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  1. Beiträge anzeigen #81
    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Tinquilius ist offline
    Der Alchimietisch war voller Kräuter, die Apparatur zum Destillieren auseinander gebaut. Zwar hatte Andreas bereits Tränke hergestellt und beherrschte so die Kunst der Destillation, doch für die alchimistischen Experimente war mehr nötig als das Grundwissen. Und dieses weitere Wissen wollte er Andreas beibringen, damit auch er ein Meister der Alchimie werden könne.
    Doch bislang war dieser nicht erschienen und Tinquilius hatte sich daran gemacht, einige Experimente zusammen mit Neoras durchzuarbeiten. Dies war eine angenehme Arbeit und die beiden Alchimisten hatten viel Spaß dabei. Zwar zerdepperte Neoras eine Flasche, die mit einem seltsamen Rauch gefüllt war, doch dafür goss Tinquilius zu viel von dem Gemisch in ein anderes und eine große Rauchwolke bildete sich, die die gesamte Sicht nahm.
    „Ich glaube, du gehst hier mal hinaus“, meinte der Feuermagier, als er den Priester husten hörte. „Du hustest mir eindeutig zu viel. Das kann gar nicht gesund sein.“
    „Ich halte es... bei mir au... ch aus“, meinte Tinquilius hustend.
    „Jetzt bist du aber hier. In einer halben Stunde sollte das meiste verzogen sein und du kannst wiederkommen.“
    Tinquilius wollte im Grunde nicht gehen, doch Neoras hatte Recht und so verließ der Priester das Laboratorium und stieg die Treppe hinauf. Die Luft wurde von Schritt zu Schritt besser und langsam aber sicher verschwand der Reiz im Hals.
    Er erreichte den Hof und trat unter den Arkadengang hervor. Es war eine wahre Erleichterung, den Keller zu verlassen. Normalerweise hielt er als Alchimist solchen Dämpfen und Rauchmengen aus, doch was dort unten geschehen war, war stärker als das meiste, was er je gebraut hatte. Neoras war ein wahrer Meister der Alchimie, in Kunst und Wissen Tinquilius um Längen voraus. Schließlich beherrschte er diese Künste auch schon einige Jahre länger als der Priester.
    Eine Wolkendecke hing am Himmel und es herrschte eine schwüle Luft. Es war unangenehm, viel zu warm und drückend. Doch dagegen konnte er nichts machen und wandte sich so einem kleinen Spaziergang zu, der ihn über den Hof führte. Er kam an Meister Parlan vorbei, der dieses mal zu Tinquilius schaute, jedoch keinerlei Anstalten machte, sich dem Priester zu nähern. Die Diskussion auf dem Hof hatte den Feuermagier entweder ein wenig eingeschüchtert oder aber er suchte nach einer Möglichkeit, Tinquilius alels heimzuzahlen. Ein Rausschmiss wäre mittlerweile aber keine Bestrafung mehr, er müsste sich also etwas besseres einfallen lassen, etwas radikaleres.
    Der Priester trat zur Klosterpforte und trat aus dem Kloster hinaus. Neben Pedro wurde er einer Gestalt wahr, die die Kleidung eines Feuernovizen trug. Diese Person schien es eilig zu haben und ein wenig aufgebracht zu sein. Pedro hob öfter die Hand, doch es brachte nichts. So trat Tinquilius an die beiden heran.
    „Kann ich behilflich sein?“
    Beide drehten sich um und Pedro schien erfreut zu sein. „Vielleicht. Dieser Novize hier hat... Ach was, erzähl es selber.“ Der Novize zögerte. Es lag vermutlich daran, dass Tinquilius ein Diener Adanos war „Du kannst ihm vertrauen, er hat früher hier gelebt und ist mittlerweile Priester.“
    Nach einem weiteren Moment des Zögerns erzählte der Novize von seinem Erlebnis. Auf einem Bauernhof, nicht allzu weit entfernt sei ein Streit ausgebrochen zwischen den Bauern und einem Milizsoldaten. Er wisse zwar nicht, worum es ginge, doch der Streit sei ernst zu nehmen und er wolle Parlan davon berichten.
    „Hmm, das brauchst du nicht, Novize. Ich werde mich darum kümmern und sei gewiss, ich werde dieses Problem aus der Welt schaffen. Gute Arbeit!“
    Auch wenn er kein Mitglied des Ordens war, so hatte er als Priester dennoch Ansehen und strahlte Autorität aus, die er allzu oft gerne abgeben würde. Der Novize verschwand im Kloster und Tinquilius wollte sich Pedro zuwenden, als er ein Zischen vernahm. Es dauerte nur einen Moment an, dann hörte man ein leises Plopp und ein Mann, gekleidet in den Roben eines Dieners Adanos, erschien vor dem Kloster. Für einen Moment erkannte der Priester nicht, wer es war, dann jedoch wusste er es: Xadoran.
    „Ah, Xadoran, du bist es.“ Tinquilius begrüßte den Adepten des Wassers. „Ich hoffe, du hast deine Aufgabe erfüllt und kommst deshalb zu mir. Ist meine Hoffnung begründet?“
    Der Adept nickte und reichte Tinquilius die Steine. Dieser betrachtete sie, sah das schwache Schimmern des blauen Lichtes und steckte sie ein. Pedro schien ein wenig verwirrt, doch Tinquilius versicherte, dass alles seine Ordnung habe und Xadoran keine Probleme machen würde.
    „Nun gut, du hast deinen Teil der Abmachung eingelöst, nun bin ich dran, dir zu erzählen, was es mit diesem Ring auf sich hat.“ Tinquilius schob den Ärmel hoch und zeigte den Ring dem Adepten. „Dieser Ring ist das Erkennungszeichen des Rings des Wassers, einer Untergrundorganisation“, meinte Tinquilius und hatte sich so weit von Pedro entfernt, dass dieser die Worte nicht mehr verstehen konnte. „Doch wir streben nicht nach großer Macht und viel Reichtum, sondern wollen das Gleichgewicht erhalten. Dafür jedoch müssen wir so unauffällig sein wie nur möglich. Aus diesem Grunde besitzen wir diesen Ring, ein Erkennungszeichen, dass jedes Mitglied des Ringes trägt.“
    Der Priester steckte den Ring wieder an seinen Finger und bedeckte die Hand wieder. „Wir sind eine Organisation, die durch Geheimhaltung wirkt und handelt. Diese Aufgabe, die ich dir gab, diente einzig und allein dem Zweck, zu prüfen, ob du würdig bist, diese Geschichte zu erfahren. Zudem sollte damit geprüft werden, ob du ein wahrer Diener Adanos bist. Und dies denke ich nun.“
    Tinquilius macht ein paar Schritte zur Seite, betrachtet den Klostersee. „Wenn du dich uns anschließen willst, so habe ich eine Aufgabe für dich. Willst du es?“ Es dauerte nur einen Moment, dann nckte der doch ein wenig verblüffte Adept des Wassers. „Nun gut. Diese Aufgabe ist im Grunde ganz simpel: Ich habe davon erfahren, dass auf einem Bauernhof in der Nähe ein Streit zwischen den Bauern und einem Milizsoldaten ausgebrochen ist. Eigentlich wollte ich mich darum kümmern, aber nun kannst du dich dieser Sache annehmen und den Streit schlichten. Ich möchte jedoch nicht hören, dass ein Mitglied einer der beiden Parteien verletzt wurde. Es erfordert also Fingerspitzengefühl und ein wenig diplomatisches Geschick, Künste, die man als Mitglied des Ringes beherrschen sollte.“
    Xadoran nickte und verschwand wieder. Tinquilius schritt zur Pforte und trat in das Kloster ein. Gerade als er zu Andreas’ Kammer gehen wollte, sah er diesen aus der Kathedrale kommen.
    „Ah, da bist du ja“, meinte Tinquilius und grüßte den Hohen Magier freundlich. „Bist du bereit für deine erste Stunde?“
    Mit diesen Worten traten sie in den Keller hinunter. Dort würde er Andreas zuerst einmal die Apparatur zusammenbauen lassen und anschließend sollte dieser ein simples Experiment durchführen. Leichter Anfang, schwerer werdende Lehre, dachte sich Tinquilius und verlor sich in einem Gespräch mit dem Feuermagier.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Ritter
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    Andreas ist offline
    Beißender Rauch waberte durch den Raum. Hustend sprang Andreas auf und riss die kleine Flasche vom Feuer. Schlagartig hörte jede weitere Produktion von Rauch auf und nach kurzer Zeit hatte sich die Luft in dem Raum wieder soweit gebessert, dass Andreas zurück an den Alchemietisch gehen konnte. Kaum hatte sich der Hohe Feuermagier wieder gesetzt, als sich die Tür öffnete und Tinquilius hereinkam. Mit einem Lächeln blickte sich der Priester um und sog ein – zweimal etwas stärker die Luft ein.
    Könnte es sein, dass dein Experiment nicht ganz so geklappt hat, wie es sollte?
    Ein wenig zerknirscht gab Andreas zu, dass er die Flasche zu spät vom Feuer genommen hatte, weil er durch etwas anderes abgelenkt gewesen war.
    Nun dann hast du jetzt eine wichtige Lektion gelernt. Du darfst niemals in deiner Konzentration nachlassen, sonst kann das zu verheerenden Folgen führen. In diesem Fall war es nicht sonderlich schlimm, aber so etwas kann lebensbedrohlich sein.
    Andreas nickte und wendete sich wieder dem Experiment auf dem Alchemietisch zu. Mit was für einem Stoff er arbeitete wusste er bisher noch nicht, denn Tinquilius hatte ihm am gestrigen Abend eine etwas Flüssigkeit gegeben und er sollte herausfinden, was es war beziehungsweise wozu es sich verwenden ließ. Dies, so hatte Tinquilius gemeint sei einer der wichtigsten Aspekte der Alchemie. Denn nur wer wusste womit er arbeitete, konnte ein vernünftiges und nachvollziehbares Ergebnis erreichen.
    Bevor Andreas jedoch anfangen durfte zu experimentieren hatte Tinquilius ihn angewiesen einen zerlegten Destillierapparat wieder zusammenzubauen. Aufgrund seiner Erfahrungen, die er während seiner ersten Lehre bei Tinquilius erhalten hatte. mit dem Herstellen von Tränken, hatte der Hohe Feuermagier es ziemlich schnell geschafft den Apparat wieder zusammenzusetzen. Danach hatte er seinem Lehrmeister zeigen müssen wie gut er mit dem Apparat umgehen konnte und erst dann hatte Andreas die Probe von Tinquilius bekommen.
    Während Andreas sich an dies erinnerte entzündete er ein kleines Feuer und stellte die Flasche, in der ein kleiner Teil der Probe enthalten war, wieder darüber.
    Neugierig beugte Tinquilius sich von und verfolgte die Arbeit seins Schülers.
    Was hast du bisher gemacht?
    Ich habe einen Teil der Flüssigkeit destilliert und versuche derzeit herauszufinden, ob der Wirkstoff, der sich in der Flüssigkeit befindet ein Stoff ist, der sich absetzt, wenn ich die Flüssigkeit erhitze und das Wasser so zum verdunsten bringe.

