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  1. Beiträge anzeigen #61
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Zufrieden nickte der Shak Tuk zu. Sie hatte etwas getan, zweifelsfrei. Mehr, als der Schamane erwartet hätte. Er hätte sie für eine ewige Trübsalbläserin gehalten, die sich in ihrem Selbstmitleid selbst erstickte. Aber er hatte sich scheinbar doch in ihr getäuscht, sie hatte sogar schon ein Niveau erreicht, das er ihr ganz und gar nicht zugetraut hätte. Sie war gut, und er hatte im Ende doch Recht behalten. Sie war magisch begabt, ja.
    Gut...du habäns gut gemacht. Aber darauf du nicht dürfäns ausruhäns. Komm!

    Er erhob sich von seinem Stuhl, zog die Truhe vom Rande des Bettes heran und stellte sie in die Mitte des Raumes, er setzte sich hinter den hölzernen Behälter, während Tuk sich davor setzte.
    Du werdäns diesä Truhä verschliesäns. Ich werdäns dir nicht helfäns, ich werdäns dir auch nicht zusehäns. Aber seiäns dir sichär, dass ich werdäns kontrollieräns!

    Er schob die Truhe symbolisch ein paar Zentimeter vor und schloss seine Augen. Rasch hatte er die Konstellation erfasst, die nur die Truhe sein konnte, er sah vor seinem inneren Auge sogar das Bild davon aufflackern. Seine Konzentration wandte sich den eisernen Beschlägen zu, glitt hinab zum Schloss. Natürlich hatte sie mehrere Möglichkeiten, diese Truhe zu verschließen, doch das Schloss war die erste und offensichtlichste Möglichkeit, die einem in den Sinn kam. Natürlich konnte man auch versuchen, die eisernen Beschläge zusammenzuschmelzen, oder ebenso gut das Holz. Nur wäre das alles einen bedeutenden Schritt größer als die Verschieben der Mechanik in dem Schloss, genau das, worauf Ics Augenmerk lag. Er war gespannt, wie sie sich schlagen würde, denn Kerzen und Gläser waren eine andere Kategorie, als ein Schloss. Man musste um Meilen feinfühliger sein.

  2. Beiträge anzeigen #62
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Na, wenn das mal kein Lob von ihrem Meister war, das ging ja runter wie Öl. Sie freute sich darüber diebisch und lächelte, dafür hatten sich die Kopfschmerzen doch glatt gelohnt. Es war doch immer wieder das gleiche, man musste seinen Gegenüber beeindrucken oder zumindest glaubhaft machen, dass man die Kunst verstand, eigenständig zu denken und größere Dinge anzupacken. Einfach nur "normal" zu sein, das reichte einfach nicht aus, das war den Leuten zu langweilig, erst recht den Meistern, die sich mit so dummen Schülern abgaben wie es Tuk-Tuk doch war. Aber ihr Meister hatte ja recht… und viel Geduld. Dafür war sie dankbar, doch sie sollte an diesem Abend die Geduld von Ic’Shak noch weiter auf die Probe stellen, doch in ihren Augen war es nur richtig, denn sie hatte das Gefühl, dass es sich lohnen würde, sowohl für sie als auch für den Meister.

    Nun sollte es also eine Truhe sein, besser gesagt ihr Schloss. Der Verschluss an sich war recht simpel, man brauchte nur den Schlüssel, aber das wäre ja bloß blanke Technik, es sollte hier ja um Magie gehen.
    »Nun, wenn ihr nicht wollt geben mir Schlüssel, ich werde wohl müssen anwenden Magie…«, witzelte sie zu ihrem Lehrmeister, der sich davon aber unbeeindruckt zeigte und ihr nur die kalte Schulter zeigte.

    Wieder begann sich Tuk-Tuk zu konzentrieren, sah das magische Feld sich aufbauen. Die Truhe selbst besaß Magie, sogar ganz schön viel, vermutlich lag das daran, dass das Holz ein organisches Material war, was sie von ihrer Arbeit mit den Kräutern wusste. Doch sie musste dieses starke Feld ignorieren und widmete sich dem Schloss. Es war weniger intensiv, dafür komplizierter. Die Kopfschmerzen in ihrem Schädel wurden wieder schlimmer. Die junge Orkin untersuchte die Struktur und versuchte sich ein genaues Bild vorzustellen, auf ihren Verstand und ihr räumliches Denken bezogen. Nun, die Aufgabe hieß nur, das Ding zu verschließen. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Die einfachste Möglichkeit – neben dem Schlüssel – war eine Arbeit mit dem Gesamtkasten. Die Übergänge konnten verbunden und so nicht mehr korrekt angehoben werden. Aber das war ihr zu destruktiv, da so die Truhe einen nachhaltigen Schaden nehmen würde. Sie sah sich lieber die genaue Struktur des Schlosses an. Langsam aber sicher hatte sie ihren genauen Aufbau verstanden. Schließlich machte sie sich daran, ihr Werk zu vollbringen. Aber schon nach den ersten zwei Variablen musste sie unterbrechen. Es war zu schmerzhaft.

    Nachdem ein zweiter Ansatz ebenso schmerzhaft blieb, beschloss sie:

    »Meister, ich könnte die Truhe jetzt verschließen, aber ich etwas anderes plane. Aber dies kostet viel Kraft, die ich besitze noch nicht. Lasst mich etwas ruhen, morgen werde ich euch den Beweis liefern.«

    Der Ic’Shak grunzte und nickte und verließ schließlich den Raum. Morgen würden sie also weitermachen, sie konnte es kaum erwarten.

