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Sicher: es war wenig los auf dem Hof, doch das scherte den Hohen Söldner wenig. Die Ruhe gab ihm neue Kraft für künftige Aufgaben. Verträumt betrachtete er den Himmel, düster waberte leichter Nebel um die funkelnden Sterne Waylander zog die warme Nachtluft ein und schloss die Augen. Ein Besuch in der Taverne wäre nun das richtige. Waylander machte sich auf den Weg, den schmalen Pfad hinunter zu dem großen Haus, dem man schon von weitem seine Bestimmung ansah und vor allem hörte. Gelächter drang gedämpft an sein Ohr. Er öffnete die Türe und trat ein.
Wie eigentlich immer um diese Uhrzeit quoll der Schankraum über vor Leuten. Der Hohe Söldner bahnte sich einen Weg durch die Gäste. Hier und dort sprach ihn jemand an, meistens konnte er die Gesichter zuordnen, manchmal auch nicht. Er suchte sich einen freien Platz an der Taverne. Ein Krug Bier kam prompt. Einige Plätze weiter unterhielten sich zwei ältere Söldner über Zeiten, in denen Waylander noch nicht einmal geboren war. Sie sprachen von dem Leben in der Kolonie und alten Kameraden, die längst nicht mehr unter ihnen weilten. Gelegentlich schwenkte das Gesprächsthema auf irgendwelche Krankheiten, Alterserscheinungen. Waylander fragte sich, wie das so sein würde in einigen Jahren. Würde er mit Bekannten ebenfalls an einer Theke irgendwo sitzen und sich über die guten alten Zeiten unterhalten und nächtlichen Harndrang?
Irgendwo klirrte ein Glas. Ärger lag in der Luft. Ein paar Schürfer stritten sich über irgendwas. Waylander kümmerte das nicht, er wusste, dass es Banditen in der Taverne gab, die sich darum kümmern würden.
„Ey, du?“, einer der Tagelöhner sprach den Söldner an.
„Ja?“, entgegnete Waylander.
„Ich bin ein Zauberer“, erzählte der offensichtlich alkoholisierte Mann.
„Dann zaubere dich mal weg, du nervst nämlich.“
„Nein ehrlich, ich kann zaubern“, beharrte der Störenfried, „ich kann machen, dass die Luft stinkt“, waren die Worte des Mannes, denen ein beinahe ohrenbetäubendes Knattern folgte. Der Geruch war ähnlich eines fast beendeten Verwesungsprozesses.
„Boah“, tönte einer der Banditen an der Theke. „Hier stirbt was“, schrie ein anderer. Waylander wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Entschied sich dann aber für ersteres und wechselte seinen Standort. Der Betrunkene Tagelöhner bekam soeben einen heftigen Kinnhaken von einem anderen Tagelöhner. Doch das schien dem Stinker wenig auszumachen, er lachte einfach weiter.
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Nachdem sich die Anspannung zwischen Trebor und Angríst wegen der Sache mit Zion gelegt hatte redeten sie wieder entspannt miteinander und erzählten sich sich gegenseitig von den neuesten Ereignissen. Es gab allerhand zu erzählen. Trebor erzählte dem Pirat von einem Banditenüberfall und schilderte ihm jedes Detail. Angríst war sich sicher, dass eine Menge davon gelogen war. Trebor mochte ein guter Kämpfer sein, aber er kann auch kein Rudel Snapper abschlachten. Weitere Geschichten folgten, eine aufregender und unglaubwürdiger als die vorangegangene. Angríst schnitt seinerseits das Thema "Zion" nicht mehr an und auch Trebor lies sie außen vor.
Dann war es der Bandit, der sich in seinem Stuhl zurücklehnte und von Angrísts Abenteuern erfahren wollte.
"Erzähl mal", drängte er den Piraten. "Was hast du seit der Sache mit der Hölle erlebt?"
"Eine weitere Hölle", entgegnete Angríst und grinste seinen Freund breit an und erzählte ihm von seinem Lehrmeisterposten und dass er bei den Piraten aufgenommen worden war. Er vergaß natürlich nicht den Kampf mit den Orks zu erwähnen, doch Trebor schien ihm nicht recht glauben zu wollen, was vielleicht daran lag, dass Angríst, als er von der Anzahl der Gegner sprach eine null hinter die vier dichtete.
Da brach plötzlich ein Tumult aus. Ein wildgewordener und selbsernannter Gandalf brachte die betrunkene Kundschaft der Taverne in Rage. Die Luft stank nach totem Tier, denn der Mann lies ein wenig Dampf ab. Es war ein Tagelöhner der mehr Krüge Bier geleert hatte als er Gehirnzellen besaß. Selbst für einen wie Trebor, der an Gestank gewöhnt war, und zwar an seinen eigenen, musste sich fast übergeben. Viele der Gäste griffen den Stinker an, doch der lies sich von nichts aus der Ruhe bringen. "Den mach ich platt!", rief Trebor und griff ebenfalls ins Geschehen ein. Angríst wollte seinem Freund folgen, stolperte und fiel auf einen Tisch. Er hatte sich nicht verletzt und rappelte sich wieder hoch, doch als er weitergehen wollte, wurde er an der Schulter gepackt. Es war ein Söldner.
"Erst versaut hier einer meine Atemluft und dann kommt son Möchtegern Pirat daher und wirft meinen Tisch mitsamt dem Bier um. Willst du einen auf großen Seefahrer machen? Das zieht bei mir nicht. Und dann auch noch von sonem Früchtchen wie dir. Du hast wahrscheinlich nichtmal Haare am Sack."
Angríst wusste nicht was er tun sollte. Der Söldner hielt sich für den größten und so war es wohl auch, denn der Seemann schaffte es nicht, sich aus dem Griff des Hoflers zu befreien.
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Latri beherrschte nun die erste Stufe der Schleichkunst. Jedoch war dies noch lange nicht das Ende der Ausbildung. Schleichen war nur die Basis der Körperbeherrschung. Nun war es Zeit das Werk zu vervollständigen. Dazu gehörte harte Arbeit.
