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Es war dunkel und nur die Fackeln erleuchteten den Hafen von Khorinis. Der Mond stand in voller Pracht am Himmel. Eigentlich eine recht romantische Kulisse. Doch kaum jemand verlor jetzt einen Gedanken, über diese wunderbare Szenerie. Denn im Hafen tobte eine Schlacht, worin die ganze Stadt verwickelt schien. Nur Rhen, der einsame Wanderer, verschwendete einen Gedanken an vergangene Zeiten. Dies war ein Ort des Friedens und der Ruhe und nun… Weiter kam der Milizsoldat mit seiner Poesie nicht, da ein weiterer Ork nach seinem Blut trachtete. Doch dieser Wunsch wurde dem Geschöpf verwehrt. Rhen kam seinen Gegner zuvor und durchbrach mit seinen Speer das Brustbein des Spähers. Dieser sank zu Boden. Die kleine Gruppe, bestehend aus Sly, Hombre und Rhen, kämpfte sich immer weiter in Richtung der Bote. Ihr Ziel war die Flucht, dieses rückte immer näher, mit jeder Parade der Speerkämpfer. Doch ihre Kraft würde nicht endlos reichen und für jeden Ork, der getötet wurde, erschienen zwei neue, mit frisch geschärfter Axt. Aussichtslos – aber schön. Er mochte solche Kämpfe, wo es um Leben und Tod ging. Und viel mehr mochte er es, in einer Gruppe zu kämpfen.
Rhen blickte sich um erspähte, dass ein Ork versuchte, seinen Kameraden Hombre von Hinten zu erschlagen. Eine fiese Tat, da der Drachenjäger gerade gegen einen anderen Orkkrieger kämpfte. Hoffentlich klappt das! Der Milizsoldat sagte sich diese drei Worte immer wieder, wenn er zum Speerwurf ansetzte. Er hatte die Disziplin erst kürzlich erlernt und was sich seiner Sache noch nicht so sicher, wie sein Lehrmeister. Dennoch beherrschte er diese Technik ausreichend. Nach einem Ausfallschritt, bewegte sich sein Körper gleichmäßig nach Vorne. Als der Körperschwerpunkt weit Vorne lag, schob er seinen Arm nach Vorne und ließ den Speer los. Das Zielen verlief so ähnlich, wie beim Bogenschießen: Ziel erfassen à Punkt anvisieren à innerlich die Flugbahn erahnen. Eine simple Technik, die jedoch am effektivsten wirkte. Der Ork sah das Geschoss auf sich zu kommen, konnte jedoch nichts mehr machen. Man hörte es leicht knacksen, als die Speerspitze den Schädel des Orks aufspießte. Rhen rannte auf Hombre zu „Das klären wir später“, und krallte sich seinen Speer.
Sly war als Lehrmeister so erfahren, dass er sich kontinuierlich den Weg freikämpfte. Nun stand er am Boot, dass sie über die myrtanische See bringen sollte und verteidigte es eisern. Hombre wirbelte mit seinen Speer herum, sodass viele Orks ausweichen mussten. Er setzte zu einem grazilen Sprung an und landete neben Sly, der langsam Unterstützung benötigte. Selbst als Meister dieser Kampfart hatte er gegen eine solche Übermacht große Probleme. Sie mussten nun zusammenhalten. Rhen stach nach den Fuß seines Gegenübers. Der Jäger brüllte und verfehlte Rhen nur knappt mit der Axt. Die Spitze seiner Waffe zog einen Halbkreis um die eigene Achse und traf seinen Gegner seitlich am Knie. Dieser brüllte nochmals auf, diesmal rasend vor Wut. Der Blondschopf ließ seinen grünen Augen kreisen und erkannte, dass es langsam eng wurde. Die Orks strömten in Massen in den Hafen. Er musste den Kampf schnell beenden. Er nutzte die Rückseite seines Speers und drückte sich vom Boden ab. Der Späher schien überrascht und konnte Rhens Fußtritt nicht ausweichen. Rhen setzte mit seinen Speer nach. Der erste Stoß verfehlte knappt die Schulter des Orks. Der ehemalige Gardler holte wiederholt aus und stieß den Speer nach Vorne. Dieser bohrte sich in die Brust seines Gegners. Der Ork versuchte zu atmen, doch es war vergeblich. Rhen war der einzige, der in Tumult, dass leise Pfeifen hören konnte. Auch wenn die Lunge seines Gegners zerstochen war, war er dennoch nützlich. Leichenschänderei. Aber etwas Anderes haben die Orks nicht verdient. Er schubste den taumelnden Ork gegen seine Artgenossen und bahnte sich den Weg zum Boot.
Sly hatte die Leinen gelöst. Hombre stand bereit, seinen Speer zu werfen. Rhen rief laut: „Das überleben wir nie. Legt ab und verschwindet von dieser götterverdammten Insel. Beliar selbst scheint seine Hand über die Stadt zu halten. Haut ab! Ich komme nach.“ Lebensmüde! Doch diese beiden haben dadurch eine reelle Chance. Ich werde die Beiden wieder sehen… Hombre schaute ungläubig und Sly schien es trotz Rhens Wunsch schwer zu fallen, seinen Schüler zu verlieren. „Macht schon. Ich verspreche euch, dass dies nicht mein letzter Kampf ist. Wir werden uns wieder sehen. Ich werde euch nach Myrtana folgen, egal wie!“ Sein Lehrmeister schien zu überlegen und nickte. „Du musst nicht. Jedoch wäre es nett, etwas von dir zu hören. Du hast gut gekämpft. Du hast es nicht ins Boot geschafft, aber trotzdem: ‚Prüfung bestanden’.“ Er hatte seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Ein Grund noch harter zu kämpfen. Er wehrte die Orks mit aller Entschlossenheit ab, doch die Zahl war zu groß. Doch nutzte der Vorsprung, der Rhen seinen Gefährten gab, um eine gute Distanz zum Hafen zu erreichen. Rhen wollte gerade seinen Spee gegen den nächsten Ork einsetzen. Da spürte er, wie ein gewaltiger Schmerz in seinen Kopf explodierte. Sein Sichtfeld wurde schwarz und seine Kräfte versagten ihren Dienst. Er ging zu Boden. Rhen, ehemaliger Milizsoldat der Garde Innos, unterlag zum ersten Mal im direkten Kampf.
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BRUMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM! Rhens Kopf war mit der Se vergleichbar. Er kam nie zur Ruhe und kochte vor Schmerzen. Na gut, das Letzte war nicht sehr zutreffend. Auf jeden Fall schmerzte sein Kopf. Ja, wie die See. „Ein Wasserkopf“ murmelte er leise und starrte an die Decke. Jetzt stellten sich dem Milizsoldaten drei Fragen. Wo bin ich? Wieso bin ich hier, wo ich nicht weiß, wo ich bin. Wer bin ich eigentlich, der nicht weiß, wo er ist und keine Ahnung, wie er dort hingekommen ist? Er drehte seinen Kopf erst nach Recht, dann nach Links und langsam machte er sich daran, sich die Fragen selbst zu beantworten. „Also, ich bin Rhen. Ich sitze in einer Zelle, bestimmt in der Stadt und der Grund… hm!“ Da war doch dieser Kampf in der Stadt gewesen. Er schreckte hoch. „Hombre, Sly!“ Ich hoffe, sie haben es geschafft. Rhens Kopf glitt nach Links und starrte zur Zelle hinaus. Dort saß ein Ork. Ausgerechnet die haben mich gefangen genommen. „Du, fettes, hässliches Vieh dort.“ Zur Rhens Belustigung drehte sich die Wache sogar herum. „Halt dein Maul, sonst wirst du meine Axt spüren, Morra.“ Rhen nahm die Reaktion seines Gegenübers gelassen. „Was ist mit meinen Freunden?“ Der Ork brummte etwas und antwortete dann ehrlich: „Deine Freunde, die Morras? Die sind tot.“ Rhens Herz blieb fast stehen? Hatte sein beherzter doch nichts genützt? „Wie das?“ „Wir sind über die Stadt hergefallen und haben alle Menschen getötet. Die lächerlichen Krieger konnten nicht gewinnen.“ Pass auf, was du sagst. Was ist mit meine zwei Freunden im Boot?“ Der Ork grunzte. „Sie waren außer Reichweite. Aber die See wird sie fressen.“ Der Ork unterschätzte eindeutig die Menschen. Der Blondschopf war vorerst beruhigt und legte sich nun ins Bett. Der Steinboden war etwas hart, um dauerhaft darauf zu liegen.
Nun konzentrierte sich Rhen wieder, um seine Gedanken zu ordnen. Er hatte leichte Kopfschmerzen und sein inneres Wesen war aufgewühlt. Hass und Wut schäumten immer wieder auf und er war kurz davor, sehr böse Sachen zu tun. Doch seine Situation war nicht gerade vorteilhaft. Das Einzige, was er hatte, war sein Können. Dabei fiel ihm ein, dass er die Speerprüfung bestanden hatte. Doch darüber konnte er sich nicht freuen. Immerhin hatte er keinen Speer, keinen Bogen, kein Schwert und seine Rüstung war auch verschwunden. Wie ich sie hasse. Sein Kopf vibrierte immer noch. Er wollte schlafen. Wenn er sich wieder konzentrieren konnte, würde er weiter über diese Sache Gedanken machen. Eine Frage quälte seine Gedanken: „Warum lebe ich noch, im Gegensatz zu den Stadtbewohnern?“
*poste ich hier eigentlich alleine?*
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Rhen hatte die letzten zwei Tage im Gefängnis verbracht. Die einzigen Abwechslungen waren die Schichtwechsel der Wachen und das Essen, was ganz besonders schlecht war. Natürlich hatte er sich schon beschert, doch immer nur drohte man in mit Prügel. Der ehemalige Milizsoldat hatte darauf keine Lust, da er unbewaffnet war. Auch seine Rüstung hatten sie ihm geklaut. Ohne seine Rüstung war auch sein Gildenglaube verloren gegangen. Zur Zeit sah er sich selber als Gildeloser an. Er hatte die Wache gefragt, wohin man seine Sachen geschafft hatte. Es hätte ja sein können, dass er irgendwann fliehen konnte und er hatte sich so an sein Schert, Speer und Bogen gewöhnt. Obwohl Rhen die Orks nicht mochte, versuchte er sie immer etwas zu fragen. Darunter auch wo seine Sachen waren. Die meisten der Krieger hatten nichts sagen wollen, doch ein etwas gesprächiger Wachork hatte gesagt, dass sie seine Sachen au den Grund des Meeres geworfen hatten. Den Speer hatten sie behalten, weil es eine orkische Waffe war. Rhen hatte nur mit Schultern gezuckt. Wenn es so war, dann konnte es nichts mehr ändern und sich weiterhin Wettkämpfe mit den Wachen leisten. „Wer blickt als Erster weg.“ Rhen hatte bis jetzt immer gewonnen.
