieht man dann eigentlich? Das Portal selbst oder nur eine Art magisches Flimmern. Wenn ersteres der Fall ist warum steht dann in den Büchern das man keine weiteren Personen in diesen Zauber hineinziehen sollte. Ich meine wenn das Portal sichtbar ist könnte es doch einfach jeder betreten solange der Magier es aufrecht erhält. Allerdings beschäftigt mich eine ganz andere Frage noch viel mehr. Wie öffnet man dieses Portal eigentlich? Man manipuliert seine Umwelt dann ja in einem so hochgradigen Maße, immerhin verbindet man ja zwei Ort auf magische Art und Weise, dass dies doch weit über jegliche andere Zauber hinausgeht. Oder habe ich einfach nur eine irrelevante Größenvorstellung? Und überhaupt was manipuliere ich den eigentlich? Bei den vorherigen Übungen war das offensichtlich, beim Lichtzauber das Licht bündeln und ansonsten den Gegenstand selbst. Aber jetzt bleibt mir dieses Geheimnis verborgen.


    Narzuhl hatte sich den ganzen Frust und seine ganze Angst vor diesem Zauber einfach hinunter geredet und hoffte seinen Lehrmeister nicht mit zu vielen Fragen zu erschlagen...

  3. Beiträge anzeigen #43
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    "Wie so oft, wird es auch beim Teleportzauber einfacher, wenn Ihr Euch die Welt als Stoff vorstellt. Ihr durchquert diesen Stoff, wie Ihr es beim Gehen tut. Doch anders als beim Gehen durchquert Ihr nicht nur Luft, sondern eine ganze Menge anderes... Aber in der Stoffbetrachtungsweise macht dies keinen Unterschied. Ob Ihr nun also Licht, oder Gegenstände manipuliert, ist egal, da es sich in beiden Fällen um den Stoff handelt."
    Seltsam, Stoff war eines dieser Wörter, das, je öfter man es aussprach, als wie merkwürdiger klang. Dieser Zischlaut am Anfang und das einsilbige Ende... James schüttelte leicht den Kopf, angesichts dieses eigentümlichen geistigen Exkurses und wandte sich wieder an Narzuhl.

    "Ihr benutzt ja diese Visualisierungstechnik, da fällt die Erklärung wohl einfacher. Da solltet Ihr sehen, wie Ihr die Welt beeinflussen könnt, *wie* Ihr sie greifen und auseinander ziehen könnt, um einen Spalt zu öffnen. Um die Destination braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen, irgendwie gelingt es uns nur, uns in die Eingangshalle des Kastells zu teleportieren. Natürlich müsst Ihr diesen Ausgang öffnen, aber der funktioniert wie ein Tür, weil der Ort da dafür gedacht ist. Klingt komisch, ist aber so."

    James trat zur Tür und legte eine Hand auf die Klinke. "Seht Ihr, ich kann diese Tür öffnen." Demonstrativ drückte er die Klinke nach unten und öffnete die Tür. "Ungefähr gleich funktioniert das auch beim Teleport. Wie die Tür, oder der Spalt, im Endeffekt ist es dasselbe, aussieht und geformt ist, ist Euch überlassen. Ihr könnt ihn so erschaffen, dass Ihr normal hindurchtreten könnt, oder dass er über Euch drüber fällt und sozusagen automatisch *verschluckt*. Ich mache das mal vor. Folgt mir, wenn Ihr es könnt."

    James trat einen Schritt zurück, wedelte ein wenig in der Luft herum, wo wenig später ein blaues Licht erschien und sich länglich und seitlich ausbreitete. Der Priester tauchte in das Licht hinein und erschien einen Augenblick später in der Eingangshalle des Kastells, wo er sich an die Wand lehnte und gespannt darauf wartete, dass sein Schüler erschien.

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    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Nachdem der Kampf anfangs doch noch recht ausgeglichen war, wurde der Fremde immer stärker und setzte Sel gewaltig unter Druck. So kam es dann auch wie es kommen musste der ehemalige Sumpfler verlor den Kampf, sogar recht eindeutig. Er nahm es aber wie ein Mann, es war wirklich ein sehr gutes Training gewesen und er hatte einiges dazu gelernt. Nun stellte sich der Fremde auch vor, Solaufein, hieß er also, ein wirklich guter Kämpfer.

    Unterbewusst hatte er ihn vielleicht etwas unterschätzt, sicher war das ein Fehler von ihm. Nun aber war es egal, zusammen liefen sie zum Refektorium. Dort setzten sie sich an einen Tisch und genoßen gemeinsam ein kaltes Getränk.
    Dabei überlegte Sel was er nun eigentlich machen sollte, blieb er hier und fragte den Hohepriester ob er was zu tun hatte für ihn oder verließ er das Kastell wieder. Naja, jetzt würde er keine Antwort darauf finden, vielleicht nachts im Schlafe.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    James hatte gut reden...Folgt mir, wenn Ihr es könnt. und weg war er. Und jetzt? Sollte er ihm einfach zu Fuß in die Eingangshalle folgen? Nein das war sicherlich nicht Sinn der Aufgabe. Sein Lehrer versuchte nur ihn unter Druck zu setzen. Aber war das die richtige Lehrmethode. Was wenn gerade jetzt etwas schief laufen würde.

    Narzuhl machte sich eindeutig zu viele Gedanken. Er hatte sich jetzt mehrere Tage darauf vorbereitet und eigentlich sollte es keine Problem geben.
    Bei Beliar, hoffetnlich geht das gut.

    Auf vertraute Art erfasste er seine Umgebung und in einiger Entfernung konnte er sogar James spühren wie er in der Eingangshalle auf ihn wartete. Die Eingagngshalle, genau da wollte Narzuhl hin. Er versuchte sich eine visuelle Vorstellung des Zaubers zu bilden um dann mittels seines Verstandes diese zu realisieren. Ein Portal mit direkter Verbindung zur Eingangshalle musste also her. Er versuchte die gesamte Umgebung angefangen hier im Labor bis zum besagten Ziel zu erfassen, den ganzen Weg den er sonst zu Fuß hätte bewältigen müssen. Wie hatte James es nochmal genannt? "Den Stoff auseinanderziehen" Er schuf also auf magische Art und Weise einen komplett neuen Weg. Er war also überhaupt nicht an das Gangsystem des Kastells gebunden. Kurzerhand suchte er die direkte und damit kürzeste Verbindung zur Einganshalle. Einige Mauern versperrten ihm den eg dahin. Aber jetzt gab es kein zurück mehr, er musste es ganz einfach wagen.
    "Auseinanderziehen" Es hörte sich so einfach an und eigentlich war es das auch.
    Narzuhl erschuf eine Art "Nichts" zwischen beiden Orten. Eine Art leeren Raum in dem er die Reise zurücklegen würde.