„Latri!“, rief Pheenix quer durch die Söldnersiedlung, als er die junge Dame sichtete. Diese blickte sich paar Sekunden erstaunt um, entdeckte ihren Lehrmeister und hastete zu ihm. „Was ist los?“, fragte Latri. Pheenix erwiderte: „Es wird Zeit mit deiner Ausbildung fortzufahren. Du hast mit deiner Aktion gestern bewiesen, dass du die Grundlagen kannst. Außerdem hat dich dieser komische Kauz gestern ja kurzer Hand zur Söldnerin gemacht. Ja, du bist reif für die nächste Stufe.“ Latri grinste breit. Man sah ihr richtig an, wie sehr sie sich freute.
Grübelnd fuhr Pheenix fort: „Wir fangen aber erstmal langsam an. Am besten du übst dich in Klettern, Gleichgewicht und Sprung. Dafür sind die Bäume im Wald bestens geeignet. Versuch möglichst schnell auf sie zu klettern. Anschließend springst du dann zum nächsten Baum. Immer so weiter! Es wird wohl etwa dauern, bis du den Dreh raushast. Dann allerdings wirst du dich in den Bäumen fast so schnell wie auf Füßen bewegen können. Solange solltest du einfach versuchen nicht mit dem Gesicht nach unten vom Baum zu fallen. Außerdem wäre es sehr günstig nur leichte Rüstung zu tragen.“
Nachdem nun alles geklärt war, begab sich Pheenix zu Mine. Das Dasein als Schürfer war gräßlich.
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Der Hof, endlich ein ort an dem sich die Söldnerin mehr als wohl fühlte. Die anderen hatten die Gruppe verlassen. Eigendlich so gut wie alle.
Selbst Karhabs hatte sich verabschiedet, kurz vor dem Hof hatte er Razor was zugeflüstert, Succa hatte es zwar nicht verstanden, aber es war offensichtlich, dass er den Käfig mit der Echse zum Kastell mitnehmen würde und dort Studien durchführen würde, von denen die Schwarzhaarige eigendlich gar nichts wissen wollte. Die Frage, die sich Succa stellte, wie er den Käfig eigendlichen alleine durch die Pampa schleppen wollte, war schnell beantwortet, hatte sie einfach nicht dran gedacht, dass er ein Magier war und er einen Golem beschwört hatte. Eigendlich keine schlechte Idee, aber der Banditenanfrüherin waren diese Dinger nicht ganz geheuer.
Sie waren nur noch zu Drei als sie hier in der Söldnersiedlung standen. Teldo stand neben Razor und Succa und schien noch ein paar kleine blaue Flecken zu haben, die von der "Ich-schmeiß-alles-was-ich-finden-kann-nach-dir" Übung stammen.
Ein kleines Grinsen konnte sich die Schwarzhaarige nicht verkneifen, aber der Seiler hatte es ja nicht anderst gewollt und Succa war sowieso stolz auf ihren Veteranen, der nun ein Zweihandlehrmeister war. Sie hatte es ihm zwar noch nicht gesagt, aber es würde sicher bald folgen. Sowieso hatte sie ihm noch so viel zu sagen, was sie aber hier mitten in der Siedlung nicht sagen wollte, schleißlich sollten es nur seine Ohren hören. Dennoch war erstmal die Frage was mit Teldo geschehen sollte.
Genau in diesem Moment kam ein Bandit um die Ecke, steuerte genau auf Razor zu und erzählte irgendwas von Beute und auf der Burg und sonst was. Der Veteran schüttelte kurz den Kopf und deute dann auf Succa "Hier, sie ist die Banditenanführerin, nicht mehr ich" , folgte schließlich und der Bandit wusste nun auch nicht mehr ganz was er sagen sollte. Schließlich ging er auf Succa zu und man merkte sofort das er nicht ganz wusste wie er nun anfangen sollte. "Öhn nunja. Also das ist jetzt Neu, aber ich werde es den anderen dann auf der Burg noch ausrichten und von dem Raubüberfall auf den Konvoi ist alles in der Burg" Ein wenig nervös schaute er drein und Succa hob die Augenbraue "Gut zu wissen"
Schon als der Bandit gehen wollte, wurde er wieder von Razor gestoppt. "Etwas könntest du trotzdem noch für mich tun. Und zwar mit Teldo auf dein Trainingsplatz gehen und ein wenig mit ihm trainineren" , forderte er und die Schwarzhaarige wusste schon genau was er damit bezweckte. Schließlich wante sich der Vertan an seinen Schüler "Ein wenig Training mit lebenden Objekt kann dir nicht schaden"
Schnell waren Teldo und der Banidt verschwunden und auf dem Weg zum Trainingsplatz. Die Söldnerin schaute Razor an und grinste frech "Gut gelöst" , sagte sie und steuerte wenig später schon auf seine Hütte zu. Eigendlich gab es ja sowieso keine andere mehr. Kire hatte ja ihre komplett in seiner Wut zerschlagen und kein Stück ganz gelassen. Succa störte es mittlerweile sowieso nicht, da sie ja nun ihre Bleibe immer in der Nähe von ihrem Liebsten hatte.
Schon als die Tür hinter ihnen zufiel, konnte sie ihre Begierde nach ihm kaum zügeln. Man konnte fast meinen, dass es das erste mal war, dass seine Rüstung zu erst auf dem Boden fiel. Die Kontrolle wollte sie heute haben, wie zu oft, hatte sie das ihm überlassen, aber gerade in diesem Moment verspürte sie eine Lust nach Kontrolle, fast einer Macht über ihn. Das er es duldete zeigte sich schnell.
Sie verschwende nun keine Gedanken an anderes sinnloses Zeug, nur noch einen hatte sie im Sinn und das würde sie heute noch bekommen ob er es nun wollte oder nicht, das würde sich dann erst zeigen. Zumahl sie sowieso schon merkte, dass er wohl auch keinen anderen Gedanken fassen konnte. Succa genoß immerwieder seinen Blick, der genau zeigte, was er nun wollte.
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Kratos und Andy hatten gemeinsam schon wieder viel zusammen gebaut. Die Kaputte Tür hatte nun wieder richtig Griff und das Fenster war auch ausgebessert worden. Nun brauche er nich ein paar kleinigkeiten aus dem Haus seiner Mutter. Er ging zu Andy und sagte ihm das er nach Khorinis gehen solle und Wolldecken, Einige Bretter und anderes Zeug was er ih mauf eien Liste schrieb holen sollte. Andy nickte und machte sich sofor auf den Weg.
