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    Ehrengarde Avatar von Andrej
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    Andrej ist offline
    Verdammt. Andrej rappelte sich wieder auf. Wo war er? Warum konnte er nichts sehen? Es roch nach Fisch und See. War er im Hafenviertel? Wie ist er dahin gekommen. Quitschend öffnete sich eine Tür und eine fette hässlich Fischerin kam hinein. Ohh mein junger Bursche die Seeluft hat dich woll umgehauen, sültze sie ihn mit einem Liedschlag an, der Andrej, wenn die Frau 30 Jahre jünger und 60Pfund leichter gewesen wäre, vielleicht auf falsche Gedanken brächte. So aber, nahm er schleunigst die Beine in die Hand bis er wieder einmal auf dem Marktplatz stand. Kohrinis ist ein verfaultes Rattennest geworden,dachte ser sich, ich werde zur Tarverne gehn, vielleicht gibt es dort mehr zusehen.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Ehrengarde Avatar von Hombre
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    Hombre ist offline
    Die Unruhe in Hombre hatte sich gelegt, nun hockte er mit verschränkten Armen an der kalten Wand und starrte die gegenüberliegende an, kahl, starr, tot. Ja, tot, das war das richtige Wort. Bald waren sie so tot wie diese Steinwand. Er war schon oft knapp am Tode vorbeigeschrammt, und dieses mal schien der Sensenmann es ernst zu meinen, denn hier gab es kein so leichtes entkommen. Jedenfalls nicht ohne eine Söldnerarmee und einen Batzen Glück. Und beides schien weit davon entfernt, aufzutauchen. Er hatte zwar kein erfülltes Leben, aber er hatte es gelebt als wäre jeder Tag sein letzter. Er hatte nach seinen Prinzipien und seinen Gedanken gelebt, und das würde er sich nicht einfach so von einem Rockträger nehmen lassen. So dachte er es jedenfalls, bis zu der Bekanntgabe ihres Todes.
    „Was denkst du?“ fragte er ohne Emotionen in die Stille hinein, welche die beiden Hofler ergriffen hatte.
    „Wie meinst du das?“
    „Ich meine, was denkst du gerade? In diesem Augenblick. Über diese Sache. Über alles.“
    „Ich weiß nicht. Ich weiß es nicht, ich denke an nichts ...“
    Hombre seufzte. Seinem Freund ging es nicht anders als ihm. Sein Kopf war wie leergefegt, er machte sich kaum noch Gedanken über irgendetwas. Der Tod hatte bereits jetzt die faulige Hand nach ihnen gestreckt, schon hier in der Zelle. Weiter starrte der Bandit mit seinen blauen Augen an die steinerne Wand, emotionslos war das Gesicht, niemand sprach. Dann hörte man Schritte. Schnell und stark waren sie, man hörte sie schon von weitem. Es waren mehrere Männer, das konnte der Bandit hören.
    „Sie kommen,“ sagte er leise, er flüsterte schon fast. Kire nickte. Nun war es so weit. Der Fährmann stand mit seinem Boot bereit, sie in die Tiefen von Beliars Reich zu geleiten. Jedenfalls Hombre, bei Kire wusste der Bandit es nicht. Die Schritte wurden lauter, vor der Zelle stoppten sie. Es waren fünf Gardler, ein Ritter wie es schien und vier normale Milizen. Hombre drehte langsam den Kopf zu ihnen hinüber und blickte in jedes der Gesichter. Kälte, Hartherzigkeit strahlten sie aus. Ihnen war es egal ob es ein Bandit mehr oder weniger war. Schließlich blickte Hombre in das Gesicht des Anführers des Trupps.
    „Hui, so ein großes Aufgebot für nur zwei Männer? Ich fühle mich geehrt,“ kommentierte er mit einem schwachen, bösen Lächeln.
    „Schnauze!“ bellte der Anführer zurück. „So, wir sind gekommen um euch hinauszugeleiten...“
    „Nicht so schnell meine Herren, normalerweise hat ja jeder noch ein paar Wünsche frei bevor er gehängt wird. Ich, und ich denke auch mein Kollege hier, würden sie gerne gebrauchen.“
    Der Gardler seufzte, nickte dann aber. Mit einem Augenrollen sprach er dann.
    „Gut, wenn’s sein muss. Aber denkt daran: Waffen oder so bekommt ihr nicht!“
    „Nein, nein. Ich hätte nur gerne zwei Sachen die mir ganz am Anfang abgenommen wurden. Erstens hätte ich gerne meine Banditenrüstung, schließlich soll ja jeder sehen wer gehängt wird. Und zweitens wurde mir noch ein wertvoller Schatz abgenommen: Ein stählerner Ring, orkische Schriftzeichen sind darauf zu vermerken. Er gehört mir. Und ich hätte gern beides wieder.“
    „Hm, von mir aus, das lässt sich einrichten. Und du?“ fragte er barsch in Kires Richtung. „Was ist mit dir?“
    „Meine schwere Rüstung und mein Ring. Beides ziert ein rötliches Symbol. Leicht zu erkennen.“
    „Ah, dann gehört dir also dieses seltsame Zeugs in der Kiste. Gut, ist das alles?“
    „Ja, das ist alles,“ antwortete der Bandit. Der Anführer und zwei seiner Männer machten sich auf den Weg, die anderen beiden blieben stehen, die Blicke hart und unbestechlich. Hombre, der immer noch mit dem Rücken an der Wand, den Beinen vor der Brust und die Arme um sie herum verschränkt dasaß, legte die Stirn auf die Oberarme und dachte nach. Viele Chancen hatte sie wirklich nicht mehr, dies alles heil zu überleben. Die Chance stand etwa bei Null. Sie konnten höchstens noch auf ein Wunder hoffen, welches sich aber bei Hombres Glück nicht eintreten würde.

    Kurze Zeit später kam die drei Gardler wieder, die Milizen hatten ihre Rüstungen und das andere Zeugs dabei. Sie wurden zwischen den Eisenstäben hineingeschoben. Hombre erhob sich langsam, er nahm sich alle Zeit der Welt. Viel hatte er ja nicht mehr. Dann hob er erst den Ring auf und zog ihn über den Ringfinger der rechten Hand. Danach hob er seine Rüstung auf. Schnell hatte er seine Banditenrüstung angezogen, das bekannte Fell und das Leder brachten ihm gleich etwas Sicherheit, er fühlte sich nun schon ein Stück weit erholter als vorher. Im Augenwinkel konnte er Kire erkennen, dieser hatte sich nun auch fertig angekleidet. Bedrohlich wirkte er in seiner Rüstung, in dieser dem Banditen ziemlich unbekannten Rüstung. Er hatte ihn bei Gelegenheit danach fragen wollen, aber es war ja etwas „dazwischengekommen“. Nun interessierte es ihn nicht mehr wirklich.
    „So, nun seid ihr ja fertig, oder?“ fragte der Hauptmann.
    „Ich denke schon,“ antworte Hombre mit einem Seitenblick auf Kire, welcher leicht nickte. Die Türe wurde aufgeschlossen. Alle Männer traten ein, jeweils zwei zu Kire und zwei zu Hombre. Mit Gewalt wurden sie, mit dem Gesicht, gegen die Wand gedrückt. Ihre Hände wurden hinter ihrem Rücken zusammengebunden, mit einem ziemlich reißfesten Seil. Normalerweise hätte man in solch einem Augenblick Angst, doch Hombre spürte etwas anderes. Erlösung? War es eine Erlösung von dem Leiden der Welt? Nein, so philosophisch war er nicht veranlagt dass er nun auf so etwas kam. Als ihre Hände zusammengebunden waren, wurden sie nach vorne geschubst, den ganzen Gang entlang. Der Söldner und der Bandit in der Mitte, zwischen ihnen ein Miliz, hinter und vor ihnen jeweils zwei Männer. Eine ziemlich starke Bewachung für zwei unbewaffnete Männer. Weiter vorne im Gang konnte er einen Lichtschein erkennen. Sein erst gebückter Gang veränderte sich in einen aufrechten, stolzen Gang. Wenn er nun schon von einem Gardler auf diese feige Art getötet werden würde, dann nicht wimmernd und bettelnd, sondern wie ein Mann, der gut und frei gelebt hatte. Wie ein stolzer, ehrenhafter Mann. Sein Gesicht zeigte keine Emotion, seine Augen waren wie in die Ferne gerichtet.

