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Rund um Khorinis #30
Ein Licht, er sah es, er blinzelte. War er tot? Er fühlte sich so schwach, lag auf dem Rücken, hatte Kopfschmerzen. Er sah noch immer den Sturm vor seinem inneren Auge. 'Ach wären wir doch nie rausgefahren...', dachte er sich. Dann spuckte er etwas Wasser und setzte sich hin. Er war an einem Strand, der Strand von Khorinis? Ronsen blickte sich um, hinter ihm führte ein kleiter Dschungel ins tiefere des Landes. 'Wo bin ich nur?' Die Sonne stach ihm ins Gesicht, es war strahlend schönes Wetter, und wenn man so am Strand sitzt, könnte man sich vorstellen, dass es wie im Paradies sei. "Hallo! Ist hier jemand?!?", schrie der Schmied aus voller Kehle und lauschte aufmerkasam. Ein leises Stöhnen zu seiner Rechten ließ ihn herumfahren, Uthar! "Hey, Alter aufwachen!", bettelte er seinen Freund. "Was...was ist geschehen?", fragte der Adept leicht benommen. "Gott sei Dank, dir geht es gut!", Ronsen fiel ein Stein vom Herzen. Sie standen auf und blickten sich um. "Wo sind wir? Das ist doch nicht Khorinis oder?", fragte Uthar. "Nein!", antwortete Ronsen ernst, "so wie es aussieht, sind wir wo anders gelandet..." Sein Freund blickte betrübt in Richtung Westen, "Schau! Ein Berg! Von dort aus werden wir sicher sehen, wie weit wir von Khorinis entfernt sind!" "Du könntest Recht haben, aber ich fühl mich so schwach...", jammerte Ronsen und hielt sich seinen Bauch, "Ich hab seit gestern Mittag nix gegessen..." "Mal sehen, irgendetwas Essbares wird sicher zu finden sein." Gemeinsam streiften sie etwas über den Sand bis hin zum Waldrand. "Lass uns ein Feuer machen!", schlug Ronsen vor. "Eine gute Idee", befürwortete Uthar, "ich geh etwas Holz sammeln. "Und ich schau nach irgendetwas für zwischen die Kiemen."Dann trennten sich die Freunde und betraten einzeln den dichten Wald. 'Zu tief darf ich auch nicht reingehen, sonst find ich nicht zurück...", dachte sich der Südländer und schaute sich die hohen Pflanten an. Es waren teilweise Büsche, die mehr als zwei Fuß über den Gardler ragten. 'Wow, wo bin ich hier bloß gelandet...', dachte er sich erneut und schnitt sich mit seinem Dolch etwas den Weg frei. Eins der Blätter konnte er sich zu einer Art Beutel formen, wo nun exotische Früchte hinein sollten. Er fand heimische Wald und Weidenbeeren, einzelne Heilkräuter, Pilze und an einem Baum sogar reifende Bananen. 'Die heben wir uns für später auf', überlegte er sich und wagte sich tiefer ins Dickicht hinein. Auf einmal hörte er einen Fluss plätschern, sie waren geettet. Süßwasser war das wichtigste Mittel zum überleben in der Wildnis. Gierig schmiss er sich auf die Knie und trank bestimmt einen Liter des frischen Bergwassers. Dann kippte der Überlebenskünstler die zwei Flaschen Bier weg und füllte sich diese erst mal mit Wasser. Gut gestärkt machte er sich auf den Rückweg zum Strand, doch auf einmal hörte er ein Rascheln im Dickicht. Vorsichtig drehte sich der Schmied um, konnte aber kein Monster oder Tier entdecken. Als er dann noch einen riesigen Ast abbrechen hörte, rannte er wie vom Blitz getroffen zum Strand zurück. Dort rammelte er fast Uthar um, der schon dabei war, ein Feuer zu machen. "Alles klar?", fragte dieser. "Ja", hechelte Ronsen, "aber da war etwas, ein riesiges Tier..." "Komm setz dich erst mal hin!", befahl Uthar sanft und streifte sein Oberteil ab, um es in der Nähe der Flammen zu wärmen. Ronsen tat e ihm gleich und stieg aus dem massiven Panzer. Dann aßen sie Beeren, tranken Wasser und bliesen Trübsal...
Geändert von Ronsen (21.04.2006 um 10:11 Uhr)
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Silentus hatte das sich das ganze Schauspiel von einer Hügelkuppe aus mit angesehen.
Er konnte es immer noch nicht fassen. Er hatte es tatsächlich getan. Er hatte Menschen getötet, noch dazu seine eigenen Eltern. Sein ganzer Körper zitterte vor Aufregung und kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Seine Beine fühlten sich an als wäre er nicht mehr ihr Herr. Dennoch rappelte er sich auf und machte sich auf den Weg wieder zu Onars Hof zurückzukehren.
Seine Gedanken schwebten immer noch über den Flammen, und den Milizen die vergelbich versuchten den Brand zu löschen oder zumindest einzudämmen.
Er hoffte das es keine Zeugen seiner Tat gab. Dann begann es zu regnen und Silentus wusste, Innos hatte sein Vergehen bemerkt.
Doch was wusste Innos schon über das Leben und über den Tod.
So in Gedanken versunken marschierte er den ganzen Weg bis zum Hof im strömenden Regen.
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Die beiden Freunde wärmten sich am Lagerfeuer als Uthar eine Idee kam "Siehst du den berg dort ? Lass uns unseren Standpunkt ausfindig amchen indem wir auf den Berg klettern" schlug der Adept vor "Gute Idee" antwortete Ronsen und löschte das Lagerfeuer.
Beide schlugen sich durch den dichten Dschungel und betrachteten Gewächse die Uthar bisher nur in den Büchern des Klosters sah und Früchte wie er sie nie vorher probierte "Ronsen , probier die mal" rief der kahlköpfige Adept udn warf eine der Früchte zu seinem Freund "Fantastisch ! Pack gleich noch mehrere von denen ein" meinte der Milizsoldat lächelnd .
Am Fuße des Berges bemerkten sie einen leicht befestigten Trampelpfad der auf dem Berg hinauf führte "Auf gehts" rief der Fischer und klopfte Ronsen auf die Schulter und marschierte auf die Spitze des Berges zu .
Bis auf ein paar Pflanzen gab es auf dem Weg nicht zu finden bis sie auf eine Höhle stießen "Hey , Uthar sie mal hier . Eine höhle ragt ins innere des Berges" rief der Milizsoldat glücklig über seinen Fund "Eine Höhle ... das muss ich sehen" schrie der Adept zum einige Meter zurück gefallenen Ronsen .
Uthar lief es eiskalt dem Rücken hinunter den er erkannte diesen Ort ... das musste die Höhle aus seinem Traum sein . Die übel zugerichteten Gebeine waren verschwunden doch er erlannte trotzdem diesen Ort "Uthar sieh mal ! Hier gibt es Vorräte : Getrocknetes Fleisch , Äxte , Wasser und einige Bärenfallen die wir zum Jagen nutzen können ." schrie der Milizsoldat durch die Höhle und unterbrach somit Uthars gedankenfluss "Gut , schnapp dir die Fallen und ein paar Äxte ... Ich schnapp mir ein paar Flaschen Wasser und das Fleisch. meinte der kahlköpfige "Hier scheint die Höhle ihr Ende zu haben " merkte Ronsen an und verlies die Höhle ....
Geändert von .Rude (21.04.2006 um 12:14 Uhr)
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Die kleine Gruppe machte sich fröhlich schwaffelnd auf. Ihr Ziel war das Minental. Eigentlich schade um das herrliche Wetter und die Pflanzenwelt, die in den letzten Tagen geradezu explodiert war. Überall blühten Pflanzen. Nur die Bäume hatten noch nicht alle Blätter angesetzt. Das empfand der junge Novize als recht angenehm, wurde er sonst doch oft um diese Jahreszeit von einem seltsamen Leiden geplagt, ähnlich einer Erkältung. Sie hatten auch keine Mäntel mitgenommen, da es schon recht warm war. Ob es im Minental genauso aussah, glaubte Schnarcher zwar nicht, aber ein riesieger Temperatur Unterschied war unwahrscheinlich. Am angenehmsten empfand der Bogenlehrmeister den strahlend blauen Himmel. Es war traumhaft schön.
"Da hinten ist die Taverne.", meinte Elendium fröhlich. Er hatte die ganze Zeit, wie auch die anderen, geschwiegen und einfach die Stille genossen. Nur Cuervo hatte ein wenig gesungen. "Von hier aus musst du uns weiter führen. Und bitte führ uns nicht durch die Wälder, sondern bleib auf den Wegen."