Kratos kümmerte sich mittlerweil um die Sauberkeit in der Hütte er pustete Staub zur Seite und wischte ihn auf, mit einem Lappen den er sich zuvor bei einem Händler erstanden hat. Nach einer halben Stunde war der Schürfer fertig mit dem reinigen der Hütte und hatte sich einige Splitter geholt, was ihm aber nciht ausmachte. Alles was schon zum einrichten war, positonierte Kratos so wie er es haben wollte und war am eEnde sehr zufrieden. Nun ging er nach draußen und setzte sich auf die Bank um auf Andy zu warten.
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Estefania schritt gelangweilt den Hof entlang und ärgerte sich maßlos darüber, dass sie jetzt eine Frau zur Banditenführerin hatte. Succa hieß sie und war das neue Tächtelmächtel von Razor. Er war ihr viel lieber gewesen. Was nützte es einer Frau schöne Augen zu machen, gar nichts. Bei Razor hatte es ihr immer einen guten Auftrag eingebracht, wobei immer ein paar Goldmünzen extra herausgesprungen waren. Doch seit er diese neue Schnalle hatte sprang nichts für die Banditin heraus. Es waren sowieso nur Trunkenbolde auf dem Hof. Außer Taverne und Trainingsplatz kannten die doch nichts.
Vor dem Bauernhaus traf Estefania Maria die Frau des Bauern. Sie unterhielten sich kurz. Auch über einen glatzköpfigen Barden, der vor ein paar Tagen nachts herum krakelt hatte. Wahrscheinlich betrunken, aber eine gute Stimme hatte er erwähnte die Bäuerin.
"Schau mal da vorne steht er!" sagte sie und zeigte auf einen Mann der etwas windschief vor der Taverne der Söldnersiedlung stand.
"Den sehe ich mir mal etwas genauer an.", grinste Estefania, verabschiedete sich von Maria und ging auf den glatzköpfigen Mann zu. Jeden Moment bereit ihr Schwert zu ziehen um sich zu verteidigen machte sie ein paar Schritte vor ihm halt. Schon gleich stieg ihr der leicht süßliche Geruch in die Nase, der nur von Sumpfkraut stammen konnte. Sie liebte diesen Geruch.
"Ich hab gehört du hast vor ein paar Tagen ein Konzert gegeben? Schade dass ich oben auf der Banditenburg war und nichts davon mitbekommen hab'!" Das war etwas gelogen, aber das schadete gar nicht.
"Du siehst so aus als hättest du Sumpfkraut dabei. Ich hätte gern einen Stängel.", meinte die Banditin und das war diesmal ihr voller Ernst.
Anne
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Ein Konzert nannte man das also. In Hel Oh Phüts Erinnerung war es zwar eher eine Schreierei und Ohrenqual, aber sollte die junge Frau hier nach mehr verlangen, so wollte er ihr dieses mehr schon besorgen. Zuallererst wunderte er sich aber darüber, wie viele Leute sich gar nicht von ihm und seiner Kunst angesprochen fühlten. Immer wieder waren sie an ihm vorbeigegangen, ohne ihn zu beachten. Seine Taktik, sich komplett bewegungslos zu machen und so nicht aufzufallen schien mehr und mehr aufzugehen. Aber eigentlich wollte er ja Farben.
„Ey, Alde, du bist also Estefania? Ich bin da Dieter!“ Wer hatte ihn denn jetzt diesen Satz sagen lassen? „Und rauchen willst du auch? Na dann guck doch mal, was ich hier für dich hab.“
Er reichte der jungen Frau einen Stängel seines Geheimvorrates, den er aber erstmal aus dem hinteren Teil seines Novizenrockes ziehen musste und ein wenig geradebiegen schadete auch nicht.
„Und überhaupt bin ich ein GANZ Großer, modernes Gesabbel ist meine Profession und damit hab ich schon so manchen beeindruckt.“
Der Glatzkopf erkannte seine Stimme auch gar nicht wieder, sie klang- verzerrt, kratzig und dennoch quiekend, eher unangenehm als schön. Und er spürte den Drang, sich durch sein blondes Haar zu fahren, dabei wusste der Sumpfbruder genau, dass er doch gar keine Haare hat.
Eigentlich hatte Hel überhaupt keine Ahnung von moderner Kunst, geschweige denn von Singen, aber wenn diese junge Dame hier endlich erhört hatte, dass er der einzige Mann ist, der den Fortbestand der Menschheit sichern könnte- na ja, vielleicht könnte sich was daraus ergeben, schon alleine daher, da Estefania voll und ganz Dieters Typ Frau entsprach: lange, dunkle Haare, gebräunte Haut und feine Gesichtszüge, die man eher auf dem Gesicht einer Porzellanpuppe vermuten könnte als auf dem Gesicht einer Söldnerin oder Banditin.
„Und was machen wir nun, Hübsché?“ Dieter a.k.a. Hel Oh Phüt zog zweimal kurz die Augenbrauen nach oben.
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Marvin kehrte ziemlich erschöpft aus der Mine zurück. Er hatte heute fast ohne Pausen nach Erz geschürft und eine sehenswerte Menge zusammengebracht, was sich positiv auf seine Bezahlung auswirkte. Es war zwar nicht viel, was er als Schürfer verdiente, aber auf Dauer sammelte sich schon etwas zusammen.
Als er in seiner Hütte angekommen war, nahm er seine Skizzen, für sein Waffen zur Hand und sah sie nochmal durch. Er änderte einige Punkte ab, die ihm nicht besonders gefielen und machte die Skizze leichter verständlicher, indem er sie ausführlich beschriftete. Eine Stunde später sah er zufrieden auf seine Skizzen und dachte sich, dass ein Waffenschmied ohne größere Probleme aus diesen Skizzen ein Schwert und zwei Dolche schmieden konnte, die seinen Wünschen entsprachen. Jetzt musste er nur noch einen Waffenschmied finden. Marvin beschloss ersteinmal in die Taverne zu suchen und nebenbei ein paar Bierchen zu trinken beziehungsweise um ein paar Bierchen zu trinken und nebenbei nach einem Schmied zu suchen. Auf seinem Weg zur Taverne erweckte ein Stück Papier das an einer Wand befestigt war sein Interesse. Es war eine Einladung für ein Fest in Jarhkendar. Er hatte schon von der Gegend gehört, von da kam soweit er wusste der Goldkonvoi den sie überfallen hatten, aber er war noch nie dort gewesen. Dieses Fest wäre sicher eine gute Gelegenheit, die Gegend kennen zu lernen. Marvin würde schauen, dass er mal dort hinkommen würde.