    Dann traten sie in das Licht. Sie liefen über den Innenhof der Kaserne, dann kamen sie an der Treppe an. Unter ihnen, auf dem Platz, schien sich ganz Khorinis versammelt zu haben. Der gesamte Platz war überfüllt, er konnte einfache Bürger, Bauern, Sumpfler, Magier erkennen. Magier eher vereinzelt, aber er dachte er hätte auch welche gesehen. Auch waren viele Gardler unterwegs, wahrscheinlich fürchteten sie einen Angriff. Hatte Succa es vielleicht doch noch bis zum Hof geschafft und hatte sie es möglicherweise doch noch geschafft, Rettungskräfte zu organisieren? Die Wahrscheinlichkeit war gering. Wenigstens würde sie dann weiterleben.
    Mit stolz erhobenem Haupt ging der Bandit weiter auf die Tribüne zu, wo oben ein Balken verlief an dem zwei Stricke hingen. Sie wurden hinaufgestoßen, doch sie bewahrten ihre Haltung. Auf der Tribüne mussten sie jeweils auf einen Schemel stehen. Die Stricke wurden ausgerichtet, auf ihre Körpergröße eingestellt. Niemand redete in dieser Zeit, nur ab und an hörte er die leisen Stimmen aus dem Publikum. Er dachte noch, er hätte Kire gehört wie er „Succa“ gemurmelt hätte, doch wahrscheinlich war es nur Einbildung gewesen. Der Strick wurde ihnen um den Hals gelegt und festgezogen. Die Männer verstanden ihr Handwerk. Schließlich kam der Hauptmann dazu, er stellte sich vor ihnen auf und sah ihnen in ihre ernsten Gesichter.
    „Noch irgendwelche letzten Worte?“ fragte er in die kleine Runde. Kire spuckte ihm ins Gesicht. Die Antwort. Hombre musste grinsen. Das passte zum Söldner. Nun wartete der Bandit gespannt die Antwort des Mannes darauf ab ...
    Geändert von Hombre (23.03.2006 um 17:32 Uhr)

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #223
    Ritter Avatar von Asthan
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    Asthan ist offline
    Asthan war auf dem Galgenplatz, wo er sah wie die beiden Lees auf ihre Plätze gebracht wurden. Er fühlte Mitleid mit ihnen doch was vermochte er zu tun? Garnichts alleine... er musste wohl abwarten ob Succa und ein paar andere Lees hier waren um den beiden zu helfen. Sie konnten die beiden doch nicht am Galgen baumeln lassen.... er sah sich um, doch konnte er niemanden der Lees erkennen. Wie denn auch? Er kannte ja auch nur sehr wenige. abwarten... dachte sich Asthan denn es blieb ihm ja eigendlich nichts anderes übrig. Er kam trozdem nicht von dem Gedanken weg, dass die Lees etwas ausgeheckt hatten. Nur was? Wenn, dann müssten sie langsam mal loslegen...

  4. Beiträge anzeigen #224
    Tras Tadc Avatar von Uncle-Bin
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    Uncle-Bin ist offline
    Wieder einmal war Uncle gebeten worden das Amt des Scharfrichters auszuführen. Für ihn war das keine besonders schlimme, aber auch keine besonders tolle Aufgabe. Nein, er hatte sehr zwiespältige Empfindungen was das Hinrichten betraf. Einerseits vollstreckte er nur jene Strafe, die Innos selbst für die Vergehen vorgesehen hatte und tat damit nur seine Pflicht vor dem ihm heiligsten Gott, andererseits war das Töten keine schöne Sache.
    Das er diesmal keine Axt schwingen musste, war ihm um des Abendbrotes Willen ganz recht. Die roten Blutfontänen mochten zwar auf dem Schlachtfeld recht berauschend wirken, aber wenn sie aus dem Rumpf eines geknebelten Mannes spritzten, dann verloren sie jeden Reiz und schlugen auch den Hartgesottenen auf den Magen.
    So entledigte er sich seiner Rüstung und versuchte sich seelisch auf das folgende Geschehen einzustellen. Es war einfach notwendig einen Hebel im Hirn umzulegen, damit das Henkershandwerk nicht in sein normales Leben eindringen konnte. Zu viele Menschen hatte dieses Handwerk verdorben und zu viele waren geächtet worden, als sich herumsprach, was sie für ein Handwerk ausübten. Bei Uncle war es zwar auch nur wenig mehr als ein offenes Geheimnis, aber er wollte sich dennoch weder durch Kleidung noch durch sein Verhalten verraten.
    So seltsam es auch klingen mochte, als Henker bewegte er sich anders. Jeder Mensch hatte seine persönliche Gangart, sei es nun der hochnäsige Krämer oder ein braver Hirte, der selten mal den Horizont sah, weil sein gesenktes Haupt dies nicht zuließ, aber Uncle hatte 2. Ging er als Paladin auch einmal herrisch durch die Straßen, so war doch stets eine gewisse Rhythmik in seinen Schritten zu erkennen, die man in den folgenden Minuten oder Stunden nicht finden würde. Er war nun ein anderer Mensch; nicht in Trance, aber auch nicht bei vollem Bewusstsein.
    Da zog er sich die schwarze Henkersmütze über den Kopf und zupfte noch einmal die Henkersrobe, die an einigen Stellen leicht braun verfärbt war, zurecht. Jetzt konnte es losgehen und die Gaffer, die nun den Galgenplatz füllten würden bald ihr persönliches Spektakel erleben.
    Er schritt die Treppe von der Kaserne hinab und bemerkte, wie einer der Männer am Galgen einen kräftigen Hieb einstecken musste. Nicht, dass er es nicht verdient hatte oder das der Mann sich noch lange an den Hieb erinnern würde –immerhin würde er in wenigen Augenblicken hingerichtet werden-, aber Uncle würde sich wohl doch zu einer Beschwerde bei Lord André durchringen. Ein hämisches Lachen und ein Hinweis auf den baldigen Tod wäre wohl eine bessere Reaktion auf was auch immer gewesen. Zumindest wäre dies kein sinnloser und unbeherrschter Gewaltausbruch., rief sich der Paladin und Henker ins Bewusstsein.
    Umso näher Uncle an den Galgen herantrat, desto langsamer und schwerer wurden seine Schritte. Eine Aufgabe wie diese verlangte nach ein wenig Zeit und da man ihm schon die Arbeit mit dem Strick genommen hatte, so wollte er sie sich nun zurückholen.
    >>Möge Innos euren Seelen die Schatten ausbrennen und eure Körper an die Welt der Toten binden.<<, murmelte er den beiden entgegen und rang sich dann durch doch noch einmal nach den Stricken zu sehen. Als Henker war es einfach seine Pflicht sich noch einmal damit zu beschäftigen und Überraschungen wollte ja auch keiner erleben.
    Die Blicke der Verurteilten warfen ihm Trotz entgegen, aber ihr Geruch zeugte von Angst, als Uncle sich nach vorn lehnte, um die Schlinge zu begutachten. Ein gutes Seil., dachte er sich und seine Gedanken schweiften ab zu jener Zeit in der er im Hafenviertel als Arbeiter mal mit einem Seiler zu tun hatte. Er schnaufte. >>Alles in Ordnung. Macht euch bereit, Jungs.<< Mit diesen Worten trat er hinter die beiden und machte sich bereit den Schemel des Söldners wegzutreten. Der Bandit sollte ruhig noch etwas auf sein Ende warten…

