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  1. #321
    General Avatar von Ancaran
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    Zitat Zitat von Sardine Beitrag anzeigen
    Es gibt den Kanal, also wird er von irgendwelchen Arschlöchern missbraucht. Wie das eben immer so ist. Dazu muss man sich nur mal die Entwicklung vor Augen führen.
    Ich habe ja schon geschrieben, dass es grundsätzlich gemacht wird und schon immer gemacht wurde, weil es technisch möglich ist. Aber diese gigantischen Serverfarmen sind erst entstanden nach dem P2P immer unsicherer wurde und der kleine Filesharer von Nebenan Post vom Abmahnanwalt bekam.

    Die Contentindustrie hat die Entwicklung sehr stark befördert. Der gewöhnliche Filesharer will ja erst mal alles umsonst bekommen. Der würde gar nicht auf die Idee kommen 50-100 Euro im Jahr für irgend so einen Premiumaccount hin zulegen. Aber wenn dieser Schritt erst mal gegangen ist, sagen sich viele auch gleich: "Ich zahle ja schon für den Premiumaccount, dann will ich ihn auch voll ausnutzen und sauge jetzt erst recht was das Zeug hält." Das ist viel Geld was in zwielichtige Kanäle fließt, statt z.B. in Unterhaltungsmedien. Das Budget eines Schülers ist jetzt auch nicht so groß, als dass diese Beträge keine Auswirkung auf den Markt hätten.

    Teilweise wurden dann eben auch Entwicklungen verschlafen und zu hohe Preise verlangt, wie die Musikindustrie sehr schön zeigt. Als Kunde würde ich sogar behaupten, Filesharing hat die Qualität des Marktes enorm gesteigert. Der Filmindustrie hat es auch nicht geschadet. Und bei den Spielen entwickelt sich abseits der großen Publisher, die dank Raubkopie nur noch schrottige Konsolenspiele entwickeln, auch etwas tolles im Indiebereich. Diese ganzen Weltuntergangszenarien scheinen jedenfalls nicht einzutreffen.
    Ancaran ist offline

  2. #322
    Deus Avatar von Gothaholic
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    Zitat Zitat von Ancaran Beitrag anzeigen
    Ich habe ja schon geschrieben, dass es grundsätzlich gemacht wird und schon immer gemacht wurde, weil es technisch möglich ist. Aber diese gigantischen Serverfarmen sind erst entstanden nach dem P2P immer unsicherer wurde und der kleine Filesharer von Nebenan Post vom Abmahnanwalt bekam.

    Die Contentindustrie hat die Entwicklung sehr stark befördert. Der gewöhnliche Filesharer will ja erst mal alles umsonst bekommen. Der würde gar nicht auf die Idee kommen 50-100 Euro im Jahr für irgend so einen Premiumaccount hin zulegen.
    der arme "kleine Filesharer von nebenan" muss sich aber auch fragen lassen warum er lieber Kriminelle bezahlt als diejenigen die den Content erstellen.
    Gothaholic ist offline

  3. #323
    General Avatar von Ancaran
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    Zitat Zitat von Gothaholic Beitrag anzeigen
    der arme "kleine Filesharer von nebenan" muss sich aber auch fragen lassen warum er lieber Kriminelle bezahlt als diejenigen die den Content erstellen.
    Die Gründe dafür liegen doch auf der Hand und ich habe sie hier und im letzten Beitrag schon aufgezählt.

    Und was bieten die Hersteller auf der anderen Seite? Keine Demos, kein Wiederverkauf, Zerstücklung in DLCs, gekaufte Testberichte (Risen 2 *hust*).
    Ancaran ist offline

  4. #324

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Lolomoloko Beitrag anzeigen
    wenn wir hier grade schon wieso so schöm bei dem thema sind, find ich das hier in diesem zusammenhang recht inreressant
    Ja, da gibt es noch mehr Studien zu, die in diese Richtung gehen. Die kanadische Regierung hatte letztes Jahr auch sowas ermittelt.

    https://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=18147364
    foobar ist offline

