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    Ehrengarde Avatar von Mullok
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    Mullok ist offline
    "Lass uns aufhören, das reicht!"
    Erschöpft ließ Mullok das Schwert fallen und stemmte die Hände in die Knie.
    "Du hast dich gut geschlagen, Mullok, aber du musst noch üben. Nur Übung machten den Meister. Wenn du in der Theorie jeden Schlag und jeden Kniff kennst, nützt dir das überhaupt nichts. Du musst es oft genug getan haben und es auf dem Effeff beherrschen. Du darfst in einem Kampf nicht denken und überlegen, welche Abwehr auf welchen Angriff passt. Du musst sofort reagieren und immer konzentriert bleiben.
    Mullok richtete sich auf und nickte.
    "Gut! Nun, da wir deine Konzentration und deine Refelxe geübt haben, kommen wir nun zu einem neuen Bereich - das Täuschen durch Finten. Es ist einer der wichtigsten Bestandteile des Kämpfens, ohne ihn kann man kaum einen Kampf gewinnen. Der Sinn besteht darin, deinen Gegner durch einen Scheinangriff so reagieren zu lassen, wie du es willst. Dann kannst du die Schwäche dieser Reaktion ausnutzen und ihn überraschen. Ich zeige dir erstmal ein paar einfache Finten."

  2. Beiträge anzeigen #342
    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Allmählich vermochte es der Hohe Templer, wieder Stimmen wahrzunehmen, wenn diese Stimmen selbst auch weit entfernt schienen; ebenso wollten seine Augen wieder klare Konturen erkennen, oder zumindest solche, die klarer waren als jene, welche er zu Zeiten der Prüfung gesehen hatte. Irgendjemand war wohl über den immer noch schmerzenden Leib gebeugt und schien ebendiesen zu behandeln, denn bald spürte er etwas über der teilweise aufgerissenen Haut. Es waren wohl Sumpfler mit Kenntnissen von Heilkunst, Barbiere, die zu jenem Zeitpunkt am Werke waren, um ihren Glaubensbruder ein wenig zu helfen. Womöglich waren es auch nur zwei Templer, die dem Liegenden ein Tuch über den freien, wohl noch immer blutenden Oberkörper legten, um wenigstens ein kleines bisschen Schutz zu spenden, damit sich keine der offenen Platzwunden entzünden konnte. - Doch solche Denkerei war zur Zeit nicht angebracht: Er konnte sich kaum bewegen, war vermutlich nur knapp am Tode vorbeigeschrammt, also sollte er seine Konzentration auf die Regeneration des Körpers legen, wenn er diese dadurch beeinflussen konnte, und nicht über den- oder diejenigen nachdenken, die in jenem Augenblick über ihn gebeugt waren, um irgendetwas mit ihm zu tun.
    Seine Ohren nahmen währenddessen dumpf und distanziert klingende Geräusche auf, die ihn darauf schließen ließen, dass sein Freund und Mitschüler, Gor Na Pherox, gerade dabei war, die Prüfung Jans zu bestehen. Er nutzte die kurze Zeit, um ein kleines Gebet für seinen Kumpanen an den Schläfer zu richten; dann schloss er die Augen.
    ... Als er seine Lider wieder öffnete, zeichneten sich klare Konturen ab, auch die Geräusche um ihn herum waren deutlicher zu hören - zumindest seine Sinne hatten sich wieder normalisiert. Wie es um seinen Leib stand, das wollte er nun ausprobieren.
    An den Armen spürte er einen leichten Druck, ebenso Burstkorb und Rücken waren umbunden. Es waren also doch Barbiere, die ihn behandelt und nicht einfach in ein Tuch gewickelt hatten. Er blickte an sich hinunter: Die Verbände, waren sie zuvor vielleicht von weißer Farbe, hatten sich bereits rot verfärbt, sich mit seinem Blut getränkt. Einen kurzen Moment zuvor dachte er daran, aus einem Traum erwacht zu sein, doch dieser Gedanke wurde durch den Anblick vom eigenen Körper zerschlagen. Doch weiter wollte er sich nicht mit sich und seinem Äußeren befassen; er schaute sich lieber um: seine Hütte. Er lag in seinem Bett, die Templer hatten ihn wohl zuürckgebracht. Oder gar Jan? Er lachte kurz, doch der Schmerz unterdrückte den kurzen Moment der Heiterkeit wieder. Es war, als sei nie etwas geschehen.
    Die Tatsache, nun doch keine Heerschar von Dienern zu haben, die sich um das Elend sorgten und kümmerten, ließ den Gor Na dabei vorerst kalt. Die Tatsache, überhaupt überlebt zu haben, war schon Belohnung genug - der Schläfer meinte es wahrlich gut mit ihm.
    Doch eine Frage stand über allen anderen Dingen, sodass man tatsächlich meinen konnte, er sei komplett von Ehrgeiz zerfressen; in gewisser Weise stimmte es sogar. Es war, als habe ihm das Training unter Jan diese Eigenschaft unbewusst geschenkt. So war sie da: Hatte er die Prüfung bestanden? Mehr aus Reflex denn Absicht richtete er sich auf, spürte dementsprechende Schmerzen, fiel sofort zurück ins Bett. Jan war nicht anwesend, saß nicht fürsorglich am Bette seines Schülers, um ihn darüber zu informieren, sodass dem Meisterschützen nichts weiter übrig blieb, als darauf zu hoffen, dass sein Überleben Beweis genug dafür war, dass er es verdient hatte. Hatte sein Lehrmeister nicht sogar etwas Derartiges gesagt? Er schloss die Augen, wollte noch ein wenig schlafen, sich noch etwas erholen...

  3. Beiträge anzeigen #343
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Ryu und Mullok waren nun wieder ins Lager zurückgekehrt und standen sich wieder mal auf dem Trainingsplatz gegenüber. Der Templernovize hatte seinem Mitsumpfler gerade erklärt, wie man seinem Gegner ein geschicktes Täuschungsmanöver zeigte, dass ihn aus der Deckung brachte und somit eine breite Fläche zum Angriff bot. Immer und immerwieder zeigte Ryu seinem Schüler ein anderes Manöver, nur damit er langsam das Prinzip verstand, denn jede Finte hatte etwas mit der anderen zu tun. Denn alle gingen auf das selbe Ziel hinaus - den Gegner schlichtweg zu verarschen und mehr nicht. Immer und immerwieder fiel Mullok darauf herein, aber dem Blaushopf ging es damals in seiner Ausbildung bei Razorwhisper auch nicht anders. "AU! AU! AU!" war den ganzen Mittag schon über den Trainingsplatz zu hören, wie schon damals. Nur das eben Ryu nicht durch die Gegend stolperte, sondern Mullok. Und doch fanden es beide ziemlich witzig. Der ehemalige Bandit hätte niemals gedacht, dass Mullok, der ein wenig zwerghaft wirkte mit seinem Bart und all dem, so eine gute Laune aufbringen konnte.
    "Na komm schon! Bring doch jetzt mal was zu stande und lass dich nich veräppeln." grinste Ryu und half seinem Schüler auf. Und kaum hatten sie wieder angefangen, wurde Mullok immer geschickter darin, Finte und echten Angriff auseinandern zu halten. Sein Fortschritt war wirklich beeindruckend, selbst für seinen Meister. Doch der Tag war noch jung und es gallt noch eine Menge zu üben, weshalb Ryu jetzt gleich noch einen Zahn zusetzte....