Geändert von Marvin (01.10.2006 um 18:10 Uhr)
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Ein etwas verschmiert aussehender Zettel flog dem Magier in die Hand und er betrachtete ihn interessiert – diese Herumlungerer konnten lesen? Oder verschwendeten sie einfach nur das Pergament als Feueranzünder? Als Lunovis die Buchstaben aber genauer entzifferte, merkte er, dass der Zettel, der so achtlos auf dem Boden gelegen hatte, aus Jharkendar kam. Sie feierten also ein Fest, diese Wassermagier. Mit gemischten Gefühlen dachte er an das ferne Gebiet – zum einen hatte er viele Erinnerungen an die Zeit, andererseits konnte er sich einen leichten Unwillen nicht verkennen. Nun, er wischte die Bedenken fort, sie mochten ja noch so einen seltsamen Glauben haben, feiern – das konnten sie. Mit einiger Belustigung dachte er an Ritleys Hochzeit und die Massen an Speisen und Getränke, die er damals zu sich genommen hatte. Und nun sollte schon wieder ein Fest dort stattfinden, ob er dort wohl hingehen sollte? Es wäre auf jedenfall interessant, ohne Zweifel, aber es war schon bald und er wusste nicht, wie er das noch schaffen sollte. Lunovis hatte keine Vorstellung wie lange ihre kleine „Mission“ noch dauern würde. Ihre Aufgabe hier erforderte die Anwesenheit beider Magier und selbst wenn sie das Geld hatten, konnten sie unmöglich einen Abstecher nach Jharkendar machen. Das Fest musste wohl ausfallen, etwas anderes blieb nicht übrig. Naja, er konnte auch so mal nach Jharkendar reisen, um Ritley, so er denn schon wieder dort war, und Xadoran zu besuchen.
Aber im Prinzip war es schon sehr witzig – sie waren völlig spontan aufgebrochen um etwas Sumpfkraut zu holen, nur ein kleiner Einkaufsausflug und nun saßen sie schon seit Tagen auf dem Hof mit einem total verwegenem und verrückten Plan. Man konnte wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die beiden Magier sehr dazu neigten, erst zu handeln und dann zu denken – eine Eigenschaft die sie wohl mit den Menschen hier auf dem Hof verband, ihnen aber eigentlich nicht zustand oder nicht zustehen sollte.
Nun musste aber zunächst der kleine Mann zurückkommen, der versprochen hatte, ihnen das Geld zu besorgen. Die Menschen schienen wirklich sehr unterschiedlich auf diesem Hof, während manche eher zu den helleren zählten, so wie der Halunke, der sich heute Mittag mit ihnen erfolgreich angelegt hatte, aber Beliar sei Dank keine weiteren Konsequenzen eingefordert hatte (wiewohl Lunovis sich das Gesicht gemerkt hatte – man trifft sich im Leben mindestens zweimal und dann war er vorbereitet und konnte die doppelte Schmach zurückzahlen), waren andere strohdoof und verbrachten ihren Tag mit Saufen und Raufen. Zu welcher Gruppe dieser Zwerg gehörte, dass konnte der Magier noch nicht genau sagen, vielleicht führte er noch etwas im Schilde. Käme er aber an und übergab ihnen sang- und klanglos das Geld, war er definitiv einer der weniger Hellen.
Mittlerweile saßen die Magier vor der Taverne, etwas am Rande, sodass sie nicht gleich auffielen, aber es auch nicht bei diesen Sauf- und Raufbolden aushalten mussten. Es war letzte Nacht schon schlimm genug geworden, und die primitiven Späße, die sich einige erlaubten, fand Lunovis ungefähr so witzig wie ein drei Tage lang in ranzigen Fett aufbewahrter Narr. Nun warteten sie eben noch auf den kleinen Mann, von dem sich Lunovis zwar nicht vorstellen konnte, wie er an das Geld kommen sollte, aber sei's drum. Das Treiben auf dem Hof interessierte ihn eigentlich weniger, immer wieder wuselten irgendwo Menschen umher, die irgendetwas machten oder auch einfach nur umherstolzierten, ein leicht süßlicher Geruch mischte sich mit dem Schweiß und sonstigen Gestank, der manchmal umherwaberte.
Und einen Moment später kam auch schon der kleine, dicke Mann mit dem ausladendem Bart um die Ecke gelaufen. Was er alles unter seinem löchrigen Mantel verbarg, mochte wohl nur Beliar und er selbst wissen, nur einen dicken Sack mit Gold, das erwartete der Schneider schon. Gespannt rührten sich die beiden Magier, Lunovis ließ aber Arachnas den Vortritt, er schaute lieber zu.
„Wart ihr erfolgreich?“
Geändert von lunovis (01.10.2006 um 18:45 Uhr)
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Oh Mann, einfallslos auch noch und wieder einer von der Sorte die dachten so schön zu sein, dass alle Frauen auf sie flogen. Naja gut aussehend war er ja, aber das waren bekanntlich die größten Trottel. Estefania nahm erstmal den Stengel entgegen, den er ihr anbot und zog daran. Als das Kraut seine erste Wirkung zeigte wurde er ihr auch gleich schon sympathischer. Manche Männer tranken sich ihre Frauen schön, andersherum klappte das eben mit der Sympathie auch.
Vor allem was wollte er mit der Augenbraue? Meinte er etwa das würde reichen sie verrückt nach ihm zu machen? Estefania zog ein letztes Mal an dem Sumkrautstengel, ließ ihn fallen und trat ihn mit der Stiefelspitze aus.