  5. #325
    Deus Avatar von Gothaholic
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    Zitat Zitat von Ancaran Beitrag anzeigen
    Die Gründe dafür liegen doch auf der Hand und ich habe sie hier und im letzten Beitrag schon aufgezählt.
    hab ich gelesen, finde ich aber nur bedingt nachvollziehbar bzw. wimmelt mir von zuviel Verständnis für den armen unschuldigen Raubkopierer, denn nach meiner Erfahrung weiß der i.d.R. sehr genau was er tut (von Kiddies vielleicht mal abgesehen, aber die sind in diesem Zusammenhang nicht das Problem).
    Gothaholic ist offline

  6. #326
    Ehrengarde Avatar von Jolly Jumper
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    Zitat Zitat von Gothaholic Beitrag anzeigen
    hab ich gelesen, finde ich aber nur bedingt nachvollziehbar bzw. wimmelt mir von zuviel Verständnis für den armen unschuldigen Raubkopierer, denn nach meiner Erfahrung weiß der i.d.R. sehr genau was er tut (von Kiddies vielleicht mal abgesehen, aber die sind in diesem Zusammenhang nicht das Problem).
    Der Raubkopierer ist doch genau der Homo Oeconomicus, von dem die Wirtschaftswissenschaft ausgeht. Er nutzt seine Möglichkeiten und die Globalisierung (im Sinne des weltweiten Internets) genauso rational aus wie die Unternehmen. Siehe Offshoring und im Gegenzug Regionlocks, damit die Kunden diese Vorteile nicht ebenfalls nützen können. Da habe ich wenig Mitleid.
    No one expects the Gnomish Inquisition.
    Und es geht niemanden etwas an, dass ich nichts zu verbergen habe - AK Vorrat!
    Jolly Jumper ist offline

  7. #327
    Deus Avatar von Gothaholic
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    Zitat Zitat von Jolly Jumper Beitrag anzeigen
    Der Raubkopierer ist doch genau der Homo Oeconomicus, von dem die Wirtschaftswissenschaft ausgeht. Er nutzt seine Möglichkeiten und die Globalisierung (im Sinne des weltweiten Internets) genauso rational aus wie die Unternehmen.
    kann man natürlich so sehen, für mich ist er eher ein Nassauer auch wenn der eine oder andere sich gerne als Widerstandskämpfer verbrämt.
    Gothaholic ist offline

  8. #328

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Zitat Zitat von Phael Beitrag anzeigen
    Unwahrscheinlich, aber wenn es für die Entwickler und Publisher nicht einträglich gewesen wäre, für solche Konsolen zu entwickeln, hätten sie es auch nicht gemacht. Insofern kann es kein allzu großes Problem gewesen sein, sonst wären C64 und PS1 aufgrund von Mangel an Software relativ schnell in der Versenkung verschwunden.
    Ja, klar, kann gar nicht anders gewesen sein. Total offensichtlich. Das ist endlich mal ne total ausgetüftelte Logik. [Bild: d040.gif]
    Don-Esteban ist offline

  9. #329
    Drachentöter Avatar von Pascal(Xardas)
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    Zitat Zitat von Ancaran Beitrag anzeigen
    Die Gründe dafür liegen doch auf der Hand und ich habe sie hier und im letzten Beitrag schon aufgezählt.

    Und was bieten die Hersteller auf der anderen Seite? Keine Demos, kein Wiederverkauf, Zerstücklung in DLCs, gekaufte Testberichte (Risen 2 *hust*).
    Jau, zudem bieten sie noch so Dinge wie Unboxing Videos. Sowas hat für mich keinen Mehrwert und ich wünschte sie (Publisher) würden ihre Zeit anders einteilen. Es wirkt fast so als würde man nur durchdrücken was man selber haben will und bietet es dann im Namen der Kunden an, so sturr und eisern werden viele Dinge durchgezogen die ich total unnötig finde. Naja, vielleicht gibt es ja echt Leute die auf sowas wie genannte Unboxing Videos stehen.
    Ich hab meine Boxen ja lieber selbst ausgepackt...

    Aber worauf ich hinaus will, ist, dass ich die Publisher dafür nicht mit Raubkopieren abstrafe. Damit schürt man ja nur deren paranoide Schizophrenie. Gäbe es keine "Raub"kopien, gäbe es keine Ausrede mehr Publisher um DRM Kopierschutzvarianten zu benutzen. Naja, vllt bin ich nur ein unverbesserlicher Optimist, die drehen es ja immer so hin dass es nur zum Nutzen der Spieler ist.

