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  1. Beiträge anzeigen #241
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    DraconiZ stand am Rande der mächtigen Stadt Bakaresh und starrte in die Flasche voll mit klarem Wasser, in der sich sein Gesicht widerspiegelte. Die Anstrengungen der letzten Tage saßen ihm immer noch in Mark und Bein. Immer noch konnte er spüren, dass seine Muskeln angestrengt waren und hofften bald einmal eine Zeit der Ruhe zu finden. Der Streiter würde jedoch seinem Körper nicht nachgeben. Dieser hatte zu tun was er wollte. Nicht umgekehrt. Schließlich würde er sich daran schon gewöhnen. Das Sprichwort „ was einen nicht umbringt macht einen härter“ war nicht umsonst entstanden. Der Streiter nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche, warf sie weg als sie leer war und lies die Hitze der Sonne auf sich wirken. Bemerkensweise war sie sogar mehr oder wenige erträglich geworden. Auch wenn nicht zu leugnen war, dass sie ihn immer noch schwächte.

    Genau wusste er nicht warum er es tat, aber irgendwie war sein Interesse an den Kugeln in seiner Tasche mit einem Mal ins unermessliche gewachsen, so dass er fast hastig in seine Tasche langte und die beiden Kugeln bald schon auf seinem schwarzen Handschuh hin und her rollen sah. Irgendwas war an diesen Gebilden, was nicht normal war. Irgendetwas daran war sonderbar. Man konnte nicht in Worte fassen was es war, doch irgendwie schienen diese Kugeln die Gedanken eines Menschen magisch anzuziehen. Mit einer Geste hob er die Kugeln näher an seine Augen. Totale Schwärze umfasste die Oberfläche der Gegenstände, so als hätte die kalte Hand der Finsternis sie für immer umschlungen. „ Seltsam“. DraconiZ fragte sich mehr und mehr ob es das Richtige gewesen war sie an sich zu nehmen.

  2. Beiträge anzeigen #242
    Ritter Avatar von Night Hawk
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    Night Hawk ist offline
    Night Hawk war heute mit einem guten und munterem Gefühl aufgewacht. Er war nun bereit wieder in das Kastell zurückzukehren. Der Krieger hatte nun genug Zeit in der zerstörten Wüstenstadt Bakaresh verbracht. Der Wiederaufbau würde vorerst noch nicht beginnen und wenn, wollte er wieder zurückgekommen und helfen.

    Doch wie sollte er schnell genug erfahren, dass dieser beginnt? Da fiel dem ehemaligen Streiter Innos sein zwar nicht mehr so präsenter, dennoch anwesender Falke Buster ein. Er rief seinen Begleiter zu sich und gab ihm den Auftrag Night Hawk so schnell wie möglich zu erreichen, wenn die Stadt wieder aufgebaut wird.

    Dann kleidete der Abenteurer sich an, er nahm ein Hemd, eine Hose und Schuhe aus Leder, dann warf er sich seinen schwarzen, mit Platten verstärkten Umhang über und band sich den Gürtel mit den Beuteln um. Der Wanderer rundete das ganze mit seinem Schwert und Bogen ab.

    Er verabschiedete sich noch bei einigen Assassinen, welcher der Kämpfer während seiner Zeit in Bakaresh kennengelernt hatte. Er wanderte vorerst zum letzten Mal durch die Wege und Gassen der Stadt, dann erreichte der ehemalige Ritter des Königs das Stadttor, als hindurchschritt lag die weite Wüste vor ihm, er würde nicht so lange zum Kastell brauchen wie er für den Weg nach Bakaresh gebraucht hatte, denn der Diener Beliars kannte den Weg und hatte ausreichend Wasser dabei.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #243
    Held Avatar von Shadowblade
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    Shadowblade ist offline
    Als die kleine Karawane die Stadt fast erreicht hatte, blieb der Führer stehen. "Zieht das hier an, Shadowblade. Es hat eine Kapuze, die ihr euch über den Kopf ziehen könnt und außerdem ist es neutral. Viele Bewohner der Wüste tragen es, und die meisten tragen Kapuzen, da sie nicht erkannt werden wollen. Ihr müsst wissen, dass die Wüste die Heimat der Attentäter und Kopfgeldjäger ist. Ich gehöre zu den Jägern. Ihr solltet euch möglichst früh entscheiden, ob ihr zu den Jägern oder zu den Opfern gehören wollt. Denn sonst könnte das euer Tod sein..."

    Als Shadowblade sich umgezogen hatte, gingen sie weiter, Richtung Bakaresh. Am Stadttor wurden sie kurz von den Assassinen gemustert und dann hinein gelassen. Sie strahlten keine Gefahr aus. Shadowblade verabschiedete sich von seinem Führer und strich durch die Gassen von Bakaresh. Hin und wieder begutachtete er die Waren der Händler, die auf den Tischen am Rand der Gassen lagen. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Er musste irgendwie an Gold kommen, nur wie? Er könnte sich als Kopfgeldjäger anbieten... doch dafür waren seine kämpferischen Fertigkeiten nicht ausreichend. Zunächst brauchte er eine Ausbildung in den Grundzügen des Kampfes, danach konnte man weitersehen. Er erinnerte sich daran, dass einer der Magier ein guter Kämpfer gewesen war... nur wer? Er wusste es nicht mehr.

    Ihm wurde unbehaglich beim Gedanken an seine Bücher. Sie standen noch immer in der Taverne von Braga, wenn irgendein Assassine sie lesen würde, wüsste er sofort, dass der Besitzer ein Diener Adanos sein musste. Er musste sie so schnell wie möglich abholen und nach Al Shedim bringen.
    Nur dazu musste er erst einmal Al Shedim erreichen.

  4. Beiträge anzeigen #244
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    DraconiZ trat langsam in einen dunklen Raum hinein. Nur das Licht seiner Lampe die er in der linken Hand hielt schaffte es die totale Dunkelheit zu zerbrechen und offenbarte einige Reihen von Betten, zwei große Schränke und ein ansonsten spärlich eingerichtetes Zimmer. Mit einer flinken Bewegung stellte der Streiter die Lampe auf eine kleine Ablage und schaute sich noch einmal im Raum um. Von dem Prunk und der totalen Zufriedenheit die er nun laut dem Hausherren verspüren sollte, fand er hier sehr wenig. Das nächste Mal würde er nicht mehr 100 Goldmünzen für ein zwar nicht schlechtes, aber auch nicht besonders gutes Bett hergeben. Seufzend legte der Schwarzhaarige seinen Mantel neben eines der Betten und setzte sich auf selbiges. Wenigstens das Bett durfte er sich hier aussuchen. DraconiZ verschränkte beide Hände hinter dem Kopf und legte diese auf das Kissen unter ihm, nachdem er der Länge nach im Bett lag. Zum Glück war hier noch kein anderer, der hier nächtigen wollte. Wahrscheinlich war er der einzige Narr gewesen, der von dem Halsabschneider noch nichts gewusst hatte. Langsam schloss der Streiter die Augen und ließ die letzten Tage noch einmal vor seinem inneren Auge ablaufen. Langsam umschlang ihn die Müdigkeit.

    Doch zum Schlafen kam er nicht. Irgendetwas störte seine Ruhe. Etwas kam näher. Klack klack klack. Es waren Schritte. Sehr leise Schritte zwar. Aber merklich hörbar. Der Schwarzhaarige drehte sich zur rechten Seite. Wer auch immer dort ankam sollte ihn gefälligst schlafen lassen. Die Person ging weiter und hielt kurz vor seinem Bett inne. Der Streiter verzog das Gesicht. „ Soll der sich doch endlich ein Bett suchen und dann schlafen. Nicht so einen Krach machen“. Der Fremde dachte nicht daran weg zu gehen. Ein schabendes Geräusch war zu vernehmen. Der Laut wenn eine Waffe gezogen wurde. In dem Moment wo DraconiZ die Augen aufschlug sah er sich mit einer Säbelartigen Klinge konfrontiert. Mit einer schnellen Rolle war es aus dem Bett entkommen und stand nun einer gänzlich in schwarze Kleider gehüllten Gestalt gegenüber. „ Die Kugeln“. Der Schwarzhaarige verstand im ersten Moment nicht was gemeint war, im zweiten Moment sprang der Angreifer schon über das Bett herüber und der Streiter hatte alle Mühe dem Schlag zu entkommen. Sein Schwert und seine Dolche gut unter dem Bett verstaut stand der ehemalige General dem Vermummten nun Waffenlos gegenüber. Die ersten Kampfesaugenblicken gingen so schnell vorbei, dass DraconiZ nachher nicht mehr davon erzählen können würde. Nur sein Instinkt und seine Übung sorgten dafür, dass er am Leben blieb.

    Einige Augenblicke später standen die beiden sich mitten im Saal gegenüber. Die Lampe die der Streiter anfänglich mitgebracht hatte war immer noch die einzige Lichtquelle. Der Schwarzhaarige krempelte seine Tunika hoch und entblößte seine gepanzerten Armstulpen. Der Rotäugige bleckte die Zähne und stürmte auf den Schlafstörer zu. Dieser schaute einen Moment wahrlich perplex drein und schwang dann seinen Säbel in Richtung Kopf des Streiters. Dieser lenkte mit seinen Stulpen den Schlag ab und schaffte es im gleichen Moment dem Krieger ins Gesicht zu treten. In dem Moment als dieser nach hinten taumelte, nahm der Streiter Anlauf, nahm alle Kraft aus der Hüfte und schlug dem Vermummten so stark er konnte in die Mitte der Brust. Dieser knallte gegen eine der Wände. Das Holz knarrte bedrohlich, hielt der Belastung allerdings statt. Noch bevor die Gestalt sich wieder erheben konnte nahm der Streiter gewaltsam den Säbel an sich und drückte seinem Widersacher jenen auf die Kehle. „ So nun unterhalten wir uns erst einmal. Was bei Beliar willst du mit den Kugeln?“. Der Angreifer bewegte sich kein Stück, gab keinen Laut von sich und tat auch sonst nichts. Als DraconiZ auch keiner weiteren Regung gewahr wurde drückte er den Säbel weiter auf den Hals seines Opfers. Doch kein Blut tropfte aus der Wunde. Statt dessen entrang nur ein Laut der sich anhörte als käme er nicht von dieser Welt der Kehle des Mannes und im nächsten Moment löste sich der Fremde, genauso wie der Säbel den der Schwarzhaarige in der Hand hielt in Luft aus. Der Schwarzhaarige sah sich erst seine Hand und dann auf den Boden vor sich. Nur Staub war von dem Angreifer übrig geblieben. Dem Schwarzhaarigen lief ein kalter Schauer über den Rücken. Schlafen würde er heute so schnell nicht.

