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Die Fackel war erloschen, nur mehr die Sterne leuchteten der kleinen Gruppe aus dem Sumpf den Weg über das Weidenplateau, bis sie irgendwann auf einen Palisadenwall stießen. Das musste das Lager der Gardisten und der Söldner sein - und irgendwo dort waren auch ihre Glaubensbrüder. Und noch etwas gab es über das Lager zu berichten: Irgendjemand hatte dort geschrieen.
Von außerhalb konnte man Geräusche hören: Geräusche von Soldaten, die sich für den Kampf bereit machten. Waren die Orcs etwa schon vor den Toren auf der anderen Seite? Marty machte sich auf das Schlimmste gefasst, es blieb keine Zeit mehr, um sich auf eine Schlacht vorzubereiten. Nachdem die Gruppe in das Lager eingedrungen war, suchten sie nur nach ihren Glaubensbrüdern, damit sie eine geschlossene Einheit bilden konnten. Die anderen Sumpfler waren schnell am Rande gefunden, sie hatten sogar schon zwei Schlachtreihen gebildet, in welche sich die Eingetroffenen nahtlos einreihten. Just zu diesem Zeitpunkt verlor Marty den Baal aus den Augen. Es blieb nur abzuwarten, wie es nun weiterging...
Nic
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Sie waren endlich angekommen und bei weitem gerade rechtzeitig. Das gesamte Lager machte sich kampfbereit, die Orks schienen einen Angriff zu starten. Ein wildes Durcheinander entstand und Cerberus verlor seine Gruppe aus den Augen, bei all den Leuten, die nun hektisch versuchten, ihren Platz einzunehmen, so wie er auch…
“Nic?!“ stammelte der Geistliche, der seinen alten Freund weit vorne zwischen all den anderen Templern entdeckte.
“NIC!“ rief Cerberus und zwängte sich durch die Menschenmassen. Er zog sein Schwert und sprach ein Stoßgebet an den Schläfer, während er sich zu den Reihen seiner Glaubensbrüder durchrang. Er konnte nicht erkennen, ob schon einige Orks vorgestoßen waren, doch sicher war sicher.
Langsam rückten die geschlossenen Reihen von Templern näher und als er sich schließlich durchgekämpft hatte, nahm auch er seinen Platz in der Schlachtlinie ein, neben Nic.
“Lange nicht mehr gesehen, alter Freund. Der Schläfer möge über dich wachen“ sprach der Geistliche, klopfte dem hohen Templer auf die Schulter und richtete seinen Blick nach vorne.
“Wie in alten Zeiten“
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Altzeitliche Gefühle sprossen im Körper des Statthalters auf, die ihn an den Orkangriff vor zwei Jahren erinnerten. Damals war er noch jung gewesen und hatte nicht viel ausrichten können mit seinem Schwert. Ob sich die jetzige Situation von der damaligen unterschied, würde man erst zu späterer Stunden sehen.
Das Lager um ihn herum war schon längst in Bewegung geraten, nachdem eine Stimme aus dem Lager der Untergebenen Taeris’ auch seinen Weg bis in die Ohren der Soldaten gefunden hatte. Besonders die dabei mitklingende Nachricht eines Angriffs war für all jene von Bedeutung, die sich der Gefahr beinahe unmittelbar gewahr wurden und sich zu rüsten begannen.
Ferox hatte, wie offenbar einige Andere ebenso, die Gewohnheit, im Schlachtengebiet stets seine Rüstung zu tragen, um im Angriffsfalle unmittelbar bereit zu sein.
Die Templer waren schon längst auf den Beinen und bewegten sich eilig auf die sich aufbauende Orkgarnison zu, als auch die ersten Feuerstreiter aufbrachen, die in ihrem Herzen die lodernde Flamme Innos’ spüren konnten.
So wie Ferox, der seinerseits gen Himmel blickte und einen Moment lang lächelnd die Stern betrachte. Keine Wolken, dachte er nur, in seine Erinnerung die romantische Vorstellung mit sich tragend, große Schlachten fänden stets bei Dunkelheit und Regen statt. Nun hatte ihnen Innos’ wenigstens die Dunkelheit überlassen und des Paladins Helm fand auf seinen Kopf, bevor er den Zweihänder vom Rücken zog und das blau seines Mantels durch die Nacht flattern ließ.
Ein Stoßgebet an Innos’ folgte einem Solchen an den Wassergott, dessen Ring seinen Finger zierte. Neben ihm liefen andere Krieger, die allesamt zu Freunden geschweißt wurden. Egal ob Söldner, Templer oder Gardist. Allesamt waren sie Brüder. - Wenigstens in diesem Krieg. Resignierend gedachte Ferox daran, wie es wohl hinterher wieder aussehen und alles in den Ursprungszustand zurückfallen würde.
Das Gefecht begann und Silberschatten durchzuckten die Nacht.
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Verdutzt ließ Stoffel den Stengel Sumpfkraut fallen, griff in der selben Bewegung zum ersten Wurfmesser und ließ sich zu Boden fallen um seine Silhouette von dem Licht des Vollmondes abzuschirmen und sich den herannahenden Orks zumindest nicht sofort zu offenbaren. Wenn sie ihn nicht ohnehin schon bemerkt hatten, denn der Schrei hatte verdammt nahe geklungen.
Es währte nicht lange, unscharfe Schemen schälten sich rund zwanzig Meter vor ihm aus dem Schatten des Bergfußes. Gewaltige Schemen, zu groß für einfache Orkspäher. Menschen waren von vornherein ausgeschlossen. Was bei Beliar hatte den Söldner auch bewogen, sich so in Sicherheit zu wiegen, dass er das mittlerweile befestigte Lager der Lees einfach verließ? Mindestens ein Dutzend der grauen Riesen kristallisierte sich allmählich vor ihm aus den Schatten heraus, doch war der Schürferboss wie festgefroren. Wo sollte er auch hin? Zur rechten hatte er den Fluss, direkt hinter sich einen Baum und links lagen nur die nicht einmal durch behelfsmäßige Palisaden geschützten Zelte der Gardler, sicher kein Ort der sich bei einem Überraschungsangriff der Orks lange halten ließ. Und Stoffel wollte ganz gewiss nicht Zeit und Leben damit verschwenden oder riskieren, den Rotröcken bei einem derart sinnlosen Unterfangen behilflich zu sein. Blieb nur der Fluss, um wieder zu den Söldnern zurückzukommen.