  3. Beiträge anzeigen #63
    Ritter Avatar von Shagrásh
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    auf den Gebeinen zerquetschter Menschen | Ork-Rang: Kriegsherr
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    Shagrásh ist offline
    Über Unwege hatten der Orktrupp endlich Faring erreicht. Wind und Wetter hatten sie etwas vom Weg abkommen lassen, doch einen waschechten Urkma hielt solch eine Kleinigkeit nicht weiter auf. Am frühen Morgen sahen sie dann endlich die Zinnen der stolzen Festung, welche das Umland überwachend stolz in die Bergflanke gebettet war.
    Unterwegs zur Brücke vor der Stadt begegnete der Trupp unter Führung von Shagrásh noch einigen Jägern und einem Spähtrupp, der ihnen berichtete, dass nichts wichtiges vorgefallen wäre. Lediglich einige kleinere Ärgernisse hatten sich in letzter Zeit gehäuft. Diebe und Unbefugte hatten hier und da im Dorf ihr Unwesen getrieben. Zudem hatte es vor mehreren Wochen einen offenen Mordanschlag auf einen Orkaufseher gegeben.
    Shagrásh knurrte bei diesen Worten. Allem Anschein nach waren die Besatzer Myrtana's noch immer zu gnädig zu den ganzen Morra's. Diese Biester dachten doch wohl wirklich, sie könnten den Orks auf der Nase herum tanzen.
    Während der Spähtrupp grüßend weitermarschierte, führte der einäugige Kriegsherr seine Jungs wieder in die Stadt. An der Mine war nicht viel los, dafür aber um so mehr im Dorf selbst. Viele Leute tummelten sich in diesen Tagen auf den Straßen herum. Sie nutzten die Pausen von dem vielen Regen, der in der letzten Zeit ständig fiel.
    "Hier hat sich jedenfalls nicht viel verändärt..." dachte sich der Ork und gab seinen Soldaten Freigang. Ihre Mission war schließlich vorüber, wenn auch mit mäßigem Erfolg. Grolg Vukar war der Letzte der ging. Er hatte noch etwas von Orkschnaps und Burg gefaselt, ehe er verschwand. Allein zurück blieben Shagrásh und der Bogenschütze Tim Andersson.
    "Du kannst gehän... du hast dich da in der Wüstä wackär geschlagän. Aus dir wird vielleicht nochmal ein richtig ehrenvollär Morrakriegär." meinte Shagrásh und schickte den Menschen ebenfalls los. Er selbst sah sich um, nach einem geeigneten Händler, da er noch etwas zu erledigen hatte, bevor er mit Kan über den Ausgang seiner Mission "plaudern" wollte.
    "Na ich hoffä, Kan wird wenigstäns halbwegs zufriedän sein übär das, was ich ihm zu berichtän habä." dachte sich der Kriegsherr, während sein einziges Auge abschätzend die ganzen Hütten und Häuser prüfte. Irgendwo hier musste sich doch eine Rüstungsschmiede befinden...

  4. Beiträge anzeigen #64
    Lehrling Avatar von Sephirot.
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    Sephirot. ist offline

    Der erste Tag

    "Steh auf Junge, ich bezahle dich nicht für Schlafen!" Es war der Wirt Cloud, der Sephirot unsanft weckte. "Wer der mir dass in Mora Sul gesagt hätte, wäre er tod, bevor er Entschuldigung aussprechen konnte", brummelte er, dass es Cloud nicht hören konnte, der aus dem Zimmer ging. Sephirot, der noch Kopfschmerzen wegen dem gestrigen Saufen, sprang aus dem Bett, zog sich schnell an und lief dann die Treppe runter, wo er Cloud mit Schnapsflaschen in den Händen sah. Mit einem grimigen Blick schaute Sephirot dem neuen Arbeitsgeber an: "Ich habe gestern genug von dem Teufelstrank" - "Die sind nicht für dich, sondern für die Gladiatoren", erwiderete Cloud, "gib sie einfach Spike ab, dem jetzigen Champion!"

    Ohne ein weiteres Wort nahm Sephirot die Flaschen voller Schnaps und lief gedankenlos aus der Kneipe. Nach einer Weile merkte er, dass er nicht weiss wo diese Arena ist. "Morra, was stehts du einfach hier rum?!", fragte ein stark aussehender Ork mit einer Axt in der Hand. "Ich such die Gladiatoren Farings, kannst du mir helfen?" - "Hmm..Wie ich sehe hast du Schnaps von Cloud. Wen du mir eine Flasche gibst, werde ich dich dorthin bringen." Zögernd nahm Sephirot eine Schnapsflasche in die linke Hand und gab sie dem Ork. "Wie ich sehe verstehen wir uns. Folge mir einfach, Morra", sagte er und lief schnell weg. Während dem Laufen dachte Sephirot, wie klein die Hauptstadt der Ork sei, doch als er einer grossen Burg vorbei lief, wusste er, dass er nicht alles von Faring gesehen hat. "Hier ist es. Noch etwas mein Name lautet Narkush. Wie du heisst ist mir egal, den ein Morra ist ein Morra", sagte Narkush und ging wieder in Richtung Stadt.

    Sephirot der noch die Arena nicht sah, lief ein Stück weiter. Plötzlich sah er einige muskulöse Männer am trainieren, von denen einer auf Sephirot zulief. "Endlich ist der Schnaps da, danke. Ich bin Spike, der Champion von der kleinen Arena Farings." Sephirot der immer noch auf das Bastardschwert von Spike blickte, zuckte zusammen und gab den Schnaps ab. "Bist du neu hier? Siehst vielversprechend aus, es könnte was aus dir werden, aber bis dann musst du noch trainieren, hoffentlich sehen wir uns wieder, Tschüss. Ähm wie heisst du eigentlich??", fragte Spike noch. "Sephirot, hoffe ich auch, tschöö" Nachdem Kompliment von Spike, lief er mit einem gestärkten Selbstvertrauen wieder zur Kneipe.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Schwerfällig setzte sich Ic auf den Boden, hinter die Truhe, genau wie er es gestern getan hatte. Seine Füße waren schwer, er hatte den ganzen Tag vor einem Lesepult gestanden, das so voll von Ecken und Kanten war, dass seine graue Haut nun blau war, und da wurde es selbst ihm zu blöd, sich zu stützen. So stand er eben und es zeigte sich. Rennen konnte er Stundenlang, aber bloßes Dastehen zeichnete sich offensichtlich als schwieriger heraus. Verrückte Welt, ja.
    Von draußen hörte der Shak Schritte, wenige Sekunden später schwang die Tür auf und eine Orkin lächelte ihn an. Die Ader auf seiner Schläfe pulsierte leicht, seine Arme waren blau, sein Auge war leicht geschwollen und blau, wie konnte ihn eine Frau da anlächeln? Verrückte Welt, total verrückte Welt. Mit einer Handbewegung deutete er Tuk an, sich zu setzen. Er hörte, wie hinter sich die Vorhänge hinter ihm zuzogen und ein halbes Dutzend Kerzen schwebte in der Dunkelheit um sie herum. Das Licht des Zimmers erlosch und die Dochte flackerten auf.
    Du wissäns, was zu tuns.