  4. Beiträge anzeigen #344
    Ritter Avatar von Dimney
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    Dimney ist offline
    Dimney tat was ihm gesagt wurde und machte sich auf um diesen Rüstungsmacher namens Pherox zu suchen. Zum Glück hatte ihm der freundliche Kerl, der ihn vor ein paar Tagen durch den Sumpf geführt hatte selbige gezeigt. Jetzt musste er sich nur noch erinnern wo das eigentlich war.
    Zum Glück war der Sumpf nicht allzu groß und er hatte die gesuchte Schmiede schnell gefunden.
    Er klopfte ein wenig zaghaft an die Tür und wartete ein wenig, aber nichts schien sich zu tun. Also klopfte er noch einmal. Diesmal ein bischen lauter. Aber auch dieses mal wartete er vergebens.
    Nun hämmerte er gerade zu gegen die Tür, aber außer einem Bruder, der fragte, ob er verrückt geworden sei, bekam er immer noch keine Reaktion.
    Anscheinend war Pherox wohl nicht da. Dann würde er wohl noch eine Weile auf seinen Novizen Rock warten müssen. Er überlegte, ob er warten sollte, bis Pherox wieder da ist, aber er entschied sich, dass er seine Zeit auch sinnvoller nutzen konnte. Aber womit? Sollte er direkt zum nächsten Feld gehen und sich an der Krauternte beteiligen?
    Das hatte noch Zeit. Er sollte sich erst mal eine neue Bleibe suchen, aber wo konnte man hier schlafen. Er fragte den Bruder, der sich eben noch über den Lärm den er machte beschwert hatte: Ich bin neu hier, wo kann man denn hier schlafen?
    In einem Bett natürlich, antwortete der Novize.
    Dimney war mit dieser antwort nicht gerade zufrieden: Und wo finde ich hier ein Bett?
    In einer Hütte. Hier stehen ein paar leere Hütten rum. Nimm doch eine von denen, sagte der Nozive.
    Dann zeigte er auf eine Hütte am Rande des bewohnten Gebietes: Die ist zum Beispiel frei.
    Warum ist die denn leer?, wunderte sich Dimney.
    Der Novize zuckte mit den Schultern und sagte: Das musst du deine Nachbarn fragen.
    Die Sumpfhaie, entgegnete der Novize grinsend und ging lachend davon.
    Das hörte sich nicht gerade nach einer guten Nachbarschaft an, aber Dimney war das ziemlich egal. Er brauchte unbedingt eine bleibe und die guten Hütten sind natürlich vergeben.
    Und mit einem seufzen machte er sich auf um sich die Bruchbude näher anzusehen, die von nun an sein neues Zuhause sein würde.

  5. Beiträge anzeigen #345
    banned Avatar von Corg
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    Corg ist offline
    Corg macht sich also zu Pherox auf. Da würde er seinen Bruderrock bekommen, und er müsste nichtmehr in diesen lästigen Bürgerklamotten rumlaufen die für den Sumpf mehr wie unangebracht waren.
    Als er zum dritten mal kräftig an der Tür von Pherox Sumpfschmiede klopfte hielt ihn ein Novize davon ab ein viertes mal gegen die Tür zu hämmern:
    "Pherox ist nicht da! Bist heut schon der zweite der ihn sucht, ich weiß nicht wo er ist, aber er ist nicht da , also sei jetzt bitte ruhig, du stört das Klima im Sumpf...."
    Der Novize war nicht grade freundlich, aber Corg hatte wirklich etwas heftig gegen die Tür gedonnert. Er war einfach froh das er in der Bruderschaft war und wollte dies mit dem Rock jedem zeigen der ihn angucken würde.
    "Wann kommt er denn wieder?"
    "Hab ich keine Ahnung Bruder, ich glaub aber heute nichtmehr, wenn Pehrox mal außer Haus ist dann dauert das auch seine Weile..."
    "Mh, ok ..."
    verabschiedete sich Corg während er sich über sein Pech ärgerte. Kaum waren er und Dimney wieder getrennt lief alles schief.
    "Also noch ein Tag in diesen Klamotten.."
    fluchte Corg und ging durch den Sumpf. Die letzten Tage hatte er immer bei anderen Leuten geschlafen, aber jetzt war es seiner Meinung an der Zeit sich eine eigene Hütte zu suchen. Einige Hütten standen leer, doch welche davon auch wirklich leer war konnte Corg nicht erkennen. Bevor er sich jedoch darüber Gedanken ob die Hütte seiner Begierde leer oder besetzt war suchte Corg noch nach selbiger, einige Stellen im Sumpf waren wirklich schön aber den "perfekten" Platz für seine Hütte hatte er noch nicht gefunden.

    Wie ein Kleinkind im Spielzeugladen welches sich aussuchen darf was es mochte schlenderte Corg durch den Sumpf auf der suche nach "seiner" Hütte.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #346
    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Erneut in voller Montur gerüstet schritt der Templer in gehobenerem Tempo und mit hinter sich her wehendem Umhang über die Stege des Lagers. Um Gor Na Pherox wurde sich gekümmert, einer der Schläge hatte ihn scheinbar härter getroffen als jene welche Gor na Nic einstecken musste. Dieser sollte inzwischen wieder den Umständen entsprechend erholt sein um die nächste Übung anzutreten. Dies war der Augenblick an dem sich die Wege der beiden Schüler trennen würden. Der Hohe Templer Gor Na Nic würde nun eintauchen in eine speziell auf ihn angepasste Ausbildung in den Bereichen der Wendigkeit und des Geschicks. Mit schweren Schritten näherte sich der Templerführer der Hütte in welche die Templer Nic geschliffen hatte und mit einem kräftigen Stoß öffnete er die Tür.

    Rüstung und Waffe anlegen. Die Ausbildung geht weiter.

    Befahl er dem noch geschundenen Templer in einem forschen und direkten Ton und riss diesen somit aus dem erholsamen Schlaf. Na Jan verließ die Hütte erneut und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Holzwand wo er auf seinen Lehrling wartete. Es galt keine Zeit zu verlieren um mit dem Training fortzufahren, mit der Prüfung des eisernen Hemdes hatten die "harten" Tage der Ausbildung für die beiden Zweihandschüler begonnen. Noch etwas erschöpft und vor allem von Schmerzen geplagt welche die auf die Wunden pressende Rüstung erzeugte schleppte sich Gor Na Nic zu seinem Lehrmeister wobei er sich sichtlich mühe gab sich nichts anmerken zu lassen.

    Sehr gut. Folge mir.

    Der Templerführer wandte sich herum und marschierte weiter eiligen Schrittes in Richtung des Tores. Eine gewisse Vorfreude machte sich in dem Gor Na breit, war er doch inzwischen seit einigen Monaten nicht mehr in seinem Trainingsareal gewesen, welches er zum einen für seine Schüler, zum anderen aber auch für sich selbst entwickelt hatte um die Perfektion in der Schwertkunst zu erreichen die auch ihm noch nicht vergönnt war. Obgleich er viele seiner Gegner übertraf war er noch lange nicht der beste... und das war sein Ziel... der beste sein...