Dem aufkommenden abstoßenden Geruch nach waren es nur noch wenige Schritt, die den ersten Ork von ihm trennten, doch Waffengeklirre und allgemein im Lager ausbrechende Alarmrufe ließen die scheinbar gepanzerten in ihrem zumindest noch bemüht vorsichtigem Annähern innehalten und nun in den gewohnten, gröhlenden Angriff übergehen.
Diesen Moment nutzte der Söldner um aufzuspringen bevor er überrannt wurde. Pfeifend durchschnitt das geschleuderte Wurfmesser die Luft, reflektierte kurz das auftreffende Licht des Vollmondes, doch bevor Stoffel verfolgen konnte ob es ein Ziel traf sprang er auch schon zur Rechten. Der kurze Blick auf die anstürmenden Widersacher, der ihm gezeigt hatte, dass sie es mit einer nicht gerade kleinen Zahl schwarz gepanzerter Elitekrieger zu tun hatten, hatte ihm auch schon gereicht. Und wenn zwölf oder mehr davon auf ihn zukamen, ein gutes Stück fernab jeglicher Unterstützung war selbst Wasser als Rettung vorzuziehen.
Mit einem viel zu lauten Platschen schlug der Krieger im Fluß auf. Selbiger war an dieser Stelle unglücklicherweise tiefer als Mannshöhe, und mangels Erwartung hätten Waffen und Kettenhemd ihn beinahe nach unten gerissen, doch fing er sich nach einem Augenblick wieder und kraulte unter wütenden Grunzern der Orks Stromabwärts in Richtung des Lagers.
Ungefähr auf der Höhe der Brücke, als er gerade versuchte ans Ufer zu kommen packte ihn eine Hand am ausgestreckten Arm und zog ihn auf das befestigte Land.
„Was machst du da, stand das jährliche Bad wieder mal an?“
Das Brummen, dem man das Schmunzeln fast schon anhörte und nur Waylander gehören konnte ging zum Ende hin fast im just aufkommenden Gebrüll der menschlichen Krieger unter, die den Orks entgegenströmten.
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»Ja, wie in alten Zeiten«, sprach der Templer nickend und zugleich freudig über das Auftauchen seines Freundes - seines ersten Freundes, den er damals in der Bruderschaft gefunden hatte. Eine alte Freundschaft, die sich mit der Zeit etwas aus den Augen verloren hatte: Der eine hatte den Weg der Magie eingeschlagen, der andere den Weg des Kampfes; der eine lebte in der heiligen Pyramide, der andere irgendwo im zivilisierten Teil des Sumpfes; sie sahen sich schon alleine wegen ihres Wohnortes innerhalb des Pyramidentales, die so weit entfernt lagen, nicht mehr oft genug. Das sollte geändert werden, zumindest für diese eine Nacht würden die alten Zeiten wieder aufleben - für die Schlacht Mensch gegen Orc würde ihre Freundschaft erneut unter Beweis gestellt werden und sie würde wieder unzerbrechlich allen Gefahren trotzen.
So rückte die Schlachtformation der Templer stetig voran; während ihres Marsches ertönte aus jedem einzelnen Munde ein Gebet an den Schläfer, welches sich zu einem Chor konzentrierte. Einige schienen durch das Auftauchen eines der ehrwürdigen Gurus einen neuen Kampfesmut und auch neue Kampfeslust gewonnen zu haben. So rückten sie stetig weiter vor, den Orcs, dem Kampfe entgegen, stets geschlossen, stets in Formation. Doch schließlich wandte sich Nic an seinen Freund.
»Dann pwn0rn wir die SuxX0r mal, wa'?«
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"Wie denn, wo denn, was denn?!", verwirrt, und auch wenig ängstlich, schreckte die Rothaarige hoch und blinzelte in die Dunkelheit. Sie konnte nicht viel erkennen, aber genug um zu wissen, dass die Templer sich nicht zum Bolonese tanzen aufstellten... "Die Russen kommen !" Mit einer schnellen Bewegung sprang Scarlett, packte ihren Bogen und wollte schon mit einem Kampfesschrei zur vordersten Front losprechen und dem nächst besten der Saupfköpfe die Wangen durchbohrt hätte, damit ihm jedes Getränk aus der Wange floß - doch! Waren diese Leutchen ein bloßes Hirngespinnst der Rothaarige und waren vielmehr die armen, unschuldigen, Gänseblümchen mampfenden Orks die zu Unrecht ihre Feinde - denn was hatten diese knuffigen, kleinen Männchen denn schon Schlimmes gemacht, dass man mit einer ganzen Armee auf sie lospreschten und kaputt hauten, was es zu hauen gab. "Orks haben doch schließlich auch Gefühle.. und sie wollen doch nur ein paar Gänseblümchen, um ihre Kinder über den Winter zu bringen.." - doch ach ! Stand die Rothaarige in dem Dienst des Schläfers und indirekt indem ihres Templerführers (wobei sie sich nicht vorstellen wollte, was er i dieser Position tatsächlich von ihr, als höchst wahrscheinlich einzige Templerin, verlangen mochte... nein nein, bloß nicht weiterdenken!) und musste auf sein Geheiß hin Orks hauen - und seinem Befehl konnte und durfte sie sich ja nicht widersetzen, also hört auf mit euren dreckigen Fingern, die was-weiß-ich-wo schon überall gesteckt haben mochten, und hört auf hinter ihrem Rücken sie pöhse, pöhse Orkschlächterin zu nennen, sie konnte nix dafür!! Jaa, seht ihr, geht doch.. warum nicht gleich so? Menschen, immer so furchtbar anstrengend!