  6. Beiträge anzeigen #66
    Alles Ork ? Avatar von Nug Na Shak
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    wenn ich das ma wüsste
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    Nug Na Shak ist offline
    Seit ein paar Tagen waren sie nun schon wieder in Faring, die noch lebenden Goblins waren in einen kleinen Pferch, wo sie mit Fesseln an ihren Füßen aneinander gebunden waren. Wenn diese kleinen Kerle nicht so dumm wären hätte sie sich bestimmt schon längst befreit, doch so war dauernd Gezeter und Gezänk zu hören. Die anderen Goblins, die leider nicht mehr lebten, hatte Nug schon zu Burgern verarbeitet, nur gut das Goblinfleisch fast nie verdarb und so gut wie keine Kühlung brauchte. (Vielleicht lag es daran das Bakterien auch ihren Stolz haben)

    Mittlerweile was es Nachmittag und es regnete fürchterlich, also gutes Wetter für einen Ork, nicht zu warm und man konnte die sowieso schon stark vernachlässigte Körperpflege nachhole, natürlich ohne Seife, so das der eigentümliche Ork Geruch nicht verloren ging.
    Dann sah er der durchnässten Orkfrau bei ihrem Training mit dem Zweihänder zu, Nug war begeistert von ihren anmutigen Bewegungen. Gedankenversunken beobachte er sie, jedenfalls solange bis ihm sein Schüler Gorthoc ablenkte.

    Nach einer kurzen, aber lautstarken Erklärung über das Zielen mit der Schleuder, begann sein Schüler aus mittlerweile sechs Orkschritten Entfernung auf eine Strohpuppe seine Geschosse zu schleudern.

    “Du machen schon gut, du nur an Technik arbeiten, Stärke nicht viel nutzen, du mehr mit denken an Schleuderwurf herangehen.

  7. Beiträge anzeigen #67
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Den ganzen Tag über hatte die Feldärztin und angehende Magieanwenderin, denn von Schamanin konnte nicht die Rede sein, über das gegrübelt, was ihr gestern Abend widerfahren war. Die Kopfschmerzen, die anhaltende Machtlosigkeit, aber gleichzeitig auch das genaue Gegenteil, die Macht, die sie durch das magische Netz und die knorrige Stimme in ihrem Kopf hatte. Mit ihr zusammen konnte sie einiges anstellen, einiges, von dem sie bis vor ein paar Tagen noch nicht einmal zu träumen gewagt hatte… bis Phar’Ziema sich mit dem für ihn normalen Trick verriet, besser gesagt, die Existenz der Magie zwischen den Orks. Was ihre Mutter wohl dazu sagen würde, wenn sie nun hörte, dass ihre Kleine unter die Magier gegangen war? Sel-Kash würde es vermutlich nicht überraschen, denn sie wusste genau, was in der jungen Feldärztin für ein Potential steckte, welch großartige Genvielfalt sich in ihrem Innersten tummelte, welche durch die Übereinkunft zwischen ihr und Tuk-Tuks Vater, dem grausamen Despotengenerals Mal-Dun entstanden war. Noch hatte die körperlich schwache und kleine Orkin, die durch diese äußeren Merkmale behindert wurde und in der Horde nur schwer ihren Platz fand, den Beweis nicht erbracht, von erlesenem Blute zu sein und eine größere Zukunft in der Horde zu haben und als nur den einer besseren Dienerin. Doch der Weg zur Magie, der nur - prozentual gesehen - äußerst wenigen Mitgliedern der Orks gewährt wurde, war ein erster Schritt, ein erstes Zeichen.

    Durch eine große Schlussfolgerungsgabe ausgezeichnet, verstand sie jedoch recht schnell, was da gestern schief oder zumindest nicht optimal gelaufen war. Die Anwendung der Magie kostete Kraft, nicht die körperliche, aber die geistige. Sie machte müde, träge und schlapp, wirkte sich im Schmerzensfalle aber hauptsächlich im Kopfe aus, so auch die Kopfschmerzen. Gerade als blutige Anfängerin musste sie diese Barrieren bedenken und durfte nicht zu viel auf einmal verlangen. Auch hier war Geduld und Zeit gefragt. Sie hatte also schon – egal was Ic’Shak noch alles vorhatte – ein weiteres Ziel, nämlich an ihrer Geisteskraft zu arbeiten. Sie hatte schon von einigen Pflanzen gehört, die dazu beitrugen, war aber auf diesem Gebiet der Pflanzenkunde, weg von den Heil- und Würzmöglichkeiten, auf fremdem Terrain. Es würde sich später ein besserer Zeitpunkt dafür finden.

    Nun war es also wieder soweit und der Meister und die Schülerin trafen sich zur gemeinsamen Lehrstunde. Sie hatte schon den ganzen Tag, neben den Schwächen und Schmerzen, über das Schlossmodel geknobelt. Nun war sie bereit, dem Meister zu beweisen, dass sie in den vergangen Tagen nicht nur den Weg zur Magie gefunden hatte, sondern mehr konnte als nur den einfachen Weg zu gehen. Sie war zu höherem Geboren…

    Nachdem sie sich aufgestellt hatten, atmete sie noch einmal kurz durch und fing augenblicklich an zu arbeiten. Schnell hatte sich wieder das Netz aufgebaut, aber dieses Mal starrte sie weniger auf und in das Schloss, sondern arbeitete mehr systematisch. Schnell hatte sie Zugriff ins Allerheiligste gefunden, konnte sich innerlich nur nicht selbst über das erfolgreiche Vorarbeiten loben, da dies die Konzentration und so den Erfolg gefährdet hätte.

    *Klack* *Klack* *Klock*

    Dreimal rastete es ein, dann war die Truhe zu. Nur mit Hilfe der Magie schoben sie die Stifte so, wie es sein musste. Doch noch nicht genug. Tuk-Tuk nahm sich eine Pause, gab dem Meister aber zu verstehen, dass sie noch nicht fertig sei, obwohl die Aufgabe im engeren Sinne ja gelöst war. Sie hatte gelernt, schnell sogar, sehr schnell, Schmerzen verliehen Flügel… die Pause war nötig um den Erfolg zu kosten, aber auch um erneut zu entspannen und dem Geist etwas Zerstreuung zu bieten. Dann, nach fünf Minuten, ging sie erneut in die Arbeitshaltung über und konzentrierte sich noch einmal ganz intensiv. Die Konzentrationsleistung war so enorm hoch, dass sie direkt wieder Kontakt zur magischen Ebene aufbauen und so die knorrige Stimme hörte, die ihrem Geist scheinbar die richtigen Wege einflüsterte, ohne dass sie wirklich etwas davon wiedergeben konnte. Nur ihr Ziel war klar, die magische Veränderung des Schlosses, so dass nur noch sie oder ein schwer geübter Magier das Schloss ohne Gewaltanwendung wieder aufbekommen. Dabei wollte sie jedoch wieder nicht destruktiv arbeiten, musste aber etwas verändern, aber nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig.

