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Lehrling
RUUUUMMMMMSSS...
Orius wurde durch einen unsanften Tritt aus seinem Schlaf gerissen, der so unerholsam war, wie jeder andere auch.
In der letzten Woche, die die Sklaven auf dem Schiff der Orks verbracht hatten, hatten sie jegliches Zeitgefühl verloren. Das stetig dämmrige Licht und die unregelmäßig gegebenen Nahrungseinheiten – wenn man sie überhaupt so nennen konnte – hatten dazu beigetragen, dass alle Menschen an Bord nicht wussten, ob es Tag oder Nacht war. Einige schliefen, während die anderen wach waren. Aber bald schon war kein allzu großer Unterschied mehr zu erkennen. Die Wachen starrten nur stumpfsinnig vor sich hin und die Schlafenden rührten sich kaum. Das Reich der Träume war keines Wegs erholsam, sodass beinahe alle der Gefangenen tiefe Augenringe hatten und sich kaum auf den Beinen halten konnten. Es war die reinste Folter in dem großen Bauch des Kahns zu warten, bis die Essensrationen hineingeworfen wurden. Der Schwarzhaarige hoffte inständig endlich am Festland anzukommen, damit er wieder etwas anderes zu Gesicht bekam, als die Holzplanken der Rumpfwand.
„Steh auf du elendiger Morra!“, herrschte eine Stimme den Mann an, der kurz zuvor buchstäblich aus seinem Schlaf getreten wurde.
Langsam erhob sich der Gezeichnete, Schmerzen pochten an seinem Rücken. Er sah auf und erblickte die verschwommenen Konturen einer grimmigen Grünhaut, die einen großen Speer in der Hand hielt, dessen Spitze allerdings eher an eine Axt erinnerte.
„Beeil dich, oder ich mach dir Beine!“
„Ist ja schon gut…“, murmelte Orius.
„Komm schon, wir wollen endlich von Bord!“
„Von…Bord…?
Der Sklave war verwirrt. Waren sie endlich am Festland angekommen? Es musste wohl so sein, sonst würden die Grünlinge ihre Gefangenen wohl kaum vom Schiff holen.
Die Menschen trotteten den drei Orks, die sich in den Laderaum begeben hatten hinterher, die sie an Deck führten.
Es war dunkel. Die Nacht war bereits eingebrochen und einige Fackeln waren am Ufer aufgestellt worden, die knisternd ihre Rauchschwaden in den nächtlichen Himmel stießen. Interessiert blickte Der Gezeichnete in alle Richtungen, um vielleicht etwas zu erkennen, was ihm schon jetzt zur Flucht verhelfen konnte, doch es schien, als wären überall Wachen, die jeden falschen Schritt eines Menschen sofort bemerken würden.
‚Es scheint, als müsste ich warten, bis wir in Faring sind, vielleicht ergibt sich mir dort eine Chance’, überlegte Orius, während er weiterhin dem Ork folgte, der gerade über die Planke auf das Land lief. Gespannt, wie der weitere Verlauf der Dinge sein würde, konnte der Sklave nicht behaupten, dass es ihm sonderlich schlecht ging, obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Die frische, kalte Nachtluft war immerhin eine gute Erfrischung.
Der Schwarzhaarige setzte seine Füße seit langem wider auf festen Boden und fragte sich mit einer ihm unerklärlichen Zuversicht, wie sein Leben weiter gehen würde.
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„Kommt, lasst ihn uns aufschneiden! Nur ein kleines Stück, dass er ganz langsam ausblutet!“
Ein kleiner Ork mit rattenartigem Gesicht und kratziger Stimme hatte seinen schartigen Dolch gezückt und hielt ihn in die Nähe des Morras, der trotz seiner Fesselung versuchte, der Klinge zu entkommen. In den Augen des buckeligen Orks leuchtete eine Mordgier und ein ungeahnter Hunger. Orks in der Nähe begannen sich interessiert umzudrehen und sich das Spektakel anzuschauen.
„Nur ein kleiner Piekser durch die Kehle und dann warten wir. Keine lange Zeit, dann ist es aus mit dir. Ist das nicht eine schöne Vorstellung?“
„Hau-Drauf...“
Un'um wurde es zuviel. Er wollte seinen Morra lebendig behalten und er glaubte, das dieser kleine Ork dort seinem Willen gehörig zuwieder handelte. Und Hau-Drauf verstand. In den Bruchteilen einer Sekunde hörte man das metallische Knirschen einer sich verbiegenden Metallplatte und das dumpfe Knacken eines ganzen Rippenbogens. Die Faust Hau-Drauf hatte ungebremst die Brust des Orks getroffen, seine Rüstung und seine Brust zertrümmert. Durch die Wucht des Schlages flog der Ork geradewegs von Deck und platschte dumpf aufs Wasser. Aber das machte nichts. Mit großer Wahrscheinlichkeit war er schon vorher tot gewesen.
„Noch jemand Hunger? Kann von Hau-Draufs Faust kosten!“, grunzte Un'um missmutig.
Leider hatte er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn auf dem Schiff gab es noch den Kapitän, dessen Status als Elitekrieger Un'um leider zu Gehorsam zwang. Und dieser wollte durchaus Spaß mit dem Morra haben.
„Wieso willst du ihn lebendig behalten?“, bellte er Un'um an.
„Er soll in der Arena Farings kämpfen.“
„Aha,“ stellte der Kapitän fest und näherte sich dem Morra, untersuchte ihn von oben bis unten. Er schien nicht viel von ihm zu halten, noch glauben zu können, dass er ein wehrhafter Krieger war.
„Na wenn er ein Krieger ist, soll er uns das beweisen! Lasst uns einen Kampf veranstalten!“
Ein lautes Johlen ging um die Menge und die Orks waren schnell begeistert, ganz im Gegenteil Un'um. Er fürchtete schon jetzt um seinen Morra. Denn wer er ehrlich war, er glaubte nicht, dass dieser auch nur einen Kampf überlebte. Ihn hier zu verlieren war kein guter Plan. Eine Lösung musste er. Panisch sah sich Un'um um. Du'um! Das war der Plan, natürlich!
„Na gut!“; schrie Un'um schnell und laut, um Aufmerksamkeit zu erlangen, „er wird kämpfen. Und ich habe auch schon einen Gegner. Späher Du'um wird den ersten Kampf bestreiten!“
Dieser war völlig überrascht, aber der frischgebackene Offizier nahm den Späher schnell beiseite.
„Pass auf!“, flüsterte er, „Besiege diesen Morra nicht. Ich möchte, das du mit ihm kämpfst, aber ihm keinen Schaden zufügst, ist das klar?“
Du'um nickte verständig. Froh sich auf ihn verlassen zu können, stapfte Un'um zu dem Morra und sprach ebenfalls leise zu ihm, während er ihn losmachte.
„Pass auf, Du'um ist stark, aber nicht unbesiegbar. Schlag ihn ohnmächtig, dann hast du den Kampf gewonnen und überlebst die Fahrt bis nach Faring. Und komme ja nicht auf dumme Gedanken. Auf dem Schiff sind mehr Orks als du zählen kannst und um die herum nichts als Wasser!“
Damit wandte er sich von dem Morra ab. Es hatte sich schon ein kleiner Ring aus Orks gebildet, der eine Art Mini-Arena auf dem Schiff bildete. Der Morra bekam seinen Stab in die Hand gedrückt.
„Lasst sie kämpfen!“, brüllte der Kapitän einem Gewitterdonner gleich.
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Oparilames schaute diesen Du´um aus grünaufblizenden Augen an. Er spürte es sofort: Das böse war zurück und übernahm das Handeln. Ein innerer Konflikt begann.