    Tinquilius nickte zustimmend und Andreas fuhr fort die Flasche zu erhitzen.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Waldläufer Avatar von Felix Drachenfeuer
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    Felix Drachenfeuer ist offline
    "Was für ein schöner Tag..." murmelte der Aspirant und ließ seinem Sarkasmus freien Lauf. Der Himmel war alles andere als blau, er hatte ungefähr die Farbe der Felsen, die den Weg bildeten, auf dem Felix gerade lief. Also grau. Dazu wehte ein kalter Wind, der ihm Gänsehaut verschaffte. "Das ist wahrlich kein Sommerwetter." meinte der blonde Mann und ging dann wieder weiter. Er hatte kein bestimmtes Ziel, er wollte nur den anderen Aspiranten helfen, die Bogengänge sauber zuhalten. Es war einen langweilige Arbeit, doch sie war wichtig, denn der Staub und Dreck der Strassen und Felder von Khorinis sollte sich nicht auf dem ganzen Klostergelände verteilen.
    "Hey! Da kommt Felix!" sagte ein Aspirant mit lauter Stimme, sodass es Felix schon von weiten hören konnte. Er beschleunigte daraufhin seine Schritte, um schnelle bei den anderen Männern zu sein. Kurz darauf war er bei ihnen. "Ich hab dich ja lange nicht mehr gesehen." meinte der Blonde zu einem etwa gleich großen, aber schon ein paar Jahre älterer Mann, der lange schwarze Haare hatte, welche zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. "Ich dich auch nicht Felix, altes Haus. Wie ihr hoffentlich wisst, war ich in der Stadt für längere Zeite. Familie und so Zeug. Da ist mir so einiges zu Ohren gekommen." begann der Schwarzhaarige zu erzählen. "Was denn?" fragte ein junger Adept, der sich ein paar Goldstücke verdinen wollte. "Das werde ich euch gleich erzählen, vorher aber beginnen wir mit unserer Arbeit. Sonst werden wir nie fertig." meinte der Schwarzhaarige und griff nach ein paar Besen, die in einer nahen Ecke standen. "Weil uns vorher der Regen alles wegspült...." meinte Felix und zeigte mit dem Daumen auf den Himmel. Es hatte gerade begonnen zu regenen und man konnte dabei zusehen, wie es immer heftiger regnete. "Man, die Welt geht unter. Naja, egal dann habe ich ja mehr Zeit, euch meine Geschichten zu erzählen. Erstmal zu dir Felix." "Zu mir?" fragte der Angesprochen ungläubig. "Ja, zu dir. Wer hat hier denn einen Ruf als Brandstifter? aber egal... Nun, die Stadtwache hat merkwürdigerweise das Kopfgeld erhöht, obwohl es kein Feuer mehr in letzter Zeit gab. Wahrscheinlich stecken da wieder die Obermacker, die dir an den Kragen wollen dahinter. Jetzt gibt es noch ein paar weitere Kopfgeldjäger, aber hauptsächlich Anfänger. Einer hats geschafft, mit der Armbrust eine 10 Schritt entfernte Zielscheibe zu verfehlen. Bei Rückenwind...." "Wie blöd kann man sein? Die ganze Welt weiß doch, dass unser lieber Felix hier im Kloster gebeichtet hat und daher von seinen Sünden gereinigt wurde." meinte der junge Adept. "Aber die Obermotze in Khorinis interessieren sich dafür nicht. Die wollen Felix bloß tot sehen." meinte der Schwarzhaarige. "Bloß... du bist gut... Tot ist Tot, ich will nicht sterben..." sagte Felix. "Ich geh dann mal zum Speisesaal, ich habe Hunger." "Ja, mach das Felix. Wir sehen uns später dann."
    "Mann, die Typen könnnen echt ermutigend sein.... aber sie haben Recht. Ausserhalb der Klostermauern bin ich nicht mehr sicher." murmelte der Aspirant. Auf seinem Weg kam er an Parlan vorbei. "Hey du da." meinte der Feuermagier. "Ja, was gibts Meister?" antwortete der Aspirant höflich. "Du bist doch Felix, der Aspirant." "Ja, der bin ich. Was wollt ihr von mir?" "Du bist kein Aspirant mehr. Du bist von nun an Adlatus." "O danke, Meister." "Danke nicht mir, danke den heiligem Rat. Und nun gehe deinen Weg weiter." "Das werde ich machen, Meister." meinte der frisch gebackene Adlatus und ging dann weiter in Richtung des Speisesaals.

  4. Beiträge anzeigen #84
    Phasendiskriminator Avatar von Revan
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    Revan ist offline
    Revan wachte plötzlich auf, und fragte sich wie spät es wohl war. Verschlafen taumelte er zu dem großen Fenster und zog die Vorhänge beiseite. Auf dem Hof herrschte bereits Hochbetrieb. Der Magier starrte in den Himmel und als er bemerkte, dass er fast den ganzen Tag verschlafen hatte, vielen ihm fast die Augen aus. Das kommt davon, wenn man sich nur alle drei Tage schlafen legt. Leise murmelte er wie so oft: „Schlaf ist etwas für die Schwachen…“
    Wenn ihn jemand fragen sollte, wo er den ganzen Tag geblieben ist, würde er einfach antworten: „Ich war so tief in meinen Studien versunken, die die Zeit zu schnell verflogen ist.“ Das klang ihm nach einer guten Ausrede. Revan nahm noch guten Gewissens einen tiefen Schluck Wein und warf sich dann seine schwere und weite Robe über. Grimmig starrte er in einen angestaubten Spiegel und stellte fest, dass er aussah wie immer. Keine violetten Punkte im Gesicht, keine Warzen, nichts. Als er sich wie immer seine große Kapuze über den Kopf zog dachte er: „Warum starre ich in einen Spiegel, wenn doch eh fast niemand mein Gesicht erkennen kann?“ Er blieb kurz verträumt stehen, doch als ihm einfiel, dass er Ed langsam aufsuchen sollte verließ er den Raum.
    Als er die steinerne Treppe hinunter ging dachte er wieder daran, wie nervig es doch war jeden Tag zum Plateau zu laufen um dann nach wenigen Minuten wieder zum Kloster umzukehren. Im vorbeigehen zeigte er in Babos Anwesenheit hämisch auf eine dreckige Stelle im Gang und lauschte anschließend, wie der Novize sich gereizt dort hin begab um den Dreck zu entfernen.
    Irgendwie war er an diesem Tag schlecht gelaunt, als sich Pedro ihm in den Weg stellte um ihn zu begrüßen, lief der der Magier einfach weiter und seine einzige Reaktion war ein leichtes Nicken.
    Als er das Plateau erreicht sah er auch schon seine Lehrmeisterin, die wie jeden Tag meditierte. „Wird das nicht irgendwann langweilig?“, murmelte er und schritt auf sie zu. An diesem Nachmittag reichte ein Räuspern um auf sich aufmerksam zu machen. Ed öffnete die Augen und sah zu ihm herüber. „Ach du bist es nur…“, waren ihre ersten Worte. Sie stand auf und meinte: „Wahrscheinlich bist du wieder wegen deiner Ausbildung gekommen. Da wir gestern zufällig das Nähen von Wunden ‚angeschnitten’ hatten, sollten wir es noch etwas vertiefen. Folge mir.“