Er lag gerade wieder auf seiner Matte und schaute zur Decke hinauf. Dahinter lag der Himmel. Gott, wie er die Freiheit vermisste. Nun, eigentlich war es nicht gerade interessant, die Decke anzuschauen: Ab und zu wunderte er sich immer wieder, wie es Spinnen schaffen konnte, dort entlang zu gehen. Für einen Menschen war dies unmöglich. Doch eine Spinne schien nicht am Boden gebunden zu sein. Genauso wie Vögel oder Fliegen, wobei er Letzteres gar nicht leiden konnte. Diese schwirrten oft sinnlos in der Gegend herum nervten jeden. Deswegen mochte er auch die Spinne so sehr. Sie war fleißig und baute langsam ein Netz, worin sich diese nervenden kleinen Insekten verfingen. Ich werde die Spinne Fred nennen. Sie wir schön satt werden. Tatsächlich gab es hier genug Fliegen. Orks achteten halt nicht sehr auf ihre Körperhygiene und zogen die kleinen Insekten an. Worüber man sich alles Gedanken macht, wenn man Langeweile, wunderte den Blondschopf. Ich muss hier raus oder etwas sinnvolles machen, schlussfolgerte er, als er sich vorgestellt hatte, wie die Kreuzung Ork/Fliege aussehen würde, was wiederum die Frage aufwarf, wie der Fortpflanzungsakt überhaupt aussehen sollte.
Als er langsam begann, müde zu werden, da er die ganze letzte Nacht wach gewesen war, klopfte es an der Tür. Hass stieg wieder in ihm auf. Wenn wieder so ein Ork meinen Schönheitsschlaf stört, dann raste ich aus. Nicht, dass er wirklich schlafen wollte. Seit seiner Vergiftung hatte er nie geschlafen, außer wenn er in ohnmächtig gewesen war. Doch ab und zu senkte er seine Augen und ließ seinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf. Das äußerte sich darin, dass sich sein Körper sich erholte und seine Kraft wuchs. Doch nur zwei Gefühle bewirkten diese Erscheinung: Hass und Wut. Sie waren immer da, egal wann und wo. Frohsinn brachte nur Schmerz. Machte ihn das so eigenartig? Man konnte diesen Zustand Meditation nennen. Doch dazu kam er nicht, denn eine Person trat an seine Zelle und sagte: „Gefangener…“ Rhen bewegte seinen kopf nach Links und war einen Moment recht fassungslos. Ein Mensch?
Rhen setzte sich auf sein Bett. Seine Neugier war geweckt. „Wer bist du?“ Der Mann lachte. Er war orientalisch gekleidet und trug zwei Schwerter auf dem Rücken. Seine Rüstung war lila und mit vielen kleinen Münzen und Lederriemen besetzt. Jedoch war sie luftig geschnitten. Anscheinend kam er aus einen warmen Land. Nachdem sie sich gegenseitig gemustert hatten, sprach dieser Mann. „Ein bisschen mehr Respekt wünsch ich mir. Ich habe dir das Leben gerettet. Ich bin Al Fao.“ Dieser miese… Seine Wut kochte auf und seine Gedanken waren hasserfüllt und das lag nicht dessen starken Akzent. Die Tatsache, dass er lebte, war ihm egal. Doch Al Fao war mit den Orks im Bund. Ein Mensch, der sich mit solchen Geschöpfe einließ, verdiente den Tod. Rhen spuckte auf den Boden und sagte mit seiner kältesten Stimme: „Ich bin Rhen und Respekt zolle ich nur ehrbaren Kämpfern und guten Freunden.“ Die Antwort zeigte Wirkung. Sein Gegenüber schauderte und zog eine Grimasse. „Seh schon… Die Orks haben mir nicht zu viel versprochen.“ Rhens kühler Blick traf die Augen des Mannes, der sofort wegschaute. „Du scheinst kräftig zu sein. Eine gute Idee der Orks, dich verkaufen zu wollen. Ich bin Assassine und Sklavenhändler. Du wirst morgen nach Varant verschiff, wo du als Buddler deine Kraft unter Beweis stellen kannst.“ Der Mann verschwand aus dem Raum.
Rhen legte sich auf seine Liege. Dieser Besuch dieses Al Fao warf viele Fragen auf. Der Mann schien nicht aus Khorinis zu kommen und er machte Geschäfte mit den Orks. Auf jeden Fall fiel er nicht in das Wohlgefallen des ehemaligen Gardler. Doch dieser war der Weg nach Draußen.
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Lehrling
Ein kühler Morgenwind wehte durch Clays lange Haare. Es war ein munteres treiben in der Stadt, zu viel Rummel für ihn darum verschwand er sofort in einer der Tavernen. Nicht nur weil die Orks mistrauisch wurden den sie wurden immer nevöser wenn sich Fremde in die Stadt trauten. Er hatte am Tor mit einen der Orks gesprochen. Er teile ihm mit das er nur auf der Durchreise war und nicht lange bleiben würde. Er wurde durchgelassen. Direkt bemerkte er das es eine schlechte Idee gewesen war in eine Schenke zu gehen den dort war noch weniger Raum zum atmen als auf der Straße.
Trozdem liess er sich nieder auf einem Platz hinten in der Ecke der Taverne.
Er musste schauen ob er irgendwo eine Karte bekomme könnte den er wusste nicht wie er sich hier zurecht finden konnte. Er meinte nicht die Stadt sondern das Umland.
Er hatte keine Ahnung wo er hinwollte.
Er nahm einen Schluck aus seinem kühlen Bier um seine trockene Kehle etwas zu erfrischen.
Nachdenklich schaute er in die runden der Taverne und bemerkte das viele Abenteuerer sich hier aufhielten.
Viele trugen Rüstungen mit Platten besetz und Kettenrüstungen.
Aber noch mehr achtete er auf die Magier. Mit ihren langen Roben und den Stäben geboren zu Mentalen Anführern sassen sie wie normale Menschen an den Tischen. Krieger mit großen Klingen und Äxten tranken Bier und lachten. Doch alles diese Krieger und Magier waren meistenteils Orks die, die Stadt besetzt hatten. Das wusste Clay nicht darum hatte er hier nicht mit Orks gerechnet.
Clay würde auch gerne so viel Kampferfahrung haben und auch Kämpfe bestreiten.
Doch es war ihm in seiner jetzigen Situation nicht möglich so etwas zu tun.
Er wusste nicht wie man mit Waffen umzugehen hatte. Er wusste nur wie man eine Hacke benutzt um die Felder seiner Vaters zu lockern aber das hatte er nun nicht mehr nötig. Er war in einer großen Stadt und wusste nicht was die Zukunft ihm bringt. Würde er etwa seine Bestimmung finden oder würde er Zugrunde gehen?
Er hoffte das beste für sich. Bald würde er erfahren ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Geändert von Claymes (25.02.2007 um 13:47 Uhr)
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Auf der Stadtmauer von Khorinis
Eigentlich war es ein ruhiger Tag, so wie es eigentlich jeden Tag ein ruhiger Tag war… nun, zugegeben, so ruhig war es in letzter Zeit gar nicht in dieser vermaledeiten Stadt gewesen, erst vor wenigen Tagen hatte ein großer Kampf die ganze Stadt in helle Aufregung versetzt, drei Morras hatten es doch tatsächlich gewagt in die Stadt einzudringen und die Orks anzugreifen. Schmeckte ihnen nicht, ganz und gar nicht. Zwei waren am Hafen mit einem Boot entkommen, aber einen hatten sie gefangen. Ein beliebtes Gesprächsthema, auch heute noch, auch für Mog’Dar und Shin’Salle, deren Aufgabe es war Wache am Osttor zu schieben.
>>Siehstä was?<<
>>Nä…<<
Wieder gingen sie ein paar Schritte, doch noch immer passierte nichts.
>>Und, siehstä nun watt?<<
>>Nä…<<
Es war keine sehr spannende Aufgabe Wache auf dem Tor zu schieben, erst recht nicht für die beiden, die am liebsten andauernd mit irgendwelchen Morras gekämpft hätten.
>>Siehstä jetz was?<<
>>Nä…isch sä nix! Aber sach mal Mog, warst doch gestern in ner Zelle von de gefangene Morra, watt? Wie issenr so?<<
>>Hah! Schwacher Morra sein das! Aber leider hinter Gittern und wertvoll. Dauernd Fragen stellend, nervtötender Morra! Wird verhökert an anderen Morra bald.<< Mog’Dar spuckte bei den letzten Worten den ganzen Rotz aus, den er immer dann angesammelt hatte, wenn er das Wort des Morra in den Mund nehmen musste.
>>Hiär passiärt abär auch niää was…<<, schimpfte Shin’Salle wieder, ehe sie wieder ihre Runde gingen. Aber auf einmal passierte doch was. Das Geräusch von Trommeln drang an ihr Ohr und ließen sie aufhorchen. Nach einem kurzen, fragenden Blick kletterten sie auf die Beobachtungsplattform und sahen nach Osten. Ein großer Schatten legte sich über den Ostpass, sicher noch einige Minuten von der Stadt entfernt, aber schon nah genug, um ihn zu sehen.