<Hau ihn nur ko, hieß es...>
<Ja, tu es, aber mit dem letzten Tritt landet er im Wasser und erstickt - dann nimmst du dir den Kapitän vor...>
<Nein, niemals, das wäre selbstmord!>
<Es ist deine Prüfung vom Schläfer - er will, dass du kämpfst!>
<Aber nicht hier! Er wollte mir den Weg zeigen!>
<Das tut er doch! Den Weg für die Orks!>
<Du bist verrückt!>
<Du ebenfalls!>
<Stimmt - aber ich werde ihn nicht töten!>
<Du hast schoneinmla einen Menschen getötet, er war dein freund!>
<Das warst du, nicht ich! Ich habe ihn in den Sumpf gebracht um ihn zu heilen!>
<Trotzdem, du wirst den Ork ersticken lassen!>
<Nein!>
<Dann tue ich das eben!>
Mit einem wütenden Schrei stürzte er sich auf den Ork schneller als man es für möglich gehalten ahtte, hatte er den Stab wie einen Speer in den Händen und stieß zu. Ein überraschtes Grunzen erklang und der Ork griff ihn an - das Böse spürte die Aura von Du´um, sie bestand aus Zorn und Hass. Oparilames wich soweit zurück wie möglich während der Ork auf ihn zu rannte, der böse Sumpfopa rannte ebenfalls los und benutzte den Stab als Hochsprunggerät. Er landete in den Takelagen und der Ork drehte sofort um und rannte auf ihn zu - er war besser im klettern als dieser besessene Opa. In kürze führte er einen Schlag mit seiner Axt, er traf Oparilames tau und er stürzte und fing sich kurz darauf wieder, den Stab hatte er merkwürdier Weise noch - hielt ihn zwischen seinen Beinen umklammert fest, während er sich aufrichtete.
Der Ork zog ein Messer. Jetzt kombienierte Opasbösheit sich mit der Fangtechnik die Oparilames von Andy erlernt hatte.
Das Messer war auf seine Brust gerichtet und schnellte auf ihn zu - es war noch 4 Meter entfernt, für Opa schien es etwas zwischen schnellem Zeitvergehen und einem langen zeitvergehen zu sein: Wenn er seinen BLick nicht genau auf das Messer richtete war es schnell verloren, wenn er es sah bewegte es sich wie ein normaler schnel gefürhter Faustschlag. Er kniff die AUgen zusammen - das messer war doch tiefer gezielt - noch einen Meter. Er zog blitzschnell die Hand hoch und hielt sie Griff bereit vor sich.
Er fing das messer, ließ erst den Arm nach hinten umknicken udn dann das Handgelenk, er drehte den oberkörper nach hinten - und hatte ein Messer in der Hand - jedoch hatte die Klinge ihn den feinen Hautlappen zwischen Zeige-, und Mittelfinger geschnetten und die Hand schmerzte Heftig.
"Ahrrrg - ich werde dich deine eigene Medizin kosten lassen Mistvieh!" schrei er mit seiner plötzlich harten udn schneidenen Stimme. Der Ork brüllte vor zorn und wut auf.
Oparilames sprang auf ihn zu, der Ork sprang nur eine Sekunde danach mit der Axt in beiden Händen über dem Kopf erhoben, der Schlag traff Oparilames nur knapp, denn er drehte sich in der Luft und die Axt bearbeitete seine Rippen wie einen Baumstamm, dem sie die Rinde abschälte - Opariames kreischte schriller als eine Frau und ließ das Messer los - es flog noch durch den Sprung und erwischte den Ork irgendwo im Oberkörper Oparilames sah nurnoch wie seine linke Hand hochscnellte und dem Ork das Bewusstsein raubte, indem er die Schläfe streifte - der Kampf war vorbei.
"Nein! Das wolte ich nicht!" schrie der nun wieder durch den Schmerz wachgerüttelte Oparilames - der echte - und versank in Schmerz und Pein. Und im Schlaf.
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„Danke Du'um“, murmelte Un'um leise.
Wenige Augenblicke nach dem Kampf war er wieder aufgewacht, aber erst an diesem Morgen kam Un'um dazu, seinen Begleiter dafür zu danken, dem Morra nicht getötet zu haben. Zwar hatte sich dieser nicht schlecht geschlagen, letztendlich hatte er aber nur Glück gehabt, dass Du'um nicht doch einfach mal zugeschlagen hatte. Dieser hatte sich von der erlittenen Verletzung schnell erholt, die kleinen Einschnitte an der Hand waren kaum der Rede wert. Gegen einen auf Leben und Tod kämpfenden Gegner hatte dieser Morra nicht die geringste Chance. Aber das musste ja auch nicht. Er sollte nur so lange halten, bis Un'um seinem neuen Befehlshaber gegenüber stand und er das Geschenk überreichen konnte. Was danach mit dem Morras geschah, war ihm vollkommen gleich.
Du'um nickte als Antwort nur abwesend.
Un'um drehte sich um und trat an die Wanten. An der Unterseite baumelte sein Morra, den Un'um dort wieder gefesselt hatte und der noch schlief, oder immer noch bewusstlos war. Aber er war nicht tot, das spürte der Offizier. Mit seinen Händen stupste er den Morra einmal an, doch dieser rührte sich nicht, baumelte im Takt des Schiffsschaukelns. Sein Kopf hing auf seiner Brust, die an einigen Stellen Schürfwunden aufwies. Seine Kleidung war halb zerschlissen, der Kampf hatte ihn ihn offenbar doch etwas mitgenommen. Aber solange er nicht tot war, war es dem Offizier egal. Bis sie in Faring waren sah er bestimmt wieder halbwegs kampfbereit aus. Und ein paar Wunden und Narben schadeten seinen Aussehen auch nicht.
„Land in Sicht!“
Un'um schaute hinauf, von oben war irgendwo der Ruf erschollen. Dort oben, hoch auf dem ersten Mast, saß ein Ork in einem kleinen Korb und schrie laut. Neugierig blickte Un'um über den Bug des Segelschiffes und erkannte in der Ferne tatsächlich eine dunkle Masse, die sich vom Horizont abhob. Un'um hätte ihr gar keine Aufmerksamkeit geschenkt, hätte er nicht gewusst, dass es Land wäre. Sonst sah es eher aus wie eine Wand aus Regenwolken. Aber er glaubte dem Ausguck. Endlich wieder zurück, endlich hatte diese dreimöndige Reise nach Khorinis ihr Ende gefunden.
„Hau-Drauf, wecke unseren Morra auf. Werfe ihm einen Eimer Seewasser in seine Fresse. Und bitte nur das Wasser, nicht den Eimer!“
Schni Schna Schnaggi
Geändert von Die Orks (19.03.2007 um 19:55 Uhr)
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Oparilames schlief, er spürte irgendwann ein stärkeres Schaukeln, als das der See - er erfuhr nie, dass ein Ork ihn auf seine Lebensqualität überprüft hatte. Er wollte nciht aus der Welt gerissen werden, nicht aus dieser Welt. Einer welt inder es keinen Krieg zwischenden Menschen gab, keine Geheimnisse und kein Misstrauen - im Reich des Schläfers, tief in schöne Träumen befand er sich. Er tanzte um Blumenwiesen und lachte - und dann wachte er auf. Ein Schwall von Meerwasser überschwamm ihn, prustend war er wach und blinzelte hektisch.
Bald schon hatte er sich wieder gefangen, er stand nun neben seinen drei Orkbewachern. Er trug seinen Stab und seine Rüstung sowie alles was er nicht als Waffe benutzte und eingepackt hatte.