"Ich weiß nicht was du machst ich werde in die Taverne gehen und ein Bier trinken. Kannst mich ja begleiten. Oder hast du einen besseren Vorschlag?" zwinkerte sie dieses Mal und drehte sich schon um und schritt auf die Taverne zu. Sie wusste genau was ihre Rückansicht für eine Wirkung auf Männer hatte. Vor allem auf welche die den Vornamen Dieter hatten.
"Halt!", hörte sie plötzlich aus seinem Mund.
"Ja?", drehte sie sich mit Schwung um und blickte ihm erwartungsvoll entgegen.
Anne
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Die langen Haare schwangen einmal um ihr Gesicht, mit einer Bewegung ihres perfekten Halses jedoch fing sie ihre Haarpracht ab und lächelte so unschuldig, als wäre sie soeben von Innos auf diese Welt geschickt worden, um seine guten Taten zu verbreiten und dabei einem Mann oder noch besser allen Männern das Herz zu erweichen, endlich Innos, ihrem Schöpfer, für solch ein Wesen zu danken. Und auch den Dieter in Hel Oh Phüt ließ dieser Anblick nicht kalt. Dennoch gewann der Sumpfler langsam wieder die Oberhand.
„Hast du ne Ahnung, wo ich hier Farben bekommen kann? Ich mein, ich mag zwar ein toller Sänger sein“, innerlich bezweifelte Hel Oh Phüt diese Aussage mehr als stark, „aber eigentlich bin ich hierher gekommen, um Farben zu kriegen, ich bin nämlich auch ein toller Zeichner. Willst du mal meine gesammelten Werke sehen? Die könnten dir gefallen.“
Ungefragt und überhastet hatte der Glatzkopf nun seine Zeichnungen hervorgezogen und angefangen, sie Estefania unter die Nase zu halten.
„Damit hat alles angefangen, ein lebensgroßer Sumpfkrautstengel in einer lebensgroßen Hand!“
Viel konnte man über das Werk nicht sagen, der Sumpfkrautjunkie hatte einfach angefangen, seine Hand abzuzeichnen, die er als Vorbild auf das Papier gelegt hatte. Und so ging es weiter, sein Arm und seine Beine waren schon beinahe fertig abgepaust- und auch diese zeigte er der jungen Banditin.
„Aber jetzt ging mir das Papier fast aus, und na ja, Farbe möchte ich auch in das Stillleben bringen. Und wenn es fertig ist, dann zeigt es mich in voller Größe- so eine Art Bardenschnitt zum zusammenkleben. Womit ich das jetzt aber zusammenkleben soll, damit bin ich überfragt, darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, das ist so… so… so ungerecht. Kaum hab ich mal eine tolle Idee, so geht sie schon wieder den Bach runter!“
Der Glatzkopf seufzte und schluchzte, doch Dieter gewann wieder die Oberhand und ein Ruck durchfuhr den jungen Mann.
„Soll ich dich auch einmal zeichnen? Ich meine, es ist meine Berufung und ich könnte es sicher schaffen, dass dein Gesicht überall hier auf dem Hof… oh, schon wieder keine gute Idee, ich glaube ja nicht, dass eine Banditin so erpicht darauf ist, ihr Bild an jeder Ecke zu sehen, die will ja sicherlich unerkannt bleiben. Aber- na ja, ich könnte deinen…“, Blut schoss in Hel Oh Phüts Gesicht und seine Ohren begannen rot zu leuchten, ebenso seine Wangen, „ich könnte deinen wundervollen und liebreizenden Körper ohne Gesicht für die Ewigkeit erhalten. Vielleicht findet sich sogar ein anderer Kopf und nur du und ich wissen, wessen Körper mein Werk zeigt!“
Verlegen blickte der Sumpfler nun auf den Boden und beobachtete den großen Zeh seines rechten Fußes, der ein klein wenig hin und her schwang und einen kurzen Moment später als einzige Stütze fungierte, während nun die Verse in die Luft gehoben war und nicht stillhalten konnte. Es fehlte nur noch, dass der Glatzkopf- zu spät, sein rechter Zeigefinger war schon an seine Lippe gewandert und er begann, an dem Fingernagel herumzuknabbern.
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Es war spät abends als Jester und sein neuer Lehrmeister sich zum Trainingsplatz auf dem Hof begaben. Tags über hatten sie einfach keine Lust und auch nicht die körperliche Verfassung gehabt zu trainieren. Der Besuch gestern in der Taverne war mal wieder sehr ausladend gewesen …
„Also dann, kannst du denn schon irgendwas?“, wollte Angrist wissen.
„Wie ein Schwert halte weis ich klar, immerhin war ich früher mal einer der größten Freibeuter aller Zeiten.“
„Schon klar … und warum bist du das jetzt nicht mehr?“, wollte der Ausbilder wissen.
„Eine Meuterei, die Schweine haben das Schiff einfach übernommen und mich und die anderen hochrangigen auf Inseln ausgesetzt.“
„Aha .. und was machst du dann hier auf dem Hof? Warum bist du kein Schildkrötenfutter geworden?“
„Tja das, das ist mein Geheimnis. Niemals wird ein anderer Mann erfahren wie ich … ich von dieser Insel entkommen bin“, sagte Jester übertrieben theatralisch.
„Ja, ja schon gut, lass uns mal anfangen. Zieh dein Schwert“, meinte Angrist mit rollenden Augen. Jester grinste, er mochte das Wesen seines Ausbilders.
„Und was soll ich jetzt damit machen?“
„Wieder wegstecken, ich wollte nur wissen ob du es überhaupt heben kannst.“
„Hey bist du blöd?“, meinte Jester. Dann fing er in lautes lachen ein
„Du bist in Ordnung“, sagte er als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
„So jetzt machen wir erstmal etwas Konditionstraining“, sagte der Pirat.
„Runter auf die Knie!“
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Es gefiel der Banditin wie seine Blicke über ihren Körper glitten. Sie hätte ihr Schwert darauf verwettet das ihr schon jetzt gnadenlos verfallen war. Immerhin waren Frauen, die nur annähernd so gut aussahen wie sie Mangelware. Auf ganz Khorinis und auf dem Hof sowieso. Dann kam die Ernüchterung und Estefania war froh nicht gewettet zu haben.