  5. Beiträge anzeigen #245
    Keynesianer Avatar von Bloodflowers
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    Bloodflowers ist offline
    Bloody schaute nun mit großen Augen über den Bug in Richtung Küste. In der Ferne sah man deutlich helle Punkte die Dunkelheit der Nacht durchbrechen. Bloody konnte es jetzt kaum mehr erwarten.
    "Wir sind bald da, die Lichter ganz oben gehören zum Tempel, Sohn der Ungeduldigkeit!"
    So langsam ging ihm dieses "Sohn der/des…" ein wenig auf die Nerven. Aber der Tempel musste wirklich riesig sein, na ja auf jeden Fall war er hoch, soviel konnte man schon sagen.
    Das kleine Handelsschiff lief in den Hafen ein, der diese Bezeichnung nicht wirklich verdiente, und der Bandit des Lee spürte ein leichtes Kribbeln. Was würde ihn in diesem fernen und fremden Land wohl alles erwarten? – Abenteuer? Hoffentlich! – Monster die es auf Khorinis nicht gegeben hatte? Sehr wahrscheinlich! – Auch mal andere Nutztiere als nur Schafe? Wer weiß! – Pferde zum Beispiel? Davon hatte Bloody noch nie gehört! – Fremde Kulturen? Fremder als ein ganzes Land das dem dunklen Gott huldigt ging es kaum, ein paar verirrte Schwarzmagier in einem Kastell gingen ja noch, aber so was?
    "Nun, wenigstens die Kastellmagier dürften sich jetzt zusammen mit den Orks auf Khorinis nen Bunten machen. Die verstehen sich bestimmt blendend! Die beten ja alle denselben Gott an!" Sprach der Bandit zu sich selbst(der Händler war mit Vorbereitungen für die Ankunft beschäftigt) und grinste bei dem Gedanken an eine Hüterin meditate, die mit den Orks zum Beispiel gemeinsam im Kastell speiste.

    Das Schiff legte an und der Bandit verließ es sogleich. Das Geschäft war erfüllt und es war Zeit sich voneinander zu Verabschieden. Obwohl man sich schon ein wenig aneinander gewöhnt hatte, schließlich hatten sie mehrere Tage gemeinsam auf hoher See verbracht und flohen gemeinsam vor den Orks auf Khorinis. Aber trotzdem war nun die Zeit des Abschiedes gekommen. Nach einer kurzen Verabschiedung auf dem Steg, trennten sich nun die Wege des Händlers und des Banditen wahrscheinlich endgültig.

    Beide gingen gemächlich hinauf zur Stadt.

    Nach ein paar Metern allerdings, blieben sie stehen und schauten sich an:
    "Haben wir uns nicht eigentlich schon voneinander verabschiedet, Sohn der Dummheiten?" – "Schau mich nicht so an, DU bist es doch der MIR folgt!" – "Ich wohne in Bakaresh, wo soll ich sonst hin?" – "Woher soll ich das wissen? Ich kenne mich doch hier nicht aus, wo also soll ich denn hin? Zurückschwimmen nach Khorinis?"
    Der Händler lächelte wieder sein Misch-Masch-Lächeln aus Freundlichkeit und Spott und sagte dann:
    "Sei mein Gast für diese Nacht und morgen am Tage verabschieden wir uns dann."
    "Einverstanden!" meinte der Bandit schmunzelnd und sie erreichten kurze Zeit später, noch immer diskutierend, das Haus des Händlers. …

  6. Beiträge anzeigen #246
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline
    Langweilig war der Tag bisher verlaufen, langweilig würde er auch enden, so vermutete Berash zumindest. Am Morgen war er aufgestanden, hatte den Tag mit rumsitzen verbracht und würde auch die nächsten Tage vermutlich nichts anderes tun.

    Doch nun erschoss er sich, ersteinmal auf reisen zu gehen. Er hatte von alten Ruinen in der Nähe von Mora Sul, einer großen Stadt in der Wüste, gehört. Vielleicht würde er die besichtigen.

    Doch genug gedacht, nun wurde es Zeit zum handeln. Berash machte sich auf, bei Händlern das zu kaufen, was er für eine Reise nach Mora Sul brauchen würde. Wasser, Proviant und anderes würde er schon brauen.

    Nachdem er alles notwendige besorgt hatte, verstaute er es und machte sich auf den Weg in die Wüste. Auch eine Karte hatte er sich besorgt, damit er den Weg fand und nicht in der Wüste verloren ging. Vielen war dies schon passiert, weil sie sich nicht vorbereitet hatten.

    Berash schloß die Tür seiner Hütte, begab sich auf einen Pfad und verließ die Stadt Richtung Mora Sul. Mal sehen, wie weit er heut noch kommen würde.

  7. Beiträge anzeigen #247
    Schwertmeister
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    Grosh Tankred ist offline
    Am nächsten Morgen stand Helgrimm mit Kopfschmerzen auf.Er wankte nach unten in die Gästestube,wobei er auf der Treppe fast gestolpert wäre.Als Helgrimm die Taverne verließ ging mit einem leeren Magen zu einen der zahlreichen Wasserspender.Er streckte beide Hände ins kühle Wasser und trank einwenig davon.Nachdem er sich erfrischt hatte,ging er zu der Taverne zurück und bestellte sich einen Eintopf.Der Wirt stellte ihm eine gräuliche Pampe vor die Nase.Nach einem Eintopf sah das beim besten Willen nicht aus.Helgrimm sprach in darauf an.

    "Entschuldigen sie, aber Ich möchte einen Eintopf und nicht ..... das da."

    Der Wirt knurrte ihn an

    "Das is n' Eintopf"

    "Und aus was besteht der denn?"

    "Nun etwas Scavengarleber,2 Fleischwanzen,etwas Kaktensaft und ein Stück vom Goblindarm.Der ist nämlich gräulich."Helgrimm wurde schlecht.Er schob den irrtümlichen "Eintopf" von sich weg,schmiss dem dicken Wirt ein Goldstück zu.Dann stand er auf und ging.

    "Dern kostet abr' 10 Goldstücke."

    "Du kannst ihn ja nochmal wieder verwenden."

    Der Wirt sagte noch was doch Helgrimm hörte es nicht,weil er schon zur Tür rauswar.Helgrimm dachte:"Jetzt brauche Ich einen neuen Schlafplatz.Doch zum glück war eine andere Taverne schnell gefunden,in der er auch ein Zimmer mietete.Doch als er wieder die Taverne verließ tippte jemand von hinten auf seine Schulter.

    "Hey du.Du schuldest meinem Herren 9 Goldstücke.Gib sie mir."

    "Den Wirt?Nein.Arbeitest du für ihn?"

    "Oh ein ganz schlauer."

    "Mit was bezahlt er dich denn?"

    "Eine Mahlzeit am Tag."

    Helgrimm musterte denn Mann von oben bis unten."Für eine Mahlzeit??Bei Beliar und für sowas reskiert er eine Schlägerei?"Doch dann betrachtete Helgrimm ihn.Muskolös,breit gebaut.Doch seine Kleidung war ein zerschlisenes Hemd und eine lange dünne Hose.Mehr trug er nicht.

  8. Beiträge anzeigen #248
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    DraconiZ blickte hinaus aufs Meer. Seine Kapuze war tief ins Gesicht gezogen, sein Mantel hielt die Kälte des Abends ab und sein Blick war starr. Er hatte oft aufs Meer geblickt. Damals in Khorinis. Es hatte ihm immer wieder Kraft gegeben. War es denn wirklich so lange her? Vermisste er das Leben. Nun waren die Gedanken die ihm kamen bitter. So als wären sie nicht richtig. Als wären sie nicht bestimmt für den Zeitpunkt. Nicht bestimmt für die Situation. Nicht bestimmt für das neue Leben. Wie eine Armee aus einzelnen Wasserteilchen grub sich eine Welle tiefer in den bereitstehenden Sand. Der Sand der wusste, dass er niemals eine Chance haben würde gegen die Übermacht des Wassers, die er im Herzen der Wüste schmerzlich vermisste. Welche Ironie das Leben selbst erfand. Der Streiter schloss die Augen. Nur das Rauschen des Meeres umgab seine Ohren. Kein anderer Laut wagte es seine Gedankengänge zu unterbrechen. Er sah Tosh den Ork neben sich, seine Axt wälzte sich durch die Reihen der khorinischen Streiter. Unter ihnen viele Freunde des Schwarzhaarigen. Waren es nun noch Freunde? Er war neben ihm. Seite an Seite drangen sie tiefer vor. Rauch stieg von der Kaserne und vom oberen Viertel auf. Schreie waren überall zu hören. Waren es Schreie seiner Waffenbrüder gewesen? So unbarmherzig wie das Wasser den Sand unter sich begrub, hatten die Grünen Wesen die Menschen unterdrückt und abgeschlachtet. Wie es jetzt wohl in Khorinis aussehen mochte. Ob die Orks auch nur einen Ort verschont hatten außer dem Kastell, welches nun wie ein Leuchtfeuer in der Schwärze der Übermacht über den Zinnen von Bakaresh thronte. Nein sie hatten sicher Niemanden verschont. Wie die Pest waren sie über das Land gekommen und hatten sich genommen was sie brauchten. Ein ekelhaftes Volk. Niemals nachdenkend nur zerstörend und trotzdem sehr nützlich. Wenn man sie zu lenken wusste.