Nach gut einerhalben Stunde war das Schiff im seichten Gewäßer angekommen.
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das meer war ruhig und der mond warf sein licht über das wasser. sie folgten immer dem mondlicht und die delphine legten ein schönes tempo vor. natürlich waren sie keine pferde, sie machten nur dann etwas, wenn sie spaß dran hatten. zwischendurch ließen sie das floß auch mal allein, wenn irgendein leckerer heringsschwarm ihr ganzes interesse forderte.
zwischendurch hatten sie eine orkgaleere gesehen, die in die andere richtung segelte. die delphine wollten sofort den kurs wechseln und die galeere begleiten. es kostete blutfeuer einige mühe, die großen fische wieder zu sich zu locken. allerdings kannte sie inzwischen einige laute, die die delphine offenbar auch verstanden.
die fahrt ging recht flott vorwärts. das einzige, was blutfeuer sorgen machte, war die tatsache, dass sie über keine kenntnisse zur navigation verfügte. wenn die sterne am himmel standen, war es einfach. mit hilfe der sterne konnte die geübte jägerin die richtung gut bestimmen, aber wenn die sterne wegwaren? dann war es unmöglich. erst die sonne gab wieder etwas richtung, aber da sie am tage eingeschlafen war und der himmel bedeckt war, hatte sie auch keine vorstellung davon gehabt, wie lange sie geschlafen hatte.
irgendwie musste sie sich auf ihre flinken begleiter verlassen. sie wusste ja auch nicht, in welcher richtung das festland lag. sie hatte zwar die schiffe gesehen, aber ob deren kurs das festland war, konnte sie auch nur spekulieren.
naja, egal, sie musste es eben riskieren. notfalls musste sie eben ein fisch werden und den rest ihres lebens im wasser leben. war ja auch keine so schlechte idee. sie würde dann die orks in die irre leiten, ihre ruder beschädigen und die Sehnen der großen pfeilgeschütze zerschneiden.
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"alea iacta est "
Neugierige Blicke folgten dem Schiff als sie den Hafen verliesen. Dragongirl, die Piratin, hatte das Kommando übernommen und fast alle folgten ihr.
Elendium stand am Bug und schaute aufs Meer hinaus. Er war ganz weit in Gedanken. Der frische Wind und die Seeluft riefen Erinnerungen seiner Kinderzeit hervor. Vor nicht mal 4 Jahren stand er schon einmal auf einem Schiff, das auch von Piraten geführt wurde. Elendium war damals ein Gefangener, der von seinen Eltern verschleppt wurde. Und da er ein guter Sänger war, hatte sich ein alter Pirat sich um ihn gekümmert und ihm die alten Seemannslieder beigebracht. Auch das aufentern und Segelsetzen hatte er lernen müssen. Und oft dafür Schläge bezogen, wenn er nicht schnell genug war. Jetzt war er also wieder auf dem Meer. Doch die Stimmung in der er sich derzeit befand passte nicht zu den sonstigen Empfindungen die er auf See hatte.
Vengard lag schon ausser halb ihrer Sichtweite, selbst die Lichter die sonst die Nacht vertrieben in der Stadt, sah man nicht mehr. Welchen Kurs sie wohl nehmen mussten. Der Magier wusste es nicht. Über ihnen war der Himmel von Wolken schwer verhangen und nicht mal den Mond sahen sie. Elendium konnte kaum 200 Meter weit sehen, so dunkel war es auf dem Meer. Wie wohl das Schiff beschaffen war, was für Kojen gab es? Wie war die Versorgungslage? Waren die Bunker gefüllt und fanden sie was essbares, oder war das Schiff gelöscht und es gab nichts essbares mehr an Bord. Lauter Fragen auf die er keine Antwort fand.
Bei den Piraten dauerte die Proviantversorgung fast drei Tage für längere Fahrte. Doch wie lange dauerte die Überahrt nach Khorinis? Er wurde ja mit dem Rest der Magier hier nach Myrtana teleportiert.
Später stand er immer noch im Bug und hing seinen Gedanken nach. War es richtig hier auf ein Abenteuer zu sein? Hätte er nicht lieber in Nordmar bei Lopadas bleiben sollen? Elendium plagten Zweifel.
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Alea iacta est
"Wieder einmal auf ´nem Schiff. So langsam werd ich ja noch zum Seebären!" murrte Zas, am Heck des gestohlenen Schiffes stehend.
Er sah über´s Meer Hinaus zurück in Richtung Vengard. So sehr sich der Hüne auch darauf freute Khorinis wieder zu sehen, so viel Angst hatte er auch die Zerstörung durch die Orks in seinen Gedanken noch einmal zu erleben.
Dazu kamen noch etliche Zweifel, ob es Richtig war, mit Golsir mit zu gehen.
Als ob er gerufen wurde stand sein ehemaliger Schüler schon hinter ihm.
"Ich wollte mich noch einmal bei allen bedanken die mir helfen wollen meinen Bruder wieder zur Vernunft zu bringen."
"Naja, ich fing an mich in Vengard zu langweilen. Auf Khorinis gibt es wenigstens noch ein paar Abenteuer!" grinste der Meisterschütze.
"Naja, trotzdem danke!" betreten drehte Golsir sich um und ging in Richtung des Bugs.
"Wir werden sehen was dieses Abenteuer bringt!" seufzte der Rebell und wandte sich wieder dem Meer zu.
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"alea iacta est"
Nigel stand am Bug, der frische Wind wehte ihm ins Gesicht. Nun war ein Umkehren zu spät, doch daran dachte Nigel nicht. Er wird seinen Freund nicht im Stich lassen, ebenso wie Golsir ihn nie im Stich lassen würde. Außerdem wollte Nigel wissen, was aus Khorinis geworden ist.
Der kleine Trupp um Golsir war gar nicht mal so klein. Viele bekannte Gesichter waren unter ihnen, doch die Gesichter von zwei Männern und einer Frau hatte er noch nie gesehen. Die Frau schien sich sehr gut mit Schiffen auszukennen, denn sie leitete das Schiff. Ihnen ist es tatsächlich gelungen, ein Schiff vom König zu stehlen. Er hoffte, dass das keine Konsequenzen hatte, wenn sie zurückkehren sollten. Sie würden zurückkehren, und was sollte man schon machen.
Wir retten die Welt und haben es uns nur ausgeliehen Nigel musste unwillkürlich grinsen. Retter der Welt Das war doch mal ein Titel, der Nigel gerecht wurde.
Das Schiff war notdürtig beladen mit Pökelfleisch, Brot und Wasser. Hängematten für die Gefährten gab es auch genug. Die Reise war gesichert, doch was dann kam wusste keiner. Deshalb liess Nigel auch das Fragen sein. Früher oder später würde er es wissen.
Mit dem Rücken an der Reling beobachtete der Knappe das Treiben auf dem Boot. An dem Steuer stand ein junger Mann, ebenfalls für Nigel unbekannt.
Einige, darunter Golsir, waren unter Deck und planten das weitere Vorgehen.
Der Schwarzhaarige hielt es nicht für nötig. dort anwesend zu sein. Wissen würde er es irgendwann sowieso.
Graue Wolken bedeckten den Himmel und Nigel spührte einen Tropfen. Es fing an zu nieseln. Langsam begab sich der Knappe unter Deck. Sicherlich gab es etwas, wobei Nigel helfen konnte.