"Farben? Ich denke mal da bist du am Hof der Großbauern ganz falsch. Die meisten hier sind froh wenn sie ihren Namen schreiben können. Geschweige denn malen oder zeichnen. Denkst du nicht dass du auf dem Markt in der Stadt mehr Glück hättest?"
Ihr Gesprächspartner sagte nichts. Immer noch schaute er verlegen auf den Boden und rutschte mit der Schuhsohle auf dem staubigen Boden herum. Ach ja da war ja noch was… Er wollte sie zeichnen. Dagegen hatte die Banditin gar nichts. Aber ohne Kopf das ging gar nicht. Hinterher würde sich noch eine andere mit ihrem makellosen Körper brüsten. Nee nee. Doch überhaupt der Gedanke sie zeichnen zu wollen schien ihm peinlich zu sein. Männer konnten doch manchmal sooo süß sein.
"Ich mache dir einen Vorschlag, ich helfe dir An die besten Farben der Insel zu kommen und dafür darfst du mich zeichnen. Aber nur mit meinem Kopf drauf."
Würde es allerdings wagen das Gemälde an den meist Bietenden zu verkaufen könnte er sein Talent an den Nagel hängen. Gleich neben den kleinen Lederbeutel mit seinen Fingern drin. Es wäre ja schade drum so einen gut aussehenden Mann, so ganz ohne …. Und überhaupt hatte sie irgendwie Gefallen an ihm gefunden.
Anne
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Nach und nach verheilte die tiefe Wunde des jungen Schürfers. „Heute ist es fünf Tage her!“, stellte er fest. Die Salbe des Barbiers in der Paladinburg hatte gut geholfen und Drekan konnte seinen Arm schon wieder einwandfrei bewegen. Wenn er ihn aber anspannte oder etwas heben musste, stach es noch leicht in seiner Schulter. Nichtsdestotrotz konnte sich der Dieb mittlerweile schon wieder daran machen ein bisschen zu trainieren. Seinem starken, rechten Arm ging es schließlich nach wie vor gut. Er musste sich aber dennoch zurücknehmen, denn natürlich musste man für schnelle und perfekte Bewegungen auch seinen anderen Arm verwenden, allein schon aus Balancegründen. Ansonsten hatte Drekan den ganzen Tag viel geschlafen und herumgehangen, ab und zu natürlich auch etwas gegessen. Allerdings war das nicht das einzige was er getan hatte, nein er hatte sich auch um die Lösung eines seiner Probleme gekümmert, oder na ja, besser gesagt, hatte er es versucht. Er hatte sich auf dem Hof umgehört wer ihm denn nun einen Kamin bauen konnte, aber erfolgreich war er nicht gewesen und so kam es, dass es jetzt schon Herbst war und Drekan trotzdem noch keinen Kamin hatte, nein noch nicht mal einen Bauauftrag eines solchen. In der Mine hatte Drekan noch nicht wieder geschuftet, denn dazu brauchte man ganz klar beide Arme und da der Braunhaarige seine Arbeit in der Mine ohnehin nicht besonders mochte, nahm er seinen Arm als Grund her, nicht arbeiten zu können und das sah auch jeder ein. Lang würde er diese Ausrede aber nicht mehr hernehmen können, denn spätestens übermorgen war sein Arm verheilt, aber das war dann auch egal, denn da ging dann bald das Fest des Bund des Wassers in Jharkendar los und da durfte Drekan ja nicht fehlen. Er wollte unbedingt mal ein paar Leute aus anderen Lagern kennen lernen.
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Endlich… Martinos hatte die letzte Nacht endlich mal wieder Schlafen können. Zwar noch nicht sehr lange, aber immerhin ein paar Stunden. Doch dieser Schmerz, der den Schwarzhaarigen schon seit einigen Tagen quälte, war immer noch. Der Bandit war immer noch ratlos, was er gegen dieses Leid machen sollte, dieses seltsame Gefühl ging einfach nicht mehr weg. So saß er nun schon den ganzen Tag – seit dem Frühen Morgen – neben einer kaputten Holzhütte auf einer Bank und starrte auf den staubigen Boden, der Söldnersiedlung. Martinos hatte heute noch nicht einmal etwas gegessen oder getrunken, er saß einfach nur den ganzen Tag hier auf der Bank und fragte sich, was er machen sollte, gegen diese… Qual, Leid… was immer es auch war.
Die Sonne ging schon langsam unter und Martinos saß immer noch abwesend auf dieser brüchigen Bank. Mit der Dunkelheit kamen in ihm auf einmal wieder Bilder des Orkkrieges hoch, von den zwei Schwerverwundeten Kriegern, die der Lee mit seinen letzten Kräften zu dem Schwarzmagier Ceron - zurück ins Lager brachte.
Wie es denn beiden wohl geht? Und ob sie überhaupt überlebt haben? Oder sind sie nun hilflose Krüppel?, jetzt in diesem Moment stellte sich der Lehrmeister viele Fragen.
Martinos starrte weiter benommen auf den Boden. Langsam griff er zu seinem Schwert Rachklinge und packte verkrampft den Griff.
…verdammte Orks! Verdammte Missgeburten! Rachklinge muss frisches Orkblut kosten! Ja… ich werde zurück ins Minental gehen, um dort auf Orkjagd zu gehen… ja dort im Tal fühle ich mich… zuhause. Dort in diesem dreckigen Loch, ist meine Heimat…
Der Bandit stand langsam auf, um sich schlafen zu legen… morgen würde er früh aufstehen müssen und wer weis, viehleicht trifft Martinos ja noch einen Gefährten, der ihn ins Minental begleitet.
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Farben- sie wusste also wo man Farben bekommen konnte und wie. Das Wie sollte für eine geübte Banditin ja auch eigentlich kein Problem darstellen. Nur das Wo hatte Hel Oh Phüt vollkommen falsch eingeschätzt- nicht der Hof hätte sein Ziel sein sollen, sondern die Stadt. Hinterher ist man ja immer schlauer und so ging es auch dem Glatzkopf, der nun hibbelig von einem Bein auf das andere sprang und gar nicht wusste, wann es denn endlich losgehen sollte. In seinen Augen so schnell wie möglich und hoffentlich noch heute Abend, doch in Khorinis arbeitete doch sicher kein Verkäufer mehr.