    Dabei brach sie einige der Stifte, ließ sie im Schloss selbst schweben und vertauschte dann ihre Positionen, ehe sie sie wieder mit leichtem Einsatz von Hitze verschmolz. Für den Anfang beließ sie es bei Zweien. Hätte sie schon die Macht, hätte sie alle Stifte ausgetauscht, so dass es auch für einen Schamanen nur mit Hilfe von Gewalt oder unendlich viel Arbeit möglich war, das Schloss wieder komplett zu restaurieren. Nun war sie wieder ziemlich erschöpft, aber auch zufrieden.

    »So Meister, wie ihr könnt sehen, das Schloss ist zu. Kan tek bar!«

  8. Beiträge anzeigen #68
    Waldläufer Avatar von Gorthoc
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    Gorthoc ist offline
    Gorthoc's Arme bargen nicht mehr allzuviel Kraft in sich, langsam drohte er schlapp zu machen.
    Das liess er sich jedoch so gut es ging nicht anmerken. Nicht das Nug ihn für einen Schwächling hielt.
    Der Kriegsherr stand etwas abseits und schaute Snak-gra-Bura fasziniert beim Training zu.
    Der junge Ork hob einen Stein auf, wie er es heute Abend schon dutzende Male getan hatte. Vorsichtig liess er ihn in die Schleuder gleiten. Er hob die Schleuder über den Kopf und fing an zu schwingen.
    "...du mehr mit denken an Schleuderwurf herangehen. ", hörte er Nug Na Shak sagen.
    Er versuchte diesen Ratschlag so gut wie möglich in die Tat umzusetzen.
    Gorthoc konzentrierte sich völlig auf sein Ziel. In einem günstigen Augenblick, so schien es jedenfalls, liess er den Stein sausen. Der Stein prallte dumpf an der Brust der Puppe ab.
    "Meister, du habens gesehen? Ich haben getroffen! ", sprach Gorthoc aufgeregt.
    "Jaja, gut gemacht, weiter so."
    Nug Na Shak widmete seine Aufmerksamkeit in diesem Moment lieber Snak's Waffenübungen als Gorthocs Training.
    Der Ork-Arbeiter legte einen weiteren Stein in die Schleuder.
    Er liess sie über seinem Kopf kreisen und ein weiterer Stein traf die Puppe, diesmal in der Nasen-Mund Gegend.
    Gorthoc entfuhr ein kurzer Aufschrei, worauf sich Nug Na Shak verwirrt umdrehte.
    "Was denn los sein?"
    "Ich schon wieder haben getroffen, Meister."
    "Sehr gut, du nun können einen Gobbo... ", Nug Na Shak schien zu überlegen.
    "Nein du nehmen besser Stoffpuppe und stellen sie ein wenig weiter weg ", fuhr der Kriegsherr fort.
    "Weisst du, sonst Gobbo können flüchten ", begründete Nug seinen Entscheid, aber der wahre Grund war wahrscheinlich eher, dass er keinen seiner Gobbos riskieren wollte.
    "Naja, was solls, ich kann ihn ja verstehen ", dachte Gorthoc und grinste.
    Der Ork-Arbeiter schritt auf die Puppe zu und stellte sie nun in 16 Orkschritten Entfernung auf. Nug schaute sich kurz mit gerunzelter Stirn um, dann erklärte er:
    "Nun, wenn du meinen du können treffen, dann sein gut. Wenn du nicht können treffen auch nicht schlimm ", sagte Nug zu ihm, ehe der Kriegsherr sich wieder abwandte.
    Gorthoc hob einen Stein auf, wahrscheinlich den letzten für heute Abend, denn es war schon dunkel, legte ihn in seine Schleuder und fing an zu schwingen. Als Gorthoc dachte, er habe genügend Schwung, liess er eines der 2 Seile los und der Stein flitzte in Richtung Puppe.
    Der Schnelligkeit des Steines verringerte sich schnell, sodass er etwa 3 Orkschritte vor der Puppe liegen blieb. Gorthoc war ein wenig enttäuscht, doch er sagte sich:
    "Naja, wenigstens die Richtung hat gestimmt."

  9. Beiträge anzeigen #69
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Das Schloss war verschlossen, ja, aber was Tuk da gerade getan hatte, war ziemlicher Schwachsinn gewesen. Vom Aspekt der Magie her zweifelsfrei eine Leistung, die über ihre Möglichkeit hinausging, aber Sinn steckte nicht so wirklich dahinter. Ic kümmerte sich herzlich wenig darum, schließlich würde der große Schatz dieser Truhe nicht mehr als ein bisschen Staub sein. Langsam entspannte der Schamane sich wieder und brach die Verbindung zum Schloss ab, die er während Tuks Arbeit bestehend gehalten hatte.

    Seiäns zu, ja...aber letzäs Sachä waräns dumm. Was, wenn vergessäns, welche Stiftä genommän? Gebäns einfacherä Möglichkeit, um für Schlüssäls unmöglich machäns, aufzumachäns.
    Aber das seiäns jetzt egal. Habäns mehr Talent gezeigt, als michse gedacht hättens. Michse habäns Probä für dich, du habäns aber praktisch geradä von selber bestandäns. Aber komm!


    Der Shak erhob sich und setzte sich an den Tisch, Tuk folgte ihm wie immer. Sie sah seltsamerweise zermürbt und erschöpft aus, doch der Oberaufseher kümmerte sich nicht darum. Er zog aus seiner Tasche der rostigen Nägel, die er einst im anderen Zimmer verstreut hatte, um die Atmosphäre etwas unbequemer zu gestalten. Nun aber legte er sie gut sichtbar auf den Tisch und lehnte sich dann zurück.

    Du werdänz diesä Nägälz reinigäns von Rost, werdäns brechen in Mitte und zusammenfügäns Endä mit Endä und Anfangs mit Anfangs. Michse wolläns nicht sehäns Zeichen davon, dass gebrochäns wordäns sein. Los!