    LG
    Pascal!
    Pascal(Xardas) ist offline

  10. #330
    Ehrengarde Avatar von Phael
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    Zitat Zitat von Don-Esteban Beitrag anzeigen
    Ja, klar, kann gar nicht anders gewesen sein. Total offensichtlich. Das ist endlich mal ne total ausgetüftelte Logik. [Bild: d040.gif]
    Na, dann erleuchte mich Unwissenden doch bitte mit deiner Weisheit und erklär mir warum für diese Konsolen Spiele entwickelt wurden, obwohl damit nur Verlust gemacht wurde und alle Publisher in den Ruin getrieben hat. Warum war denn nicht der N64 viel populärer, eine Konsole, für die Kopien wesentlich schwerer, und für den Alltags-User beinahe unmöglich waren?
    Phael ist offline Geändert von Phael (17.10.2012 um 17:28 Uhr)

  11. #331
    Legende Avatar von jabu
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    Ich finde die heutigen Verhältnisse, was den Musikmarkt anbelangt, deutlich besser als die damaligen aus der Zeit der frühen Digitalisierung und erst recht davor.

    Während meiner jugendlichen Sozialisierungsphase waren Tonträger exorbitant teuer (heute noch teurer aber nicht mehr alternativlos), sodass ich mir nur ein einziges CD-Album kaufen konnte, als ich schon volljährig war. Und CD-Player hatten in den ersten Jahren auch nur die Bonzen-Kiddies.
    Der Musikmarkt wurde von internationalen Stars, ihren Verwertern und deren Machtgefügen dominiert. Das führte zu einem Kulturdiktat, welches über Jahrzehnte sein Unwesen trieb.

    Dieses Unwesen für Schmerzbefreite zog sich von Rockabilly über Acid House bis zum HipHop. Wer das nicht mitmachte, war komplett außen vor. Die Unkultur okkupierte nahezu sämtliche Diskotheken, öffentl. Veranstaltungen usw.

    Warum sollte also jemand ein schlechtes Gewissen haben, wenn er Musik von übermächtigen Multimillionären kopiert und sich somit den Wucherpreisen der mächtigen Kartelle entzog, zumal er nur in einer Welle der Unmündigkeit mitschwomm?

    Leute wie Herr G. von Viva sind mittlerweile quasi machtlos. Deren propagierte Musik setzte - meiner Meinung nach - auf soziale Ausgrenzung, Mobbing, Prinzesschen-Denken, Platzhirsch-Gehabe und degradierte damit folglich junge Menschen zu niederen Tieren mit Imponiergehabe. Die Neunziger waren schrecklich, was das anbelangt. Jegliche kulturelle Errungenschaften wurden den Götzen mit Goldkettchen und Ferraris geopfert, ich könnte heute noch kotzen darüber.

    Natürlich tut denen das weh, aber hey, sie sind Multimillionäre mit überwiegend leistungslosem Einkommen, die uns gnadenlos abgezockt haben, wenn nicht uns, dann unsere Freunde, Kinder etc. oder indirekt durch Rundfunkgebühren.

    Nicht, dass das Elend heute vorbei wäre, aber die Macht ist dahin. Auch die populären Künstler müssen sich ihre Kröten langsam ehrlich erarbeiten, wer hätte das damals gedacht? One Hit Wonder und dann vollversorgt mit Villa und Sportwagen? Kann man heute zum Glück knicken.

    Dank des Internets gelingt es heute jungen Leuten zunehmend, sich ihr eigenes kulturelles Soziotop zu erschaffen, wenn man das so möchte. Sie können nun ganz natürlich ihren Weg finden. Nie zuvor in der Menschheitsgeschichte gab es diese Freiheit. Und sie ist ein höheres Gut als die Moneten eines Goldkettchenprolos mit Zappelambitionen.

    Ich finde es saugeil, wenn offensichtliche Youngsters auf YT vierzig Jahre alte Musik toll finden und das offen kommunizieren, indem sie unverblümt sagen, wie scheiße sie Justin B. etc. finden.