  5. Beiträge anzeigen #225
    Kämpfer Avatar von Goner
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    Goner ist offline
    Es war eine stürmische Nacht, als Goner im Hafen der Stadt anlegte. Er konnte immer noch nicht fassen, dass er an der riesigen Orkgaleere unbemerkt vorbei gekommen war und endlich nach tagelanger Reise wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Er kämpfte sich, die Kapuze bis ins Gesicht gezogen, im Sturm langsam die Straße hoch. Er erreichte das obere Ende des Weges und sah sich um. Auf der linken Seite glühten gerade die letzten Funken des Schmiedefeuers aus, als aus einer nahen Unterführung ein Gardler auf ihn zukam.
    Gardler: "Halt, wer da?", fragte er den durchnässten Neuankömmling.
    Goner antwortete darauf: "Ein armer, hungriger und durschnässter Reisender, der vom Festland kommt und eine Unterkunft sucht."
    Gardler: "Eine Unterkunft findest du am Marktplatz. Das Hotel heißt "Zum schlafenden Geldsack. Gold musst du allerdings keines bezahlen, falls du dir darüber sorgen machst. Eine Mahlzeit wirst du heute Nacht nicht mehr bekommen. Die Läden haben bereits zu", erwiederte der Miliz.
    Goner: "Ich danke ihnen und wünsche einen guten Dienstschluss", bedankte sich Goner und ging in Richtung Marktplatz, der ausgeschildert war.
    Er betrat das Hotel, wo ihn die Besitzerin Hannah ein Bett zuteilte und ihm eine gute Nacht wünschte. Goner legte sich in das weiche Federbett und dachte im Halbschlaf für sich: Dies war also meine Ankunft, die ich mir in vielen verschiedenen Formen ausgemahlt hatte. Doch keine traf diese genau. Kurz darauf schlief er ein...
    Geändert von Renata (25.03.2006 um 00:37 Uhr)

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #226
    Drachentöter Avatar von kire
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    kire ist offline
    Dass er seine Rüstung zurück bekommen hatte, war nur ein geringer Trost dafür, dass er sie hingegen mit seinem Leben bezahlen durfte. Inzwischen hatte er sich wohl mit seinem unausweichlichem Tod abgefunden. Schon jetzt spürte er die Schlinge seiner Taten, die sich immer enger um seinen Hals zog und ihm nun ein jähes Ende bereiten würde, obgleich das wahrhaftige Seil noch gar nicht um seinen Hals gelegt war.

    Ein letztes Mal nahm er Abschied von seinem Leben. Das Wort, der Name seiner Freundin lag ihm auf den Lippen. Nur sie war es, die die Liebe zu seinem Schwert noch übertreffen konnte. Ihre Zeit war viel zu kurz gewesen; zu selten hatte er sie sehen dürfen; zu viel Zeit hatte er hingegen mit der Ausbildung seiner vielen Schüler verbracht. Er war auf dem Hof wirklich zu jemandem geworden, der nicht gerade unbekannt war. Aufgestiegen von einem dreckigen Tagelöhner, rebellierender Schürfer und weiterhin aggressiver Bandit, ging sein Leben nun als Söldner hier und jetzt zuende.

    Er hasste die Garde und das ganze Pack, das sich hier in Khorinis zusammenfand noch immer. Jetzt erst recht. Und seine letzten Worte, die der Henker hinterfragte, beantwortete er mit einem herablassenden Spucken. Es tat ihm dennoch nicht wirklich gut, da er feststellen musste, dass ihn dies nicht gerade ehrenvoller untergehen lassen würde.

    Entschlossen sich seinem Ende zu stellen, stieg Kire auf den Schemel, der ihm zugeschoben wurde. Während ihm jemand derer, die sie zu dem Galgenplatz geleitet hatten, die raue Schlinge um den Hals legte, und darauf achtete, das sie auch wohl zugeknotet war, wanderte des Söldners Blick ein letztes Mal durch die Reihen der Schaulustigen. Mit diesen Männern und Frauen, die ihn einerseits beängstigt, andererseits auch belustigt und erfreut, dass erneut zwei Verbrecher wie sie es waren, verurteilt wurden, anstarrten, würde er also seinen Abgang feiern.
    Er sah sehr viele Menschen. Die meisten kannte er nicht, waren es auch hauptsächlich Bürger und Handwerker, die hier in Khorinis lebten. Insgeheim hatte er schließlich gehofft noch einmal die Menschen zu sehen, die ihm etwas bedeuteten, doch so blieb ihm nichts anderes übrig als seinen Kopf noch einmal zu Hombre zu wenden, denn dieser war bislang der einzige seiner Freunde, der ihm nun zur Seite stand. Denn ihn ereilte dasselbe, unerträgliche Schicksal. 22 Jahre war kein Alter um zu sterben - 22 Jahre war ein Alter um zu leben. Er wollte nicht sterben, doch er musste es. Und auch wenn er sich einredete, sich damit abgefunden zu haben, war dem gewiss nicht so.