  10. Beiträge anzeigen #70
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Auch wenn sie dem Ic’Shak nicht widersprach, so irrte er doch in seiner Einschätzung, die letzte Tat sei nur eine Spielerei und unnötig gewesen. Sie erkannte durch den Bezug zur Magie sehr wohl, welche Stifte sie ausgetauscht hatte, aber dies war nun egal. Immerhin hatte sie für sich erkannt, dass es möglich war und so wieder etwas gelernt. Ob es dem Meister nun gefiel oder nicht war so gesehen zweitrangig. Doch dieser hatte schon wieder etwas Neues für sie parat gehalten, was er nur mit »Probä« umschrieb. »Probä« klang nach »Probe« und Probe klang nach Abschluss. Überhaupt klang es nach Prüfung und erst recht nach Arbeit. So wurde es auch offenbart, als er ihr die Aufgabe präsentierte. Diese verfluchten, verrosteten und verdreckten Nägel sollte sie… reinigen. Außerdem noch in der Mitte brechen und jeweils einzelne, neue Exemplare herstellen und diese Verschmelzung sollte nicht einmal sichtbar sein.

    Die Feldärztin überlegte. Nun, zu der letzten Aufgabe hatte sie schon die passende Idee parat, es würde – mit genug geistiger Frische und Konzentration – etwas schwieriger als ein Kinderspiel werden. Aber den Rost zu entfernen…puh… das klang verdammt nach einer unlösbaren Aufgabe. Doch nichts war unlösbar und brauchte bloß ein bisschen Übung und Vertrauen. Allerdings nicht mehr heute Abend, denn Abend war es schon, dunkel war es in Faring und neben der natürlichen Müdigkeit kam auch diese, die als Verschleiß für die Truhenübung als Tribut erforderlich war. Zwar hatte sie keine Kopfschmerzen und hätte bestimmt noch das ein oder andere Experiment vollbringen können, aber es gab schließlich keine Eile und auch keine Hatz.

    Sie griff nach genau der Hälfe der Nägel und steckte sie ein.
    »Ich nehme an mich die Hälfte. Ich werde experimentieren damit und – sobald ich gefunden habe die Lösung – zu euch kommen und Beweis erbringen mit anderer Hälfte, die weiter bleibt bei euch.«
    Mit dieser Lösung war allen gedient und der manchmal etwas gereizt wirkende Ork hatte keinen Anlass mehr ihr Betrug vorwerfen zu können, schließlich hätte sie auch alle Nägel mitnehmen und dann gegen neue austauschen können, aber so war dies ja kein Thema mehr. Es würde wohl etwas kniffliger als das Vorangegangene werden, dennoch war Tuk-Tuk guter Dinge, auch diese Probe zu meistern.

  11. Beiträge anzeigen #71
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Ic saß noch einige Minuten auf dem Stuhl, blickte auf den Nagel vor sich und ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Wenn Tuk das einigermaßen gut hinkriegen würde, sollte sie sich an der Teleportation versuchen. Im Gegensatz zu Tosh wollte er die angehende Schamanin nicht bei dem Versuch sterben sehen, er würde es in der Nähe des Pentagramms versuchen. Aber es würde sich erst zeigen. Einen Nagel zusammenzusetzen war tatsächlich nicht so einfach, wie er es dargestellt hatte, aber wer wollte das schon wissen? Tuk. Na gut. Die zählte jetzt nicht.

    Der Shak schloss seine Augen, hob seine Arme leicht an und Sekunden später sah er die äußere Burg vor sich. Vor ihm tanzte eine Maße von Orks zu dem rhythmischen Klängen der Trommel, daneben prasselte fröhlich ein Feuer und ein paar ungerüstete Orks saßen darum, tranken Schnaps und einige davon rauchten Pfeife. Der Oberaufseher schritt auf sie zu, als sie ihn erblickt hatten und klopfte sich mit der rechten Pranke auf die linke Brust.
    Rok Tar!
    Einige erwiderten den Gruß, manche nickten ihm auch nur zu. Sofort verzerrte Wut sein Gesicht, was waren das für Orks.
    STEHT AUF!

    Verwundert blickten sie ihn an, doch sie folgten seinem Befehl. Natürlich, er hatte die Schamanenrobe übergezogen und somit hatten sie ihm zu folgen. Nach zehn Sekunden standen sie ihn Reih und Glied da.
    NAME UND RANG!
    Einer nach dem anderen sagten sie, wie sie hießen und was sie waren, lauter Aufseher und ein Arbeiter. Die Namen hatte der Shak jetzt schon wieder vergessen.
    UND DU?

  12. Beiträge anzeigen #72
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Der Abend war gemütlich verlaufen, der junge Ork hatte sich unter andere Niederrangige gemischt die aber scheinbar der Gemeinschaft schon angehörten, es störte sich aber keiner an ihm. Das war vielleicht auch ein Grund warum er sich hier so wohl fühlte, Shar'ok war sich aber auch bewusst, dass es ganz sicher nicht immer so friedlich zu ging, das kannte er noch von früher aus seiner Horde. Er hatte den Orks bei ihren Tänzen zugeschaut und war so vertieft darin, dass er gar nicht mitbekam, dass sich ihnen ein Schamane genähert hatte.

    Er schreckte erst auf als ihnen befohlen wurde aufzustehen, die Orks sollten Name und Rang nennen. Die anderen Orks schienen das wohl schon zu kennen, ihm war das neu und und Shar'ok war verunsichert.

    "UND DU?"

    Der junge Ork schaute sich fast schon verzweifelt um aber der Schamane schien wirklich ihn zu meinen. Schar'ok hatte keine Ahnung was er jetzt machen sollte, war er schon fast sicher raus zu fliegen. Er nahm allen Mut zusammen und antwortete schließlich auch wie es sich gehörte.

    "Mein Name ist Schar'ok, ich habe noch keinen Rang, weil ich bin noch nicht lange hier und war dazu noch zwischendurch im kalten Norden des Landes."

    Der junge Ork versuchte sich nichts anmerken zulassen aber eine gewisse Unsicherheit war da und ganz konnte er sie wohl auch nicht verbergen.

  13. Beiträge anzeigen #73
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    IHR WERDÄNS IN ZUKUNFT JEDÄN ORK GRÜSSEN, WIE SICH GEHÖRÄNS! HAUT AB!
    Duu nicht, Shar’ok!


    Der Ork, der wohl kaum älter sein durfte als Ic es selbst war, sah leicht verunsichert aus. Er war anscheinend wirklich neu hier und war mit den Gewohnheiten noch nicht so vertraut.
    Du nocht nicht habäns Rang? Du wolläns denn habäns Rang hier?