    Das alles ist jedoch erst durch die Entmachtung dieser Gesellschaften möglich geworden, ohne Raubmordkopiererei währen wir also in der Steinzeit geblieben. Ich möchte nie wieder dahin zurück, nie wieder den Prolls das Feld überlassen und mich dafür noch schröpfen lassen, nee.

    Heute kann ich problemlos meine Indie-Musik hören, keine Zugangsprobleme zu Kultur, alles Geschichte. Und gerade wer, so wie ich, einen ausgefallenen Geschmack hat, weiß vielleicht ein Liedchen davon zu singen, wie schwer das früher alles war. An den kitschigen Platzhirschen musste man erstmal vorbei, um überhaupt in Berührung mit guter Musik zu kommen.

    Klar, sind heute die Indie-Szenen und damit auch die Clubs tot, weil niemand mehr mit Macht von oben diese hypen kann, das muss man erst mal schlucken. Auf der anderen Seite ist das Interesse heute ziemlich ehrlich bzw. die Wahl eher freiwillig.

    Wenn ich heute noch weggehe, was selten passiert, eben wegen des Club-Sterbens, also mangels Gelegenheit, dann sehe ich folgendes Bild:

    Da ist von Teenies bis mindestens hin zu Fünfzigjährigen alles vertreten, in genau der selben Location!!!

    Die Leute ähneln sich äußerlich kaum, gehen friedlich und respektvoll miteinander um, Schlägereien sind so selten geworden, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, früher waren sie auf der Tagesordnung!

    Vor allem sind sie aus einem Grund da: Sie mögen die Musik wirklich, Imponiergehabe wird mitleidig belächelt usw.

    Nee, zu früheren Verhältnissen möchte ich nie wieder zurück.

    Wir erleben gerade eine der größten Kulturrevolutionen, die die Menschheit bisher gesehen hat, und es ist gut so, bin absolut davon überzeugt. Mittlerweile kann ich über die Straße gehen, ohne von dauermigrierenden Hiphoppern angepöbelt zu werden, werde von jungen Leuten gegrüßt usw. Auch deren Bildung ist nicht so schlecht wie medial dargestellt, ganz im Gegenteil.

    Auch werde ich nicht mehr angepöbelt, nur weil ich mit kurzer Hose und weißen Socken durch die Stadt gehe. Weil RTL massiv von der Modebranche gesponsert wurde, haben sie jahrelang Kampagnen in ihren Boulevardmagazinen mittels vorgetäuschten Passantenbefragungen gefahren, um solche preisbewussteren Kleidungsstile zu diskreditieren, bis ich tatsächlich deswegen angepöbelt wurde!!!

    Nee, die dürfen nie wieder Macht haben, die Medienmogule. Und es wird Zeit, dass auch die GEZ bzw. dessen Nachfolger fällt. Diese ganze Branche meint immer noch, sich aus Repressalien und Manipulation nähren zu können, aber längst wird sie von der Jugend belächelt.

    Wir bekommen langsam auch so eine Art Werterevolution, Menschen machen sich Gedanken über das zukünftige Zusammenleben, Menschen sind angetreten, um die Betrüger zu demaskieren und sie so gewaltlos aus den Parlamenten zu treiben usw.

    Es kommt alles viel friedlicher und besser als es Marx einst befürchtete. Dieses System ist weltweit am Ende, und das spüren alle, und auch das ist gut so.
    jabu ist offline

  12. #332

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Zitat Zitat von Phael Beitrag anzeigen
    Na, dann erleuchte mich Unwissenden doch bitte mit deiner Weisheit und erklär mir warum für diese Konsolen Spiele entwickelt wurden, obwohl damit nur Verlust gemacht wurde und alle Publisher in den Ruin getrieben hat. Warum war denn nicht der N64 viel populärer, eine Konsole, für die Kopien wesentlich schwerer, und für den Alltags-User beinahe unmöglich waren?
    Na mal nicht so hastig.
    Erst einmal fehlt noch von dir die Erläuterung deiner steilen These, die da in etwa lautete: "Es ist für Entwickler langfristig sinnvoll, Software für kommerziell erfolgreiche Hardwaresysteme zu entwickeln, obwohl man durch die hohe Schwarzkopiequote nur unzureichende Gewinne mit der Software macht und kurz oder lang pleite geht oder sich andere Märkte suchen muss."
    Don-Esteban ist offline