"Was soll das denn heißen?", gab Schnarcher in gespielter Empärung von sich. "Soll ich euch nun führen oder nicht?", fragte er mit einem gewissen spöttischen Unterton.
"Wir haben ja sonst keinen, der den Weg kennt.", gab Kadire frech von sich. "Nun mach schon. Ich wandere nicht bei Dunkelheit durch irgentwelche Minentäler."
Schnarcher knurrte noch ein wenig wiederwillig, machte sich dann aber auch auf den Weg. In Wirklichkeit genoss er es ja die beiden anzuführen, konnte er doch so sich hin und wieder einen Spass erlauben.
Sie kamen gut voran. Die Wege die Schnarcher wählte waren alle eben und mehr oder weniger befestigt, die optimale Voraussetzung für das flotte Tempo, dass er angeschlagen hatte. Er wollte schließlich nicht bei finsterer Nacht den Pass überqueren. Nicht schon wieder, dachte er gequält.
Es musste gut eine Stunde vor Mittag sein, als sie beim Pass ankamen. Zwei gut aussehende Paladine warteten auf sie beim Tor.
"Kommt, wir füllen nochmal unsere Wasservorräte auf, bevor wir über den Pass laufen.", sagte Schnarcher und deutete auf einen kleinen Bachlauf, der aus dem Minental zu kommen schien. Dafür war er aber sehr klar und sauber. Er hatte die selbe blaue Farbe wie der Himmel. Mit der Wiese und den Schafen, die auf dieser weideten, sah alles sehr idylisch aus. Wären da nicht diese hässlichen Berge vom Pass gewesen.
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Am späten Morgen eilte ein hastiger Wanderer aus Khorinis heraus sein Ziel war das Minental, er hatte von einem Bogen Lehrmeister gehört, der sich nun dahin aufmachte. Er hatte Bardasch, der noch nicht aufgestanden war eine hastig dahin gekrizelte Nachricht hinteralssen. Danach ging er zu Lord Hagen, erstattete ihm Bericht über den gestrigen Zwischenfall auf Akils Hof, den gestern Abend, waren er und Bardasch nicht mehr dazu gekommen. Stattdessen hatten sie am Freibierstand getrunken, lecker geschmaust und erzählt. Dieser Lehrmeister, kam aus dem Kloster Innos, das gestrige Goblin Problem, hatte Grimward schmerzhaft daran erinnert, wie begrenzt seine Kampffähigkeiten noch waren. Nun wollte er zu dem Bogenlehrmeister, dessen Name Schnarcher war, aufschliessen, und ihn um eine Ausbildung bitten. Im Laufschritt eilte Grimward nun über die Felder, bei Akils Hof, grüßte den Bauern kurz und lief weiter, dabei dachte er über die bevorstehende Ausbildung nach. Schnarcher welch komsicher Namen, naja was solls, wird bestimmt besser als bei Night Hawk, mal sehen ob er so gut ist wie Iwein, überlegte er und schritt weiter kräftig aus.
In der Nähe der toten Harpye sucht er sich dann aber doch ein schattiges Plätzchen, denn die Sonne war heute wärmer denn je. Er trank einige gute Schlucke Wasser, aß genüßlich einen Apfel und entspannte ein wenig. Schnarcher würde ihm schon nicht weglaufen. Nach einer guten halben Stunde, war er einigermaßen erholt und setzte seine Wanderung, etwas gemächlicher fort. Auf dem Weg begnete er nur einem Wolf, der verschreckt das Weite suchte. An einem Bach in der Nähe des Tals erblickte er eine kleine Gruppe von Wanderen. Einer davon, war unverkennbar ein Novize, alle trugen Bögen. Das müssen sie sein, stellte Grimward fest. Er gesellte sich dazu und fragte: "Seit gegrüßt, gibt es hier einen Bogenschießlehrmeister, namens Schnarcher?" Beim letzten Wort blickte einer der drei Reisenden auf und antwortete: "Das bin ich, was wünschst du von mir, Gardler?" Grimward schilderte kurz und knapp sein Anliegen. Als er geendet hatte, runzelte Schnarcher die Stirn, blickte fragend einen der Anderen an, sagte schließlich: "Nun ja, wenn es dein Wunsch ist, kannst du mit uns ziehen, ich werde dir alles zeigen was du wissen musst!" Grimward bedankte sich artig und füllte seine Flaschen nun auch mit Wasser. Schnarcher stellte ihm unterdessen seine Reisegefährten vor. Eine hieß Kadire, der andre Elendium, beide machten ihm einen netten Eindruck. Elendium war nur zu Gast in der Gruppe, Kadire sollte ebenfalls eine Ausbildung erhalten.
Geändert von Grimward (21.04.2006 um 12:54 Uhr)
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Sie erreichten das Tor vor dem 2 Paladine wache hielten. "Hier lasst uns unsere Wasserflaschen auffüllen und dann schnell über den Pass eilen, noch ist es hell und wir müssen dann nicht noch eine Nacht hier verbringen." sprach Schnarcher als ein angehöriger der Garde sie einholte und nach dem Novizen fragte.
"Was kann ich für dich tun Gardler?" fragte Schnarcher leicht irritiert.
Nach einem kurzem Wortwechsel stellte sich heraus, das der Gardler, Grimward war sein Name, auch das Bogenschiessen lernen wollte. "Na gut dann begleite uns." sagte ihm Schnarcher und so war die Gruppe nun auf 4 Personen angewachsen. Zum einen waren die beiden Klosterbrüder Schnarcher und Elendium in der Gruppe, dann die Wassertante Kadire und nun der Gardler Grimward. Eine stattliche Gruppe für das Minental, das mussten auch die Paladine erkennen, denn sie hielten sich mit ihrem sonst üblichen Spott zurück. Schnarcher führte sie ine eine andere Welt. Hier gab es Stein, Stein und wieder Stein. Der Weg führte zwischen Berge und Felsüberhänge zu einem Höhleneingang oder so was ähnlichem. "Hier is ein alter Minenstollen, den durchqueren wir und auf der anderen Seite sind wir dann im Minental. Seid aber vorsichtig, hier gibt es Massenweise Orks." ermahnte der Novize seine beiden Schüler und seinen Klosterbruder. "Das kann ja interessant werden" dachte der Adept "ich such doch nur einen Drachensnapper und einen Feuerwaran." Kurz entschlossen betraten die 4 die Mine. Hier ging es fast nur abwärts bis sie an einen Unterirdeschen See kamen, von dort stieg der Weg wieder an. Es funkelte im Stein und man sah das es Erzreste waren, die blau schimmerten. Nach einer Ewigkeit wie es Elendium vorkam, erreichten sie wieder die Oberfläche im Minental.
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In der Begleitung des Innospriesters, fühlte sich Nargor sicher. Sie gingen an der Felswand entlang. Von hier aus konnte man schon die Brücke zwischen Akils Hof und Orlans Taverne sehen. Rechts von ihnen war ein Wald, in den Nargor sich bisher noch nicht hineingetraut hatte. Sein Vater meinte, dort sei etwas Schreckliches und Nargor hasste es auch nur in die Nähe dieses Waldes zu kommen.
Links von ihnen war nun die kleine Steintreppe, die zu Akils Hof führte. Sie gingen weiter.
Unter der Brücke allerdings, standen zwei fette Molerats. Nargor wollte schon wegrennen, aber nur Augenblicke später, waren die Viecher verbrannt.
"Was war denn das?", fragte Nargor.
"Ach. Nur ein Feuerball. Falls du auch einmal dem Kloster beitreten würdest, könntest du so etwas lernen.", sagte der Priester.
"Ich will ja auch dem Kloster beitreten. Deswegen will ich ja auch bei dem Weinanbau mithelfen.", erklärte Nargor.
Ohne weitere Worte gingen sie weiter, bis zu Orlans Taverne.
"Ab hier musst du alleine weitergehn. Folge einfach diesem Weg.", sagte der Priester und wies auf den linken Weg, "Ich habe noch etwas anderes zu erledigen."
Der Priester lies Nargor allein zurück. Nargor beschloss erst einmal eine Rast in der Taverne zur toten Harpyie zu machen.