>>Scheißäää, was das dänn seiän? Siehstä was Mog?<<
>>Jaäää, ich sehä was. Kommt von Ostän und trommelt wie blöde. Verdammt… sind das vielääää!<<
>>Morras? Ich säh doch nix Mog! Lass mich doch ma schauän! Morras kommän schon wiedäää und greifän Stadt an?<<
>>Quatsch Morra! Schau doch hiän!... ach so… hähähä, geht ja näsch. Dann höräää hin du Volltrottäl! Klingt dasä nach Morra? Wohl kaum. Hier, schau selbst!<<
>>Abär… abär… Orkse! Viele Orkse! Aber wohär? Woher kommän die?<<
>>Kann uns doch seiän egal! Du bleibän hiär! Ich schickä Nachricht an die Offizieräää! Und behalt Orkse im Augääää, man weiß ja niäää!<<
Tuk-Tuk
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Am Morgen, Rhen hatte gerade den Ork mit kleinen Steinen beschossen, kam der Assassine in die Zelle und hatte der Wache einen Zettel gezeigt. Dieser hatte geknurrt: „Wann?“ Al Fao hatte mit strenger Stimme gesagt: „In einer Stunde. Ich muss noch Alles vorbereiten.“ Dem ehemaligen Milizsoldaten war es recht egal gewesen. Es machte sowieso eine Menge Spaß, Spinnen zu beobachten und die Wache mit gemeinen Sprüchen zu ärgern. Er hatte eine große Fresse. Zudem konnte er seine Aggressionen, die sich hauptsächlich gegen die Orks richteten, nicht normal im Kampf abbauen. Auch verabscheute er diesen komischen Mann, der mit den Orks im Pakt war. Eigentlich richtete sich sein Hass auch gegen die Paladine und die Miliz. Diese hatten die Stadt aufgegeben und waren zum Festlang geflohen. Deswegen war auch die Insel nun von diesen Ungeheuern besetzt.
Vierzig Minuten nach dem Erscheinen des Assassinen gab es Essen. Nicht sehr köstlich! Jedoch etwas… In den letzten Tagen hatte er wenig gegessen. Wahrscheinlich war zum Mittag nicht mehr da und deswegen gab es eine Art Frühstück. Doch der Blondschopf hätte eigentlich ahnen müssen, dass die Orks nicht so freundlich waren. Er schlang das Essen wild hinunter. Dadurch bemerkte er auch nicht den bitteren Nachgeschmack zu spät. Das Mittel fing an zu wirken und er wurde langsam müde. Nach zehn Minuten war sein Körper kraftlos zusammengebrochen. Doch sein Geist war hellwach und registrierte jede Bewegung, jedes Geräusch und sonst irgendwelche Tatsächlichkeiten.
Als er zusammensackte verließ der Ork den Raum und kam später mit weiteren seiner Artgenossen zurück. Zusammen trugen sie ihn eine Weile. Wahrscheinlich zum Hafen, denn langsam näherte sich das Meeresrauschen. Ebenfalls spürte er, dass man nicht gerade sanften Umfang pflegte. Sie ließen ihn sogar zwei Mal fallen. Einer der Orks beschwerte sich: „Dieser Morra…! Der ist ja sogar schwerer als der fette Koch vom letzten Mal.“ Eine etwas härtere Stimme antwortet tadelnd. Rhen nahm an, dass es ein Elitekrieger oder etwas Ähnliches war. „Das machen die Muskeln. Du warst ja nicht da, als sie in die Stadt eingefallen waren. Drei Mann waren es. Sie haben sich alleine durch die ganze Stadt bis hin zum Hafen gekämpft. Dieser Krieger hier tötete allein schon über ein halbes Dutzend unserer Brüder.“ Es erhob sich leichtes Flüstern, jedoch rief der Anführer zur Ruhe und Vernunft. „Er war nicht wieder auf. Der Assassine war sehr interessiert an dem Kerl, als er diese Geschichte hörte. Kraft hat er ja. Wahrscheinlich muss er in Mora Sul nach Artefakten schürfen.“ Wahrscheinlich dachten sie, dass er teif und fest schlief. Wie gesagt: Rhen war nun einmal anders. Es legte sich wieder Ruhe. Nur sein Körper schwankte hin und her. Nach einigen ruhigen Minuten erreichten sie das Schiff. Denn sein Körper wurde an andere –menschliche- Hände übergeben. Der ehemalige Gardler hörte das Knarren des Holzes. Das Schiff wankte im Wind leicht hin und her. Nach ein paar Schritten warf man ihn auf den Boden, fesselte seine Hände und kurz darauf hörte Rhen die Tür knacken. Es wurde still. Er hörte nur noch den Wind und wie das Wasser sich am Schiff brach.
Nach ungefähr einer Stunde kam er langsam wieder zu sich. Er war in einen separaten Raum. Nur zwei Fässer und Seile gab es hier. Blinzelnd schaute er seinen Körper an. Er hatte keine weiteren Schrammen. Sie Hände waren mit einem Seil straff zusammen gebunden. Ebenso wie seine Füße. Er schaute zum Fischauge hinaus und erkannte, dass sie schon auf offener See waren.
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"Elendes Morra Pack, zu nichts sind sie zu gebrauchen", fluchend bewegte sich Frann durch die von Morras verseuchten Straßen von Khorinis. Überall nichtsnutzige Orks und Sklaven die in Tag hinein lebten. Irgendwie musste er immer wieder darüber philosophieren warum sie die Morras am Leben ließen. Die Orks allein wären mächtig genug. Wenn er nicht so ein loyaler Krieger wäre, würde er an der Weisheit ihres großen Anführers zweifeln. Die mächtig Orkhellebarde in der Hand suchte er nach einem geeigneten Opfer zum quälen, einen Sklaven der ruhig noch mehr elend vertragen konnte, mehr hatte diese kümmerliche Rasse auch eigentlich nicht verdient. Freiheit - Etwas das nur ein ehrenhafter Krieger der Armee des Kans besitzen durfte, sie hatten den Krieg gewonnen und Khorinis auch, das war auch leicht ohne die Hilfe von schwachen Morras geschehen. Grunzend blickte er den steilen Hang hinunter, wo gerade eine der Torwachen entlang rannte. Scheinbar hatte er irgendwas wichtiges gesehen, hoffentlich ein paar dreckige Morras die er bluten lassen konnte. Es war so langweilig in Khorinis seit die Gardisten aus der Stadt waren, irgendwie passierte hier nichts interessantes mehr. Rasch erhob er die mächtige Prancke, als dieser Kundschafter keuchend versuchte an ihm vorbei zu rennen.
"Was ist los? Ich erwarte Meldung"
"Vor dem Stadttor steht eine große Gruppe fremder Orks, etwa 100 Mann und schwer bewaffnet"
"Hrrrm klingt entweder nach neuen Kriegern oder neuen Feinden. Hol sofort unseren Kriegsherr, ich werde sie schon einmal gebührend empfangen!"
"Verstanden"
Kaum rannte der durchnässte Späher weiter zum oberen Viertel, gab Frann mit einem Winken zu verstehen das die um sie herum stehenden Orks gefälligst ihren Arsch zu bewegen hatten. Noch mehr Primitive konnte sie hier nicht gebrauchen, die Alten aus Khorinis waren schon eine Last unausgebildet und dumm, bis auf einige Ausnahmen. Vor der Stadt war die fremde Armee, sie waren Zahlreich, aber gegen die Orks in Khorinis waren sie ein Nichts. Sie hätten keine Chance wenn sie so töricht wären einen Angriff zu versuchen. Trotzdem Vorsicht war bekanntlich die Mutter der Porzellan Kiste. "Macht euch Kampfbereit, wir werdem dem Kriegsherr dieser Bande mal Hallo sagen". Mit diesen Worten zückten seine Krieger die Waffen und waren Kampfbereit. Khorinis war strategisch wichtig für Kan und die Stadt durfte nicht an Fremde gehen. Die Hellebarde fest in der Prancke, lief er der Armee am Stadttor entgegen erspähte an ihrer Front einen besser gerüstet Ork, vielleicht ihr Stammeshäuptling oder Anführer. Wie im Gleichschritt seine orkische Truppe, Frann rammte noch einmal als Beweis seiner Stärke seine Waffe in Boden und blickte seinem Gegenüber tief in die kühlen Augen. Mit einem gegrunzten [i]"Für Kan!" spuckte er den fremden Kriegern vor die Füße. Nicht nur Franns Männer waren Kampfbereit, scheinbar auch die Neuankömmlinge, doch sie hatten die Stadt als Festung und die gut ausgebildeten Krieger vom Festland. Kühler Wind wehte dem tätowierten Krieger durch seinen Bart, ehe er das Wort an den Neuen richtete
"Wer seid ihr und was ist der Grund eurer Ankunft in Khorinis, eines der Hoheitsgebiet des großen Kan. Ich sage es euch gleich, solltet ihr mit dem Gedanken spielen uns Ärger machen zu wollen, reiße ich euch eure primitiven Ärsche auf"
NaShir
Geändert von Die Orks (25.02.2007 um 18:37 Uhr)
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Die Späher kehrten schnell zurück, offenbar war es ihnen mehr oder weniger gelungen einen hohen Ork aus dieser Stadt zum Rauskommen zu bewegen. So stellte sich alles wieder straff und stramm auf und wartete. Schließlich kamen sie, ein großer, schwer gepanzerter Ork mit einem Umhang, dahinter ein paar Leibwachen und dann nur noch Krieger. Schamanen oder Heiler erkannte Tuk-Tuk nicht, aber genau deshalb schlich sie sich nun nach vorne. Sie wollte unbedingt hören, was die beiden Anführer zu besprechen hatten. Gut, es war vielleicht nicht die feinste Art und würde von den Anführern sicher nicht begrüßt werden, aber so war die junge Orkin nun einmal. Die meisten Orks richteten ohnehin den Blick starr nach vorne und bemerkten sie auf leisen Sohlen nicht, aber die wenigen die es doch taten, darunter einige Gruppenführer, bissen sich auf die Lippen, da sie kein Geräusch von sich geben wollten. Schließlich reihte sie sich ganz in der Nähe von Aik’Lin ein, wo sie zwar von den Reihennachbarn mit giftigen Blicken bedacht wurde, aber auch diese schwiegen, waren sie doch in unmittelbarer Nähe des Kriegsherren und so konnte sie aus guter Position zuhören, was die beiden miteinander zu besprechen hatten.