    Vollkommen perplex öffnete er die Augen. Er war zwar immer noch im Labor, aber vor ihm war wirklich eine Art Portal erschien. Mit schwachem blauem Licht umrandet, schien es als könnte er hindurch sehen, er sah die Tür des Labors dahinter, aber seltsam verzerrt, als würde er durch flaches, klares Wasser blicken, das jemand mit einem Steinwurf in leichte Wellenbewegung versetzt hatte. Urplötzlich änderte sich das Bild und er sah die Einganshalle vor sich. Das musste es sein. Er tat einen Schritt...und er stand in der Eingangshalle.

    Aber wie...wie konnte...wie war das möglich? Sich der Realität des gelungenen Zaubers bewusst, setzte ein unglaublich starkes Gefühl der Erschöpfung ein. Er sackte an Ort und Stelle einfach zusammen, behielt zum Glück aber das Bewusstsein. Ganz klar Teleportation verlangte dem Schwarzmagier einiges mehr an geistiger und auch körperlicher Kraft ab, als alles zuvor erlebte. James Gestalt erschien über ihm und mit ruhiger Stimme fragte er seinen Schüler Alles in Ordnung mit euch?

    Mit keuchender Stimmer bekam er die Antwort Ja...aber ich hätte...nie gedacht,...dass..es...so antrengend ist. und am liebsten wäre er direkt in sein Zimmer gegangen um sich schlafen zu legen. Allerdings bezweifelte Narzuhl, dass es ihm in diesem Zusatnd überhaupt gelingen würde, die Treppe in den zweiten Stock zu erklimmen...

  6. Beiträge anzeigen #46
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    Zufrieden erkannte James, dass Narzuhl der Teleport gelungen war, wenngleich er jetzt ziemlich entkräftet schien.

    "Beim nächsten Mal wird es nicht anstrengender sein, als Licht zu entfachen, glaubt mir. Übung macht schliesslich den Meister und ein solcher fällt für gewöhnlich nicht vom Himmel. Ihr solltet.." Der Priester merkte allerdings relativ rasch, dass sein Schüler bestenfalls mit halbem Ohr zuhörte, und brach die Lektion daher ab.
    "Bringe ihn ein Dämon bitte in sein Gemach." Sogleich tauchte eines der geflügelten Wesen auf und hob Narzuhl hoch, um ihn in dessen Gemach zu bringen. Schon praktisch, so ein Service, da konnte man im Refektorium auch gerne mal einen über den Durst trinken und musste nicht einmal nach Hause fahren.
    "Was denkst du dir bloss für absurde Geschichten aus?" Mahnte sich der Lehrmeister selbst und verliess die Eingangshalle in Richtung seines Labors, wo er die schwarze Pyramide betrachtete.

    Sie hatte nun etwas böses an sich, was James Bond nicht recht einordnen konnte, obwohl es ihm überaus bekannt vorkam. Merathol steckte wieder darin. Er konnte in dieser Welt nicht getötet werden, da seine Existenz an die Pyramide gebunden war. Die Pyramide war Merathol und er war sie. Verbunden bis an das Ende der Pyramide, vermutete James. Aber wo kam die Pyramide her? Aus einem fernen Land? Irgendwann mussten beide wohl dahin zurückkehren.
    James seufzte. Was war nun mit ihm geschehen? Endlich war er Merathol los und konnte sich über seine Gefühle klar werden. Nur - es gab keine, über die er hätte nachdenken können. Nefay. Eine Schwarzmagierin des Zirkels, der er Achtung und etwas Dankbarkeit entgegenbrachte, der er aber abgesehen davon gleichgültig gegenüberstand. Nun war sie nicht mehr da, na und? Leute kamen und gingen, das galt ebenso für Dragonlady oder Laura.

    "Zu was hast du mich gemacht" fragte der Priester an die Pyramide gewandt, doch von der erhielt er keine Antwort. Er wusste, dass er früher Gefühle für diese Leute gehabt hatte, aber jetzt konnte er nichts dergleichen mehr entdecken. Merkwürdig. Wissenschaftlich sicherlich interessant.. Passte vielleicht zu einem Schwarzmagier, dachte James mit einem schiefen Grinsen. Wenigstens musste er keinen Gedanken daran verschwenden, wie er Merathol loswurde und konnte sich auf seine Schüler konzentrieren. Noch gestern hatte er sich gewünscht, niemals geboren worden zu sein, und nun? Nun mochte er das Leben, abseits der Probleme, die ihn gequält hatten und nun so unwichtig erschienen. Fragte sich nur, ob das auch noch ein Leben war. Aber das fragte sich James selbst nicht.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Ritter
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    Nardul ist offline
    Er lag auf etwas hartem. Sein Kopf tat weh und er spürte einen stechenden Schmerz im linken Arm. Etwas verwirrt schlug er die Augen auf. Er befand sich in einem Labor, so vermutete er jedenfalls.
    Was war geschehen? Nur zögerlich kehrten seine Erinnerungen zurück. Da war dieses leckere Getränk gewesen... er hatte reichlich davon getrunken. Er erinnerte sich an einen Mann der einfach nur in der Eingangshalle kniete. Einen Reim konnte er sich auf das Ganze nicht machen. Aber ihm kam das Gefühl bekannt vor, damals, als er mit Malak Bier und Nordmarer Nebelgeist getrunken hatte, konnte er sich am nächsten Tag auch an fast nichts erinnern.
    Es gab Getränke, die einem die Sinne schwinden ließen, die einem die Beherrschung über den eigenen Körper entzogen, das wusste er. Zu seiner Zeit als Sklave hatte er solche Zustände des Öfteren bei Händlern entdeckt. Am nächsten Tag hatten besagte Händler die selben Kopfschmerzen gehabt, wie er sie gerade spürte.
    Doch bei ihm kamen noch einige weitere Sachen dazu, die er bei den Händlern nicht beobachtet hatte. Erstens tat sein ganzer Körper weh, er hatte das Gefühl er wäre verprügelt worden, und zweitens hatte er einen Verband am linken Arm. Anscheinend hatte er sich verletzt, er hoffte nur, dass er nicht an einer Schlägerei beteiligt gewesen war, erinnern konnte er sich nicht mehr. Jedenfalls hatte sich jemand um ihn gekümmert, das bezeugte der Verband an seinem Arm.
    Aber wer hatte ihm geholfen? Der Raum war leer.
    Wie spät war es überhaupt? Egal. Er hatte Hunger, erstmal würde er etwas essen und dann hierher zurückkehren. Vorteilhaft wäre es jetzt, zu wissen, wo er überhaupt war. Er verließ den kleinen Raum und fand sich auf einem langem Korridor wieder. Hier war er schonmal gewesen, das war der rechte Flügel des Kastells. Also machte er sich auf den Weg, in die Richtung, in der das Refektorium liegen musste. Dort angekommen machte er sich ersteinmal über ein saftiges Scavengersteak her. Das tat gut. Dann noch ein Schluck klares Wasser und ihm ging es schon wieder perfekt. Naja, zumindest wenn man von den Schmerzen absah. Er war schon froh, dass man ihm nicht wieder etwas von diesem rötlichen Getränk serviert hatte, davor würde er sich in Zukunft hüten.
    Vielleicht war ja jetzt wieder jemand in dem Labor, in dem er gelegen hatte...