  5. Beiträge anzeigen #85
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Wieder verschwand Ed im Nichts und tauchte wenig später am Klostertor auf. Revan tat es ihr offensichtlich gleich, denn er erschien nur wenige Augenblicke später ebenfalls auf dem Vorhof des Klosters. » Gestern hattest du keine Möglichkeit dein neu erworbenes Wissen einzusetzen und konntest mir nur über die Schulter zugucken. Heute werde ich es exakt andersherum gestalten. Es wird deine Aufgabe sein einen Patienten zu versorgen, wohin gegen ich nur zusehen werden und beurteile, wieviel du gelernt hast und ob du das Gelernte auch einzusetzen vermagst. Eine simple Aufgabe, allerdings brauchen wir dafür jemanden, der sich nicht darum kümmert von einem noch unerfahren Heiler verarztet zu werden. «
    Die Magierin ging voraus und Revan folgte ihr unverzüglich auf den Klosterhof. » Des Weiteren werde ich dir noch einige Dinge erzählen, die du dir unbedingt merken musst. Ich erwähnte sie gestern nicht, weil es in der Gegenwart eines Patienten einfach eine schlechte Idee ist über so etwas zu reden, während man ihn gerade behandelt. Wie du dich erinnerst nähte ich die eine Wunde. Merke dir bitte, dass nach der Entstehung der Wunde nur maximal sechs Stunden vergehen dürfen, wenn du sie nähen willst. Wenn diese Zeitspanne abgelaufen ist wird die Wunde nicht mehr Keimfrei sein und außerdem ist die Wundheilung dann bereits so weit fortgeschritten, dass die Näherei nichts mehr bringt. Jedoch besteht in diesem Fall das Risiko, dass eine Narbe zurückbleibt. Wie du also einsieht hat das Nähen neben dem Aspekt der schnelleren Heilung auch einen kosmetischen Grund. Folge mir bitte, wir müssen vorher noch zur Küche. «
    Revan warf der Medica einen fragenden Blick zu, ging dann aber ohne zu fragen hinterher. In der Klostertaverne angekommen hielt Ed direkt auf den ersten Novizen zu, der scheinbar Küchendienst hatte. » Entschuldige bitte, ich möchte gerne sehen, welche Speisen heute angerichtet sind. «, sagte die Magierin, woraufhin der Novize zur Tafel verwies, die neben der Küche aushing. » Eigentlich meinte ich eher, welche Tiere wurden für das heutige Essen gejagt. « » Achso, ja... Moment. « Der Novize flitzte in die Küche und kurze Zeit später tauchte er wieder auf. » Wir haben da zwei Gänse, ein paar dicke Fische und ein Molrat. Aber der ist noch nicht zubereitet, ihr müsstet also noch ein wenig warten, wenn ihr etwas von dem haben wollt. « » Nein, ich würde dich bitten das Molrat, so wie es jetzt ist, ins Lazarett zu bringen. Ich benötige es dort, um etwas auszuprobieren und dazu muss es so sein, wie es erlegt wurde. « Verwirrt nickte der Novize und rannte erneut in die Küche, kam aber unwesentlich später mit einem zweiten Novizen heraus und trug dabei das tote Molrat.
    Im Lazarett hieften die beiden ihn dann auf den Untersuchungstisch, der am Ende des Raumes bisher unbeachtet stand. » Vielen Dank, und entschuldigt, dass ich einen Teil des Essens entführt habe. Es ist für den guten Zweck. « Nun wandte sie sich Revan zu. » Vermutlich kannst du dir schon denken, worum es geht. Das hier ist dein Patient. Er wurde offenbar vor nicht allzu langer Zeit erlegt und ist deshalb noch recht gut für unser Vorhaben geeignet. « Die Medica zückte ihren Dolch und schlitzte mit einem schnellen Schnitt quer über den Bauch des toten Tieres, dann noch einmal über eines der Beine und zu guter Letzt stach sie eine tiefe Wunde in den Hals des Molrats.
    » Würde das Tier noch leben hätte dieser Schnitt am Hals eine starke Blutung zur Folge, weil ich die Hauptschlagader durchtrennte. Der Schnitt über den Bauch ist ebenfalls kritisch zu betrachten. Die Wunde am Bein hat nicht so hohe Priorität, weil es nur die Fortbewegung beeinträchtigen würde. Versorge bitte deinen Patienten so, wie du es für richtig hälst. Ich werde zugucken, was du tust, dir aber keine Fragen beantworten. Stütze dich einzig auf das, was du gestern bei mir sahst. Entscheide nach deinem Wissen, welcher Wunde du mehr Wichtigkeit beimisst. Warte kurz. « Ed huschte schnell davon und kam nach einigen Minuten wieder ins Lazarett zurück und trug dabei eine kurze Stange bei sich, offenbar aus Metall. Sie stellte sich neben den Untersuchungstisch, holte aus und ließ die Metallstange auf den Hinterlauf des Molrats herabsausen. Ein lautes Krachen war zu hören und das Bein stand nun in einem unnatürlichen Winkel ab. » Vier Verletzungen, alle gilt es zu behandeln. Entscheide du womit du beginnst. Wenn der Patient leben würde hätte das Einfluss auf sein Überleben. Fang bitte an. «
    Geändert von Françoise (28.08.2006 um 16:59 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #86
    Phasendiskriminator Avatar von Revan
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    Revan ist offline
    Na super, Revan sollte einem bereits toten Patienten das Leben retten. Eine sehr motivierende Aufgabe für das spätere Leben. Vor ihm lag ein toter Molerat, welcher eigentlich eher auf seinem Teller als in einem Lazarett liegen sollte. Er versuchte es optimistisch zu sehen und mit viel Phantasie versetzte er sich in die Notsituation hinein. Er stellte sich vor, wie er vor einen schwer verletzten Mensch stand. Er musste sich nun entscheiden, welche Verletzung die schlimmste ist und sie der Reihe nach Ordnen. Der Hals hatte wohl die höchste Priorität, da der Patient sonst schnell verbluten würde. Als nächsten währe wohl der Bauch an der Reihe. Jetzt blieb noch die Schnittwunde am Bein und das gebrochene Bein. Ein gebrochenes Bein ist zwar eine schmerzhafte Angelegenheit, doch eine Schnittwunde ist eine recht blutige Sache. Er musste sich vorstellen, dass sein Patient noch lebte, also hatte er nicht viel Zeit. So wie er es bei Ed beobachtete reinigte er die Nadel über einer Flamme. Die Wunde am Hals musste schnell geschlossen werden. Er war nicht gerade der Geschickteste, wenn es darum ging eine Wunde zu nähen, denn die Naht war recht unregelmäßig. Doch sie schien ihren Zweck zu erfüllen.
    Nun war die große Bauchwunde an der Reihe. Durch seine Erfahrung als Schwertkämpfer kannte er die Gefahr, die durch schwere Schnittwunden am Körper ausging. Es könnten leicht innere Organe beschädigt werden, doch ein Molerat hatte zum Glück eine menge Fett und eine dicke Haut. Er hielt es für besser die Nadel ein weiteres Mal zu reinigen und wittmete sich dann der Bauchwunde. Es dauerte eine Weile, bis er endlich den langen Schnitt verschlossen hatte, und die zähe Haut des Tieres kam ihm auch nicht gerade entgegen.
    Die schwersten Verletzungen hatte er wohl behandelt. Nun musste der Magier sich bloß noch zwischen den Bruch und der Schnittwunde am Bein kümmern. Er war sich noch immer nicht sicher, welche Verletzung eilte. Doch plötzlich viel ihm ein, wie lange Shaitan damals mit einem gebrochenem Bein im Straßengraben lag und trotzdem verheilte sein Bein wie jeder andere Bruch.
    Dann musste er auch an Schattengreifs Wunde denken, auch sie hatte schwer geblutet. Von diesem Augenblick an nahm sich der Magier die Schnittwunde am Bein vor. Sie war recht schnell genäht. Zunächst sollte auch das Gebrochene Bein keine Probleme machen, er renkte es in die ursprüngliche Form zurück und verband es, doch bei den Schienen gab es einige Probleme…
    Welcher Mensch hat so kurze Beine? Er hielt es für recht unwahrscheinlich, dass Ed passende Schienen für einen Molerat aufbewahrte. Er durchstöberte eine Schublade. Alle zu groß, er spielte mit dem Gedanken einfach eine durchzubrechen, doch dann fand er eine die ungefähr passen müsste. Er konnte nicht verstehen, was Ed mit solch kurzen Schienen anstellen wollte, weil sie von der Größe gerade einem Säugling passen würden.
    Doch er machte sich keine weiteren Gedanken darum und legte sie dem Molerat an. Zu guter letzt befestigte er sie mit weiterem Verband. Nun betrachtete er sein Werk. Die Nähte schienen für den ersten Versuch recht gut gelungen, doch wusste er trotzdem nicht, ob er überall richtig gehandelt hatte. Revan wartete nun auf Eds Urteil.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Aufmerksam beobachtete die Medica das Handeln Revans. Übung bräuchte er sicherlich noch einige, das fiel ihr schon bei der Sichtung der Halsnaht auf. Aber zumindest hatte er sich eine richtige Reihenfolge ausgesucht und theoretisch wäre das Tier sogar noch am Leben. Leider nur theoretisch. Es dauerte eine Weile bis sämtliche Wunden verarztet waren und Revan fertig war. Natürlich war die Schiene am Bein nicht für Molrats gedacht, aber immer hin war sie noch recht passend.
    » Vorne weg möchte ich sagen, dass du die richtige Entscheidung trafst, in welcher Reihenfolge du die Wunden behandelt hast. Die Verletzung an der Halsschlag war wohl die bedrohlichste und die hast du gleich zu Beginn genäht. Dann die Bauchwunde und im Anschluss die am Bein und erst zuletzt den Bruch. Solch ein Bruch mag zwar weh tun, aber im Gegensatz zu den anderen Wunden verheilen Knochen sehr viel langsamer. Und bis du die anderen Verletzungen versorgt hast ist der Bruch immer noch in fast dem selben Zustand wie zuvor. Allerdings hast du auch einige Fehler gemacht. Du nahmst die Nadel und hast sie, so wie ich selbst durch Hitze von Bakterien befreit. Eine gute Entscheidung. Aber die Wunde selbst hast du dabei vergessen. Stell dir vor mein Dolch sei mit einem Gift oder einer Krankheit in Berührung gekommen. Das wäre durch den Schnitt in die Wunde gekommen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass ein Gift, das so nahe an die Halsschlagader gelangt, nicht umgehend in den Blutkreis gelangt und seine Wirkung entfaltet, aber dennoch ist es essenziell, dass die Wunde absolut gründlich gereinigt wird, bevor man zur Behandlung übergeht. Andernfalls hättest du nun die Erreger mit eingenäht und es würde unverzüglich zu einer Infektion kommen. Des Weiteren musst du mehr Sorgfalt beim Nähen walten lassen. Ich sagte dir zuvor, dass es auch einen kosmetischen Aspekt dabei gibt. Wenn du also unsauber arbeitest wird eventuell eine Narbe zurückbleiben. Gehen wir nun aber mal davon aus, dass deine Naht gut war und die Wunde auch sauber ist, es ist sinnvoll, dass darauf ein Verband angelegt wird, denn sonst besteht die Gefahr, dass durch die feinen Öffnungen der Naht trotzdem Verunreinigungen eindringen. Das hätte dasselbe zur Folge wie eine nicht desinfizierte Verletzung. Bei Verletzungen eines Blutgefäßes, beispielsweise einer Ader, solltest du sogar einen Druckverband anlegen, dabei musst du beispielsweise ein Tuch auf die Wunde pressen und darum den Verband anlegen. Dadurch wird einem zu hohen Blutverlust entgegengewirkt. Wenn es darum geht, dass ein massiver Blutverlust zu stoppen ist kann auch die Reinheit der Wunde vernachlässigt werden, also erst den Blutverlust zum Stillstand bringen und im Anschluss die Wunde reinigen, wenn möglich. Ansonsten ist aber Keimfreiheit sehr wichtig. Bei der Bauchverletzung ist es natürlich wichtig, dass du auf die inneren Organe achtest. Gehe hier mit äußerster Sorgfalt ans Werk, denn innere Blutung sind eine sehr gefährliche Sache. Soweit hast du aber die Wunden ganz gut behandelt. Bei dem Bruch hast du sofort gemerkt, dass dir nicht das passende Werkzeug in Form von Schienen zur Verfügung steht. Zwar hast du noch welche Gefunden, die annähernd passen, aber für den Fall, dass du in eine solche Situation kommst, improvisiere. Zerbrich die Schienen, so dass sie passen. Suche dir Holz in passender Länge oder wie auch immer. Es ist fast unmöglich auf alles vorbeitet zu sein. Selbst hier im Lazarett gibt es nicht für jeden Fall alles zu finden. Du hast ja nun selbst gesehen, dass die Behandlung eines Molrats schwierig ist, weil die Schienen nicht passen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass irgendwann ein Molrat hier hereinspaziert und nach einem Heiler verlangt, aber es geht mehr um das Prinzip. Immer wieder wirst du auf Situationen stoßen, die vollkommen unvorhersehbar sind. Mach das beste daraus und versuche mit den Mitteln, die dir zur Verfügung stehen etwas zu improvisieren. Ansonsten hast du den Bruch gut hinbekommen. «
    Ed ließ noch einmal ihren Blick sorgsam über die Verletzungen streifen und sagte dann: » Ja, dafür, dass du erst so kurz dabei bist kannst du es schon recht gut. Ich bin zufrieden mit der Arbeit. Aber halte dir im Hinterkopf, dass die Wunde gereinigt werden muss, dass die Stillung einer Blutung allerdings Vorrang hat und dass die Naht mit viel Sorgfalt gesetzt werden muss. Außerdem muss im Nachhinein ein Verband über die Nähte, um die Keimfreiheit auch später noch zu garantieren. Ich glaube, dass ist aber erstmal genug für heute. Du sollst es ja auch behalten können und nicht durch die Fülle an neuen Informationen die Hälfte wieder vergessen. «

  8. Beiträge anzeigen #88
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Uralte Klostermauern erhoben sich majestätisch vor Schattengreif und versprachen unverwüstliche Sicherheit und Schutz. Das Verlangen nach diesen war in ihm nach dem gestrigen Schrecken auf abrupte Art und Weise erwacht und er hatte nicht vor, sie so schnell wieder aufzugeben. Natürlich wollte er die Freiheit der Wildnis nicht missen, aber diese Feuermagierin, Ed, hatte Recht gehabt: Unbewusst war ihm durch den schnellen Ablauf der Ereignisse, den Anbetracht des Todes, ein Schock zugeführt worden. Diesen galt es jetzt erst einmal zu überwinden, ein bis zwei ruhige Tage wären dafür mit Sicherheit vonnöten.
    Seine linke Hand wanderte über die versorgten Wunden, von denen teilweise keine Spur mehr zu sehen und zu spüren war.
    Diese Magierin versteht ihr Handwerk wirklich, schoss es Schattengreif durch den Kopf.
    In weiteren Gedanken versunken teilte er die Wasseroberfläche des Springbrunnens, an dessen Rand er saß, mit zwei Fingern. Kleine Wellenberge schoben sich vor ihnen her und brachten das umliegende Wasser ebenfalls in Unruhe. Als etwas davon über den Rand schwappte und auf seine Beinkleider klatsche, riss ihn dies aus seinen Überlegungen. Er sprang auf und nahm kurzweg den ersten Pfad, der sich seinen Füßen darbot.
    Ziellos - und auch waffenlos, denn sein in der mit Stoff umwickelten Lederscheide steckender Dolch war am Klostereingang von Pedro bis zu seinem baldigen Austritt beschlagnahmt worden - schritt er die Wege ab, immer unter dem wachsamen Blick eines anderen misstrauischen Magiers.
    Er betrachtete die Schafsweide, die arbeitenden Novizen im Kräutergarten, die Handwerker, die ihren Berufen nachgingen, die zwei hohen Türme die er schier unvermeidlich zu Gesicht bekam - und die imposante Kathedrale an sich, deren schwere Torflügel einen riesigen Saal hinter sich bargen, wo die Höchsten des Ordens residierten.
    Schattengreif blickte zum Himmel empor und suchte die Sonne, die beinahe hinter dem Horizont versunken war. Eigentlich hatte er noch vorgehabt nach einem Schriftgelehrten Ausschau zu halten, doch ob der vorangeschrittenen Zeit lenkte er seine Schritte gen Schlafraum.