>>Wer seid ihr und was ist der Grund eurer Ankunft in Khorinis, eines der Hoheitsgebiet des großen Kan? Ich sage es euch gleich, solltet ihr mit dem Gedanken spielen uns Ärger machen zu wollen, reiße ich euch eure primitiven Ärsche auf!<<
Die Antrittsrede des großen Orks war keinesfalls sehr freundlich gewesen, wie es vielleicht einige von ihnen, darunter Tuk-Tuk erwartet hätten. Schließlich hatten sie dem Ork bislang keinen Grund gegeben in irgendeiner Form so zu reagieren. Aber Aik’Lin wäre nicht Aik’Lin und unter anderem Kriegsherr gewesen, hätte er dies nicht gewohnt kühl weggesteckt. Er war zwar kein sonderlich großer oder starker Ork – sein Gegenüber überragte ihn wohl um einen ganzen Kopf – war aber unwahrscheinlich geschickt im Kampf, mit brillantem Taktikverständnis und ebenso der Ruhe zu handeln.
>>Mok Dar<<, entgegnete er schließlich gelassen, wahrscheinlich um sein Gegenüber zu beruhigen. >>Ich freue mich auch euch zu sehen, aber wo ist der Statthalter von Khorinis? Wir haben keinesfalls vor euch Ärger zu bereiten, im Gegenteil. Wir sind den weiten Weg gekommen und mehrere Wochen gereist, nur um endlich vor dieser Stadt zu stehen. Unser Auftrag lautet: Vereinigung mit den Truppen auf dem Festland. Hier sollten wir ein, oder auch mehrere Schiffe besteigen, um dorthin zu kommen.<< Für einen kurzen Moment schwieg er, auch um dem sich aufbauenenden Ork wohl genug Zeit zum Verarbeiten seiner Worte zu geben. Dann aber zeigte sich das andere, tödlichere Gesicht des Aik’Lin. Mit scharfer Zunge setzte er hinzu:
>>Wir dienen gemeinsamen Sache, Krieger! Aber solltet ihr wagen uns weiterhin zu bedrohen und uns nicht den nötigen Respekt entgegenbringen, dann wir werden auch ohne Erlaubnis diese Stadt betreten. Wir sind nicht so weit und fern von unserer Heimat gereist, um uns behandeln zu lassen wie Abschaum. Wir haben sehr viele Informationen und wissen, wie es etwa um diese Stadt steht. Seht euch gut um, ich habe hier viele fähige Orks bei mir, Krieger, Schamanen, Heiler. Orks sollten nicht gegen Orks kämpfen, aber wenn ihr mir keine Wahl lasst… holt ihr mir nun den Statthalter oder lasst ihr uns passieren?<<
Das Gift verließ langsam die Augen des sonst so besonnenen Kriegsherren, auch wenn sie eigentlich nur seinen Rücken sah. Tuk-Tuk bewunderte an Aik’Lin, dass er die Sprache der Morras fast perfekt beherrschte, ganz im Gegensatz zu ihr oder den meisten anderen. Dennoch war die Sprache nun ihr geringstes Problem und sie hoffte, dass sich der dicke Ork von den weisen Worten überzeugen ließ und es nicht zu einer Auseinandersetzung kommen würde, sie waren nicht so weit gereist, um nun mit dem Blutvergießen gegen ihre Brüder und Schwestern anzufangen. Sie hatte etwas Angst und hoffte, der große Ork würde vernünftig bleiben. Aik’Lin konnte sehr überzeugend sein, sein Charisma hatte auch schon bei ihr gewirkt, doch wie würde es auf den großen Ork mit der frechen Zunge wirken? Sie wusste es nicht und das flaue Gefühl im Magen wurde größer und größer…
Geändert von Tuk-Tuk (25.02.2007 um 18:45 Uhr)
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Stampfend bewegte sich der gut gebaute Kriegsherr auf die Tore der Stadt Khorinis zu, irgendwelche Fremden hatten sich vor der Stadt postiert und verlangten nach dem Stadthalter. Er war nicht umsonst hier, er hatte viele Schlachten geschlagen und irgendwer musste nun ja auf die ehemalige Hafenstadt der Menschen aufpassen. Feinde konnte er aber jetzt nicht gebrauchen, es war in letzter Zeit schön ruhig gewesen und gegen seine Brüder und Schwestern wollte er schon gar nicht kämpfen. Sein Umhang wehte majestätisch im Wind als er mit seiner Leibgarde das Tor erreichte, wo einer seiner unfähigen Krieger scheinbar meinte den Anführer raushängen zu lassen. Mit einem zweiten Blick erkannte er die hässliche Visage des Kriegers, der ihm zugeteilt wurde, weil Kan ihn auf dem Festland nicht mehr haben wollte. Während er an eben jenem Ork vorbei lief, rammte er seinen Unterarm kraftvoll in den Magen des Narren, der meinte sich einfach die Truppen des glorreichen Kriegsherren zu nehmen. Keuchend ging dieser zu Boden und rang nach Luft während sein Mund eine gehauchte Entschuldigung verließ. Doch dieser Zwischenfall war nebensächlich, für solchen Kleinkram hatte er keine Zeit. Viel wichtiger war der dieser Andere, scheinbar der Anführer dieser Armee, sie sahen kräftig aus und wären sicherlich ein willkommener Nachschub in Myrthana.
"Für Kan! Ihr seid die Fremden die diese Insel betreten haben? Ich bin der Stadthalter von Khorinis und Kriegsherr des ruhmreichen Kan. Ein Bote erzählte mir bereits von eurem Begehren"
Ein Moment der Stille trat ein, nachdem er seine Worte sprach und seine loyalen Männer standen wie eine Mauer stramm hinter ihm. Bereit notfalls doch in eine Schlacht zu ziehen, zu was es scheinbar nicht kommen würde, außer es war eine Taktik um sie zu infiltrieren. Doch dieser andere Kriegsherr, war scheinbar seiner Meinung und das ersparte ihm doch einigen Ärger. Laut seiner Worte, waren sie hier um sich in die Armee des Kan einzugliedern. Eine wahrlich gute Idee, sie könnten mit der nächsten Galeere reisen und Kan dabei helfen die Hauptstadt zu erobern. Sie sahen zumindest nach einer Reihe gut ausgebildeter Kriegern und Schamanen aus. Nickend zupfte er sich an seinem roten Bart, wäre dort nicht letztes Misstrauen würde er diesen Aik`Lin sofort hinein bitten. Doch war er schließlich auch ein Ork und kein feiger Morra, der es mit einer solch unehrenhaften und feigen Strategie probieren würde. Einen Fehler konnte er sich zwar nicht erlauben, aber ausnahmsweise vertraute er auf seine Personenkenntnis.
"Gut. Ihr seid ein willkommener Nachschub meine Brüder und Schwestern. Tretet ein, ich denke Kan wird die Idee einer Eingliederung in unsere Armee gut heißen. Wenn ihr wünscht könnt ihr auf der nächsten Galeere nach Myrthana mitfahren. Solang seit ihr hier unsere Gäste, ich hoffe ihr macht mir keinen Ärger, den kann ich nicht gebrauchen. Ihr Aik`Lin kommt am besten noch einmal mit mir um die letzten Angelegenheiten zu klären"
NaShir
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Es war gut gegangen und der jungen Orkin so ein riesiger Stein von Herzen gefallen. Es gab kein Krieg, kein Blutvergießen, keine toten Brüder und Schwester und keine Verletzten, um die sie sich hätte kümmern müssen. Ein anderer, viel prächtiger ausgestatteter Ork war hinaus gekommen und hatte noch einmal mit ihrem Kriegsherrn geredet und dann freies und sicheres Geleit in die Stadt zugelassen. Zwar gab es auch unter den Orks der Stadt Khorinis noch ein paar kritische, misstrauische Zeitgesellen, aber vereinzelt wurde die Vereinigung in den Kneipen und Tavernen der Stadt begossen und man „beschnüffelte“ sich sozusagen. So gab es einige Trinkspiele, wer von den Orks denn nun mehr vertrug und welcher Ork das üblere Gesöff trank, wer stärker war, wer schlauer war und so weiter. Es wunderte die Heilergehilfin aber kaum, dass bis auf wenige Disziplinen das Ganze meistens wider Erwarten ausging. Sie waren schließlich alle nur Orks und in jeder Kultur gab es minimale Unterschiede, die sich aber kaum weiter auswirkten. Eine Rasse, so stand es geschrieben.
All jene Feierlichkeiten wurden wohlgemerkt in den Bauten der ehemaligen Morras abgehalten. Noch als sie die Stadt betraten, nutzte Tuk-Tuk jeden Blick den sie erhaschen konnte, um sich ein visuelles Bild von der Stadt zu machen. Sie wollte – ähnlich wie bei den ersten Eindrücken der Insel – jedes Bild wie eine Steckmücke aussaugen, konservieren und dann in ihr Gedächtnis einfügen. Nur mit dem Unterschied, dass sie nun einen Ort hatte, der sich nicht groß verändern sollte, der starr lag was eine Stadt nun mal so an sich hatte und die von der Größe doch überschaubar schien. Wie lange würden sie wohl nun hier bleiben? Sie wusste es nicht und sie konnte auch niemanden der Offiziere oder gar Aik’Lin selber fragen, da diese sich von dem Rest der Expedition abgetrennt hatten, wahrscheinlich um mit dem Statthalter von Khorinis das weitere Vorgehen abzuklären, schließlich wollten sie noch immer auf das Festland und sich dort der Armee anschließen und auf jenem riesigen Kontinent waren sie noch nicht, so viel stand fest.
Aber auch der erste Eindruck von Khorinis war viel sprechend. Die Mauer war dicker als es den Anschein hatte und das Stadttor durch das sie kamen war sehr beeindruckend. Es präsentierte sich eine Art freier Platz, den sie auch schon bei ihrem Volk gesehen hatte, ein paar Händler boten ihre Waren feil und handelten, ein Marktplatz also. Während die Nordflanke der Stadt von einer großen Erhebung dominiert wurde, eine Art Hügel, auf der es auch Gebäude gab, die aber abgetrennt und streng bewacht wurden und zu denen auch Aik’Lin und die restlichen Eliteeinheiten hinspazierten, gab es auf der linken Seite viele Gebäude die ein weites Feld hinter sich ließen, was auch noch alles zur Stadt gehörte. Es waren seltsame Bauten der Morras. Sehr groß und sehr stabil wirkten die Häuser, kein Vergleich mit den kargen Holzhütten und Großzelten aus ihrem Heimatdorf. Auch die Dächer hatten eine sehr eigenartige, aber stabil wirkende Architektur. Es war faszinierend. Diese Stadt würde noch so viele Geheimnisse hüten und sie wollte mindestens die Hälfte davon lüften und für sich beanspruchen. Es war nicht nur ein Lernen um des Lernens Willen, wie es den jungen Orks immer eingepredigt wurde, nein, es war auch ein Lernen aus reiner Neugierde und zum Lindern des unstillbaren Verlangens den Wissensdurst zu löschen.