    Licht brach sich auf der Klinge des Schwertes, als DraconiZ es vor sein Gesicht hielt und die Klinge beachtete. Glänzend und Makellos schwebte sie vor ihm. Das Blut seiner Feinde war längst weggewischt und doch kam es ihm so vor, als würde es für immer daran kleben. Für immer klebte Blut an seiner Hand. Erstaunlicher Weise interessierte ihn das nicht mehr. Wind wehte seine Haare nach hinten und trug die Gedanken an Khorinis mit sich. Vielleicht sogar nach Vengard. Dort wo die Überlebenden von Khorinis nun sein würden, wenn es sie noch gab. Zumindest hätte der ehemalige General sie dorthin gebracht, wenn er das Kommando gehabt hätte. Er hatte gesehen wie ein Schiff abgelegt hatte. In Khorinis. Hoffentlich hatte Hagen gebüßt für seine Torheit nicht auf die Orkbedrohung zu hören. Hoffentlich war er bei Innos und sie würden zusammen auf den Mann herunterschauen, den sie verraten hatten. Sie würden sehen, dass es nicht ihre Vorstellung war die siegen würde. Es gab einen anderen Weg. Fern von den Orks und fern von Innos. Hier in Bakaresh würde er lebendig werden und sprießen. Sie waren noch nicht viele und er wusste den Assassinen noch nicht wirklich zu trauen und dennoch hatte er unglaubliches Vertrauen. Vertrauen, dass wahr werden würde wonach er suchte. Sein Schwert wurde zurück an den Gürtel gesteckt. Sein Blick klärte sich und er konnte die Flächen an Wellen erkennen. Erleuchtet durch das Licht des Mondes. Die Zeit würde ihm entweder Recht geben oder ihn einen Narren schelten. Wie auch immer es ausgehen mochte. Er hatte seinen Weg gefunden und würde nicht weichen.

  9. Beiträge anzeigen #249
    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Abu Din schaute aus dem Tempel hinunter. Es wurde nun Zeit die neue Kraft in Bakaresh zu stärken. Ein neues Bollwerk zu errichten, damit Zuben spürte, dass sie es ernst meinten. Das sie nicht einfach wieder aufgeben würden, sobald er ein paar Krieger entsendete. Das was sie hier schaffen würde, würde lange überdauern. Länger als der Fürst von Ishtar. Der Assassine beobachtete wie seine Gesandten wieder zurück zum Tempel kamen. Nun würden die Männer, die er ausgewählt hatte in seine Reihen aufgenommen zu werden und mit ihm seinen Traum zu verwirklichen bald eintreffen. Noch wussten sie noch nicht was sie erwarten würde. Kalter Wind wehte über die Zinnen des Tempels ins Gesicht Abu Dins. Besonders freute er sich zu sehen, wie der Magier, der sie beim Angriff unterstützt hatte, reagieren würde. Ob er wohl wirklich kommen würde? Zumindest war es fragwürdig. Ein seltsamer Gedanke erst Magier gestürzt zu haben und dann beim Neubeginn wieder einen dabei zu haben.

    Der Mann stützte sich auf die Umrandung des Gebäudes. In diesem Moment kamen zwei wohl bekannte Gestalten auf ihn zu. Lazio und DraconiZ. „ Ich begrüße euch. Ich bin hier um euch eine neue Möglichkeit zu bieten. Da ihr mich schon so tatkräftig bei der Eroberung unterstütz habt habe ich keine Zweifel, dass ihr auch weiterhin gute Männer sein werdet, wenn ihr dem Weg denn folgen wollt“. Der Assassinen sah erst in die Augen des Schwarzhaarigen, dann in die Augen des anderen. „ Nun ihr kommt euch nun sicher überrumpelt vor und das werdet ihr wohl noch eine Weile weiter ertragen müssen, denn ich werde meine Pläne erst offen legen, wenn auch jeder andere eingetroffen ist. Ihr kennt ja mittlerweile die Geschäfte der Assassinen“. Beide Männer verzogen nur das Gesicht daraufhin, taten aber nichts um wieder zu gehen. Scheinbar hatten sie wirklich Interesse gefasst. Kein Wunder eigentlich bei dem was sie eingesetzt hatten.

  10. Beiträge anzeigen #250
    Schwertmeister Avatar von Mick
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    Mick ist offline
    Die letzten Wochen hatte sich der Schwertmeister ausschließlich mit den Ställen beschäftigt und versucht den Reitplatz, wenn man dieses abgezäunte Gebiet denn so nennen durfte, noch etwas zu befestigen. Der Schmied hatte sich extra dafür in ein nahes Gasthaus eingemietet und erwachte wie schon in den letzten Tagen nur noch kurz nach Sonnenuntergang. Er machte sich auf den Weg zu den Ställen um die Pferde zu versorgen und die Ställe sauber zu machen. Anschließend wollte der Schwertmeister sich nochmal den Platz ansehen bevor er nach seiner Truhe im Tempel sehen wollte. Er hoffte das noch keiner in das Zimmer eingezogen war und das er heute nicht schon wieder von den Wachen aufgehalten werden würde.

    Mick hatte den ersten Stall fertig, als ein Assassine zu ihm kam und sofort sagte:"Entschuldigung seid ihr der neue Besitzer dieser Ställe? Seid ihr Mick?" Der ehemalige Adanos Diener sah mit seinen kalten grauen Augen auf und erwiderte noch kühler:"Wer will mit mir sprechen? Ich habe zu tun die Pferde müssen sauber gemacht werden und der Platz hinter den Ställen muss überprüft werden. Also redet rasch." Der Assassine war ein wenig eingeschüchtert fasste sich jedoch schnell wieder und sagte:"Meister Abu Din möchte euch so schnell wie möglich im Tempel sprechen. Ich werde euch zu ihm bringen." Mick sah den jungen Assassinen, zumindest glaubte er das der Assassine ein junger Mann war, etwas herablassend an und sagte dann:"Na schön wenn es nicht zu lange dauert werde ich mitkommen. Aber wartet ebend ich werde Ecathrina mitnehmen." Der Assassine nickte und Mick sattelte und trenste die schwarze Stute kurzer Hand. Dann führte er das Pferd hinter den Mann her und gemeinsam gingen die beiden Personen in Richtung Tempel.

    Dort angekommen sagte der Assassine:"Ich werde ihr Pferd dort vorne anbinden, Abu Din befindet sich auf der Umrandung des Tempels." Der Mann zeigte Mick die Richtung und der Schwertmeister ging los. Schon nach kurzer Zeit erreichte er einen Obelisken an dem eine Treppe heraufführte und zu einer Plattform ragte. Dort oben standen bereits drei Leute und Mick fragte sich was dieser Abu Din geplant hatte...
    Geändert von Mick (04.02.2007 um 17:57 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #251
    outlaw to the end Avatar von Sentinel
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    Sentinel ist offline
    Trotz dessen, das die vergangen Tage seit der buchstäblichen Befreiung Bakareshs schnell vergangen waren, taten sie das nicht spurlos. Nahezu jede Minute von ihnen hatte Sentinel nachgedacht: Über die Vergangenheit, die jüngsten Ereignisse und die Zukunft. Nachdem sich über alles ein leichter Schleier der Ruhe ausgebreitet hatte und man aus einer anderen Perspektive auf die Dinge blicken konnte, drangen Gedanken in Sentinels Hirn die überdacht werden wollten und Entscheidungen herbeiführen sollten. Und die hatte er getroffen.
    Nach dem Tod seiner Eltern, dem Mord an seinem Vater hatte er Innos abgeschworen und sich an Beliar gewandt. Doch wie kann jemand einem Gott abschwören, an den er nie wirklich geglaubt und dem er nie wirklich gedient hatte? Wie konnte er sich auf einen neuen Gott einlassen ohne je wirklich einen Bezug zu den drei Göttern gehabt zu haben?
    Jetzt nach den Tagen des Nachdenkens, kannte der ehemalige Gardist die Antwort: Es war eine Trotzreaktion, beinahe die eines Kleinkindes. Obwohl er alleine im Zimmer der Taverne saß, war es ihm irgendwie peinlich.
    Der Tod seiner Eltern hatte Sentinel verändert, daran gab es keine Zweifel. Eine Rückkehr in sein altes Leben war ausgeschlossen, das wusste er jetzt. Doch er wusste auch dass die Ereignisse hier in Bakaresh nicht umsonst gewesen waren: Der Befreiungsschlag gegen Zuben, die Gemeinschaft der Assassinen. Alles worauf er sich seit der Flucht von Zuhause verlassen hatte, waren seine Fähigkeiten und Zusammenhalt in der Gruppe gewesen. Er war hier richtig, doch der finstre Gott fand in all dem keinen Platz. Für sich selbst hatte er seine Entscheidung getroffen, alles überdacht, bei klarem Verstand. Was jetzt noch fehlte war die Öffentlichkeit und als hätte er es geahnt, klopfte es in diesem Moment an seine Zimmertür.
    Die Person die eintrat war die, welche er innerlich erwartet hatte: ein Bote der ihn zum Tempel führen sollte.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #252
    General Avatar von Bullseye
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    Bullseye ist offline
    "Ihr sucht Schwerter? Ich habe Schwerter, viele Schwerter, schöne Schwerter, alles was mit einer Klinge durch die Parierstange in den Griff verläuft und im Knauf endet."
    Der Magier zeigte sich unbeeindruckt über das Konstruktionswissens des Händlers. All diese Bezeichnungen und ihre Funktionen hatte er schon als kleines Kind erklärt bekommen. Außerdem gefiel ihm die aufsässige Art des Waffenhändlers überhaupt nicht. Es ging doch nur um ein einfaches Schwert, er war nicht gekommen, um den Markt aufzukaufen. Nein, alles was er wollte war eine schlichte Klinge.
    Er schaute ihn nur stillschweigend an, ließ sein Gesicht nicht verraten, was er von ihm dachte und wartete auf eine Reaktion des Mannes. Leicht verduzt brachte dieser schließlich hervor:
    "Ähm..., seht nur. Seht euch meine Ware an. Ihr könnt jede dieser Klingen kaufen."
    Bullseye folgte der Aufforderung und richtete seinen Blick auf die Schwerter, etwas bestimmtes suchend, etwas, dass seinen Vorstellungen eines Schwertes entsprach...
    "Habt ihr den nur... gebogene Klingen und den ganzen exotischen Kram? Ich möchte kein Säbel oder etwas dergleichen. Ich suche eine gerade verlaufende Klinge, ganz so, wie es üblich ist sie in Nordmar zu schmieden."
    "Ihr wollt eine unhandliche Waffe dieser Barbaren tragen? Seid ihr noch bei Sinnen?"
    Die Worte des Händlers waren erzürnend, vor allem wenn so abstoßend vom eigenen Volk gesprochen wurde. Allein diese Tatsachenverdrehung machte ihn wütend. Jederman wusste, dass man in Nordmar die reinsten und besten Erzklingen schmiedete, unvergleichbar mit dem Krempel von hier.
    "Habt ihr nun eine Klinge aus den nördlichen Landen, unverkennbar für dessen Schmiedekunst und Umgang mit reinem Erz? Verzeiht, aber wenn ihr gedachtet mich mit solch unwahrheitsgemäßen Behauptungen umkrempeln zu können, soll euch gesagt sein, dass ich sehr voll über die Qualitätsarbeit meiner Ahnen bis zum heutigen Tage hin bescheid weiß."
    "Ihr seid..."
    Der Mann griff nach seiner Tasche und holte ein Tuch hervor, mit welchem er sich über den kahlrasierten Kopf tupfte.
    "Wartet einen Moment. Ich denke, ich habe dort etwas in meinem Haus."
    Insgeheim ärgerte er sich wohl, sich einen Kunden vergrauelt zu haben. In der Mittagssonne hätte er einen Hellhäutigen wohl eher erkannt. Aber so, ging es dem Magier durch den Kopf, ließ sich eine vorteilhafte Basis für ein Geschäft schaffen...
    "Hier, nichts Besonderes, aber seht es euch an."
    Bullseye zog das Schwert aus der Scheide und musterte es eindringlich. Es war besser, als er es erwartet hätte... und dennoch, wann sprach ein Händler schon mal abfällig von seiner eigenen Ware? Vermutlich nur dann, wenn es gerade nicht seinem Ideal entsprach... und dennoch, für geldgierige Händler aus Varant höchstungewöhnlich. Aus dieser Situation musste man etwas machen...
    Ohne seine Augen vom Schwert zu richten und mit dem genauem, mehr oder minder gespielten Betrachten dessen aufzuhören, sprach er den bisherigen Besitzer der Klinge an.
    "Wisst ihr, ich frage mich was Beliar davon halten mag, wenn man einer seiner Magier, einen seiner treuen Diener als Barbar bezeichnet.
    "Aber..." Angst lag in der Stimme des Händlers.
    "Womöglich könnte er seine Schergen ausschicken, um derartige Behauptungen nicht erneut zum Zuge kommen zu lassen."
    "Ich konnte doch nicht wissen dass..."
    "Dass ich ein Diener Beliars bin? Nun, vielleicht lernt ihr daraus und denkt demnächst zwei Mal darüber nach, ob es klug ist, so offen beleidigend von einem ganzen Volk zu sprechen. Das heißt, falls es zu einem weiteren Mal kommen sollte. Die Launen der Götter sind unergründlich."
    "... och.", der Händler seufzte und zur Angst gesellte sich Verzweiflung: "Hört zu. Ich gebe euch das Schwert, umsonst, für nichts, ihr könnt es haben. Dafür bitte ich euch, Beliar zu besänftigen. Gebt mir seinen Segen zurück."
    Bullseye ließ das Schwert zurück in die Scheide fahren.
    "Also gut, ich werde sehen, was ich tun kann. Ich werde mich sofort daran machen." Mit dem letzten Satz wandt er sich bereits vom Waffenhändler ab und schritt dem Berg des Kastells entgegen. Er bewahrte Haltung, doch innerlich musste er lachen wie selten zuvor.