Geändert von Renata (22.04.2006 um 12:37 Uhr)
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Den Marsch auf den Berg empfand der gut durchtrainierte Milizsoldat als nicht sonderlich beschwerlich, Uthar hingegen hinkte etwas hinterher. "Nur nicht schlapp machen, wir sind doch bald an der Spitze!", nervte Ronsen ihn. "Wie oft willst du mir das noch sagen?", hörte man den Adepten mosern. Und als Ronsen dann noch fröhlich ein Lied trällerte, war Uthars Laune scheinbar auf minus 20. Schritt um Schritt ging es nach oben, man musste schon aufpassen, dass man nicht ausrutschte, aber mit vereinten Kräften konnten die beiden Gefährten schließlich nach anderthalb Stunden den Gipfel erreichen. Ronsen war als erster oben, und was er da sah, gefiel ihm absolut nicht. "NEEEIIIIIN!", schrie er und sank auf die Knie. "Was ist denn los?", fragte Uthar, der eben grad oben angekommen war. "Sieh doch, Wasser, überall Wasser", jammerte Ronsen, "wir sind auf einer einsamen Insel gelandet!" Sein Freund schaute sich noch mal genau um, was dachte er sich bloß. "Wir werden hier für den Rest unseres Lebens Bananen fressen!", heulte der Schmied und legte sich auf den Rücken. "Warum Innos? Warum tust du das mit uns?!?" "Halt doch mal den Mund und schau her!", befahl Uthar ruhig. "Hä", Ronsen rappelte sich auf und schaute, was sein Freund ihm zeigen will. "Unser Boot! Dort, auf der anderen Seite des Berges!", freute sich der Kahlköpfige, "Wir sind gerettet!!!" "Und wie wollen wir da hin kommen?", lamentierte Ronsen, "schwimmen kannste vergessen und um den Berg herum kommst du auch nicht, und die steile Seite runterzuklettern ist Wahnsinn..." "Tja", überlegte Uthar. "Aber was ist mit der Höhle?" "Die ging doch nicht mehr weiter oder?", überlegte Ronsen. "Wir müssen nachsehen, komm!" Und dann ging es den ganzen Weg wieder runter, die Beine des Gardlers waren langsam matsch. Matsch mit Blasen! Ein markerschütternder Schrei weckte ihn aus seinen pessimistischen Gedanken. Ein Tier war vor ihnen aufgetaucht, aber kein normales. Es ähnelte stark einem Scavenger, war aber größer und grün, grasgrün. "Ähh, Uthar, was ist das?", fragte Ronsen erschrocken. "Egak, es steht uns im Weg, weg mit ihm." "Kusch kusch!", machte der Milizsoldat, doch das verjagte das Biest nicht, es war nur noch saurer geworden. "Toll!", spöttelte Uthar. Ronsen zog seinen Lagdolch und wagte sich näher an das Biest heran. Aber der lange Hals des Vogels lies ihn Abstand walten.
Klong
Uthar hatte einen Stein auf das erschrockene Biest geworfen, direkt an den Kopp, da war es dem Südländer ein leichtes, dem taumelnden Vieh die Kehle zu durchtrennen. "Du arme Wurst, hast ja nicht mal Gold dabei!", witzelte Ronsen. "Lass das, komm wir müssen weiter!", befahl sein Gefährte. Der Rest des Weges war schnell überwunden, und als die beiden Freunde endlich unten am Hang angekommen waren, mussten sie erst mal eine Pause machen und kur einen Schluck trinken. Und wieder raschelte es im Gebüsch und zwei dieser Grasscavenger, wie Ronsen sie getauft hatte, kamen aus dem Dickicht auf die Gefährten zugerannt. "Wieso hab ich meinen Bogen nur zuhaus liegen lassen, ich muss doch wissen, dass man bei einer Angeltour auf einer einsamen Insel stranden kann und dann gegen grüne Vögel kämpfen muss...", lamentierte der Schmied. "Alter Miesepeter!", meckerte Uthar und schlug eben einem der Biester mit einem alten rostigen Schwert aus der Höhle den Schädel ein. "Jaja", moserte Ronsen und lief auf das Biest zu. Es versuchte vergeblich mit dem Schnabel den dicken Panzer des Soldatens zu durchdringen. Lässig umklammerte Ronsen den Hals des Viechs und drückte ihm die Luft ab. "Lass uns weiter zur Höhle gehn!", schlug der Südländer vor. Gesagt, getan...
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Nach dem er sich erholt hatte, ging Nargor in Richtung Kloster. An den Wegesrändern, wuchsen viele Pflanzen. Nargor steckte einige ein, in der Hoffnung, sie an Zuris oder jemanden im Kloster verkaufen zu können. Plötzlich hörte er den Schrei eines Feldräubers. Nargor rannte so schnell er konnte Richtung Kloster. Nicht weit war ein Innosschrein, an dem ein Priester betete.
"Hilfe, ein Feldräuber ist hinter mir her!", schrei Nargor angsterfüllt.
"Keine Panik.", sagte der Priester und schoss einen Feuerball auf den Feldräuber. Der Feldräuber verbrannte sofort und der Priester sagte:
"Schreckliche Biester. Greifen alles an, was sich bewegt."
"Vielen Dank. Ich hätte es alleine nicht geschafft.", bedankte sich Nargor.
"Wo willst du eigentlich hin?", fragte der Priester.
"Zum Kloster. Ich will beim Weinanbau helfen.", antwortete Nargor.
"Gut. Es gibt wenige, die sich daran beteiligen wollen. Sei aber immer auf der Hut. Du hast ja gerade selbst gesehn, was einem passieren kann.", sagte der Priester und wandte sich wieder dem Schrein zu.
Nargor ging weiter. Er konnte schon das Kloster sehen. Es war riesig.
Nargor ging über die Brücke und kam an ein großes Tor, vor dem zwei Wachen standen.
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"Weiß ich noch nicht. Erstmal gehe ich in einen Wald, der Rest ergibt sich dann schon.", erwiderte Bernado auf Philis Frage. Dieser schien damit zwar nicht recht zufriedengestellt zu sein, fragte jedoch nicht weiter. Kurze Zeit später waren die beiden Klosterdiener auch schon an der Taverne vorbei und in einem Wald.
"So, jetzt gehen wir tiefer rein und schauen ob wir einen Schatz oder ein Abenteuer finden, in Ordnung?", fragte Bernado. "Noch ein Abenteuer. Ich bin's ja gewöhnt.", antwortete. Der Anwärter gab sich damit zufrieden und so gingen sie los.
Plötzlich blieb der Händler stehen. "Da vorn ist eine Höhle, gehen wir hin.", meinte er. Der Barde stimmte ihm zu und so traten sie kurz darauf ein. Doch sofort stürmten einige Goblins auf die Abenteurer zu und griffen an.
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Der Gestank des Todes kroch in die Nasen der beiden als sie die Höhle betraten . Es war still und uthar packte sich eine Fackel die an den Wänden angebracht waren "Hier muss es doch einen Weg geben..." murmelte der Adept und beleuchtete die Wände der Höhle mit der Fackel . Ronsen schlug derweil ein Lagerplatz auf und entzündete ein Lagerfeuer "Komm machen wir erst einmal Pause" meinet der Milizsoldat und gab Uther mit einem nicken bescheit das er sich zu ihm setzten sollte . Ronsen baute einen Kessel über dem Feuer auf und füllte etwas Wasser hinein . Er rührte wie Wild und schmeckte ab "Hier nimm . Ist besser als nichts" meinte der Gardler scherzent "Hier muss es doch einen Gang geben ... das kann doch nicht alles gewesen sein" murrte der kahlköpfige Adept udn schlürfte seine damfende Suppe . DOch nun kam Uthar eine Idee "Bring mir etwas wasser in einer Schüssel " wies er Ronsen an der sogleich mit dem bestellten Wasser ankam "Was willst du eigentlich damit machen ?" versuchte der Milizsoldat dem Adepten zu entlocken . Uthar bewegte sich zur Wand vor der er sich schon in seinem Traum befand und schüttete das Dampfende Wasser vor den Boden der Wand "Wie erwartet..." flüsteret Uthar "Nun verstehe ich . Das Wasser fliest durch eine Ritze in der Wand also muss es hinter der Wand einen Raum geben"stellte der Südländer fest "Wir müssen nur den Mechanismus entschlüsseln"meinte Uthar grübelnd wärend er mit der Hand über die Wand fuhr "Klack" schallte durch die Höhle und eine Geheime Tür öffnete sich vor den beiden Gestrandeten . Der Gestank des Todes scheint stärker zu werden und die beiden Freunde tasteten sich langsam die frisch freigelegten Treppen hinab . Ronsen leuchtete mit einer Fackel den Raum aus "Vorsicht" rief Uthar und duckte sich "Was den los ? Angst vor Geistern oder was ?" scherzte Ronsen und noch bevor er den nächsten Scritt vollendete sank er erschrocken zu Boden "Verdammte Fledermäuse" murrte Ronsen und klopfte den Staub von seinem Harnisch . Die Luft wurde immer feuchter und die beiden konnten Wasser plätschern hören "Das Meer ? Oder ein Unterirdischer Fluss? dachte sich vermutlich die Beiden als sie dem Plätschern näher kamen ....
