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  1. Beiträge anzeigen #201
    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    „Haben schöne Axt!“, Snak schaute erwartungsvoll zu dem Elitekrieger hinunter.
    Dieser blickte auf, sah sie grimmig an und selbst als er erkannte, dass er eine Orkfrau vor sich hatte, änderte sich seine Miene kaum. Er musterte die Orkin von oben bis unten und grunzte dann einige unverständliche Laute, die auf ihre eigene Weise Unmut äußerten. Damit hatte sie nicht gerechnet, aber sie ließ sich nicht entmutigen. Nicht jetzt, wo sie sich endlich dazu aufgerafft hatte, jemanden zu suchen, der ihr den Umgang mit den großen und schweren Waffen zeigen konnte. Es wurde Zeit, dass sie das Führen der Waffe endlich erlernte, denn schon seit Wochen schleppte sie die große Axt mit sich herum und hatte sich mittlerweile an das Gewicht der Waffe gewöhnt.
    „Ich habe gesehen, dass du können kämpfen mit Axt. Ich möchte auch kämpfen mit Axt!“, Snak begann so nett wie möglich zu grinsen und hoffte so den Krieger etwas milder stimmen zu können. Doch dieser parierte mit stoischer Gleichgültigkeit den Angriff mit den ganz natürlich Waffen der Ork-Frau. Offensichtlich klappte hier die Taktik nicht, mit der sie schon gerechnet hatte. Manche Orkmänner waren offenbar doch nicht so einfach zu betören. 'Hmpf!', machte es in Snaks Gehirn und sie fühlte sich schon selbst an sich zweifeln.
    Erst jetzt reagierte der Elitekrieger und stand langsam und umständlich auf. Er baute sich zu seiner ganzen Größe auf und war mindestens einen Kopf höher als die Kriegerin. Seine Arme verschränkten sich vor seiner Brust zu zwei verschlungenen Baumstämmen.
    „Soo“, grollte er, „Und wer bist du?“
    „Ich bin Snak gra-Bura, Kriegerin im Clan der Shaks unter dem großen Kriegsherrn Nug Na Shak!“
    „Nug Na Shak? Noch nie gehört“, seine Miene verzog sich und er schien gelangweilt.
    „Wir kommen von der Insel Khorinis, die wir in einigen großen Schlachten eroberten.“
    „Von Khorinis also.“
    „Ja“, antwortete Snak mit äußersten Nachdruck.
    Der Tonfall des Elitekriegers verhieß nichts gutes, vor allem Geringschätzung. Er ließ einmal seine Armmuskeln spielen und schaute dann herablassend auf die Kriegerin hinunter. Snak kniff im Gegenzug ihre Augen zu einem Spalt zusammen und fixierte den Ork. Sie war nicht bereit, als erste die Augen abzuwenden. Ihr war klar, dass hier war nichts anderes als ein Test, wer die besseren Nerven hatte und Snak war nicht bereit, aufzugeben. Ihr Atem wurde langsam und sie ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen.
    „Von Khorinis also“, wiederholte der Elite nach einer ganzen Weile verächtlich ohne den Blick abzuwenden, „wir werden sehen, zu was du fähig bist.“
    Erst jetzt wandte der Krieger seinen blick ab und schaute über die Kriegerin hinweg irgendwo in die Leere. Snaks Körper entspannte sich marginal und ihre Fäuste entrollten sich wieder.
    „Das heißt, du unterrichtest mich?“
    Snak fühlte sich noch immer herablassend behandelt, denn der Krieger hielt es nicht für nötig, seinen Blick aus der Ferne wieder auf die Frau zu richten. 'Dir werde ich es noch zeigen!' schwor sich Snak, während sie auf seine Antwort wartete.
    „Nein. Zuerst werde ich dich prüfen. Erweist du dich als fähig, werde ich darüber nachdenken, dich als meine Schülerin zu nehmen, Snak gra-Bura, Kriegerin des Shak-Clans.“
    Noch immer war sein Blick auf irgendein Bergmassiv im Rücken von Snak gewandt, nur bei den letzten Worte schaute er aus den Augenwinkeln zu ihr hinunter.
    „Dann prüfe mich.“
    Erst jetzt schaute der Elite, dessen Namen Snak noch immer nicht wusste und sie sich im Moment auch nicht traute zu erfragen, hinunter und begann zu grinsen. Er hielt sich für turmhoch überlegen und besaß eine Arroganz, die selbst einem Kan gestanden hatte, dachte sie grummelnd. Wenn er sich auch während ihres Training als so 'umgänglich' erwies, Snak rechnete schon jetzt nur einem Überlebenden aus der Ausbildung. Und das würde sie sein.
    „Bring mir Kopf eines Gach-Lug, erschlagen mit deiner Waffe!“, dabei zeigte er auf die Axt auf ihrem Rücken.
    „Einverstanden.“
    Snak freute sich, die Aufgabe war leichter, als sie gedacht hatte. Die Bestie, die sie erschlagen sollte, lebte in Höhlen, ganz in der Nähe. Sie waren zwar zähe Viecher mit einem äußerst hartem Panzer, doch Snak würde sie besiegen können.
    „Dann geh jetzt und verschwinde aus meinen Augen!“, grunzte der Krieger zum Abschied und während Snak sich auf dem Weg in die Burg machte, um dort die Nacht zu verbringen, fluchte sie dem arroganten Elitekrieger allerlei Verwünschungen an den Kopf, für die sie wohl dreimal wegen Ungehorsam ausgepeitscht werden konnte.

  2. Beiträge anzeigen #202
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Es musste wahrlich auffällig sein, wie sie da so einfach übten und versuchten die Morrasprache einem Ork beizubringen. Wahrscheinlich hätte sie von den meisten Orks nur böse Blicke dafür geerntet, aber die wenigen Orks die in die Taverne kamen wollten trinken, essen oder schlafen und beachteten sie gar nicht. Es war nur eines von vielen Gesprächen zwischen einem Ork, also der Herrenrasse, und einem Morra, also der Dienerrasse, zumindest in den Augen von einigen Fundamentalisten unter ihnen. Zwar versuchten sie all ihre Übungen möglichst leise und unter sich zu machen, allerdings konnten gute Zuhörer auf jeden Fall mithören und verstehen, was sie da trieben. Aber die meisten Morras schien es nicht zu kümmern. Sie waren Sklaven, keine freien Morras mehr, wenn man überhaupt von Freiheit sprechen konnte und ein Ork am Tisch schien ihnen zu reichen, um ihre Aufmerksamkeit in eine andere Richtung zu lenken. Dabei war die Feldärztin keineswegs sonderlich beeindruckend oder imposant. Sie besaß weder die notwendige Größe, noch die notwendige Stärke, die Hauptattribute, die man den Grünfellen seitens der Morras gerne gab. Zwar war sie für die Orks ein recht attraktives Weibchen, aber was verstanden die Morras schon von orkischer Schönheit? So konnte es also weniger an ihr gelegen haben, sondern viel mehr an der tief sitzenden Angst und dem Respekt gegenüber dem einfachen Ork, egal wie klein oder schwach der nun zu sein schien. Nur der dickbäuchige Wirt belauschte sie das ein oder andere Mal und beäugte sie dabei kritisch, erwähnte aber auch keine Kritik, wäre er doch dabei gewesen eine potenziell billige Arbeitskraft zu verprellen. Zudem genoss er es sichtlich, einen Ork quasi für sich arbeiten zu lassen. Dass Tuk-Tuk dies überhaupt nicht störte und sie sogar Vorteile daraus hatte, das wäre ihm wohl im Traum nicht bewusst geworden. So hatten sie beiderseitig Vorteile und gingen so quasi das perfekte Geschäft miteinander ein.