  13. #333
    Ehrengarde Avatar von Phael
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    Zitat Zitat von Don-Esteban Beitrag anzeigen
    Na mal nicht so hastig.
    Erst einmal fehlt noch von dir die Erläuterung deiner steilen These, die da in etwa lautete: "Es ist für Entwickler langfristig sinnvoll, Software für kommerziell erfolgreiche Hardwaresysteme zu entwickeln, obwohl man durch die hohe Schwarzkopiequote nur unzureichende Gewinne mit der Software macht und kurz oder lang pleite geht oder sich andere Märkte suchen muss."
    Wieso sollte ich eine These erläutern, die ich nicht einmal ansatzweise aufgestellt habe?
    Phael ist offline

  14. #334
    Schwertmeister Avatar von Dragonsbreath
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    Zitat Zitat von Don-Esteban Beitrag anzeigen
    Na mal nicht so hastig.
    Erst einmal fehlt noch von dir die Erläuterung deiner steilen These, die da in etwa lautete: "Es ist für Entwickler langfristig sinnvoll, Software für kommerziell erfolgreiche Hardwaresysteme zu entwickeln, obwohl man durch die hohe Schwarzkopiequote nur unzureichende Gewinne mit der Software macht und kurz oder lang pleite geht oder sich andere Märkte suchen muss."
    Dass die Kopierquote extrem hoch war sagt nichts über die Anzahl verkaufter Spiele und somit den Gewinn für die Entwickler. Es sagt nur, dass die Leute deutlich mehr kopierte als originale hatten. Da wären wir eben wieder bei der Frage wie schädlich das filesharing denn nun wirklich ist. Wenn sich jemand z.B. bei der PS angenommen 10 Spiele gekauft und dafür aber weitere 90 kopiert hatte, dann heißt das noch lange nicht, dass derjenige sich ohne die Möglichkeit des kopierens die anderen 90 gekauft hätte.
    Zu C64 Zeiten z.B. hatten die Kollegen auch ne Menge Spiele mit denen sie nichts anfangen konnten, weil die gar nicht ihr Ding waren. Man hat sie halt in nem Batch von ihrem wem bekommen und gut. Vielleicht kommt ja mal einer zu Besuch, der dann eins davon spielen will. Ist das gleiche wie die top 100 CDs die aufgrund der Risiken beim filesharing ne Zeit lang kursierten. Nur weil die Leute sich die Titel wahllos auf den PC gezogen haben, weils ja nichts kostet, hätten die sich die Lieder noch lange nicht alle gekauft.
    Gibt es aber aufgrund der guten Kopierfähigkeit eine sehr große Hardwarebasis, gibt es auch ne Menge potentielle Kunden, die eben doch mal aus versehen das ein oder andere Spiel kaufen, die es sonst gar nicht gegeben hätte. Keine Originalspiele dürfte schließlich kaum einer gehabt haben.

    Ob der Hersteller Gewinn macht oder nicht, entscheidet ja sowieso nicht die Anzahl Verkäufe alleine. Das ist doch auch das Problem der Konzerne heute. Es ist doch nicht so als hätten sie keine Kunden. Man plant nur im Konkurrenzkampf ein immer höheres Budget für eine potentiell immer größere Kundschaft, die es aber nun mal einfach oft nicht gibt. Könnten sie die Raubkopien abstellen würden sie vielleicht ein wenig mehr einnehmen, möglich, aber am Ende wäre auch dann die zahlende Kundschaft nicht berechenbar und sie stünden mit mehr Kundschaft und erneut höherem Budget wieder vor dem selben Problem.
    [Bild: sysp.gif]
    Und immer daran denken, was du heute kannst besorgen, das verschiebe stets auf morgen!
    Dragonsbreath ist offline

  15. #335

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Ich habe zwar kein grundsätzliches Problem mit dem Urheberrecht, finde aber, dass es sich in den letzten Jahrzehnten auch stark verselbständigt hat. Und dass daher auch ein Teil des fehlenden Unrechtsbewusstsein von Schwarzkopierern her rührt.