    Die Aufseher und der Arbeiter hatten sich mittlerweile wieder um das Feuer gesessen und taten, als wäre nichts geschehen, sie lachten sogar schon wieder. Typische Orks.

    Du wolläns etwas werdäns? Hier, in Faring? Wolläns Ehre und Name kriegän, wie sich für Orkse gebühräns?

  14. Beiträge anzeigen #74
    Provinzheld Avatar von Shar'ok
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    Shar'ok ist offline
    Die Unsicherheit wurde langsam zu stärke und Selbstbewusstsein. Als er gefragt wurde ob er in Faring was werden wollte, Ehre und sich einen Namen machen wollte musste er selbstbewusst reagieren, nur so konnte er überzeugend sein.

    "Ja, ich will bleiben hier und großer Schamane werden, wie Vater von Schar'ok und ich will meinen Schwestern und Brüdern viel Ehre bringen und Macht."

    Vielleicht hatte er ein kleines bisschen zu dick aufgetragen aber das glaubte der junge Ork noch nicht einmal. So konnte er zeigen, dass es ihm mehr als ernst war und er sich voll in den Dienst der Gemeinschaft stellen würde.
    Inzwischen war es mitten in der Nacht und es war fast noch mehr los als tagsüber, das konnte aber auch täuschen weil sich jetzt alles auf relativ engem Raum zusammen fand. Shar'ok gefiel dies, erinnerte es ihn auch etwas an früher. Jetzt aber war er gespannt wie sein Gegenüber reagieren würde, war das ja alles andere als klar.

  15. Beiträge anzeigen #75
    Schwertmeister Avatar von Ic'Shak
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    Ic'Shak ist offline
    Schamanä?

    Der Shak lachte dreckig auf. Wieso waren diese Neuen nur immer so überheblich? Tuk war eine Ausnahme gewesen, sie hatte es letztendlich auch gezeigt, aber mit diesem Shar wollte Ic seine Zeit noch nicht verschwenden.

    Das noch werdäns dauern, du könnäns mir glaubäns! Aber den Weg dazu du solläns habäns. Dürfäns dich nennäns Arbeitär der Orks! ROK TAR!

    Der Shak rammte sich wieder gegen die Pranke gegen die Brust, doch der neue Arbeiter schien schnell zu lernen, denn auch er hatte seinen Körper plötzlich stramm und imitierte den Oberaufseher. Dieser wendete sich nun ab und wandte sich träge der Treppe zur inneren Burg zu, seine Augen konnte er kaum noch offen halten. Seltsam, wie schnell und unbarmherzig die Müdigkeit ihn manchmal überkam. Gähnend wünschte er sich nichts sehnlicher, als einfach nur zu schlafen, hier und jetzt, auf der Stelle. Er würde sich einfach auf den Boden werfen können. Aber er hatte schließlich so etwas wie einen Ruf, merkte er verärgert und schleppte sich in seine Unterkunft, wo er nur wenige Sekunden brauchte, um ins Reich der Träume zu versinken.

  16. Beiträge anzeigen #76
    Lehrling Avatar von Anjun Blutregen
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    Anjun Blutregen ist offline
    Endlich kam Anjun in der Ortschaft Faring an, dass erste was dieser zu Gesicht bekam war ein kleines Dorf am Rande der Burgfeste. Einige wenige Augenblicke später, kam er auch schon an zwei großgewachsenen Orkwachen vorbei, die den Kahlköpfigen umgehend anhielt, nachdem sie ihn als Fremden identifiziert hatten.
    „Halt Morra! Fremde dürfen das Dorf nur mit gutem Grund betreten.“
    Schnell lies sich der ungeduldige Dieb ein paar simple Gründe einfallen um endlich in einer Taverne etwas essbares erwerben zu können.
    „Ich möchte zuerst einem der hiesigen Händler einen Besuch abstatten und mich dann nach Arbeit umsehen.“
    „Das ist gut Morra und wehe du machst Ärger.“
    Nachdem ihn die Wachen hatten passieren lassen, konnte sich der Kahlköpfige ein grinsen nicht verkneifen. Wenn diese Orkschädel wüssten das seine Schwerstarbeit darin bestand, anderen das schwer verdiente Gold abzunehmen, hätten die beiden das wohl ganz und gar nicht amüsant gefunden. Zuerst galt es nun wie geplant eine Taverne aufzusuchen um endlich etwas zwischen die Zähne zu bekommen, dieses Problem war allerdings schnell gelöst, da dass kleine Dorf bis auf eine Mine, ein paar Händler und Jäger nicht viel zu bieten hatte. Auffällig war allerdings die große Anzahl von Menschen in dieser Siedlung, anscheinend handelte es sich bei ihnen um Orksöldner. Diese Vermutung sah er bestätigt, als der Dieb einige der besagten Männer und Frauen im Schankraum der kleinen Taverne belauschte. Während das Schlitzohr also den bestellten Eintopf in sich hineinschaufelte, begann eine völlig neue Idee in ihm Gestalt anzunehmen. Warum sollte er sich hier nicht als Söldner verdingen? Er würde regelmäßig Gold einsacken und wäre dennoch niemandem wirklich verpflichtet, wie es bei den Waldläufern oder gar den Anhängern Innos der Fall war. Darüber hinaus konnte er Nachts immer noch in den Hütten der anderen Söldner vorbeischauen und diese wiederum um ihren Sold erleichtern. Je länger er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm diese Vorstellung und desto stärker wurde das gierige funkeln in seinen Augen. Aus diesem Grund machte sich Anjun nach dem Essen in der Taverne auf einen Waffenhändler zu suchen und seine erste Waffe zu erwerben, bei welcher es sich um ein Krummschwert mit dazugehöriger Scheide und Rückengurt handeln sollte. Nun fand der Kahlköpfige auch noch einige andere Händler in dem kleinen Dorf Faring vor und deckte sich mit verschiedenen Reiseutensilien ein. Darunter waren unter anderem ein wärmendes Wolfsfell, ein Lederrucksack, Feuerstein und Zunder, eine Wolldecke und etwas Proviant. All diese Gegenstände kosteten natürlich einen ganzen Batzen Gold, doch wenn sich sein Plan verwirklichen lies, so dachte Anjun, dann würde er das gerade ausgegeben Gold bald wieder eingenommen haben.
    Jetzt hieß es nur noch einen für das anheuern von Söldnern oder Arbeitern verantwortlichen Ork zu finden.
    Geändert von Anjun Blutregen (12.05.2007 um 10:29 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #77
    Schwertmeister Avatar von Uglúk
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    Uglúk ist offline
    Lautes Kampfgebrüll hallte von der Brücke herab. Uglúk schlug zuerst mit links und dann mit rechts auf die große Hellebarde, die Za'ar ihm hinhielt. Immer wieder hielt der Kriegsherr die Langwaffe in anderen Positionen und der Elitekrieger sollte so gut es geht darauf reagieren. Da Za'ar unglaublich schnell und wendig war schien er selbst mit dieser eher behäbigen Waffen flotter zu sein, als Uglúk mit den Krummschwertern. Zumindest konnte der Elitekrieger aber noch immer gerade rechtzeitig eines der Schwerter in Position bringen, bevor es einen schmerzhaften Seitenhieb mit der Hellebarde gab. Und die hatte der Elitekrieger an den Vortagen schon vielfach zu spüren bekommen. Jetzt aber wurde es besser, auch wenn die Seite immer noch schmerzte, aber da müsste ein Ork durch. Schließlich war er keiner von diesen kleinen, verweichlichten Morras, die bei jedem Mückenstich lauf aufschrien.
    Und nun über kreuz, um einen Schlag direkt auf den Kopf abzuwehren. Klappte sogar, auch wenn hinter Za'ars Hieb soviel Kraft steckte, dass die Hellebarde trotz beider Krummschwerter unmittelbar vor Uglúk Kopf halt machte. Vor ein paar Tagen hätte der Elitekrieger es so hin genommen, heute aber holte er zum Gegenschlag aus und stieß die Hellebarde mit einem Ruck nach vorn weg. Für den Kriegsherrn keine große Sache, denn er erwartete so etwas und brachte sich gleich wieder in Stellung, um von neuem anzugreifen. Ein kräftiger Hieb mit der stumpfen Seite gegen die Flanke des Oberst, aber der setzte die Krummschwerter geschickt dazwischen, so dass der Schlag sein Ziel nicht erreichte. Allerdings war auch hier genügend Wucht dahinter, um die Schwerter gegen Uglúks Seite zu drücken. Der Oberst brummte auf und machte einen Schritt beiseite.