    Aber nun war es auch wieder gut für heute. Sie hatten etwas mehr wie drei Stunden an den verschiedenen Formeln geübt und die Feldärztin fühlte sich nun fähig einige der Floskeln zu sprechen. Den Rest wollte sie noch ein wenig heute Nacht und morgen früh üben und dann natürlich möglichst häufig während der Arbeit in der Taverne auch anwenden. Die Gäste würden ihr mit ihrem Gesichtsausdruck schon sagen, ob sie es richtig oder falsch machte. Sie spürte, dass dies ein wichtiger Schritt war. Es mutete simpel an einfache Begrüßungsformeln zu lernen, aber sie bildeten nur ein Fundament. Ihre Formel war ganz einfach. Am Anfang hatte sie nichts, auch die Fetzen waren kaum brauchbar. Würde sie jedoch erst einmal ein Wissen der Größe Zwei haben, würde sich dies bald verdoppeln. Wenn es vier waren, würde die Zeit schon nur noch halb so kurz dauern, dann hätte sie Acht. Und so ging es immer weiter. Irgendwann würde sich ihr Wissen so rasant vergrößern, dass es mit beeindruckender Geschwindigkeit wachsen sollte bis irgendwann ein Punkt erreicht wurde, an dem es vorerst nicht mehr weiterging, jedenfalls nicht mit dieser Formel, nicht so schnell. Außerdem sollte sich ihr Verstand immer mehr an die Morrasprache gewöhnen und sensibler werden. Sie hatte während der Reise kaum einmal die Sprache gehört, nun war sie von ihr umgeben. Konnte es da, mit diesem speziellen Training, überhaupt schief gehen?

    »Ich danken euch beide wieder. Haben viel gelernt ich denke. Aber nun, wir sollten wieder Schluss machen. Ihr ja wissen, zu viel sein nicht gut. Ich jetzt wieder gehen, noch ein bisschen nachdenken über Lektion die gelernt ich habe. Bleiben ruhig noch, kann Suppe mit Gardoll nur empfehlen. Es sicher noch eine Schale für euch da sein übrig. Tuk-Tuk sage…gute Nacht und auf Wieder Sehen.«

  3. Beiträge anzeigen #203
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline
    Es war schwierig und anstrengend gewesen den Schuppen fertig zu stellen. Am Ende hatte nicht nur er geschwollene Finger gehabt, sondern auch viele weitere Arbeiter. Das Dach war wie vorausgesagt an diesem Morgen fertig geworden und hätte die Balken im Falle eines Regens vor nässe geschützt, was aber nicht nötig gewesen wäre. Nachdem die Wände fertig waren musste nur noch die Tür eingebaut werden was für das eingespielte Team aus Arbeitern kein großes Problem war.
    Melford hatte in dieser Zeit viel gelernt, obwohl es nicht beabsichtigt war. Von einem Moment zum andere fand er sich beim zurecht sägen von Brettern wieder, was Anfangs gar nicht so leicht war wie Gedacht. Außerdem wusste er nun wie man Baupläne in anbetracht, physikalischer Gesetztmäßigkeiten, fachgerecht anfertigte. Zu guter Letzt hatte er am eigenen Leibe erfahren wie man einen Schuppen baut und in wiefern sich ein Schlag auf die Finger negativ auf das weitere Arbeiten auswirken kann.
    "He, Melford! Herkommen!" rief Alfons als sichdie Arbeiten nur noch um kleinigkeiten drehte. Schnell lies Melford alles liegen und machte sich zum Bauaufseher auf. "Du hast deine Arbeit gut gemacht. Ich bin sicher das du ein guter Handwerker werden wirst. Hier ist dein Lohn, für deine Arbeit und nun verschwinde." sagte der Aufseher lachend und gab dem Schleifer das Geld. Dieser machte sich sofort richtung Taverne um mal wieder richtig satt zu werden.

  4. Beiträge anzeigen #204
    Schwertmeister Avatar von Tosh'ka'rok
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    Tosh'ka'rok ist offline
    Tosh'ka'rok, der tätowierte Schamane warf seinem Lehrling einen weiteren Blick zu. Ja, allem Anschein nach verstand er zumindest im entferntesten Sinne, worauf es dem Lehrmeister ankam. Das konnten viele Orks wahrscheinlich nicht von sich behaupten. Doch Tosh gab sich damit noch nicht zufrieden. Er stellte höhere Anforderungen an seine Lehrlinge, Anforderungen, deren Erfüllung ihnen zu schaffen machen musste, sie an die Grenzen ihrer Fähigkeiten brachte. Genau das musste passieren.

    „Also, dann lass uns weiter machen.“, sagte er ihm nun, mit der Pranke den Apfel ergreifend.
    „Du hast nun also gemerkt, aus was der Apfel besteht, seine magische Art ein wenig kennen gelernt. Ein Täuscher schafft es, die magische Struktur des Apfels nun zu verändern. Aber soweit sind wir noch lange nicht, weswegen wir mit einer anderen Sache fortfahren werden. Komm mit mir.“, bedeutete er dem Schamanenlehrling und verließ seine Unterkunft.

    Draußen angekommen fuhr er fort:
    „Schmerzen sind eine Sache, die man in bestimmten Maßen durchaus ertragen kann. Ich habe hier einen treuen Diener, Dia'blo, der mir bei deiner bevorstehenden Prüfung ein wenig zur Hand gehen wird. Also, nun erkläre ich dir, was ich von dir verlange:
    Du siehst hier ein Seil, ja? Dieses Seil sollst du mit Hilfe deiner Magie – ich empfehle dir eine kleine Flamme – durchtrennen. Am Ende des Seiles steht Dia'blo – ein kräftige Orkspäher – der am Seil ziehen wird. Für jeden Schritt, den du ihm näher kommst, werde ich dir einen kräftigen Peitschenhieb verpassen. Wenn das erledigt ist, musst du ein paar kleine Steinchen zum Schweben bringen und in einen Korb befördern. Währenddessen wirst du allerdings kopfüber von einem Hausdach herunter baumeln. Wenn du es in der angegebenen Zeit nicht schaffst, werde ich das Seil durchtrennen, du wirst fallen und deine Lehre wird damit beendet sein. Wenn du dich nun allerdings als würdig erweist, werde ich dich tiefer in die Magier der Orks einführen. Streng dich also an, wenn du bestehen willst.“

  5. Beiträge anzeigen #205
    Schwertmeister Avatar von Tok`schok
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    Tok`schok ist offline
    Nach dem dieser Dia`blo oder wie der Späher hies in stellung gegangen war. Und das Seil in die Hand genommen hatte stellte sich Tok an das andere Ende und konzentrierte sich darauf das er das Seil. Er schloss die Augen und ballte seine Gesamte Magie auf einen Punkt diesen Punkt schob er dann immer weiter in Richtung Hand. Dort angekommen lenkte er es auf das Seil und hoffte das es in Flammen aufging. Und so war es auch. Die Flamme fraß sich langsam immer näher an den Späher heran bis sie nach ungefähr der Hälfte der Strecke erlosch. Tok fluchte innerlich und tratt einen Schritt vor damit er es noch einmal versuchen konnte. Schon hörte er hinter sich ein Surren und spürten einen dumfen Schmerz in seiner Schulter. Tosh hatte ihm eine Schlag verpasst und zeigte nur das es von hier aus versuchen wollte. Tok wusste das es um einiges Schwieriger war von hier den rest des Seiles in Asche zuverwandeln aber er versuchte es trotzdem. Er konzentrierte sich Abermals und diesesmal musste er sich auch noch darauf verlassen das seine Flamme nicht den Späher sondern das Seil treffen würde. Er lies die Energie wieder aus seiner Hand und öffte die Augen. Zu seiner Verwunderung brannte die Flamme auf dem Seil und nach einigen weitern Sekunden war das Seil nur noch Asche und fiel zu Boden.