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alea iacta est
Corwyn saß am Heck des gestohlenen Schiffes und ließ sich nass regnen. Das Nass-Regnen-Lassen war durchaus eine der Lieblingsbeschäftigungen des Magiers, denn es war nur mit sehr geringer (um nicht zu sagen gar keiner) Anstrenung für ihn verbunden. Auch nass wurde er nicht, da seine Adeptenrobe ein paar 'magische Finessen' zu bieten hat. Zum Beispiel war sie weitestgehend wasserabweisend. Seine große, blaue Kapuze über den Kopf gezogen beobachtete er die Wellen, die sich hinter ihrem Schiff aufstoben. Auf Deck waren nur wenige Männer zu sehen. Knapp eine handvoll Seeleute sorgte dafür, dass alles seinen Lauf nahm und ihr Schiff nach Khorinis nahm. Dragonsgirl, dir wohl irgendwie die Rolle der Steuerfrau eingenommen zu haben schien, war unter Deck etwas essen. Ein schmutziger Mann mittleren Alters sicherte derweil das Ruder. Doch all das geschah hinter dem Rücken des Magiers. Er befand sich in der Welt seiner Gedanken.
Was würde sie erwarten?, war die eine große Frage, die ihm nicht aus dem Kopf ging, auch wen er versuchte sich zu verdrängen. Eine klare Antwort würde er vor ihrer Antwort nicht haben. Mit einem gestohlenen Schiff zurück zur Insel!, ging es ihm durch den Kopf. UNd ich habe ihnen das auch noch durch mein Tun ermöglicht. Aber es diente dem Gleichgewicht und ich bin schließlich nur den Gesetzen Adanos verpflichtet. Nicht dne Gesetzen der Rotröcke! Er grinste, obwohl er sich noch immer etwas erschöpft von dem gestrigen Zauber fühlte und seine Laune deswegen nur unter Umständen erträglich war. Da fasst ihn plötzlich jemand an der Schulter. Es war Dragonsgirl. Er hatte ihre Schritte nicht gehört, da das leise und monotone Rauschen des Regens ihre Schirtte übertönt hatte. "Willst du nicht auch etwas essen gehen?", fragte sie nahezu mütterlich. Corwyn war froh über den sanften, warmen Ton, den die ehemalige (oder auch wieder eingestiegene) Piratin anschlug. Sie kam ihm ein bischen so vor, wie eine Mutter die er nie gehabt hatte, obwohl sie doch eher nur eine Freundin war.
Corwyn begab sich jedoch hinab unter Deck, wo es trockener und wärmer war. In der Kajüte wurde Pökelfleisch serviert. Der Magus holte sich eine Portion und nahm neben einem Gardisten Platz, der sich als Zasamalel vorstellte. Während er mehr oder weniger genüsslich speiste, versuchte er, mit dem Mann ins Gespräch zu kommen. "Und? In welcher Gilde seid ihr tätig?", fragte er, wobei ihm die Unsinnigkeit seiner Frage erst klar wurde, als er sie ausgesprochen hatte. "Ich bin Gardist in den Reihen Innos'. Desweiteren stelle ich Bögen her. Und ihr?", fragte sein Gesprächspartner retorisch. "Ich? Ich ein Magier des Wassers. Außerdem bin ich Lehrmeister für die Magie meines Gottes. Aber ihr sagtet, ihr seid Bogner? Das ist interessant. Ich selbst wollte nämlich auch einmal Bogner werden, aber irgendwie lag dort nicht meine Begabung. Erzählt mir doch mehr über euer Handwerk." Eine ganze Weile lang erzählte Zasamalel dem Magus über das Leben eines Bogners und der Magus hörte ihm aufmerksam zu. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er damals im Kloster gewesen war und von Schnarcher hatte lernen wollen, wie es war ein Bogner zu sein. Das waren noch Zeiten..., dachte er und zündete sich einen Stengel Tabak an.
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Quest: "Alea iacta est"
Ohne großes Aufsehen zu erregen schlich sich der Nomade durch den hinteren Teil des Schiffes hindurch, damit er ohne bemerkt zu werden nach oben in das Krähennest gelangen konnte. Ein paar der Mannschaft waren im Speiseraum, wo sie billiges Pökelfleisch so wie Trockenbrot, das Standardrepertoi der Hochseeküche verschlungen. Slim selbst war nicht hungrig, seine Nacht im Laderaum des gestohlenen Schiffes hatte ihm einen schönen saftigen Schinken, sowie Fladenbrot eingebracht, was minder gut versteckt in einer Truhe lag, wo sie für den Blondschopf leichte Beute war. Irgendwann würde er den anderen Mitgliedern der Crew etwas davon abgeben, doch erstmal wollte er sich an den Früchten seiner Arbeit erlaben, schließlich hätten die anderen solche Speisen ohne ihn bestimmt nie gefunden.
Mittlerweile hatte es der Waffenschmied sogar geschafft den Großteil des Trupps beim Namen zu kennen, da waren Dragonsgirl, Corwyn und Andy, sie waren allesamt, wie der Blondschopf selbst, Mitglieder des Wüstenvolkes. Über die anderen war er sich nicht so sicher, doch außer Golsir und Elendium, hatte er noch Bekanntschaft mit Antgar und einem Typen dessen Namen mit Z anfing, doch Slim wusste nicht wie genau er hieß, irgendwas wie Zasalamel oder so. Die anderen würde er im Laufe der Mission schon kennen lernen, darüber machte er sich keine Sorgen, die Reise hatte ja gerade erst angefangen.
Doch irgendwie schien das schlechte Wetter ein Omen für die folgenden Tage zu sein, der Himmel war so grau wie das Fell eines Schattenlaüfers, und der Regen ließ einfach nicht nach. Deswegen schien es dumm auf dem Krähennest, der von keinerlei Witterung geschützt war, auf die Besserung des Wetters zu warten, doch Slim hatte seine Gründe. Zu oft hatte ihn eine Welle in den letzten Stunden überrascht, sodass er keine Zeit hatte sein Gesicht zu verdecken, das Resultat waren brennende Augen, und eine rauhe Schicht auf seiner Haut, der von dem Salz in dem Wasser stammte. Hier oben war der Nomade vor den Wassermassen sicher, wenn es auch recht schaukelig war, doch zumindestens war ihm nicht seekrank, bei seiner Erfahrung auf dem Meer war es gut möglich. Trotz des hin und herschaukelns wollte sich der Waffenschmied ein wenig ausruhen, um sicherzustellen dass er nicht aus dem Krähennest rausfiel musste er nur ein Seil um seinen Torso binden, der dann am Mast befestigt war.
Schon war der Blondschopf halbwegs im Halbschlaf, da rief ihn eine Stimme. “Was wie wo wer, ach du bist es Golsir warte ich komme runter.“, seufzte er dem Soldaten entgegen, das war im müden Zustand leichter gesagt als getan, doch das Seil dass er zur Sicherheit angebunden hatte half ziemlich doll, und bewahrte denn Wüstensohn davor abzustürzen.
Geändert von Slim Shady. (21.03.2007 um 18:33 Uhr)
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alea iacta est
Die Nacht war irgendwann auch zu Ende und dem Magier wurde es nun kühl am Bug. Aus diesem Grund hatte er sich einen trockenen Platz für ein Nickerchen gesucht und im Laderaum gefunden. Es war nicht der bequemste Platz, doch besser wie keiner. Nach etwa drei Stunden wachte er verschreckt auf und schaute einer sehr seltsamen Erscheinung in die Augen. Es war ein Wesen Beliars, sehr defomiert, der Kopf sass vorne auf der Brust und dort wo normalerweise der Kopf sich befand sprudelte Blut. Eilig formte der Magier einen Feuerpfeil und jagte sie der Erscheinung entgegen, doch zu seinem Erstaunen passierte gar nichts. Also sprang der Magier auf die Füsse und überlegte wie er das Wesen vernichten konnte, als er ein schauriges Lachen hörte und sich die Erscheinung verflüchtigte.