    »Erstmal genug.«, zischte Za'ar und nahm die Hellebarde beiseite. »Du schlägst dich gut, Bruder. Und wenn wir so weiter machen wirst du irgendwann mal ein guter Kämpfer mit zwei Waffen. Jetzt hab ich aber Hunger, man kann nicht den ganzen Morgen hier rumhängen und mit den Waffen rumspielen, ohne was ordentliches zu Futtern zu haben. Außerdem steht unser Sold noch aus. Denn sollten wir uns schnell holen, sonst labert der Kerl uns noch die Ohren zu, dass wir pünktlich kommen sollen und so.«
    »Keine schlechte Idee.«, entgegnete Uglúk. »Ich könnte glatt zwei Wildschweine auf einmal vertilgen.«
    Gemeinsam machten sich die Orks vom Turm auf hinunter zur Burg. Ehrfürchtig machten die Sklaven auf ihrem Weg Platz und schon bald waren Za'ar und Uglúk beim Zahlmeister angelangt.
    »Ihr wollt euren Sold?«, fragte er giftig. »Kommt ein bisschen spät. Zwei Tage würde ich mal sagen.«
    »Laber nicht, sondern gibt uns das verfluchte Zeug einfach.«, knurrte Za'ar.
    »Ja ja, hier. Und jetzt verdrückt euch und kommt beim nächsten Mal gefälligst pünktlich, sonst verschenk ich euren Sold einfach an irgendeinen Morra.«
    Aber die beiden Orks achteten gar nicht mehr darauf und verschwanden mit den Goldsäckchen, die sie gleich in die Unterkunft der 'Roten Drachen' brachten. Fünf Goldsäcke befanden sich jetzt schon in der Truhe des Elitekriegers und zwei mit diesen Funkelsteinen. Würde wohl mal Zeit werden davon was auszugeben. Aber zuerst ginge es zurück in den Turm zu ihren Brüdern, um sich den Wanzt vollzuschlagen. War schließlich genau die richtige Zeit dafür.

  18. Beiträge anzeigen #78
    Ritter Avatar von Shagrásh
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    Shagrásh ist offline
    Angespannt verließ der einäugige Kriegsherr am nächsten Tag Kan's Thronsaal. Draußen blieb er kurz stehen und dachte noch mal über das lange andauernde Gespräch mit dem obersten aller Kriegsherren nach.
    Die Nachrichten, dass der Hafen von Kap Dun errichtet wurde und dass die Assasinen mit Handelsbeziehungen zu den Orks beginnen wollten, waren bei Kan gut angekommen. Jedoch war der oberste Ork nicht sehr erfreut darüber, als Shagrásh ich mitteilte, dass die Schwarzmagier nicht kooperieren wollten.
    "Individualisten, pahh !" tönte es noch polternd in Shagrásh's Gedächtnis. Kan hatte ihm offen seine Abneigung gegen dieses arrogante Verhalten offenbart. Zwar empfand der Feldherr von Khorinis genauso, doch würde er lieber jetzt als später ein Exempel statuieren, damit die Schwarzmagier wussten, wer hier das Sagen hatte. Doch Kan wollte warten. Er sah in der Lage, in der Varant steckte, eine gelungene Möglichkeit später in einem Streich gleich alle Sympathisanten der Orks zu Verbündeten zu machen und im selben Atemzug sämtlichen Widerstand in der Wüste zu vernichten.
    Schlussendlich war es Shagrásh dann aber gleichgültig. Seine Aufmerksamkeit und Priorität lag nach wie vor an der direkten Front hier in Myrtana. Und auch Kan hatte ihn dazu aufgefordert, sich für die nahe Zukunft vorzubereiten. Und genau das wollte der Kriegsherr nun auch tun. Er ging los und überquerte den Burghof der inneren Burg. Sein Ziel war das Dorf, wo er wieder nach einem Rüstungsschmied Ausschau halten wollte, da er gestern nicht mehr zu einer intenssiveren Suche gekommen war. Doch noch in der äußeren Burg wurde der Einäugige aufgehalten und zwar von einem Elitekrieger.
    "Shagrásh, ein Schamanenlehrling wüscht Euch zu sehen." sprach der grimmige Ork, der den Feldherren kurz danach in Richtung Haupttor bugsierte.
    "Tok`schok nennt er sich. Er meinte, er hätte wichtige Informationen. Wenn Ihr wünscht, werde ich ihn suchen."
    Shagrásh nickte nur knapp. Er hatte zwar keine Ahnung, was ausgerechnet ein Schamanenlehrling von ihm wollte, doch wartete er geduldig am Haupttor der großen Festung Faring auf den niedrigrangigen Vertreter des Schamanenzweiges.