    Nun musste er nur noch die andere Prüfung schaffen dachte sie der Lehrling und machte sich auf den Weg. Er wurde an den Füßen gefesslet und dann Kopf über in die Höhe gezogen. Ihm wurde leicht übel aber dieses Gefühl verdrängte er wieder. Unter ihm sah er wie sie einen Korb und ein paar Steine auf den Boden legten, So nun war es also soweit. Tok schloss wieder die Augen und stellte sich vor seinen Innern Auge vor wie der die Steine in den Korb schweben lies. Dann formte er die Bewegungen mit seinen Händen nach. Da er sich Zeit lies stellte er bald fest das er ein Dröhnen im Kopf hatte. Er musste sich also etwas beeilen. Weil das gesamte Blut in seinem Körper in Richtung Kopf floß und dieser in einigen Minuten bestimmt platzen würde. Er spürte die Anstrenungen die restlichen Steine in den Korb zu beföderen. Mittelerweile hatte er die Augen geöffet weil er es nicht mehr aushielt und so sah er das er bis jetzt nur Zwei Steine im Korb hatte die anderen Lagen davor oder daneben. Tok nahm nochmals all seine Kraft zusammen und versuchte die letzten Drei steine auch noch in den Korb zu bekommen. Den ersten schaffte er noch mit Leichtigkeit. Der Zweite wurde da schon schwerer, und der Dritte war am entferntesten. Unter ihm hörte er Tosh die letzten Sekunden Abzählen und so beeilte sich der Lehrling nochmehr weil er nicht sterben wollte. Dann als Tosh kurz vor den letzten Beiden Ziffern war und das Beil zum durch trennen des Seil an dem Tok in der Luft hing war. Schaffte es Tok schließlich den Letzten Stein auch noch in den Korb zu bekommen. Dann spürte er nichts mehr. Ihm fielen die Augen zu und wurde bewusstlos.

  6. Beiträge anzeigen #206
    Schwertmeister Avatar von Tosh'ka'rok
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    Tosh'ka'rok ist offline
    „Denkst du, dass wird er überleben?“, fragte eine Stimme, die ohne Weiteres Dia'blo zuzuordnen war, den tätowierten Schamanen.
    Tosh'ka'rok dachte einen Moment angestrengt nach, besah sich den jungen Schamanenlehrling noch einmal ganz genau an und wog dessen Chancen ab.
    „Wenn ich mich nicht vollkommen in diesem Kerl täusche, wird er das schon überleben. Wenn er meint, jetzt sterben zu können – vollkommen ohne meine Erlaubnis – werde ich ihn eigenhändig aus Beliar's Reich zurückholen und ihm in den Arsch treten, bis er Nasenbluten bekommt. Rüttel ihn bitte mal wach und bring ihn in meine Unterkunft, ich werde schonmal voraus gehen.“, befahl er seinem Leibwächter und schritt dann die wenigen Meter in seine Unterkunft, um sich erst einmal etwas Fleisch zu genehmigen.

    Dort angekommen nahm er sich ein wenig Pökelfleisch aus einem Stoffstück und schluckte es gierig hinunter, während er seinem Leibwächter dabei zuschaute, wie er den immer noch bewusstlosen Tok'schok in die Unterkunft schleppte und achtlos auf dem Boden liegen ließ.
    „Er wacht einfach noch nicht auf. Was willst du dagegen tun? Sollen wir ihn ein wenig auspeitschen oder möchtest du ihn mit deiner Magie bearbeiten?“, fragte Dia'blo.
    Man konnte ihm ansehen, dass er die Peitsche zu gerne auf den Rücken des Schamanenlehrlings geschwungen hätte, doch Tosh schüttelte den Kopf.

    Endlich rührte er sich langsam wieder. Tosh klopfte ihm ein, zwei Mal auf den Kopf und Tok schlug die Augen verwirrt auf. Mit zittriger Stimme sprach er nun:
    „Wo bin ich? Was ist passiert?“
    „Du bist in meiner Unterkunft, Made. Du Schwächling bist ganz schön aus den Latschen gekippt, dass kann ich dir aber sagen, du. Wenigstens hast du die Prüfung bestanden und dich dabei gar nicht einmal so dumm angestellt. Wenn du meinst, jetzt was auf dich halten zu können, liegst du aber daneben. Das ist erst der Anfang und damit hast du nur bewiesen, dass ich mir die ganze Arbeit nicht vollkommen umsonst gemacht habe. Ich gebe dir heute frei, morgen stehst du dann wieder hier und bringst einen Gegenstand mit, der dir besonders gefällt. Jetzt hau schon endlich ab, los, auf mit dir.“

  7. Beiträge anzeigen #207
    Legende Avatar von Waylander
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    Waylander ist offline
    Waylander hätte weinen können, als er die Restposten betrachtete, die ihm der Ork hinhielt. „Das soll eine Rüstung sein? Wenn mich jemand mit einer Axt angreift, wird mich diese Windel wohl kaum schützen“, brummte er.
    „Besser du nehmen, sonst nix“, knurrte der Ork. Waylander zuckte mit den Schultern und nahm die Kluft entgegen. Prüfend fuhr er mit der Handfläche über das Leder und klopfte mit den Fingerknöcheln auf die verstärkten Partien an Schultern, Armen und Hüfte. Dann verdrehte er die Augen. Das Schwert, welches der Ork ihm darbot, war um keinen Deut besser. Schlichter Stahl, der von einem leichten, rostigen Schimmer überzogen wurde. Waylander hantierte an der Schneide, sie war stumpf wie ein Brotmesser. Er lachte, klang aber nicht amüsiert: „Wenn ich damit jemanden verletzen will, muss ich ihm zwei Tage am Stück immer auf die gleiche Stelle einschlagen, so lange, bis er müde wird.“ Der Ork sagte: „Du heulen wie Frau, Morra!“

    Waylander kniff die Augen zusammen und als er noch dachte, wie er mit dem stumpfen Schwert dem Ork ein Auge ausstechen könnte, drehte dieser sich auf dem Absatz herum und verließ Waylanders Zelle. Die zwei Wächter vor der Gittertür traten ein. Einer murrte: „Du kämpfen“, und deutete auf den Söldner Lees. Waylander grinste: „Sonst ist auch niemand hier.“ Dann legte er die Rüstung an. Sie war zu weit, das war ärgerlich, denn es würde ihn beim Kämpfen hindern. Eine zu kleine Lederrüstung hätte sich durch Schweiß und Bewegung mit der Zeit dem Träger angepasst. Dann steckte er das Schwert in einen improvisierten Gürtel, der tatsächlich nur aus einer schäbigen Kordel bestand und wappnete sich, bevor die beiden Grünfelle ihn flankierten und mürrisch aus seiner Zelle geleiteten.