  7. Beiträge anzeigen #347
    Ritter Avatar von Dimney
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    Dimney ist offline
    Allzu schick war Dimneys neue Hütte ja nicht, aber auch nicht gerade schlecht.
    Die Hütte bestand im wesentlichen aus 2 Räumen und etwas, dass wie ein Badezimmer aussah, nur irgendwie sumpfiger.
    Der Vorbesitzer, was auch immer mit ihm passiert ist, schien schon eine ganze Weile nicht hier gewesen zu sein, denn überall hingen Spinnweben und auf dem Tisch in einer Ecke des ersten Raumes lag eine Staubschicht, die mindestens eine halbe Fingerbreite hoch war. An dem Tisch standen 2 Stühle, von denen einer nur drei Beine hatte. Der andere allerdings, schien noch in gutem Zustand zu sein. In der Ecke rechts daneben, stand eine Art Herd, der zugleich die Hütte heizte. Daneben stand ein kleiner Vorratsschrank mit gammligen Essensresten, die er angewiedert durch das Fenster, zwischen Herd und Tisch, in den Sumpf warf.
    Darüber war ein kleines Gewürzregal angebracht. Zu seinem Bedauern leider ohne Gewürze und an einer Seite lose.
    Ein Türrahmen ohne passende Tür führte in das zweite Zimmer, in dem, gegenüber von der Tür, eine Matte mit einer alten Stoffdecke darüber ausgebreitet war. Dies war eindeutig das Schlafzimmer. Am Kopfende stand eine alte Truhe, deren Schloss komplett durchgerostet und somit unbrauchbar war, die Schaniere quietschten entsätzlich als er die truhe öffnete und darin befand sich ein dicke Ratte. Zum Glück hatte sie mehr Angst vor ihm, als er vor ihr, so dass in der Dunkelheit des Sumpfes verschwand. Entsetzt schloss er die truhe wieder, ohne sich in den Inhalt weiter anzusehen.
    Eine weitere Tür führte in das kleine Badezimmer. Darin war ein Holzbottich, in dem ein riesen Loch klaffte und eine Art Plumpsklo mit direkter Verbindung zum Sumpf.
    Er nahm sich den Besen,der neben der Haustür angelehnt hatte und kehrte erstmal das Wohnzimmer aus. Dabei wirbelte er so viel Staub auf,dass er fasst keine Luft mehr bekam. Bis er diese Bruchbude auf Vordermann gebracht hatte, konnte es ne Weile dauern.

  8. #348
    Gast
    Gast
     
    In seinen Bierkrug starrend, saß Taron Vilango in der Taverne des Sumpfes herum.' Hm...jetzt erst wird mir klar, wie schön so ein Bier eigentlich ist .'
    Dachte der Händler und nahm einen kräftigen Schluck. Unendliche Langeweile plagte den Südländer derzeit. Er war immer noch im gedanklichen Kampf zweier Dinge. Entweder dem Sumpflager beitreten oder aber wo anders hingehen. Im tiefsten Herzen hatte der Mann schon einen Endschluss gefällt, aber trotzdem wollte er die ganze Sache nochmals überdenken, um nicht irgend einen Nachteil des ganzen versehentlich auszuschließen. Händler dachten immer zweimal über etwas nach, Taron war ein Händler, also überdachte er die Vor- und Nachteile der Sekte.

    Seufzend kratzte der Südländer mit seinem kleinen Finger über die groben Holzrillen in dem Rundtisch, an dem er saß.' Wahrlich die schwerste Entscheidung, die ich jemals treffen würde...' Er hatte auf dem Weg von der Mine zurück zum Sumpflager einige der Novizen, Gurus und Templer gesehen. Sie alle strahlten so eine Art von Vertrauen und Ruhe aus, das Taron vermutete, das sie nicht mal mit der Wimper zucken würden, wenn ein zorniger Troll an ihnen vorbeijagen würde(auch wenn das eine etwas zu lebhafte Vorstellung war, zweifelsohne hervorgerufen durch den Alkoholkonsum.

    '' Mann, verdammt nochmal.''
    Taron schlug mit der Faust auf den Tisch, das sein Bier bedrohlich im Krug schwappte. Er war dieses Denken leid, es stand für ihn sowieso schon fest. Er würde sich der Sekte anschließen, wo war da etwas dran, über das er stundenlang in einer verrauchten Taverne nachdenken musste ?
    So stand der Mann auf, warf dem Wirt ein paar Goldmünzen(warscheinlich versehentlich zu viel) und schritt aus der Taverne.

    Nur eine Frage stellte sich Taron, wen sollte er um Aufnahme bitten? Natürlich wusste er, das er einen dieser Baals fragen sollte, aber sicherlich gab es da wieder irgendwelche Vorschriften.
    Geändert von .Resdayn (30.09.2006 um 11:05 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #349
    Krieger Avatar von Freeze
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    In der Finsternis............ Gilde: Bruderschaft des Waldes Rang: Druide.......................... Skills: Wandlungsmagie 4+, Einhand 2, Stabkampf 2
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    Freeze ist offline
    Immer noch war er im Sumpf, eigentlich hatte er ihn garnicht verlassen, denn er hatte in der Höhle geschlafen, in der er seinen neuen Zauber an den Fleischwanzen getestet hatte. Nachdem alle beseitigt waren, ruhte er sich dort ein wenig aus, jedoch nicht sonderlich viel, schließlich wollte er ja möglichst schnell diese Rune beherrschen. Die Pyrokinese war einfach fantastisch, so fand der Guru. Sie würde ihm eines Tages sehr nützlich sein, spätestens, wenn er auf die Mörder seiner Eltern traf. Zorn, Hass und Wut stiegen auf einmal auf, doch zu gut kannte er diese Gefühle. Er trug sie die ganze Zeit mit sich herum und er wunderte sich manchmal, dass er doch noch mehr von diesen Gefühlen besaß. Diese drei Gefühle regierten ihn schon praktisch, allgegenwärtig waren sie, ohja. Freeze stapfte erneut durch den Sumpf, denn er war auf der Suche nach einem neuen Gegner, beziehungsweise auf der Suche nach einem neuen Trainingsobjekt, denn die Fleischwanzen stellten keine Herausforderung für ihn mehr da.
    "Eine Blutfliege ist genau das richtige Opfer dafür. Wo sind denn diese Viecher, wenn man sie mal braucht?", flüsterte der Magielehrling mürrisch vor sich hin.
    Kaum hatte er ausgesprochen, sah er auch schon eines dieser Tiere ganz in seiner Nähe alleine umherschwirren. Der Magier näherte sich noch einige Meter, bis er vollen Sichtkontakt hatte, dann nahm er die Rune zur Hand und konzentrierte sich. Die beiden Finger der freien Hand wanderten wieder zu seiner Schläfe und verharrten dort regungslos, während sein Körper anfing Energie zu sammeln und diese zu bündeln. Die Augen behielt er dieses Mal offen und konzentrierte sich darauf den Zauber gezielt einzusetzen, so wie es Achanjati getan hatte. Magische Energie war vorhanden, sodass der Guru den Zauber entfesseln konnte, was er auch tat. Zuerst war der Ball winzig im Inneren der Blutfliege, doch sie bemerkte schon den Schmerz und drehte sich zum Verursacher um. Schnell kam sie herangeflogen, doch als Freeze mit viel Konzentration den Ball wachsen ließ, nahm die Geschwindigkeit des Tieres ab. Stetig und konstant ließ Freeze unter großer Anstrengung den Ball weiter wachsen, bis die Blutfliege in den Sumpf fiel, wo noch ein kurzes Aufzischen ertönte. Es war getan, auch eine Blutfliege hatte er nun mit der Pyrokinese besiegt, doch an diesem Abend wollte er noch fortfahren, sofern er noch genügend Kraft dafür hatte.