  9. Beiträge anzeigen #89
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Wie konnte man so bloß niederliegen? Schattengreif warf sich in dem ihm zugeteilten Bett hin und her und grübelte über diese Frage nach. Es schien ihm unmöglich, in einem Saal auf einer Ruhestätte zu liegen, welche so weich war, dass man fast in ihr versank, und zu allen Seiten einengende Wände zu wissen. Das Schnarchen und Atmen seiner vorläufigen Mitbewohner lag über all dem und erleichterte ihm das Einschlafen auch nicht gerade.
    Ein ums andere Mal klopfte er sein Kissen herum, schob die Decke in eine andere Lage und wälzte sich ruhelos auf der Matratze. Mit zusammengekniffenen Augen wartete er, dass der Schlaf über ihn kommen und ihn in das unantastbare Reich der Träume führen würde, wo ihm niemand mehr etwas antun konnte. Doch er kam nicht.
    Vielleicht darf ich es nicht erzwingen, dacht sich Schattengreif und erlaubte anderen Gedanken in den Vordergrund zu treten... was keine so gute Idee war. Vor seinem inneren Auge zogen Rachen voller scharfer Zähne, zu Grimassen verzogene Gesichter, Klingen voller Blut und Flammen vorbei, plötzlich war sein Atem wieder schwer und der Schock anscheinend wiedergeboren, aufgefrischt durch die dunklen Erinnerungen, die zwar noch jung, aber nichtsdestotrotz bis vor kurzem verdrängt gewesen waren.
    Jetzt aber nahmen aufgerissene Lefzen und blutige Fänge den gesamten Platz in seinen Gedanken ein...
    Keuchend war Schattengreif auf den Beinen und hastete aus dem Saal. Draußen an der frischen Luft blieb er stehen und atmete mehrere Male tief durch, um sich zu beruhigen. Sein Blick schweifte über das schlummernde Kloster und blieb an einem vereinzelt stehenden Baum hängen. Er ging auf diesen zu und rollte sich an dem Fuß des Stammes zusammen, die Beine dicht an den Körper gezogenen, die Arme um die Knie geschlungen. Halb sitzend, halb liegend verharrte er, seinen Rücken dicht an den ausladenden Stamm gepresst. Über ihm schirmten die Äste den Himmel ab und die Zweige, voll grüner Blätter, breiteten ein schützendes Dach für ihn aus.
    Das knisternde Laub unter sich und die Geräusche der Nacht um ihn herum beruhigten Schattengreif allmählich. Bald wurde sein Atem gleichmäßig, sein Brustkorb hob und senkte sich in einem immer langsameren Takt...

    Ein Magier lief gemessenen Schrittes die Wege ab, wie es in dieser Nacht seine Aufgabe war, und kam an dem Schlafenden vorbei. Er stütze die Hände in die Hüfte und schaute kopfschüttelnd auf den bebenden Leib hinab.
    "Nein, diese Auswärtigen.", murmelte er gedämpft und setzte nach kurzem Zögern seine Wanderung fort. "Was für ein seltsames Volk."

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    Ritter Avatar von Bernado
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    Bernado ist offline
    Der Teleport hatte anscheinend funktioniert, Bernado spürte alle seine Körperteile noch. Und wie er sich plötzlich spürte. Ein stechender Schmerz ging durch seinen Bustkorb, als dieser irgendwo gegen prallte, sein Kopf flog nach vorne und prallte auf etwas hartes. Auch seine Arme wollte weter nach vorne und spürten ich nun so an, als ob zwei Männer mit ganzer Kraft an ihnen zogen. Dann hörte dieser Zug wieder auf und der Mann rutschte an dem, an das er gestoßen war, hinab, seine Arme schleiften immer schneller über eine Oberfläche, waren jedoch auch schell wieder hinunter, da die Oberfläche nicht sehr breit war. Nun wurden sie nach oben gehebelt, während der restliche Körper unaufhaltsam, dem was unter ihm war entgegen raste. Nach einer Sekunde wollten auch die Hände des Novizen an der Wand, oder was es war hinabrutschen, doch instiktiv griff Bernado zu. Er bekam eine Kante zu fassen, ein Ruck ging durch seinen Körper und er hing in der Luft. Nun taten ihm seine Brust vom Aufprall, sein Kopf, ebenfalls vom Aufprall, seine Schultergelenke, vom Weghebeln, seine Arme, von dem Ruck bei der Stoppung des Fales, und seine Finger, vom Festhalten weh.

    Auch wenn sein Schädel brummte beschloss Bernado die Augen zu öffnen. Erst sah er nur verschwommen, doch nach einigen Malen Zwinkern, Blinzeln undKopfschütteln, Reiben ging ja nichtmehr, konnte der Barde seine Situation erkennen: Er hing ungefähr zehn Meter über einem Felsen am Rand der Klosterbrücke, dort wo sie an den Klosterfelsen grenzte. Sowei, so schlecht, er war zwar erstmal gerettet, doch lange halten könnte er sich nicht und ohne fremde Hilfe hochziehenm wäre wohl unmöglich, er hatte sogar schon ernsthafte Probleme einen Klimmzug zu machen, wenn ihm nicht der gesamte Bereich von der Schulter bis zur Fingerspitze schmerzte, also war es nun erst recht unwahrscheinlich, dass er es schaffen würde. Es musste also irgendwer erscheinen und ihn retten, sonsst müsste das ein Heiler übernehmen und dass ein Heiler kam, war unwahrscheinlicher, als dass irgendwer kam. Da erschien Pedros Gesicht über Bernado. Der Aufpasser hatte wohl gesehen, wie die Arme des Dieners Innos' hinter der Ecke hervorgeschoben und wieder weggezogen worden waren. "Ähchm, Pp-p-pedro, wärst d-du so nett m-m-mir zu he-helfen?", stotterte der Barde ängstlich und besorgt um sein Leben. Der Türsteher schien noch kurz veriwrrt zu sein, dann packte er Bernado an den ARmen und zog ihn empor. Nun da er nicht mehr um sein Leben bangen musste, bedankte Bernado sich kurz und bemerkte dann, dass er eigentlich ziemlich übel zugerichtet war: Nicht nur, dass ihm alles schmerzte, irgendeine Flüssigkeit lief ihm die Stirn herab und er hatte schon eine Vermutung was es war. Auch hatte er leichte Ateprobleme, seine Lunge schmerzte bei jedem Atemzug. Was war passiert? Erstens hatte er sich wohl zu früh wieder zusammengesetzt, was erklärte, dass er in der Luftlinie von Khorinis zum Kloster vor dem entagramm erschienen war. Zweitens hatte er wohl noch Schwung gehabt von der schnellen Fortbewegung und war so gegen die Brücke gedonnert. Wie sich die Geschwindigkeit über die beiden verschiedenen Zustände hinweg übertragen konnte wusste Bernado nicht, aber er wusste, dass ein Barbier oder Heiler vielleicht garnichtmal so schlecht wäre, was, wenn eine seiner Wunden schwerer als gedacht war? Stöhnend erhob er sich und humpelte ins Kloster.

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    Chosen One Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Zwar hatte Andreas erstes Experiment nicht ganz so geklappt, wie dieser wohl gehofft hatte, doch dies war keinerlei Problem. Tinquilius wusste, wie schwer es war, alchimistische Tränke herzustellen. Und anstatt dem Hohen Magier eine einfache Aufgabe zu geben, die an seine Kenntnisse aus der Heillehre anknüpfte, fing der Priester mit einem neuen und viel komplizierteren, dafür aber auch viel wichtigeren Thema an: Das freie Experiment.
    „Weißt du“, meinte Tinquilius und betrachtete Andreas Arbeit, „die Alchimie ist nicht wie die Herstellung eines Heiltrankes. Natürlich wirst du auch einige Tränke einfach kopieren und versuchen diese schlichtweg auswendig zu lernen, doch im Grunde geht es bei der Alchimie um das freie Experimentieren. Denn dies ist die hohe Kunst, die nur solche beherrschen, die sich intensiv mit der Alchimie beschäftigen.“
    Der Priester kramte in seiner Tasche und holte die Taschenuhr von der Feuermagiern Ed heraus. Sie hatte ihm schon viel gute Dienste geleistet und er war wirklich froh, eine solche zu besitzen.
    „Und für dieses freie Experimentieren ist es notwendig, die Wirkungen der einzelnen Pflanzen genau zu kennen. Natürlich können auch sogenannte Wechselwirkungen entstehen, neue Nebenwirkungen hinzukommen, doch in erster Linie besteht die Kunst darin, bekannte Pflanzen, Kräuter, Pulver oder anderweitige Stoffe miteinander zu verknüpfen und so neue Tränke und Mittel herzustellen, die eines Tages möglicherweise Leben retten. Ich weiß, ich rutsche damit ein wenig in die Heilungsecke ab, aber da die Alchimie au die Heilung baut, spielt die Erforschung neuer Tränke in der Alchimie eine große Rolle für die Behandlung von Verletzten.“
    Vorsichtig legte Tinquilius die Taschenuhr auf den Tisch. „Ich denke mal, du bist mit der Feuermagiern Ed vertraut. Ich habe sie vor einiger Zeit in der Heilung unterwiesen und sie gab mir diese Taschenuhr hier. Du magst dich jetzt fragen, wieso ich diese Uhr erwähne. Das hat einen einfachen Grund: Bislang war es immer so, dass man die Sekunden zählen musste, um den Trank zum richtigen Zeitpunkt von der Flamme zu nehmen. Mit dieser Uhr hier jedoch erspart man sich diese Mühe und“, meinte er mit heitrer Stimme, „man braucht keine Angst zu haben, für einen Moment abgelenkt zu sein.“ Andreas grinste, wurde dennoch ein wenig rötlich im Gesicht und er Priester fuhr fort. „Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie er experimentieren möchte und ich habe auch viele Monate ohne eine solche Uhr geschafft. Dennoch erleichtert es die Arbeit und ich kann dir nur wärmstens empfehlen, dass du dir ebenfalls eine zulegst. Solange ich aber nun hier in, kannst du meine nutzen“
    Tinquilius drehte die Uhr in Andreas Richtung. „Ich denke, dass du noch ein wenig versuchst, die Wirkung herauszufinden, doch mehr werden wir heute nicht tun. Die Alchimie mag eine hohe und schwere Kunst sein, doch sie ist eine Kunst des Lernens und nicht des Verstehens. Und da du bereits gute Vorkenntnisse hast, sollte dies kein Problem werden, wenn wir heute nicht allzu viel tun.“