  13. Beiträge anzeigen #253
    Waldläufer Avatar von Assassinen
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    Assassinen ist offline
    Der Assassine schaute zufrieden auf die Männer die sich vor ihm versammelt hatten. Ein kalter Wind zog über alle schweigenden weg. Sie warteten. Warteten, dass er anfing zu sprechen. Abu Din genoss es die Männer zu mustern. Sogar zwei Magier waren gekommen, obgleich er nur einen bestellt hatte. War dies ein gutes oder schlechtes Zeichen? Der Assassinen schritt hinauf auf eine erhöhte Position, wo früher Sigmor gestanden hatte. Ein erhebender Moment. Er stand wo Zubens Diener gestanden hatte. Er stand dort, wo einst Zubens Macht demonstriert worden war. „ Meine Freunde! Ihr wisst nicht warum ich euch rief und ihr kommt euch sicher komisch vor in diesem Moment!“. Kein Gemurmel setzte ein, wie normaler weise wenn man eine Rede hielt. Diese Männer waren abgebrüht. Jedem von ihnen stand Erfahrung des Krieges ins Gesicht geschrieben. Sie würden nicht geschockt sein. Egal was kam. „ Ich habe euch rufen lassen, weil es Bakaresh wieder gut gehen soll. Ich habe euch rufen lassen, weil wir es waren die Zuben besiegt haben in dieser Stadt, ich habe euch rufen lassen, weil ihr tapfer und mutig an meiner Seite gekämpft habt und ich habe euch rufen lassen, weil ich eure Unterstützung brauche“. Abu Din erhob seine Hand hoch in den Himmel. „ Ich öffne euch einen neuen Weg meine Freunde! Bakaresh war einst eine starke Stadt gewesen. Knotenpunkt der Wüste! Es war nicht Ishtar gewesen, der die Ehre gebührte. Helft mir, dass es wieder so wird!“. In den Augen des Assassinen blitze Stolz und Entschlossenheit auf. „ Dereinst gab es ein Ritual. Ein Ritual welches die Macht und die Stärke der Assassinen in diesem Land demonstrierte. Nur die tapfersten Krieger durften daran teilnehmen. Sie waren es die die Kraft hatten nur durch ihre Ausstrahlung ihr Recht aufrecht zu erhalten. Meine Freunde! Dieser Traum kann wieder leben!“. Abu Din machte eine martialische Bewegung und zog einen seiner Ärmel nach oben. Eine Tätowierung kam zum Vorschein. Ein Totenkopf, hinter dem sich zwei Schwerter kreuzten. „ Dies ist das Zeichen! Das Zeichen der Stärke!“.

    Einige Momente verstrichen, in dem jeder der Männer in sich gekehrt überlegte was er davon halten sollte. Dann sprach der Assassine weiter. „ Eure Vorteile liegen auf der Hand: Ihr seid frei. Für immer. Kein Herrscher wird euch je wieder unterdrücken. Ihr werdet zu großer Stärke kommen. Vielleicht mit Beliars Hilfe“. Abu Din deutete auf die beiden Magier. „ Wen meine Worte berührt haben, der folge mir ins Innere des Tempels. Dort wo die Zeremonie stattfinden wird. Jedoch nur immer einer einzeln“. Abu Din schritt weiter und winkte den Hohepriester Ardescion zu sich heran. Seine Worte waren nun leise. „ Bitte folgt mir. Für solch einen neuen Anfang brauchen wir den Beistand des schwarzen Gottes. Auch wenn vielleicht nicht jeder von den Männern ihn wünscht, so sollte doch jeder die Chance bekommen“.

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    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion musste lange auf den andere Magier warten. James Bond schien es wohl doch noch nicht wieder so gut zu gehen, wie es den Anschein gemacht hatte, und trotzdem bestand er darauf, den Hohepriester begleiten zu dürfen. Ob das nun gut oder schlecht war, wirklich interessieren tat diese Betrachtungsweise den Schwarzmagier nicht. Er wollte lieber wissen, was dieser Abu Din plante und warum er gerade nach ihm verlangt hatte.
    Einen Moment verzog der Hohepriester angewidert den Mund, ehe sich seine Gesichtszüge wieder strafften und die selbe ausdruckslose Mine wie nur Augenblicke zuvor bildete, eine perfekte Maske der Gleichgültigkeit, die vielleicht gerade dadurch, dass sie etwas zu verbergen versuchte, einem geübten Auge mehr offenbarte, als dem Hohepriester lieb sein dürfte. Doch der Schwarzhaarige verstand es auch, solchen wissenden Blicken aus dem Wege zu gehen oder sie zu ignorieren. Selten war es in der letzten Zeit vorgekommen, dass jene, welche diese Blicke besaßen, ihn mit diesen berührte. Sie waren verschwunden, alle miteinander und dennoch glaubte Ardescion, dass sie irgendwo nur darauf lauerten, wieder zu erscheinen und ihn zu befallen. Doch er war nicht deswegen nicht verrückt, es war eine reale Gefahr, die sich vollkommen aus dem „Mensch sein“ zog.
    Einen Moment lang schüttelte der Beliar Diener den Kopf, blickte zum Tor des Kastells und nickte dann entschlossen. Was keiner wusste, konnte keiner ahnen und was niemand ahnte stellte keine Gefahr da.
    Der Hohepriester und der hohe Schwarzmagier folgten dem jungen Assassinen den Weg hinab.
    „Na’Zurs din Tu’Arm, führt uns so weit, wie euer Herr es euch befohlen hat. Ich gedenke nicht euch des Weiteren in Anspruch zu nehmen!“, verkündete der Priester und prüfte kurz den Sitz seiner zeremoniellen Hohepriesterrobe. Er hatte das Gefühl, die Dämonen wussten, was dort kommen würde. Sie hatten ihn förmlich dazu gezwungen diese Robe anzuziehen, wie als wenn er heute erneut einen Lehrling zum Magier weihen müsste. Doch dies war nicht so, nicht in der Wüstenstadt Bakaresh. Dort, zwischen den weißen Steinbauten mit den flachen Dächern lebten nur die Assassinen und keine Magierlehrlinge, oder etwa doch?
    Einen Moment zweifelte der Magier daran, dass dem nicht so war, ehe er diese Gedanken aus seinen Kopf verdrängte und stattdessen in den Himmel blickte.
    Die schwarze Robe raschelte dabei leise über den Boden, während das breite, dunkelviolette Band still über dem Rock des Gewandes hing. Die Goldstickereien glänzten ein wenig im Schein des fast vollen Mondes, so als kündeten sie das große Unbekannte an.