Aber was war das? Wie auf Kommando versanken etliche Templer in ein tiefes Gebet - ein Brauch, der vor jeder großen Schlacht vollzogen wurde? Oder ein weiteres Mysterium in den unzählige Mysterien um das Sumpflager, dere Hierachie, Welteroberugsplänen und Innerleben (und die damit verbundenen Orgien!) der Pyramide. Doch würde Scarlett nicht Scarlett heißen, wenn sie nicht jedes einzelne Mysterium würde löse können - und jetzt, als Mitglied der heiligen.. blabla, Bundschaft der Templer, sollte es für sein kein Problem darstellen, hinter die Kulissen zu gucken! "Und das werde ich oh ja!", mit einem entschlossenen Nicken fing die Rotharige schließlich auch an zu beten - teils, um nicht noch mehr aufzufallen als sie schon tat und teils um irgendeinen Geheimnis auf die Schliche zu kommen. Scarlett, die Ermittlerin war wieder unterwegs!
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Ja, endlich ein Bier, ein schönes kühles Bier und ein ordentlicher Wildbraten… doch daraus wurde nichts. Gerade als sich Waylander sich an die gedeckte Tafel setzen wollte, schrie jemand wie am Spieß und der Söldner erwachte. Er teilte sich zusammen mit drei anderen eines der Zelte. Er kannte keinen von ihnen, doch er war sich sicher, dass er sie in freier Wildbahn am Geruch erkennen würde.
Plötzlich herrschte Hektik. Irgendwer bellte Befehle, Waylander stand auf, packte seinen Waffengurt und verließ das Zelt. Sich den Schlaf aus den Augen reibend, betrachtete er die Szenerie. Er konnte nichts erkennen. Irgendwie liefen hier alle hektisch durcheinander. Er sah einige bekannte Gesichter und meinte zu sehen, wie Claw in einem rosa Nachthemd irgendwo hin lief. Doch er schob es auf die Müdigkeit. „Wasn los?“, murmelte er immer noch nicht ganz wach. „Die Orks greifen an“, schrie ihm einer entgegen, der nur wenige Zentimeter von Waylander weg stand. Das machte wach. „Wie, was?“, der Söldner wirkte ungläubig, zog dann aber entschlossen sein Schwert. „Ich hab den Scheiß hier doch nicht aufgebaut, um ihn mir von den Grünfellen jetzt wieder abreißen zu lassen.“ Mit diesen Worten stürmte er in Richtung der kleinen Brücke. Etwas planschte im Wasser, machte einen etwas unbeholfenen Eindruck. Ein Bandit zog seinen Bogen und zielte auf das Ding im Wasser. Waylander gebot ihm Einhalt. „Lass, dass ist ein Mensch“, er beugte sich hinunter und im fahlen Licht des silbrigen Mondes erkannte er Stoffel.
Er half ihm aus dem Wasser und lief dann mit den anderen Kriegern in Richtung der angreifenden Grünfelle. Das schmatzende Geräusch neben ihm verriet dem Söldner, dass der nasse Schürferboss gleich neben ihm marschierte.
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Endlich war es Nacht. Und endlich gestatteten es die Söldner, dass die Arbeiten an dem Pallisadenzaun für heute beendet werden durften. Lazio war von Waylander als einer von vier Gruppenführern eingeteilt worden. Ihm unterstanden 2 Tagelöhner und 4 Schürfer, die der Khoriner nach Herzenslust anweisen konnte, wobei er allerdings nicht vergessen durfte, auch selbst Hand anzulegen. Von unbändiger Motivation konnte man zwar nicht gerade sprechen, aber der Khoriner hatte mittlerweile sehr gut verstanden, dass es wenig Sinn machte, sich den Anweisungen der höher gestellten Söldner zu entziehen oder gar zu widersetzen. Seine Ruhe hatte man nur, wenn man seine Arbeit zur allgemeinen Zufriedenheit verrichtete. Und damit diese Ruhe am Abend gewährleistet war, trieb Lazio seine Untergebenen bis zum Sonnenuntergang gnadenlos voran und schuftete selbst wie ein Besessener.
Und so kam es, dass Lazios Trupp bis zum Hereinbrechen der Nacht als einer der wenigen den Plänen entsprechend vorangekommen waren und mehrere Meter Graben ausgehoben und einen zwei Mann hohen Wall aus massiven Eichenholzstämmen errichtet hatten. Die Holzpflöcke wiederum hatten sie mit schweren Hanfseilen vertaut und eine Flüssigkeit aus konzentriertem Pech darüber gestrichen, damit die Seile nicht aufquollen, falls es beginnen würde zu regnen. Trotz all ihrer Mühen klafften zwischen den Holzverschlägen immer wieder meterweite Lücken, an denen noch keine Pallisaden errichtet waren und man ohne große Mühe hindurchspazieren konnte. Würden die Orks noch heute nacht einfallen, dann war alle Arbeit umsonst, denn der Wall war instabil und würde einknicken wie ein Streichholz, wenn die Grünpelze in all ihrer Urgewalt darüber herfielen. So konnte man nur hoffen und beten, dass sie den Pass nicht heute oder morgen überquerten.
Nun saßen "seine" Männer rings um das lodernde und subtil knisternde Feuer und tankten Kraft im Wein und einigen gebratenen Fleischkeulen. Lazio hielt sich etwas im Hintergrund, stand im Rücken der Arbeiter an eine der faustdicken Zeltstangen gelehnt, die knöcheltief in den Boden gehämmert worden waren, und sah in den wolkenlosen Nachthimmel. Auch er musste sich schleunigst von den Strapazen des heutigen Tages regenerieren, morgen mussten sie schon in aller Früh ihre Tätigkeit fortsetzen und den Wall restlos fertigstellen, und obwohl sie ihren Teil der Arbeit erledigt hatten würden sie doch mit anpacken müssen, um alles schnellstmöglich zu vollenden. Jedoch lies die schwül-feuchte Nachtluft, die der des heißen Nachmittages aufs letzte Fitzelchen glich, noch nicht zu, dass man den Schlaf der Gerechten fand.
Erstaunlicherweise waren seine Jungs dort an der Feuerstelle trotz der Schwerstarbeit, die sie zu verrichten hatten, noch recht guter Dinge. Es wurde gelacht, geplauscht und musiziert. Der Khoriner hätte sich gern zu ihnen gesellt, doch war ihm momentan nicht nach Unterhaltung. Er kehrte lieber in sich und genoss den Abend für sich allein, schweigend und ohne Alkohol, denn immerhin fiel ihm morgen die undankbare Aufgabe zu, die Kerle aus der Koje zu werfen, damit sie wieder ans Werk gehen konnten.