    Und so hatten sie sich nach einer weiteren halben Stunde getrennt und Tinquilius war zu Bett gegangen, jedoch nicht in einem speziellen Zimmer, sondern viel mehr in der Gästekammer, die er auch früher bereits bewohnt hatte. Dies schien ein paar zu verwundern, doch keiner sagte etwas zum Priester Adanos’. Wieso auch? Es war schließlich seine freie Entscheidung.
    Wie auch damals zu Zeiten der Allianz war er bereits seit Sonnenaufgang auf und hatte sich ein schönes Plätzchen in der Gaststube genommen. Dort konnte er in Ruhe essen und in alten Zeiten schwelgen. Als er anschließend wieder auf dem Hof war, betrachtete er erst einmal alle Veränderungen. Man hatte seine ehemalige Heilkammer zu einer normalen Schlafkammer umgeändert und dafür auf der anderen Seite ein größeres Lazarett eingerichtet. Dies gefiel Tinquilius, es hatte schließlich mehr Platz und war zudem sehr gut bestückt, dennoch nahm es ein wenig die gute Erinnerung an seinen Barbierladen, an sein leben im Kloster.
    Ansonsten hatte sich hier und dort etwas geändert, das meiste jedoch war so geblieben wie damals. Die gleichen Kammern, aber neue Gesichter, der Lauf des Lebens. Ob man irgendwann in seine Heilkammer treten würde und sie wäre leer?
    Als Parlan gerade nicht hinüberschaute, er schien wieder zu der Meinung gekommen zu sein, Tinquilius einfach zu ignorieren, begab sich der Priester in den zweiten Stock. Er wusste nicht, ob dies erlaubt war, doch da ihn keiner beobachtet hatte, sollte diese Frage ihn nicht weiter stören.
    Oben angekommen begab er sich in die Richtung seines alten Magiergemaches. Er blieb vor der Tür stehen und lauschte, ob sich jemand in dieser befand. Nichts, Totenstille. Er klopfte einmal an, dann ein weiteres Mal. Immer noch nichts. Vorsichtig schaute er sich noch einmal um, dann öffnete er langsam die Türe. Es sah danach aus, dass man die Kammer nach seinem Weggang nicht wieder vergeben hatte. Es standen noch seine alten Möbel an den Plätzen, an denen er sie zuletzt gesehen hatte. Die Türe zum Balkon war geschlossen, dennoch drang viel Licht hinein. Leise schloss er die Tür wieder und setzte sich erst einmal auf sein altes Bett. Er hatte hier viel Zeit verbracht, viel erlebt.
    Als er zum Balkon schritt und nach draußen ging, spürte er einen kühlen Luftzug. Früher hatte er hier gerne gesessen, hatte sich mit Freunden unterhalten oder einfach das Wasser des Sees betrachtet und den Klängen der Vögel gelauscht, allen voran Hunters. Wo war der leine Vogel? Tinquilius hatte ihn nur ein oder zweimal nach dem Verlassen des Klosters gesehen, dann war er verschwunden, zusammen mit Silva, der Vogeldame, mit der er sogar ein Nest gebaut und Kinder bekommen hatte. Hach, das waren noch unbeschwerte Zeiten, dachte sich Tinquilius und trat wieder in das Zimmer ein: er schloss die Tür und verließ bald darauf auch schon wieder sein altes Gemach.
    Leise schlich er sich wieder auf den Hof. Niemand schaute zu ihm hinüber, niemand schien gesehen zu haben, was Tinquilius getan hatte. Erleichtert wollte er sich dem Kellereingang zuwenden, als er Xadoran erblickte. Der Adept stand vor dem Brunnen inmitten des Hofes und spritzte sich ein wenig Wasser ins Gesicht.
    „So, da bist du also wieder“, meinte Tinquilius, als er neben dem Adepten stand und erschreckte diesen ein wenig. „Verzeih, ich dachte, du hast mich komme hören. Gehe ich richtig in der Annahme aus, dass du deine Aufgabe erfüllt hast?“
    Xadoran nickte und erzählte Tinquilius von dem Geschehnis auf dem Bauernhof. Jeder andere würde diese Idee als schwachsinnig titulieren, schließlich konnte man sich nicht sicher sein, ob Xadoran dies wirklich so erlebt hatte. Doch Tinquilius war nicht irgendwer, sondern ein Beherrscher der Telepathie. Und genau diese wandte er nun auf den Adepten des Wassers an, um zu prüfen, ob dieser die Wahrheit sprach. Nicht das er Zweifel hatte, er wollte nur auf Nummer sicher gehen.
    Zuerst konzentrierte er sich nur auf seine Magie und Xadoran. Die anderen Stimmen verstummten und bald darauf vernahm er die Gedanken des Adepten. Und beinahe sofort war dem Priester eines bewusst: Xadoran log nicht. Er hatte zwar, was er nun nicht direkt erwähnte, in Betracht gezogen, sein Schwert zu nutzen, hatte dies jedoch nicht getan und darum ging es. Nicht die Erwägung war wichtig, zumindest nicht so entscheidend wichtig, sondern das letztendliche Handeln.
    „Nun gut“, meinte Tinquilius nachdenklich, „ich glaube dir. Du scheinst dich für das Gleichgewicht einsetzen zu können und tust dies auch aus Überzeugung. Zwar spüre ich, dass du mehr ein Mann des Handelns als der Worte bist, dennoch bist du ein Diener des Wassers.“ Für einen Moment verstummte der Priester, ging in sich. Konnte er als einfaches Mitglied, diesen jungen Mann in den Ring aufnehmen? Natürlich, beantwortete er seine Frage, schließlich war kein Mitglied, abgesehen vom Ringmagier, höher gestellt als die anderen.
    „Da du dich für das Gleichgewicht eingesetzt hast und dein Leben unter Adanos’ stellst“, sprach Tinquilius und begab sich währenddessen vors Tor, wohin ihm Xadoran folgte, „nehme ich dich im Ring des Wassers auf. Sei willkommen, Bruder“, sprach Tinquilius im Flüsterton sodass niemand zuhören konnte. „Schwöre mir nun jedoch, dass du dich dem Bund aus freien Stücken anschließt, dass du das Gleichgewicht achten und für dieses einstehen wirst, dass du niemanden etwas über den Bund erzählen wirst, mag es Freund oder Feind sein und dass du eher sterben willst, als den Bund zu verraten.“
    „Ich schwöre“, sprach Xadoran mit kräftiger Stimme.
    Tinquilius lächelte. „So soll es sein. Du bist nun ein Bruder des Ringes, ein Mitglied dieser Gemeinschaft und hast ihr auch zu dienen. Leider besitze ich nur mein eigenes Erkennungszeichen, habe jedoch einen Brief vorbereitet, den du jemand speziellem übergeben wirst. Er enthält alle Informationen über dich, die relevant sind. Diese Person wirst du erkennen, wenn du sie siehst. Entweder du wirst sie hier treffen, ich bitte dich also einen Tag zu warten oder aber sie wird bei den Tempeln in Jharkendar sein.
    Ich habe nun noch etwas zu tun, Bruder. Magie zu ehren und möge Adanos dich schützen!“
    Damit wandte sich der Priester vom Adepten ab und trat wieder ins Kloster, kam bald im Keller an und trat in das Laboratorium von Meister Neoras. Andreas war bereits dort, experimentierte mit einer Pflanze, die der Priester gestern Abend noch hingelegt hatte.
    „Ich grüße dich, Andreas“, meinte Tinquilius und lächelte dabei. „Wie ich sehe, bist du direkt bei der Sache. Doch leg mal dein Experiment beiseite, ich habe heute etwas anderes vor.“
    Andreas tat wie ihm geheißen und schien auf die neue Aufgabe gespannt zu sein. „Ich habe dir gestern erklärt, dass es bei der Alchimie darauf ankommt, Pflanzen und andere alchimistische Stoffe immer wieder neu zu verbinden und so stärkere Tränke und Mixturen herzustellen. Genau dies werden wir heute üben. Ich habe hier“, meinte Tinquilius und kramte ein Buch hervor, „ein Rezept für einen Muskelltrunk, so nennt man ihn. Die Wirkung des Trankes ist, dass viele Muskeln erschlaffen und somit die Person unfähig ist, sich gegen eine Behandlung oder dergleichen zu wehren.. Du sollst mir nun jedoch einen Trank herstellen, aufgebaut auf diese Rezeptur, der nur bestimmte Muskeln erschlaffen lässt. All die Informationen findest du in dem Kräuterbuch dort vorne“, er deutete auf eines von Meister Neoras’ Büchern. „Zudem sollte dir diese Liste an Kräutern ausreichen.“
    Er öffnete eine kleine Mappe und legte diese auf den Alchimietisch. Zig verschiedene Kräuter lagen in dieser, ein seltsamer Duft stieg in seine Nase.
    „Das sollte ausreichen. Fang an, wann du möchtest. Wir haben alle zeit der Welt.“

  12. Beiträge anzeigen #92
    Ritter Avatar von Bernado
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    Bernado ist offline
    Eigentlich hatte der Novize ja vorgehabt gleich einen Heiler oder Barbier zu suchen, doch als er dann an seiner Kammer vorbeigekommen war, hatte ihn eine Müdigkeit übermannt und er hatte sich einfach ins Bett fallen lassen, ihm waren die Augen zugefallen, er hatte den Schrecken überschlafen. Nun wo Bernado wieder aufgewacht war ging es ihm schon wieder deutlich besser. Die Blutung hatte aufgehört und auch die Schmerzen nachgelassen, so dass er sich erst einmal noch waschen und ein wenig üben wollte, bevor er nach jemandem suchen würde, der sich mit Wunden auskannte. Es war immerhin gut möglich, dass er sich bei weiteren Training weitere Wunden zu zog, schlimmere als die letzten, jetzigen, die eigentlich nichts waren. also stand er auf und verließ sein Zimmer. Sein Weg führte erst einmal zum Brunnen. Indem der Diener Innos' seine Hand in die Wasserfontäne steckte teilte er einen Strahl der Flüssigkeit von dem Rest ab, ließ sie sich so ins Gesicht spritzen. Durch diese Methode wurde nicht nur die Haut mitsamt der Blutkruste, die dort entstanden war, wo die Blutung der Wunde hinabgelaufen war, befeuchtet, sondern ein Teil der nun harten, roten Flüssigkeit, sofern man geronnene Lebensflüssigkeit noch Flüssigkeit nennen konnte, wurde auch gelockert oder gleich ganz entfernt. Ein wenig Rubbeln unterhalb der aufgeplatzten Hautstelle erledigte den Rest, sein Gesicht war wieder sauber. Der Rest des Körpers und die Robe allerdings nicht. Beide waren von dem Fall, dem stundenlangen sitzen und liegen auf Waldboden und dem Aufprall an die auch nicht mehr vollkommen saubere Klosterbrücke noch verdreckt. Deswegen war die nächste Station unterirdisch, in der Nähe von Neoras. Auf Dämpfe oder andersartige Nebenerscheinungen von Alchemieexperimenten achtete Bernado nicht, bei dem immer am Alchemietisch stehenden Magier hätte das nicht verwundert, und so wusste der Diener Innos', als er bei den unterirdischen Quellen stand gar nicht ob es solche gegeben hatte. Sicher war jedoch, dass es egal war, solange sie ihn nicht schmutzig machen würden, würde er den Baderaum wieder verlassen. Keiner außer Bernado war hier, er war also unbeobachtet. So zog er also seine Robe aus und stieg mit ihr in der Hand in das heiße Wasser. Erst seufzte er noch einmal erleichtert, weil seine ehemals schmerzenden Glieder ihm diese Tat dankten, dann begann der die Robe an den Stellen, wo sie verdreckt war gut anzufeuchten und dann durch kräftiges Reiben zu reinigen. Eine halbe Stunde später ungefähr war er damit fertig. Sein Gewand legte der Barde nun zur Seite, neben das Wasser. Sich selbst musste er auch noch waschen, seinen Bart und seine Haare auch, apropos Bart, Lopadas sollte er mal wieder aufsuchen, aber das hatte erst einmal Zeit. Nach einer viertel Stunde, geschätzt, Körperreinigung entspannte Bernado sich noch eine weitere geschätzte viertel Stunde, danach bekleidete er sich wieder und verließ die Quellen in Richtung Klosterpforte.