    Kurze Zeit später erreichten die beiden Magier den Tempel Beliars, der hoch über den anderen Gebäuden der Stadt aufragte. Spitze Zinnen ragten in die Dunkelheit und wirkten wie schwarze Finger die nach dem Himmel griffen, unfähig ihn zu erreichen, doch drohend gen Innos erhoben, dass seine Macht hier keine Wirkung hatte. Eine Ironie, die nur jene verstanden, die wirklich einen Moment darüber nachdachten, denn gerade die Sonne, Werkzeug Innos’, war es, die hier am heißesten brannte und die austretenden Körperflüssigkeiten direkt auf der Haut der Menschen versengte, so als würden sie gar nicht existieren.
    Doch an diesem Abend war die Stadt angenehm kühl, beinahe schon so, als wäre ein Teil des Winters aus dem Mittelland Myrtana zu Besuch in Varant, um dieser Nacht die Würde zu verleihen, die Beliar gebührte.
    Schließlich gelangten James Bond, der zu seinem Gunsten den gesamten Weg über in tiefes Schweigen verfallen war, und Ardescion, der dies darin unterstützte, dass er ebenso nichts sagte, den Tempel Beliars und sein Inneres. Assassinen, viele bekannte, aber auch unbekannte Gesichter, hatten sich vor Abu Din versammelt. Jener Mann, welcher nach dem Untergang Sigmors sich an die Spitze jener Wüstenkrieger gestellt hatte und von dem Ardescion bis jetzt nicht vermutet hatte, dass er einem Schwarzmagier so weit trauen würde, als dass er ihn ins einer Nähe dulden würde. Doch Menschen vergaßen mit der Zeit ihren Schmerz und diejenigen unter ihnen, welche sich ihre Toleranz bewahrten, verstanden es einen Unterschied zwischen dem Zirkel um Xardas uns jenen Schwarzmagier unter Zuben zu finden. Und dennoch war diese entgegenkommende Geste weitaus mehr zu hinterfragen, als es der Hohepriester in diesem Moment tat.
    Abu Din winkte ihn zu sich heran, nachdem seine Ansprache beendet hatte und deutete auf einen Raum. „Dort befindet sich verschieden Utensilien, die ihr vielleicht gebrauchen könnt. Eure Aufgabe an diesem Abend ist denkbar einfach. Gebt diesen Männern die religiöse Unterstützung, die sie brauchen. Über alles andere werden zu diesem Zeitpunkt keine Worte verloren!“, erklärte Abu Din in beinahe schon belehrendem Tonfall, bis der Hohepriester eine Augenbraun hob. Der Tonfall des Assassinen änderte sich schlagartig und sagte kaum noch etwas darüber aus, was er bei seinen Worten fühlte.
    „Worte können im Sande der Wüste vergessen werden, Krieger! Doch ein Magier vergisst sie nur selten. Beliars Segen ist euch für diesen Abend sicher, seinen Wert verliert er dabei jedoch nicht!“, sprach Ardescion ausdruckslos und schritt an dem Assassinen vorbei. Worte konnten wahre Absichten verschleiern und unverschleiert tief in das Herz des Gegenübers dringen, um ungewollt im Sturm zu schaden. Vorsicht war bei jungen Pflanzen geboten und diese Symbiose war eine junge Pflanze die nur allzu schnell am Stiel brechen könnte. Der Magier hingegen bemühte sich, sie zu halten und ahnte, dass der Assassine sie ebenso wenig brechen sehen wollte.
    Der Hohepriester betrat den Raum. Ein schwarzer Altar befand sich am gegenüberliegenden Ende. Schwarze Steine zierten den Boden und die Wände, sowie die Decke. Ein Drudenfuß aus rotem Blut war auf dem Boden aufgemalt worden und glitzerte Matt im Schein der entzündeten Fackeln, welche leise vor sich hinknisternd an der Wand hingen. Na’Zurs din Tu’Arm folgte dem Schwarzmagier in den Raum hinein und verbeugte sich tief vor Ardescion.
    „Wenn ihr erlaubt, Magier, so biete ich euch meine Hilfe an!“, erklärte er mit festen Worten, die nur kurz zu schwanken wagten. Das bewies einiges.
    „Ich erlaube!“, murmelte der Hohepriester tonlos und schritt zu dem Altar. Die Robe raschelte dabei über das in der Mitte eingelassene Pentagramm. Sein Blick fixierte ein schwarzes Ornament, welches am Ende des Raumes über dem Altar in die Wand eingebracht worden war. Beinahe schien es so, als würde es ein Gesicht zeigen, welches sich immer wieder, bei jedem erneuten Blick zu verändern schien und dennoch starr war.
    Wahrscheinlich war es die Magie, welche diesen Raum durchflutet. Vielleicht war es aber auch, für den Laien gesprochen, Beliar, der diesen Raum in dieser Nacht berührte.
    Ardescion strich mit dem Finger über den mit Edelsteinen besetzten Kelch, welcher ruhig auf dem Altar stand, wartend, und betrachtete dann im Schein der Fackeln den Ritualdolch, welcher sauber poliert worden war. Was erwarteten sie von ihm? Das er einen Assassinen nach dem anderen die Adern aufschlitzten und bestätigte, dass es Beliars Wille war?
    Ein Lächeln glitt über die Maske des Magiers und verschwand nur einen Augenblick später wieder, als wäre es nie vorhanden gewesen. „Tretet ein!“, sprach er dann laut und legte den Ritualdolch sorgfältig wieder neben den Kelch, nachdem er eine Phiole aus seiner Robe gezogen hatte und den Inhalt vorsichtig in den Kelch gab.
    Ardescion wandte sich um und blickte in die Augen des gerade angekommenen Mannes. DraconiZ’ Blick dagegen schweifte unstetig durch den Raum, ehe er gefesselt an dem Magier hängen blieb.
    „Wollt ihr ein Opfer bringen, Innosverlassener?“, fragte Ardescion ohne zu Lächeln, ohne seinem Spott durch seine Stimme Ausdruck zu verleihen. Der Krieger sollte nicht glauben, dass er ein Wort nicht ernst meinen könnte. Der Rotäugige nickte entschlossen und kniete sich dann nieder. Ardescion seufzte innerlich und schloss einen Moment die Augen. Was sollte er tun? Magie begann in ihm zu fließen und wirkte mit derjenigen, welche sich noch im Raum befand. Manchmal hatte sie Wünsche, sehnte sich nach etwas und begann die Menschen zu lenken. Magier verstanden es, sich lenke zu lassen und Einhalt zu gebieten, wenn es zu weit ging.
    Der Kelch erhob sich zitternd vom Altar und schwebte langsam auf den Priester zu, welcher ihn langsam aus der Luft griff und sich auf den Boden vor dem Pentagramm nieder ließ. Er gab James und Na’Zurs din Tu’Arm ein Zeichen und deutete dann auf fünf schwarze Kerzen, welche sich neben der Tür befanden. Sofort eilten die beiden Männer zu diesen und verteilten sie an den fünf Ecken des Drudenfußes, bevor sie sie entzündeten.
    „Das Feuer Innos brennt stark in dem Menschen unserer Zeit, doch treibt es auch und verliert es nur einen Moment an seiner Macht, so wankt der Mensch. Manchmal wird aus diesem Wanken ein Sturz und die Blindheit, mit der die Augen des Menschen beschlagen waren, zerfällt, lässt ihn erkennen, welcher Weg vor ihm liegt. Innos kann einen genauso wenig festhalten, wie jeder andere Gott es kann. Es ist alleine der Wille des Menschen, an dem Gott festzuhalten. Erst dann entsteht ein Band, welches wirklich fest ist und mit der wahren Treue betitelt wird, obwohl es weitaus mehr ist.
    Tiefste Hingabe, liebevolle Leidenschaft und höchstes Vertrauen verbinden sich zu einer Kraft, die jener weltlichen Macht eines Menschen zu übersteigen vermag.
    Die Assassinen nennen sich die schwarzen Krieger, Diener Beliar, Krieger in seinem Namen. Ihre Gemeinschaft passiert auf diesen Werten, denn sie verschwören sich zu einem Sein und dieses, auch wenn es nicht jeder einzelne tut, verschwört sich Beliar.“, erklärte der Priester.
    „Trinkt dies!“, fügte er nach einer Pause hinzu und reichte dem nun vor ihm im Kreis der fünf Kerzen sitzenden DraconiZ den Kelch mit der Flüssigkeit. Ein Moment des Zögerns folgte, vielleicht ein Moment der Besinnung, ob man wirklich sich gegenseitig vertrauen konnte, bevor er den Kelch ergriff und langsam einen Schluck trank, ehe er den Kelch zurück reichte.
    Ardescion ergriff ihn mit Hilfe der Magie und ließ ihn langsam wieder auf den Altar gleiten, bevor er schlicht ein Wort äußerte. „Gift!“, tonlos hallte die Stimme des Magiers durch den Raum und die Augen des Kriegers weiteten sich. Es war nur ein Augenblick, ehe sie wieder normal wurden und der Krieger scheinbar vollkommen ruhig.
    „Aufregung schadet dem Geist. Dieses Gift wird euch den Mut verleihen, war zu sprechen, nicht mehr und nicht weniger. Manchmal ist die tiefste Überzeugung im Inneren nur eine starke Säule, die durch die wahr gesprochenen Worte eines Menschen zu wanken beginnt und durch die eigenen, möge man sie noch so leugnen wollen, bricht. Glaubt und dient, schwört ihr auf Beliar?“, fragte Ardescion und blickte in die roten Augen seines Gegenübers. „Ja!“, bestätige dieser.
    „Sprecht mir nach:
    Bei der Macht des dunklen Gottes
    Bei der Gemeinschaft seiner Diener
    Schwöre ich, von nun an und auf ewig,
    dass mein Handeln, mein Wille und mein Verstand,
    dem des Königs der Schatten für immer ergeben ist,
    bis mein Körper einkehrt in sein Reich
    und das Licht des Lebens versengt und zum ewigen Schatten wird.

    Der Krieger sprach die Worte nach und band sich damit, dass er kein unwahres Wort sagen konnte, für alle Ewigkeit an diese Gemeinschaft. Hintertüren gab es immer, doch diese zu finden, war eine Kunst.
    Ardescion erhob sich und griff nach dem Dolch, der langsam auf ihn zuschwebte. „Dein Blut für Beliars Durst geben!“, sprach er und ergriff die Hand, die DraconiZ ihm entgegen streckte. Ein kurzer Schnitt folgte und ohne die Mine zu verziehen, schloss der Krieger die Hand zu einer Faust, bis ein Tropfen sich löste und langsam gen Boden fiel.
    Wie ein Donner erklang das Zischen in der Mitte des Pentagramms und ein weißer Rauchfaden erhob sich, die Faust ergreifend und vergehend. Ardescion nickte.
    Filigrane blaue Fäden schossen aus seiner Hand und umschlagen die Faust. Die Wunde verschwand und das Licht löste sich in der Dunkelheit auf, ehe der Hohepriester seine Hände über den Kopf des Kriegers legte. Dunkelviolettes Licht erglimmte.
    „Im Namen Beliars, des Herrscher des dunklen Reiches, des König der toten Seelen und des Vater der Schattendiener, segne ich dich mit der mir durch ihm verliehen Macht. Möge dein Schwur dich binden und ein Band zwischen ihm und dir knüpfen, dass keine weltliche Macht jemals zu zerstören vermag!“, die Stimme des Hohepriesters erklang würdevoll und wurde von den Wänden des Raumes zurückgeworfen. Die Flammen der Fackeln vibrierten und ein Sturm entfesselte sich um den Drudenfuß. Die Magie erhob sich und wirbelte um die beiden Diener Beliars herum, während die Fackeln erloschen und für einen Moment nur die Dunkelheit und die Magie den Raum gefangen hielten. Die Flammen der Kerzen wurden schwarz und schienen jegliches noch verbliebenes Licht in sich auf zu nehmen.
    Die Augen Ardescions wurden schwarz. „Ich segne dich durch dein vergossenes Blut und dein erbrachtes Vertrauen. Deine Taten genügen dem dunklen. Das Band wurde angenommen, der Weg ist bereitet und die Zukunft beginnt sich zu weben.“, verkündete er, bis Dunkelheit den Raum vollkommen ergriff, die Magie erlosch und Stille sich niederlegte. Erst danach entflammten die Fackeln erneut, während die Kerzen erschlossen blieben. „Erhebt euch, Schattenkrieger!“, sprach Ardescion und seine graublauen Augen fixierten die Augen seines Gegenübers, die sich zu einem tiefen blau verändert hatten. Vielleicht war es Beliars Wille gewesen, vielleicht aber auch die bloße Wahrheit, die irgendetwas in dem Mann zuvor noch nicht erreicht hatte….