    „Machs gut alter Freund“, sagte er kalt und wandte sich wieder zu der Menge. Ein kleiner fetter Kerl mit dichtem, struppigem Bart stach ihm urplötzlich ins Auge. Ihm war so, als würde er ihn gefährlich anstarren, als würde er seinen Tod geradezu herausfordern wollen.
    Im nächsten Augenblick jedoch war der Mann wieder aus seinem Blickfeld verschwunden.
    Und im Übernächsten dagegen zog sich wie von selbst schon das feste Seil der Schlinge um seinen angespannten Hals; ein kurzer Ruck, mit dem der Schemel unter seinen Füßen hinweggezogen wurde und die Schlinge zog sich immer fester um seinen Hals. Von der einen auf die andere Sekunde wurde der Schmerz in seiner Brust unerträglich. Das Seil schien mit aller Kraft an seinem Genick zu zerren, nicht nur dass es ihm völlig die Luft abschnürte, nein, es vermochte zugleich seinen ganzen Kopf von seinem Rumpf zu reißen. Mochte dieser ewig scheinende Moment doch endlich ein Ende finden.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Kämpfer Avatar von Goner
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    Goner ist offline
    Am nächsten Abend schlenderte er durch die Stadt, sein kleines Erdhörnchen auf der Schuter sitzend. Er kam an der Kaserne vorbei und sah einige Gardler dort Wach stehen. Als er zum zweiten Mal die Hauptstraße erreichte, war das Feuer der Schmiede nicht ausgeglüht, sondern flammte hoch auf, als der Schmied auf den Blasebalk trat und ein Stück Rohstahl in die lodernden Flammen hielt. Goner sah sich dies noch einige Momente lang an und wandte sich schließlich nach links. Er kam an einer Tischlerei vorbei, wo gasägt und gehämmert wurde. Auch dam er an einer Bognerei vorbei, in der viele Leute standen, fachmännisch Bögen oder Armbrüste begutachteten. Auch das letztes Haus auf der rechten Seite war ein Geschäft, ein Geschäft für beinahe alles, wie sich heraustellte. Plötzlich stand Goner vor einer großen Treppe, die am Ende einen großen Eingang, der von zwei Rittern bewacht wurde, besaß. Er schritt die Steinstufen empor und wurde ehe er auch nur das Ende erreicht hatte wieder weggeschickt. Er ging zum Hafen und sah sein Schiff dort vor Anker liegen. Goner fasste einen Entschluss. Er würde das Boot verkaufen. Er schrieb einen kleinen Zettel und pinnte ihn an den Bug des Schiffes. Er begutachtete noch das Schriftstück, als ihn von hinten jemand antippte und fragte ob er das Boot kaufen könne und wenn ja, wie viel er dafür verlange.
    Daraufhin antwortete Goner: "Geben sie mir 1500 Goldmünzen und es gehört ihnen.
    "Gerne", antwortete der andere nur und holte das Gold hervor.
    Goner nahm es an und freute sich über dieses Geschäft.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Deus Avatar von Saturn
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    Saturn ist offline
    Soweit war es schon gekommen. Kire, welcher mal wieder nicht auf sich selbst aufpassen konnte und sogar seine Freundin im Stich gelassen hatte, warf sich scheinbar mit Vergnügen der Garde an den Hals. Wie man so unüberlegt handeln und eine Festnahme auch nur riskieren konnte, war dem Südländer, welcher schon viele Probleme mit den Milizen hatte, schleierhaft. Weshalb man einen solchen Trottel überhaupt noch befreien sollte, er war sowieso nur eine Last für die Gemeinschaft auf dem Hof, aber das war Saturn schon letzten Sommer klar geworden, war dem Bogenschützen unklar. Noch unklarer war es, dass sich der Bandit der an der Aktion beteiligt, und abstrus konnte man seine heroische Tat nennen, wenn man wusste, dass er nicht mal dafür bezahlt wurde und vorher ein Haufen Beleidigungen über sich ergehen lassen musste. Wieder einmal steigerte sich der Schürferboss in eine Heldenrolle, die keine war, hinein, welche er nicht erfüllen wollte. Succas Plan war auch sehr ausgefeilt - ein objektiver Beobachter währe nie auf die Idee gekommen, dass das Vorhaben von einem Mann entwickelt worden sein könnte - was es ja auch nicht war. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Bogenschützen mit einem jeweils einem Schuss zwei weit entfernte Stricke durchtrennen konnten, war enorm gering. Das die, welche erhangen werden sollten, auch noch fliehen, war unmöglich. Sie hatten keine Waffen, sie waren von gut ausgebildeten Soldaten umgeben und sie hatten nur eine geringe Anzahl an Verbündeten, welche meist schlecht ausgerüstet waren und dazu noch einen Mangel an Erfahrung hatten.
    Wie dem auch sei, Saturn wollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Es kam selten vor, dass ein so dermaßen schlechter Befreiungsplan in die Tat umgesetzt werden sollte und das Gemetzel danach versprach wenigstens etwas Spaß. Damit das Vergnügen aber nicht zu kurz kam, musste man dafür sorgen, dass nicht schon nach der ersten Minute der Kopf vom Rumpf separiert wurde. Nichts war für den akrobatisch veranlagten Südländer einfacher, als sich mit einer eleganten Bewegung auf ein Dach eines Hauses zu schwingen. Für einen Moment ignorierte er die Schwerkraft und schaffte es tatsächlich mit Hilfe eines freundlichem Passanten den Höhenunterschied zu überwinden. Auf dem Dach angekommen erklärte er, ein paar verwundert schauenden Stadtbewohnern, er sei Besitzer des selbigen und verbiete ihnen sein Grundstück zu betreten. Normalerweise traue er sich auch nicht hier herauf, denn ein Einsturz sei nicht auszuschließen, aber da er ein begeisterter Anhänger von toten Tunichtguten war, wollte er das Geschehen aus der besten Perspektive beobachten. Der Bandit hatte keine Ahnung, wessen Haus er soeben geentert hatte - die vorbeikommenden Menschen zum Glück auch nicht. Es war eines der wenigen Bauwerke, welche einfach zu erklimmen waren und perfekte Schusspositionen boten. Kire und Hombre waren auch schon da und schienen durchaus einmal besser gelaunt gewesen zu sein.
    Dem Schürferboss war völlig unklar, wer den zweiten Schuss abgeben sollte. Ferol war heute Mittag in den Slums im Hafenviertel verloren gegangen und jemand anderes hatte sich nicht gefunden - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als er sich von der Gruppe getrennt hatte. Gespannt saß der Bogenschütze, in einen schwarzen Mantel, welcher seine Banditenrüstung verbarg, einmummelt, auf dem Dach und beobachtete, dass keiner ihm Aufmerksamkeit schenkte. Lediglich ein kleiner Junge schaute etwas verwundert, nachdem der Südländer ihn mit einem Stück Schwefel, welches sonderbarer weise hier oben lag, bombardiert hatte. Die Spannung war zum greifen nahe und die Menge machte sich zum Jubeln bereit. Auch Saturn jubelte innerlich, denn entweder würde Kire nun sterben oder aber er würde für immer in seiner Schuld stehen - wahrscheinlich würde sogar beides geschehen. Eine weitere Frage vertrieb ihm die Zeit. Welcher Bogen ist besser geeignet um ein Seil aus solcher Entfernung zu durchtrennen? Obwohl der Langbogen doch seine Arbeit bisher immer sehr gut erledigt hatte und wohl auch, objektiv betrachtet, besser war, entschied der Schütze sich für seinen über alles geliebten Kompositbogen. Auch die Wahl des Pfeils fiel nicht besonders schwer, es war einer von den wenigen, welche er Kire einmal, bei der Ausbildung im Schwertkampf, abgenommen hatte. Damals sollte sie den armen Saturn töten, heute würden sie den Kire retten. Was für eine Ironie des Schicksals, wenn es denn klappen würde.
    Die Zeit der Entscheidung rückte näher. Es gab einen Moment, wo es ihm so schien als würde Kire seinen Blick zu ihm aufs Dach richten - der Schürferboss winkte ansatzweise und grinste hämisch.
    Endlich wurde der Hocker umgestoßen, Kire zappelte verzweifelt, die Sekunden vergingen. In seiner Jugend hatte der Südländer einmal gehört, dass jemand fünfzehn Minuten am Galgen gehangen hatte und, als sie ihn wieder aus der Schlinge befreiten, nur bewustlos war. Dieser Mann war ein wirkliches Idol und Kire hätte mindestens so lange aushalten müssen, damit er seinen Respekt und seine Rettung verdiente. Saturn schaute sich um, nirgends war eine Uhr zu entdecken, wie sollte er jetzt die Zeit messen? Plötzlich, die Menge hatte die ganze Zeit gejubelt, kam etwas Unruhe auf, er konnte aber nicht erkennen, was geschehen war. Ein letztes mal visierte der Bogenschütze das Seil an, sagte sich, das so ein Schuss praktisch unmöglich war, atmete aus und legte den Bogen wieder zur Seite. Mit einer eleganten Bewegung strich er die Haare zur Seite, nahm seine Waffe und ließ das Geschoss auf das wehrlose Seil los. Der Pfeil flog nicht schlecht, keine unerwarteten Windböen kreuzten seine Bahn und keiner hatte ihn wahrgenommen. Er schlingerte schon etwas und der Bandit überlegte, ob es vielleicht besser währe einen zweiten abzuschießen, besann sich aber dann doch, dass er nur wenige Pfeile von Kire besaß und diese nicht alle einfach so verschwenden sollte - besonders, weil es Kire bald nicht mehr geben würde. Es schien eine unendliche Zeit vergangen sein, bis das Geschoss einschlug. Im Seil. Saturn durchsuchte seine Taschen nach irgend etwas essbarem, lange schon - seit dem Mittag - musste er auf kulinarische Höhepunkte verzichten.
    Geändert von Saturn (23.03.2006 um 19:07 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #229
    Lehrling Avatar von Synthoras
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    Synthoras ist offline
    Als Synthoras wieder erwachte, hustete er erstmal eine Menge Wasser aus. Seine Sinne waren benebelt, als hätte er zu viel Sumpfkraut geraucht. Er stand schwankend auf und viel gleich wieder fluchend auf den Boden. Er war beim aufstehen mit voller wucht gegen eine Dachrinne über ihm geknallt. Er legte sich erstmal wieder hin und ordnete seine Gedanken. Dann, nachdem er wieder etwas klarer im Kopf war, viel ihm sein Treffen mit dem Lee wieder ein. Er wusste nicht, wo das treffen stattfinden sollte, daher ging er einfach zum Hafen. Dort traf er nicht direkt den Söldner, daher setzte er sich in eine Kneipe. Dort drinnen war es stickig vom Rauch und es stank fürchterlich nach Erbrochenem, doch er ging weiter hinein und setzte sich an die Theke. Dort traf er auch verwunderlicher weise auf den Lee Peter. Es wundert mich garnicht, dass der in einem solchen Drecksloch hockt, dachte Synthoras sich, dann sprach er den Lee an: "Ich hoffe, wir beide sind dieses mal vernünftiger und unser Treffen endet nicht wieder damit, dass ich ohnmächtig werde und wir uns morgen treffen", sagte er freudlich lächelnd, doch in wirklichkeit brödelte in ihm ein richtiger Vulkan an Wut, jedoch ließ er es nicht zur Explosion kommen, er tat nach außenhin ganz nett und freundlich. Peter sah ihn einen Moment lang an, dann sagte erflüsternd: "Was bist du denn für ein Schleimer, auf diese Tour brauchst du mir gar nicht kommen! Waschlappen und Waschweiber werden bei den Lees nicht aufgenommen"....