Geschockt von diesem Erlebnis verlies Elendium den Laderaum und begab sich an Deck. Scheinbar war er nicht der Einzige dem das eben passiert war. Es standen doch noch mehr ratlos dreinblickende Mitglieder der Reise an Oberdeck und berieten sich, was das gewesen war.
Nur die, die an Oberdeck gewesen waren, schienen keine Heimsuchung gehabt zu haben. So als benötigten diese Wesen das Schummerlicht oder gar die Dunkelheit.
Noch Regnete es und der Feuermagier überlegte was er nun machen könnte. Von unten roch es nach Pökelfleisch und da rührte sich der Hunger in seinem Mageninneren. Also begab sich Elendium zum Essen und suchte sich Abseits einen ruhigen Platz als er Andy auf sich zukommen sah. "Hallo Elendium, du treibst dich auch überall rum. Ich dachte du wärest in Nordmar" begrüsste ihn Andy.
"Innos zum Grusse Andy, ja normalerweise wäre ich im Kloster. Doch der Rat hat uns im Kloster einen Boten zugesand und uns über diese Unregelmässigkeit informiert. Der Magier Lopadas, mein Lehrmeister, hat mich dann dazu auserkoren euch zu begleiten." antwortete der Feuermagier.
"Aber wieso trägst du denn deine Robe nicht?" erkundigte sich der junge Mann weiter.
" Der Jagdrock ist einfach bequemer und nicht jeder erkennt mich dann als Feuermagier. Ausser dem Adanosdiener und der Piratin kennt mich ja jeder. Und wenn die Zeit reif ist, werde ich meine Robe anziehen. Hättest du erwartet das wir uns so schnell wieder sehen?" fragte der Wildhüter der Gilde Innos seinen Gegenüber.
"Nicht wirklich, aber Innos Wege sind unergründlich" begam der Feuermagier als Antwort.
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"alea iacta est"
"Ach was, bleib mir ja da oben, sonst brichst du dir noch das Genick!", rief Golsir dem Ausguck Slim lachend nach oben. Dort schien der Wind viel stärker zu gehen, denn die Haare des Nomaden waren völlig zerzaust und hingen ihm hinderlich im Gesicht. Der Knappe war zufrieden mit dem Eifer seiner Leute, denn wer sich freiwillig in diese Höhen begab, muss wahrhaft ein furchtloser Gefährte sein. Nun musste auch er seine Höhenangst überwinden und rauf zu dem Nomaden klettern, denn er hatte eine wichtige Frage für ihn parat. Golsir fühlte sich sehr unsicher, wie er den Orks begegnen sollte. Er hatte nur das Bogenschießen gemeistert und im Einhand-Kampf war er der absolute Anfänger. Was also, wenn einer der Grünhäute durch den Pfeilhagel seiner Schützen gelangt und der Knappe sich im Nahkampf stellen müsste? Genau, ein Tischler weniger... so wollte er von Slim, der seines Wissens nach Lehrmeister des Schwertkampfes war, wissen, ob er noch Zeit für einen Schüler hätte. Interessanter als im Krähennest rumzusitzen ist das sicher allemal...
"Bist du dir da auch ganz sicher?", hakte Slim bei Golsir nach, als sich dieser schon oben im Ausguck befand und den Nomaden gefragt hatte. "Ich meine, so eine Ausbildung zum Meister ist nichts für Leute mit wenig Freizeit. Also, ich frage dich noch mal: Sicher?"
"Jup, aber völlig!", ginste Golsir und sah -als er seinen Blick schweifen ließ- gerade noch Corvax am Bug vorbei fliegen. In letzter Zeit war der Knappe irgendwie nicht mehr recht bei der Sache.
"Sehr schön, dann kannst du dich nun als mein Schüler ansehen." Freundschaftlich klopfte der Nomade dem Innosler auf die Schulter, welcher es kurz darauf nachtat.
Als dies nun auch geklärt war, verließ Golsir das Krähennest wieder und kletterte erneut auf peinlichste vorsichtig an den Seilen des Mastes hinunter. Den letzten Meter sprang er ab.
Unten aufgekommen, erfasste den Knappen plötzlich ein schrecklicher Hunger. Nur wusste er nicht, wo der Essensraum, Kajüte genannt, oder? Argh, ich sollte mir ein Buch über das Seefahren zulegen, des Schiffes war. Vorn oder hinten, Bug oder Heck... oder so - ich sehe, das Buch wird immer nötiger.. Schließlich beschloss er, einfach zu raten.
Golsir schnallte seinen Köcher fester um die Brust und schritt nun zu irgend einem Ende des Schiffes, öffnete die Tür und trat ein.
Stockschwarze Finsternis umhüllte ihn zunächst, als er sich im Hinteren Teil befand- kein wunder, es war später Abend und auf dem Meer war die Sonne nur noch ein heller Streifen am Horizont- Doch fand er eine Fackel, die leider Gottes erloschen war. Auch hatte Golsir nichts zum Anzünden.
Schließlich beschloss der Tischler, einfach blind durch den Flur zu laufen und die Vorratskammer zu suchen.
Auch fand er diese -vermeintliche- und schlug die Tür auf. Ein fahler Lichtstahl drang durch ein kleines Dachfenster in den Raum und beleuchtete das Innere. Nur leider bestand dies nicht aus Nahrung. Verdammt, dann wird die Kammer auf der anderen Seite sein...
Mit diesen Gedanken schloss Golsir die Tür, wand sich um und wollte gehen. Doch was er da sah, ließ ihn laut aufschreien...
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"alea iacta est"
Die Überfahrt machte einen Müde, verdammt Müde. Die bisherige Reise auf dem Schiff verbrachte er fast nur schnarchend in seiner kleinen Kabine und wartete darauf, dass sie endlich mal ankommen würden. Ruhig lag er in der Hängematte und schnarchte so laut, als ob er die ganzen Wälder Vengards abholzen wollte, eine kleine Öllampe brannte neben seiner Hängematte auf einer Tonne und die Flamme bewegte sich mit jedem seiner tiefen Atemzüge. Doch plötzlich war da mehr, ein Keuchen, ein Stöhnen. „Lass mich noch etwas schlafen“, murmelte er im Schlaf und wedelte etwas mit seinen Armen umher. Das Keuchen kam näher, Sekunde zu Sekunde wurde es lauter und übertönte schon fast sein abartig lautes Schnarchen. Jetzt stand das Wesen direkt über ihm und keuchte direkt in sein Ohr, er bekam eine leichte Gänsehaut, und wedelte weiter mit den Armen umher. „Lass mich in Ruhe“, brüllte er durch den Raum. Endlich wurde er von der ganzen Stöhnerei wach und öffnete langsam die Augen. „Kann ein armer Soldat hier noch nicht mal, WOOH“, kam es aus ihm heraus, als er in das Antlitz seines Gegenübers sah, vor lauter Schreck plumpste er aus der Hängematte und fiel krachend auf den Holzboden. Das Wesen vor ihm gehörte eindeutig mehrere Metern unter die Erde. Während ein Arm komplett fehlte war der andere faulig grau gefärbt, der Körper war eine einzige Verunstaltung. Wo eigentlich der Bauch sein sollte prangte ein tiefes Loch, wo das rechte Auge seinen Platz hatte war nur eine leere Augenhöhle zu sehen und der Schädel schien auch nicht ganz komplett.
Das Wesen kam ihm wieder näher und schwenkte seinen fauligen Arm nach ihm aus, es keuchte weiter und kam den in die Enge geratenen Waffenschmied immer näher.