  8. Beiträge anzeigen #48
    Veteranin Avatar von Neromir Amant
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    Neromir Amant ist offline
    Er leckte sich den Finger ab und Blätterte um ,die Bücher waren so interessant die ihm wie von Geisterhand auf den Tisch gelegt wurden auch wenn er müde war er konnte nicht aufhören eines nach den Anderen zu lesen. Schließlich hatte er keine Ahnung wie lange er noch an diesem Ort verweilen durfte Neromir wollte soviel wissen in sich aufsaugen wie es ihm nur möglich war auch wenn ihm einige Bücher verschlossen blieben . Wie die als er Kastell laut sagte um zu versuchen mehr über diesen Ort zu erfahren es hatten sich einige Bücher aus den Regalen geschoben aber dann wieder zurück bewegt an ihrem Platz und als er versuchte eines aus den .Wie Jail es nannte sicheren Regalen zu nehmen . Lies das Buch sich nicht einen Millimeter bewegen. So einfach war es also nicht den Geheimnissen des Kastells auf die Schliche zu kommen . War es die Schrift des Buches oder nur seine Augen die diese unscharf war nahmen und ihm eine verschwommene Schrift zeigten . Neromir griff sich oberhalb der Nase zwischen die Augen die er schloß.Um diese nach einigen Sekunden wieder zu öffnen ,die Schrift schien ihm klaren zu sein . Es lag also nicht am Buch er war einfach nur zu müde um noch die Schrift zu erkennen . Sollte er die Bücher wieder ins Regal stellen aber wohin ,von wo waren sie gekommen . Nein er würde sie liegen lassen und morgen weiter lesen wenn Jail die ihn heute die Bibliothek erkunden lies nicht aufsuchte und ihn sich ganz seinen Studien der Bücher überlies . Er näherte sich den Ausgang der Bibliothek und sah noch mal zurück wie sich die Bücher von den Tisch hoben und zurück an ihrem Platz flogen .Er schüttelte den Kopf und machte einen schnellen schritt durch die Seltsame Türe die den Raum in dem die Bibliothek sich befand auf wundersame weise vergrößerter. Müde lief er den Flur entlang kurz vor seinen Zimmer blieb er stehen und sah auf eines der merkwürdigen Bilder .Eine Frau an einen Baumstand der Blüte .nichts ungewöhnliches dachte er und den Blick von den Bild anwenden als diese begann sich zu bewegen. Ein Jüngling erschien an Bildesrand und fiel auf sie zu sie umarmten sich .Mit verzerrten Antlitz ging sie zu Boden und er stand mit einen Blutigen Messer in der Hand da . Neromir machte einen schritt zurück schüttelte den Kopf und sah noch mal hin wieder war dort das Bild mit der Frau unter den Blütenbaum .Er konnte es nicht begreifen .Überlegend was er soeben gesehen hatte ging er in sein Zimmer.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Waldläufer Avatar von Tor zum Kastell
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    Tor zum Kastell ist offline
    "Grauenvolle Hitze"
    Das eine Skelett liess ein unmenschliches Stöhnen erklingen, um seiner Empörung über die Temperatur einmal mehr Ausdruck zu verleihen. Nur für den Fall, dass in den letzten Monaten noch niemand mitbekommen hatte, wie unglaublich hart es doch war, in der prallen Wüstensonne zu hängen. Ein echter Knochenjob, aber dafür waren sie ja bestens geeignet.
    "Vor dieser fürchterlichen Luftreise wurden wir ja bis auf die Knochen durchnässt oder gar eingeschneit. Diese Schwarzmagier sind viel zu extrem, die könnten echt mal ein wenig gemässigter auftreten."
    "Ja, mit hellgrünen Roben vielleicht, das wäre schön neutral."
    "Es sind aber keine Grünmagier."
    "Trotzdem ist es verdammt heiss hier. Mir schmilzt ja das Knochenmark weg..."

    Der Nebeldämon registrierte diese Unterhaltung und setzte die Skelette auf seine geistige Liste, die er später seinem Herrn vortragen würde. Bevor er weiterforschen konnte, galt es, diese beiden Knochengänger zu umgehen. Eigentlich hätte er ja ihre Schädel abreissen können, aber das entsprach nicht dem subtilen vorgehen, das er eigentlich an den Tag legen sollte. Nur, wie kam er in dieses beeindruckende Kastell? Wenn die Torwächter das Tor nicht öffneten (und der Nebeldämon war realistisch genug, zu verstehen, dass man nicht jedem dahergelaufenen Dämon Tür und Tor öffnete), gab es schon mal ein Problem.

    Mit einem leisen Zischen entstand wenige Meter vor dem Kastelltor Nebel, der sich auch noch zu bewegen schien.
    "Ha, Wetterwechsel!" Frohlockte das eine Skelett.
    "Mhm, das ist Höhennebel."
    "Höhennebel? In der Wüste?"
    "Aufgewirbelter Sand?"
    "Der wirbelt nicht von alleine. Und einen Luftzug habe ich auch nicht gespürt. Du etwa?"
    "Wenn ich mal etwas anderes als Hitze fühlen würde, würde ich kaum darüber reklamieren, oder?"

    Der Nebel bewegte sich auf das Kastelltor zu, wie eine Wolke am Himmel, die tiefer flog als üblich.
    "Ist da eine Wolke runtergefallen?"
    "Wolken fallen nicht."
    "Woher willst du das wissen?"
    "Hast du etwa je eine fallen gesehen?"
    "Ja, gleich vorhin, als du dich über die Hitze beklagt hast."
    "Ich bin ja nicht bescheuert und glaube so was."
    "Du hast ja auch nicht alle Wolken gesehen, daher kannst du dir kein Urteil über die Gesamtheit dieser Dinger bilden."

    Der Nebel hatte sich mittlerweile verflüchtigt, jedenfalls dachten dies die Skelette, nachdem sie ihre kleine Diskussion beendet hatten. Tatsächlich hatte der Nebeldämon in seiner ursprünglichen Form durch die kleinen Ritze im Kastelltor gestohlen und sah sich nun innerhalb des Kastells um. Solange nur diese niederen Dämonen hier hausten, lief er jedenfalls nicht Gefahr, entdeckt zu werden.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    Das Elixier des Lebens hat noch nie jemandem geschadet. Ganz nach diesem Motto hatte Ceron die letzten Tage in den Kastellbädern verbracht. So langsam kannte er jede einzelne Geschmacksrichtung. Sogar Angelina konnte das Wasser schon nicht mehr sehen, als der Hohepriester sich noch ein nächtliches Schaumbad ‚zum Abgewöhnen‘ gönnte.