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„Juhu, Goblins!“ Bernado schaute Phili an, als ob der Händler nicht mehr alle Sachen richtig beisammen hatte. Wie es nicht anders kommen konnte, war er schon wieder auf den Weg in ein Abenteuer, aber nur Goblins. Er freute sich. Er erinnerte sich an das Abenteuer in Drakia. Dort hatte er gegen Skelette und Zombies gekämpft. In Khorinis waren die Höhlen ziemlich ungefährlich. Doch ihm fiel ein, dass Bernado keine Kampfkunst beherrschte. Das war aber nicht allzu schlimm. „Bernado. Goblins sind ziemlich schnell, aber klein. Versuche sie im gesamten zu packen und ihnen dann das Genick zu brechen.
Phili selber hatte die ultimative Waffe gegen Goblins. Nämlich einen Bogen. Man konnte damit schnell schießen und da Phili dazu noch Meister war, war es auch keine große Kunst einen rennenden Goblin zu treffen. Schnell flogen mehrere Pfeile durch die Gegend und Goblins sanken zu Boden. Zwar hatten sie den Kampf bestanden, aber der Händler hatte bemerkt, dass seine Pfeilration sich dem Ende neigte. Er musste also wieder einmal in die Stadt. Soweit Phili wusste, hatte das Kloster keinen sehr guten Bogner. Für einen Meister war es jedoch unverzichtbar, einen guten Bogen und gute Pfeile zu haben.
„Na, geht’s dir gut?“ fragte Phili seinen Kameraden. Dieser nickte nur unruhig. „Auf in die Höhle.“ Sie war nicht sehr besondert tief und führte auch nicht tief in das Bergmassiv hinein. Jedoch war es dunkel genug, dass sie die andere Seite des Gesteinmassives nicht sehen konnten.
Phili, der es nicht dunkel mochte, nutzte die Lehre bei PX und erschuf eine Lichtkugel. Innerlich dachte er dabei an das Magierdasein, wenn er die dritte Stufe der Magie Innos´ erlernen konnte. Als das Licht die letzten Winkel der Höhle durchdrang, wurde Phili bewusst, dass sie nicht groß war, aber sehr gefährlich. Den im dem Moment, als der Novize das Licht gezündet hatte, war der einzige Bewohner dieses kleinen Lebensraumes aufgewacht. Phili kannte diese Bestie. Es war vor 4 Wochen gewesen, als ihn dieser Schattenläufer bis ins Kloster gefolgt war. Phili wollte es nicht aussprechen, aber Bernado konnte sich auch so denken, dass die Kameraden nun ziemlich in der Scheiße steckten. Ein Schattenläufer mit seiner Schnelligkeit und Kraft war immer ein ernstzunehmender Gegner. Nichts im Vergleich zu den schäbigen Goblins, die sie am Anfang der Höhle besiegt hatten. Beide bewegten sich kein einziges Stück. Erst als der Schattenläufer sich zuckte, rannten beide los. Phili nahm jedoch seine Magiekenntnisse in die Hand, besser gesagt nahm er eine Rune und beschwor einen Feuerball. Die Aktion war gefährlich. Er erklärte Bernado im Rennen, was sie machen mussten. „Also, ich muss ihn öfters treffe, doch wenn er nur hinter mir her ist, da habe ich keine Zeit. Ich hoffe, dass du ihn immer etwas ablenken kannst.“ Der Novize wartete auf die Reaktion des Anwärters. Der Plan war verrückt, aber er konnte klappen.
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Es war mehr als bedrückend gewesen, als die Drei über den einst so prächtigen Marktplatz geschritten waren. Früher praktisch vom Morgengrauen, bis zum güldenen Sonnenuntergang ein Ort regen Treibens, zeigten hier die Zerstörungen ihr grauenhaftestes Antlitz. Sonst hatten sich hunderte Leute zwischen den Ständen hindurch gequetscht, jetzt war von vielen nur noch Asche und verkohltes Holz übrig. Von den Ständen wohlgemerkt, nicht von den Leuten...
Was aber irgendwie noch schockierender war, war nicht die Tatsache ansich, sondern die Reaktion der beiden Gardisten darauf. Besonders Medin schien das entweder bisher ignoriert oder verdrängt zu haben, denn man konnte ihm die Bedrückung deutlich ansehen. Das war es mal wieder, dass diese ehrenwerten Ritter in ihren prachtvollen Häusern saßen und sich nicht darum kümmerten, wie es den ärmeren Schichten ergangen war, solange bis man sie mit der Nase darauf stieß. Schön und gut, sie hatten die Stadt gegen die Aggressoren verteidigt, aber wie kümmerten sie sich sonst um das "Volk", dass sie doch beschützen wollten? Die meisten Bürger standen am Rande ihrer Existenz, aber hatte dieser (sie musste sich den gedanken an das Wort "aufgeblasener" verkneifen) Lord Hagen getan, um den Einwohnern ihre Unterstützung anzubieten? Keine Arbeitskräfte, keine finanzielle Unterstützung, noch nicht einmal Notunterkünfte hatte die Frau ausmachen können, wo doch ein Großteil der Bevölerung jetzt doch obdachlos sein musste. Und soetwas nannte sich dann Streiter Innos'? Ein Grund mehr, weiterhin treu Adanos zu dienen...
Kaum aus der Stadt heraus, erging es den beiden aber wieder besser. "Aus den Augen, aus dem Sinn" traf wohl doch zu, während Corinna das Bild der leidenden Menschen einfach nicht aus ihrem Kopf verbannen konnte. Immer wieder kehrten die Erinnerungen zurück, wie die brennenden Pfeile über die Stadtmauer hinweg gesegelt waren und das Inferno in der Unterstadt ausgelöst hatten. Sie war mitten drin, konnte die Flammen fast noch auf ihrer Haut spüren und hatte die schreienden Stimmen der Bürger ebenso noch in den Ohren. Wie ein dröhnendes Echo wollten sie einfach nicht verstummen und immernoch gab sie sich selbst die Schuld, nicht mehr geholfen zu haben. Sie hatte alles ihr mögliche getan und doch war es noch hundertfach zu wenig gewesen.
Urplötzlich flammte das Inferno abermals auf, mit den Flammen waren die Schreie so markerschütternd wie in jener Nacht und dabei war es nur eine kleine Flamme, die von einer Fackel ausging, die Medin in Brand gesteckt hatte, um ihnen den Weg zu erhellen. Sinnvoll, ohne Zweifel, dennoch schmerzte es, mitansehen zu müssen, wie sich das Feuer den Brennstoff aufzehrte.
Deswegen ging die Schützin etwas auf Abstand, schritt hinter den beiden Rittern her, wo der Schein der Fackel kaum noch merklich Licht auf den Boden warf und versuchte, die Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Es war ein unglücklicher Moment gewesen, dass Corinna ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt in der Stadt gewesen war, bestimmt ging es nicht immer so trostlos zu, zumindest hoffte sie dadurch, ihre Stimmung etwas zu heben, was aber nicht wirklich fuktionierte. Es war etwas viel grundlegenderes, was ihre Laune wieder ein wenig hob, nämlich das strahlende Licht von Mond und Sternen, die stetig wie eh und je auf sie herab schienen. Egal wie viel Böses in der Welt geschah, irgendwann würden auch deren Spuren verblassen und alles wieder zur Normalität zurückkehren. Vielleicht lag es auch einfach an der Natur, die sie wieder mit Fröhlichkeit erfüllte, die saftig grünen Wiesen, die dicht bewachsenen Bäume und Büsche. Wenn es daran lag, dann musste sie auch jeden Moment davon auskosten, denn lange würde sie dies nicht mehr genießen können. Im Minental sah das Ganze nämlich ein klein wenig anders aus...
Und weit war es wahrlich nicht mehr. Während der Nacht waren die Drei noch recht gut voran gekommen und als der Tag wieder herein brach, war der Pass auch nicht mehr weit. Corinna erwachte als erste in dem provisorischen Nachtlager, dass sie noch aufgeschlagen hatten, unweit der Taverne, weiter auf dem Weg Richtung Pass. Es war eine kleine Lichtung unweit der Strasse, die sie sich für die Nächtigung ausgesucht hatten und wo sie nun sanftes Vogelgezwitscher wachrüttelte. Ferox und Medin schliefen noch, vermutlich nicht besonders fest und mit einer Hand an ihren Schwertern. Aber solange sie noch nicht erwcht waren, wollte sie ihnen noch ein kleines Frühstück bereiten, also griff sie sich ihren Bogen Laeraor und ging vorsichtig hinaus in den Wald, ohne die beiden zu wecken.