Gerade als er dabei war, sich die Flüche und Verwünschungen auszumalen, die ihm morgen entgegen geschmettert werden würden, vernahm er hinter sich Schritte und einen Fackelschein, der die Zeltplane zu seiner rechten matt erhellte. Als er seinen Kopf wendete, schaute er in ein ihm merkwürdiges vertrautes Gesicht. Auf den ersten Blick konnte er das Anlitz zwar noch nicht genau einordnen, dann allerdings kam die Erleuchtung. Khorinis. Das Attentat. Ferol. Genau, das musste er sein. Und wie zur Bestätigung hob der bärtige Mann die Hand und trat nah an Lazio heran.
"Grüß dich, Lazio. Lange nicht mehr gesehen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich ausgerechnet hier treffe."
Ferol wirkte redselig und im Gegensatz zu dem Khoriner nicht gerade erschöpft. Wahrscheinlich hatte diese faule Ratte alles andere gemacht, nur keinen Pallisadenpfahl angefasst, wahrscheinlich nicht mal angeschaut. Lazio schmunzelte süffisant und sah Ferol dann in die Augen, während er ihm freundlich die hand reichte.
"Unverhofft kommt oft, wie man so schön sagt. Wie ist es dir ergangen, Ferol? Ich habe dich ja auch seit der Flucht nicht mehr gesehen. Was dich hierher führt muss ich wohl kaum fragen. Bist du mit der Hauptarmee eingetroffen?"
Es freute den Schürfer ungemein, endlich mal wieder jemanden zu treffen, den er kannte. Waylander hatte ihn heute morgen ohne großen Aufhebens einfach mit in den Vortrupp gesteckt und mitgeschleift, als sich die beiden vor dem Haupthaus über den Weg gelaufen waren. Sein Gegenüber schien es da besser getroffen zu haben, denn wo bei Lazio raue und von der Arbeit geprägte Hände waren, war bei Ferol kein Fleckchen auf den Fingern zu erkennen.
"So ist es. General Taeris hat uns im Laufe des Tages auf das Plateau geführt, und als wir hier eintrafen, waren schon große Teile des Zauns errichtet. Und wie ich sehe, haben wir das unter anderem dir zu verdanken." Ferol grinste schelmisch und zwinkerte dem Schürfer herausfordernd zu.
"Das kann man wohl so sagen. Deiner Aussage nach scheinst du dich ja nicht gerade überarbeitet zu haben, du fauler Lump. Wofür bist du dann hier? Willst du dich mit Orktrophäen eindecken?"
Die Frage stellte der Khoriner halb im Spaß, halb im Ernst, denn eigentlich war es absurd, dass ein Schürfer auf Trophäenjagd war, aber einem Schlitzohr wie Ferol war sogar das zuzutrauen. Und als hätte der Schürfer Lazios Gedanken lesen können, äußerte er sogar ein solches Ziel.
"Nun ja, ich hatte nicht vor, mir meine Haut für Lee oder gar Onar von den Orks abziehen zu lassen. Von direkten Kämpfen kann also keine Rede sein, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten, bei solch einem Krieg an Beute zu kommen."
Geheimniskrämerei war ja sonst nicht Sache des Khoriner, das war eher etwas, das er gar nicht mochte, aber nach kurzem Überdenken verstand er genau, was Ferol meinte. Verschwörerisch nickte er dem Bärtigen zu.
"Ich sehe schon. Du verstehst genau was ich meine. Warte nur ab, bis sich die Armeen das erste Mal gegenseitig aufgerieben haben und sich die Leichen bis zum Horizont türmen. Dann schlägt meine große Stunde. Die Orks interessiert weder das Gold noch die Waffen, die ihre Feinde bei sich tragen..."
Dass er da vorher selbst noch nicht drauf gekommen war. Diese Idee war eigentlich mehr als genial. Wann sonst konnte man sich derart gefahrlos am Eigentum anderer, wohlgemerkt toter, Personen bereichern wie jetzt? Zu Hunderten würden Schürfer, Milizen, Banditen und Söldner bei diesem Krieg ihr Leben auf dem Schlachtfeld lassen, allesamt bestückt mit Rüstungen, Waffen und auch Gold. Und wen würde es interessieren, dass zwei Schürfer weniger im Lager waren, um sich der Verletzten anzunehmen? Genau, kein Schwein. Verächtlich spuckte Lazio aus und sah Ferol mit einem schäbigen Blitzen in den Augen an.
"Du wolltest doch gerade sagen...UNSERE große Stunde..."
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Die Überraschung war geglückt: die schwer gepanzerten Orks schafften es mühelos, die jämmerlichen Palisade des kleinen Menschenlagers einzureißen. Sie kamen auch noch weiter, doch schon bald stellten sich die ersten Elitekrieger der Menschen ihnen entgegen und hielten ihren Vormarsch auf. Es waren diese Menschen in Blechbüchsen, die mit den langen Schwertern oder die, die statt zu kämpfen seltsames Zeug brabbelten. Sie alle waren in der Lage, einen Elitekrieger zu besiegen - und es wurden immer mehr von ihnen. Die ersten von ihnen schafften es nur, die Orks aufzuhalten, doch kaum hatten sich die Menschen neu formiert, drängten sie die Elitekrieger zurück. Es waren zu viele, ein Sieg für die Orks war sehr unwahrscheinlich. Noch konnte Rukk sich zurückziehen, doch sollte er das tun? Er würde nicht noch mal die Chance für solch einen Angriff bekommen. Dennoch…auf Orkisch brüllte er: „Zieht euch geordnet auf den Pass zurück!“
Seine sehr gut ausgebildeten Krieger reagierten sofort und zogen sich einer nach dem anderen wieder zurück. Rukk befahl dem Späher, der ihn schon von den Menschen berichtet hatte, ins Minental zu eilen und neue Orks zur Verstärkung auf den Pass zu holen. Er selbst würde mit seiner Elite am Pass ausharren, Barrikaden bauen und die Menschen aufhalten. Sie hatten ihren Schrecken heute Nacht bekommen.
Rukk zog sich als letzter zurück. Einige Menschen setzen ihnen nach, andere schossen Pfeile. Doch nur die wenigsten durchbohrten die Rüstungen der Orks. Und selbst dann fiel ein Eliteork noch nicht zu Boden, sondern rannte weiter. Die Verluste waren auf orkischer Seite gering. Der Rückzug kam gerade noch rechtzeitig. Doch Rukk wusste, dass die Menschen nun nicht lange warten würden.