So langsam dämmerte dem Glatzkopf, was die junge Frau vorhatte und er gluckste kurz bei dem Gedanken daran, sie in vollem Einsatz beobachten zu können. Schon lange hatte der Sumpfler kein Abenteuer mehr erlebt und noch länger hatte er keine Frau gesehen, die wusste, was sie wollte. Die letzte war Narya, davor Redsonja- und beide blieben voll und ganz ein Mysterium für das Kind in dem hünenhaften Körper. Aber diese Estefania- wenn er es richtig anstellte- sicherlich könnte er von ihr eine Menge lernen über Frauen, ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse- und man sollte ja auch nicht aus den Augen verlieren, dass nur die Bruderschaft wirkliche Männer hervorbrachte.
„Wann wollen wir denn los? Bist du soweit? Musst du noch was packen? Wo liegt denn überhaupt diese Stadt? Und wollen wir durch die Nacht laufen? Wer könnte da denn Farben haben? Und kann man in der Stadt auch kämpfen? Mein Schwert meinte zu mir, ich solle mal wieder richtig kämpfen. Aber ich muss gestehen, seitdem ich unter die Zeichner gegangen bin habe ich Angst um meine Finger, die könnten ja verletzt werden und dann kann ich nicht mehr zeichnen.“
Estefania blickte leicht verwirrt wegen der ganzen Fragen des Mannes, schon allein deshalb, weil es sie in einer Geschwindigkeit abgespult hatte, die man eigentlich nur bei Männern beim ersten Bier des Tages beobachten konnte. Und noch in einer anderen Situation, jedenfalls wenn sie jung, unschuldig und unerfahren waren. Dann nämlich stürzten sie sich auch so in eine Schlacht- bis ihnen ein Bein, ein Arm oder der Kopf fehlte…
Ein wenig überhastet und ohne Proviant brachen die beiden nun auf und Hel Oh Phüts Augen leuchteten beim Gedanken an die Farben- doch das hübsche Gesicht der Banditin zeigte ein klein wenig Enttäuschung in der Dunkelheit der Nacht.
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Immer wieder war Latraviata auf einen der Bäume in der Nähe des Hofes geklettert und jedes mal hatte sie sich an einer anderen Stelle aufgeschürft. Entweder die Teiler hatten eine glatte Rinde, wie Laubbäume zum Beispiel, und man konnte sich so kaum festhalten, geschweige denn auch nur einen oder zwei Meter hinaufkommen und bei den Nadelbäumen riss man sich halb die Handflächen auf, wenn man fester anpackte und sein ganzes Gewicht daranhängte um sich dann mit den Füßen Abzustützen. Alles in allem war es einfach nur eine Plackerei gewesen und Latri wusste schon warum ihr, ihr Lehrmeister Pheenix eine solche Aufgabe gestellt hatte. Anscheind wollte er sie, wortwörtlich, bluten sehen und wie es aussah, würde dies auch der Fall sein. Einmal hatte sie es sogar geschafft ein Exemplar eines Baumes zu finden, welcher unten noch ein paar Äste hatte, damit man produktiver hinaufkam, doch oben angekommen wusste sie nicht mehr weiter, stand dort fünf-sechs Meter über dem Laubboden und starrte zum nächsten, welcher gut drei Meter entfernt war. Soweit konnte sie nicht springen und tat sie es würde sie so derart an Höhe verlieren, dass sie so viel Schwung hatte, dass es unmöglich wäre sich festzuhalten, betrachtete man den...ach es war einfach unschaffbar!
Nun war es schon Abend und Latri hatte sich schon längst auf den Weg zurück gemacht, musste auch nur ein paar Minuten gehen, bis sie bei ihrer Hütte war und erfreute sich den Fackeln, die seit letzter Zeit immer vor ihrer Hütte brannten. Ja diese brachten es wirklich und sie würde sie auch beibehalten, das war ihr sicher...wobei dieser Balken...Die Diebin konnte ihren Blick nicht davon lassen musste einfch hinsehen und sponn so ihre Gedanken. Hier ein Tritt, dann da und...ja so muss es klappen Die rothaarige machte ein paar Schritte zurück, nahm dann Anlauf und sprang kurz vor ihrer Hütte in die Höhe, trat auf so ein Holzteil, das die Außenmauer zusammenhielt und stieß sich noch weiter nach oben, fasste einen Querbalken direkt unter dem Dach ung zog ihre Füße nach, klammerte diese schief abgewinkelt auf das Dach, aber nun wusste sie nicht mehr weiter. Mit dem Gesicht unter und den Füßen über dem Dach hing sie nun da, verzog das Gesicht und versuchte verzweifelt sich nach oben zu schwingen, aber je fester sie es versuchte, desto schwieriger wurde es die Füße zu halten. Einfach sinnlos, es funktionierte so nicht.
Wieder unten sah sie noch einmal nach oben und flüsterte dem Hauseck phöse Schimpfwörter zu, betrat dann ihre Hütte und ließ sich auf den alten, teils aufgerissenen Leder-Couchsessel fallen. "Söldnerin", sagte sie laut mit einem gewissen entzückten Unterton und fummelte an ihrer Orcischen Klauenhalskette herum, betrachtete dann ihren goldenen Ring und las zufrieden den feinen Schriftzug darauf. Dann lehnte sie sich zurück und genoss die jetzige Situation...aber irgendetwas fehlte...
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Ein neuer Tag, und nichts hatte sich geändert.
Nun ja, eigentlich war der Tag nicht allzu neu, es war bereits Mittag. Außerdem hatte sich sehr wohl etwas geändert. Die Kopfschmerzen, mit denen der Südländer aufgewacht war, hatten sich mittlerweile in einen nervigen, doch einigermaßen auszuhaltenden dumpfen Schmerz verwandelt.
Musste denn jede Begegnung mit Bluemoon in einem Saufgelage enden? Nicht, dass Tan etwas dagegen einzuwenden hatte, doch in diesem Falle würde es seinem Lehrmeister wohl missfallen. Und einen Lehrmeister hatte Taniyan, obwohl er sich bereits gebessert hatte, nach wie vor bitter nötig.