  10. Beiträge anzeigen #350
    Ritter Avatar von Dimney
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    Dimney ist offline
    Dimney hatte jetzt das Haus gründlcih durchgefegt und den meißten Staub in den Sumpf befördert. Wieso lernten Baals eigentlich Windattacken, während niederen Diener des Schläfers Besen benutzten um alles sauber zu machen? Andersrum wäre es doch viel nützlicher. Die Novizen pusten den Dreck weg und die Baals... naja die hauen dann mit den Besen zu. Okay, im Nachhinein, hörte sich das vielleicht doof an, aber sauber machen ginge deutlich schneller.
    Wie dem auch sei, nun war er jedenfalls fertig mit Staub wischen. Nun ging es daran die Schäden zu beseitigen. Das Gewürzregal war kein wirkliches Problem. Es musste nur wieder an dem Nagel, der es an der Wand hielt festgeknotet werden, aber was er mit dem Stuhl machen sollte, war ihm weniger klar.
    Zu seinem Glück fand er das fehlende Stuhlbein und ein paar Klamotten in der alten Truhe, als er sich diese näher anschauen wollte. Und noch besser war, das dort drinn scheinbar keine Ratten mehr waren. Das Schloss der Truhe war allerdings nicht mehr zu retten, dafür schienen die Schaniere , abgesehen davon, dass sie fürchterlich quietschten, in Ordnung zu sein. Er nahm das Stuhlbein und befestigte es am Stuhl. zum glück gab es eine dafür vorgesehene Einbuchtung. Vom Festnageln hatte er nämlich gar keine Ahnung. Der Stuhl war zwar immer noch nicht sehr stabil, aber stabiler als auf drei Beinen.
    Den Waschbottich würde er wohl von einem Fachmann reparieren lassen müssen. Alles in allem kann man hier wieder leben, dachte er und ließ sich in sein neues Bett fallen. Nachdem er sich ein paar Minuten auf seiner Matte ausgeruht hatte, rappelte er sich wieder auf.
    Jetzt würde er sich ein bischen im Sumpflager umschauen. Und früher oder später musste er schließlich auch noch seinen Pflichten nachkommen.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #351
    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Der Zweihandlehrmeister und sein Schüler marschierten aus dem Tor des Lagers hinaus über den schmalen Trampelpfad. Der Templerführer verbrachte seine Zeit damit die Platzwunde an seinem linken Unterarm mit einem gewöhnlichen Dolch zu reinigen indem er die Hautfetzen abtrennte. Dann versuchte er erneut die Wunde mit einem frischen Tuch zu verbinden. Langsam bekam er etwas Übung darin genug Druck aufzubauen um die Blutung zu stillen. Gor Na Nic schritt währenddessen schweigend hinter ihm, vermutlich noch zu erschöpft um zu sprechen oder der Tatsache bewusst das man mit Gor Na Jan nur schwer Smalltalk halten konnte. Ihr Weg führte sie nicht weit weg vom Lager der Bruderschaft. Sie durchschritten das Tor, umrundeten das Lager bis zum See und diesen entlang bis zu den Wasserfällen wo sich ihnen das kleine Trainingsareal des Klingenhüters offenbarte. Nach viel sahen die paar geglätteten Baumstämme die in das leicht überflutete Kiesbett gegraben waren ja nicht aus, aber sie erfüllten eindeutig ihren Zweck.

    An diesem Ort soll euer Training fortgesetzt werden Templer. Ihr werdet einen anderen Weg des Kampfes einschlagen als Gor Na Pherox es tun wird also achtet auf jede meiner Bewegung und lernt aufmerksam.

    Mit einem raschen Handgriff löste Na Jan die Schnalle seines Umhangs und legte diesen auf einem großen Stein ab. Langsam watete er durch das knapp knietiefe Wasser auf einen der vorderen Stämme zu und ergriff mit einem Satz die Oberseite. Die Pfähle ragten etwa drei Meter über die Wasseroberfläche hinaus so das es für den großgewachsenen Krieger ein leichtes war diesen in einem Zug zu erklimmen. Im fahlen Mondschein war es für den Schüler möglich zumindest die Silhouette des Templerführers wahrzunehmen als dieser seine Druidenklinge vom Rücken gleiten lies.

    Bei einem Krieger von deiner Statur ist Geschwindigkeit und Präzision das A und O im Kampf. Die Pfähle sind so angeordnet das sie deine Schrittfolge in einem Kampf darstellen. Solltest du einen Schrittfehler machen stürzt du in die Tiefe.

    Nach diesen Worten begann der Zweihandmeister die Schwertform. Als kämpfte er gegen eine Vielzahl von unsichtbaren Feinden drehte sich der Templer immer wieder um sich selbst und ließ die Klinge tanzen. Block, Schlag, Block, Stich, Drehung und ein Hieb von der Seite. Na Jan erwartete nicht das sich Nic die Schrittfolge merkte. Er war vom Wissenstand her weit genug das er sich die Gegner bildlich vorstellen konnte um eine eigene Taktik zu entwickeln. Nach einigen Minuten landete der Zweihänder zurück auf dem Rücken seines Herren. Mit einem Satz schwang sich dieser von der Trainingsplattform und landete im seichten Nass.

    Beginne langsam, dann steigere dich. Versuch es !

  12. Beiträge anzeigen #352
    Lost in Hollywood Avatar von Corwyn
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    In der Gewalt des Stabes
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    Corwyn ist offline
    Müde rieb Corwyn sich die Augen, und streckte seine verspannten Glieder. Er wusch sein mit dem Wasser, aus einer Flasche, die er am vorigen Tag erstanden hatte, und ließ sich daraufhin auf einen Stuhl nieder. Er hatte in den letzten Tagen eine Entscheidung aufgeschoben, die er nun treffen wollte. Sollte er länger im Sumpf bleiben, und auf Dragonsword warten, oder musste er langsam wieder nach Jarkendhar, wo ihn möglicherweise Schüler schon sehnsüchtig erwarteten? Sein Gefühl riet ihm, dass Dragonsword keineswegs negativ reagieren würde, wenn Corwyn sich verabschiedete, und irgendwie zog es auch seine Seele unaufhaltsam zurück an jenen Ort, den er nun seit einem guten, halben Jahr sein Zuhause nannte.
    Er zog seine Adeptenrobe an, und packte seine wenigen mitgebrachten Sachen zusammen. Dann verließ er das Zimmer, und nachdem er bezahlt hatte auch das Wirtshaus des Sumpfes. Er tat ein paar tiefe Atemzüge, in denen er sich ein letztes Mal nicht fortbewegte, bevor er zu dem langen Marsch Richtung Jarkendhar ausbrach, denn er nach Möglichkeit bis zum Abend hinter isch gebracht haben wollte.