Mit einem Pfeil bereits in den Bogen gelegt, durchstreifte sie das kleine Wäldchen, hier musste doch irgendetwas aufzutreiben sein und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis sie einer der kahlen, übergroßen Vögel im Dickicht ausmachte. Auch der war wohl grade beim Frühstück, pickte er mit seinem Schnabel doch im Waldboden herum, vermutlich um nach Würmern oder Wurzeln zu graben. Behutsam spannte die Jägerin ihren Bogen, reduzierte ihren Atmen und legte an ihre Beute an. Geduldig wartete sie auf ihren Schuss, studierte die Bewegungen des Tieres, um zu erahnen, wo es sich hinbewegen würde und als der Zeitpunkt gekommen war, entließ sie die Bogensehne, die das Geschoß zwischen den Blättern hindurch schleuderte und den Scavanger in den Oberleib traf. Kreischend sackte er zusammen, versuchte sich noch einmal aufzurichten, bis der zweite Pfeil ihn durchbohrte. Das Ausnehmen war da schon die heiklere Angelegenheit, aber von irgendetwas musste man schließlich leben und da durfte man sich keine Schuldgefühle einreden lassen, immerhin war das der Kreis des Lebens.
Bereits auf dem Rückweg konnte sie von der Lichtung eine Rauchsäule aufsteigen sehen und seltsamerweise machte ihr dieser Anblick jetzt kein Kopfzerbrechen mehr, konnte es doch nur bedeuten, dass die beiden doch noch erwacht waren und inzwischen schon einmal ein Feuer entfacht hatten.
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Er sollte also den Lockvogel spielen! Bernado konnte Phili das nicht verübeln, immerhin konnte er sonst nichts anderes, aber der Anwärter mochte Schattenläufer nicht. Das letzte Mal hatten sie ihn zwar nicht gesehen, aber da hatte er sich ja schon zuvor auf einen Baum geflüchtet. Trotzdem machte er urplötzlich kehrt und rannte auf den Schattenläufer zu. Der Jäger War so verdutzt über diese Aktion, dass Bernado es schaffte ihn mit seinem Ast zu treffen und an dem Ungetüm vorbei zu laufen. Der Schlag verletzte den Schattenläufer zwar nicht, doch nun war er wütend auf seine schwächere Beute und rannte dem Fliehenden hinterher.
Plötzlich hörte Bernado es hinter sich knurren und schaute zurück. Der Schattenläufer war von drei weiteren Feuerbällen getroffen worden und wandte sich wieder Phili zu. Das würde den Plan vereiteln und so fasste sich der Barde an Herz, lief zurück und trat auf den Schattenläufer ein. Erst zu spät - nämlich als das Ungetüm sich umdrehte und ihn mit seiner Pfote erwischte - merkte er, dass das keine gute Idee gewesen war. Der Anwärter wurde zurück geschleudert und landete unsanft ein Stück entfernt im Gras. Der Schattenläufer kam wieder auf ihn zu.
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Dunkelheit. Über ihm. Um ihn. Im ihm...
Er keuchte. Der üble Gestank von Fäulnis und modriger Erde schnürte ihm die Kehle zu. Ein trockenes Würgen entrang sich seiner Brust, es fühlte sich an, als wolle etwas seine Eingeweide von innen heraus zerfetzen...
Verschwommene Gedanken ergaben vor seinem inneren Auge langsam, zu langsam, ein unklares Bild. Macht sah er, Tod den er brachte mit einem einzigen Gedanken und einem paar blitzender Klingen. Ein Abgrund des Hasses schien sich vor ihm aufzutun, in den er haltlos hineinstürzte.
Wie lange...?
Wie lange war er nun schon hier? Und... wo war er überhaupt?
Er riss die Augen auf. Oder doch nicht? Die Dunkelheit blieb. War er blind? War es ein Alptraum? Nein... er hatte keine Alpträume... denn er war selbst einer...
Wer war er? Dunkel waren seine Erinnerungen, so Dunkel wie der Ort, an dem er sich befand und von dem er nur diese erdrückende Enge spüren konnte.
Tak... ja, das war sein Name gewesen. Er war der leibhaftige Schwarze Mann gewesen, der des Nachts die Kinder ängstigte, er konnte die Natur kontrollieren und seine wirbelnden Klingen brachten den Tod so sicher wie die Sense des Schnitters. Langsam entsann er sich seiner Vergangenheit, seines Hasses auf seine eigene Art, der ihn einen beispiellosen Vernichtungsfeldzug hatte anstreben lassen. Doch so sehr er sich seiner einstigen Größe bewusst wurde, um so mehr begriff er...
....dass er gescheitert war.
Ein erstickter, krächtsender Schrei entrang sich Taks staubtrockener Kehle. Er ballte die Hände zu Fäusten und stieß sie nach oben – rammte sie jedoch nur in feuchte Erde. Fieberhaft tastete er in der Dunkelheit um sich herum nach dem Ausweg, doch er fand keinen. Erde und Holz waren das einzige, worauf er stieß, gerade genug Platz zum liegen hatte er hier unten.
War er tot...?
Wirre Gedanken drangen auf ihn ein, die Geister seiner Vergangenheit und vielleicht auch die seiner Zukunft. Sein gemarterter Verstand überschlug sich förmlich, es kam ihm vor wie in einem Traum. Kaum war er noch in der Lage, zu begreifen, was um ihn herum geschah.
Und so begann er zu graben... kratzte mit seinen bloßen Händen das feuchte Erdreich über sich auf, Gesteinsklumpen und Brocken lehmiger Erde rieselten auf seine Brust, seinen Bauch, sein Gesicht... Bald schon schmerzten seine Finger, die Nägel brachen, doch er merkte nichts davon. Gefangen in seinen eigenen Gedanken war sein Körper zu einem reinen Instinktwesen geworden, das überleben wollte. Um jeden Preis...
Der Hass hatte ihn zerfressen. Langsam aber sicher hatte er ihn zersetzt, einst hatte er ihm Kraft gegeben und ihn dazu angestachelt, seinen Weg zur absoluten Macht rücksichtslos fortzusetzen, doch dann... dann hatte er ihn in einen Abgrund gestoßen, aus dem es kein Entkommen mehr gegeben hatte. Der Wahnsinn hatte sich seiner bemächtigt. Und nun... nun war er hier. Irgendwo unter der Erde. Vergessen, die Furcht war verflogen, die Bestie vernichtet.
Und irgendwo im Dunkel glomm ein Licht.
Roboterhaft schabten seine Hände Schicht um Schicht von der feuchten Decke seines engen Gefängnisses herunter. Er achtete nicht darauf, dass das Fleisch seiner Fingerkuppen längst zerschunden und blutig war. Der Dreck drohte ihn endgültig unter sich zu begraben, lastete bereits schwer auf ihm, doch auch das realisierte Tak kaum.
Licht.
Irgendwo musste Licht sein... er musste es finden...
Nicht nur das Tageslicht suchte er, in seinem Innersten fing er auch an zu begreifen, dass irgendwo, begraben unter seinem Hass wie sein Körper im Erdreich, sich doch noch etwas bewahrt hatte, was er als Schwäche auszuradieren versucht hatte. Plötzlich bemächtigte sich seiner eine bislang unbekannte Furcht, die ihm die Kehle zuschnüren wollte und die letzte Kraft aus seinem Körper pressen wollte.
Die Furcht vor dem Unbekannten.
Die Furcht vor dem Licht.
Die Furcht vor seiner eigenen Menschlichkeit...
Ein gleißender Lichtstrahl traf genau in seine Augen und blendete ihn, als seine Hände die oberste Humusschicht durchstießen. Eine Sekunde lang verharrte Tak völlig bewegungslos.
Ein Vogel zwitscherte einsam in den Bäumen. Der Wind ließ ihre Blätter rascheln.
Mit einem Ruck richtete er sich auf, durchbrach die Graberde. Seine Haare hingen ihm nass ins Gesicht, seine Kleider klebten verdreckt und klamm an seinem ausgemergelten Körper. Er, Tak, einst ein mächtiger Druide, stand nun wankend in seinem eigenen Grab, wie einer der geistlosen Zombies.
Doch er lebte.
Und er würde herausfinden, wie er hier hin gekommen war. Wenn er das erst einmal wusste, dann konnte er vielleicht auch herausfinden... wer er sein sollte.
Tak kniff die Augen zusammen und blinzelte in die warme Sonne.
Das Ende würde noch früh genug kommen. Aber nicht jetzt.
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Erschrocken zog das Kaninchen seinen Kopf zurück und ließ die Butterblume, an der es eben noch friedlich gemümmelt hat, fallen, als die Erde unter ihm sich zu regen begann. Ein Stoß, dann ein zweiter. Irgendetwas regte sich dort unten – während das Kaninchen einen Satz zur Seite machte und dann mit Höchstgeschwindigkeit ins dichte Unterholz hoppelte.