    Bei solchen Regelungen gibt es immer mehrere Dimensionen (ich erwähnte das früher schon mal). Da ist die formal-juristische Ebene. Was sagt das Gesetz? Formal-juristisch ist dann alles Unrecht, was dagegen verstößt. Aber es existier(t)en ja auch Gesetze, die es verboten haben, den "anti-imperialistischen Schutzwall" zu überqueren. Oder die festlegen, dass Frauen für Ehebruch gesteinigt werden sollen. Juristisch betrachtet immer noch Unrecht, müsste man auf moralischer Ebene sagen, dass es eher das Gesetz ist, welches im Unrecht ist - nicht jene, die es brechen. Wir haben also eine übergeordnete moralische Ebene, den sogenannten gesellschaftlichen Konsens. Dem die Gesetze auch gerne mal hinterher hinken, man denke nur daran, wie lange der §175 StGB Bestand hatte. Und zu guter Letzt noch die über beiden liegende ethische Ebene, nach der so manche moralische Regel nicht zu rechtfertigen ist.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Was bei der Betrachtung häufig vergessen wird, ist: Was soll ein Gesetz eigentlich erreichen? Und erfüllt es diese Funktion auch? Geht es dabei angemessen (also unter Berücksichtigung der Interessen aller) vor?

    Zunächst mal ist es ja kein Naturrecht, dass derjenige, der eine Idee hat, der einzige zu sein hat, der sie verbreiten darf. Es spricht prinzipiell erst einmal nichts dagegen, dass ein geistiges Gut, welches sich beliebig vervielfältigen lässt, auch beliebig vervielfältigt wird, damit alle daran teilhaben können. Ein Problem entsteht erst in Zusammenhang mit unserem Wirtschaftssystem, nach welchem nur knappe Güter einen Wert besitzen. Was im Überfluss vorhanden ist, hat auch keinen wirtschaftlichen Wert. Womit es jemandem, der eine geistige Leistung erbringt (die eben nicht knapp ist, sondern beliebig reproduzierbar), unmöglich wird, damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Wirtschaftsordnung weist seiner Arbeit keinen Wert zu. Damit hat er keine Motivation mehr, überhaupt etwas künstlerisches zu erschaffen und die kulturelle Landschaft verarmt. Was schlecht ist. Wenn nichts erschaffen wird, kann auch niemand daran teilhaben, egal wie gut es sich vervielfältigen ließe.

    Die Idee, dass ein Künstler von seiner Kunst leben können soll, ist also sicherlich richtig. Ich denke, dass kaum jemand irgend etwas dagegen haben könnte. Wer Kunst schafft, soll auch davon leben können und somit motiviert werden, weiterhin Kunst zu erschaffen und die kulturelle Landschaft zu bereichern.

    Das Urheberrecht soll dies nun umsetzen, indem es die erschaffene geistige Leistung künstlich zu einem knappen Gut macht. Und zwar dadurch, dass der Urheber (bzw. der Verwerter) als einziger die Vervielfältigung kontrollieren darf. Es handelt sich also um ein künstliches Monopol, einen Eingriff in die freie Marktwirtschaft. Durch die Verknappung bekommt das Gut (genauer: die einzelnen Exemplare) wieder einen Wert in unserer Wirtschaftsordnung und kann damit (durch den Verkauf) einem Urheber/Verwerter einen Lebensunterhalt ermöglichen. Das ist zumindest die Idee dahinter.

    Man kann sicherlich auch überlegen, ob ein solches Verwertungsmonopol unbedingt der beste Ansatz ist oder ob wir nicht sowieso ein paar grundlegende Fehler in unserer Wirtschaftsordnung haben, wenn sie schöpferischer Tätigkeit nicht von sich aus einen Wert zuweist. Aber sind tiefe philosophische und politische Fragen, auf die ich hier nicht näher eingehen will. Ehrlich gesagt, weiß ich selber nicht, ob es da bessere Lösungen gäbe. Gelegentlich wird ja eine Kulturflatrate als Alternative zum Verwertungsmonopol propagiert, aber ob die wirklich besser wäre... ich habe gewisse Zweifel.