  10. Beiträge anzeigen #230
    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Bereits am gestrigen Abend war die kleine Schar an Banditen vom Hofe des Großbauern Onar aufgebrochen, immer vorwärts in Richtung Stadt marschierend, um zwei ihrer Leute aus der Gefangenschaft der königlichen Garde zu befreien. Schon gestern war klar gewesen, dass dies ein äußerst schwieriges Unterfangen darstellen würde, denn wie wollte sich eine Gruppe von Lees Leuten unbemerkt in den Kerker der Krieger Innos schleichen? Bei der Größe des Haufens hier und der nicht einmal vorhandenen Tarnung konnten sie froh sein, wenn sie es denn überhaupt bis in die Stadt schafften - und auch dafür benötigten sie jede Menge Glück, denn ein Milizionär nahm bestimmt kein Bestechungsgeld von einem Banditen an; die beiden Parteien hatten ohnehin ihre Streitigkeiten. Die einen waren die schrecklichen Bösewichte, die es tatsächlich wagten, dem König Widerstand zu leisten; die anderen waren die guten Gesetzeshüter, königstreue Leute, die nichts lieber taten, als für eben jenen zu sterben - oder für ihren Hauptmann. Der Templer selbst gehörte zur einzigen allen gegenüber neutralen Gemeinschaft auf dieser Insel, gemeinhin bekannt als ›Sumpflager‹; er hatten mit diesen Streitigkeiten nicht viel am Hut, im Grunde genommen waren sie ihm auch ziemlich egal: Wenn sich Söldner und Ritter denn eines Tages einmal die Köfpe einschlagen wollten, würde der Sumpf sowieso nicht eingreifen. Er wäre ja nicht einmal mit in die Stadt gegangen, um diesen ›Kire‹ und diesen ›Hombre‹ zu befreien - wenngleich ihm immer noch schleierhaft war, wie sich die Leeler sich das denn gedacht hatten -, wenn da nicht seine Lehrmeisterin gewesen wäre. Selbige war, wie er der Zufall nun einmal so will, Kires Freundin, und um die ganze Ausbildung nicht unnötig zu vermiesen, ließ er sich mitschleppen. Die Tatsache, dass er nur irgendwo herumstehen und abwarten würde, bis denn alles wieder vorbei war, schien ihr egal zu sein, Hauptsache er war dabei. Sehr seltsam.
    Irgendwann waren sie in der Nähe des Stadttores. Schluss. Aus. Rückkehr zum Hof. - Aber nein. Sie hatten bekanntlich ganz andere Pläne. So schlichen sie sich an den Wachen vorbei, und sie schafften es doch tatsächlich, unbemerkt in die Hafenstadt einzudringen. Dies war das erste Mal, dass die Leeler ihn überraschten: Die Stadttorwachen waren nicht gerade die Elitekrieger des Königs, eher gesundes Mittelmaß, aber einer von ihnen musste nur laut schreien, und schon hatte man fast die gesamte Stadtgarnison am Halse; und wenn man eins zu fünf - grob geschätzt - unterlegen war, half auch die beste Ausbildung nichts mehr. Was machte er? Die ganze Szenerie mit hochgezogener Augenbraue betrachten, mehr verwundert über die Unfähigkeit dieser Wachen, als über das außerordentliche Schleichtalent der Banditen. Schließlich seufzte er - und ging, wie ein ganz normaler Reisender, an den Wachen vorbei, grüßte sie mit einem freundlich neutralen »Erwachet!« und betrat, wie die Banditen vor ihm, den Marktplatz, anschließend schlichen sich die Leeler an Patrouillen vorbei ins Hafenviertel der Stadt - er ging wieder den ganz normalen Weg.
    Noch immer hatte er nicht die geringste Ahnung, was sie eigentlich machen wollten. Einfach in die Kaserne marschieren, sich einen blutigen Weg durch die Milizen und Ritter schlagen und dann die beiden befreien? Am besten noch mit anschließender Stadtplünderung - natürlich. Aber die Erläuterung blieb ihm verwehrt, bis zum nächsten Tage tappte er im tiefsten Dunkeln. Hatten sie eigentlich einen Plan? Oder bestand der erst einmal daraus, unbemerkt herein zu kommen? Fast schon schien es so. Die Geduld des Sumpflers nahm bald ein Ende: Er wollte wissen, was sie machen wollten, wie sie es machen wollten und vor allem wie lange es dauern würde, ehe sie wieder zurück konnten, schließlich wartete noch eine Lehre auf ihn. Natürlich konnten sie geschnappt werden, allesamt, aber vermutlich hatten die Banditen noch ein As im Ärmel - hoffentlich.
    Irgendwann gen Mittag kam einer von ihnen entgeistert zu Succa hingerannt, welche sich gerade mit einem ziemlich kleinen Mann unterhielt - worüber war unklar, aber auch egal; er saß gemütlich auf einem Fass und schaute hinaus auf's Meer. Der Kerl schien etwas ziemlich Schlimmes mitbekommen zu haben, war vollkommen außer Atem, konnte nur schwer beruhigt werden - dann, als der Bote seine kleine Rede beendet hatte, ging Unruhe in den Seiten der Banditen um.
    »Beim Schläfer! Gibbet hier etwa Milizen? Au' noch so viele? Nee! Wusst'mer ja gar nich'!«, scherzte der Templer über den kleinen Haufen in gut angebrachtem Flüsterton. Ihm war die Sache mehr oder weniger egal, er kannte gerade mal zwei Leute von dieser Schar: Succa und Cestery, der sich mehr im Hintergrund hielt; alle anderen waren ihm völlig fremd. Mit einem herzhaften, aber immer noch leise gehaltenem Lachen drehte er sich wieder zum Meere hin - hoffentlich waren sie bald wieder hier weg. Aber es sollte noch ein längerer Aufenthalt werden, wie sich herausstellte: Succa schien in Windeseile einen Plan erarbeitet zu haben - einen sehr waghalsigen und zudem noch relativ schwierig umzusetzenden, sprich: gänzlich unmöglich umzusetzenden, aber dennoch. Sie hatte einen. Blieb die Frage, von wo aus der Templer das Geschehen betrachten sollte. Gab es einen Kampf? Königstreue gegen Geächtete? Er sollte sich nicht zu weit heranwagen, aber dennoch alles gut beobachten können; er wollte nicht in einen etwaigen Kampf verwickelt werden. Dann packte ihn aber doch die Neugier, vielleicht konnte er denn auch ein paar weitere Informationen als ›Kire und Hombre befreien‹ erhalten. Also erhob er sich von seiner Sitzgelegenheit, wartete, bis seine Lehrmeisterin das Gespräch mit dem Zwerg beendet hatte und schritt hinüber zu Succa: »Was'n los? Zu viele Milizen hier?«
    In einer äußerst ernsten Stimmlage erklärte sie ihm die Sachlage: Kire und Hombre - wir erninnern uns: jene Leeler, die gefangen genommen wurden, als sie den Versuch unternahmen, Kleider zu stehlen - sollten an diesem Tage vor den Augen der Stadt gehängt werden. Erstaunen überkam den Sumpfler: Die Milizen gingen also wirklich so weit, für diesen Diebstahl das Leben der beiden zu fordern. Auch wenn's kein gewöhnlicher Diebstahl war, wie er sagen konnte, immerhin war er Augenzeuge; es war ein Kampf. Und wie das in einem Kampf zwischen ›Gut‹ und ›Böse‹ nun einmal so ist, will das ›Böse‹ das ›Gute‹ auslöschen, aber das ›Gute‹ gewinnt und das ‹Böse‹ kann schauen, wo es abbleibt - in diesem Falle im Kerker.
    »Oi!«, brachte der Templer mit gespieltem Interesse heraus. »Und nu'? Durchschnetzeln, bis sie frei sin'?«
    Succa verneinte.
    »Und... was denn?«
    Nun sprudelten die Informationen aus ihr heraus: Wenn die beiden gehängt werden, werden zwei Bogenschützen, der Kleine und noch jemand, die Seile durchtrennen, mit einem Pfeil. Er schmunzelte kurz, dann aber merkte er, dass es ihr Ernst war. Es war toternst. ›Ferol‹ sollte der zweite Schütze sein. Alles klar. Wozu war er noch gleich anwesend? Ach ja: stiller Beobachter. Nun, er hatte immerhin etwas zu tun, eventuell würde er ja auf Seiten der panischen Zivilbevölkerung einschreiten, sodass von denen niemand verletzt würde. Genau. Er setzte sich wieder auf das Fass. Der Tag war geplant.
    Gegen Abend war es wohl, als er eine Stimme hinter sich hörte: Succa. Der Plan wurde geändert. Er durfte jetzt das Seil mit einem Pfeil zertrennen. Dass es allein sein bekanntes Können war, dass die anderen ungestimmt hatte, bezweifelte er stark, aber eine Erklärung folgte: Ferol war weg. Er seufzte. Weiterhin wurde gesagt, dass der Zwerg, Saturn, schon unterwegs sei, um sich eine Position zu suchen; er musste sich also auch aufmachen. So striff er durch das Viertel, nach einem geeigneten Haus Ausschau halten, von wo er schießen konnte - nicht lange dauerte die Suche, das Hochkommen aber schon. Glücklicherweise gab es noch etwas wie Hilfsbereitschaft hier. Unerwartet. Aber nützlich. Droben auf dem Dach hatte er die perfekte Sicht auf den Galgenplatz, etwas entfernt hockte auch Saturn, auch nur auf den Galgenplatz blickend.
    Endlich! Sein neuer Bogen konnte eingeweiht werden, der Tag war gekommen. Zwar gab es keine Orcbrust zu durchtrennen, aber ein Seil. Eine größere Herausforderung, wenngleich es ziemlich windstill war. Es waren lange Minuten des Wartens, bis endlich das geschah, worauf sie ja bereits ›warteten‹: Kire und Hombre wurde der Schemel weggezogen, die beiden baumelten in der Luft; den Schmerz konnte man von Weitem erkennen.
    »Na denn«, sprach der Sumpfler, nahm seinen Bogen zur Hand, einen Pfeil, und zielte. Succa hatte gesagt, er solle Hombre befreien. Also würde er das auch tun. Die Chance, dass der Pfeil das Seil durchtrennen würde, war äußerst gering, aber sie existierte. Er konzentrierte sich, wartete etwas, um ganz sicher zu sein - dann ließ er los, der Pfeil flog leise aber bestimmt gen Seil. Ein lautes Geräusch: das Seil war durch, der Bandit landete auf dieser Tribüne. Allgemeine Überraschung, Verwunderung. Bei der Miliz wohl noch etwas Wut dabei. Von nun an war es deren Problem. Von nun an konnten die Leeler schauen, wie sie die beiden da herausholen wollten. Er lehnte sich nur zurück und beobachtete die Situation. Was wohl passieren würde...?