Nachdem sie sich in einigen Gebäuden umgesehen hatte und ihr bewusst wurde, dass ihr Kopf für heute kaum mehr neue Informationen aufnehmen konnte, zog sie sich zu ihrer Gruppe zurück, die sich in einem der ersten Häuser nach dem Stadttor gesammelt hatte, um dort ihr provisorisches Quartier aufzuschlagen. So schnell würden die Schiffe bestimmt nicht kommen oder ablegen können und so blieb noch etwas Zeit, Khorinis und alles darum kennen zu lernen und dann war da ja auch noch diese Steinwurzel, die sie finden musste…
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Bei Tage sah die Stadt noch schöner aus als bei Nacht, auch wenn viel von der alten Schönheit vergangen war. Ein paar Orks, die den Angriff auf die Stadt miterlebt hatten, als diese noch in Morrabesitz war, erzählten ihr fast unter Tränen der Freude wie sie in die Stadt eingefallen waren, die Bewohner mordeten und die Häuser abbrannten und plünderten. Da dies noch nicht lange her war, sah man Khorinis die Spuren noch an, die der Angriff hinterlassen hatte. Teilweise reihten sich ganze Ruinen an verschonte Häuser, waren Mauerstücke heraus gebrochen und lagen Berge voll Schutt auf sonst so reinen Plätzen. Dennoch fand die junge Orkin Gefallen an der Stadt der Morras, an ihrer Architektur und Lebensweise, einfach an der Art, wie sie ihre Stadt erbauten. Wie wäre es wohl gewesen, wenn sie noch immer hier leben würden, als ob kein Angriff erfolgt wäre?
Es war schwierig für sie in ihrem jungen Alter und fern von Krieg und Kampf zu verstehen, warum die Orks, also ihre Brüder und Schwestern, diese Stadt angreifen, plündern und zerstören mussten und so den Morras Leid zufügen, nur eines hatte sie mittlerweile mitbekommen, dass nämlich die Morras der Feind waren und böse Dinge taten. Es gab viele Geschichten über die Bösartigkeit jenes Volkes und das sie es waren, die den Krieg begonnen hatten. Es war jedoch kaum möglich für jemand wie Tuk-Tuk, die Wahrheit und Richtigkeit dieser Aussagen zu überprüfen, auch wenn sie durchaus die Veranlagung dazu besaß. So war dies auch ein Grund von vielen, warum sie sich dieser Expedition angeschlossen hatte, um die Wahrheit über diesen Krieg herauszufinden und die Frage beantworten zu können, warum sie überhaupt kämpften, gab es doch nichts was sinnloser erschien als der Kampf um sein Leben und mit dem viel zu hohen Risiko dabei draufzugehen und zu sterben.
Sie hatte sich am heutigen Tag schon viel von der Stadt angeschaut, viele Orte, die sie gestern nicht betreten hatte. Vor einigen Orten standen heimische Wachen, die sie nicht passieren lassen wollten, egal wie unschuldig sie sich auch gab. Und, das galt es zu erwähnen und festzuhalten, war heute ein ganz besonderer Tag für Tuk-Tuk gewesen, hatte sie doch das erste Mal einen Morra gesehen, einen Morra, der nicht tot auf dem Boden lag, gegrillt wurde oder längst zu einem Skelett verfault war. Ein richtiger, sich frei bewegender Morra. Es gab einige von ihnen in dieser Stadt, die eigentlich ziemlich leer war, was sich durch die Expedition schlagartig änderte. Sie beobachtete einige von jenen seltsamen Geschöpfen eine ganze Weile, studierte sie akribisch und merkte sich ihre Verhaltensweisen, ihre Bewegungen, ihr Aussehen. Sie waren so anders als die Orks und doch… waren sie sich gar nicht mal so uneins. Vielleicht hätte sie sich sogar mit den Morras unterhalten können, aber das getraute sie sich dann doch nicht. Ihre Kenntnisse der Morrasprache waren zunächst nur Runen- und Bruchstückhaft von ihrer Mutter überliefert worden, die eigentliche Sprache hatte sie auf der langen Reise von ihrer Heimat bis nach Khorinis gelernt. Doch auch wenn ihr Interesse daran höher war als für vieles andere, konnte auch die junge Orkin eine fremde Sprache nicht „mal eben so“ lernen. Sie hatte sich vorgenommen, nach ihrer Ankunft auf dem Festland weiter daran zu arbeiten, vielleicht würde ihr sogar ein Morra selber helfen können, sie würde es schon sehen.
Nachdem sie die Stadt fast einmal komplett umrundet hatte – sie war kleiner als es vor dem Betreten den Anschein gemacht hatte, aber immer noch größer als erwartet – blieb sie einige Zeit am so genannten „Hafen“ und ließ sich auf ein paar zusammengerollten Seilen nieder, die wohl für ein ankommendes Schiff gedacht waren. Das Große Wasser, es war auch hier und endete vor ihren Füßen, wie schön. Der Blick in das weite Unendliche ließ sie für ein paar Momente vergessen, warum sie hier waren, Träume aus der Heimat wurden real. So verging die Zeit wie im Fluge, bis auf einmal ein Trio der unteren Offiziere lauthals an ihr vorbeigetanzt kam und sich bemerkbar machte.
>>Heya, wenn das nicht Tuk *hicks* Tuk seien, was? Hey, warum du feiärn nicht mit uns? Hafenkneipää hier soll haben beste Bierä von allen. Wir austesten schon weiter oben, aber da… zu viele MORRA!<<
>>Jaä, kommen mit uns Mädchän, wir laufen Tag wo folgän auf morgän, also übermorgän aus, Anführer haben alles geklärt und ein Schiäff läuft morgän ein. Bis dahin, wir haben nixe zu tun und könnän ausruhän.<<
>>Due dir solltest wirklich überlegen, süße Orkse seien immer Bereicherung für uns.<<
Mit einem wütenden Gesicht hatte sie das Trio begrüßt, hatten sie ihr doch ihren kleinen Freigang ihrer Gedanken zerstört. Außerdem waren sie alle mehr oder weniger angetrunken. Und überhaupt, das hätte den angeberischen Offizieren so gepasst.
>>Nak gor Shuk! Neinei, gehet ihr mal schöne alleine in Hafenkneipe, ichse müssen noch arbeiten für meine Meisterin.<<
Mit einem enttäuschten Gesicht wand sich das Trio um und ging, wie empfohlen, ohne Tuk-Tuk in die Hafenkneipe. Musste sie wirklich noch arbeiten? Eigentlich nicht, aber die dritte Steinwurzel wollte gefunden werden. Außerdem hatten sie ihr eine gute Information nebenbei geliefert. In zwei Tagen sollten sie also ablegen und Kurs auf das sagenumwobene Festland nehmen. Also blieb ihr nur noch morgen für die Suche… sie wollte früh aufstehen und ihre Aufgabe erfüllen.
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Keuchend kam sie wieder am Osttor der Stadt Khorinis an, geflitzt mit einer Grazie und Geschwindigkeit, die so manchem Ork die Spucke wegblieben ließ, allerdings nicht, um den zwei grimmig wirkenden Orkwachen zu gefallen oder ihre Stielaugen noch weiter herausfahren zu sehen, nein, sie war auf der Flucht vor einem Rudel Wölfe, das sie seit Minuten verfolgt hatte und einfach nicht abzuschütteln war. Hier aber war sie sicher, die Wölfe würden sich nicht an die Stadt und die Orkwachen trauen. Hier konnte sie Luft holen und hier musste sie sowieso hin…
*Zack*
Der Bolzen der Kriegswaffe war nahezu lautlos und schlug mit einer solchen Präzision in den Kopf des Tieres, das es keine Chance hatte und sofort tot umfiel, nicht jedoch ohne vorher durch die Wucht zur Seite geschleudert zu werden. Tuk-Tuk hatte nur das dumpfe Geräusch gehört und sich langsam umgedreht. Oh nein… einer der Wölfe aus dem Rudel hatte offenbar doch nicht kehrtgemacht und war ihr noch immer gefolgt. Warum bloß hatte der Wolf das getan. Mit einem traurigen Blick sah sie das Geschoss in seinem Kopf stecken und blickte sich dann um, eine Wache auf der Stadtmauer hatte das todbringende Werkzeug in der Hand und jubelte.
>>Schöner Schuss, häh?!<<, fragte er fragend zu seinem Kollegen und auch zu der jungen Orkin, die jedoch nichts erwidern konnte.
>>Du schießän aber auch alles, was sich bewegän, was? Nug gluk, so wir haben wenigstens lecker Fleisch heutä abend!<<
Eine der Torwachen ging zu dem Wolf, schulterte ihn und lief mit einem breiten, zufrieden Grinsen an dem kleinen Orkmädchen vorbei, der man ansehen musste, dass ihr der Vorfall an die Nieren ging. Das sollte also den traurigen Abschluss ihres Abenteuers bilden…
Es war eine gefährliche Herausforderung gewesen, alleine in die Wälder rund um Khorinis aufzubrechen, aber sie hatte es gewagt, denn sie wollte noch unbedingt die dritte, fehlende Steinwurzel finden, bevor sich die Expedition auf zum Festland machen sollte. Fast den ganzen Tag war sie so unterwegs, es war ein toller Tag gewesen. Auch wenn es am Morgen leicht regnete, so war doch gegen Nachmittag noch die Sonne raus gekommen und wärmte mit ihren dicken Strahlen ihr dünnes Fell und die Haare. Auch die Wälder waren schön und eine spannende Umgebung, auch wenn viele Bäume und Pflanzen noch sehnsüchtig auf den Frühling warteten, vereinzelt schon erste Knospen ausbildeten. Doch ihre Steinwurzel fand sie lange nicht, obwohl sie schon nach wenigen Momenten außerhalb der Stadt, am westlichen Waldesrand, eine hätte finden müssen. Stattdessen suchte sie und suchte sie, ohne etwas zu finden. Dafür erregten andere Pflanzen ihr Interesse, viele Seraphis und Blauflieder, aber auch Pilze, die man hier „Dunkelpilze“ nannte und die eine heilende Wirkung besaßen. Außerdem fand sie erneut ein paar Exemplare einer Pflanze, die sie nicht kannte. Sie fragte sich, ob es sich lohnen würde, diese mitzunehmen, wollte sie sich doch nicht erneut mit „Unkraut“ blamieren, entschied sich aber dafür, da sie die Chance etwas zu lernen nicht verpassen wollte. Trotzdem, von der Steinwurzel war keine Spur… wenigstens hatte sie keine Probleme mit wilden Tieren oder Schlimmerem…
Bis zu jenem Moment, als sie schon – als es dämmerte – zurück zur Stadt ging und dort endlich die Steinwurzel entdeckte, wenn auch mehr durch Zufall und purem Glück. Gerade in den Moment, wo sie die Pflanze lockerte und löste, mussten sich die Wölfe an sie geschlichen haben. Vielleicht lag es an einem bestimmten Duft, den eine ihrer Pflanzen abgab, wer weiß… jedenfalls hatte sie ihre liebe Mühe zu entkommen. Nun hatte es also einen Wolf gefordert.