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    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    DraconiZ erhob sich langsam, ehrenvoll. Sein Blick war klarer als zuvor. Seine Gedanken frei. Unvorstellbar frei. Es war als wären tausende Mauern und Barrieren in seinem Kopf gebrochen, die ihm nicht gewährt hatten so zu denken wie er gewollt hatte. Wie als hätte ein Orkan alles was ich behinderte hinfort gewischt, wie eine Hand die eine Sandburg einriss. Er konnte hinterfragen was nicht zu hinterfragen war. Dinge bildeten sich in seinem Kopf, an die er niemals zu denken gewagt hatte. Fragen wanderten durch seinen neuen Geist. Irgendetwas war passiert, was kein Mensch erklären konnte, was keine Zeilen fassen konnten. Er konnte zweifeln. An allem was er wollte. Götter hatten nun menschliche Züge. Er war kein Diener und kein Verdammter mehr. Vielmehr war er aufgestiegen zu einem Verbündeten des schwarzen Gottes. Der Streiter tat einen Schritt nach vorne. Neben ihm war Ardescion. Er warf ihm einen wissenden Blick zu. Wusste er was in diesem Moment vor sich ging? Vielleicht hatte der Schwarzhaarige in diesem Moment erkennen können, was jeder Magier vor ihm erkannt hatte. Das Spiel des Lebens war nun für ihn völlig geöffnet, die Türen zerfetzt von der Macht Beliars. Jetzt wusste er, erkannte er warum sich Menschen dem Herren der Finsternis verschrieben. Es war nicht um ihre Gier und ihre Mordlust auszuleben. Der Grund war viel einleuchtender: Sie waren frei zu entscheiden was sie taten. Menschliche Gesetzte hatten keine Wirkung mehr. Weltliche bindende Auferlegungen waren verschwunden. Sie waren höchstens noch nützlich um Menschen zusammen zu halten. Nicht aber bindend. Es war seine Entscheidung um er sich an sie hielt oder nicht. Die Macht Beliars war fern dieser Welt. Sie war größer. Allumfassender und er konnte sie benutzen. Nicht sie benutzte ihn.

    Unheimliche Stärke pulsierte in seinen Adern, strömte von seinem Kopf hin in seine Glieder und drohte den Körper zu sprengen. DraconiZ hielt einen Moment inne, schloss die Augen und schaute dann dem Hohepriester noch einmal in die Augen. „ Ich danke euch. Meine Augen sind offen“. Als er diese Worte aussprach machte sich Abu Din bemerkbar, der abseits des Drudenfußes stand. In seinen Augen flimmerte Anerkennung für das Handeln des Schwarzmagiers. Ardescion nickte ihm zu und signalisierte ihm, dass er fortfahren sollte. Der Schwarzhaarige ging weiter zu Abu Din herüber. Mittlerweile war er gewandet in einer besonders feinen und ehrwürdig wirkenden Robe. Sie unterschied sich merklich von denen der Schwarzmagier. Denn sie sah immer noch so aus, als wäre sie für den Kampf geschaffen. Noch immer wirkte die ganze Atmosphäre auf alle Beteiligten und lies kein Wort zu, außer das des Assassinen. „ Stell dich gerade vor mich hin. Stell dich erhoben und frei vor mich hin. Stell dich der ganzen Welt“. So gerade wie es ging stellte sich der Streiter hin und seine geklärten Augen musterten alles was Abu Din tat. „ Es ist Brauch für die, die sich entschließen dem alten Bund, der dereinst die Wüste regierte, anschließen, dass sie frei von sich einen Schwur ablegen. Ein Schwur, der klar macht, dass sie sich der Gemeinschaft verschreiben. Erst dann wird der Ritualmeister schauen, ob sie aufgenommen werden“. DraconiZ nickte. Abu Din schaute ihn prüfend an. „ Wenn du bereit bist dem alten Bund beizutreten und ein Assassine zu werden, so stelle dich zur Pforte gewandt hin und sprich nach Draußen in die Welt hinein, was du schwörst. Lass deine Worte von Jedem der es will hören lassen!“.

    Der Schwarzhaarige zögerte nicht und stand wenig später an der Pforte und schaute in den klaren Sternenhimmel hinein. Sein Gesicht wurde vom Mondlicht erleuchtet. In einer flüssigen Bewegung zog er sein Schwert und hielt es vor sein Gesicht. Ernst und mit fester Stimme begann er zu sprechen, so dass es jeder hören können sollte:

    „ Hiermit schwöre ich bei Beliar und meiner Entschlossenheit, dass ich zu Gunsten der Gemeinschaft handeln werde. Dass ich meine Gefährten und die Stadt bis zu meinem Tode verteidigen werde. Dass ich alles was in meiner Macht steht tun werde um unseren Traum zu verwirklichen. Ich schwöre, dass ich meine und die Feinde der Gemeinschaft vernichten werde mit der Macht die mir durch Beliar verliehen wurde! Ich schwöre, dass ich stark genug werden werde Niemanden mehr fürchten zu müssen und in Glanz und Ehre sterben werde, wenn meine Zeit gekommen ist und der Herr der Finsternis mich zu sich ruft. Wir werden zu neuen Höhen aufsteigen und der Welt den Frieden und die Freiheit geben, die sie so schmerzlich in diesen Tagen vermissen muss. Hiermit erkläre ich den Kampf an alle jene, die unsere Freiheit und unsere Ideale bedrohen“.

    Noch einige Moment verharrte der Streiter in dieser Position, bevor er sich umdrehte und zu Abu Din herüber schaute. Sein Schwert wurde wieder zurück an den Gürtel verstaut. Der Assassine deutete wortlos zu dem Altar vor der großen Statue. Die Schritte hallten in dem Raum wieder und die Blicke der drei anderen Anwesenden begleiteten ihn. In einer der wichtigsten Augenblicke seines Lebens. „ Befreie deinen rechten Arm von der Kleidung“. DraconiZ tat wie geheißen und legte seinen Arm auf den Altar. Schon war Ardescion durch eine schnelle Handbewegung zur Stelle und hielt seine Hand über den freien Arm des Schwarzhaarigen. Während Abu Din zu sprechen begann, begann die Haut von DraconiZ zu pulsieren und mehr und mehr verschwand die Haut nach einem Muster. „Du hast wahr gesprochen in deinem Schwur und so soll dir die Ehre zu teil werden in die Reihen der alt ehrwürdigen Streiter zu treten, die einst mit gerechter Hand die Wüste regierten. Sterbe nach körperlicher und geistiger Kraft und dir werden noch viel mehr Geheimnisse offenbart werden. Ein neuer Weg beginnt hier und jetzt in diesem Moment! Mögen deine Waffe deine Feinde vernichten und deine Gefährten beschützen. Erhebe dich nun. Assassine“. In dem Moment, wo der Assassine zu Ende gesprochen hatte erhob sich der Streiter. Nun war er unwiderrufbar Assassine. Einer jener Wüstenkrieger. Doch er war mehr als diese schäbigen Diener Zubens. Denn er war frei und nicht gebunden. Das Mal auf seinem Arm war nur ein kleiner Beweis dafür. Mit einem Handschlag mit Abu din und einem dankbaren Nicken in die Richtung des Hohepriesters, der ihn auf diesen Weg geführt hatte endete das Ritual und ein neuer Anfang ward geboren.

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    Held Avatar von Nicolei
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    Nicolei ist offline
    Nach den Worten von Abu Din’, denen alle anwesenden gelauscht hatten, ohne auch nur etwas gesagt oder gar sich von der stelle gerührt zu haben.
    Es schien als wären sie alle durch ein bestimmtes Geschick hierher geleitet worden.
    Nun für den Abtrünnigen Magus passte es gut, Vastator hatte ihm aufgetragen sich zu den Assassinen zu begeben, nun konnte er sich ihnen anschließen, und es gab noch ein Grund warum er sich freute, denn hier um sich herum sah er nur diejenigen die sich gegen Innos’ stellten.
    Ob sie nun für Beliar kämpften war im persönlich vollkommen egal, sein Hass galt Innos’
    und er diente keinem anderen Gott, auch nicht Beliar geschweige denn den dienern des Gleichgewichtes.

    Die Zeit verstrich, alle blieben auf dem Tempelplatz stehen und warteten bis der Schwarzhaarige Mann wieder zurück kam, der sich als erster in die Heiligste Stätte aller Beliar Anhänger begeben hatte.

    Doch endlich sah er wie der Mann wieder in die Schwindenden Sonnenstrahlen trat und sich den anderen wieder nährte.
    Mit einem lächeln im Gesicht schritt Nicolei als nächster über den Tempelplatz.
    Aus dem Augenwickel musterte er die an ihm vorbeigehende Gestallt, es viel ihm eine Sache an dem Fremden sofort auf, die Roten Augen die er hatte.
    Aber ihm blieb nicht wirklich viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, er war mehr gespannt auf das, was ihm gleich widerfahren wird.