    Am nächsten Tag, körperlich und magisch rehabilitiert, dafür mit Fischhaut, tauchte Ceron wieder in seinem Labor auf. Nach den Aussagen der Dämonen hatte Nafolux sich bereits um den Fremden gekümmert, gut, dann konnte die Lehre ja weitergehen. Jedoch wollte der Heiler den Schüler von nun an stetig unter Kontrolle haben. Er wünschte keine weiteren Abstecher ins Selbststudium mehr. „Healer’s Health“ durchblätternd und mit den Fingern auf dem Labortisch herumtrommelnd wartete Ceron geduldig bis sein Schüler auf die gloriose Idee kommen würde, sein Labor aufzusuchen.

  11. Beiträge anzeigen #51
    Ritter Avatar von Ethea
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    Ethea ist offline
    Ethea weilte zwar erst seit drei Tagen wieder unter den Lebenden, dennoch war sie längst in den Genuss der Dämonen gekommen, die anscheinend jedem Kastellbewohner die Wünsche von den Lippen ablasen. Während sie selbst eine ganze Weile geschlafen hatte, um ihre verlorenen Kräfte zurückzuerlangen, hatte sie einige der Dämonen damit beauftragt, ihr Zimmer aufzuräumen, das von allerlei Scherben, Federn und Unordnung nur so wimmelte.
    Als die einstige Baronin mit Erstaunen ihr Gemach betrachtete, das nun wie neu aussah, erblickte sie auch das blaue Tuch, das sie, wie die Erinnerungen es ihr vorgaukelten, stets getragen hatte, um ihren kahlen Kopf zu verbergen.
    Mit Kampfstab und gewickeltem Turban wagte Ethea sich erneut auf die Flure des ersten Stocks und stellte nach einer Weile fest, dass das Kastell wie so üblich nicht gerade von Besuchern und Mitbewohnern strotzte. Noch immer war ihr alles bekannt, als sie es vor Augen erblickte. Sah sie es jedoch nicht vor sich, war es beinahe so, als sei alle Erinnerung an ihr vergangenes Erleben erloschen. Die Frau erkannte, dass sie ihr Gedächtnis nur wieder erlangen könne, indem sie sich die Wahrheit vor Augen führen ließ. Sie musste Leute ausfindig machen, die ihr von ihrem früheren Leben erzählten, die möglichst viel über sie wussten – oder zumindest Bruchstücke, an denen Ethea sich endlich weiter hangeln konnte.
    Während sie mit bedachten Schritten die Treppe hinab stieg, um möglichst viele Eindrücke von ihrer Umgebung zu gewinnen, glaubte sie plötzlich an Halluzinationen zu leiden.
    War da was? Ethea schaute sich um. Erspähte jedoch nichts, das ihr merkwürdig vorkam. Und doch, als sie sich allmählich dem Refektorium näherte, um dort vielleicht Menschen anzutreffen, die sie kannte, wurde das Gefühl des Unbehagens in ihr immer größer.
    Der nächste Schritt folgte nur langsam, viel schneller wandte sie sich darauf um und entdeckte einen der Dämonen hinter sich. Argwöhnisch betrachtete sie ihren Verfolger von oben bis unten, der plötzlich wie zu Stein erstarrt schien.
    »Was soll das? Hast du nicht Besseres zu tun, als mir nachzudackeln?« Ethea bemerkte, dass sie schnell aufbrausend wurde, schließlich hatte sie vor den Dämonen nichts zu befürchten – glaubte sie.
    »Wo du schon mal da bist«, sagte sie schließlich, als ihre Stimmung umschlug und sie erkannte, dass sie daraus auch ihren Nutzen ziehen konnte, »kannst du mir gleich sagen, wo ich... äh... KARhaBs finde!«Der Dämon erwiderte nichts, wie sollte er auch. Ethea ließ das jedoch ungeduldig werden, das aufleuchtende rote Funkeln in den schmalen Schlitzen der dämonischen Augen ignorierte sie. Als sie überdies auffordernd noch einen Schritt auf den Dämon zutrat, machte dieser jedoch ungeahnt kehrt und verschwand in einem der Gänge, als würden ihn Dämonenjäger verfolgen. Ethea runzelte die Stirn und überlegte ihm nachzusetzen, entschied sich allerdings dagegen. Vor lauter Nebel wusste sie inzwischen gar nicht mehr wohin er verschwunden war.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Ritter Avatar von Nafolux
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    Nafolux ist offline
    "Du weißt sicherlich bereits, dass ich gelernt habe, was du mir aufgetragen hast..."

    Nafolux hatte nach kurzem Klopfen das Labor seines Lehrmeisters betreten. Er wollte eigentlich schon viel früher kommen, doch hatte ihn sein Selbststudium und auch sein erster Patient etwas aufgehalten. Als der Ergraute in sein Labor zurückgekommen war, nachdem er selbst etwas erledigt hatte, war dieser weg, die Dämonen hatten ihm gesagt er wäre aufgewacht und gegangen. Der Hohepriester hatte gehofft, er wäre ihn nun los, so hatte Nafolux angefangen weiter zu studieren und zu üben, um die neu erlernte Technik zu perfektionieren, doch schon bald war dieser Kerl, als Nardul hatte er sich vorgestellt, wiedergekommen. Er bedankte sich, doch schlug der Dämonenbeschwörer und angehende Heiler den Dank aus, weder legte er Wert darauf, noch brauchte er ihn. Nardul war dadurch etwas verwirrt gewesen, doch nach einigem hin und her und Fragen, die Nafolux nicht beantworten konnte, wie zum Beispiel, warum ihn Nafolux geheilt hatte und was passiert war, ging er mit kargen, letzten Tips des Ergrauten, der ihm riet die Verbände eine Weile dran zu lassen, größere Bewegung zu vermeiden und wenn möglich die Wunden nicht anzufassen, schließlich sollte sich es nicht infizieren, was zum Glück während Nafolux' Behandlung noch nicht der Fall gewesen war.
    Irgendwann, noch bevor der Hohepriester völlig die Nerven verlor und unhöflich wurde verließ Nardul das Labor, genauso wie Nafolux kurze Zeit später. Eiligen Schrittes war er zu Cerons Labor gegangen, es dürstete ihn nach neuem Wissen, neuen Techniken. Er wollte eine neue Aufgabe und so klopfte er nicht kräftig aber hörbar und eilig gegen die schwere Tür des Labros, worauf er auch ziemlich bald hereingelassen wurde. Ceron schien auf ihn zu warten und so blickte er zu ihm mit einer Mischung aus einem wissenden und fragenden Blick, den Nafolux nicht zu beantworten sich herabließ. Ohne jegliche Regung fuhr er seine Ausfürhung fort.