    Wenige Zeit später stand der Novize weitest möglich in gerader Linie, die über die Klosterbrücke führte von dem Pentagramm vorm Eingang in die heiligen Gemäuer entfernt an der Felswand, die den Pfad zum Kloster begrenzte, wenn er schon falsch flog wollte er wenigstens auf festem Boden landen. Nun nahm er wieder seine Teleportrune heraus, umschloss sie fest mit der rechten Hand und begann sie zu aktivieren. Erst schoss das blaue, wilde Licht, das die Teleportationsmagie darstellte, durch seinen Körper, dann zeriss es ihn und flog mit den Teilen zum Pentagramm, was nichteinmal eine Sekunde dauerte kaum eine halbe. Dort stoppte es, Pentagramm, was nichteinmal eine Sekunde dauerte kaum eine halbe. Dort stoppte es, materialisierte den Ausführenden in der Mitte des Pentagrammes, wo er fest auf den Füßen stehen blieb und seine Rune wegsteckte, ohne jegliche Schäden davongetragen zu haben. So in den Gedanken das Novizen zumindest. In der Realität sah es etwas anders aus. Erstens landete Bernado nicht in der Mitte des Pentagrammes sondern ganz am Rand, Zweitens blieb er nicht stehen, sondern stolperte und prallte gegen die Klosterpforte, wobei ihm auch noch seine Rune aus der Hand flog und drittens trug er Schäden davon. Es fühlte sich zumindest so an. Abwechselnd wurde ihm ganz heiß und kalt, Schmerzen tauchten an den verschiedensten Stellen am Körper des Mannes auf, brachten ihn beinahe zum weinen und verschwanden urplötzlich wie sie gekommen waren auch wieder. Oder sie waren erst gar nicht zu bemerken, wurden dann schlimmer, einige wurden auch größer von der Fläche her. Irgendetwas war schief gelaufen, vielleicht hatte er sich zu spät zusammengesetzt und hatte Schäden durch das zu lange Zerstückelt bleiben davon getragen. Eventuell hatte sich sein Körper auch nicht wieder überall richtig zusammengesetzt, im Gehirn vielleicht, das würde alles erklären können. Bernado war der Ohnmacht nahe. Aufrecht halten war nun unmöglich. Er sank zu Boden, sein Gesicht landete zwischen seinen Händen, die Augen zur linken Gewand. Was er da sah erschreckte ihn zutiefst und sorgte endgültig für die Ohnmacht: Der kleine Finger fehlte - es sah so aus, als hätte er nie einen kleinen Finger gehabt, als sei die Hand eines Menschen dafür geschaffen nur vier Finger zu haben, lediglich eine klaffende Wunde, dort wo ehemals noch Hand angrenzte deutete auf den Unfall hin, es floss auch Blut, aber diese wunde konnte auch von etwas anderem kommen, aber er fehlte. Es wurde schwarz.
    Geändert von Bernado (29.08.2006 um 18:56 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #93
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Schattengreif setzte seine Besichtigung vom vorigen Tag fort und kam diesmal an der Bibliothek vorbei. Dort saßen murmelnde Magier an den Tischen vor alten Schriften und brüteten über deren Bedeutungen. Vielleicht war dies die Möglichkeit, endlich für kurze Zeit bei einem Schriftgelehrten in die Ausbildung zu gehen und etwas über die alltägliche Sprache zu lernen. Schließlich musste er Fortschritte machen, egal in welchem seiner drei Vorsätze. Die letzten Tage waren wennschon eher Rückschläge gewesen: Er war verwundet worden, hatte sich bei einem Kampf in Khorinis nicht einmal ansatzweise zur Wehr setzen können und in einer der wenigen Gilden des Landes offenbar nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt. Lachende Novizen hatten ihn am Morgen geweckt, es schien hier nicht gang und gäbe zu sein außerhalb der Betten zu schlafen. Außerdem war ihm bewusst geworden, dass er auf dem Weg zum Kloster seine Retter auf ihm sonst fremde Weise mit der Geschichte des Banditen und dem Wolf zugeredet hatte, noch unter dem Schock des Vorangegangenen. Während Ed dies missachtet hatte - sie wusste wohl von den Nachwirkungen einer solchen geistigen Belastung - war Revan sichtlich genervt gewesen.
    Nun, daran war jetzt nichts mehr zu ändern, derzeit galt es das Beste aus der gegenwärtigen Lage zu machen. Schattengreif stellte sich auf das steinerne Pflaster und sah den arbeitenden Magiern zu.
    "Kann mich jemand hier einen Tag in der Sprache unterweisen?", formte sich in seinem Mund, doch er schluckte die Worte wieder herunter. Das hat ja Zeit, dachte er und entfernte sich wieder von den Gelehrten.
    Zornig schalt Schattengreif sich selbst einen Feigling, doch Kehrt machte er nicht. Stattdessen ging er wieder zu dem Baum zurück, der ihm in der letzten Nacht bildlichen Schutz gewährt hatte und kauerte sich abermals in die Kuhle zwischen zwei dicken Wurzeln.

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    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Es dämmerte schon längere Zeit und alles war von einem Halbdunkel überlagert, das die Sicht auf das Klosterleben immer schwerer machte. Einige Novizen vollbrachten noch ihre letzten Arbeiten, überwacht von den einschätzenden Blicken der Magier, dann schritten auch sie in die Wärme und Helligkeit des Klosterinneren.
    Der Mond war leicht hinter den Wolken zu erkennen und warf noch ein wenig Licht auf die Umgebung. Immer wenn die Wolken aufrissen wurden die roten Dächer von einem goldenen Glanz überzogen und die Giebel warfen lange Schatten über die menschenleeren Felder. Das Mondlicht brach sich dann tausendfach in den feinen Fontänen des Springbrunnens und die einzelnen Tropfen warfen das milde Leuchten schimmernd zurück. In dem Glitzern schwirrten Insekten, welche entweder Tiere der Nacht waren oder so von dem Funkeln verzaubert worden waren, dass sie den Anbruch der Nacht nicht mitbekommen hatten und immer noch im Tage lebten. Einer bläulich schimmernde Libelle war dieses Schicksal wohl widerfahren, denn sie schien sich - ihres Irrtums schließlich doch bewusst - losreisen zu können und schwirrte laut brummend an dem Kopf eines jungen Mannes vorbei, zurück zu dem See ihrer Geburt.
    Der Mann, Schattengreif, blickte ihr mit müden Augen nach, bis sie nicht mehr zu sehen und zu hören war.
    Morgen würde er wieder nach Khorinis zurückkehren, hatte er beschlossen. In der Stadt ließ sich am einfachsten Gold verdienen, man konnte dort am leichtesten mit allen möglichen Leuten Bekanntschaften schließen und seine Vorhaben erfüllten sich wohl auch am ehesten an ebendiesem Ort - nicht hier im Kloster. Wenn er es bis zum nächsten frühen Abend nicht fertig gebracht hätte einen Schriftgelehrten zu finden, der ihn auch unterrichten wollte, würde er den Magiern für eine lange Spanne den Rücken kehren.
    Nach besonderen Feindesgruppen brauchte er wohl nicht zu fragen, die Männer hier streiften sicher nicht nächtelang durch Gestrüpp und durchschwammen Flüsse auf der Jagd nach neuen Gefahren, sondern saßen eher in ihren Studierzimmern und dachten... auch Schattengreif dachte. An den Feuerpfeil, der ihn in einem Wald das Leben gerettet hatte, von einem Magier geschleudert. An die rasche Hilfe, die ihm das Leben danach erhalten hatte, von einer Magierin erhalten... Vielleicht waren seine Gedanken tatsächlich ein bisschen zu voreilig gewesen. Es konnte ja nicht schaden, zu fragen - sofern man es über sich brachte, dachte Schattengreif zornig und rückte in eine behaglichere Haltung.

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Der Wind streichelte das Gesicht der Magierin, die sich wiedereinmal schwebend der Meditation hingab. Ein wirklich angenehmes Gefühl war es, die ganze Zeit von der Magie des Teleportzaubers durchflossen zu werden und durch dessen Kraft in diesen Zustand zu gelangen. Ed kam schon der Gedanke, ob sie vielleicht unter einer Art Magiesucht litt. Zwar hatte sie bisher noch in keinem Buch darüber etwas gelesen, aber das musste ja nichts heißen. Vielleicht wäre sie die erste, die an dieser Krankheit leidet.
    Wie dem auch sei, beflügelt von dem Zauber meditierte sie weiter, als sich vom Rande des Plateaus eine magische Aura näherte, offenbar recht schnell. Die Magierin öffnete ihre Augen und sah Pedro auf sich zu hasten. Außer Puste stoppe er vor ihr und versuchte zu sprechen, überschlug sich aber bei den Worten regelrecht. » Beruhige dich, Pedro. Komme erst zu Atem, vorher wirst du dein Anliegen, so dringend es auch sein mag, nicht vorbringen können. « Nach einer kleinen Verschnaufpause setzte der Novize erneut an: » Es gab einen Unfall. Direkt vor meinen Füßen. Ein anderer Novize hat sich zum Kloster teleportiert und brach vor meinen Augen zusammen. Offenbar gab es irgendwie Probleme mit dem Zauber. Jedenfalls ist er ohnmächtig und blutet. Ihr müsst schnell zum Kloster kommen. «
    Die Medica ließ sich das nicht zweimal sagen, verschwand in einem blauen Wirbel von Magie und tauchte Sekundenbruchteile später vor den Toren des Klosters wieder auf. Offensichtlich hatten den Verletzten schon andere ins Lazarett geschafft, denn auf dem Vorhof war nur das Blut desjenigen zu sehen, von ihm selbst hingegen nichts. Eilig überquerte Ed den Hof zum Lazarett und erkannte gleich zwei Klosterdiener am Behandlungstisch, die sich über einen dritten beugten, der darauf lag.
    » Tretet bitte beiseite. «, wies die Magierin sie an und beäugte den Novizen auf dem Tisch. » Holt sofort eine Schale frisches Wasser, einige saubere Tücher und Verbandsmaterial. Schnell! « Ed üßberprüfte Atmung und Herzschlag, beides war noch innerhalb annehmbarer Grenzen, aber etwas anderes machte ihr mehr Sorgen. Offensichtlich hatte er bei dem Teleport seinen kleinen Finger eingebüßt. Während die Medica nach weiteren Verletzungen suchte kamen die beiden Novizen mit den verlangten Dingen zurück und auch Pedro, der wohl der einzige Zeuge war, trat ins Lazarett.
    » Während ich ihn behandele wirst du mir genauer berichten, was du gesehen hast. «, sagte die Magierin und tauchte eines der Tücher in die Schale und wrang es aus und tupfte damit über die Wunde an der Hand, woraufhin sich das weiße Tuch sofort rötlich färbte. Unterdessen berichtete Pedro, von dem, was er mitbekommen hatte. Er erzählte, dass er seinen Ordensbruder hat raus und dann über die Brücke gehen sehen. Offenbar zu einer Übung im Teleportieren. Jedenfalls verging nicht viel Zeit und besagter Novize materialisierte vor dem Klostertor, kam ins Straucheln und stieß dann mit dem Kopf gegen das schwere Tor. Alles in allem eine recht unsanfte Reise. Für das erste war das Information genug. Jedoch noch nicht ganz, denn es fehlte noch ein Stück. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. » Hat jemand von euch den Finger gefunden? « Die beiden Novizen, die ihren Ordensbruder hereingebracht hatte, schüttelten die Köpfe und Pedro antwortete: » Tut mir Leid, das einzige, was ich fand, war das hier. « Es war die Rune des Novizen. Ed legte sie beiseite und überlegte schnell. Wenn der Finger überhaupt nicht erst bis zum Tor teleportiert wurde, dann wird er bei der Reise wohl entweder komplett verloren gegangen sein, oder sich irgendwo unterwegs zusammengesetzt haben. Egal wie man es drehte, es bestand kaum Hoffnung ihn wiederzufinden. Er könnte überall liegen, eventuell wurde er sogar durch die Magie soweit vorgeschleudert, dass er sich gar nicht mehr auf der Insel befand. Da half selbst die modernste Heilungsmethode nichts. Haare mit Hilfe eines Trankes wachsen zu lassen war eine Sache, aber komplette Gliedmaßen etwas ganz anderes, auch wenn es sich so ähnlich schien.
    Aber im Augenblick war das egal. Mit einem Verband, den die Medica auf die Wunde presste, hatte sie die Blutung unter Kontrolle gebracht. Einen der Novizen wies sie an den Arm mit einem weiteren Verband zu umwickeln und dann fest zuzuschnüren, damit der Blutfluss für einen Moment unterbrochen wurde. Hätte Ed etwas Eis zur Hand könnte sie auf diese eher brachiale Methode verzichten, aber im Augenblick blieb ihr nichts anderes übrig. Aber zumindest zeigte es seine Wirkung und das Blut ran nicht mehr in solchen Mengen wie zuvor aus der Wunde. Immer wieder überlegte Ed, wie sie den fehlenden Finger ersetzen könnte, aber es viel ihr keine Möglichkeit ein, deshalb entschloss sie sich am Ende die Wunde zu verschließen, auch auf die Gefahr hin, dass niemals wieder ein Finger an der Stelle war. Sie entfernte die blutgetränkten Verband und hielt ihr Hand über die offene Wunde. Gold schimmerndes Licht glänzte darunter und breitete sich in konzentrischen Kreis aus, woraufhin die Verletzung mit rapider Geschwindigkeit regenerierte. Neue Haut bildete sich und verschloss die Wunde. Dennoch sah es befremdlich aus, dass dort der Finger fehlte. Sicherlich hätte es schlimmer kommen können, trotzdem würde es eine Erinnerung für das restliche Leben sein.
    Da nun aber zumindest die heftigste Verletzung behandelt war wandte sich Ed den restlichen Dingen zu. Hier und da waren einige Prellungen, aber offenbar waren sie nicht erst vorhin entstanden. Kurz in das Laboratorium geeilt, kam die Medica mit zwei Phiolen wieder und flößte sie dem Patienten ein. Sie sollten seinem Körper ein wenig im Heilungsprozess unterstützen und unter anderem auch den Kopfschmerzen vorbeugen, die eine Bekanntschaft des Kopfes mit der Klostertür zwangsweise zur Folge hatte. Im großen und ganzen betrachtet hatte der Novize aber noch einmal Glück gehabt. Mit einigen Prellungen und einem verlorenen Finger davon zu kommen war bei einem Teleportunfall fast wünschenswert. Nicht auszumalen, wenn Beine oder Arme, vielleicht der Kopf, wenn nicht gar der ganze Körper verloren ginge. Die Medica säuberte ihren Patienten vom Blut und bat die Novizen darum die gebrachten Tücher und Verbände gründlich zu säubern. Nun war es an der Reihe den Novizen aus seiner Ohnmacht zu holen und ihm den Verlust seines Fingers klar zu machen. Die zweite Phiole enthielt ein Mittel, das den Geist anregte. Es dauerte nicht lange, bis der Novize sich regte und langsam wieder zu sich kam.