    Die Halle wurde durch einige Kerzenständer erhellt und zwei Gestallten standen direkt vor der riesigen Beliarstatue, die wahrlich eines Gottes würdig war. Neben Abu Din war eine Schale voll glühender Kohlen bereitgestellt worden.

    Schnellen Schrittes begab sich der Abtrünnige Magus vor den neuen Herren Bakaresh’s und begab sich auf die Knie.
    Und blickte dann Prüfend in die Augen des Assassinen.

    „Auch dich habe ich erwählt, mir beizustehen!“ begann Abu Din zu sprechen, seine Worte hallten laut von den Wänden der Tempelhalle wieder.
    „Du hast tapfer gekämpft, und ehrenhaft, du hast dich auf meine Seite geschlagen und mit den anderen zusammen Bakaresh die Freiheit erkämpft! Und du hast dich entschieden mir weiter zu dienen? So sei es nun, entblöße deinen Unterarm und der letzte Schritt ist getan.“

    Nicolei zog den Ärmeln seines Schwarzen Hemdes hoch und legte seinen Arm auf den Altar wie ihm geheißen wurde.
    „Damit schwörst du mir die treue?“ Fragte noch einmal Abu Din und blickte auf den einstigen Magus herab.
    „Damit schwöre ich euch die treue und auf ewig meine Klinge“

    Zufrieden nickte der Anführer der Assassinen von Bakaresh und griff zu der Schale voll Glut,
    erst jetzt bemerkte Nicolei dass in der Schale ein Eisenstab lag,
    er hatte es zwar geahnt das so etwas hier passieren würde, die Gewissheit hatte er gehabt als Abu Din ihn aufgefordert hatte seinen Arm zu entblößen.

    Mit einem Zischen traf das glühende Eisen auf die bleiche Haut des ehemaligen Magus,
    innerlich fluchend Widerstand er dem Reflex aufzuschreien, dennoch waren seine Augen vor schmerz geweitet und er starrte nur auf das Glühende Eisen welches jeden Liedschlag mehr von seiner Haut verbrannte.
    Langsam nahm dann endlich Abu Din den Glühenden Stab von dem Arm Nicoleis,
    „hiermit bist du ein Sohn der Assassinen, willkommen in unseren Reihen!“

    Langsam erhob sich Nicolei und blickte auf seinen Arm, tief schwarz war das Zeichen der Assassinen auf seinem Arm zusehen, Als hätte dieser Arm nicht schon genug Verbrennung gehabt.
    Mit geneigtem Haupt erhob sich der Assassine und blickte Abu Din in die Augen,
    welcher nur kühl seinen Kopf neigte, was Nicolei zu verstehen gab, dass er sich nun zu entfernen hatte…

  17. Beiträge anzeigen #257
    Ritter Avatar von Nafolux
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    Nafolux ist offline
    Hastig war der Priester mit seiner Schülerin aus dem Kastell aufgebrochen, er hatte gehört von den Dämonen dass Nicolei sein anderer Schüler eben wieder zurückgekommen war, so hatte er ihn in der Eingangshalle abgefangen und zum Aufbruch gebracht. Er schien zwar nicht froh darüber zu sein zu solch später Stunde noch aufbrechen zu sollen, doch weder wagte er es zu protestieren, noch wollte er jammern. Wahrscheinlich war wohl zweiteres für seine Gefügigkeit der Grund, doch solang es lief wie Nafolux wollte, störte es ihn nicht. Eher interessierte ihn im Schutz der Nacht und versteckt vor der Sonne einen großen Teil des Weges noch heute hinter sich zu bringen. Er erwartete nicht dass es noch Bestien, oder Halunken gab, die sie aufhalten würden, also hatte er sich auf eine zügige und schnelle Wanderung vorbereitet. Sein Bogen trug er locker auf dem Rücken und außer diesem war der Köcher das einzigste was er außerhalb seiner prächtigen Robe trug. Was er allerdings unter ihr mit sich führte konnte keiner genau sagen. Von seiner Schülerin hatte er die Karte asugehändigt bekommen auf diese waren ein paar Kreuze gemacht, die Oasen markieren sollten, doch die Frau hatte bei der Übergabe einen sehr unsicheren Eindruck gemacht, sodass der Priester nur für sie hoffen könnte, sie wäre nicht zu fahrlässig an die Angelegenheit herangegangen, den ihre erste Anlaufstelle würde solch ein Kreuz sein.
    Die kleine Gruppe setzte sich vom Tor des Kastells aus in Bewegung. Nicolei schien Probleme mit seinem Arm zu haben, Nafolux konnte einen Blick auf eine verbrannte Stelle erhaschen, doch weder interessierte es ihn ernsthaft, noch sah es so aus als wäre er längere Zeit verstümmelt. Falls es zu einer Notsituation kommen sollte, wäre er allerdings sowieso darauf vorbereitet, durch das Training was er eigentlich hätte absolvieren sollen, auch unter Schmerz- und Erschöpfungseinfluss zu kämpfen. Die Schülerin hingegen schien einfach nur etwas verwirrt warum der Priester so hastig aufbrach, denn auch die Begründung in der Kühle der Nacht zu Reisen, schien beiden nicht genug. Dabei war der eigentliche Grund ganz einfach nur, dass der Priester nicht gern wartete und eh eine schlaflose Nacht verbracht hätte.
    So führte der Priester die Gruppe vorangehend durch die Stadt Bakaresh, die er noch nie verlassen hatte. Auch wenn er sich nicht wirklich für einen Führer qualifiziert sah, ließ er es sich nicht nehmen voran zu laufen, doch achtete er darauf, dass die Nomadin dicht seitlich hinter ihm lief, sodass er sich bei bedarf abfallen lassen konnte und somit Triella die Führungsposition zuschob, denn schließlich wusste eigentlich nur sie, wohin genau sie wollten. Doch bis sie dort angekommen wären, müsste sie noch den einen oder anderen Tag marschieren und würden sicherlich die eine oder andere Gelegenheit haben die Künste des Bogenschießens weiter auszubauen. Der Priester ging davon aus, dass die Schüler mehr oder weniger die Grundlage des Schießens auf bewegte Objekte begriffen hatten und sich somit zu verteidigen wussten und wenn nicht hatte er immernoch seine Beschwörungskünste zur Verfügung, die er allerdings nur ungern einsetzte. Zwar reitzte es ihn sie auszuprobieren, doch könnte es weitere Probleme anziehen, oder zu Unsicherheiten kommen. Was sagte ihn, dass seine Magie auch außerhalb des Kastells mackellos funktionierte? Er müsste es wohl erst ausprobieren, doch dazu war nicht jeder Moment geeignet.
    Bald hatten sie die Stadtgrenze erreicht an der ein kleiner Posten an Assassinen stand. Sie waren schon halb am einschlafen und achteten nurnoch bedingt auf die sich nähernde Gruppe. Beim Passieren, versuchte einer einen Blick auf das Gesicht des Magus zu erhaschen, doch kümmerte sich nicht weiter darum, als er ihn als einen Schwarzmagier erkennen konnte, dabei hatt der Priester gehört das die Assassinen auf die Schwarzmagier von Zuben nicht sosehr gut zu sprechen waren. Wie konnten sie sie von den aus Khorinis unterscheiden? Der Priester wusste es nicht und hoffte daher auf seinem Weg vielleicht einen dieser anderen Schwarzmagier zu treffen. Ihn würde interessieren, wer der bessere von ihrer Sorte war, ob er sich mit Zubensleuten, wenn nicht gar mit ihm selbst, messen konnte, doch nun musste er sich ersteinmal mit den ewigweiten Sandwellen messen. Nach vorn in das unendliche Sandmeer schauend verließ der Priester von seinen Schülern gefolgt die Stadt.

  18. Beiträge anzeigen #258
    Veteran Avatar von Triella Aerin
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    Triella Aerin ist offline
    Warum wunderte sie an diesem Priester eigentlich noch irgendetwas? Gerade war sie noch dabei gewesen, so gut es eben ging, einige Stellen auf seiner Karte zu markieren, was am Ende blanker Willkür schon sehr nahe gekommen war, als Nafolux mehr oder weniger abrupt auf sie zugestürzt gekommen war und sie quasi direkt aus dem Kastell geschleift hatte. Gerade, dass er auf dem Weg nach draußen noch Nicolei am Schlawitchen gepackt hatte, der wohl gerade erst von sonst irgendwo zurück ins Kastell gekommen war. Irgendwie konnte sie Nafolux verstehen, soweit man sich in einen derart seltsamen Verstand überhaupt hineinversetzen konnte.

    Zuerst gingen sie nur quer durch die Stadt, nachdem sie den beschwerlichen Pfad vom Kastell hinunter gestiegen waren, aber es war wohl ziemlich klar, in welche Richtung sie sich bewegten und zwar direkt auf den Ausgang der Stadt zu. Ihr Lehrmeister ging derart energisch weiter in Richtung des Stadttores, dass er überhaupt nicht bemerkt hatte, wie sehr Triella noch in eine andere Richtung gedrängt hatte. Denn wenn sie schon in die offene Wüste aufbrechen wollten, dann sollte man das schon richtig machen, sonst würden sie da draußen keinen Tag lang überlegen. Dass sie ihren Liebling hier keinesfalls alleine zurücklassen würde, war da Nebensache... oder auch nicht.

    "Wartet Nafolux." sprach sie ihn schließlich an, als sie schon fast die Stadt verlassen hatten.
    "Was denn? Wir brechen jetzt auf, das hat sich sowieso schon viel zu lange hinausgezogen." entgegnete er mürrisch.
    "Da stimme ich euch auch zu, aber ich bin hier diejenige von uns, die in der Wüste aufgewachsen ist und wenn wir diesen Ausflug auch überleben wollen, solltet ihr vielleicht doch ein wenig auf mich hören." – "Also gut, was schlägst du vor?" entgegnete er jetzt noch angespannter, nachdem er abrupt stehen geblieben war und seine Hände in die Hüften stemmte.
    "Gleich hier bei den Ställen wartet mein Kamel auf mich, dann haben wir kein Problem, Wasser und Vorräte zu transportieren, es wird nämlich einige Zeit dauern, bis wir auf Nachschub treffen werden. Außerdem habe ich auch ein Zelt dabei, für drei Personen dürfte es zwar etwas eng werden, aber immerhin besser als gar nichts. Ihr ahnt ja nicht, wie eisig die Nächte in den Tiefen der Wüste können."