    "Der Hamster den du mir gabst, hatte außer Angstzuständen, ganz einfach Depressionen. Wenn ich es richtig interpretiert habe, dann sehnt er sich nach gleichgesinnter Gesellschaft, allerdings nicht unbedingt gleichgeschlechtlicher. Der unerfüllte natürliche Trieb schien ihm auf das Gemüt und damit auch auf seine Verfassung zu schlagen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass er nicht sorecht wusste wie ihm geschieht. Der dumme Hamster hatte wohl seine eigene Laune nicht verstanden... nunja wie auch immer. Es ist nichts ernstes, aber es war interessant es herauszufinden, zugegebnermaßen."

    Meinte der Hohepriester ohne jeglichen Stolz in der Stimme. Es war ein kalter Situationsbericht, den er nicht weit entfernt von der Tür aus gab. Er war nicht wirklich eingetreten und hatte nur aus höflichkeit die Tür hinter sich geschlossen, war aber daraufhin auf diesem Fleck geblieben und sprach von dortaus zu seinem Lehrmeister.
    Geändert von Nafolux (18.05.2007 um 20:50 Uhr)

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    „Freut mich, dass ich dich begeistern konnte“ antwortete Ceron noch ein Stück kühler als sein Gegenüber und winkte diesen zu sich an den Tisch. „Und nun wollen wir das erahnte Wissen entdecken und ausarbeiten, doch dazu versetzen wir uns eine Schwierigkeitsstufe zurück. Tiere zu heilen, ist zwar einfacher als Menschen, aber immer noch bedeutend anspruchsvoller als Pflänzchen zu heilen.“ Cerons Blick huschte über Nafolux‘ verzerrte Miene und fixierte sich dann wieder auf das Aquarium mit den gelöcherten Seerosen, welches auf dem kleinen Lesetischchen aufgestellt wurde. Grinsend deutete er auf den Glasbottich mit den Seerosen und bedeutete dem Schüler ihm zu folgen.

    „Du wirst jetzt deine Hand über diese Seerose legen, deine Augen schliessen und versuchen ihre Magie zu erspüren. Genauso, wie du das bei dem Hamster getan hast. Doch dieses Mal wirst du versuchen ihre Struktur zu erspüren. Stell dir vor… stell dir vor du seist ein Hauch von Seide und würdest dich um die Rose legen. Und pass auf, dass du nicht zuviel Magie fliessen lässt. Ich habe hier zwar noch Ersatzseerosen, aber seit wir hier auf Myrtana sind, ist die magische Kraft schon so manchem aus den Fugen geraten. Ich kann mir gut vorstellen, dass du die ersten paar Rosen verkohlst.“

    „Was du tust, nachdem du die Struktur erkannt hast, ist noch ein Stück komplexer.“ Geruhsam legte der Heiler seine Hand über die Seerose und liess eine kleine, hellblaue Sphäre zwischen der Handfläche und dem ausgefressenen Loch in der Rose entstehen. „Erst würde ich mit den Fingerspitzen üben, da hast du die Magie am besten im Griff“ er drehte simultan seine Hand, sodass jetzt eine kleine Energiesphäre aus seiner Fingerspitze auf das Loch zuschoss. „Denk dir für den Anfang, du hättest einen Wurm, der dir aus dem Finger spriesst.“ Die Sphäre wurde immer deutlicher und verwandelte sich in einen Energiewurm. „Dieser frisst das tote Gewebe und reproduziert frisches, mit genau derselben Struktur.“

    Der Heiler liess den Faden der Heilung abreissen und klatschte in die Hände, als wollte er das magische Kribbeln in seinen Fingern zum Ersticken bringen. „Genau darum ist es so wichtig, dass du zuerst die Struktur des zu heilenden Wesens erkennst.“

  14. Beiträge anzeigen #54
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    Aufmerksam hörte Nafolux zu, doch wünschte er sich, es genauer nachlesen zu können. Cerons schwammige Erklärung erinnerte ihn irgendwie an Ardescion, der Magie mit Vorstellungskraft wirkte, doch dies hatte sich bei dem Hohepriester schon seit geraumer Zeit gewandelt. Es reichte meist nichtmehr es sich vorzustellen, er musste die Magie selbst formen nach seinem Willen und nicht nach seiner Vorstellung, doch konnte der Ergraute einige wichtige Informationen aus den Worten entnehmen. Vielleicht war es so gewollt, dass der Ergraute letztenendes seinen eigenen Weg finden würde dies zu tun. Doch wollte er sich auch nicht vor Ceron mit Misserfolgen blamieren. Am liebsten wäre er allein gewesen, doch der Lehrmeister kam diesem unaugesprochenen Wunsch nicht nach. Im Gegenteil er guckte ihm aufmerksam über die Schulter.
    Ohne jegliche Vorfreude eher einer gewissen Abneigung krempelte Nafolux den Ärmel seiner Robe etwas hoch, damit dieser nicht in das Wasser hängen würden, dann führte er seine Hand zur Seerose. Noch bevor er sie berührte konzentrierte er seine Magie, es war tatsächlich genauso wie beim Hamster und das erspüren der Struktur erinnerte ihn an den Verschließungszauber, sodass er eher instinktiv eine ganz kleine Menge seiner Magie freiließ. Sofort knickte die Pflanze unter der magischen Berührung des Hohepriesters ein. Sie war noch nicht völlig kaputt, aber Nafolux merkte, dass es nicht die richtige Art von Magie gewesen war. Sie war eher destruktiv, so konzentrierte er sich nocheinmal, verbildlichte sich die Struktur und versuchte sie zu erfassen, versuchte gesund von krank zu unterscheiden und die Struktur des gesunden sich einzuprägen um es dann auf die kranken Flächen anzuwenden. Langsam bildete sich eine Magie an der Hand des Hohepriesters, sie hatte wieder einen grünlichen Schimmer, anders als bei Ceron, doch genauso wie zuvor bei der letzten Übung. Es war schon hauptsächlich blau, doch das grün darin schien dennoch zumindest optisch zu dominieren, hatte dies etwas zu bedeueten? Der Hohepriester schloss die Augen, um sich nicht selbst abzulenken und konzentrierte sich weiter, bis er glaubte es endgültig zu haben, langsam ließ er diese neue Form der Magie fließen, zögerlich und nur sehr vorsichtig, schließlich wollte er die Pflanze nicht verbrennen, wie es sein Lehrmeister vorhergesehen hatte, doch nichts geschah. Etwas verwundert und aufgebracht erhöhte der angehende Heiler ein wenig die Konzentration, immernochnichts. Ungeduldig konzentrierte Nafolux mehr Magie fokusierte sich auf die kranken Zellen, und auf die Heilung, seine Hand war angespannt, sein Gedanken auf die Heilung gebündelt, während seine Augen den Prozess beobachteten. Dann plötzlich floss die Magie, der Hohepriester hatte wohl entweder den dreh raus oder die Schwelle einfach überschritten. Vielleicht auch beides, doch die Magie war zu stark, sofort ging die schon eingeknickte Seerose ein.
    Unzufrieden mit sich selbst das Gesicht verziehend ging Nafolux zur nächsten über. Er hatte bereits vergessen, dass ihm jemand kritisch auf die Hände schaute. Es war ihm egal, beziehungsweise störte ihn der Fakt es nicht zu beherrschen mehr als dass ihm jemand zusah. Der Ergraute konnte es nicht auf sich sitzen lassen und so strengte er sich an die richtige Mischung zu finden, um eine heilende und harmonierende Wirkung zu haben. Man konnte zwar mit erhöhter Magiekonzentration die Bindung zur Pflanze erzwingen, doch war die Magie in diesem Fall meist zu stark, sodass er die neue heilende Magieform wie in der Übung zuvor wieder anpassen musste, um dann die stärke dieser angepassten Energie zu bestimmen. Nafolux hatte solch etwas komplexes beim heilen der Planzen nicht erwartet, doch schien er an der Herausforderung zu wachsen.