    „Orks“, donnerte eine sonore, tiefe Stimme über den kleinen Platz abseits eines breiten Weges, der tiefer in den Berg und zur Festung von Faring führte. „Lasst sehen, wer heute wird gewinnen“, donnerte die Stimme weiter. „Auf der einen Seite wir haben, Mortak, Morra und Orksöldner von Faring.“ Der Ork, der sprach, bewegte fahrig seine Hände durch die Luft, bevor sie auf einen Mann zeigten, der in seiner schweren Rüstung am Rand des kleinen Kreises stand. Seine behandschuhten Hände ruhten auf dem Knauf eines mächtigen Zweihandschwertes. Verhalten klatschten einige in die Hände. Jemand johlte, brach dann aber sogleich peinlich berührt ab, als niemand in diesen Jubel mit einfallen wollte. „Und dann wir haben Kämpfer von Nug“, abfällig deutete der Ork, zu dem die sonore Stimme gehörte, auf den blonden Krieger in der zu großen Lederrüstung mit dem mächtigen, verrosteten Brotmesser. Diesmal johlte die Menge, allerdings nicht um den Söldner anzufeuern. Sie lachten ihn aus.
    Waylander sog tief die Luft durch die Nase ein und schloss die Augen. Er bemühte sich, die störende Umgebung komplett auszublenden. Zorn wallte in ihm auf. Wie konnten diese Schweine es wagen, ihn auszulachen? Wie viele Orks hatte er getötet in seinem Leben? Wie viele Verräter ihrer gerechten Bestrafung zugeführt? „Ich bin ein Söldner Lees“, zischte er so leise, dass ihn niemand hörte. Der Kampf begann.

    Waylander duckte sich unter einem Hieb der großen Waffe. Rollte sich seitlich weg und kam wieder auf die Beine, ehe der Orksöldner seine Waffe wieder erhoben hatte. Er stob auf ihn zu und donnerte dem Mann den Knauf seines Schwertes ins Gesicht. Blutt schoss aus der aufgeplatzten Lippe. Der Mann quiekte. Dann musste Waylander wieder ausweichen, machte einen Satz nach hinten. „Wenn er mich trifft, ist der Tanz vorbei“, prophezeite der Krieger in Gedanken, und wahrhaft hätte er einem Treffer mit dem Zweihänder nichts entgegen zu setzen und wäre vermutlich tot. Die Lederkluft zumindest würde ihn nicht davor bewahren. Wieder wich er aus. Der Orksöldner hatte Waylander zunächst unterschätzt, war aber offenbar nicht bereit, den Fehler ein zweites Mal zu machen und hielt Waylander auf Distanz. Lange würde er das aber nicht durchhalten, das wusste der Söldner Lees nur zu genau, denn er war Meister im Umgang mit diesen Waffen, die den Träger mehr als alle anderen Waffen schnell ermüdeten.

    Dann sah er seine Chance. Der Bihänder zuckte nach vorne, Waylander drehte sich seitlich weg und schlug mit seinem Schwert auf die behandschuhte Hand seines Kontrahenten. Zwar war er nicht verletzt, aber der Schmerz äußerte sich in der Form eines gequälten Stöhnens. Waylander trat dem Mann in die Kniekehle und versetzte ihm einen erneuten Schlag ins Gesicht. Das war’s. Der Orksöldner schlug der Länge nach hin, sein schweißgebadetes Gesicht prallte ungebremst auf den sandigen Erdboden. Waylander blickte in die Augen der Zuschauer, erkannte aber keine Regung, die ihm in irgendeiner Form verraten hätten, was die Menschen und Orks dachten. Er hob die Waffe seines Gegners auf und ließ sich unter den wachsamen Augen der Arenabesucher wiederum von seiner Leibgarde in seine Zelle eskortieren.

  8. Beiträge anzeigen #208
    Ritter Avatar von Shagrásh
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    auf den Gebeinen zerquetschter Menschen | Ork-Rang: Kriegsherr
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    Shagrásh ist offline
    Ein eisiger Tag, an dem es fast nichts zu tun gab näherte sich langsam seinem Ende zu. Es dämmerte bereits und einige Schneeflocken fielen vom Himmel auf die Erde. In der Burg war es jetzt schon ruhig geworden. Die meisten Orks, die keine Wache hatten oder auf Patrouille gehen mussten, befanden sich in irgendwelchen Räumen und sonstigen Behausungen, um nicht unnötig der Kälte ausgesetzt zu sein. Nur wenige befanden sich auf dem Hof und übten sich an diversen Waffen. Andere jedoch waren zum Strafexerzieren bis in den späten Abend verdonnert worden.
    Shagrásh befand sich einmal mehr in der Arena der Burg und schlug mit der typischen Zweihandaxt der Orkarmee einem Trainingspartner die Waffe aus der Hand.
    "Schon wieder gewonnän..." murrte der ehemalige Elitekrieger und ließ missmutig die schwere Orkwaffe auf den Boden fallen. Er brauchte einen besseren Trainingsgegner oder eine echte Gefahr, die ihm an den Kragen wollte.
    "Los Grolg, lass uns Vengard stürmän." meinte der Kriegsherr halb scherzend, ehe er sich dann wieder wenig enthusiastisch gegen die Arenabegrenzung lehnte und in den Himmel hinauf sah.
    "Meinetwegen." meinte der Urkma fast gleichgültig und packte seinen Krush Varok, ehe er einen imaginären Gegner damit attackierte. Er säbelte ein paar Mal in der Luft herum, bevor er sich zu Shagrásh gesellte.
    "Jede Menge Feinde haben wir hier, doch verstecken sie sich alle irgendwo in der Landschaft... Und um Vengard zu bezwingen, brauchen wir die versammelte Armee. Zwickmühle." knurrte der Urkma, der vor einigen Tagen von Shagrásh selbst zum Elitekrieger der Flammenden Faust ernannt wurde. Er war schließlich ein meisterhafter Einhandkämpfer und hatte sich in der Schlacht um Khorinis mehr als einmal bewährt.
    "Was neuäs von den Schmiedän ?" fragte der Kriegsherr nach einem bestätigenden Nicken.
    "Nichts... keiner weiß angeblich, wo sie sind."
    Dieses Mal war es Shagrásh, der knurrte. Wahrscheinlich waren die feigen Morras aus den Wäldern dafür verantwortlich. Es wurde Zeit, dass man sich ihrer einmal annahm. Doch noch sammelte Faring seine Kräfte, nachdem die wichtige Stadt Silden in die Hände dieser Waldmorras gefallen war und in Nordmar noch immer "Grabenkampf" tobte.
    "Los Grolg, lass und noch etwas trainierän, bevor ich hier in der scheiss Kältä einschlafä."
    Nach diesen Worten packte der Kriegsherr wieder die am Boden liegenden Orkaxt, ehe Grolg begann, den Einäugigen mit einigen schnellen Kombinationsschlägen seines Orkschwertes zu fordern.

  9. Beiträge anzeigen #209
    Ritter
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    Lugdrub ist offline
    Ein Orkspäher schaute den Pass hinab, als eine einzige, orkgroße Gestalt ihn entlang wanderte. Der Späher gab einem weiteren Ork, unterhalb des Turmes, knappe 100 Meter von der heranziehenden Gestalt entfernt, ein Zeichen. Der Orkspäher schritt auf die Gestalt zu und blickte mit einer Mischung aus Misstrauen und einem leichten Glanze des Respekts(nicht jeder schaffte es in einigen Fetzen durch Nordmar) an.