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“Allerdings“ erwiderte Cerberus und lächelte seinen alten Freund an. Sie nickten sich kurz zu, ehe sie sich wieder auf die bevorstehende Konfrontation mit den Truppen der Orks konzentrierten.
Cerberus betrachtete die Klinge seines Schwertes. Sie reflektierte nur schwach das fahle Licht des Mondes und im Schein der Fackeln konnte er sein verzerrtes Spiegelbild auf der Oberfläche erkennen. Sie schien nichts von ihrem einstigen Glanz verloren zu haben, ebenso wenig von ihrer Schärfe. Der Baal führte die Klinge an seine Stirn heran, senkte sein Haupt und schloss die Augen, um ein Gebet an den Schläfer zu sprechen, auf dass er seinen Streitern die nötige Kraft, um die Schlacht durchzustehen, sowie den Mut, um in seinem Namen wahrhaftige Heldentaten zu vollbringen, schenken möge.
“Der Schläfer erwache!“ rief der Geistliche, während die Templer um ihn herum einstimmten. Selbst die Schreinerin, Scarlett war ihr Name, wenn er sich recht erinnerte, befand sich in den Reihen der Krieger.
Vereinzelt gab es schon kleinere Kämpfe zwischen den menschlichen Streitern und den Orks, die vorerst bloß groteske, schemenhafte Umrisse in der Finsternis der Nacht waren.
Langsam aber kristallisierten sie sich heraus. Sie handelten sich um die Elite der orkischen Truppen. Weitaus größer, muskulöser und gefährlicher als eine gewöhnliche Grünhaut.
Die Paladine auf der Seite der Königstreuen, sowie Söldner und Templer, drängten allmählich die Orks zurück. Es schien, als ob diese Kreaturen bloß die Stärke der menschlichen Streitmacht auf die Probe stellen wollten. Doch hatten sie sich anscheinend zu früh dem Sieg nahe geglaubt. Mit vereinten Kräften gelang es, sie zum Rückzug zu zwingen.
Vorerst waren sie zwar überwältigt worden, doch würden sie wieder zurückkehren, jedoch in einer größeren Truppenstärke. Die nächste Angriffswelle der Grünhäute würde verheerender sein, weitaus verheerender…
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Weit nach Mitternacht war er vom Kampf Geschrei wachgeworden .Seine Schlimmsten Befürchtungen wurden war die Orks hatten das Lager angegriffen , Nicht Ihr lager aber das Lager der Söldner . Durch das Nächtliche Kampfgetümmel wachte das ganze Lager auf , es
herrschte rege Hektik . Nun war es egal auf welcher Seite am Stand ob man Söldner oder Gardist war, nun galt nur noch Sie waren alle Menschen und Hatten einen Gemeinsamen Feind. Er rannte den Paladine und anderen angehörigen der Miliz hinterher die Zum Lager der Söldner eilten .
Die Orks hatten die Barrikaden Überrannt und die Söldner in Ihrem Lager zum Kampf gestellt.Das die meisten Schliefen war und die Überraschung des Angriffes war ein Vorteil den die Orks ausnutzen. Aber es waren zum Glück unter weit unter Hundert Orks ,aber Elite Krieger. Nun da die Restlichen Krieger des Söldnerlager sich auch den Kampfstellten und eine nicht zu
unterschätzende Schar von Gardisten im Anmarsch war zogen die Orks sich ohne Größere Verluste zurück . Es gab verletzte ,dies war aber nicht das schlimmste ,nein das Sie wusten das wir da sind und uns den Vorteil eines Überraschungs Angriffs genommen haben. Das war es was so manchen Alten haudegen , nun am Erfolg unserer Mission schweifen Lies.Das Sie uns mit so
einer kleinen zahl von Krieger angreifen hatten , verwunderte allerdings viele . Und es bestärkte den General in seiner Entscheidung das weiterhin kein Feuer im Lager gemacht werden darf . So Könnten wir unsere Wahre Stärke und die Wirkliche Größe des Lagers bis zum Sonnen aufgang
geheim halten . Eine größere Truppe von Soldtaten ca 100 bis 150 man in den
Unterschiedlichsten Rängen packte noch in der Dunkelheit ihre Sachen zusammen und zogen sich zu Bengars hof zurück um sich hinter dem Haus und der Scheune zu verstecken . Dies war ein Guter sachzug so würde bei dem nun folgenden Sonnenaufgang ,das Lager kleiner wirken .
Und ein Ork Späher würde nicht ihre wahre Truppen stärke wissen . Die Sonne ging auf und man konnte endlich ganze die Verwüstungen sehen die ,die Orks hinterlassen hatten. Aber dies war nicht das Schlimmste ,nein die Männer hatte die Nacht nicht mehr geschlafen und diese
Ungeduld wie es nun weitergeht machte sie Mürbe . Er Schaute zum Pass hinüber über dem die Gerade aufgegange Sonne stand und wartete nun ab wie es weiter ging .
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Seit dem kleinen Angriff der Orks, auf ihr Lager, machte Martinos, kein Auge mehr zu, er saß die ganze Zeit hellwach da und starrte in die Dunkelheit.
Sie hatten es zwar schnell geschafft, die Orks wieder zurück zudrängen, doch wer wusste schon was diese Biester planten, viehleicht sammelten Sie sich schon für einen weiteren Angriff.
Sein Schwert hielt er die ganze Nacht, fest in der Hand. Zwar hatte er bei diesen Angriff sich einwenig im Hintergrund gehalten, doch wollte er bei der nächsten Schlacht nicht tatenlos zusehen.
Der Schlaf hatte Martinos doch besiegt und er schlief ein, wachte aber bei den ersten Sonnenstrahlen gleich wieder auf.
Schon früh am Morgen waren schon wieder einige Leute wach und bereiteten sich auf den bevorstehenden Tag vor.
Wen es heute zum Kampf kommt, ich bin bereit!