Es war wie eine Szene aus einem schlechten italienischen Zombiefilm – die Erde wölbte sich ein weiteres mal, und diesmal brach eine knochige, blutverschmierte Klaue aus ihr hervor, tastete nach Halt, schob weiteres Erdreich zur Seite. Das Loch im Boden wurde größer und größer, bis schließlich ein ausgemergelter Körper zum Vorschein kam.
Keuchend schnappte Tak nach Luft, pumpte den Sauerstoff förmlich in seine Lungen. Die Welt begann sich vor seinen Augen zu drehen, die Helligkeit des Tages blendete ihn, die sanfte Wärme der Sonne schien seine Haut zu verbrennen. Schutzsuchend begrub er sein Gesicht in den Händen, keuchte, würgte, hustete...
Tak konnte nicht sagen, wie lange er so dagesessen hatte, bevor er sich endlich dazu in der Lage fühlte, irgend etwas anderes zu tun. Waren es Minuten? Sekunden? Vielleicht... Stunden?
Egal. Suchend glitt sein Blick nun über das Unterholz, er fand auch wonach er Ausschau hielt – eine Wurzel, an der er sich festhalten konnte, um sich endgültig aus dem kühlen Erdreich zu befreien. Seine Muskeln schmerzten, sein Körper rebellierte gegen diese Anstrengung, doch wie schon so oft ignorierte er jeden Schmerz und kämpfte sich mühsam hoch. Schwankend kam er so auf die Füße, erneut überkam ihn ein unangenehmes Schwindelgefühl. Kurze Zeit kämpfte sein entkräfteter Körper damit, nicht wieder einfach in sich zusammenzuklappen und liegenzubleiben, rot – schwarze Farbkleckse explodierten vor Taks Augen, sein Magen rebellierte. Er musste husten als wollte er sich übergeben, doch es kam nichts als Luft hoch.
Einige Zeit musste Tak damit verbringen, seinen Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, bevor er es wagen konnte, den ersten Schritt zu tun. Vorsichtig hob er sein rechtes Bein und setzte einen Fuß aus dem Grab. Schon wieder schwindelte ihn, doch der ehemalige Druide kämpfte das Gefühl rasch nieder.
Endlich entstieg er der feuchten Erde und sah sich unsicher um. Er befand sich mitten im Wald, hatte keine Ahnung wo. Vor ihm ragte eine steile, moosbewachsene Felswand auf, hinter ihm ragten die Kronen uralter Bäume in den Himmel. Sein Blick fiel auf sein ‚Grab’ – und auf die verwitterte Innosstatue, zu deren Füßen sich die Grube befand. Eine Innosstatue? Sein Grab befand sich zu Füßen einer Innosstatue? Hatte das vielleicht etwas zu bedeuten?
Verwirrt schüttelte Tak den Kopf, als könne ihm dies dabei helfen, seine durcheinandergewürfelten Gedanken zu ordnen – ohne Erfolg jedoch. Noch immer spukten diverse Erinnerungen, oder besser - verstümmelte Erinnerungsfetzen, in seinem Geist herum, ohne ein klares Bild zu ergeben.
Tak beschloss also, sich zunächst auf sein hier und jetzt zu konzentrieren. Er stand sprichwörtlich im Wald – allein, orientierungslos, schmutzig, ausgehungert, nur mit ein paar dreckigen Lumpen bekleidet. Seine Finger schmerzen, bluteten, sein Magen schien zu implodieren und sein Kopf machte auf den erheblichen Flüssigkeitsmangel durch ein schmerzhaftes Pochen in der Schläfe aufmerksam.
Von seiner Ausrüstung war weit und breit nichts zu sehen. Die Schwarzholzrüstung, sein Doppelklingenschwert – Beliar allein wusste wohl, wer jetzt damit herumlief. Und sogar die Natur, die ihm früher so vertraut, ja geradezu unterwürfig vorgekommen war, schien ihm jetzt fremd und feindlich. Stumm erhoben sich die Bäume um ihn herum, früher hatte er sie mit einem einzigen Gedanken zu kontrollieren vermocht – doch von dieser Macht war nichts mehr vorhanden. Alles hatte er verloren...
Tak seufzte ein wenig, aber dem Vergangenen nachzutrauern würde ihn jetzt auch nicht weiterbringen. Zunächst einmal musste er Wasser und Nahrung finden und aus diesem verfluchten Wald herauskommen. Notgedrungen entschied er sich für irgend eine zufällige Richtung und stapfte los...
Wie viel Zeit wohl schon vergangen war? Dem Stand der Sonne nach zu urteilen, waren es bereits einige Stunden. Völlig erschöpft ließ sich Tak auf einem Felsbrocken nieder. Der Wald wollte einfach nicht enden, das Gezwitscher der Vögel kam ihm mittlerweile fast wie grausamer, höhnischer Spott vor. Mühsam musste er sich durch das dichte Unterholz kämpfen, ohne irgendwo einen Ausweg erkennen zu können...
Doch halt, was war das? Tak hielt den Atem an, lauschte – ein leises Plätschern, nicht weit entfernt...
Wasser!
Das war der einzige klare Gedanke, den er jetzt noch fassen konnte. Wasser! Doch schon dieser Gedanke allein reichte aus, seinen geschundenen Gliedern neues Leben einzuhauchen. Er sprang auf und fiel mehr vorwärts als das er ging, kämpfte sich stolpernd durch das dichte Gestrüpp, ohne auf Kratzer und Schürfwunden zu achten. Und tatsächlich, seine Sinne hatten ihn nicht getäuscht – einige hundert Meter vor ihm floss ein Bach, vielleicht zwei Schritt breit und nicht besonders tief, und der Wald lichtete sich, gab den Blick auf eine grüne Wiese frei.
Wie ein Wahnsinniger stürzte sich Tak in das Bächlein, einige Enten nahmen schnatternd Reißaus, als der heruntergekommene einstige Druide mit einem lauten Platschen im kühlen Nass landete. Es interessierte Tak nicht, dass das Wasser lehmig und nicht gerade das sauberste war – er tauchte ganz unter, ließ das Wasser seine ausgetrocknete Kehle hinablaufen und den Schmutz des Grabes von seinem Körper waschen...
Keuchend zog sich Tak einige Minuten später wieder ans Ufer und blieb erschöpft neben dem Bächlein liegen. Gedankenverloren betrachtete er seine vom Graben zerschundenen Hände – einige Fingernägel waren abgebrochen, erneut lief warmes Blut seine Handflächen hinab, pochender Schmerz raubte ihm jedes Gefühl in den Fingern. Es würde wohl einige Zeit dauern, bis diese Verletzungen wieder geheilt sein würden, stellte er kühl fest und richtete seinen Blick gen Himmel. Weiße Wolken zogen über das makellose Blau, und Tak musste nüchtern feststellen, dass er nicht mehr die Phantasie besaß, irgendwelche Figuren dort hineinzuinterpretieren.
Während er so dalag, gewann die Erschöpfung langsam Überhand. Seine Augenlider wurden schwerer und schwerer, bis sie schließlich ganz zufielen und er in einen leichten Schlummer hinüberglitt...
Geändert von Tak (21.04.2006 um 16:29 Uhr)
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Na ja. Die schlauste Handlung war das nicht gerade gewesen. Doch als der Schattenläufer sich mehr für Bernado interessierte, musste Phili doch etwas machen. Sonst wäre der Anwärter Monsterfutter. Phili, als Meister des Bogenschießens, zog blitzschnell seinen Bogen und einen Pfeil aus dem Köcher. Er hätte direkt schießen können. Aber ein Rückenschuss war sinnlos. So nahm er einen Stein und warf diesen, im Voraus, gegen diese groß gewordene Töle. Diese drehte sich um und raste wieder auf den Novizen zu. Jetzt war Alles nur eine Sache der Coolness. Er musste ruhig bleiben und erst im letzten Moment schießen. Wenn es schief ging, dann würde er tot sein. Das war ein beruhigender Gedanke. „Entweder es funktioniert oder du stirbst.“
Das graue Ungetüm war ein Berg aus Fell und Muskeln. Die Schnelligkeit und Kraft die jeden Schattenläufer ausmachte, war das Gefährlichste am Kampf gegen diese Biester. Viele Leute waren schon gestorben, weil sie die gleiche Situation unterschätzt hatten. Doch Phili blieb ruhig und wartete eine sehr lange Zeit. Er durfte jetzt keinen Fehler machen. Er zielte sehr genau auf den Kopf des Ungeheuers. Obwohl dieser sich auf und abwärts bewegte, durch die starken Körperbewegungen beim Rennen, hatte er den Rhythmus einkalkuliert. Als er das weiße im Auge des Schattenläufers sah, schoss er. Der Pfeil, dessen Spitze aus einer leichten Metalllegierung bestand, schoss den Weg entlang und blieb im Kopf der Bestie stecken. Der Schuss war zu genau gewesen. Der Schattenläufer sackte zusammen. Phili hatte also den Kampf mit einem weiteren Biest aus den Wäldern von Khorinis gewonnen. Er konnte darüber mal eine Strichliste machen. Mit der Leiche seines Gegners konnte er nichts anfangen. Er war kein Jäger und konnte auch keine Felle abziehen. Obwohl das Kleid dieser Bestie ein schönes Sümmchen eingebracht hätte.