    '' Für Kan.'', sprach der Ork knapp und schaute sich sein Gegenüber an. Eine Art zerfetzte Robe oder einige übereinandergelegte Leinen waren das Einzige, was den Körper des Orks bedeckten. Sein Gesicht war, für orkische Zustande, blass und er hechelte wie ein Wolf, der eine große Strecke gerannt war.
    '' Woher kommst du, Ork ?''


    ''Woher kommst du, Ork ?''
    Lugdrub gro-Ogdum realisierte, dass er angesprochen wurde. Der letzte Weg bis zur Burg war einfach anstrengend gewesen. Es hatte auf dem Pass einen heftigen Schneeschauer gegeben, der ebenso schnell verschwand, wie er auftauchte. Der Ogdum war mit den paar Lumpen die er trug den kalten, scharfen Nordwinden schutzlos ausgeliefert und ein leichtes Opfer für den eisigen Tod.
    '' Ich..komme aus dem Norden...''
    Der Orkspäher legte den Kopf schief und blickte noch misstrauischer drein.'' Was hat ein Ork bitte in Nordmar zu suchen, wenn nicht in einem Spähtrupp ? Gerade wenn er so zerlumpt und dreckig aussieht wie du.''
    '' Du hast mich falsch verstanden. Ich komme nicht aus dem menschlichen Norden, sondern aus dem Norden über der Eiswüste. Der Heimat der Orks.''
    Die Gesichtszüge des Spähers hellten sich auf und seine Haltung lockerte sich. Die Hand entfernte sich vom Knauf der derben Axt.
    '' Aus der Heimat also. Hast du etwas von dort zu berichten ?
    '' Ja....meine gesamte Sippe ist tot, bis auf mich elendige Kreatur...und alles dank der Bulzog-Sippe.''
    Der Orkspäher schien kurz nachzudenken.
    '' Bulzog...Bulzog....das hab ich doch schonmal gehört....waren das nicht die, die dort mit der Ogdum-Sippe abrechneten ?''
    Trotz der Kälte und den Schmerzen in den Gliedern, stieg Hitze und Wut in Lugdrub gro-Ogdum auf. Bisher hatte ihn nur ein einziger Ork auf seine Schmach angesprochen, und der hing jetzt tot an einer Klippe im Gebirge Nordmars...doch mit der bewaffneten Grünhaut wollte er sich dann doch nicht anlegen. Jedoch steckte Lugdrub so viel Verachtung und Abscheu in die folgenden Worte, dass sie schon greifbar schienen.
    '' Ja, großer Späher, die verdammten Bulzogs haben meine Sippe niedergemacht und über mich Schande und Schmach gemacht. Wie steht es denn bei dir und deiner verdreckten Sippe ? Wenn ich mir dich so anschaue....Hakkar-Sippe....die Schwachen unter den Clans.''
    War die Hand des Orkspähers erst vom Knauf der Axt zurückgewichen, schnellte sie jetzt darauf zu.
    '' Vorsicht...überlege dir deine Worte gut. Ich will nicht unnötig Blut vergießen.''
    Wie edel, dachte Lugdrub spöttisch. Doch der eine Funke der Wut war verflogen und die hiesigen Umstände nagten an seinen Kräften.
    '' Entschuldige....ich würde nur zu gerne Leuten an die Kehle springen, die sich über die Schmach, die ich erfuhr, in irgeneiner Weise auslassen.''
    Der Ork nickte knapp. Zwar nicht mehr mit der Aufgeschlossenheit die vorhin, jedoch wieder halbwegs beruhigt.
    '' Dann komm...ich bring dich erst einmal ins Dorf hoch, dort kannst du dich etwas in meiner Hütte zur Ruhe setzen.....übrigens, ich heiße Grom.''
    '' Lugdrub gro-Ogdum, letzter Überlebender der Ogdums...schön dich kennen zu lernen Grom.''

  10. Beiträge anzeigen #210
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Die Blicke wurden zunehmend milder, der dickbäuchige Wirt beklagte sich immer seltener und auch die meisten Stammgäste hatten es längst akzeptiert, ein gewohntes Gesicht der Orks öfters in der Taverne anzutreffen. Doch noch war es nur ein kleiner, winziger Schritt und viele Vorbehalte ließen sich nicht schnell oder gar nicht abbauen.
    »Immer tapfer bleiben, kleines Orkmädchen, immer tapfer bleiben. Und ist die Zeit auch noch so schwer und noch so hart, irgendwann wird wieder Frühling sein.«
    Die Worte der Alten, ihrer Meisterin, sie waren wie Balsam für die Seele, wenn es wieder einen bösen Blick oder eine gemeine Zunge gab. Doch noch viel mehr schmerzte die Sehnsucht an die Heimat, die Sehnsucht zu ihrer Mutter, dem Schattenzahngebirge. Und natürlich auch zu dem Kriegsherren, der nun sonst wo seine Arbeit machte. Er war der Grund, warum sie hier war, die Feldärztin musste nicht an diesem Ort sein, hätte niemals die Reise antreten müssen, doch nun gab es kein Zurück mehr.
    Es war nicht schwer die junge Orkin zu verunsichern, ihr Selbstbewusstsein hatte Grenzen und ohne das Wissen über die eigentliche Macht, die ein Ork in diesen Zeiten über die Morras hatte, war es schwer den unzufriedenen Sklaven Paroli zu bieten. Einst waren es die Orks, die als Sklaven unter den Morras dienten, nun hatte sich das Blatt gewendet, doch zu welchem Preis? Tuk-Tuk kannte die Morras bislang kaum, hatte nur näheren Kontakt zum wortkargen Wirt, zu Sel und zu Sylvie. Und doch gab es Eigenschaften, die Orks und Morras ganz gemeinsam hatten. Sie brauchte die kleinen, schmächtigen Wesen nicht verstehen, um sie zu lesen. Wie sie still schwiegen, aufbrausend polterten oder hinterhältig tuschelten. Wie ihre Augen leer, impulsiv oder hinterhältig waren. Wie ihre Körpersprache und Gestik funktionierte. Sie ahnten es nicht, aber sie wurden fortwährend beobachtet und kein Besucher konnte sich mehr sicher sein, nicht in den gierigen Blick der Feldärztin zu geraten. Vielleicht war es ja deswegen zu erklären, dass durch ihr teilweises Starren einige unfreundliche Morras noch unfreundlicher wurden und sich dazu berufen fühlten eine große Szene zu machen, aber so sehr sie diese Blicke und Kommentare verletzten, so stachelte es doch ihre Neugierde und ihren Lernwillen an. Es war fast ein Kampf, ein Kampf nicht um Leben oder Tod, sondern um Wissen. Gerade von den sehr frustrierten, lauten Charakteren saugte sie alles auf an Emotion was die Körper hergaben, deutete Gestik, Mimik, Verhalten, Lautstärke, Körperhaltung. Aber wenn es ihr dann mal zu viel wurde, dann widmete sie sich einfach wieder ihren Leisen, Stillen, Ruhigen. Sie wirkten sehr, sehr leer, fast seelenlos, ausgesaugt bis auf die Knochen. Doch von ihnen lernte sie die menschliche Seite der Gefühllosigkeit, der Trauer, des Schmerzes. Auch dies war einem Ork nicht unbekannt, doch wollte die Feldärztin streng wissenschaftlich exerzieren und nichts bei ihrer Übung lernen.