Mit etwas schwerem Kopf, aber mit der gesuchten Pflanze und einem vollen Korb mit nützlichen Kräutern und Pilzen konnte sie schließlich zurück zum Quartier der Heiler und Schamanen zurückkehren, sie wollte früh schlafen gehen, morgen war der große Tag der Abfahrt…
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Nr.1
"Brrrrrrrrrrrrr....!" zitterte Rugenak als er verschlafen das Fenster öffnete und ihm die kühle Luft ins Gesicht schlug. Er taumelte hin und her. Die letzten Gläser gestern abend taten ihm wohl nicht gut. Er schlüpfte in seine überall im Zimmer verstreut liegende Kleidung. Zum kochen war er nicht in der Lage daher musste er ausser Haus essen. Als er auf die Straße ging sah er Sklaven mit großen Holzkisten schleppend an ihm vorbei laufen. "Hast du Wasser?" keuchte ihn einer der Sklaven an. Bis er die Frage wahrnahm zischte die Peitsche eines Ork-Aufsehers nieder auf den nackten Rücken des Sklaven. "Weiter dummer Morra!" erschallte es mit kraftvoller Stimme. "Und du, bist du dir zu fein zum arbeiten, Morra?" fragte der stämmige Ork Rugenak. "Ich habe noch nichts gegessen!" brachten Rugenaks zitternde Lippen hervor. "Wenn ich dich heute noch einmal sehe schleife ich dich eigenhändig ins Hafenviertel zum Kisten schleppen,Morra! Und jetzt geh mir aus dem Weg!". Mit schnellemGang eilte Rugenak zur nächsten Schenke. Immer schneller wurden seine Schritte denn er fühlte sich verfolgt. Er wurde immer nervöser und begann zu joggen. Da! Ein rascheln aus einem Busch! Rugenaks Herz raste er legte seine Hand auf die Türklinke des Schankhauses!Abgeschlossen! Dort! Wieder ein rascheln...Rugenak wurde schwindelig!
"Geht es dir gut mein Junge?" Es ertönte eine warme Frauenstimme. Rugenak stand immernoch an der Tür der Taverne."Ja,mir geht es gut." fragte Rugenak der immernoch sehr geschwächt war."Ich bin auf dem Weg zum Tischler!". Dir läuft ja der Schweiß von der Stirn und vom ganzen Körper!Ich nehme dich schnell auf meinen Wagen mit und fahre dich in mein Haus im Hafenviertel.Der Barbier peppelt dich rasch wieder auf!"die Frau lächelte. Rugenak antwortete mit schlechtem Gewissen "Gut aber nur wenn es ihnen keine weiteren Umstände macht!"Sie beide gingen ins Hafenviertel.Am Haus angekommen setzte sich die Frau. Rugenak setzte sich auf das alte Bett. Die Frau stand auf.Sie ging in Richtung Regal und zog an einem Buch.Es steckte tief im Regal doch sie holte es mit einem kräftigem Ruck heraus! "Hier sieh mal!"antwortete die Frau ängstlich. Rugenak traute seinen Augen kaum!"Das ist mein Familienalbum!" stutzte er "Wo haben sie es her?"
Die Frau war zögerlich und Rugenak wurde unruhig."Wo haben sie es her,woher?" Ich bin nachdem ich von hier losging bei deinen Eltern vorbei gekommen.Ich hörte wie sie sich stritten und immer lauter wurden. Dann flog das Buch aus dem Fenster direkt vor meine Füsse. ich nahm es an mich und nun habe ich es hier ! Rugenak beruhigte sich "Haben sie...?" Die Frau unterbrach ihn "Ja ich habe das Amulett der Eichenhaut gefunden.Hier ist..." Rugenak schob das Amulett in die Hände der Frau zurück "Nein! ich schenke es ihnen sie dürfen es behalten!Darauf hin erhob er sich und verließ mit einer Umarmung die Frau. Im Hafenviertel auf der Suche nach der nächsten Kneipe dann ein Schock. Der Aufseherork von vorhin!"Bei Innos Adanos und Beliar, Mist" Er rannte los der Ork hinterher Rugenak war sportlich und schnell der Ork allerdings sprungkräftig und mit einem gewalltigem Hechtsprung begrub er Rugenak unter sich."Soooo du kleiner,fauler Morra! Komm mit!" Der Ork packte Rugenak am Kragen und schliff ihn in strammen Tempo hinter sich her!Er stieß ihn in eine Wagenladung Mehlsäcke." Wenn ich wieder komme hast du sie ins Lagerhaus getragen,klar?"Rugenak nickte keuchend und begann zu schleppen.
Geändert von Ritley (02.03.2007 um 13:36 Uhr)
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Nr.2
Die Mehlsäcke waren schwer und zerrten an Rugenaks Kräften.Schon nach ein paar Säcken stieß er Wortgruppen wie "Verdammter Mist!" und "So ein Dreck..." aus. Der Ork kerte früh zurück, Rugenak war noch nicht einmal zur Hälfte fertig! "Ohhh bei Innos!" dachte sich Rugenak jetzt nur noch als er zum neu aufgestellten Peitschpfosten geschleift wurde."Hrrrrr, jetzt gibts 30 Schläge damit du nicht vergisst wo du hier bist, Morra!Hrrr!"hauchte ihn ein Ork an.Langsam wurde er an den Peitschpfosen gebunden. "Ahhhhh!" Schmerzen erfüllten den gesamten Körper von Rugenak. Endlich hörten die Schmerzen auf, die Schläge setzten aus. Sie banden ihn wieder los und schickten ihn fort. Auf seinem Weg kam er wieder ins Hafenviertel und an einem besonderen Haus vorbei. Rugenak stutzte verblüfft!Das Haus war tatsächlich das Haus indem die Frau die ihn pflegte wohnte. Er klopfte einmal...niemalnd antwortete.Er klopfte noch einmal. Diesmal etwas kräftiger. "Herein, immer herein!" schallte die Stimme des Herrn."Ahhhh mein Junge setz dich!"Ein Gespräch entwickelte sich zwischen den beiden Herren.Es ging um eine Überfahrt aufs Festland! Die Frau rief zum Essen.Der Herr und Rugenak sassen sich beim essen wieder gegenüber "Damit wir dich mit auf's Festland bekommen müssen wir dich irgentwie auf das Schiff schmuggeln!Ich habe auch schon eine Idee wir setzten dich in eine Holzkiste!"sprach der Mann "Und wo bekommen wir so massive Holzkisten her?"fragte Rugenak."Ein Ork namens Magrth-Vok besitzt eine Urkunde für mehrere Holzkisten.Auf dieser Urkunde steht das dem Besitzer dieser die Kisten gehören.Du musst die Urkunde klauen und damit zum Lageraus gehen!"Rugenak verstand."Wie kommt ihr auf's Schiff?"fragte er "Meine Frau ist Köchin und ich bin Handwerker der Umukia.Das ist der Name des Ork-Schiffes"versicherte der Mann. Rugenak nickte und verließ das Haus. Er schlenderte ein bisschen durch die Straßen vorbei an ein paar Sklaven die sich unterhielten "...Nee die Orkjägerpatroullie geht erst in einer Stunde los!" darauf der andere abgenergelte Sklave "Und, hast du schon gehört das dieser Vok der Anführer der Patroullie Kisten besitzt mit denen man Trollgliedmaßen transportieren kann!" Ein Blitz der Erleuchtung erfuhr Rugenak er eilte zum Markt und sah wie sich die Jägertruppe gerade auf den Weg machte. "Endschuldige, he du Ork?"der schmächtige Ork drehte sich und sprach mit erstaunlich tiefer stimme "ahhh du kommst genau richtig wir brauchen noch jemanden der unser Fleisch dreht kannst gleich mitkommen!"sprach der ork "Nichts lieber als das!" sprach Rugenak leise!
Geändert von Ritley (02.03.2007 um 13:41 Uhr)
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Nr.5
Nach dem Abenteuer außerhalb der Stadt suchten Rugenak und Murason der Sklave endlich eine Taverne auf."Nun hast du deine Urkunde für die Kisten! was willst du nun tun?"fragte Murason "Ich werde erst einmal meinen Krempel packen und damit ins Hafenviertel zu Herr Stavoss den Besitzer eines kleinen Waffenladens gehen! Warte mal..."sprach Rugenak "Ja?Was?"fragte der durstige Sklave."Wo hast du deinen Krempel?" fragte Rugenak bedenklich."Im Sklavenlager!Komm mit ich zeigs dir!Aber vorher..."sprach der Sklave "...muss meine Kehle geölt werden!"grinste Murason. Rugenak seuftzte "Wirt ein Bier bitte!". Nach einem guten Schluck Bier liefen die beiden zum Sklavenlager. "Dort siehst du den Ork? Das ist Vollok-Argash der passt auf die Besitztümer der Sklaven auf!Das einzige was ich besitze ist eine Goldkette,ein wertvollen Ring und ein paar Münzen.Die Münzen hab ich noch den Ring hat sich Vollok unter den Nagel gerissen und die Goldkette ist bei dem Wirt den wir vorhin gesehen haben!Ich brauche beide Sachen!"sprach Murason."Gut du nimmst dir den Ork vor ich geh inzwischen zurück in die Taverne und versuch an deine Goldkette zu kommen!"schlug Rugenak vor.Er machte sich auf zur Taverne.Kurz nachdem er in die Kneipe ging sprach der Wirt schon "Hey du ich brauche heute Abend jemanden der die Gläser spült!Wie wärs mit dir?"Rugenak überlegte kurz "Hört sich gut an!"der Wirt war zufrieden "Gut dann bis heute Abend!"und grinste.Rugenak ging nun ins Hafenviertel zum Sklavenlager. Was fand er vor?Einen schlafenden Ork!"Spinnst...!" Murason drückte Rugenak den Mund zu "Psst!!!!Willst du noch zusätzlich Aufsehen erregen?Der Ork verträgt keinen Alkohol da hab ich ihm einfach zwei Flaschen Schnaps angedreht und schupps war er weg!Wo ist meine Goldkette?Den Ring hab ich schonmal!" Rugenak wurde ruhig "Deine Goldkette bekommst du heute Abend! Ich habe extra einen Job beim Wirt angenommen!"und Rugenak verschwand hinter der nächsten Straßenecke...