    Doch selbst, wenn die Idee eines Verwertungsmonopols der beste Ansatz ist, so stellt sich die Frage, ob die aktuelle Umsetzung nicht vielleicht etwas über das Ziel hinaus schießt. Als Beispiel sei einfach mal die Dauer dieses Monopols genannt. 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Muss der Markteingriff wirklich so weitreichend sein? Wenn selbst die Enkelkinder von längst verstorbenen Künstlern noch für die Leistungen ihrer Großeltern bezahlt werden, wie genau motiviert das diese Enkelkinder nun, selbst eine eigene Arbeitsleistung (geschweige denn eine künstlerische) zu erbringen?

    Wenn mein Opa Maurer war und ein Haus gebaut hat, dann hat er da einmal Arbeit reingesteckt und ist dafür zu Lebzeiten bezahlt worden. Und ich kriege heute kein Geld mehr, selbst wenn mit dem Haus immer noch Profit gemacht wird (z.B. Mieteinnahmen). Wenn mein Opa aber Komponist war und ein Lied komponiert hat, dann war das auch einmal Arbeit, für die er zu Lebzeiten Geld bekam. Aber dennoch würde ich heute immer noch Geld kriegen, wenn mit diesem Lied weiterhin Profit gemacht wird. Ist diese Ungleichbehandlung zu rechtfertigen? Und erfüllt sie ihren Zweck, eine Motivation für Kreative zu schaffen? Ein anderer Fall ist die Sache mit den Verwertern, die häufig mehr Profit mit der künstlerischen Tätigkeit der Urheber machen als diese selber.

    Die Idee des Urheberrechts an sich finde ich gar nicht mal verkehrt (zumindest ist es eine praktische Lösung unter den Gegebenheiten des Wirtschaftssystems). Aber ob es in der aktuellen Kodifikation wirklich noch in allen Punkten angemessen ist, da habe ich auch so meine Zweifel. Viele Wirtschaftsforscher empfehlen ja Schutzfristen irgendwo zwischen 5 und 30 Jahren nach Entstehung des Werkes (Quelle).
    foobar ist offline

  16. #336
    Drachentöter Avatar von Pascal(Xardas)
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    Sitzt zwischen deinem 6. und 7. Absatz nicht das Recht auf Weiterkauf von Gütern, um mal bei unserem Beispiel der Videospiele zu bleiben? Ich weiß nicht wie das bei anderen kreativen Werken ist, aber noch dürfen Videospiele weiterverkauft werden. Wenngleich es einem schwieriger gestaltet wird. Dieser Weiterverkauf nimmt dieser Monopolstellung doch ein wenig die Macht, oder verstehe ich dich falsch?

    LG
    Pascal!
    Pascal(Xardas) ist offline

  17. #337

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Pascal(Xardas) Beitrag anzeigen
    Sitzt zwischen deinem 6. und 7. Absatz nicht das Recht auf Weiterkauf von Gütern, um mal bei unserem Beispiel der Videospiele zu bleiben? Ich weiß nicht wie das bei anderen kreativen Werken ist, aber noch dürfen Videospiele weiterverkauft werden.
    Jein. Ich weiß nicht genau, worauf du hinaus möchtest. Ich bezog mich ja auf das Monopol bei der Vervielfältigung. Der Weiterverkauf eines bereits existierenden Exemplars ist aber keine Vervielfältigungshandlung. Hier erlischt dann (offiziell) das Monopol, weil der Urheber seinen Profit ja bereits gemacht hat - mit dem ursprünglichen Verkauf. Doch selbst da wollen die Verwerter inzwischen mit abkassieren und erhalten (indirekt) Rückendeckung durch das Urheberrecht. Ist ja ständiges Thema hier im Thread, dass DRM dieses Recht faktisch aushebelt.
    foobar ist offline