  15. #55
    Solaufein
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    Sie hatten sich noch ein wenig unterhalten, doch dieses Mal war es in Ordnung, daß der Fremde namens Seloron der Unterhaltung ihre eigentliche Bedeutung von Konversation gab, in dem er eine Menge redete. Das und das Kämpfen konnte er also schon mal, so viel stand fest. Vielleicht tat der Einsame dem seltsamen Robenträger ja Unrecht, wenn er daran dachte, dass er sprichwörtlich wie ein Wasserfall redete, aber schweigen gehörte keinesfalls zu Selorons primären Leidenschaften. Nach dem Kampfe war es ihm aber gar nicht mal so Unrecht, denn ein bisschen Ablenkung konnte nicht schaden. Nur schade für Seloron, dass er in Sol keinen sonderlich guten Gesprächspartner fand. Das meiste aus dem Alltäglichen und darüber hinaus kommentierte der Knochen nur einsilbig oder hin und wieder mit ganzen zwei Sätzen, ehe der Orksöldner wieder das Kommando übernahm. Sie schienen damit gut auszukommen und so verlief alles prima. Schließlich trennte man sich wieder, es sollte fürs erste eine endgültige Verabschiedung sein, denn Solaufein wollte sich nun voll und ganz seiner wichtigen Aufgabe widmen, die keinen Aufschub mehr duldete.

    Die Trennung erfolgt jedoch nicht ohne ein paar kleinere Hinweise, wo man sich eventuell wieder sehen konnte. Seloron wurde abermals enttäuscht, wusste der Rastlose doch, dass es keinen Ort gab, dem er lange treu blieb. Eine Heimat, ja, die gab es, das Schattenzahngebirge weit in den Landen Gorthars, aber dorthin würde er nicht zurückkehren, noch nicht. Er konnte ihn lediglich zu seinem Anwesen in Gorthars Hauptstadt einladen, wo er fortan frei logieren durfte, falls er selber dort war. Doch Sol wusste genau, dass seine Aufenthalte in Gorthars Hauptstadt sehr begrenzt waren…
    Auch Seloron war ein Reisender, allerdings mit einem mehr oder weniger offiziellen Aufenthaltsort. "Faring" nannte er die Stadt, der er als große und zentrale Orkfestung beschrieb. So erfuhr er auch davon, dass dieser Fremde einer jenen Menschen war, die den Orks mit ihrer Waffe, ihrer Fähigkeit und ihrem Leben dienten. Der Krieg war weit weg für den Überlebenskünstler und Landstreicher und er hatte beschlossen sich keine Meinung zu bilden, bevor er nicht mehr wusste. Für ihn hatte der Krieg, von dem sie seit Jahren sprachen, noch nie eine große Rolle gespielt und er hatte auch jetzt noch keine abschließende Entscheidung gefällt, ob er sich in die Machenschaften und Ränkespiele von Politik und Armeeführungen einmischen wollte. So kam es auch, dass er den Fremden nicht abschätzig deswegen behandeln sollte. Allerdings musste er an Ritleys Worte denken, die in jenem Moment in seinem Kopf wieder hoch kamen. Er hatte ihm einiges über diesen Krieg berichtet… seltsam… nun stand doch tatsächlich einer dieser Söldner vor ihm und er blieb weiterhin neutral. Es war seltsam, wahrlich seltsam…

    Fast schon wäre er neugierig geworden, hätte den Schwarzhaarigen ausgefragt über die Orks, ihre Kultur, das Leben unter ihnen und den Krieg selbst. Aber die Pflicht rief und überhaupt gab es noch keinen Grund dazu. Sollte er den Mann wirklich einmal wieder sehen wollen, würde er nach Faring kommen, in eine Stadt, die von Orks kontrolliert wurde. Er merkte sich den Namen und dachte dabei direkt wieder an das Vorhaben, sich endlich eine geeignete Karte vom Festland kaufen zu müssen.

    Am späteren Abend ging er schließlich in die Bibliothek, trotz des zentralen Anlaufpunktes – denn die Bibliothek war landesweit bekannt, zumindest war dies einmal so – waren kaum mehr Gäste da. Die späte Stunde schreckte wohl so manchen Lesewilligen. Es war wieder einmal beeindruckend, als er vor den riesigen Bücherreihen stand und kaum wusste, wie und wo er anfangen sollte. Die Bibliothek gehörte seltsamerweise zu den Orten, die er bislang noch kaum kannte, aber tief in seinem Unterbewusstsein erinnerte er sich. Ja, man musste nur den Begriff aussprechen, nach dem man suchte und schon vielen die passenden Bücher aus den Regalen. Wenn man den falschen Begriff wählte, kamen ganze Heerscharen von Buchbänden gesaust und man bekam einen Heidenärger… wie gut, dass er selber nur einen einzigen Hinweis hatte, nach dem was er suchte. Vielleicht war dies auch der Nachteil an der ganzen Sache, aber er konnte hier unmöglich Begriffe wie "Legenden", "Sagen" oder "Märchen" nennen, er wäre sonst erschlagen worden.

    Mit leicht nervöser Stimme wagte er es schließlich und flüsterte…

    »Chromanin…«

    Für einen Moment war es still, zu still. Kein Klappern, kein Rums… irgendwo hinten, weit hinten nahmen seine Ohren etwas Dumpfes war und sogleich lenkte er seine Schritte dorthin. Erst nach langer Sucherei fand er es schließlich. Ein Buch, uralt, halb vermodert und zerfressen, der Deckel eklig und fast schon abstoßend. Ein einziges Buch besaß das Kastell also zu dem Thema, nur ein einziges Buch…

    Still suchte er sich einen bequemen Lesesessel und setzte sich, mit immer noch nervösen Fingern das Buch aufklappend. Hoffentlich war es auch das Richtige, sonst war alles umsonst…

  16. Beiträge anzeigen #56
    Held Avatar von Ceron
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    Ceron ist offline
    „Lass gut sein, Nafolux“ unterbrach der Lehrmeister dessen Arbeit. „Immerhin verfärben sie sich jetzt nur noch. Ich denke es ist Zeit diese Art der Heilung mal richtig zu testen. Komm mit!“ verwundert und etwas widerwillig folgte dieser dem Hohepriester. Die beiden Hohepriesterroben flatterten durch die Eingangshalle und geradeaus auf das Refektorium zu. „Wir essen“ kommentierte Ceron kurz und setzte sich. „Ich möchte nicht“ antwortete Nafolux. „Da musst du durch, doch ich glaube nach der Arbeit wirst auch du hungrig sein“ ein Grinsen huschte über Cerons Blick.