  19. Beiträge anzeigen #79
    Schwertmeister Avatar von Tok`schok
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    Tok`schok ist offline
    Tok`schok war etwas spazieren gegangen um auf andere Gedanken zu kommen und diesen schönen Tag zu geniesen. Da kam ein Elitekrieger den Weg von der Burg herrunter gelaufen als Tok sich gerade wieder auf den Weg zu seinem Gemach machen wollte. Er Hielt vor Tok an und sagte "Du bist doch der Schamanenlehrling Tok`schok der Shagrásh sprechen wollte ?" Tok nickte nur und dann sagte der Elitekrieger "Dann folge mir bitte zur Burg!!" Tok hatte Shagrásh schon lange nicht mehr gesehen besser gesagt seit dem Angriff auf Khorinis nicht mehr und so war er gespannt wie es seinem Ex-Mentor in der zwischenzeit ergangen war. Am Tor Stand er und warte ungeduldig auf Tok und als er an kam sagte er wie immer etwas grimmig. "Was willst du von mir Schamanenlährling?" Tok wusste nicht warum der Kriegsher so abweisend gegenüber Tok war kannte er ihn nicht mehr oder war es weil Tok in den Schamanezweig gewechselt hatte. Tok kniete nieder und sagte "Ich habe einige Informationen über die Morras im Norden des Landes." Er schaute in das eine Auge des Kriegsherr und dieser zeigte mit seiner Hand an das Tok aufstehen solle. Als der Schamanenlehrling sich erhoben hatte sagte der Kriegsherr "Das hört sich wichtig an und deswegän redän wir das nicht hier draußän sondärn obän in einär der Elitekriegärunterkünftä." So gingen die beiden Ork begleitet von jeweils zwei Elitekriegern vorne und hinten in die Burg. Draußen blieben die Krieger stehen und liesen die beiden Orks in den Saal eintreten. Sie selber hielten Wache damit kein ungebetener Gast den Orks zu Nahe kommen würde. Sie setzten sich und Shagrásh nahm einen Apfel aus der Schale und begann ihn zu essen. Währenddessen begann Tok zu erzählen. "Ich habe mich auf die Suche nach anderen Schamanen gemacht um mich mit ihnen auszutauschen. Da bin ich in Nordmar auf eine Morrasiedlung gestoßen in der nur Krieger waren. Dieser Krieger waren groß und kräftig und waren recht gute Schwertkämpfer, das konnte ich selbst aus der Entfernung erkennen. Da es viele waren lies ich es beim zuschauen da wir nur drei Orks waren. Nun wollte ich fragen warum diese noch nicht unterworfen sind oder ob sie auch zu den Rebellen gehören?" Shagrásh legte das Kerngehäuse des Apfels beiseite und schaute Tok an. Anscheindet glaubte er dem Ork nicht wirklich und so lies er einen Schamanen rufen. Dieser kam in begleitung eines Elitekriegers in den Raum. Dann ging er zu Shagrásh und dieser flüssterte ihm irgendetwas ins Ohr. Tok verstand nicht was er gesagt hatte und so wartete er was die beiden Orks beredeten.
    Geändert von Shagrásh (12.05.2007 um 14:29 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #80
    Ritter Avatar von Shagrásh
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    Shagrásh ist offline
    Nach einer Weile wurde es dem Kriegsherren bewusst, wer der Schamanenlehrling war. Er hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, ihn zu kennen. Und erst jetzt, nachdem sie in die Elitekriegerunterkünfte in der inneren Burg betreten hatten, hatte es "klick" gemacht.
    Tok erzählte dem Einäugigen eine seltsame Geschichte. Die Hauptrolle darin spielten die bestens bekannten Nordmarer. Doch der Schamanenlehrling schien quasi nichts über sie zu wissen, denn er fragte sich doch laut, warum diese noch nicht von den Orks bezwungen waren.
    Kurzerhand ließ der Kriegsherr einen Schamanenmeister zu sich kommen. Es dauerte zwar einige Minuten, bis er da war, aber die nahm der Ork durchaus in Kauf. Nachdem er sich dann eingefunden hatten, berieten sich die beiden Hochrangingen der Orkhierarchie kurz, denn Shagrásh wollte wissen, ob Tok die Wahrheit sprach, indem er behauptete, die Nordmarer nicht zu kennen. Doch der Meister bestätigte es dem orkischen Kriegsherren.
    "Gewiss, ich sehe es in seinen Augen. Er wusste nicht, dass es in Nordmar diese Barbaren gibt, die auf Unsereins Jagd machen. Er hat eines ihrer Lager entdeckt und ich bin mir sicher, diese Information könnte wertvoll sein. Denn bis auf einen Orktrupp in der Mine eines ihrer Lager, war sonst noch keiner näher dran." sprach der hohe Schamane leise, ehe sich Shagrásh wieder umdrehte.
    "Du kennst die genauä Position diesäs Lagärs ?" fragte der Kriegsherr vorsichtig, ehe er ein Nicken als Antwort bekam. Kurz darauf kam der Ork ins Grübeln. Die Nordmarer waren starke Gegner und solch ein Lager anzugreifen war mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Dennoch war es wichtig, zumindest mal für den Anfang zu wissen, wo sich dieses Lager befand.
    "Hier, nimm einä Kartä von dem großän Tisch und zeichnä die Lagä des Clans ein."
    Während Tok tat, wie ihm befohlen wurde, unterhielt sich der Kriegsherr noch einmal mit dem Schamanenmeister.
    "Für einän Lehrling ist er ziemlich wagämutig..."
    "Ja, ich sehe großes Potenzial in ihm."
    "Dann wärä es vielleicht an der Zeit, ihn zu einäm Schamanän zu machän." schlug der Kriegsherr vor, ehe der Meister nickte.
    "Ich habe es schon in Erwägung gezogen und denke, dass es durchaus gerechtfertigt wäre... Ich kümmere mich darum."

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