    … Und dann war da noch die Sprache! Die Begrüßungen hatte sie verinnerlicht, übte oft mit dem Wirt ob er wollte oder nicht und ließ ihm nichts als die Anerkennung der orkischen Leistung übrig. Manche Gäste reagierten verschreckt und verwundert, doch manchmal wurde sogar zurückgegrüßt. Und gerade durch die Wütenden, Aufgestachelten, lernte sie immer neue Vokabeln der fremden Kultur, die sie später selbst einmal nutzen wollte. Ja, irgendwann wollte sie hier stehen und auf einen Wutanfall zurückbrüllen, nicht wütend, aber mit gleicher Impulsivität wie sie es taten. Kein kleines Ziel für eine Orkin, doch »nur mit großen Zielen können große Leistungen vollbracht werden.« Auch so ein Zitat… des Kriegsherrn!

    Dabei helfen sollten ihr Seloron und Sylvie, wenn nicht gestern dann heute, wenn nicht heute dann morgen, wenn nicht morgen dann übermorgen. Sie würde es schaffen, sie würde die Anerkennung der Morras bekommen.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #211
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron verschlief immer öfter den Tag und wurde erst wach als es dunkel war. Als ihm an diesem Abend bewusst wurde wie spät es schon ist machte er sich sofort auf in die Taverne, wo allerdings Sylvie war wusste er nicht.
    Die Taverne war gut gefüllt als er sie betrat, die Orkin entdeckte er aber sofort, Sel war froh darüber war sie doch scheinbar am normalsten von allen die hier in der Taverne waren. Ihr Tisch an dem sie letztes mal gesessen hatte war frei und so nahm der ehemalige Sumpfler dort einfach mal platz. Tuk-Tuk gab sich wirklich mühe mit den Gästen und gebrauchte auch die erlernte Sprache. Viele der Gäste waren nicht sehr freundlich zu ihr, er wusste nicht warum aber es war im nicht egal. Vielleicht weil er nur all zu oft auch auf Ablehnung gestoßen war, wie zu letzt ja erst in der Taverne in Nordmar.

    Die Orkin begrüßte ihn als sie Zeit fand und setzte sich zu ihm.

    "Guten Abend Tuk-Tuk, ich habe gesehen, dass du fleißig unsere Sprache anwendest, das ist gut. Bevor wir jetzt aber mit der nächsten Lektion beginnen möchte ich dir was allgemeines über den Menschen sagen, dass dir vielleicht im Umgang mit ihm helfen kann. Wenn Menschen zum Beispiel schreien oder einen beschimpfen oder gar beleidigen wollen sie so gut wie immer ihre Unsicherheit verstecken. Sowas sollte man niemals persönlich nehmen, sobald sie einen besser kennen oder einem einfach auch nur öfter über den Weglaufen wird sich das ändern. Entweder verschwinden ihre Vorurteile einem gegenüber oder es wird ihnen einfach zu langweilig. Das menschliche Verhalten ist sehr komplitziert und das meiste bekommt man wohl auch nur über eigene Erfahrungen mit aber ich dachte, dass das vielleicht wichtig sein könnte. Hast du etwas spezielles das du gerne als nächstes lernen möchtest?"

    Lächelnd schaute er Tuk-Tuk an wartete was nun kommen würde.

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    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Mit einem Nicken bestätigte sie dem gerade erst aufgetauchten Morramännchen, daß sie verstanden hatte. Ja, sie glaubte schon, dass sie verstanden hatte, was er von ihr wollte. Manchmal übertrieb es Sel aber auch mit dem Vorantreiben, sie war doch noch lange nicht so weit, denn ihre Sprachübungen dauerten erst wenige Tage und sie war ja noch gerade mal eine Woche hier in Faring. Aber in einer Woche hatte sie mehr erreicht, als sie das noch vor einer Woche gedacht hätte. Andererseits hatte sie vor einer Woche noch nicht gedacht, jemals in einer Festung wie Faring anzukommen. Besser gesagt, vor einer Woche hätte sie noch nicht mal davon geträumt, jetzt hier mit einem Morra zu sitzen und Sprache zu büffeln. Wenn sie es allerdings gedacht hätte, dann… wäre sie eine Hellseherin gewesen.

    »Und jetzt noch das Ganze mal aufe Morrasprache!«, witzelte sie belustigt Sel gegenüber. Dieser machte nur große Augen und wunderte sich über diese seltsame Antwort, konnte er doch nicht wissen, dass auch Orks manchmal wahre Gehirnakrobaten waren, die aber auch nicht den Stein der Weisen als Gratisartefakt besaßen.
    »Wie bitte? Was du meinen ähhh meinst du denn damit?« Der Arme, sie hatte ihn ganz schön verwirrt. Sie musste kurz lachen. Wie es wohl für einen Morra aussah, wenn ein Ork lachte? Für sie sah es immer so aus, als ob die Kreaturen schlimme Grimassen schneiden wollten, um den anderen selber zum lachen zu bringen. Denn so bescheuert konnte man doch gar nicht aussehen. Ja ja, die feinen Kulturunterschiede, Nuancen, winzige Nuancen.
    »Das ich habe nur laut gedacht. Aber ich denken, du müssen entscheiden wie weitergehen. Was du findest besonders wichtig für mich, sprechen bald eure Sprache besser und verständlicher?«

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    Kriegerin Avatar von Snak gra-Bura
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    Snak gra-Bura ist offline
    Der Hof der äußeren Burg war erfüllt vom geschäftigen Treiben einiger Orks. Manche trainierten ihre Kraft und stemmten schwere Mühlsteine, während andere dabei waren, ihre Waffen auf Vordermann zu bringen oder einfach nur irgendetwas zu tun. Ein Ork trommelte mit großen Holzstücken auf Trommeln, die die Szenerie in der Burg atmospährisch untermalten. Die Dunkelheit war eingebrochen und einzelne flackernde Fackeln setzten erhellende Lichtpunkte. Die Mauern, welche die Burg schützten wirkten so viel größer und bedrohlicher, schwarzen Wänden gleich, die nur manchmal von warmen Licht erhellt wurden. Zu dem angenehmen Grollen der Trommeln gesellten sich immer wieder Rufe einiger Ork-Obersten, die es selbst jetzt nicht lassen konnten, ihre Untergegebenen zu befehligen. Für viele war der Tag noch lange nicht zu Ende, vor allem für die Wachen nicht, die noch die ganze Nacht der Dinge, der Morras, harren mussten, die doch niemals kommen würden. Denn die herrschten jetzt.

    Snak ging etwas unschlüssig durch den Hof und überlegte, was sie noch brauchte für ihren morgigen Ausflug. Eigentlich gar nichts außer ein wenig Nahrung. Eine neue Rüstung konnte sie sich ohnehin nicht leisten und die Rüstungsschmiede schienen auch sehr beschäftigt zu sein. Aber den Kopf des Gach-Lug würde sie auch so bekommen. Während sie weiter stampfte und dabei ein Ork vor lauter Starren des Mühlstein über seinen Kopf vergaß und jäh unter dem Gewicht zusammenbrach, dachte sie daran, wo ihr Clanführer wohl abgeblieben war, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Und auch die übrigen Mitglieder der Shaks schienen mit Anwesenheit nicht zu Glänzen.