Der Händler beeilte sich, um zu Bernado zu gelangen. Er war nicht sonderlich verletzt. Hatte nur einen starken Stoß gegen den Kopf bekommen und konnte nicht mehr so klar denken, doch Arme und Beine waren unverletzt, also konnten sie weitergehen. Die Höhle hatte sich kein Stück wegbewegt. Wieso sollte sie auch? Sie war ja eine Höhle. Aber in dieser verrückten Welt gab es bestimmt auch eine Höhle, die ihren Standort nach Lust und Laune veränderte. Da der Lichtzauber noch nicht erloschen war und Phili noch am Leben konnten sich beide Klosterbewohner nun diesen Ort etwas genauer anschauen. Phili fiel auf, dass Betten und Kisten da drinne standen. Wahrscheinlich hatten Nomaden oder Banditen hier gelebt, mussten aber fort, als der Schattenläufer diesen Ort beschlagen hatte. Er konnte diesen Beweggrund nur zu gut verstehen. Er wollte sich auch nicht öfters mir solchen Bestien anlegen. Jäger, die das als Verdient hatten, war bestimmt irgendwo nicht richtig im Kopf.
In einer Ecke des Raumes sah es so aus, als wäre die Erde etwas aufgewühlt. Die Kisten waren leer. Bernado hatten sich dessen schon erkundigt. Doch Schattenläufer buddelten, wie Hunde und Wölfe gerne ihre Habseligkeiten in die Erne ein. Und rechts von Ihnen schien die Erde nicht so fest zu sein, als würde sie regelmäßig aufgegraben. Beide nahmen eine Schaufel zur Hand. Zum Glück war Phili Händler und hatte allerhand Sachen zur Hand, darunter auch Schaufeln. Wie er immer an diese Gegenstände wusste er selten. Doch er glaubte, eine Schaufel aus Drakia zu haben. Ein Angebot war schwer auszuschlagen. Auch wenn die Händler und Handwerker aus Drakia ziemliche Abzocker waren.
Schnell hatten sie die Sachen ausgegraben. Der Schattenläufer, den der Novize mithilfe des Anwärters umgebracht hatte, war echt nicht der Ärmste gewesen. Ein paar goldene Gegenstände, ein paar Lederbeutel, die mit Gold gefüllt waren und ein paar alte Schriftstücke. Bernado zeigte kein Interesse an alten Papierfetzen, so nahm sie Phili an sich. Irgendwie wollte der Novize auch die Schriftrollen eher haben. Etwas mehr Gold ging deswegen an den Anwärter. Phili war eh ein reicher Händler und konnte mir Gold weniger anfangen. Als sie beide nun zum Kloster zurückgingen waren ihre Taschen etwas voller. Auf den Weg über der Brücke, tauschten sie sich über die Geschehnisse aus. Später, wenn sie wieder im Kloster wären, würde sie wieder ihre eigenen Wege gehen.
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 Foren-Mutter
Geschlecht: ❤️❤️❤️❤️❤️❤️
delgada hatte beim bauern alles bekommen, wonach ihr herz begehrte. die eier hatten sie den hühnern aus dem nest entwendet, was allgemeines gegacker und geschreie auslöste. sehr zum vergnügen der bäuerin hatte delgada beruhigend auf die hühner eingeredet.
"ihr könnt doch wieder welche legen. du wirst sehn, aus dem nächsten, was du legen wirst schlüpft ein stolzer bunter hahn, der der liebling aller hühnergötter sein wird. auf den wirst du dann gewaltig stolz sein."
die bäuerin beobachtete amüsiert, wie die henne laut schreiend über den hof davonlief.
"jetzt beschwert sie sich sicher beim hahn und der wird mich beißen, wenn ich den hof verlasse."
die bäuerin hatte ihr dann noch gezeigt, wie man eine kuh und sogar, wie man die ziege melken kann. delgada stellte sich sehr geschickt an, was die bäuerin zu der vermutung trieb, dass sie das schon getan hätte. früher, in ihrem vergessenen leben.
zum schluss hatte ihr die frau einen schlafplatz auf der tenne angeboten und ihr weiche weiße tücher gebracht. delgada schlief wie im himmel und am morgen weckte sie ein zorniger junger hahn.
"ich muss zurück. vielen dank, gute frau. das gold von gloria gab ich euch ja schon. ich werd sie grüßen und komme sicher bald wieder."
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„...tot...“
„...nein...atmet...“
Ein unbestimmtes Gurgeln entwich Taks Kehle, als ihn irgendwer unsanft in die Rippen stieß. Zunächst war sein Verstand nicht in der Lage, diese Information seines Körpers in einen sinnvollen Zusammenhang einzuordnen, doch als kurze Zeit später ein zweiter, etwas kräftigerer Stoß folgte, schlug er endlich die Augen auf...
Harkon stützte sich auf seinen Richtstab und beobachtete, wie die ausgemergelte Gestalt vor ihnen langsam zu Bewusstsein zu kommen schien. Sein Kumpel Marak beäugte den am Boden liegenden Mann misstrauisch, hielt seine Hand stets am Griff seines Kurzschwertes, aber wie Harkon die Sache sah, war sein Kumpan mal wieder viel zu paranoid. Als ob dieses hautüberspannte Skelett dort vor ihnen irgend eine Gefahr darstellen könnte... Andererseits fragte er sich dennoch, ob vielleicht eine indirekte Gefahr von ihm ausgehen könnte, also insofern, dass die Miliz nach ihm suchte. So wie der Kerl aussah, hatte er sich schon seit Tagen, wenn nicht Wochen vor irgendwelchen Verfolgern im Wald verkrochen. Und war jetzt auf den Bach fünfzig Meter vor ihrer Höhle gestoßen...
Tak blinzelte ein wenig, als ein Sonnenstrahl direkt in seine halb geöffneten Augen traf, bemerkte dann aber die beiden Kerle, die neben ihm standen und ihn prüfend musterten. Zunächst sagte er nichts sondern betrachtete sie ebenso, wie sie ihn betrachteten. Der Kleidung nach zu urteilen – mehr schlecht als recht zusammengeflickte Fellrüstungen über groben Bauernklamotten, zudem trugen sie einfache Waffen – handelte es sich wohl um zwei der in dieser Gegend seit dem Fall der Barriere häufigen Banditen.
„Na, aufgewacht?“, fragte der ältere von beiden mit rauher Stimme. Sein Haar war bereits angegraut und sein wettergegerbtes Gesicht von Falten durchzogen, welche auch der unsaubere Dreitagebart nicht zu überdecken vermochte. Mit einer sonderbaren Mischung aus Verständnis, Mitleid und Härte in den Augen blickte er zu Tak herab, der sich nun mühsam aufzusetzen versuchte.
„Hast dich wohl vor der Miliz verkrochen, was?“, fragte er weiter. „Was hast du denn angestellt?“
Tak brauchte einige Sekunden, um überhaupt zu verstehen, was er da gerade gefragt wurde und ein paar weitere, um sich eine passende Antwort zu überlegen – dass er direkt aus einem Grab mitten im Wald gekrochen kam, von dem er keine Ahnung hatte, wie er hineingelangt war, konnte er den beiden wohl kaum erzählen.
„Ich hatte... Schulden... bei einem dieser...“ – ein schmerzhafter Hustenanfall unterbrach kurz seine Antwort – „...einem dieser reichen... Schnösel...“, brachte er mühsam hervor. Der ältere der Banditen nickte ruhig, und auch der andere, ein jüngerer, schmal gebauter Bursche, der die ganze Zeit einen gehetzten Eindruck machte und dessen Augen ständig in Bewegung waren, schien sich ein klein wenig zu beruhigen – was auch immer er gefürchtet hatte.
„Wie wahr. Ich hasse diese Pissnelken aus dem oberen Viertel...“, knurrte der Ältere, sein Gesicht verfinsterte sich ein wenig. „Haben Geld wie Heu, aber wenn man ihnen als armer Bürger einmal auch nur zehn lumpige Goldmünzen schuldig bleibt, hetzen sie einem gleich die verdammte Miliz auf den Hals!“
Er reichte Tak, der sich mittlerweile aufgesetzt hatte und erschöpft ein zustimmendes Nicken zu Stande brachte, die Hand, um ihm auf die Beine zu helfen.