  11. Beiträge anzeigen #231
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Doch sein Lehrmeister kam nicht dazu, etwas zu Ronsens „Meisterwerk“ zu sagen. Genau in dem Moment, wo Medin etwas sagen wollte kam ein hysterischer Rekrut zu Ronsen in die Schmiede gerannt. „Schnell!“, rief er, „Die Söldner *keuch*, sie greifen uns an!!!“ „Was!?!“, schrie der Waffenknecht und rannte schnell los. Hastig eilte er aus dem Oberviertel und die Unterstadt entlang. Kein Soldat der Garde war zu sehen, niemand patrouillierte. Hier stimmte tatsächlich etwas nicht. Ronsen raste durch die Unterführung, ein seniler Greis rief ihm irgendwas hinterher, doch davon bemerkte Ronsen nichts. Dann ging es am Tempel vorbei. Ronsen hörte bereits Metall aufeinander schlagen. Und dann sah er sie, SÖLDNER! Sie kämpften gegen Waffenknechte, Rekruten und Milizen. Selbst die Stadtwachen hatten ihren Posten verlassen. Ronsen ahnte, was hier los war, die miesen Bastarde wollen die Gefangenen befreien. Der Südländer keuchte und zog dann siegessicher seinen langen Dolch. „Für Innos!“, schrie er und stürzte sich mitten ins Getümmel. Ein erster Gegner war jemand ohne weitere Rüstung, vielleicht ein Minenarbeiter, vielleicht ein fremder Raufbold, jedenfalls war er Ronsen im Weg. Mit schnellem Schlag ging der Waffenknecht auf den Fremden los, doch der kleine Typ konnte gut parieren. Er trug ein ziemlich kurzes Messer, führte es jedoch recht grazil. Ein paar mal schlugen Stahl auf Stahl, dann drückte Ronsen zu…und er konnte den Mistkerl zu Boden zwingen. Seinen Dolch am Hals des Fremden haltend, wollte er ihm einen schnellen Tod gewähren, doch zu früh gefreut. Ein großer, muskulöser Kerl mit kurzen schwarzen Haaren und stechend kaltem Blich trat Ronsen mit seinem riesigen fleischigen Bein mitten in die Seite. Der Waffenknecht fiel zu Boden, lag auf dem Rücken und blickte zu dem Banditen auf. Er zog ein langes Schwert aus der Scheide und stach es direkt in Ronsens Richtung. Doch der Südländer konnte sich gerade noch so wegrollen. Das Spiel wiederholte sich noch drei mal und langsam wurde der Waffenknecht müde. Erneut wagte er einen Blick zu seinem Feind und sah niemanden. „Komm steh auf!“, hörte er eine bekannte Stimme. Ronsen schwankte seinen Kopf nach links und erblickte seinen Kumpel Alf, der ihm die Hand reichte. „Danke Mann!“, keuchte der Waffenknecht. „Wir müssen in die Kaserne zurück, los!“, befahl Alf und Seite an Seite schlugen sie sich den Weg bis dort hin frei.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Ehrengarde Avatar von Hombre
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    Hombre ist offline
    Der Strick hatte sich immer weiter in seinen Hals gebohrt, dort wo sich normalerweise seine Lungen befanden spürte er nur noch den Schmerz, als würde man ihm zwei glühende Schwerter reinrammen. Seine Muskeln verkrampften sich, seine Beine zappelten ein wenig. Er hörte immer noch Jubel. Langsam wurde sein Blickfeld kleiner, schwarze Abgründe taten sich vor ihm auf. Würde er zuerst ohnmächtig werden und dann sterben oder gleich am Erstickungstod sterben? Beides war ihm nicht recht, am Liebsten würde er auf einem Schlachtfeld stehen und sein Schwert in das Herz eines Orks rammen und dabei sterben, anstatt solcher Gardlerkacke, ehrlich gesagt. Das Jubeln wurde leiser, schließlich hörte er nur noch ein Rauschen. Dann wurde es leise ...