  13. Beiträge anzeigen #353
    General Avatar von Nicmaster
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    zitronenT
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    Nicmaster ist offline
    Selbst nach den Stunden des intensiven Trainings, welche bereits am Sumpfler vorüber geschritten waren, wäre es eine Lüge gewesen, zu behaupten, die Aufgabe, die sein Lehrmeister ihm in der Nacht gestellt hatte, mittlerweile zu beherrschen; so, wie es auch bei anderen Übungen, wie etwa dem Balancieren auf einem wankligen Baumstumpf und zeitgleichem Mit-Stöcken-Beworfen-Werden, der Fall war. Doch das Hirn des Templerführers hatte wieder einmal, nachdem es sich bereits mit der Prüfung des eisernen Hemdes selbst in Grausamkeit übertroffen hatte, einen Meilenstein in Sachen Brutalität in Ausbildungsmethoden gelegt: Es ließ den der beiden Schüler, der als einziger noch oder gar wieder aufrecht stehen und überhaupt gehen konnte, auf schmalen Holzstämmen von etwa drei Meter Höhe über einem Kiesbett, welches etwa kniehoch mit Wasser des nahen Sees überflutet war, eine Schwertform üben. Er sollte sich Gegner vorstellen, sich gegen diese verteidigen und ebenso attackieren; machte er dabei einen wenn noch so kleinen Fehler in der Schrittreihenfolge, so stürzte er hinab in die Tiefe, landete dabei im Wasser und auf dem Kies.
    Nicht nur einmal hatte der Schläfer dieses Schicksal nun schon für ihn gewollt, doch der Hohe Templer selbst hatte aufgehört, seine Stürze zu zählen. Aber was erwartete sein Lehrmeister denn auch? Der Leib seines Schülers war noch immer von schmerzenden Striemen übersät, die Templerrüstung drückte auf eben jene Stellen, wobei das Gewicht des Kürasses nicht gerade schmerzlindernd wirkte. Zu allem Überfluss spielte das Kies nicht mit und drückte sogar fast noch schmerzhafter auf die nicht durch die Rüstung überdeckten Streifen. Nach nur zwei Stürzen, die bei Weitem die schlimmsten waren, waren die Spuren der vergangenen Prüfung wieder so weit, dass sie von Neuem zu bluten begannen. Doch Ruhe und Erholung waren dem Glaubenskrieger nicht vergönnt, waren die prüfenden und eindringlichen Blicke Gor Na Jans stets auf ihn und sein Tun gerichtet, sodass meist nur wenigen Augenblicke blieben, in denen er versuchen konnte, die Schmerzen am Körper durch allerhand Flüche hinfortzufluchen, oder einfach zu ignorieren. Er entschied sich eindeutig für das Fluchen, hatten sich doch winzige Partikel unter die Rüstung geschlichen und rieben unangenehm an den Wunden. Sollten diese Störenfriede nicht von selbst verschwinden, so musste er wohl oder übel eine Pause einlegen, um sich der Rüstung zu entledigen, um diese selbst und sich davon zu befreien - auch wenn dies bedeutete, dass der Lehrmeister unzufrieden war. Was nutzte dem Bogner eine bestandene Eliteausbildung, wenn er mit entzündeten Wunden die nächste, längere Zeit im Bett verbrachte?
    Mit diesen Gedanken tauchte er aus dem Wasser aus, atmete tief die notwendige Luft ein, fluchte wieder einmal den Schmerz hinfort, richtete sich mühevoll auf und stieg zum wiederholten Male auf einen der Stämme. Schon allein die Anstrenung, die beim Erklimmen der langen, stabähnlichen Gebilde überwunden werden musste, trieb ungeheure Schmerzen in den Körper des Schülers, der Schweiß tat sein Übriges. Ihm blieb jedoch keine Wahl: Wenn er versagte, so brachte er Schande über sich und die gesamte Kaste der Templer; und einen Templerführer, der aufgrund dessen gegen ihn und alles andere war, was er tat oder vorschlug, wollte er nicht hervorbringen. Jans phänomenal emotionsloses Gesicht ließ sowieso nie erahnen, ob er denjenigen, den er beobachtete, nun beglückwünschte, sein Tun als gut empfand - oder ob er ihn einfach nur sterben lassen wollte. Es war schwierig, mit solch einem Kerl auszukommen, wenn es um eine Ausbildung ging; trotzdem wurde man gleichzeitig angespornt, tatsächlich sein Bestes zu geben, mit vollem Herze bei der Sache zu sein. Ja, so sadistisch, brutal und ablehnend Gor Na Jan zu sein schien, umso größer waren seine nicht offensichtlichen Fähigkeiten als Lehrmeister...

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ritter Avatar von Scarlett
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    In Sumpfschlumpfhausen.
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    Scarlett ist offline
    "Uahh!", gähnte die kleine Frau herzhaft und reckte sich genüsslich. Es gab doch nichts besseres als die Nacht, oder den darauffolgenden Morgen, wahlweise auch den ganzen Tag über, so wie die Sumpflerin es getan hatte, mit einer ordentlichen Mütze Schlaf zu verbringen. Na gut, eine Alternative wäre dazu, einige Auserwählte mit ihrer Gesellschaft zu beglücken, oder mit ihrer Zofe einige nicht ganz so motivierte Sumpflerin wieder fit zu kriegen, aber Schlaf hatte dennoch jede Menge Vorteile die nicht zu unterschätzen sind. So kann man sich durch den Schlaf nicht nur für einen weiteren, tollen und erfolgreichen Tag vorbereiten, nein! So wird man auch von Minute zu Minute schöner und schöner. Scarlett jedenfalls. Wobei ihre Schönheit schon über die Grenze des Vorstellbarem ging.. "Ich bin wahach!", rief die Rothaarige mit einem einen-wunderschönen-Morgen-euch-allen!-Lächeln und wartete, dass auf ihren Ausruf dutzende von Sumpflerin in ihre Hütte stürmten und goldene Tabletten mit den feinsten Köstlichkeiten herantrugen und darum bettelten sie füttern zu dürfen. Und sie wartete. Und warte. "Ich sagte: Ich bin wahaaach!", wiederholte sie, diesmal lauter und spitzte ihre Ohren. Sie konnte keine heraneilende Schritte hören. Keine Rufen von sich gegenseitig übertrumpfenden Sumpflern, sie hörte rein gar nichts. "Hallo?", mit einem Sprung stand die junge Frau auf den Füßen, eilte mit schnellen Schritten zu ihrer Tür und riss sie auf. Nichts. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. "Aber.. wo seid ihr?", fragte sie, sichtlich verwirrt. Wo waren ihre Bedienstete? Wo war ihre Zofe? Wo war ihr geliebtes Volk? Weg, weg, weg. Sie alle waren weg. "Soso.", sagte sie nur und kehrte wieder in die Hütte zurück. "Soso."