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Als Theolos aus der Stadt war, schaute nochmal aus seine Karte und Stellte fest das er an das Kloster Innos und an dem Tempel der Schwarzmagier jedoch wollte er den Tempel irgendwied umgehen anschließend musst er noch die Berge überqueren. Er schätzte das er etwa 4 Stunden brauchte damit er in Jharkendar ankäme. Wie in der Karte ging er zuerst zum Innos Kloster. Er merkte schnell das der Weg nicht ungefährlich war und deshalb ging er mit großer Vorsicht. Vor Luker oder anderen großen Tieren schleichte er sich durch, aber vor Savenger und Morlets lief er nicht weg sondern tötet sie. Er hatte oft glück das er keinem Rudel begenete sonst wäre jetzt nicht mehr am leben.
Am Innos Kloster angekommen schaute er wieder auf seiner Karte. Er musste durch das Sumpflager gehen um nicht am Tempel der Schwarzmagier zu laufen. Er ging den Weg zum Sumpflager der nicht so gefährlich war und deshalb er schnell vorbei war. Im Sumpflager angekommen machte er eine kleine Pause. Nachdem er wieder fit war ging seine Reise weiter. Er überquerte nun die Berge und ging richtung Tempel von Jahrkendar.
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Carras öffnete langsam die Augen und sah sich um.
Er selbst lag noch immer auf der Liege auf der er schon das letzte Mal erwacht war, das weiße Zelt wurde seitdem auch nicht dunkler und das Gesicht des Söldners zu seinen Füßen auch nicht. Von 1-2 Pickeln mal abgesehen.
"Na? Wieder wach?" meinte er schlicht und ergreifend woraufhin Carras nickte und sich schnell aufsetzte. Im Gegensatz zum letzten Mal fühlte er sich topfit.
"Meine Waffen." brummte der Hühe grimmig. Schon merkwürdig wenn ein Mann sich eher an seine Waffen als an seine Herkunft erinnerte...
Einen Moment lang sinnte er darüber nach an was er sich genau erinnerte, als ihm auch schon seine Waffen gereicht wurden.
"Danke"
"Bitsch´oen" mampfte ihm sein Gegenüber zu der herzhaft in einen Apfel biss.
"Wasn mit dir passiert?"
Gute Frage stellte er da.
"Wenn ich das mal wüsste.. ich erinner mich nur an nen paar wenige Sachen, die meisten davon verschwommen. Ich hoffe einfach mal ich erinnere mich sobald ich ne etwas längere Zeit wach bin"
Der Söldner nickte. "Dann vertret dir mal die Beine. Wenn du nicht von allein drauf kommst gibts sicher den ein oder anderen der dir was zu dir erzählen kann. Scheinst nicht ganz unbekannt zu sein, nach den Gesichtern der Anderen."
Carras schüttelte den Kopf. "Spitze.."
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Mit einem Ächzen stolperte der Schürfer aus der Zeltbaracke, die ihm in der gestrigen Nacht zugeteilt worden war. Zu seinem Ärgernis fand sich keine einzige Wolke am blauen Himmel, welche die heißen Temperaturen an diesem Tag, die schon jetzt zu spüren waren, abmildern konnte. Vielleicht würde er sich später in einem der Zeltschatten gemütlich machen, wie Lazio es treffend beschrieben hatte, war er bisweilen ein fauler Lump gewesen, was die Hilfe beim Aufbau des Lagers und der Barrikaden anging. Diese hatten in der Dunkelheit der Nacht gestern ja schon einmal zu spüren bekommen, daß es den Orks ein leichtes war, diesen kleinen Wall zu überwinden. Das Gespräch zwischen Lazio und ihm war zu einem abrupten Ende gekommen, als ein kleiner Trupp der Grünhäute das Lager angegriffen hatte, schnell jedoch wieder zurückgedrängt worden war. Es war nichts großes passiert und es hatte anscheinend nur wenige oder gar keine gegeben, die diesen frühen Angriff als ihren letzten erlebt hatten, dennoch war die Ehrfurcht im Lager der Lees gewaltig gewachsen vor den Orks. Dieser Ausfall hatte gezeigt, daß die Orks bereits bestens informiert waren und auch keine Probleme darin sahen, mit nur kleiner Truppenstärke den Wall zu überwinden und in das Lager einzudringen. Doch auf eine vorzeitige Erfüllung ihrs Plans waren Lazio und Ferol nicht gekommen, so schnell, wie der Kampfeslärm wieder abgeklungen war, war beiden klar gewesen, daß es genau dies war, was dem Schürfer später ein Tagelöhner, der zu der Zeit am Graben gearbeitet hatte, berichtet hatte.
Er wischte sic mit dem Handrücken über das Gesicht und sah sich daraufhin um. Geschäftiges Treiben herrschte schon zwischen den Zeltplanen. Ferol wußte nicht, ob die Furcht der Orks schon wieder verflogen war durch die schnelle Zurückdrängung, aber den Söldnern und Tagelöhner, Schürfern und Banditen, die vorbeiliefen, ließ sich nichts anmerken. Der Schürfer selbst wußte ja nicht, was der General des Hofes und der Hauptmann der Garde für einen Pakt geschlossen hatte und was sie planten. Dennoch wußte er, daß ein Angriff von Seiten der Menschen aus nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Sie mußten dagegenhalten und Ferol glaubte fast daran, daß es noch heute zu den ersten, großen Kampfhandlungen kommen würde. Mit Gewißheit konnte aber natürlich nichts sagen, deswegen beschloß er vorerst, abzuwarten und erst zu agieren, wenn sicher war, daß es vielleicht heute dazu kommen würde, mit Lazio den Abräumer hinter dem Feld zu spielen. Zweifelsohne hatte er nicht nur vor, sich wieder fast feige im Hintergrund zu halten, so wie er sich schon bei den Aufbauarbeiten des Lagers gedrückt hatte, sondern ab und an auch – nicht an vorderster Front, da er als Schürfer ohne jegliche Kenntnisse im Umgang mit dem Schwert war und deshalb eher zu einem lohnenswerten Kandidaten für Lazio wurde – in den Kampf einzugreifen, aus dem Hintergrund mit Pfeil und Bogen. Doch davon war noch nichts klar. Er würde sehen, wie die Sache verlaufen würde und ebn dann mitmischen, wenn es brenzlig wurde. Sonst wäre sein Ruf auf dem Hof, der sowieso noch kein nicht vorhanden war, doch auf einmal vorhanden, nur sehr negativ leider.