    Zack!

    Hombre landete unsanft auf seinen Knien, dann plumpste er wie ein Kartoffelsack zur Seite um. Was war geschehen? War er tot und hatten sie seinen leblosen Körper vom Seil losgeschnitten? Er öffnete die Augen ... und sah etwas! Er konnte wieder sehen! Er versuchte sich zu bewegen, doch seine Glieder waren immer noch verkrampft und taten unglaublich weh. Auch war die Schlinge noch um seinen Hals. Er krächzte ein hilfloses „LUFT“ und wand sich wie eine Raupe auf dem Boden. Zwar hing nun sein Gewicht nicht mehr an seinem Hals und die Schlinge hatte sich etwas gelockert, doch er bekam immer noch nicht genügend Luft und seine Hände waren immer noch hinter seinem Rücken zusammengebunden. Weiter kroch er über die Tribüne. Seine Augen schweiften über die Umgebung, neben ihm lag Kire. Sie hatten ihn befreit! Sie hatten die beiden befreit! Succa hatte es doch tatsächlich geschafft! Wenn er sie wiedersehen würde, würde er sich erst mal bei ihr bedanken. Sein Blick streifte dann die aufgeregte Masse der Zuschauer, die panisch umherlief. Fand ein Angriff statt? Er kapierte nichts, was wohl am mangelnden Sauerstoff im Gehirn lag. Er wand sich und drehte sich dann auf den Rücken. Plötzlich sah er einem ziemlich wütend ausschauenden Gardler ins Gesicht. Dieser hatte einen Dolch in der Hand und holte zum Werfen aus. Hombre blickte erschreckt um. Im letzten Moment rollte der Bandit beiseite, der Dolch schlug neben ihm im Holz ein. Ein weiteres Mal würde er nicht ausweichen können. Doch anstatt das der Gardler ihn aufspießte, sah er wie Succa ihn von hinten erledigte. Sie legte ein zweites Schwert neben den Banditen und machte Anstalten ihn zu befreien, doch Hombre schüttelte den Kopf und drehte ihn in Richtung Kire, dann krächzte er noch ein „Kire“ dazu damit sie auch verstand. Sie nickte, ließ ein Schwert neben ihm liegen. Hombre sah nach hinten. Dort steckte noch der Dolch des Gardlers! Auf der Seite liegend rutschte er nach hinten, schließlich konnte er seine Handfesseln an der Klinge des Dolches reiben, bis sie schließlich zusammenfiel und seine Hände frei waren. Schnell waren sie an seinem Hals und er befreite sich von der lästigen Schlinge. Luft! Endlich bekam er wieder richtig Luft! Er atmete ein paar Mal tief ein, dann bekam er einen kräftigen Hustenreiz. Er knickte wieder ein und landete auf den Knien. Der Husten hörte einfach nicht auf. Als er schließlich doch aufhörte, konnte Hombre erkennen, dass er auch Blut gehustet hatte. Kaum bei Kräften und noch weniger bei Sinnen richtete er sich auf und griff nach dem Schwert, das Succa dagelassen hatte. Mit dem Schwert in der Hand richtete er sich dann auf ...

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    Veteranin Avatar von peter der 3.
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    peter der 3. ist offline
    Peter musste einen Moment lächeln, dann fargte er: "So du willst also bei den Lees aufgenommen werden, ja?" Synthoras nickte: "Ja, genau das will ich!" Peter fragte weiter: "Und du willst also Lee dienen und für ihn arbeiten?", der Mann antwortete wieder: "Ja, das will ich!" Erneut stellte Peter eine Frage: "Und du wirst alles tun, wa man von dir verlangen wird?" Synthoras nickte auch wieder: "Ja das will ich!" Dann fragte Peter ein letztes Mal: "Willst du Lee heiraten?" Synthoras antwortete wieder: "Ja das will ich!"

    Peter fing an laut zu lachen: "WAS DU WILLST LEE HEIRATEN???" "Nei...", stammelte der Mann, "Nein.. das..." Doch ehe er ausreden konnte, packte ihn Peter am Kragen und zog ihn aus der Taverne: "Dann komm mal mit mein Junge!", sagte Peter, "Ich stelle dir mal deinen Bräutigam vor!" Synthoras sagte schon gar nichts mehr.

    Schließlich kamen sie am Stadttor an und verließen Khorinis. Sie liefen nun gen Onars Hof.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Heldin Avatar von Bukbu
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    Bukbu ist offline
    Erst als die beiden Seile durchtrennt waren von den Bogenschützen Nicmaster und Saturn ging das Gerangel los ein paar der Lees die in der Menge standen zogen jetzt ihre Waffen und eilten zu Hilfe. Bukbu rannte sofort mit seinem langschwert zu Kire der noch hilflos am Boden lag. Es war schon ein lustiger Anblick wie er, wie ein Sack Kartoffeln auf den boden flog als das Seil durchtrennt wurde. Bukbu drehte ihn unsanft auf den Rücken und durchtrennte seine fesseln. Kire bedankte sich zwar nicht denn die Milizen waren schon auf dem Weg, doch das frohe lächeln wahr für Bukbu auch in Ordnung.

    Kire wusste nicht so recht was er machen sollte ohne Waffe bis Bukbu das zweite Schwert unter seinem mantel hervorholte. Bukbu drückte es Kire in die Hand und sagte mich einem lächeln auf den Lippen. "Das wirst du bestimmt noch gut gebrauchen können und wie du siehst hab ich mein Versprechen gehalten. Kire nahm das Schwert und was weiter mit Kire geschah wusste Bukbu nicht mehr denn er sprang wieder von der Bühne und rannte in Richtung Milizen um diese abzulenken. Bukbu verfiel in eine Kampf mit zwei Milizen gleichzeitig. Doch Bukbu hatte Glück denn der eine konnte noch nicht einmal sein Schwert richtig halten und der ander hatte nur einen Dolch.

    Dem einen steckte Bukbu sein Schwert einfach so rein und sah nur noch wie er zu Boden sank, schließlich war da noch einer um den Bukbu sich kümmern musste. Dieser mit dem Dolch wusste seine Waffe schon besser zu führen obgleich seine Waffe nicht von langer Reichweite war. ein paar mal konnte der Milizsoldat pasrieren doch dann musste auch er seinem tode nahe kommen. Bukbu überlegte schnell wie es denn sein muss auf dem Schlachtfeld zu liegen und seine letzten Atemzüge zu machen. Was geht in so einem Kopf dann bloß vor. DOch lange blieb ihm nicht denn es kam schon wider Nachschub von Milizen aus der Kaserne die jetzt auch alamiert wurden.