„Was in dreiteufels Namen“, dachte er sich und überlegte schnell, was er als nächstes tun konnte. „Wenn mich diese Bestie berührt bekomme ich noch die Pest oder schlimmeres, wo ist mein Schwert, verdammt, wo ist mein Schwert?“
Schnell sprang er auf und entkam den giftigen Griff der Bestie. Ohne zu zögern rannte er zum anderen Teil des Raumes und durchwühlte seine am gestrigen Abend halbherzig in die Truhe gelegten Sachen nach seinem Schwert. Wieder kam die Bestie näher, jetzt musste er sich beeilen. Er schmiss seine Ersatzklamotten aus der Truhe und packte endlich den vertrauten Griff seines Schwertes. Mit einer glänzenden Parade zog er es aus der Scheide und visierte den Arm der Bestie an. Sie konnte gar nicht reagieren, da sauste schon die Klinge auf das Wesen hinab und bewirkte … nichts, gar nichts. Nicht das geringste Anzeichen eines Treffers. Ungläubig riss er die Klinge erneut in die Höhe und holte erneut aus, diesmal wollte er einen Kopf rollen sehen. Er packte das Schwert fester und vollführte erneut einen Hieb, der genau wie der erste ins Leere ging, als wäre das Wesen nur Luft. Jetzt kam ihm der Gedanke, war das alles nur ein Traum? Es schien so real, so unglaublich real. Ungläubig kniff er sich einmal in den Arm und schrie auf. „Doch kein Traum?“, wunderte er sich. „Aber was zur Hölle ist das?“
Das Wesen hatte die Gelegenheit genutzt und war nun direkt vor ihm, er hatte es gar nicht mehr beachtet, er war sich sicher, dass das nur ein Träum sei. Der Arm des Wesens kam seinem Körper näher und durchdrang ihn ebenso mühelos wie sein Schwert den Körper des Wesens. Immer wieder attackierte das Wesen erneut und immer wieder passierte nichts. Gebannt sah er zu, wie es sich abmühte, wie es immer wieder ausholte und es trotzdem nichts brachte. Er lächelte schon fast, aber es war mehr ein Lächeln aus purer Unwissenheit, was dieses Rätsel zu bedeuten hatte.
Er überlegte weiter, als plötzlich ein Schrei aus einem anderen Teil des Schiffes zu ihm drang. Er drehte sich kurz um und als wieder zum Wesen blickte war es weg, wie aufgelöst. Einen Moment hielt er noch inne, doch dann packte er sein Schwert wieder fester und rannte zum Ursprung des Schreis. Würde ihn dort wieder so ein Wesen erwarten, doch was ihn viel mehr interessierte, wo kamen die her und was hatte das zu bedeuten? Hoffentlich würde er das bald herausfinden.
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alea iacta est
Der Magier hatte sich mittlerweile von dem freundlichen Mann namens Zasamalel verabschiedet und saß auf einem kleinen Schemel unter Deck in dem Zimmer, in dem er auch seine Koje hatte und las in einem Buch über die Bannung der alten Magie in Pergamentrollen.
[...] Bei der Herstellung des Papiers, auf dass die Zaubersrpüche gebannt werden sollen, ist im Großen und Ganzen nicht viel zu achten. Es kann gewöhnliches Pergament verwendet werden, da diese den Anforderungen des einmaligen Gebrauchs genügen und als Katalisator durch die geringe Masse gut geeignet sind. [...]
Er war so vertieft in die Zeilen, dass es ihn gar nicht störte als ihm plötzlich ein schräg stehender und faulig aussehender Kopf über die Schulter schielt. Erst nach einer Sekunde der Verwirrung realisierte er, dass da was war. Erschreckt sprang er auf. Das Buch fiel auf den Boden und rutschte unter den Tisch. Corwyn machte einen Satz und hatte sofort einen Zauber parat. Die Kreatur hingegen grausames Lachen auf den Lippen. Grausam, kalt und wahnsinnig. Muahahaha..., hallte es in dem Kopf des Magus. Ein Kugelhagel aus Eis rauschte auf die verstümmelte Missgestalt zu. Erst jetzt besah sich Corwyn das Wesen genauer. Die Gliedmaßen endeten in blutigen Stümmeln, von den Hautfetzen herabhingen. Das Gesicht war eine Fratze, zerstümmelt und misgebildet. Der Rücken wölbte sich in einem unförmigem Buckel zur Seite weg. Die Eiskugeln prasselten gegen die Wand hinter der Gestalt. Diese löste sich langsam auf. Kehre um Magier des Wassers... Die Stimme war nur ein Keuchen. Du bist ein mächtiger Mann. Bring die anderen Leute zur Umkehr. Wahre ihre Leben. Oder willst du ihren Toc verschulden? Mit einem leiser werdenden Lachen verschwand die Stimme aus seinem Kopf. Überstürzt verließ er das Zimmer, um in die Kajüte zu stürzen. Andy saß dort mit einem Diener Innos'. Ob Krieger oder Magier vermochte Corwyn nicht zu sagen. "Habt ihr es auch gesehen?" "Ja, haben wir", antwortete der Innosdiener. "Setz dich zu uns und erzähl wie's bei dir war", sagte Andy und wies auf die Bank. Corwyn setzte sich und begann zu erzählen. Andy und der Innosdiener hörten geduldig zu. Als Corwyn endete ergiff der Rotrock das Wort. "Bei mir war es ähnlich. Aber wollen wir uns nicht erstmal bekannt machen? Ich bin Elendium, Magier des Feuers." Etwas beschämt stellte Corwyn sich vor. In der Hast hatte er einfach vergessen, sich zu begrüßen. "Sehr erfreut", erwiederte Elendium also wiederum und reichte ihm die Hand. Dann erzählte er, wie er von einem Wesen Beliars heimgesucht worden war. Wenig später öffnete sich die Tür zur Kajüte erneut. Wahrscheinlich noch jemand mit einer Erscheinung...
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Quest: "Alea iacta est"
Von irgendwoher hörte er Schreie, der Waffenknecht mit dem er vor kurzer Zeit noch gesprochen hatte schien verrückt, und auf Personen schießend, durch das Boot zu kämmen. Doch diese Personen, dass waren mehr die ursprüngliche Mannschaft, wer waren die. Erst jetzt konnte er sehen was wirklich geschah, die Kreaturen, die der Nomade nicht genau identifizieren konnte, waren transparent, die Pfeile von Golsir, die sie eigentlich treffen sollten glitten sanft durch die Haut hindurch, als ob es Nebelillusionen wären. So schnell es mit einem um den Torso gebundenen Seil nur ging versuchte sich der Blondschopf seinen Weg nach unten zu sichern, doch dort, an dem Mast hängend war eine Bestie, mit verkrüppeltem Gesicht und nur einem Bein, als ob alte Körperteile wieder zusammengepflickt worden waren um diese Kreaturen zu erschaffen. Beim Anblick fiel der Wegelagerer beinahe vom Mast, doch er konnte sich noch halten und versuchte jetzt dem Monster einen Tritt zu verpassen, doch sein Fuß glitt mitten durch die Nebelschwadn hindurch, gefolgt von dem gesamten Körper des Mannes, dessen Fehltritt in die Tiefe beschleunigte. Zum Glück für ihn war diese “Tiefe“ nur drei Fuß hoch, trotzdem hätte er sich bei seinem Fall leicht verletzen können.