Ein kaltes Lächeln zierte sein Gesicht, als er sich in Bewegung setzte und an das Gespräch zwischen ihm und Lazio am gestrigen Abend dachte. Es war gut zu wissen, daß es wenigstens einen gab hier im Lager, den er kannte. Zwar war sicher, daß noch etliche andere bekannte Gesichter in diesem Tumult herumwuselten, jedoch war Lazio bisher der einzigste, den er gefunden hatte. Zudem kannte er viele nur vom Sehen, hatte direkt noch nie etwas mit ihnen zu tun gehabt, dies fing schon bei der breiten Masse der Tagelöhner und Schürfer an, zu denen er ja selbst gehörte und die sich um alle Aufbau- und Hintergrundsarbeiten bemühten, für die sich die Söldner zu schade waren. Kein Wunder also, daß man ihn selbst auch nur schwer fand, drohte ein einzelner doch schnell unterzugehen in den Massen.
Nur noch ein großer schwarzer Kreis, mit Steinen umsäumt kündigte von dem großen Feuer, das in der Nacht gestern gierig in den Sternenhimmel gelodert war. Der Platz, an dem er Lazio getroffen hatte, war im Moment bedeutungslos geworden, wie es schien. Zumindest kümmerte sich keiner mehr um die Feuerstelle, um die gestern noch ein ganzer Haufen Menschen gesessen und geredet hatte. Ferol eilte schnell auf die gegenüberliegende Wand aus Zelten zu und verschwand in einer Lücke zwischen zwei. Mit raschem Schritt kam er so dem aufgeschütteten Wall immer näher, obwohl er eigentlich kein richtiges Ziel hatte. Doch er verließ sich vorerst auf seine Beine, sie wußten schon, wohin sie ihn trugen. Zumindest hoffte er dies, bekam er doch heute vielleicht auch andere bekannte Gesichter in den Blick oder traf wieder auf Lazio. Dies würde früher oder später eh wieder geschehen, sobald die Kampfhandlungen beginnen würden Ob dies heute war, konnte der Schürfer jedoch nicht sagen.
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Hatte man an diesem gottverlassenen Ort denn nicht einmal Zeit für sich? Gerade wollte Inorel sich seinem wohlverdienten Stück Pökelfleisch widmen, da ertönten von draußen schon wieder irgendwelche Schreie. Allem Anschein nach kam der Lärm aus dem Lager der Söldner, die erschreckend viele waren. Hatte einer von denen Angst vor einer Spinne die im Gras rumkrabbelte oder was war nun schon wieder los? Irgendetwas fiel krachend zu Boden, etwas klirrte. Immer mehr Stimmen wurden laut. Ja wollten die denn mit aller Macht die Aufmerksamkeit der Grünfelle auf sich ziehen? Das nahm ja gar kein Ende mehr! Nun wurde es dem Schwarzhaarigen allmählich doch zu bunt. Grummelnd ließ er das Fleisch Fleisch sein und trat aus dem Zelt hinaus in die Dunkelheit. Mehrere Krieger in voller Rüstung eilten an ihm vorbei, weiter entfernt konnte man irgendwelche Umrisse in der Dunkelheit ausmachen, die der Schmied bei ganz genauem hinsehen als Orks identifizierte. Das hatten die Idioten mal wieder ganz toll hingekriegt, die Orks bis vor ihre Haustür gelockt. Das hatten sie nun davon, hoffentlich würden sie die Quittung für ihr Geschrei, das die Grünfelle bis hier gelockt hatte recht bald erhalten... Dass der Lärm aus dem Lager erst viel später erklungen war und die Soldaten alamiert hatte ahnte Inorel nicht. Wer ihnen auch immer die Suppe eingebrockt hatte, Inorel und seine Kameraden mussten sie nun auslöffeln. Also ergriff auch der Milizsoldat sein Schwert - die Rüstung hatte er glücklicherweise noch immer an - und rannte Seite an Seite mit seinen Mitsreitern - ob Sumpfler, Lees oder Gardler konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen - zum Ort des Geschehens. Dort hatte sich bereits eine Linie aus Rittern formiert, die die Grünfelle zurückdrängten. Pfeile flogen durch das Getümmel, doch nur die wenigsten blieben in den schwarzen Rüstungen der Orkelite stecken. Und selbst das schien den Bestien, die sich langsam wieder zum Pass zurückzogen, nichts auszumachen. Ein paar Menschen setzten den Grünfellen nach, Inorel jedoch verschwand wieder zwischen den Bäumen und machte sich auf den Weg zurück ins Lager. Noch hatte er die Hoffnung auf einen ruhigen Abend nicht aufgegeben, nur er und sein Pökelfleisch.
Am darauf folgenden Morgen wurde Inorel bereits früh geweckt. War das Lager gestern um diese Uhrzeit noch relativ verschlafen, so war nun bereits der Großteil der Soldaten auf den Beinen. Ob es nun Vorfreude oder Angst vor der bevorstehenden Schlacht war vermochte Inorel nicht zu sagen, doch auch in ihm kribbelte es bereits. So gesellte er sich zu den anderen Soldaten, putzte ein letztes mal seine Waffen und sprach das ein oder andere Wort mit seinen Kameraden, während er den Angriff kaum noch erwarten konnte. Alles war besser als tatenlos im Lager rumzuhängen.
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Was für ein Ort! Überall Söldner! Wahrscheinlich waren die Hälfte davon ehemalige Gefangene. Artus hatte beinahe Angst dass ihm hier etwas geschehen könnte.
"Es tut mir leid, Zion. Ich muss mich hier von dir verabschieden, denn ich habe nicht vor an diesem Ort zu bleiben. Ich wünsche dir ein schönes Leben."