    "Keks, beweg deinen Hintern, wir verreisen." Überrascht ließ der Hase von seiner Möhre ab und blickte die Rothaarige vorwurfsvoll an. "Schau mich nicht so an. Es ist endlich mal an der Zeit, dass wir hier rauskommen. Wir haben uns in letzter Zeit viel zu sehr gehen gelassen, wir müssen uns jetzt wirklich mal wieder in Form bringen. Immerhin bin ich die Kaiserin und du mein kaiserliches Kaninchen, da müssen wir fit sein. Und außerdem.. in einem gesungen Körper lebt ein gesunder Geist!", nickte sie und klemmte sich das strampelne Kaninchen unter dem Arm. Es galt der Welt zu zeigen, über was für erstaunliche Talente die junge Kaiserin verfügte.

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    Provinzheld Avatar von Faran
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    Faran ist offline
    Ein wieder durchaus angenehmer Abend war über das Tal hereingebrochen und allmählich führte der Weg der Leute nicht mehr zu ihren dringlichsten Geschäften, sondern geradewegs in die hiesige Taverne, um dort zusammen mit Freunden oder alleine etwas zu trinken, oder Spaß zu haben, oder gar beides. Faran hielt sich von solchen Orten grundsätzlich fern, wollte sich den rülpsenden und schrecklich lauten Massen nicht aussetzen, und vor allem nicht dem widerwärtigen Alkoholgestank, der, zusammen mit dem eher süßlichen Geruch des Sumpfkrautes, eine äußerst eigenartig riechende Mischung ergab, die, so hatte Faran in der Nähe der Schenke erfahren, Übelkeit bei ihm hervorrief. Der Sumpfkrautgeruch hingegen war durchaus angenehm für die Nase des jungen Mannes und rief förmlich dazu auf, selbst einmal einen Stängel dieses weithin bekannten ‚Entspannungsmittels’ zu probieren. Sobald er herausgefunden hatte, wo er dieses Zeug erhalten konnte, kümmerte er sich wohl darum. Doch vorerst führten ihn seine Wege fernab von dem Aufsuchen eines Krautverkäufers über die teilweise ziemlich klitschigen Stege des ‚Sumpflagers der Bruderschaft des Schläfers’, wie es genannt wurde. Ein bestimmtes Ziel hatte er sich nicht ausgesucht, viel mehr schlenderte er einfach durch die Gegend und beobachtete die Menschen, die an ihm vorüber gingen, und die Pflanzen um ihn herum. Große Bäume und winzige Sumpfblumen teilten sich diesen Ort, mal weit voneinander entfernt, mal direkt beieinander.
    Seine Blicke fuhren dabei gelegentlich zum unbewohnten Teil der Sümpfe, aus dem des Öfteren das Summen von Blutfliegen und andere Geräusche drangen, die er aber nicht zuordnen konnte. Bei Gelegenheit sollte er sich einmal die Mühe machen und auch dorthin vorzudringen; unter Umständen gab es auch dort viele interessante Dinge zu entdecken. Doch auf einmal stieß ihm wieder die größere der beiden Pyramiden ins Auge, die sich nicht weit entfernt vor ihm erhob. Er freute sich schon darauf, dort hinein zu gelangen, sollte dies möglich sein, oder zumindest ihre Funktion und Geschichte zu erfahren. Ob diese Templer ihm in dieser Angelegenheit behilflich sein konnten? Er war nicht sonderlich gewillt, freiwillig einen dieser Kämpfer anzusprechen, nachdem er gesehen hatte, wie sie ihr Training vollzogen – am Ende waren zwei von ihnen unter deutlich anzusehenden Schmerzen am Rand der Plattform zusammengebrochen. Zwar wurden sie sofort von anderen behandelt, und anschließend weggetragen; aber in Farans Augen war das unaufhörliche Einschlagen auf einen sowieso schon blutigen Körper keine hilfreiche Art von Training.
    Doch letztendlich war dies nicht sein Problem. Die Krieger sollten sich ihre Methoden aussuchen und durchführen, egal wie unsinnig und brutal diese waren, und er widmete sich, wenn er einmal die Gelegenheit dazu bekäme, der Magie – und zwar auf eine Weise, die niemandem unerträgliche Schmerzen bereiteten.

    Plötzlich wurden seine Vorstellungen von der Zukunft äußerst unsanft zerrissen, er selbst taumelte einige Schritte zurück. Was war passiert? Der junge Mann war kurz verwirrt, bis er sah, dass er gegen jemanden gestoßen war, als seine Gedanken Besitz über ihn ergriffen hatten.
    „T-T-Tut m-mär l-leid, w-werter Härr!“, stotterte er verlegen hervor, ehe er auch nur einen Versuch unternommen hatte, seinen Gegenüber zu mustern: Der Mann war deutlich kleiner als Faran, hatte blaue Augen und war, mehr geschätzt als deutlich gesehen, recht muskulös gebaut. Doch auch sein langes, struppiges Haar unterschied ihn von den übrigen Leuten, denen er bisher hier begegnet war; allein die Tatsache, dass der von Angerempelte überhaupt Haare auf dem Kopf hatte, verwunderte ihn. Aber das, was Faran am meisten erstaunte, war die Kleidung des Mannes: Er trug nicht nur einen dieser Röcke, oder solch eine seltsame, abgeschnitten wirkende Robe, und schon gar keine Rüstung; das, was seinen Gegenüber bedeckte, war eine richtige Robe. Zwar besaß sie auch keine Ärmel, dafür reichte sie dem Mann nicht nur bis zu den Knien. Sie wies ebenfalls reichliche Verzierungen auf, ebenfalls in der Art und Weise, wie sie auf den Röcken und anderen Kleidungsstücken hier zum Vorschein kamen. Faran schluckte und bündelte seinen Mut.
    „V-Verz-zeiht m-mein H-Härr, a-a-aber seid Ä-Ähr ein G-G-Gei-Geistlicher v-von hier? Ei-Ein M-Magier?“

  16. #356
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    Einen Baal suchend schritt Taron Vilango nun schon sage und schreibe zwei Stunden durch das Sumpflager. Er erwartete eigentlich, das der Sumpf nur so vor Baals überlaufen sollte, doch dem war nicht so. Selbst wenn er mal einen fand, die Templer an den Stegen beäugten ihn oft misstrauisch, was ihm den Mut nahm, auch nur in der Nähe eines Baals oder Templer zu husten.

    So ging die Suche also immer noc weiter und allmählich sank ihm das Herz in die Hose.' Verfluchte und sture Schläferanbeter', dachte Taron entmutigt und ließ sich auf einen der Stege fallen und baumelte etwas mit dem Füßen über dem Sumpf. Nun wurde ihm auch klar, das diese Baals ihn oft meist nicht eines Blickes würdigten, was ihn langsam aber sicher wütend machte. Taron konnt schon seit seiner Jugend hochnäsige Leute nicht leiden, da ihm bei ihnen das Gefühl kam, als würden sie sich für unschlagbar und allwissend halten.

    Mutlos stand der Südländer also auf und spazierte durch das Sumpflager und blieb bei den Krautstampfern stehen. Mit ihren länglichen Stampfern aus Holz, verkleinerten und zerdrückten sie das Sumpfkraut, von dem ihm und Beregor von Pherox erzählt wurde. Hier im Sumpf sei es Brauch und Tradition, Sumpfkraut zu rauchen, da es angeblich geistigen Kontakt zum Schläfer ermöglichen sollte. Taron selbst hatte das Zeug noch nie angerührt, auch als er noch nicht von seiner teils magischen Wirkung wusste. Viele Leute, meist die Armen, hatte er in der Stadt Khorinis gesehen, die dem Kraut verfallen waren, die ihr letztes Hemd dafür gaben, um einen Stengel dieses Teufelszeug zu bekommen.
    Von daher hatte er eine Abneigung gegen das, da er nicht irgendwann im Dreck kriechen wollte und diesem Kraut zum Opfer zu fallen.