    Indem Moment lief ihr ein großer Ork mit wallendem Umhang vor ihre Füße, sodass sie selbst beinahe mit ihm zusammenstieß.
    „Ahhhh! Verfluchte Shamanens...“, mumelte Snak unüberhörbar, als sie in das Gesicht des Magus blickte.
    „Tosh?“, entfuhr es ihr erstaunt. Sie hatte den Krieger schon lange nicht mehr gesehen. Und offensichtlich war er noch nicht einmal mehr Krieger. Sein Gewand zeichnete ihn als Shamanen aus, was die Kriegerin irritiert feststellte. Zwar war sie noch nie richtig eng befreundet mit dem Mitstreiter in den Schlachten um Khorinis gewesen, doch was dieser nun in den Trachten eines Shamanen machte, das wollte sie dann doch erfahren.
    „Was machst du in dem Umhang von Shamanen? Was ist alles passiert?“

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    Deus Avatar von Seloron
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    Für einen Moment war Sel wirklich verwirrt, als die Orkin das dann aufklärte fiel ihm ein Stein vom Herzen. So, dann soll er das entscheiden, Seloron war kein Lehrer und wusste nicht welche Reihenfolge am besten sein würde. Dann kam er aber auch eine Idee die Tuk-Tuk sicher weiter bringen würde.

    "Also gut, am besten wird es wohl sein wenn wir mit der Satzstellung und Verbformen weiter machen. Das ist nicht ganz einfach und dauert vielleicht etwas aber wenn du das kannst sind wir ein ganzes Stück weiter.
    Nehmen wir mal deinen letzten Satz als Beispiel.
    >Das ich habe nur laut gedacht. Aber ich denken, du müssen entscheiden wie weitergehen. Was du findest besonders wichtig für mich, sprechen bald eure Sprache besser und verständlicher<
    Ich habe verstanden was du sagen wolltest aber ich habe auch erst mal kurz nachdenken müssen. Wenn du den Satz richtig formulierst ist es für den Zuhörer einfacher den Sinn zu verstehen.

    Richtig wäre es so gewesen, du wirst sehen, dass ich auch Wörter eingefügt oder verändert habe.
    >Das habe ich nur laut gedacht. Aber ich denke, du musst entscheiden wie es weiter geht. Was du für mich besonders wichtig findest, ich spreche eure Sprache bald besser und verständlicher<
    Es ist sicher nicht einfach aber versuche mal herauszufinden was ich alles verändert habe, ich denke so verstehst du es dann vielleicht etwas leichter."


    Sel hoffte nur, dass es nicht zu viel auf einmal war aber sie konnten sich ja auch Zeit damit lassen.

  15. Beiträge anzeigen #215
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    Puh, das war ja ganz schön viel auf einmal. Sel wiederholte ihre letzten Worte, was ja an und für sich schon mal ganz schön merkwürdig für Tuk-Tuk war. Aber dann machte er auch noch alles so anders und sagte es nur einmal, bei dem ganzen Lärm hier war es höllisch schwer sich darauf zu konzentrieren, aber sie versuchte es, war es ihr doch so wichtig, alles was ihr Lehrmeister sagte auch genauso umzusetzen. Was also hatte er alles anders gemacht, richtiger gemacht, morrascher gemacht? Sie hatte die Worte eigentlich schon längst wieder vergessen, aber in ihren Gedanken war die markante Spiele des Morras, die natürlich eine gänzlich fremde für einen Ork darstellte, war sie doch auch eine der ersten der Stimmen dieser fremden Rasse, fest verankert. Mit ihrem Klang tastete sie sich erneut langsam an die Worte heran und versuchte sie besser zu untersuchen. Was also war anders?

    »Hm… ja… und hier… hm… das da?... vielleicht… da auch noch… hier. Was sein das? Aha… und wieso?... hier… hm… ach so… oder?«
    Sie murmelte laut, sie murmelte immer laut, oder zumindest fast immer. Zwar war das Gemurmel eines Orkes für einen Morra noch mehr Zumutung als das Gemurmel eines eigenen Artgenossen, aber wenigstens war die im Vergleich zu den meisten Orks und vor allem den Orkweibchen eher sanfte, weiche Stimme der Feldärztin in der Lage zu murmeln und nicht nur zu brabbeln, denn dabei kam meistens irgendwelches unverständliche Zeug heraus.
    »Du verstellen Wörter, ja? Du sprechen manche Wörter anders aus! Aber wie genau du machst das, wo sein… Trick… dabei?«

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    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    Geduldig schaute er zu Tuk-Tuk, sie schien zu überlegen aber Sel war sich da absolut nicht sicher. Er wollte erst gar nicht versuchen die Ork Sprache zu lernen, nicht weil es ihn nicht interessierte. Nein, wahrscheinlich würde er sich selten dämlich dabei anstellen.
    Die Orkin stellte dann fest, dass Sel Wörter umgestellt hatte und fragte nach einem Trick. Sel wusste darauf auf anhieb gar keine Antwort, er wollte Tuk-Tuk aber auch nicht enttäuschen. Zögernd fing er dann mit seiner Erklärung an.

    "Es gibt kein Trick dabei, es gibt Wörter, die das gleiche bedeuten aber anders ausgesprochen oder geschrieben werden. Das hat den Sinn, dass man sofort weiß ob etwas früher geschehen ist, ob es jetzt gerade geschieht oder erst noch geschehen soll. Das ist sicher sehr schwer zu lernen, selbst Menschen brauchen oft viele Jahre dazu. Wenn man es aber kann fällt eine Unterhaltung gleich viel einfacher. Ich bin zum Beispiel sicher, dass ich auch noch Fehler mache, zwar keine groben sondern eher kleine aber Fehler. Es hilft eigentlich nur sich die ganzen Wörter und ihre verschiedenen Formen zu merken um sie dann im richtigen Augenblick abrufen zu können."

    Die Erklärung Sel's was sicher richtig, dachte er zumindest aber es war vielleicht etwas viel auf einmal. Sel hätte vielleicht einfache Beispiele nennen sollen aber das wäre schon eine Idee für die nächste Übung. Er sagte einfache Beispiele auf und Tuk-Tuk musste dann eben versuchen sich so viel wie möglich davon zu merken.

  17. Beiträge anzeigen #217
    Veteran Avatar von Tuk-Tuk
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    Tuk-Tuk ist offline
    »Aha, ich verstehen, du meinen Wort und Sätze, die beschreiben was war, was ist und was werden soll. Oh, das sein gut, wir nutzen auch Sätze zu mehreren und stellen nur um Zeit. Ich denken, das seien machbar für Tuk-Tuk, aber du müssen geben mir viele Beispiele, Beispiele wo ich lernen kann, Beispiele die es möglich mir machen, selber zu bauen Satzreihe. Du mir beschreiben, welch Wort heißt bei euch Wort für große Namen und Dinge. Dann ich muss wissen, welche Wort beschreiben Dinge zu tun und machen. Und dann da sind noch nähere Beschreibungen, Zusätze und so weiter. Du wissen was ich meine? Geben mir Superwort und dann Unterwort. Am besten Stücke einzeln davon. So ich kann lernen alles nicht auf einmal. Du fangen an mit leicht und machen weiter bis schwer.«