Gerade wollter der Blondschopf sich aufrichten, da surrte ein Pfeil knapp an seiner Schulter vorbei, wenn Golsir so weiter machte, dann würde er noch alle umbringen, jemand musste ihn stoppen. So gut wie es geduckt nur ging rannte der Nomade in Richtung Soldat, doch dieser schwankte umher, beim Versuch eines dieser Zombies zu treffen. Jetzt war der Moment, mit all seiner Kraft riss Slim den Braunhaarigen zu Boden, der Pfeil verfehlte in nur knapp, und riss ein kleines Loch in eines der Segel.
“Hör auf damit Golsir, damit wirst du die nicht los“, schrie er durch den Regen hindurch. Der am Boden liegende schien sich erst jetzt zu beruhigen, Slim selbst war ein bisschen mulmig in der Magengegend. Was waren diees Monster, aber vor allem wer hatte sie geschickt? “Danke Mann, man ich hatte echt Angst“; hechelte Golsir, “Lass uns in die Kajüte gehen, dort können wir besprechen was wir gegen diese Viecher machen sollen.“
Der Blondschopf befolgte den Befehl des Soldatens ohne Wiederrede, doch er bezweifelte dass eine einfach Schiffstür dies Kreaturen Beliars aufhalten konnte. Dennoch war der Speiseraum besser geeignet um einen Plan zu entwickeln.
“Also, ich glaube zwar die meisten haben schon Bekanntschaft mit unseren Besuchern gemacht, doch auch diejenigen die noch nichts bemerkt sollten gewarnt werden, am besten trommeln wir sie alle zusammen“, befahl der Waffenknecht kurz, eins musste man ihm lassen, dafür dass er gerade wie wild mit einem Bogen rumgeschossen hatte, hielt er sich ziemlich gut, und sein Organisationsvermögen war wie man es von einem Mitglied der Garde erwartete. Eilig hetzte der Nomade zur Schiffsglocke, die er auch gleich mit einem Zug betätigte. “Kommt alle in die Kajüte, ich wiederhole alle in die Kajüte, weiteres wird dort verkündigt“, rief er in die Dunkelheit, ob jemand kommen würde, wusste er nicht.
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"alea iacta est"
Es war dunkel geworden. Der letzte Rest der Sonne war hinterm Horizont verschwunden, nur noch ein paar rotleuchtende Wolken waren am Horizont. Doch das alles nahm Nigel nicht wahr. Der Knappe schlug mit seinem Schwert Luftlöcher. Ok, er sah tote Leichen vor sich herumtanzen. Diese Toten schienen aber entweder eine Halluzination oder Geister zu sein. Hatte Nigel den Verstand verloren? Aber er hatte doch nichts gemacht... Verwundert schlug er immer wieder durch die grinsenden Fratzen. Es schienen doch keine Halluzinationen zu sein. Nicht nur er schlug durch die Geister. Aber für Geister waren sie echt zu hässlich. Hatte sich Nigel Geister weiß vorgestellt, war sein erster Kontakt mit einer solchen Erscheinung diese. Schon völlig aus der Puste, stellte der Knappe fest, dass diese was zum Henker sind das nicht anrichteten. Statt sinnlos durch die Luft zu schlagen und sich somit zu entkräftigen, wäre es doch sinnvoller, wenn man diese Erscheinungen ignoriert. Unsicher steckte er Anthros wieder weg. Der Schwarzhaarige ballte die Faust und schlug mit ganzer Kraft in das Gesicht dieser Erscheinung, welches ihn hässlich angrinste. Doch er schlug ins Leere und durch die Wucht stolperte Nigel nach vorn. Er stand nun im Gespenst - ja es ist jetzt ein Gespenst. Recht wohl war ihm dabei nicht, aber er spürte nichts. Seine Nervosität sank. Amüsiert beobachtete er die anderen. Immer mehr gaben es auf und erkannten die Sinnlosigkeit der Tätigkeit, die sie eben noch vollbracht hatten. Auf einmal hörte er ein Läuten. Neugierig ging er mit den anderen hinunter, dem Ursprung des Geräusches hinterher. Golsir und andere, Nigel unbekannte Personen, waren in einer recht großen Kajüte zusammen. Als sich alle, zwölf waren es, glaubte Nigel, richtig gezählt zu haben, in dem Raum versammelt hatten, begann Golsir zu sprechen.
"Wie ihr alle schon mitbekommen habt, haben wir Mitreisende" -ein allgemeines Lachen ging durch die Runde. "Wie wiederum auch die meisten schon feststellen konnten, können wir gegen diese ungeheuren Erscheinungen nicht ausrichten. Doch wie es scheint, tun diese Wesen uns nichts. Deswegen schlage Ich vor, dass wir einfach unsere Tätigkeiten nachgehen und diese Dinger, hat jemand einen Namen?" Niemand wusste einen und so fuhr Golsir fort. "So, wir sollten diese Dinger einfach ignorieren."
Ein Nicken machte die Runde und nach und nach leerte sich der Raum. Nigel würde sehen, ob es was zu tun gäbe...
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"alea iacta est"
Müde und erschöpft hielt er sich an der Reling fest , und schaute der gerade untergegangenen Sonne nach, in der Hoffnung sie würde wieder auftauchen. Natürlich tet sie nichts der gleichen. Doofe Sonne. der Knappe nahm einen tiefen Zug Wasser, und schnappte sich wieder den Speer, den er zu Boden geworfen hatte, weil es ihn vor Übelkeit kaum noch auf den Beinen gehalten hatte. Jetzt aber holte ihn der Kampfgeist weider auf die Beine, und er stürzte sich mit wieder aufgeflammten kampfgeist auf den Boden, um seine extrem kompklexe aufgabe zu einem erfolg reichen Ende zu bringen. Seine Aufgabe forderte nicht nur Scharfsinn, sondern auch Ausdauer und stärke: Liegestütz.
Und hoch, wieder runter , wieder hoch...
so ging es weiter, anscheiend ewig, doch der Schmied hatte keine sonderlich großen Probleme mit dieser Art krafttraining. Deswegen konnte er es sich auch leisten, sich nicht hundert Prozentig auf die Übungen zu konzentrieren, sondern mit den gedanken ab zu schweifen, und den gestrigen Tag , der für ihn äußerst erfolgreich gewesen war, in Gedanken nochmals zu durchleben.
früh war er aufgestanden, um Antgar zu suchen und ihn zu fragen , wann es denn endlch los ginge. nachdem er seinen Lehrmeister aber nicht gefunden hatte, und ratlos in die hafenkneipe gegangen war, war er auf Corwyn und Dragnonsgirl gestoßen, die auf den Weg zu Golsirs neuer Tischlerei waren. Dort war er später auf einige andere Personen getroffen, wie zum Beispiel Golsir selbst, Antgar, Zasamalel und Andy, und außerdem einige andere Kämpfer, deren namen ihmnicht mehr ganz geläufig waren.
Auf dem weg in Richtung der Tischlerei war er erneut zum Trainingsplatz gegangen, und hatte mit Aatgar eine trainingseinhait in Form eines Zweiskampfes ein geschoben. Silohtar war alles zu schnell gegangen, er erinnerte sich nur noch an große schmerzen und ein Glücksgefühl, das er als den sieg interpretierte.
Fertig! Endlich. Antgar schien auf etwas aufmeksam geworden. neugierid trat der südländer hinzu...
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"alea iacta est "
Die Überfahrt ermöglichte nicht gerade viele Möglich keiten um sich abzulenken aber zu Glück hatte er seinen Schüler den er etwas Quälen konnte .