  18. #338
    Drachentöter Avatar von Pascal(Xardas)
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Jein. Ich weiß nicht genau, worauf du hinaus möchtest. Ich bezog mich ja auf das Monopol bei der Vervielfältigung. Der Weiterverkauf eines bereits existierenden Exemplars ist aber keine Vervielfältigungshandlung. Hier erlischt dann (offiziell) das Monopol, weil der Urheber seinen Profit ja bereits gemacht hat - mit dem ursprünglichen Verkauf. Doch selbst da wollen die Verwerter inzwischen mit abkassieren und erhalten (indirekt) Rückendeckung durch das Urheberrecht. Ist ja ständiges Thema hier im Thread, dass DRM dieses Recht faktisch aushebelt.
    Da war ich schneller an den Tasten als ich hätte sein sollen, ja. Ich habe nicht so präzise unterschieden wie du, du hast dennoch erfasst worauf ich hinaus wollte. Ich sah das Monopol der Verfielfältigung jetzt nämlich nicht als großes Problem an, da man ja eben durch den Gebrauchtmarkt auch günstiger an die Ware kommen kann - habe dabei jedoch vergessen, dass auch diese Ware erst gekauft werden muss. Zu dem Preis den die Urheber haben wollen. Wenn keiner kauft da man auf den Gebrauchtmarkt wartet, gibt es keinen Gebrauchtmarkt da ja erst gekauft werden muss. Naja, man könnte dadurch höchstens den Anbieter dazu bewegen, die Preise zu senken, aber du hast Recht das wäre auch keine wirkliche Alternative, das Monopol bleibt von Produkt zu Produkt bestehen.

    Ja, auf DRM wollte ich mit dem "wenngleich es schwieriger gestaltet wird" auch hinaus.

    Wenn wir mal davon ausgehen, dass wir nicht das ganze System über den Haufen schmeißen wollen:
    Eine Alternative zu einem Monopol wäre in unserem System wohl das Polypol, das erste was mir da einfiele wäre aber ein riesiger Aufwand für "den Künstler", der ja mit dem Produkt alle beliefern müsste. Die Gewinnspanne pro Produkt würde auch für jeden Teilnehmer geringer werden, da a) andere Anbieter noch verkaufen und b) die Preise aufgrund des Konkurrenzdrucks sinken würden.
    Ich als Publisher würde sowas ja meiden.

    LG
    Pascal!
    Pascal(Xardas) ist offline

  19. #339
    Deus Avatar von Gothaholic
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Doch selbst, wenn die Idee eines Verwertungsmonopols der beste Ansatz ist, so stellt sich die Frage, ob die aktuelle Umsetzung nicht vielleicht etwas über das Ziel hinaus schießt. Als Beispiel sei einfach mal die Dauer dieses Monopols genannt. 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Muss der Markteingriff wirklich so weitreichend sein? Wenn selbst die Enkelkinder von längst verstorbenen Künstlern noch für die Leistungen ihrer Großeltern bezahlt werden, wie genau motiviert das diese Enkelkinder nun, selbst eine eigene Arbeitsleistung (geschweige denn eine künstlerische) zu erbringen?

    Wenn mein Opa Maurer war und ein Haus gebaut hat, dann hat er da einmal Arbeit reingesteckt und ist dafür zu Lebzeiten bezahlt worden. Und ich kriege heute kein Geld mehr, selbst wenn mit dem Haus immer noch Profit gemacht wird (z.B. Mieteinnahmen).
    du würdest als Erbe aber sehr wohl noch Geld von z.B. Mieteinnahmen bekommen, wenn deinem Opa das Haus gehört hätte, was ja in diesem Fall wohl der passendere Vergleich zum Erben des Urhebers wäre.
    Gothaholic ist offline

  20. #340

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    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Gothaholic Beitrag anzeigen
    du würdest als Erbe aber sehr wohl noch Geld von z.B. Mieteinnahmen bekommen, wenn deinem Opa das Haus gehört hätte, was ja in diesem Fall wohl der passendere Vergleich zum Erben des Urhebers wäre.
    Wäre es? Es wird ja gerne mit dem Begriff "Geistiges Eigentum" um sich geworfen, aber wie kann eine Idee, eine Folge von Gedanken und Gefühlen, überhaupt irgendjemandem gehören?

    Zumal ich als Eigentümer des Hauses auch entsprechende Kosten hätte, die bei geistigem Eigentum, das einmal erstellt wurde, so nicht existieren.

    Letztlich macht es einfach keinen Sinn, Gedankengut mit Materialgut gleichzusetzen und dann die Existenz von Eigentumsrechten daran zu proklamieren.
    foobar ist offline Geändert von foobar (17.10.2012 um 21:14 Uhr)

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