    Für einen Moment strahlte sie, doch dann dachte sie wieder daran, welche Mühen diese Übungen mitunter kosten könnten. Kaum war sie angekommen, wollte sie auch schon wieder weg. Wobei… weg war nicht das richtige Wort dafür. Sie wollte schneller zu mehr kommen. Es war keine vermessene Vorstellung zu befürchten, dass es vielleicht noch mehrere Mond- und Jahreszeitenwechsel dauern könnte, bis sie es einigermaßen drauf hatte, aber so lange konnte die ungeduldige Orkin nicht warten. Sie wollte nicht. So etwas kam ihr ja mal gar nicht in den Sinn. Also half nur regelmäßiges Üben, ein tiefer Glaube an den Erfolg und natürlich ihre Lehrmeister. Schon musste Seloron wieder antworten, sie war gespannt. Für einen kurzen Moment ließ sie ihn aber alleine. Heute servierten sie wieder Fleisch, die Muscheln waren schon wieder alle. Fleischeintopf mit Rüben. Das Essen war reichlich vorhanden und sättigte hervorragend, ja, die Zutaten waren sogar frisch, aber das Essen war eigentlich eine Zumutung und lag wie Plumbum im Magen. Die erste Sofortmaßnahme war gewesen, dass Fleisch und die Rüben zu einem Eintopf zu verarbeiten. Die Rüben wurden püriert, das Fleisch stark zerkleinert und zerhackt und schließlich in die Brühe geworfen und aufgekocht. Doch nichts konnte sie besser veredeln als fade Eintöpfe mit kaum Eigengeschmack. Ein weiteres Mal zauberte sie mit ihren Kräutern, doch das zaubern kostete einen hohen Preis. Das Säckchen hatte sich gelehrt und war fast vollständig leer. Da wäre wohl bald eine Kur nötig. Aber wann kam sie hier schon mal weg…? Es gab zwar noch das prallgefüllte Säckchen mit den anderen Kräutern, aber diese dienten einzig und allein der Heilung und sie würde den Teufel tun und diese für einfaches Essen verschwenden, sie waren viel wertvoller…

    Dennoch sollte ihr Morralehrer nicht hungern und so schnappte sie sich eine Schale und reichte sie dem kräftig gebauten Kerl. Nicht dass er noch vom Fleisch fiel, sie brauchte ihn schließlich noch.

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #218
    Deus Avatar von Seloron
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    Seloron ist offline
    An diesem Tag stand Sel mal vergleichsweise früh auf, trotzdem musste es schon nach Mittag sein. Er zog schnell seine Stiefel an und verließ die Unterkunft, richtig wach schien er aber nicht zu sein, am liebsten hätte er sich wohl wieder hingelegt und so entschloss er sich, sich erst mal die Beine zu vertreten. Nach einem Gang durch das Lager, was ihm auch keine wirklich neuen Eindrücke einbrachte ging er Richtung Taverne, er hatte Hunger und Tuk-Tuk hatte bestimmt wieder eine leckere Suppe auf dem Herd. Es war viel los und die Orkin hatte einiges zu tun, komischer weise war wieder ihr Tisch frei, fast so als sein er reserviert. Beim Vorbei gehen begrüßte ihn Tuk-Tuk und er machte es ihr gleich. Es dauerte gar nicht lange bis er eine Schüssel Suppe vor sich stehen hatte, er bedankte sich und fing langsam an zu essen.

    Dabei beobachtete er die anderen Gäste, einige sahen mehr oder weniger Freundlich aus und anderen konnte man schon ansehen, dass es Halsabschneider waren denen er nicht gern alleine im Dunkeln begegnen würde und Seloron war sicher kein Feigling. Er erinnerte sich an seinen Kampf gegen den abtrünnigen Magier oder an die Schlacht gegen Sylios Armee auf Onars Hof, bei der die Sumpfbruderschaft zu Lee gehalten hatte. Jetzt aber hatte es sogar das Kämpfen verlernt, das sollte aber ganz sicher nicht lange so bleiben, das nahm er sich ganz fest vor.
    Heute wollte er mit der Orkin mal ein paar Hauptwörter. Tätigkeitswörter, Eigenschafts- beziehungsweise Beiwörter und wenn die Zeit reichte noch Artikel durch gehen. Das wäre eine ganze Menge aber auch so ziemlich mit das wichtigste.

  19. Beiträge anzeigen #219
    Ritter Avatar von melford
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    melford ist offline
    Der Tag war bis jetzt ganz gut gelaufen, was die gute Laune Melfords erklärte. Am Morgen hatte er sich mal wieder einen Eintopf gegönnt, das konnte er sich auch dank des Lohnes Leisten. In dem Beutel des Bauaufsehers Alfons waren immerhin 60 Goldmünzen gewesen, was wie der Schleifer fand auch für seine Arbeit angemesen war. Nach dem Festmahl fing er wieder an zu trainieren, welches er in den letzten Tagen vernachlässigt hatte. Auch sein Handgelenk schmerzte wieder unter der großen anstrengung das Schwert hin und her zu bewegen. Im Moment konnte Melford es noch nicht sicher handhaben, weil es wegen des Bleikerns so schwer war. Davon lies sich er sich aber nicht irritieren und übte fleißig weiter.
    ... Links herum und dann wieder Rechts herum, dann noch eine schnelle Drehung und... Dachte er als ihm das Gewicht der Waffe zu schwer wurde und es ihm aus der Hand fiel. Mist im Kampf darf mir das nicht passieren! Dachte und hob das schwert auf. Immer wenn etwas schief ging wurde er noch eifriger seine Fehler auszubügeln, was ihm auch mehr oder weniger gelang. Er hatte es ich nun mal in den Kopf gesetzt mit diesem Schwert einmal kämpfen zu können und nichts sollte sich ihm dabei in den Weg stellen können. Nicht einmal ein schmerzendes Handgelenk und erst recht keine anderen Anstrengungen die ihn langsam aber sicher zu schaffen machten. Unbeirrt setzte Melford sein Training fort.

  20. Beiträge anzeigen #220
    Schwertmeister Avatar von Tosh'ka'rok
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    Tosh'ka'rok ist offline
    Tosh's Erstaunen war nicht klein, als er die Orkfrau Snak gra-Bura vor sich stehen sah – nachdem er sie fast über den Haufen gerannt hatte. Sie hatte sich augenscheinlich nicht sonderlich verändert, machte den gewohnten Eindruck einer starken Orkfrau auf ihn, die – in seinen Augen – ein wenig viel von sich hielt. Der tätowierte Schamane wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Die Fragen der Frau ließen ihn darauf schließen, dass sie sehr verwundert war, anstatt des stolzen Kriegers nun einen – nicht minder stolzen – Schamanen vor sich stehen zu sehen.

    „Wenn du möchtest, können wir das auch in meiner Unterkunft besprechen. Hier draußen ist es so unwirtlich und abgesehen davon seh ich hier weit und breit keinen Schnaps. Davon könnte ich jetzt gut was gebrauchen, was meinst du?“
    Snak hatte nichts dagegen einzuwenden und so fanden sich die beiden Orks wenige Augenblicke später auch schon wieder in der Unterkunft des Schamanen wieder. Scheinbar war die Kriegerin ein wenig überrascht, wie sich der Schamane hier eingerichtet hatte.

    „Du hast mich gefragt, was ich im Umhang eines Schamanen mache. Das Nächstliegendste wäre wohl die Vermutung, dass ich selbst einer bin. Damit hättest du auch vollkommen recht. Ich bestreite seit geraumer Zeit den Weg eines Schamanen und bin im Umgang mit der Magie mittlerweile sehr geübt, unterweise auch schon meine eigenen Lehrlinge. Aber eines kannst du mir glauben: der Krieger ist noch immer in meinem Herzen und wird niemals wirklich verschwinden. Aber jetzt sag mal, wie es dich hierher verschlagen hat.“

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