    Nafolux stimmte schließlich mit einem leichten Nicken zu, als sie sich umdrehte und auf die Stallungen zuging, konnte sie nur ein leises Grummeln von ihm wahrnehmen. Scheinbar war es ihm höchst unangenehm, dass eine solch niedere Kreatur ihn zu Recht gewiesen hatte, aber dagegen konnte er jetzt nicht wirklich etwas erwidern.


    Dort angekommen, konnte sie ihr Kamel auch sogleich ausmachen, schienen dieser Tage nicht besonders viele ein Tragetier mit sich führen, was die Nomadin eigentlich nicht wirklich nachempfinden konnte. Jedenfalls lag es schon schlafend am Boden, kein Wunder zu dieser späten Stunde, aber zumindest schien der Assassine, dem sie ihren treuen Gefährten anvertraut hatte, ebenso keinen Schlaf zu finden, wie sie, saß er doch noch auf einer Band vor seiner Hütte und nuckelte genüsslich an einer Wasserpfeife. Er schien mehr als nur verwundert zu sein, mitten in der Nacht gestört zu werden (die Pfeife musste wirklich gut gewesen sein), machte aber schließlich keine Probleme und ließ die drei samt Kamel schließlich von dannen ziehen, auch wenn letzteres nicht wirklich sicher auf den Beinen war und ein wenig torkelte. Die Müdigkeit setzte ihrem Tierchen wohl deutlicher zu, als der Nomadin selbst...

  19. Beiträge anzeigen #259
    outlaw to the end Avatar von Sentinel
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    Sentinel ist offline
    Ein weiterer Mann kam aus dem Inneren des schwarzen Tempels und machte Platz für seinen Nachfolger; nun war es Sentinel, der in das Innere schritt.
    Allumfassende Stille, lediglich unterbrochen durch das gleichmäßige Geräusch von Sentinels Schritten gab dem Ort und dem Ritual eine einzigartige Atmosphäre. Zwei Männer hatte er in seinem Blickfeld: Abu Din und einen Schwarzmagier des Kastells. Rasch war Ersterer erreicht, die beiden blickten sich direkt in die Augen.
    „Ein weiterer Diener unserer Sache. Viel hast du geleistet, nicht nur in der Schlacht selbst. Nein auch im Nachhinein, wie mir mein Bruder Samet berichtete“, sprach Abu Din. „Du stehst nun vor dem letzten Schritt der Vollendung, bist du bereit der Gemeinschaft der Assassinen beizuwohnen und zu dienen?“
    „Ja, das bin ich.“ Ein kurzes Schweigen trat ein, ehe der ehemalige Gardist fortfuhr. „Mein Schwert, meine Fähigkeiten und mein Leben für die Gemeinschaft.“
    Es war ein kurzer Satz, nicht mehr als ein paar aneinander gereihte Wörter. Doch sie spiegelten Sentinels Entscheidung wieder und das, wofür er in Zukunft leben würde.

    Abu Din nickte zufrieden. Mit einer sanften Geste bedeutete er ihm seinen Unterarm frei zu machen.
    „Nun lass es uns vollenden, trage dieses Zeichen mit Stolz. Möge es dich immer daran erinnern, wohin du gehörst.“
    Glühend heißes Metall wurde auf den Arm Sentinels gepresst. Fleisch verbrannte, Haare versengten, ein aufdringlicher Geruch trat auf. Dieser war jedoch rasch verflogen und als der Gebrandmarkte auf seinen Arm blickte, sah er das Zeichen von dem Abu Din gesprochen hatte.
    „Gehe nun, Bruder des Alten Bundes, Assassine.“
    Den Blick und den Gang zum Schwarzmagier meidend machte sich Sentinel davon, er hatte seine Entscheidung getroffen und es war vollendet. Ein Leben für die Gemeinschaft, jedoch ohne den finstren Gott.

  20. Beiträge anzeigen #260
    Dr. Hüter des Kastells  Avatar von Ardescion
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    Ardescion ist offline
    Ardescion stand neben dem Altar und betrachtete gelangweilt, ohne es in seiner Körperhaltung zum Ausdruck zu bringe, lediglich seine Augen weigerten sich die Schärfe von vor drei Tagen wieder aufleben zu lassen, die leere Halle, angefüllt von dem noch immer in der Lust hängenden Ruf des Großmeisters der Assassinen. Bis jetzt waren gerade einmal zwei Leute dem Rufe Abu Dins gefolgt und hatten sich von ihm das Brandeisen an den Arm legen lassen. Ihn hatten sie lediglich ignoriert, als wäre er ein hübsches Beiwerk, eine Statue, nett anzusehen und freundlich zu mustern, so als wäre es eine alltägliche Erscheinung.
    Der Schwarzmagier war nicht enttäuscht darüber, dass man einem Hohepriester nicht mehr den Respekt entgegen brachte, den er einst an den Tag legte, als ihm die Meister alter Tage über den Weg liefen. Vor Don-Esteban hatte jeder sein Haupt geneigt, ob nun Magier oder Krieger, Innosler, auch wenn sie sich weigerten, oder Sumpfler. Seiner Präsenz und seiner Ausstrahlung konnten sie nicht entgehen.
    Ardescion bezweifelte, dass er auch nur im Geringsten an diesen fleischgewordenen Schrecken heranreichen konnte, doch er wusste genau, dass er nicht wie schmückendes Beiwerk aussah, welches lediglich beachtet wurde, so wie man einen Stein beachtete, interessant, vielleicht, aber nicht begehrenswert oder wichtig.
    Der Hohepriester schüttelte leicht den Kopf. „Abu Din, dies waren die letzten Stunden, in denen ich mich an eurer Zeremonie beteiligte. Die meisten verlangt es nicht nach dem Segen Beliars!“, sprach der Schwarzhaarige laut und der Assassinen nickte stumm. Zumindest er wusste, wie man eine demütige Haltung einnahm, ohne dabei kriecherisch zu werden oder seine Würde zu verlieren. Vielleicht bedurfte es Alter und Weißheit, damit ein Mensch erkannte, wann er nicht derjenige war, dem alle Aufmerksamkeit zukam, wenn er den Raum betrat.
    Einen kurzen Augenblick lächelte der Schwarzmagier und tippte sich an die Nasenspitze. Er ahnte, dass er sich selbst in die Sackgasse führte.
    Ein weiterer Mann betrat den Raum und Schritt auf den Assassinen zu. Sein Blick wich unstetig dem Blicke Abu Dins und den Ardescions aus. Er fürchtete sich zumindest, auch, wenn er es sich selbst nicht eingestehen würde.
    Einen Moment später verbeugte er sich tief vor dem Hohepriester und dann erneut vor dem Assassinen, ehe er erklärte, dass es ihm nach dem Segen des dunklen Gottes verlangte. Der Graublauäugige nickte ruhig und beobachtete den Mann weiter, ehe er sich auf dem Pentagramm niederließ. Langsam beugte er das Knie und senkte daraufhin seinen Kopf.
    Ardescion trat vor. „Wie ist dein Name, Krieger?“, fragte er kalt.
    „Mick!“, antwortete dieser, nach kurzem Räuspern.
    Ardescion bedeutete Na’Zurs din Tu’Arm und James Bond erneut, die fünf schwarzen Kerzen an den Spitzen des Pentagramms zu entzündete, und schloss dann für einen Moment die Augen. Magie durchströmte ihn und mit ihr kam die Kälte, der Schmerz der Dunkelheit und das Wissen, dass sie anders war, als jene, welche ihn durchfloss, wenn er einen Diener beschwor. Diese Schien direkt aus dem Atem des dunklen Gottes zu kommen, wenn man es damit vergleichen wollte und wenn man ein unwissender Magier war. Diese Magie war lediglich die der Gier, die jenes Gefühl, jenes Verlangen im Menschen verstärkte.
    Ardescion unterdrückte diese Gier nach Blut und benutzte sie nicht, den Ritualdolch zu rufen. Menschen hatte er gesehen, die ihn direkt ins Gesicht logen, ohne dabei die Augen abzuwenden, und einem hier in Bakaresh war er begegnet, der die Wahrheit gesprochen hatte. Der vor ihm Kniende berührte ihm jedoch nicht im Geringsten. Lediglich ein Gesicht und ein Name, welcher irgendwann wieder aus dem Geist des Hohepriesters verschwinden würde.
    Ardescion streckte seine Hände über den Kopf des Kriegers und ließ die Magie strömen.
    Dunkelviolette Stränge wirbelten um das Pentagramm, lautlose Lichtblitze in einer kalten Nacht der Wüste.
    „Sprecht mir nach!“, donnerte der Hohepriester und der Körper des anderen Mannes schien zu zucken, so als würde ihn die Stimme zerreißen. Wenn Beliar über der Magie stand und ihm dieser Krieger nicht gefiel, würde er ihn sowieso zerreißen. Ardescion seufzte innerlich und unterdrückte den Drang Beliar zuvorkommen zu wollen.
    Bei der Macht des dunklen Gottes
    Bei der Gemeinschaft seiner Diener
    Schwöre ich, von nun an und auf ewig,
    dass mein Handeln, mein Wille und mein Verstand,
    dem des Königs der Schatten für immer ergeben ist,
    bis mein Körper einkehrt in sein Reich
    und das Licht des Lebens versengt und zum ewigen Schatten wird.
    “, sprach er im kalten Tonfall, der die Kälte der Nacht noch unterstützte.
    Mick schwor und sackte dann zusammen. Ardescion trat mit finsterem Blick zurück. Die Magie um das Pentagramm herum wirbelte noch einen Moment, ehe sie langsam erlosch und die Flamme des Hasses den Griff um das Herz des Magiers wieder löste.
    Einen kurzen Augenblick später rappelte sich der Krieger wieder auf. Seine Augen wirkten matt und verwirrt, so als wäre nichts mehr da, das man Verstand nennen konnte, doch es war lediglich die Anstrengung des Rituals. Irgendetwas in diesem Mann hatte für eine Reaktion mit der schwarzen Magie gesorgt. Vielleicht war der Mann einst ein Magier gewesen?
    Abu Din nickte dem Hohepriester zu und griff nach dem Brandeisen. Langsam schob er es tiefer in die heißen Kohlen und wieder heraus.
    „James!“, zischte der Hohepriester. Der Angesprochene nickte und einen Moment später verschwand dieser in einem hellen blauen Licht. Der ehemalige Händler nickte zufrieden, bevor filigrane Stränge blauen Lichts ihn einwickelten und er ebenso verschwand.

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