„Mein Name ist Harkon, und der Jungspund da neben mir heißt Marak. Komm hoch... ich bring’ dich in unsere Höhle, ist nur wenige Meter von hier, keine Angst. Du siehst ja total mitgenommen aus – wie lange warst du denn jetzt schon im Wald?“
„Keine... Ahnung...“, antwortete Tak wahrheitsgemäß und ließ sich eher von Harkon auf die Füße ziehen, als dass er selbst noch dazu in der Lage gewesen wäre, seine Beine zum arbeiten zu bewegen.
„Wir beide hier sind das, was man landläufig wohl als ‚Banditen’, ‚Räuber’, ‚Gesindel’ und so weiter bezeichnet.“, erzählte Harkon, während er Tak stützte und ihn vorsichtig in Richtung der kleinen, zwischen einigen Büschen und Bäumen am Waldrand versteckten Höhle manövrierte.
„Ich persönlich ziehe hingegen den Ausdruck ‚Gesellschaftsopfer’ vor. Du musst wissen, ich war einmal Schmied in Khorinis... Niemand großes, aber ich hatte mein Auskommen – und einen Lehrling, Marak. Alles war ok, bis zu dem Tag, an dem dieser aufgeblasene Pfeffersack... wie hieß er doch gleich? Ach, egal... jedenfalls, einer von diesen Faulenzern aus dem Oberen Viertel zeigte Interesse an meiner kleinen Schmiede und machte mir ein Angebot, welches allerdings unter aller Sau war. Ich lehnte natürlich ab, doch prompt stand am nächsten Tag irgend so ein Verwaltungsbeamter bei uns vor der Tür und behauptete, das Gebäude sei baufällig und müsse abgerissen werden, für das Grundstück sei bereits ein Käufer vorhanden und ich hätte meine Schmiede innerhalb von drei Tagen zu räumen. Als Ersatz wies er mit ein noch viel baufälligeres Drecksloch irgendwo im schlimmsten Eck des Hafenviertels zu. Das allein brachte mich schon auf Hundertachtzig, doch als am nächsten Tag auch noch dieser aufgeblasene Diener des Pfeffersacks erschien um mir, vor Arroganz nur so triefend, ein Angebot zu unterbreiten, das noch viel lausiger war als das erste, war das Maß voll. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und schlug blindwütig auf den Butler ein – und Marak, statt mich davon abzuhalten, machte mit. Auch wenn es vielleicht keine kluge Entscheidung war, verübeln kann ich es ihm irgendwie nicht...“
Harkon seufzte leicht und deutete dann mit der Hand auf die Felswand vor ihnen. Keine zehn Meter waren es mehr bis zur Höhle.
„Mein Heim ist meine Festung... oder so ähnlich war doch das Sprichwort? Wie auch immer. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, genau – ich ließ erst von dem dämlichen schwabbeligen Diener ab, als er blutend am Boden lag und sich nicht mehr rührte. Er jetzt konnte ich erkennen, was ich eigentlich angerichtet hatte – der Mann war tot! Na ja, verdient hatte er’s. Aber in der Stadt bleiben konnten wir jetzt nicht mehr... also haben wir das nötigste zusammengerafft und uns so schnell wie möglich verkrümelt, zum Glück noch bevor die Miliz von der ganzen Sache Wind bekam. Tja, seitdem sitzen wir also hier.“
Harkon schob einige den Eingang verdeckende Efeupflanzen zur Seite und bugsierte Tak langsam ins Innere der Höhle. Diese war mit den bescheidenen Mitteln, welche den beiden Banditen zur Verfügung standen, recht gemütlich eingerichtet worden – zwei grobe, scheinbar selbstgezimmerte Betten standen an der Wand, in der Mitte befand sich eine Feuerstelle, über der, an einem Gestell aus Ästen befestigt, ein leicht zerbeulter Kupferkessel hing. Daneben gab es auch noch einen Tisch und zwei Stühle, offensichtlich auch Marke Eigenbau, doch sie erfüllten ihren Zweck. Der Boden war mit einigen Fellen ausgelegt und in einer Ecke türmte sich allerhand Zeug – verschiedenste Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände, Kleidung, Waffen – offensichtlich das Diebesgut der beiden Wegelagerer.
„So, willkommen daheim...“, grinste Harkon und setzte Tak auf eines der Betten. Obwohl die Matratze nur ein Strohgefüllter Sack mit einigen Fellen darüber war, kam es dem ehemaligen Druiden vor, als wäre es das Himmelbett der Königin persönlich. Marak, der noch kein Wort gesagt hatte, entzündete geschickt ein Feuer, während Harkon in einer Truhe herumkramte, aus der er einen Kanten Brot, etwas Dörrfleisch und eine Flasche Milch hervorkramte, die er Tak reichte. Dieser nickte dankbar und versenkte seine Zähne sofort in der angebotenen Nahrung. Er wollte gar nicht wissen, wie lange er schon nichts mehr gegessen hatte...
„Hehehe, nicht so stürmisch! Sonst kotzt du alles wieder aus...“, rief Harkon seinen Gast zur Mäßigung auf. Tak wusste, dass er recht hatte, und bemühte sich, das Essen jetzt nicht mehr ganz so schnell hinunterzuschlingen. Harkon nickte zufrieden.
„Iss erst mal. Und dann schlaf dich aus. Morgen sehen wir weiter.“
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Ein Weg führte immer tiefer hinein in den Berg, und das Dröhnen des Wassers wurde immer lauter. "WAAAAH, LASS MICH ZUFRIEDEN!!", schallte eine extrem laute Stimme durch die Gänge. Die beiden Gefährten zuckten zusammen, blieben aber still. Ronsen deutete seinem Freund, weiter zu gehen. Irgendwann ging es nicht mehr tiefer hinein in die Schlucht, sondern ein Weg führte schnurstracks geradeaus. Doch bald kam die erste Kreuzung und die Freunde bleiben stehn. "Was nun?", fragte Ronsen. "Trennen wir uns?", schlug Uthar vor. "Bist du verrückt?", meckerte Ronsen, "hast du nicht die Schreie gehört, wer weiß, was hier unten auf uns lauert." "Dann lass uns nach rechts gehen...", sagte Uthar. Und das war der Beschluss, sie bogen also nach rechts ab und fanden sich bald im Tageslicht wieder. Und da war auch ein Boot am Wasser, nicht ihr Boot, doch das war egal, nichts wie weg hier. Fröhlich eilten sie zum Boot, wollten grade einsteigen, doch eine fremde Stimme befahl ihnen: "Keine Bewegung!" Sie zuckten zusammen, drehten sich langsam um. Ein Kerl ohne Hemd und voller Schnittwunden an Brust und Armen stand vor ihnen. Er hielt einen riesigen Bogen in den Händen, war bereit zu töten. "Hey, hey, kein Problem, nicht schießen!", befahl Ronsen. "Schnauze, was macht ihr hier?", fragte der Kerl mit den langen schwarzen Haaren. "Wir sind hier gestrandet, bitte, wir brauchen das Boot.", mischte sich Uthar ein. "Das wollt ihr also? Warharharharhar, gut, ihr sollt es haben! Aber bloß unter einer Bedingung!" "Was für eine Bedingung?", fragte Ronsen scharf. "Seht euch diesen Talisman an!", er hob einen silbrig glänzenden, aber bloß halben Talisman in die Luft, "Ein Fluch lastet auf mir, ihr müsst die zweite Hälfte des Talismannes holen, dann wird meine Seele von dieser verfluchten Insel erlöst!" "Wo ist die andere Hälfte denn?", erkundigte sich Uthar. "Im Nebenschacht, ihr müsstet ihn schon gesehen haben." "Wasrum holst du ihn nicht selbst?", hakte Ronsen nach. "Die Crawler, ich habe oft versucht, ihn zu kriegen, doch sie zerfleischten mich des öfteren, schaut meinen Rücken an!" Der Kerl drehte sich um, doch das, was man sah, war so anwiedernd, das Worte allein es nicht beschreiben konnten. "Seht ihr was der Fluch aus mir macht, ich suche täglich meinen Talisman, werde aber jeden Tag umgebracht, bis sich am Abend mein Fleisch wieder zusammensetzt!" "Apettitlich!", spöttelte Ronsen. Uthar war bereits kreidebleich geworden. "Und versucht nicht, mich zu verarschen, ich bin sozusagen unsterblich, ihr würdet ein jämmerliches Ende nehmen, harharhar!" "Uns bleibt wohl keine Wahl", Ronsen musste schlucken, "lass uns den Talisman holen gehen." Uthar konnte bloß nicken und folgte seinem gut gepanzertem Gefährten.
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