    Nach diesen Gedanken über das Sumpfkraut blickte Taron Vilango ein weiteres Mal zu den Krautstampfern und machte sich dann weiter auf Baal-Suche.
    Geändert von .Resdayn (29.09.2006 um 23:25 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #357
    General Avatar von Nicmaster
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    »Verdammt!«, rief er wieder aus; er hatte aufgehört, jedes Mal mit zu zählen, wenn er dieses Wort in die Freiheit entließ. Erneut kroch der Hohe Templer aus dem kühlen, etwa kniehohen Wasser, welches das Kies unter den etwa drei Meter in die Luft ragenden Holzstämmen überflutet hatte und das Trainingsareal mit seiner Tiefe vom übrigen See abzugrenzen schien. Zum wiederholten Male hatte er einen Schrittfehler begangen und war daraufhin abgestürzt; seine Schmerzen waren deutlich spürbar und es hatte den Schein, dass sie sich nach jedem Sturz konzentrierten. Sein Rücken war mittlerweile taub und auf den Oberarmen war ein unangenehmes Scheuern zu spüren, welches wohl auf kleinere Sandkörner hinwies, welche ihren Weg unter die Rüstung des Sumpflers gefunden hatten. Wie gerne hätte er sich diesem Schutze entledigt! Doch er konnte nicht. Sein Lehrmeister wollte, dass er diese Übungen in voller Montur vollzog; was brachte es ihm auch, solcherlei Kunststücke, ja, tänzerisch anmutende Bewegungsabläufe ohne jegliche Rüstung zu beherrschen, wenn er genau mit dem Umstand seiner schweren Templerrüstung oder der von Pherox angefertigten zu tun hatte?
    Er schüttelte den Kopf und schleppte seinen Körper erneut zum Stamm, an dem er jedes Mal von Neuem begonnen hatte. Er tat sich mittlerweile sichtlich schwer, sich empor zu ziehen, um droben den leichten Erzzweihänder zu ziehen, um die aufgetragenen Übungen zum wiederholten Male zu unternehmen. Er schaffte es sogar schon, nicht nach zwei Schritten ins niedrige Wasser zu fallen, sondern erst nach dem dritten oder, wie es manche Lichtblicke gezeigt hatten, erst nach dem vierten. Zu mehr war er nach dem ersten Tag unaufhörlichen Trainings nicht fähig. Wie lange der Templerführer ihm wohl Zeit ließ, um diese Prüfung zu bestehen?
    Nach des Gor Nas Befinden benötigte er mindestens zwei weitere Tage, um die Bewegungen bei diesen Bedingungen einigermaßen zu beherrschen; von der etwaigen Meisterung war noch nicht einmal die Rede. Zwar hoffte er insgeheim, dass es leichter und leichter wurde, je mehr er machte, je öfter er sich wieder aufrappelte, und dass der Rest der Übung schließlich leichter von der Hand ging. Aber diese Hoffnung war gering, kaum auffindbar, dafür waren die Schmerzen zu enorm und die Anstrengungen ebenso.
    Ein weiterer Tag der Ruhe hätte ihm wohl gut getan, doch Jan war mitten in der Nacht gekommen, hatte ihn aus dem Schlaf gerissen. Seine schroffe Stimme hatte direkt Anweisungen parat. Zumindest die Nacht! Die Nacht hätte er ihm schenken können! Doch anstatt bis zum nächsten, hellen Morgen zu warten, und seinem Schüler weitere verdiente Erholung von der eigens gestellten, brutalen Prüfung zu geben, wollte der Zweihandmeister dies hier scheinbar unbedingt noch bei Nacht machen.
    »Wohl keine Zeit für Ruhe, was? Wohl keine Zeit für trainingsfreie Zeit, was?«, flüsterte der Hohe Templer leise vor sich hin und beobachtete dabei Jan aus den Augenwinkeln. Und doch, so sehr er seinen Lehrmeister in diesem Moment dafür verfluchte, ein herzloses, wohl schmerzunempfindliches Wesen zu sein, wollte er nicht aufhören. Es war der Ehrgeiz, aber vermutlich viel mehr die Angst vor dem Versagen vor den Augen des Anführers der Templerkaste der Bruderschaft - und somit vor allen Templern.
    Und erneut der Ausrutscher, der ihn in die Tiefe fallen ließ.
    »Verflucht!«

  18. Beiträge anzeigen #358
    Teufelshühnchen Avatar von Knörx
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    Knörx ist offline
    Inzwischen hatte Knörx es sich ganz gemütlich in Veilyns alter Hütte eingerichtet, nur hatte er bisher keinen Ersatz für die alte Matraze finden können, die mit einer merkwürdigen Masse gefüllt zu sein schien. Die Idee eines eigenen Geschäfts gefiel Knörx bisher immer mehr, aber an der Hütte müssten einige Änderungen vorgenommen werden, wenn er sie als Laden benutzen wollte.

    Als erstes bräuchte er einen Verkaufstresen vor der Tür, wo er seine Ware anbieten konnte. Außerdem käme eine Kochstelle recht gelegen, die er sowohl von außen als von Innerhalb des Gebäudes erreichen konnte. Ja, das wäre schon toll.
    Wäre da nicht das Problem des etwas eingeschränkten Platzes. Sein alter Freund schien nicht so viel Wert auf Geräumigkeit gelegt zu haben, neben Bett, Tisch und Stühlen fand sich gerade genug Platz, um von der Tür zur hinteren Wand zu gelangen. Abgesehen davon war Knörx auch nicht wirklich mit Reichtümern gesegnet, und der Umbau würde einiges in Anspruch nehmen. Und vielleicht hätte Veilyn auch was dagegen, aber das war ja nur minder wichtig, höhö.

    Vielleicht würde ein einfaches Schild für's erste reichen. Kochen könnte er dann über einem Lagerfeuer oder so. Oder er wartete erstmal ab und besorgte sich etwas Reichtum durch seine Bisherigen Einnahmen durch die Jagd. Geschäfte konnte er ja immer noch machen.

    Im Moment hatte Knörx aber eher den Wunsch, etwas zu erleben. Ein Abenteuer, wo er Schätze entdecken und Geheimnisse lüften konnte.
    Naja, aber so etwas fiel schließlich nicht einfach vom Himmel. Vielleicht dachte der Schläfer mal wieder an ihn, damit er etwas erleben konnte.