    Nafolux verzog sein Gesicht und als er sah was sich auf Cerons Teller drapierte, zog er die eine Augenbraue hoch, während er die andere senken liess. „Glotz nicht wie einer, der noch nie faules Gemüse gesehen hat“ mahnte ihn Ceron, griff bestimmt nach einem von der Fäulnis heimgesuchten Kopfsalat, hob ihn in die Luft und liess aus der freien Hand die Energiewürmer spriessen. Diese durchbohrten den armen Salat und verpassten ihm ein deftig, knallig grünes, knackiges Kleid. „Beginn mal mit der Möhre da“ meinte Ceron und deutete mit dem Kopf auf eine verfaulte Rübe, die gerade dabei war von seinem überfüllten Teller zu kullern.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Ritter Avatar von Nafolux
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    Nafolux ist offline
    Es schien so als würde Nafolux nur Nutzloses lernen, denn wann würde er es brauchen Gemüse zu heilen?! Er hoffte sehr, dass die neue Technik auch auf anderes übertragbar wäre, was wiederum heißen würde, das die Übung leicht und nicht wesentlich unterschiedlich von den Seerosen war. Nur dass er nun ein neues Objekt hatte, was natürlich völlig anders war und somit auch eine völlig andere Art der Magie brauchte. Innerlich etwas seufzend nahm der Hohepriester die Möhre vor ihm in Angriff.
    Zuerst konzentrierte er sich, schloss dabei kurz die Augen, dann als er dachte es richtig erspürt zu haben, versuchte er seine Magie zu formen, eine heilende Magie, doch musste diese auf die Magie der Möhre passen. Es war schwieriger als Nafolux dachte, aber nach einigen Hin und Her dachte er es geschafft zu haben. Der grünliche Schimmer um seine Hand wurde stärker, dann berührte Nafolux die Möhre, so wie er vorher die Seerosen berührt hatte. Dabei berührten sich eigentlich nur die Magie, eine pysische Berührung fand zu Nafolux' Glück nicht statt. Schließlich wollte er nicht unbedingt vergammeltes Gemüse auf seinen Fingern haben. Doch stellten sich schnell andere Sorgen ein, die Nafolux nun hatte. Es geschah überhaupt nichts, obwohl der Schüler gedacht hatte alles gemacht zu haben wie zuvor, oder war eben dies sein Fehler?
    Kurz nachdenkend ließ Nafolux die Magie in seiner Hand abklingen, dann bildete er ein Fingerzeichen, es war nur zur Konzentration, eine Art Meditationshilfe doch es funktionierte. Denn er merkte etwas, was er vorhin übersehen hatte. Nichtnur das die Fäulnis in verschiedenen Stadien vorlag, an einigen stellen wesentlich stärker als an anderen, bestand auch die Möhre aus vielen verschiedenen Teilen. Bei der Seerose war dies zwar auch komplex, aber nicht ganz so wie bei der Möhre angelegt. Zumindest für die oberflächliche Heilung war diese Erkenntnis nicht notwendig gewesen. Doch die Fäulnis war in diesem Fall nicht oberflächlich und zog sich bis tief in das Gemüse hinein.
    Kurz schaute Nafolux auf und regestrierte Cerons Blick, er schien regestriert zu haben, dass der Hohepriester es erkannte, dann formte Nafolux nocheinmal seine Magie. Er musste sie aber nun eher dynamisch anpassbar machen, ohne die heilende Wirkung oder die Synkronisation der Magie zu vernachlässigen. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sich der Ergraute auf das Gemüse vor ihm, dann bildete er wieder seine grünlich schimmernde Magie und fuhr mit der Hand über das Gemüse. Er iniziierte mit seiner Magie das Wiederbeleben der Zellen bei denen es noch nicht zu spät war und an anderen Stellen dublizierte er gesunde und tauschte sie aus. Es fühlte sich gut an, doch es war wesentlich komplexer, sodass Nafolux die Augen sehr konzentriert geschlossen hielt. Dann öffnete er sie, als er dachte fertig zu sein, erwartungsvoll. Sein Blick änderte sich leicht, als er das Ergebnis sah. Die meisten Stellen waren wieder hergestellt, doch hatte die Möhre ein paar Beulen wo vorher starke Fäulnis war und andere Stellen zeigten noch schwache Druckstellen auf. Der Hohepriester hatte wohl etwas unsauber gearbeitet und fuhr deshalb eifrig fort. Wiedereinmal sah er unerwarteter Weise eine kleine Herausforderung in dem Gemüse, was ihn gleichermaßen störte wie fesselte.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Ehrengarde Avatar von Narzuhl
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    Narzuhl ist offline
    Nachdem sich Narzuhl gestern ausgeruht hatte, um wieder zu Kräten zu kommen, war er jetzt schon wieder auf dem weg zu James Labor. Solangsam hatte er es aufgegeben die Dämonen nach seinem Aufenthaltsort zu fragen. In neun von zehn Fällen würde es sich in seinem Labor befinden und da Narzuhl den Weg dorthin kannte, gab es niemanden den er mit diesem Problem belästigen musste.

    Mal sehen was sein Lehrmeister ihm heute zeigen würde. Es gab immerhin noch einige weiter nützliche Dinge die man mit Magie erledigen konnte. Vollkommen in Gedanken versunken ging er durch die Gänge des Kastells und konnte so seinen Verfolger nicht bemerken.

    Im Kastell herrschte eigentlich immer ein angenehmes Klima, aber Nebel sollte sich eigentlich nicht bilden. Zu diesem Schluss wäre der Schwarzmagier sicherlich auch gekommen hätte er sich nur einmal umgedreht.
    Angekommen an der ihm bekannten Tür, folgte die übliche Prozedur. Anklopfen - Warten - Tür öffnen - Eintreten - Tür schließen und schlußendlich den Priester begrüßen.

    Während der Schwarzmagier isch im Raum befand verharrte sein Verfolger direkt vor der Tür als ob versuchte irgendetwas durch die Tür zu beobachten...