Geändert von Ritley (02.03.2007 um 13:42 Uhr)
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Gegen Mittag hielten sie alle, egal ob Ork, Morra oder Tier, egal ob Sklave, Diener, Herr, Meister oder Freigeist, für einen Moment oder auch zwei den Atem an. Das ein weiteres Schiff den Hafen erreichen sollte, das war ihnen nun schon allen bewusst gewesen, aber ein derartig gepanzertes, großes und bewaffnetes Schiff hatte noch keiner von ihnen gesehen. Eine, ja, sie nannten es „Galeone“, eine orkische Kriegsgaleone. Nicht vergleichbar mit den drei Galeeren, mit denen die Orks der Expedition zu dieser Insel gekommen waren, die aber nicht für die Reise über das Große Meer geeignet waren und so das Festland nicht erreichen konnten.
Ein paar der Orks, die nun am Hafen standen und ihre Arbeit taten, hatten schon öfters eine derartige Galeone ein- und auslaufen sehen, doch auch für sie war es immer noch ein besonderer Moment. Für die Sklaven sowieso, die zwar jetzt noch mehr zu tun hatten, aber auch an etwas Besonderem arbeiten durften. Am meisten begeistert und teilweise verschreckt waren aber natürlich die Orks der Expedition, die sich alle nun langsam am Hafen sammelten und ihn somit ordentlich füllten, so dass man kaum mehr richtig die Wege nutzen konnte.
Schon am frühen Morgen und gestrigen Abend war das zweite Schiff beladen worden, die Kriegsgaleere, die schon länger im Hafen lag und Sklaven und Waren zum Festland bringen sollte. Nun würden auf ihr also auch ein Teil der Expeditionsorks mitgenommen werden, dennoch gab es auf ihr nur gerade Platz für ein gutes Fünftel aller Orks. Auch die Kriegsgaleere war gut gebaut und wusste sich – im Zweifelsfall – zu wehren, dennoch war es mehr ein schnelles Schiff, das auf reine Geschwindigkeit setzte und so gut Barrieren durchbrechen konnte oder schnell Nachrichten und wichtige Waren von A nach B brachte.
>>Orkse, Morra, vash vash!<<, hallte es über den Hafen, irgendein hoher Orkoffizier musste die Befehle gebellt haben und schon schreckte die Masse zusammen und machte sich drauf und dran im Eiltempo auch noch die letzten Kisten, Säcke und Fässer auf die Galeone zu verladen. Zwar musste der Kapitän erst mal ordentlich vom Statthalter und dem fremden Kriegsherren bearbeitet werden, wusste dieser doch auch noch nichts von ihrem frühen Aufbruch und wollte ursprünglich ein paar Tage in Khorinis verweilen, ließ sich jedoch am Ende dazu umstimmen und versprach, morgen erneut die Segel Richtung Festland zu lichten, aber vor Morgen ließ er sich nicht umstimmen, die Mannschaft hatte sich einen kleinen Landgang und eine Verschnaufpause wahrlich verdient.
Tuk-Tuk
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Nr.6
Rugenak hielt sein versprechen und ging abends in die Schenke des Wirtes um an die Goldkette von Murason seinem Sklaven-Freund zu kommen."Abend!" begrüsste er die Gäste."So, mein Junge dort sind die Gläser die du spülen musst!" der alte Mann deutete auf einen meterhohen Berg aus Tellern,Gläsern und Besteck."Wie können so wenig Leute so viel wegsaufen?"dachte er und ging hinter den Tresen.Nach ein paar Gläsern fiel ihm unter dem Tresen ein aufendig dekoriertes Schubfach auf.Zu seiner Überraschung war es nicht verschlossen. er tastete vorsichtig das Fach ab. Was war das?Rugenak fühlte etwas kaltes,metallisches im Schubfach. Langsam zog er es hervor bis es im Licht der Öllampe begann zu glitzern.Es war tatsächlich Murasons Goldkette. Er versteckte sie unter seinem dicken Pullover den er heute trug da es unheimlig frisch war."Ich muss mal für große Jungs, bin gleich wieder da!" strahlte Rugenak den Wirt an. Dieser war allerdings misstrauisch und folgte ihm unauffällig.Draussen betrachtete Rugenak die Goldkette.Von hinten schlich der Wirt heran und schaute Rugenak über die Schulter."Hey du Dieb!"schrie er das sich Rugenak erschreckte die Kette fallen liess und verduftete.
Im Hafenviertel war er verschwunden.Rugenak wollte Murason aufsuchen doch er kam zu spät.Murason lag tot geschlagen in einer Ecke des Hafenviertels Rugenak verkraftete dies nicht richtig und lief schnell zu Herr Stavoss.Er klopfte wie ein Besessener an die Tür."Ja?Wer da?"fragte eine Frau "Rugenak!!!Ich bins Rugenak!"keuchte er "Ohhh komm herein mein Junge." Rugenak betrat verstört das Haus "Was...Was ist mit dir Junge?"Rugenak stotterte "Er...tot...sind...gerannt...in....Kisten...wegen...Urkunde!"das Paar Stavoss war verängstigt und sie legten Rugenak ins Bett.Langsam begann er zu erzählen alles von vorn.Nach der abenteuerlichen Geschichte verließen sie beide das Zimmer "Ob er sich morgen auf dem Schiff wieder erholt?" fragte die Frau" So ein Schock kann tief sitzen wollen wir hoffen das er es verkraftet sonst können wir ihn morgen unmöglich mitnehmen!"sprach Herr Stavoss
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Noch vor einigen Minuten hatte sie selber beobachtet, wie die Arbeit im Hafen ihren Lauf nahm, noch etwas unsicher, wie es denn nun weitergehen sollte. Ein paar der Orks an Bord des großen Schiffes, das sie Galeone nannten, gingen von jenem und zerstreuten sich im Hafen und der Stadt, andere wiederum gingen den umgekehrten Weg, mit Kisten, Fässern und Säcken im Schlepptau. Es herrschte Trubel und Aufregung und eine ganz besondere Spannung lag in der Luft, als ob jedes einzelne Teilchen geladen war. Ein Dieb hätte sich in diesem Chaos wahrlich wohl gefühlt, aber wenn er erwischt worden wäre, hätten zwanzig Orks und mehr aus ihm Kleinholz gemacht. Auch für die junge Orkin war es mitunter schwierig den Überblick zu behalten, aber gleichzeitig war es ein tolles Gefühl hier zu sein, sie genoss es richtig, dieses Treiben.
Doch unverhofft kommt oft, will heißen, nicht selten und so passierte auch eine dieser unverhofften Aktionen direkt vor ihrer Nase. Hatte sie doch noch den Schatten Aik’Lins gesehen, als er, zusammen mit Leibgarde, Offiziere, Statthalter und dessen Leibwächter an Bord des frisch angelegten Schiffes stolzierte und dort einige Zeit blieb. Nun aber kam er zurück und für einen Moment erstarrte das Treiben am Hafen, was wohl auch an dem mächtigen Statthalter lag. Die beiden hatten sich die letzten Tage wohl viel ausgetauscht und verabschiedeten sich auf übliche orkische Kriegertradition. Doch Moment einmal… verabschieden? Sollte die Galeone nicht erst am Morgen auslaufen, wie es den Anschein hatte. Die Besatzung war doch längst auf Landgang…
Ein schweres, dumpfes Geräusch dominierte den Hafen für einen Moment, die Kriegsgaleere hisste die Segel und ein paar Matrosen zündeten die Laternen an. Eine laute Trommel war zu hören und man sah, wie die ersten Orks aufsprangen, allesamt zur Besatzung gehörend. Von dem großen Hügel kam ein kleiner Trupp und brachte drei Morras an Bord, gefesselt und in Ketten, sollten sie wohl erst im letzten Moment verladen werden. Doch nun sah sie auch, wie die halbe Offiziersmannschaft der Expedition antrat und sich vor dem Schiff aufstellte. Und dann… kam er. Aik’Lin, der charismatische Kriegsherr, direkt an ihrer Seite, schon seit Tagen sah sie ihn das erste Mal wieder so nah und er blieb direkt neben ihr stehen.
>>Pek dyn, wie sie hier zu sagen pflegen Kleine. Was machst du noch hier? Hat dich denn niemand benachrichtigt?<< Sie schüttelte nur mit dem Kopf.
>>Ahh, es ist ein Kreuz mit diesen Orkse. Rechte Hand, Linke Hand, Keine Hand… wir können nicht länger warten, die besten Männer brechen schon heute Nacht auf, der Rest wird uns morgen früh folgen. Aber die Galeone ist langsam. Wir sind schneller. Wir werden unsere Freunde erwarten und das Land schon einmal sichern. Eine gute Vorhut, sozusagen. Ich habe es dir doch versprochen, nicht wahr? Also, kommst du nun mit uns oder bleibst du lieber hier?<< Tuk-Tuk nickte nur und antwortete dem Kriegsherren dann in einem leisen Ton auf orkisch – da sie sich immer so schlecht vorkam, wenn sie mit ihm in der Sprache der Morras reden sollte, konnte er es doch so gut und sie nicht, was sie sehr wurmte – dass sie mitkommen wollte. Der Kriegsherr nickte ebenso und lächelte kurz, dann stampfte er weiter, gefolgt von der Leibwache, direkt zur Kriegsgaleere, die an einem anderen Pier lag.