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    Ritter
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    Andreas ist offline
    Grübelnd saß Andreas über das Buch gebeugt, dass Tinquilius ihm gegeben hatte. Die Aufgabe, die ihm der Priester gegeben hatte, schien dem Hohen Feuermagier alles andere als leicht. Natürlich war es nicht sonderlich schwer den Trank nach dem Rezept, das im Buch stand, zu brauen, aber seine Aufgabe war komplizierter, viel komplizierter.
    Zuerst hatte Andreas daran gedacht den Trank zu verdünnen, denn wenn er den Trank mit genügend Wasser vermengen würde, würde er sich nicht mehr so stark auf den Körper auswirken. Wahrscheinlich würden nicht alle Muskeln erschlaffen. Aber dies war keine Lösung für die Aufgabe, die ihm Tniquilius gegeben hatte. Die Lösung musste die Beimengung verschiedener Kräuter in den Trank sein. Auf der Suche nach Anregungen holte sich Andreas daher, das Kräuterbuch, welches sein Lehrer ihm zusätzlich gegeben hatte und öffnete es. Langsam überflog er die ersten Seiten, auf der Suche nach einem Kraut, das ihm helfen konnte, doch war seine Mühe vergebens. Er fand keinen Anhaltspunkt für die Lösung seiner Aufgabe.
    Nachdem er fast die Hälfte des Buches durchgesehen hatte legte Andreas es seufzend beiseite und griff nach dem Rezept. Vielleicht war es einfacher, wenn er zuerst den Trank selbst herstellte. Möglicherweise kamen ihm dabei neue Ideen. Langsam las er die Rezeptur durch und suchte sich die Kräuter, die er dafür brauchte. Es wurde ein recht ansehnlicher Haufen, der sich auf dem Alchemietisch ansammelte. Nachdem er alles zusammen hatte begann der Hohe Feuermagier damit die erste Zutat zuzubereiten. Dazu griff er nach einem kleinen Messer und schnitt die Alraunenwurzel in kleine Stücke, die er dann in ein warmes Wasserbad legte. Dabei griff er nach dem seltsamen Gerät, das Tinquilius ihm gegeben hatte. Er hatte es Taschenuhr genannt und es schien tatsächlich eine verkleinerte Form der Uhr zu sein, die seit einiger Zeit in einem der Türme der Klosterkathedrale zu sehen war. Allerdings konnte Andreas nicht ganz verstehen, wie die Gerätschaften, die ihm Turm untergebracht waren, auch in diese kleine Metallhülle passten. Um dies besser nachvollziehen zu könne beschloss er sobald wie möglich mit der Magierin Ed darüber zu sprechen und wenn möglich sich selbst ein solche Apparatur zu beschaffen.
    Langsam vollzog der kleinste Zeiger der Uhr seine Bahn um den Mittelpunkt der kreisförmigen, mit Zahlen beschrifteten, Scheibe und Andreas holte nachdem die angegebene Zeit um war die Alraunewurzelstücke aus dem Wasser und presste sie über einem kleinen Gefäß durch ein Tuch aus. Dann griff er nach den getrockneten Blüten von Ringelblumen und zerstieß sie in einem Mörser. Anschließend vermengte er das feine Pulver mit dem Sud der Alraunenwurzeln. Nachdem die Flüssigkeit die im Rezept beschriebene gelb- braune Farbe angenommen hatte zog sich der Hohe Feuermagier das Pergament mit der Rezeptur noch einmal heran und studierte die folgenden Anweisungen. Dann griff er in schneller Folge nach weiteren Zutaten, die in die Flüssigkeit warf.
    Nachdem dies geschafft war stand Andreas für einen Augenblick auf und ging ein paar Schritte, um seine langsam steif werdenden Glieder zu strecken. Dann entzündete er mit einem kleinen Feuerpfeil ein kleines Feuer und erhitzte die Mischung aus verschiedenen Kräutern, die er zuvor zusammen gemischt hatte. Dies würde einer der langwierigsten Prozesse der Herstellung des Trankes werden. Und danach musste das Ergebnis auch noch mindestens zwei Mal destilliert werden, um einen vernünftigen Trank zu erhalten. Das schlimmste jedoch war, das er während er das Zwischenprodukt erhitzte sich mit nichts anderem beschäftigen konnte, da er verhindern musste, dass die Temperatur zu hoch wurde. Deshalb rührte er die trübe Flüssigkeit, die inzwischen eine bräunliche Färbung angenommen hatte, ständig um. Auch als sich die Tür öffnete blickte er nur kurz hoch und nickte seinem Lehrer und Freund Tinquilius zu Begrüßung nur kurz zu. Der Priester ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und trat an den Tisch heran und betrachtete die Flüssigkeit, die Andreas erhitzte.
    Kommst du zurecht?
    Ich denke schon. Aber es wird noch einige Zeit dauern. Übrigens ein wirkliche sonderbares Gerät, diese Taschenuhr.

    Tinquilius nickte bestätigend und zog sich einen Schritt zurück, um seinem Schüler genug Platz zu geben.

  17. Beiträge anzeigen #97
    Ritter Avatar von Bernado
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    Bernado ist offline
    Die Dunkelheit lichtete sich, als Bernado langsam seine Augen wieder öffnete. Irgendetwas war passiet, doch er wusste nichtmehr was. Er hatte Schmerzen gehabt, doch die waren nun vorbei oder für den verwirrten Novizen nicht zu bemerken. Die vergangenheit war von einem undurchdringlichen Schleier umgeben, die Gegenwart war also das nächste, wovon es wünschenswert war mehr zu erfahren. Der Barde lag in einem Raum, den er nicht kannte oder nur noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Der Mann selbst lag auf einem Tisch, einem ein wenig bettähnlichen Tisch, umgeben war er von Schränken, einigen Werkzeugen, deren Bedeutung er nicht kannte, natürlich Mauern, aber auch anderen Menschen. ein paar Novizen nach der Kleidung zu urteilen, also ihm gleichgestellte, aber auch einem Magier, nein einer Magierin. Soweit so gut, bisher hatte er nichts schlimmes an seiner Situation erkannt. Aber trotzdem irgendetwas war befremdlich, er wusste jedoch bei Innos nciht was. Die Umgebung schien ihm nicht feindlich gesonnen zu sein, war also etwas mit ihm selbst nicht in Ordnung? Wie als wäre in seinen Gedanken gelesen worden erklärte die Magierin: "Du hattest einen Unfall." Ein Unfall? War das das befremdliche? "Dabei ist dir etwas verloren gegangen, dein kleiner Finger." Das war zwar eine sehr schlechte Nachricht, Bernado erschrak auch und japste nach Luft, aber es erklärte wenigsens, was ihm befremdlich vorgekommen war.

    Ruckartig setzte Bernado sich auf. Vor irgendetwas anderem verglich er seine Hände. Tatsächlich, der linken fehlte der kleine Finger. "Immerhin nicht der Daumen.", beruhigte der Barde sich. Er schloss seine Hand, öffnete sich wieder, schloss sie abermals. Es fühlte sich schonbefremdlich an mit einem Finger weniger. Nun griff Bernado sich alles mögliche. Die Finger seiner anderen Hand, die gesamte andere Hand, seinen Arm. Auch hier fehlte irgendwas, der Halt war nichtmehr ganz so gut, aber wenigstens konnte er greifen. Er war also noch ganz glimpflich davongekommen. "Du gewöhnst dich noch daran, hier ist deine Rune, ich gehe nun wieder.", meinte dir Magierin und drückte dem Barden den magischen Stein in die Hand, die Rechte. Während die Frau davon schritt rief ihr Bernado noch ein "Danke!" hinterher, wofür wusste er nicht, aber er fand einen Dank dennoch angebracht. War sie außer Sichtweite griff er noch einige Male, diesmal um seine Rune, dann stand er auf und machte sich auf zu seinem Gemach, den Schock wollte er ersteinmal ausschlafen, den Schock der sich auchnoch dadurch zeigte, dass er auf dem Weg ununterbrochen seine Hand öffnete und wieder schloss. Selbst in seiner Kammer, beim Einschlafen nahm er alles mögliche in dei Hand, er konnte es imer noch nicht vollständig fassen.