  19. Beiträge anzeigen #59
    Waldläufer Avatar von niederer Dämon
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    niederer Dämon ist offline
    Lautlos schwebte die dunkele Kreatur der Hölle durch die noch dunkeleren Hallen des Kastells der Schwarzmagier von Khorinis. "Was für ein Bauwerk..." Dachte sich der von Zuben beorderte Dämon erstaunt. Die Pracht und die Erhabenheit dieses Ortes überstieg die seiner Herkunft bei weitem. Zubens Palast war nicht annähernd mit dem Kastell vergleichbar, leider, schnaubte der Dämon vor sich hin. Orientierungslos irrte die Kreatur aus Beliars Reich schon seit einiger Zeit durch die Gänge, hatte kaum ein Ziel und noch weniger eine Idee was er machen sollte, doch irgendwo musste er herauskommen, der Gang konnte nicht ins Leere führen.
    Flappend schlugen die kleinen Flügel vor sich hin, während der schwere Dämon gewichtslos weiter schwebte, sein Gefühl trieb ihn in eine Richtung, wieauch immer dies möglich war, doch fühlte sich der Dämon dorthin beordert. Wie er die Welt der Menschen doch hasste. Die Existenz als Dämon war alles andere als leicht. Jeder konnte einen zu jeder Zeit irgendwo beschwören, selbst wenn man nicht Magier war, gab es Spruchrollen, um ahnungs- und hilflose Dämonen herbeizurufen und zu versklaven. Die Art der Menschen war unterentwickelt, ihre Kultur barbarisch. Sie hatten keinen Sinn für Gleichberechtigung, Rentensysteme, Unfallversicherung und vernünftige Arbeitszeiten, doch der Klügere gibt nach, hieß es. Die Dämonen waren klüger und gaben nach, doch was hatten sie davon? Was hatte er nun davon? Jetzt musste er durch das Kastell streifen auf der Suche nach irgendeiner dummen Spruchrolle und sein Gesicht gehorchte nichtmal seinem Gefühl. Nichtmal seine Gedanken gehorchten ihm voll und ganz, denn sonst wäre er irgendwoanders hingegangen und hätte sich einen schönen Tag gemacht, doch er war unter dem Bann der Beschwörung, er konnte nichts tun, außer seine Aufgabe möglichst bald zu erledigen.
    Eingeschnappt hielt der Dämon vor einer Tür. Es war die Tür zu irgendeinem Labor, irgendein Name bildete sich auf einem Schild ab, es stand Nafolux drauf. Der Dämon dachte zurück versuchte sich zu erinnern und war sich bald ziemlich sicher, dass dies der Schriftgelehrte sein musste. Vorsichtig horchte er an der Tür, doch es war nichts zu hören. Entweder war der Mensch nicht da oder er schlief. Lautlos öffnete sich die Tür und der Dämon trat ein in das unaufgeräumte und vollgestellte Labor. Dieser Dämonenbeschwörer schien sich mit der Heilung zu befassen und außerdem lagen überall noch Spruchrollen rum. Einige misslungen, andere bereits magisch. Wie sollte man in diesem Chaos durchsehen? Wie konnte dieser Mensch in diesem Chaos durchsehen? Unsicher wog der Dämon ab, ob dieses Chaos das des Reiches Beliars übertraf und ob er aufgeben sollte oder nicht. Doch er hatte wohl keine Wahl. Schnell bewegte er sich auf magische Art und Weise zum Tisch herüber und durchforstete dort die Spruchrollen die dort lagen. Nichtnur das er nur eine bestimmte Spruchrolle brauchte, er brauchte auch eine voll funktionable, was bei denen in seiner Hand nicht immer der Fall war.
    Verzweifelt wirbelte der Dämon zwischen verschiedenen stappeln hin und her, als ihm eine Truhe in das Auge stach, ohne zu zögern ging er zu ihr rüber und als er sie öffnete, sah er viele Fächer mit unterschiedlichsten Spruchrollen in ihnen. Hätte er es gekonnt hätte er gegrinst als er die Teleportationsspruchrolle nahm und endlich verschwand...

    Nafolux

  20. Beiträge anzeigen #60
    Deus Avatar von James Bond
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    James Bond ist offline
    "Bitte lasst den Nebel draussen, einige Zutaten hier sind recht feuchtigkeitsanfällig."

    Moment mal, wieso gab es im Kastell Nebel? Hatte nicht die freie Natur jene Entscheidung für sich gepachtet? James bedeutete Narzuhl, zur Seite zu gehen, und öffnete seine Labortür. Kein Nebel weit und breit. Merkwürdig. Mit hochgezogener Augenbraue schloss der Priester die Tür wieder und wandte sich an Narzuhl.
    "Vielleicht hat sich jemand einen Scherz erlaubt." Meinte er mit einem Schulterzucken, obwohl er nicht daran glaubte. Normalerweise spielten einem die Kastellbewohner keine Streiche, und wenn, dann bestimmt nicht solche. Und Dämonen würden sich auch kaum zu so etwas herablassen. Vielleicht hatten ihm ja seine Augen einen Streich gespielt. Wie auch immer, Nebel war noch lange kein Grund, genauere Nachforschungen anzustellen.

    "Ich weiss nicht, ob Ihr das noch mitbekommen habt, in Eurer halben Ohnmacht, daher wiederhole ich es nochmals. Der Teleport wird beim nächsten Mal nicht mehr annähernd so anstrengend sein, weil Ihr nun wisst, was Ihr tun müsst, und worauf Ihr verzichten - und damit Energie sparen könnt."

    Narzuhl nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte. "Ihr könnt das am besten üben, indem Ihr den Weg von Eurem Gemach in das Erdgeschoss teleportierend zurücklegt. Nun als nächstes.." - Der Priester zog eine Kiste von der Wand in die Mitte des Labors - "werdet Ihr lernen, wie Ihr verschlossene Dinge öffnen und schliessen könnt." James zeigte auf das Schloss vorne an der Kiste. "Ein Schloss" stellte er fachmännisch fest. "Ohne Schlüssel" er zog den Schlüssel heraus. "Der Mechanismus einen Schlosses ist nicht sonderlich kompliziert. Ihr könnt ihn vermutlich relativ einfach mit Eurer Magie ersetzen. Das wirklich spannende ist aber folgendes: Habt Ihr die Kiste erst einmal geöffnet, werdet Ihr sie selbst verschliessen, aber nicht etwa mechanisch. Ihr werdet dafür sorgen, dass das Material, aus der die Kiste besteht, so stark zusammenhält, dass sie nicht mehr aufgehen kann. Das klingt momentan vielleicht ein wenig merkwürdig, aber ich demonstriere Euch, wie das gehen soll."

    James zog eine zweite, etwas kleinere Kiste ohne Schloss neben die erste und kniete sich daneben. Er legte seine Hände darauf und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Das Holz verstärkte den Zusammenhalt, Fasern griffen ineinander, verhakten sich und veränderten sich und einander in einem Muster, das nur dem Gehirn des Priesters entspringen konnte und für Narzuhl unmöglich zu entwirren war. Umgekehrt würde es genauso funktionieren, wenn der Schwarzmagier es richtig tat.

    "Erstmal öffnet Ihr das Schloss mechanisch, dann befasst Ihr Euch mit meiner Kiste und versucht zu verstehen, was ich damit gemacht habe. Anschliessend reproduziert Ihr das bei der ersten Kiste. In Ordnung?"

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