,,Los komm das soll eine Liegestütze sein ,das macht ja ein Hängebauchschwein besser.,,
Jetzt verstand er erst warum die anderen Lehrmeister diese Leibes Übungen so mochten , aber für einen übungskampf war es ihm auf den Schiff bei all den Personen zu gefährlich. Und die Schwankende See hätte dies sowieso gefährlicher gemacht. Und eine Verwundung konnte weder er noch ein anderes Mitglied auf dieser Reise gebrauchen. Er blickte auf dem sich auf den Schiffsplanken Quälenden Silothar,als ihm ein seltsame Gestalt am Heck des Schiffes auf fiel. Wer ist das fragte er sich und lies seinen Schüler außer auch und lief auf den Seltsamen Kerl zu. Er hörte laut die Stimmen der anderen , Weg , hau ab , und Sonstige rufe. Er schaute kurz zu ihnen sah aber nur wie diese mit Ihren Schwertern oder Bögen in der Luft rumfuchtelten. Er stutze Kurz ,hierum würde er sich später kümmern er wollte nun erst mal wissen wer hier ungebeten an Bord war.
,,Wie seit ihr an Bord gekommen und wer seit ihr .,,
Fragte er die Gestalt die in einen von Motten zerfressenen Mantel an der Reling stand und auf Meer blickte. Kleine Antwort , Langsam zog er sein Schwert ,seine Gelfe stand immer noch am Hauptmast ,mit ihr in der Hand wäre es ihm wohler gewesen. Er wieder holte noch mal seine Frage und hielt das Schwert zum hieb bereit. Als sich langsam der Kerl umdrehte, Antgar wich zurück. Beim Anblick dieses Wesens, er blickte in ein Gesicht dem beide Augen und ein teil des Fleisches des Unterkiefers fehlte. Bei INNOS ,sagte er und holte zum Schlag gegen diese Monster aus , nein wie konnte dies sein Schlag verfehlte das Ziel. Die Schaurige Gestalt zog nun mit ihrer knöchernen Hand einen Schnäbel und holte aus zum Schlag . Antgar wich den Schlägen aus und versuchte dies zu Blocken .Entsetzt stellte er fest das dar schäbel seines Gegners durch sein Schwert glitt. Panikartig machte er einige Schritte zurück. Verdammt was war das für ein Wessen, entsetzt hob er das Schwert und holte aus sein Schlag glitt durch diese Gestalt ohne das diese nur zuckte .Noch einhieb und wieder das Selbe Ergebnis. Der schäbel des Wesens schaute auf ihn zu und glitt wieder durch sein zum blocken gehaltenes Schwert. Ein Augenblick der Angst und eingedanken an seine Liebste. War es das sein Leben ,doch der Schäbel glitt durch seinen Körper ohne das er nur einen Schmerz verspürte,erblickte an sich hinunter und wartete das sich sein Körper in zwei Hälften teilte .Doch nichts der gleichen passierte er Steiß sein Schwert in die Planken und wieder traf ihn ein vermeidlicher Schlag der durch seinen Arm ging. Doch auch dieser fiel nicht wie erwartet zu Boden. Ein lachen überkam ihn und er sacke Lachend zusammen ,des Wahnes nahe blickte er auf die ihn einschlagende Gestalt,und Steiß ein Verrücktes lachen aus .
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„Kein Land, nirgendwo.“
Lunovis sprach zu sich selbst und seufzte dabei tief. Und er hatte auch nur laut gesprochen, um danach laut seufzen zu können. Er hatte gehofft, seine Laune würde sich dadurch bessern. Denn wozu sonst diente lautes Seufzen? Aber es war niemand da, der es hören konnte. Und so besserte sich seine Laune auch nicht einen Deut.
Der Magier stand alleine am Bug der Isabel und umklammerte mit seiner rechten Hand den Fockstag, der rhythmisch vibrierte. Das war auch kein Wunder, denn der aufbrausende Wind zerrte heftig an dem Rahsegel, doch der Mast hielt. Noch war es kein Sturm. Doch die Wolken verhießen nichts gutes. Schon den ganzen Tag hingen sie so tief am Himmel, dass man sie fast mit den Händen greifen konnte. Gleichzeitig waren die Wolkenmassen in ein dunkles Grau getaucht, sodass sie den Eindruck erweckten, als hinge schweres Granit von der Himmelsdecke und erdrücke die Welt unter einer undurchdringbaren Schicht. Und der Wind wurde heftiger, schon bald perlten die ersten kühlen Regentropfen von der Kleidung des Magiers ab.
Im Geist Lunovis' spielten sich schon die katastrophalsten Szenarien ab. In den vergangenen Tagen hatte er notgedrungen den Geschichten des Seemanns gelauscht. Oft hatte er sich dessen erfolgreich erwehrt, doch nicht immer konnte er dem redseligem Mann den Mund verbieten und Arachnas zog es vor, die Seereise entweder schlafend oder fernab des dicken Seebären zu verbringen. Knut erzählte von heftigen Stürmen, die Segel reißen und Mäste brechen ließen und Männer wie Treibholz von Bord spülten und in den Wogen tanzen ließen. Zwar redete sich der Schwarzmagier ein, das Meiste von dem übertriebenen Seemannsgarn nicht zu glauben, doch erwischte er sich allzu oft, sich selbst dabei zu betrügen. Auf die Dauer wurde diese Reise anstrengend. Tageins, Tagaus nichts anderes als die See auf einem winzigen schwankenden, knarzenden Schiff. Dazu die Nähe zum Seemann, der zu seiner Redseligkeit und übertriebenen Freundlichkeit auch noch begann , nach Schweiß und alten Kleidern zu stinken. Und Lunovis konnte nicht fliehen, konnte keine Ruhe vor ihm finden. Der Bug war der fernste Ort, weiter konnte er nicht fliehen, obwohl er so sehr seine Ruhe brauchte. Er war gefangen, obwohl es wohl keinen Ort auf der Welt gab, der offener war, an dem er weiter blicken konnte. Aber gerade dieser endlose Horizont war es, der ihn einengte und ihm unmissverständlich vor Augen hielt, dass er auf dieser kleinen Nussschale der Willkür des Meeres ausgesetzt war, wie ein Schaf mit gebrochenem Bein einem Schattenläufer gegenüber.
Die Wellen klatschten leicht schräg gegen den Vordersteven, der, wie Lunovis jetzt wusste, der vorderste schmale Steg am Bug war, der die Wellen normalerweise durchschnitt. Doch nun querten sie die Wellen leicht schräg steuerbordseitig und das Schiff begann, dem steten Drängen der Wassermassen nachzugeben und rhythmisch zu schwanken.
Noch einmal seufzte Lunovis tief. Sein Magen war nicht gerade erfreut von dem Auf-und-Ab und übel erinnerte sich der Schwarzmagier an die letzte Überfahrt über das große Meer, die er fast komplett über der Reling hängend verbracht hatte. Bisher war diese Reise glücklicherweise ruhig gewesen, das Meer hatte sich dem Schwarzmagier gegenüber als gütig erwiesen, offenbar jedoch hatte sich der Magier nicht dankbar genug gewesen. Nun schlug die See zurück. Er war froh, heute nicht soviel gegessen zu haben, so würde später auch nicht so viel wieder herauskommen.
Das Segel der Isabel flatterte unstet im Wind, während sich Lunovis seine schwarzen Haare aus dem Gesicht strich. Sie waren nass geworden durch den Regen, der jetzt schon beinahe senkrecht auf den Schwarzmagier einschlug. War das schon ein Sturm oder nur eine etwas stärkere Brise, fragte er sich unwillkürlich.
„Lunovis!“
Nur leise hörte er den Ruf seines Namens, doch er kam von Knut, dessen Stimme von den hungrigen Windmassen beinahe völlig geschluckt wurde. Der dicke Seebär winkte und wollte offenbar, dass Lunovis zu ihm kam.
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