Ohne ihre Reaktion abzuwarten lief Artus wieder vom Hof runter und den Weg zurück den er gekommen war. Er war froh nicht mehr in der Nähe dieser Söldner zu sein. Er hatte Zion zwar gemocht doch so stark dass er dort bleiben würde nicht. Er lief gerade an der letzten Hütte der Söldnersiedlung vorbei wo ein paar Söldner grillten. Schnellen Schrittes lief er bergab zur Taverne zur toten Harpye. Von hier aus sah er sich die Schilder an die er beim letzten Mal nicht beachtet hatte. "Zum Kloster" hieß es auf dem einen. Kloster? Das musste er sich ansehen. Leider sah er schon von weitem Wölfe also musste er mal wieder rennen. Er rannte sofort los ohne abzuwarten dass er bei ihnen war. Doch auch hier gab es eine Rettung. Ein Schrein des Gottes Innos. Ein Priester von eben diesem Gott kniete dort und betete den Herrn an. Als er die Wölfe die Artus folgten sah sprang er auf und schleuderte Feuerbälle auf sie. Beide waren sofort tot.
"Das war knapp, ich danke euch." sagte Artus zu ihm.
"Kein Problem. Was führt dich hier her, Fremder?"
"Ich bin nur einem Wegweiser gefolgt da mich das Kloster interessiert."
"Wenn du dem Weg folgst kommst du zum Kloster des Innos. Jedoch weiss ich nicht ob man dich hereinlassen wird."
"Wieso nicht?"
"Naja frag einfach bei Pedro."
"Das werde ich tun. Danke für die Hilfe."
"Bitte bitte."
Mit diesen Worten folgte Artus dem Weg und gelangte an eine gewaltige Steinbrücke. Sie schien unendlich lang zu sein doch dem war nicht wirklich so. Als er sie hinter sich gelassen hatte kam er an der Pforte zum Kloster an.
"Was kann ich für dich tun?" fragte ihn dort Pedro.
"Ich möchte ins Kloster."
"Und warum möchtest du hineingelassen werden?"
"Ich möchte es mir ansehen."
"Dann gib mir deine Waffen."
"Gut hier hast du meinen Dolch."
Artus gab Pedro den Dolch und bekam den Schlüssel zur Pforte des Klosters. Dann betrat er es.
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15.07.2006 11:52
#198
Nachdem Resdayn mit Luxxor zusammen das Osttor durchschritten hatte, lenkte er seine Schritte sofort in Richtung Taverne. Die Reise war eher ungefährlich, das einzig nervende war die Sonne, die unbarmherzig auf ihn und den Luchs hinunterschien.
<< Arme Luxxor.>>
Dachte sich Resdayn und schaute auf seine Wegbegleiterin und Haustier hinab.
<< Die Hitze muss für sie unerträglich sein...mit dem Fell.>>
Resdayn holte eine Wasserflasche hervor, aber anstatt zu trinken, goß er etwas über Luxxor's Fell und ließ sie auch davon trinken.
'' Na meine Kleine, das tut gut, oder ?''
Und fast als könnte die Luchsin ihn verstehen, schnurrte sie zustimmend.
Als Luxxor wieder gestärkt war, setzten die beiden ihren Weg zur Taverne fort. Der Initiand hatte sich vorgenommen, dort eine kleine Pause zu machen.
Nach einiger Zeit waren die beiden endlich angekommen.
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Es war ungewöhnlich still geworden. Sanfte Windböhen durchfuhren das Weidenplateau und strichen über die niedergetrampelten Palisaden, als wollten sie wieder Leben in die müden Gesichter hauchen, die mit trister Mine die Überbleibsel des Szenarios überflogen, das sich gestern hier abgespielt hatte. Der Überraschungsangriff der Orks hatte ihnen einmal mehr eingebleut, wie ernst die Lage war, und wie sehr sie von den Truppen, die jenseits des Passes verschwanden, abhängig waren.
Skuli fuhr sich angespannt durch das lockige Haar, während er versuchte, das Gewinsel der wenigen Verletzten zu ignorieren, die in dem kurzen Geplänkel die Klingen der Orks zu spüren bekommen hatten. Er atmete noch einmal tief durch, bevor er den Eimer, den er bei sich trug, mit dem klaren Wasser des Flusses füllte und damit zum Lazaret zurückkehrte. Dann hielt er plötzlich inne. Gleich einer Flutwelle drangen die Schlachtrufe der ihren von jenseits des Passes zu ihnen herüber und zerfetzten die Stille, die sich über das Plateau gelegt hatte, in Bruchstücke von Angst, Hoffnung und Ungewissheit - vereint zu einem unkontrollierbaren Wirbel an Gefühlen und Empfindungen, der selbst Skuli den Atem nahm. Er wusste nicht, wie lange er einfach nur dastand und dem fernen Kampfesgeschehen lauschte, bevor er sich umwandte und mit schweren Schritten das Lazaret betrat.
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Hier hab ich ja auch nichts zutun, dachte Artus als er wieder aus dem Kloster trat und sich seinen Dolch geben ließ. Er band sich die Scheide wieder an den Gürtel und steckte den Dolch hinein. Wo sollte er nun hin? er wusste es nicht doch auf dem Weg zum Großbauern hatte er einen Wald gesehen, vielleicht würde er dahinter etwas finden wo er arbeiten könnte.
Er ging langsam voran und in den Wald hinein. Hier lief er wieder schneller und so leise wie möglich da er wusste dass in Wäldern schreckliche Kreaturen hausten. Er war sehr erleichtert als er den Wald hinter sich ließ und noch am Leben war. Jetzt kam er an einem Teich an an dem mehrere Blutfliegen schwirrten. Oh man! Schon wieder rennen. Das musste er nun auch tun. Er rannte und rannte und als er dem weg bergauf folgte kam er zu einem Jäger der die Blutfliegen mit seinem Bogen erschoss.
"Danke." sagte Artus zu dem Jäger atemlos.
"Hey man kein Problem. Aber pass mal auf wo du hinläufst. Die Biester sind überall."
"Gut danke nochmal."
Artus setzte seinen Weg fort immer weiter Richtung Norden. Dann sah er einen Turm in der Ferne. Wer da wohl leben mochte? Er näherte sich dem Turm und dann führte ein Weg zu ihm hinauf. Es war ein harter Anstieg und als er oben ankam sah er, dass es garkein Turm, sondern ein Kastell war. Wieso hab ich das nicht gesehen? Merkwürdig, dachte er.
Am Tor des Kastells hingen zwei Skelette die zum Glück aber keinen Ton von sich gaben. Als Artus sich dem Tor näherte schwang es wie von geisterhand auf. Er betrat das Kastell und seine Schritte hallten im Gang wieder.
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