  18. Beiträge anzeigen #98
    Deus Avatar von Schattengreif
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    Schattengreif ist offline
    Schlagartig schreckte Schattengreif aus dem Schlaf. Um ihn hasteten Gestalten und trugen einen regungslosen Mann mit sich, ob tot oder nur ohnmächtig war nicht zu erkennen. Sie bahrten ihn wohl im Krankensaal auf, denn dessen Torflügel wurden in der Hast laut krachend aufgestoßen. Die Leute verschwanden im Inneren und es war nichts mehr von ihnen zu sehen.
    Gleich darauf kam vom Tor ein anderer Magier oder eine Magierin herbeigeeilt, wer war in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Wieder wurde das Tor geöffnet und bis auf einen Spalt geschlossen. Den Geräuschen dahinter zu urteilen herrschte hektische Betriebsamkeit, anscheinend hatte es einen schwereren Unfall gegeben...
    "Was ist da los?", fragte Schattengreif einen Novizen, der neben ihm aus seinem Zimmer getreten war, ebenfalls durch den Lärm geweckt. Offenbar stand er nun schon eine ganze Weile da.
    "Ich weiß nicht.", war die Antwort. "Ich habe auch nur wenige Augenblicke länger zugesehen."
    Ein Feuermagier trat mit verschränkten Armen hinter ihnen aus der Finsternis. "Geht wieder schlafen.", sagte er. "Es gab einen Zwischenfall, nichts was euch die Nacht kosten wird."
    "Aber was..."
    "Geht wieder schlafen."
    Erhabenen Schrittes ging der Erwählte von dannen, aber erst nachdem er seinen Worten mit einem strengen Blick den gebührenden Ausdruck verliehen hatte.
    Das Geräusch einer zufallenden Türe bedeutete Schattengreif, dass er wieder alleine war. Fest angelehnt schaute er noch eine Weile ob sich etwas bedeutendes tat, nach einigen ereignislosen Augenblicken wurden ihm die Augenlieder jedoch wieder schwerer.
    Langsam sackte sein Kopf auf die Schulter und seine Finger, die sich unbewusst ins Gras gekrallt hatten, entspannten sich. Tiefe ruhige Atemzüge führten eine ungestörte Nachtruhe ein.

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ritter
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    Andreas ist offline
    Die zuckende Flamme wurde kleiner und verlosch schließlich. Aufatmend nahm Andreas die Schale von dem kleinen Gestell aus Eisen und stellte sie zur Seite. Endlich war diese Phase vorbei. Jetzt musste die Flüssigkeit auskühlen und dann konnte er mit dem destillieren anfangen. Die Zeit, die ihm nun zur Verfügung stand wollte der Hohe Feuermagier dadurch nutzen, dass er sich noch einmal mit dem Kräuterbuch beschäftigte, um seine Aufgabe lösen zu können. Da das Licht, welches von den Fackeln im Raum ausging, ihm nicht reichte beschwor Andreas mit einer kurzen Handbewegung eine Lichtkugel herauf, die schräg vor ihm in der Luft schwebte und die Umgebung genug beleuchtete, um gut die kleine Schrift in dem dicken Kräuterbuch zu lesen.
    Diesmal deutlich langsamer als beim letzten Mal blätterte der Hohe Feuermagier die Seiten durch und blieb an einem vielversprechendem Absatz hängen.
    ... Diese Kräuter stimulieren die Bewegungen eines Menschen auf das höchst Seltsame. Arme und Beine bewegen sich in zuckenden Bewegungen, zugleich stößt der Trinkende hohe quietschende Laute aus. Item wird dieser Trank auch als Goblintrank bezeichnet ...
    Bei dem Gedanken daran, was passieren würde, wenn irgendjemand diesen Trank zu sich nehmen würde musste Andreas unwillkürlich grinsen. Während er diese Vorstellung auskostete kam ihm ein neuer Gedanke. In gewisser Weisewürde die Kombination dieses Trankes mit Tinquilius Muskeltrank die Lösung seiner Aufgabe sein. Jedenfalls fast. Tinquilius würde die Aufgabe bestimmt nicht als gelöst betrachten, wenn seine Gliedmaßen unkontrolliert herumzuckten, ohne dass er darüber Kontrolle hatte. Aber vielleicht gelang es ihm ja die Wirkung des Goblintrankes abzuschwächen und das Quietschen auszuschalten. Wenn ihm das gelang sollte er die Aufgabe gelöst haben. Erfüllt von neuer Energie blätterte Andreas weiter durch das Buch, um zu erforschen, ob seine Idee umsetzbar sei.

    Nach fast einer Stunde hatte er alles was er brauchte, um seine Idee umzusetzen. In der Zwischenzeit war auch der Trank weit genug abgekühlt, um weiter bearbeitet zu werden. Nach wenigen Minuten waren auch die letzten Zutaten beigefügt. Mit sicherer Hand fügte Andreas anschließend noch ein bisschen Opium zu und goss die Flüssigkeit, dann in den Destillierapparat. Wieder entzündete er mit einem Feuerpfeil eine kleine Flamme und erwärmte die Flüssigkeit. Gleichzeitig griff er wieder nach der Taschenuhr, die Tinquilus ihm dagelassen hatte und blickte kurz auf die Stellung der Uhrzeiger. Dann begann er damit den Goblintrank herzustellen. Im Vergleich zu dem Trank, den er vorher gebraut hatte, war dieser geradezu einfach und simpel herzustellen. Das einzige Problem waren die ungewöhnlichen Kräuter, die im Trank Anwendung fanden, aber glücklicherweise hatte alle Kräuter, die er brauchte in Tinquilius Sachen finden können. Während er die Kräuter klein schnitt warf er immer wieder einen wachsamen Blick auf den Destillierapparat, da er auf die Temperatur des Gebräus achten musste. Als die Flüssigkeit langsam begann zu sieden löschte er die Flamme unter dem Apparat und benutzte zur weiteren Erwärmung stattdessen einen Feuerball. Schon während seiner ersten Ausbildung bei Tinquilius hatte gelernt, dass er die Temperatur so viel besser unter Kontrolle hatte. Mit einem Blick auf die Menge der Flüssigkeit erkannte Andreas, dass es noch einige Zeit dauern würde, bis er fertig sein würde.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Waldläufer Avatar von Ringmagier
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    Ringmagier ist offline
    Langsamen Schrittes betrat der alte Magier das Kloster der Innosmagier. Er hatte eine lange Reise hinter sich, war erschöpft und müde. Doch diese Reise sollte nicht umsonst sein, denn eines der Mitglieder des Bundes hatte ihm eine Nachricht zukommen lassen.
    Er interessierte sich nicht für die Feuermagier, die ein oder zweimal seinen Weg kreuzten, ebenso wenig sie sich für ihn. Er war in ihren Augen ein alter, gebrechlicher Mann, der keinerlei Gefahr für die Gemeinschaft darstellte. Wie weit sie doch von der Wahrheit entfernt lagen, dachte er schmunzelnd.
    Er begab sich über den Hof des Klosters und setzte sich am Ende dessen auf eine Bank. Die Sonne war schon aufgegangen, doch es herrschte noch Dämmerlicht, schließlich war es noch recht früh am Morgen. Wo sich die gesuchte Person befinden würde? Normalerweise sollte es nicht allzu schwer sein, diese zu finden, schließlich gehörte sie nicht dem Orden, sondern dem Bund an. Doch war es fraglich, ob er sie am frühen Morgen finden könnte.
    Aus einer der Kammern auf der anderen Seite trat eine Gestalt, gekleidet in die Roben der Adepten. Doch es war nicht das typische Rot der Innosdiener, das den Körper des Mannes schmückte, sondern das tiefe blau der Diener Adanos’. Wenn man vom Teufel sprach.
    Schnell stand er auf und eilte schnellen Schrittes über den Hof. Der Adept beachtete den alten Mann zuerst gar nicht, war sich des Glückes, das er empfangen sollte nicht gewahr. Als er sich jedoch so weit genähert hatte, dass der andere ihn beachtete, wurde er langsamer.
    „Magie zu ehren“, sprach der Ringmagier. „Wie ich sehe, bist du kein Mitglied des Ordens Innos’. Ist dein Name zufällig Xadoran?“
    Der Adept schaute ihn fassungslos an. Woher wusste dieser alte Mann seinen Namen? Nach einem Moment des Zögerns nickte dieser jedoch. Der Ringmagier wies den Adepten an, ihm ein paar Schritte zu folgen.
    „Wie ich vernommen habe, kennst du den Priester Tinquilius?“ Ein zögerliches Nicken des Adepten folgte. „Und ich erfuhr weiterhin, dass er dir, wie soll ich sagen, etwas anvertraut hat, das ein wichtiges Geheimnis ist.“ Dieses Mal rührte sich der Adept nicht, er kramte in seiner Tasche und zog ein Stück Papier heraus. Der Ringmagier ließ an seiner rechten Hand den Ärmel hinaufgleiten und spielte ganz nebenbei mit seinem Aquamarinring, was dem Adepten sofort aufgefallen sein musste.
    „Gib mir diesen Brief“, meinte der Ringmagier und Xadoran tat, wie ihm geheißen. „Nun gut, junger Xadoran, ich denke, dass ich etwas für dich habe.“
    Der Ringmagier vergrößerte den Abstand zwischen ihnen und den anderen Menschen auf dem Hof. Keiner durfte diesem Gespräch lauschen, es wäre viel zu gefährlich.
    „Tinquilius hat mich bereits informiert, ich nehme den Brief nur, damit er nicht in die falschen Hände gerät. Aber dies hier“, meinte der Ringmagier und kramte ein Tuch hervor, das in der Mitte dicker war, „ist für dich.“
    Der Adept nahm es entgegen und öffnete langsam das Tuch. Inmitten dessen befand sich ein einzelner Ring, gefertigt aus einem Aquamarinstein, dem Zeichen des Ringes.
    „Nun bist du offiziell ein Mitglied“, flüsterte der alte Mann weiter und ließ dabei für ein Moment ein Lächeln zu. „Doch ich hoffe, das dich Tinquilius über deine Pflichten aufgeklärt hat.“
    Nun sehrerfreut nickte der Adept, betrachtete aber immer wieder den Ring. „Darf ich wissen, wie euer Name ist?“
    Der Ringmagier lächelte. „Namen tun nichts zur Sache. Wenn du mich brauchst, wirst du einen Weg wissen, mich dies wissen zu lassen. Und mit diesem Zeichen, kannst du ohne Probleme die anderen Mitglieder des Ringes erkennen und dich ihnen zu erkennen geben.“
    Der Ringmagier schritt mit Xadoran in Richtung einer der Gästekammern, berichtete ihm dabei von der schwarzen Hand, die den tiefschwarzen Onyx als Erkennungszeichen hatte. „Sei auf der Hut, junger Bruder“, flüsterte der Ringmagier abschließend und betrat die Kammer. „Es wird immer jemanden geben, der dem Ring treu ist und dir helfen kann. Für Adanos!“
    Damit verschwand der Ringmagier in der Gästekammer und ließ den neuen Bruder draußen alleine stehen. Das Oberhaupt des Ringes, wenn man ihn so bezeichnen wollte, hatte sich ein wenig Schlaf verdient, nun nachdem ein Neuer seinen Weg in den Ring gefunden hatte.

    Tinquilius

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