  19. Beiträge anzeigen #359
    Krieger Avatar von Freeze
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    In der Finsternis............ Gilde: Bruderschaft des Waldes Rang: Druide.......................... Skills: Wandlungsmagie 4+, Einhand 2, Stabkampf 2
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    Freeze ist offline
    Es war tiefste Nacht, alles war ruhig, doch in der Dunkelheit bewegte sich noch ein Schemen, der auf der Suche war. Es war Freeze, Guru des Sumpfes und zudem noch Magielehrling der dritten Stufe der Sumpfmagie. Die Pyrokinese hatte er bereits erfolgreich auf Fleischwanzen und sogar auf Blutfliegen angewandt, doch beide Male kostete ihn das viel Energie, was auch verständlich war, immerhin war dies ein sehr mächtiger Zauber. Der Ex-Lehrmeister kniff die Augen zusammen und spähte in den Sumpf hinaus, wo er einen Schatten entdecken konnte. Viel kleiner als er war dieser und zudem sicher nicht so gut ausgerüstet, Freeze war fündig geworden. Ein Goblin war das perfekte Testobjekt, das er nun benötigte, damit er den Zauber weiter verbessern konnte. Vielleicht kamen später noch gefährlichere Tiere wie Snapper dazu, doch jetzt war ein Goblin dran. Der Sumpfler watete durch das Wasser, bis er direkten Sichtkontakt zu dem Viech hatte. Danach nahm er wieder die Rune der Pyrokinese zur Hand und konzentrierte sich. Zwei Finger von jeweils einer Hand fuhren an die Schläfen, doch vergaß er nicht die Rune, die er noch mit den restlichen drei Fingern an einer Hand hob. Alles ging dieses Mal sehr schnell, denn Magie schoss durch seinen Körper und füllte die benötigte Menge des Zaubers auf, die dieser benötigte. Die Gravur leuchtete hell auf, während sich der Guru darauf konzentrierte, in dem kleinen Wesen einen brennenden Ball zu erschaffen, der ihn von innen heraus rösten würde, bis er tot umfallen und tot sein würde. Freeze fand Gefallen an dem Spielchen, denn durch diesen Zauber erleideten die Opfer einen noch größeren Schaden, als bei allen Zaubern vor diesem. Wahnsinnig konnte man ihn schon fast nennen, ja, vielleicht verrückt, doch das war ihm sowieso egal. Er war ein Einzelgänger, brauchte niemanden, denn auf die war sowieso kein Verlass. Damit er an einen Gott glauben würde, müsste schon etwas sehr Außergewöhnliches passieren, denn er glaubte nicht einmal, dass diese Götter existierten. Die einzige Sache, an die Freeze glaubte, war sein Können und auf das konnte er sich wirklich verlassen. Verschreckt drehte sich der Goblin um und suchte nach der Quelle seines Schmerzes, die er auch sofort erkannte und mit erhobenem Ast auf den Magier zurannte. Baal Freeze war aber zu beschäftigt mit dem Zauber und ließ stattdessen die Kügel in seinem Inneren keimen, was man deutlich an seinen schmerzerfüllten Reaktionen sah. Wie bei allen, die Schmerz verspürten, wurde das Wesen langsamer, denn es war einfach zu viel. Der Goblin kreischte noch, bevor der Magielehrmeister einen letzten Schub magische Energie kanalisierte und dem Ganzen ein Ende machte. Platschend fiel der Gobbo ins Sumpfwasser und blieb reglos liegen, so wie es sein sollte. Erst jetzt bemerkte Freeze, dass der Goblin nur höchstens zwei Meter vor ihm lag, was ihm schwer zu denken gab, denn wenn er länger gebraucht hätte, würde er jetzt in einen Kampf verwickelt sein und vielleicht sogar verwundet werden.
    "Das sollte ich glaube noch einmal wiederholen und erst danach mit dem nächsthöheren Wesen fortfahren.", dachte sich der Lehrling.

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    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Das einzige Licht, welches dem Übenden zu dieser späten Stunde noch gewährt wurde, war das des Mondes, der thronend über der Szenerie lag und auf der schwach schimmernden Wasseroberfläche bizarre Formen hervorbrachte; die Umrisse einer großgewachsenen, wartenden Figur ohne jegliche Regung, und die einer ständig in langsamer Bewegung verweilenden. Das Wasser des Areals vermochte es jedoch nicht, die Gedanken und das leise Flüstern der vor dem Mond stümperhaft anmutenden Gestalt einzufangen, um diese preis zu geben. Ob die ruhende Form danach noch so ruhig wie kurz zuvor stände? Man konnte meinen, sich ein kurzes Schmunzeln abzuringen ginge leicht von der Hand, doch mit dieser Mischung aus heit'rem Gesicht und Schmerz und Zorn und Furcht sollte jene Annahme weitestgehend vom Antlitz der Welt, aus allen Köpfen der Menschen getilgt werden. Mittlerweile verfluchte sich die so dämlich herumspringende und dabei stets ins kniehohe Nass fallende Figur selbst dafür, dass sie ihren Körper so zurichten, ja, dies überhaupt zulassen konnte, ohne ihm die nötige Erholung zu schenken. Er machte sich nichts vor: Er war am Ende seiner Kräfte angelangt, schon lange war dies der Fall, seitdem er am ganzen Leibe zitternd am Rande der Trainingsplattform der Templer zusammengebrochen war, war dies der Fall. Und doch trieb er sich stets weiter, wenngleich seine Arme abzufallen schienen - jedes Mal, wenn er sich erneut auf seinen Anfangsstamm zog, überkam ihn dieses Gefühl, und am liebsten hätte er sich ins weiche Gras gelegt, um dort zu schlafen; wenn es nötig gewesen wäre, eine ganze Woche lang, nur um das Schlechte von seinem Körper zu verbannen. Er vermochte es doch nicht einmal, sich seiner Rüstung zu entledigen, um diesen verfluchten Sand, oder was auch immer es denn tatsächlich war, abzuwaschen!
    Übermannt von Furcht vorm Versagen riss er sich dennoch zusammen, den Umständen trotzend, die zur völligen Offensichtlichkeit förmlich ausriefen, dass er ohne den nötigen Schlaf und die nötige Erholung durch den besagten Schlaf diese Übung niemals mehr meisterte. Vermutlich wartete Jan dort unten nur auf ihn und die Bitte, eine Pause einzulegen, neue Kräfte zu sammeln. Da sich Nic aber zu sehr konzentrieren musste, um nicht wieder ins Wasser zu fallen, verkniff er sich ein konzentrationsraubendes Grinsen ob des Gedankens an Jan; er wollte einmal mehr schaffen als nur vier Schritte am Stück. So begann er erneut, sich einen Gegner vorzustellen. Es gelang ihm zudem, immer ein wenig Erholungszeit auszuschöpfen, indem er für wenige Augenblicke das Abwarten beider Kontrahenten darstellte - ohne diesen kleinen Ausfluchtsmoment in das Reich der Regeneration war es wohl unmöglich, immer noch auf den Beinen stehen zu können. Er atmete schwer, während er seinem imaginären Feind ins Gesicht blickte und dieser stumm und starr den Blick erwiederte. Dann begann es von Neuem. Schritt links, dann rechts, erster Block, Schritt zurück, um den Schlag abklingen zu lassen und den Gegner aus dem Schwung zu reißen; so weit klappte es perfekt. Dann ging es weiter: Ausfallschritt nach vorne, Schlag, Parade an gleicher Stelle; nun kam es drauf an. Schritt nach rechts, zurück, den Kontrahenten ins Leere schlagen lassen, schnell nach links und nach vorne, um den Gegner zu treffen - fast. Er fiel wieder wie ein nasser Sack ins Wasser, doch dafür hatte er mehr Schritte geschafft, als zuvor. Und das war ja auch schon ein kleiner Erfolg...

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