>>Und schlag keine Wurzeln, vash vash Tuk-Tuk, vash, vash!<<
Da war er wieder, der gebieterische Kriegsherr in ihm, wobei die Betonung auf dem letzten Wort lag. Doch seine Worte rissen sie aus der Trance und sie lief eilig zu einem der Späher der Expedition, der anscheinend mit der Galeone reiste. Sie hatte ihre Meisterin noch nicht finden können um ihr die Steinwurzeln zu geben und sie musste sie informieren und… und und.
>>Pek dyn<<, imitierte sie den Kriegsherr >>du müssen mir Gefallen tun, Orkse! Bitte geben diese Tasche großer Schamanin in Gruppe der Heiler, du wissen wer! Sagen, ich erklären alles später.<<, der Ork knurrte, schien nicht begeistert von der Idee zu sein.
>>Befehl von Kriegsherr, du befolgen besser!<<, ein wenig Schwindel schadete nie und ganz gelogen war es ja nicht. Der Späher nickte sogleich eifrig, ja, er hatte es verstanden.
>>Und sei bloß vorsichtig mit Tasche, Inhalt seien sehr empfindlich!<<, legte sie noch hinterher, schon halb im Gehen, wo sie mit dem Rücken direkt gegen den Bauch eines khorinischen Morrasklaven stieß. Die junge Orkin lächelte kurz, ließ es aber nicht drauf ankommen den Morra sauer zu machen, dafür hatte sie gar keine Zeit. Dass der schmächtige Kerl vor ihr viel mehr Angst hatte und fast das Gleichgewicht verlor, das konnte sie ja nicht wissen. Und überhaupt, schon gingen die Offiziere und die restliche Mannschaft an Bord, sie musste sich sputen.
Mit einem flinken Sprung erreichte sie das Schiff, obwohl es ja noch gar nicht ablegte, doch lange mochte es nicht mehr dauern. Schon war auch der letzte Nachzügler an Bord und die Seile wurden eingeholt, die Kriegsgaleere drehte sich und verließ beinahe lautlos den Hafen. Die erneute Reise über das Große Wasser also, doch diesmal, das wusste sie, würde es länger dauern und das Wasser noch größer sein. Das Abenteuer hatte gerade erst begonnen…
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"Aufstehen!"schrie Herr Stavoss."Wie?Was?Wo?Und wieso überhaupt?"entgegnete der völlig traumatisierte Rugenak."Wir,müssen dich in eine der Kisten packen!"erwiederte der vornehme Herr und zog Rugenak aus dem Bett.Sie gingen an die Kaimauer und warteten darauf das die Orkwache verschwindete."Alles klar bei dir?"fragte Herr Stavoss mit schlechtem Gewissen."Ja mir gehts gut!" lügte Rugenak zurück denn ihm ging es sehr schlecht."Da die Orkwache ist verschwunden!"sprach der losrennende Mann."Komm mit!".Sie schlichen sich langsam an die Kisten heran.Herr Stavoss öffnete die Kiste und schob Rugenak hinein "Bis nachher auf dem Schiff!" flüsterte Herr Stavoss."Hey Morra was machst du da?"fragte eine Orkwache."Das sind meine Kisten ich kann damit machen was ich will!Hier ist die Urkunde!"der Ork guckte sie sich nicht einmal an und verschwand wieder. "Ladung an Bord!" schrie ein Ork-Aufseher. Sklaven kamen angeströmt und nach ein paar Minuten war der Hafen übersät mit vielen Menschen und Orks.Rugenak's Kiste wurde von 5 Sklaven weggeschleppt und in den Laderaum gepackt.Er selbst war in der Kiste und wartete das das Schiff ablegte.Endlich ertönte eine Orkstimme:"Ablegen!" und Rugenak öffnete die Kiste und sah seine Zukunft gesichert!
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Lehrling
‚Freiheit!’, dachte Orius erleichtert, als er das Haus des Barbiers verlassen hatte.
Doch ehe er auch nur einen Blick auf die Straße wagen konnte, sprach ihn jemand an, dessen Stimme keine Spur Freundlichkeit, aber einen riesigen Kerl vermuten ließ.
„He Morra, warum läufst du allein hier rum? Wo ist dein Herr?“
Langsam drehte der Gezeichnete sich um und wäre vor Schreck beinahe rücklings über eine Bank gestolpert, als er in das Gesicht eines Orks schaute. Wie konnte das sein? Eine Grünhaut die sprechen konnte, in der Stadt Khorinis war und anscheinend angefertigte Kriegsrüstteile trug, war etwas ganz Neues für den Bürger, der sich zum ersten Mal in der Stadt befand, jedoch schon des Öfteren Orks zu Gesicht bekommen hatte.
„Nun sag schon! Sonst werde ich dich zum nächsten Sklaventransport aufs Festland schleifen!“, raunte die grünhäutige Wache ungeduldig.
Beinahe hätte der Schwarzhaarige seine Freude nicht verstecken können: Ein Schiff aufs Festland!
„Ich…ich habe keinen Herrn. Ich bin gerade erst angekommen und…weiß nicht, was ich jetzt machen soll“, erklärte der Verwirrte.
Die Wache ließ sich zu einem finsteren Grinsen herab, das Orius sofort als unguten Vorboten für etwas deutete, dass sicher nichts mit einer ruhigen Schifffahrt Richtung Festland zu tun hatte.
„Dann wirst du mit dem Sklaventransport zur 3. Stunde nach Faring verschifft.“ Er senkte seinen Speer und richtete ihn bedrohlich auf die Brust seines Gegenübers. „Geh voran zum Hafen, Morra!“, befahl er mit einem Blick, der sadistische Freude mit sich brachte.
Der Schwarzhaarige ging voran Richtung Hafen, den er trotz fehlender Informationen zur Stadt nicht verfehlen konnte. Immer wieder warf er einen Blick nach hinten, wobei er die Grünhaut hinter sich beobachtete. Sie hatte einen aufmerksamen Blick und würde sicher nicht ohne weiteres eine Flucht zulassen.
‚Was ist nur passiert, die Stadt war doch in den Händen der Menschen. Warum musste ich nur so abgespalten gelebt haben? Dann wüsste ich jetzt, was geschehen ist’, überlegte der Gezeichnete, als er gerade in die Straße einbog, die offensichtlich zur Kaimauer und somit zum Anlegeplatz führte.
Überall an den Straßenecken standen Orkwachen, die aufmerksame Blicke aufgelegt hatten und jeden Menschen überprüften, der hier nicht als Sklave lebte.
„Nun Morra, Faring wird dir sicher gefallen, dort darfst du von Morgens bis Abends schuften und Peitschenhiebe wiegen dich in den Schlaf!“, erzählte die Grünhaut mit einem süffisanten Grinsen.
Orius musste schlucken. Wenn er also auf dem Festland ankommen würde, wäre es beinahe undenkbar, den jetzigen Herrschern Myrtanas zu entkommen. Er war in einer Zwickmühle: In diesem Moment wollte er nichts sehnlicheres als aufs Festland zu kommen, doch andersrum erwarteten ihn dort, laut der Orkwache, harte Arbeit, Qualen und keine Hoffnung auf Freiheit. Was sollte er nur tun?
’Na ja, jetzt werde ich mich wohl kaum noch gegen eine Verschiffung wehren können. Ich würde nicht einmal der Grünhaut hinter mir entkommen und um mich herum sind noch viel mehr von ihnen’, wog der Schwarzhaarige seine hoffnungslose Situation ab.
„So, wir sind da! Hier wartest du jetzt, bis die Sklaven aufgerufen werden, sich an Bord zu begeben. Und versuche nicht, zu entkommen, du würdest sofort getötet werden – niemand will so was aufwischen.“
Der Ork lachte dreckig und verschwand aus der Hütte, wo er den Gezeichneten hingebracht hatte. Der wiederum sah sich um und entdeckte eine Gruppe von Menschen, die sich bei dem Anblick der Wache in die hinterste Ecke der Hütte verkrochen hatten – noch mehr Sklaven.
„Er ist weg, ihr könnt wieder herauskommen!“, sagte der neue Sklave aufmunternd, was ihm aber nicht so gut gelang, wie er erhofft hatte.
„Ich will nicht unter der Herrschaft der Orks leiden! ICH WILL NICHT!!!“, schrie ein Mann aus der Gruppe und riss sich einen Leinenfetzen seiner Kleidung ab, den er sich um den Hals binden wollte.
„Haltet ihn auf! Er darf sich nicht umbringen!“, schrie eine Frau hysterisch, die in Tränen ausgebrochen war.
Einige der anderen Sklaven hielten die Gliedmaßen des Mannes fest, der sich umbringen wollte und hielten sie mit aller Mühe von seinem Hals fern, was nicht einfach zu sein schien. Denn er kämpfe gegen die Griffe der andern an und schrie die ganze Zeit, als würde er aufgespießt. Orius wusste nicht, was er sagen sollte, er konnte den Schmerz und das Leid des Mannes nachvollziehen, doch wollte er keinen Selbstmord dulden. Mitleid bewegte ihn dazu, langsam auf ihn zu zugehen, bis er genau vor ihm stand. Er beugte sich mit dem Kopf bis zu dem Ohr des Mannes und flüsterte:
„Der Tod ist keine Lösung. Innos hat dir das Licht des Lebens geschenkt, respektiere das und lebe so, wie er es für dich vorherbestimmt hat. Vielleicht wirst du den Orks entkommen und vielleicht wirst du ein großer Rebell, der sich selbst zu helfen weiß. Das alles kann passieren, es hat keinen Sinn, das Geschenk Innos’ leichtfertig wegzuwerfen, ehre es!“
Der Mann hatte aufgehört gegen die Griffe zu kämpfen und lag still und nachdenklich da.
„Du hast Recht!“, sagte er schließlich.
Langsam nahm er den Leinenfetzen von seinem Hals ab und setzte sch mit dem Rücken zur Wand. Alle Augen waren auf den Gezeichneten gerichtet, der verlegen rosa anlief. Er wandte den Kopf zur Tür, wo sanft Sonnenstrahlen durch die Ritzen fielen – es gibt immer Hoffnung.
‚Ich werde mein Möglichstes versuchen. Ich werde den Grünhäuten entkommen! Bei Innos, ich werde es schaffen!’
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