Der Schwarzhaarige erhob sich, schüttelte den brummenden Schädel und verließ die Scheune, in der er genächtigt hatte. Er hatte keinen Schimmer, wie er es dort in geschafft hatte, doch passierte ihm dies recht häufig, weshalb er sich keine großen Gedanken darüber machte.
Die frische Luft des Mittags tat seinem Kopf gut, einige Augenblicke lang stand Tan einfach da und atmete tief ein und aus. Das tat gut, obschon ihm der würzige Duft der See fehlte. Er sollte sich mit dem Lernen anstrengen, sodass er recht bald ins Piratenlager zurückkehren könnte.
Tan tastete nach seinem Bogen und stellte erfreut fest, dass er weder kaputt noch gestohlen war, was, wie er mit einem weiteren Tasten feststellte, auch auf die Pfeile zutraf. Soweit, so gut.
Eiligen Schrittes bewegte sich der Südländer auf den Übungsplatz zu, nahm die Waffe zur Hand und legte einen Pfeil auf. Er spannte die sehne, zielte, noch im Gehen, auf einen Baum, und schossJene Übung hatte Waylander ihm bereits vor Tagen angeraten. Seitdem hatte er den Söldner übrigens nicht mehr gesehen. Was wohl mit ihm los war? Hatte er andere Aufgaben? Ein wenig neidisch war der Südländer. Der Kämpfer hatte mit Sicherheit schon viele Abenteuer erlebt, wie aufregend. Und er selbst, Taniyan? Eine Zeit auf einer orcischen Galeere, und das war's auch schon. Naja.
Überrascht stellte er fest, dass er getroffen hatte. Zugegeben, der Baum war recht groß und damit ein recht einfaches Ziel, doch er hatte ihn getroffen. Tan legte einen weiteren Pfeil auf und schoss erneut, diesmal im Stehen. Erneut traf er, diesmal sogar recht genau dort, wohin er gezielt hatte. Im Stehen hatte er sich also erheblich gebessert, und dies in der doch recht kurzen Zeit. Toll!
Er schritt gemächlich auf den Baum zu, zog die Pfeile aus der Rinde und brachte dann wieder einen Abstand zwischen sich und das Ziel.
Wieder legte er einen der Pfeile und spannte die Sehne. Etwas rascher ging er nun auf den Stamm zu, schoss noch einmal. Und wieder war es ein Treffer! Zugegeben, perfekt war es noch lange nicht, doch schien er immerhin in einem Umkreis von etwa drei handbreit zu treffen.
Grinsend übte der Dunkelhaarige weiter, angespornt von seinem Erfolg.
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Nur zum essen, oder um sich Tee zu gönnen hatten die Beiden das Bett verlassen gehabt, doch fanden sie immer wieder eine guten Grund doch noch einmal das Lager aufzusuchen
Als razor sich auf seine halb erschöpft, halb ausgeruht Rücken rollte durch zuckte ein brennender Schmerz es seinen Körper er biss die Zähen aufeinander und atmete hörbar ein, acht tiefe Kratzer zogen sich von den Schulterblättern weit hinunter die Berührung des Leintuchs brannte auf wie Beliars Feuer.
Succa sah razor aus großen unschuldigen Augen an und sagte sanft
„Liebster? Hab du dir etwa weh getan? Komm her ich machs wieder gut."
So musst sein Vorhaben, auf den Trainingsplatz zu gehen noch ein Viertelstündchen verschoben werden.
Es wurde schon dämmrig als der Veteran, ohne seine Rüstung, nur im Hemd an dem er ungeduldig zupfte weil es immer wieder die empfindlichen Stellen am Rücken reizte, am von Fackeln und Feuerkörben erhellten Trainingsplatz ankam. Seine Freundin hatte ihn begleitet auch sie trug normale Kleidung und als er sich auf eine Bank setzte umarmte sie ihn von hinten, drückte ihren femininem Körper etwas sein Rücken, razor verzog keine Mine missachtete das Brennen und grinste nur als sich ihr Lippen seine Ohr näherten „Das hab ich ja ganz vergessen“ flüstert sie, mit den Zähnen nah sie sein Ohr blieb dabei aber sanft er konnte ihre Atem spüren fühlte die Wärme ihre Körpers durch den Stoff einzig die Kratzer wollen nicht schweigen, aber egal, bald sollte sein Schüler auftauchen, der würde dann schon für genug Ablenkung sorgen.
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Die Sonne ging unter und Jester und Angrist gingen gerade zum Trainingsplatz. Der Taglöhner war nicht so begeistert dort hinzugehen wie bei seiner ersten Stunde. Bei dieser war er wissbegierig und wollte so schnell wie möglich wieder das kämpfen mit der einhändigen Waffe erlernen. Doch was wollte sein Lehrmeister von ihm?
„Liegestützen, Dauerlauf, was soll der Käse?“, hatte er sich gefragt.
“Das ich mein Schwert halten kann weis er doch, es kommt nicht auf die Kraft an, mit dem richtigen Kampfstil kann man auch als Federgewicht jemanden leichtfertig besiegen … auch wenn ich kein Federgewicht bin“, hatte er zu Angrist gesagt.
Sein Ausbilder hatte daraufhin zwar nichts erwidert aber ob er nun mit Jesters Ansichtsweise übereinstimmte, das wusste der Tagelöhner nicht. Aber heute schien die Ausbildung eher nach den Launen des ehemaligen Seemanns zu laufen: Keine Liegestützen, kein Dauerlauf. Stattdessen wurden verschiedenen Fußstellungen eineübt.
„Was machst du da? Du sollst deine Stellung der meinen anpassen und kein Ballett tanzen!“, meinte Angrist als Jester mal wieder die Arme wie ein Storch erhoben durch die Gegend tapste.
„Das ist eben meine Art!“, sagte Jester gespielt entrüstet.
„Ich mache meine Gegner eben durch Verwirrung kampfunfähig“, fügte er schlaumeierisch hinzu. Im ersten Moment sah es aus als ob sein Ausbilder nichts darauf zu sagen wusste, letztendlich lachte dieser und der Tagelöhner stimmte mit ein.
„Mal sehen wie das mit der Verwirrung aussieht wenn ich deine Füße etwas mit meiner Klinge bearbeite“, sagte Angrist und senkte seine Schwertspitze auf Jesters Kniehöhe …
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