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    Ritter Avatar von Asthan
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    Asthan ist offline
    Es war ein drunter und drüber. überall schienen kämpfe entbrannt zu sein und Asthan stand mittendrin. Einerseits erleichtert, dass die Lees hier waren um die beiden zu retten, andererseits hatte er angst in einen Kampf verwickelt zu werden. überall erklungen Schläge von Schwertern und schreie von Menschen. Fliehende Mütter liefen mit ihren Kindern in alle Richtungen -Hauptsache weg vom Kampf-
    Asthan wusste nicht was er tun sollte, er ging einen schritt zurück um einem Kampf zweier Leute auszuweichen, nun zog er seinen Dolch um ihn im Notfall schnell gebrauchen zu können, dabei konnte er gar nicht richtig damit umgehen. Plötzlich kam ein Miliz auf ihn zu, mit erhobenem Schwert und ernster Miene. Er dachte wohl Asthan wäre einer der Lees, vielleicht hatte er ihn wohlmöglich erkannt und erinnerte sich an ihn von Sonntag. Asthan überkam Panik. Er hatte keine Chance gegen einen , mehr oder weniger, gut ausgebildeten Milizen. Er sprang mit aller kraft zur Seite und versuchte vor seinem Verfolger zu fliehen. dieser war ihm jedoch dicht auf den Versen und sperrte ihm mit einem Satz den weg ab. Asthan stand am Abgrund zum hafenviertel und hinter ihm ging es gut 4 Meter in die tiefe. er blickte kurz nach hinten um seine Fluchtmöglichkeiten zu sehen: er konnte eigendlich nur auf das Dach unweit von der mauer ,auf der er stand ,entfernt springen. Die stadtwache blickte ihn hämisch an und machte sich schon bereit zuzuschlagen ,als Asthan sich umdrehte und mit einem großem Sprung auf dem Dach landete und hinfiel. Der Gardler sprang kurzerhand hinterher und hob auch hier gleich sein Schwert zum schlag. Asthan drehte sich schnell und raffte sich auf, er machte einen Satz nach hinten, um dem, ihm entgegenkommendem, schlag auszuweichen. Der Gardler holte wieder zum schlag aus doch diesmal nahm Asthan seinen Dolch und versuchte zu blocken. das Schwert traf ihn nicht, doch hatte der schlag eine solche wucht, dass es ihn vom Dach warf. Er versuchte sich abzufangen doch es half nichts. Schnell und mit ziemlich doller wucht schlug er auf den kalten boden auf. Der Rockträger sprang neben ihn. Asthan raffte sich auf. Er wollte nicht sterben, er wollte leben! Der Soldat holte zum lezten schlag aus und Asthan versuchte dem zu entkommen. Es gelang ihm nur zum teil und er fühlte eine stechenden, übers ganze Gesicht ziehenden, schmerz. Der Miliz hatte ihm mit einem leisen Schwunggeräusch einen sauberen schnitt vom Unterkiefer bis zur Stirn bereitet, doch war dieser nicht wirklich tief. Asthan kniff die Augen vor schmerz zu, bis die zähne zusammen und sprang mit all seiner Kraft auf den Rockträger zu. Den Dolch erhoben und mit blutendem Gesicht näherte er sich dem ungewissen, denn Asthan wusste nichtmal ob er überhaupt in die richtige Richtung sprang. er öffnete sein rechtes Auge ein wenig und sah dass er nur noch ein kleines stück von dem völlig überraschtem Gardler entfernt war. Er stieß den Dolch mit aller Gewalt in die linke Brusthälfte seines Kontrahenten und dieser schrie schmerz entbrand auf. Asthan spürte wie ihm das blut übers Gesicht lief und sah auch den zu Bode sinkenden rockträger, der mit offenem Mund und offenen Augen kaum 10cm vor ihm war. Alles schien sich zu drehen , und die wenigen Sekunden in denen Asthan seinen schlag ausgeführt hatte kamen ihm vor wie eine Ewigkeit. Er ließ den Dolch los und der getroffene sank zu boden. Asthan wusch sich mit seinem Ärmel das Blut aus dem Gesicht. er konnte die Augen wieder öffnen doch sein Gesicht brannte immer noch wie das heißeste Feuer Myrtanas. Asthan sah den toten Mann vor sich liegen und ihm wurde übel. Er hatte einen Menschen getötet..... nie zuvor hatte er auch nur daran gedacht so etwas zu tun, doch nun war es geschehen. Asthan versuchte das Schwindelgefühl loszuwerden und sezte sich neben den toten auf den Boden, seine Gedanken kreisten um das gerade geschehene und alles kam ihm unwirklich vor. "ist das alles nur ein schlimmer Traum?" fragte er sich. er rappelte sich auf. nein es war ganz und gar kein Traum, es war die Realität. Asthans Geist schien wiederzukehren und er schnitt sich ein stück aus dem Stoff der Rüstung des toten Milizen um das Bluten in seinem Gesicht zu lindern. Der Rockträger hatte doch selbst Schuld gehabt...
    Asthan hatte nun wieder einen einiger maßen klaren kopf und machte sich drann den Gardler auszurauben. es gelang ihm einen relativ gut gefüllten Geldbeutel, das für ihn unscheinbar schwere Schwert, die Stiefel und die Handschuhe des toten an sich zu nehmen. Troz allem fühlte Asthan sich leer. Er dachte an den toten und dessen Familie, falls dieser eine hatte. Er war nicht viel jünger als Asthan selbst, und hatte warscheinlich noch genauso fiel vor sich wie auch Asthan. doch dann wandte sich Asthan ab um zu sehen wie es um den Kampf stand. er hatte ein ziemlich großes stück Stoff ums Gesicht und seine Schritte waren schwerer als jemals zuvor.....

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    Drachentöter Avatar von kire
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    kire ist offline
    Er hatte noch gar nicht wirklich realisiert, was geschehen war, als er plötzlich wie ein Steinklumpen zu Boden sank und wieder den Kopf auf seinem Körper spürte, der beinahe durch sein eigenes Gewicht aus den Angeln gerissen wurde. Unbeholfen hockte er noch immer da und versuchte sich von seinen Fesseln zu befreien, der Schmerz war noch immer viel zu groß, als dass er klare Gedanken fassen konnte. Die Luft stach wie ein scharfes Messer mit jedem Atemzug immer wieder in seine Lungen ein. Die Lungenflügel hatten sich vermutlich bis auf Nähnadelgröße zusammengezogen, dadurch dass er so viele Sekunden völligen Luftmangel hatte erleiden müssen. Und nun, da sich endlich die fesselnde Schlaufe um seinen Hals losgelöst hatte, blähte die Lunge sich durch die nötigen Atemzüge dermaßen auf, als würde sie zugleich explodieren.

    Das Gefühl in seinem Körper war widerwärtig, dennoch schaffte er es den einstigen Tagelöhner Bukbu zu erkennen, der sich wohl inzwischen zu einem wahren Kämpfer gemausert hatte. Er befreite ihn nicht nur von den elendigen Fesseln, die noch immer seine Arme auf dem Rücken festbanden, sondern brachte ihm auch sein Schwert, dass er schon vor so vielen Wochen bei ihm in Auftrag gegeben hatte. Ihnen blieb nicht viel Zeit für Plaudereien, Kire richtete sich so schnell es ging auf, um sich und seinen Befreiern den Weg freizukämpfen. Denn ehe sie sich versahen, war ein Kampf auf dem Galgenplatz entbrannt und er sah sogar einige bekannte Gesichter, doch wo war bloß Succa? Und wer hatte ihn von der Schlinge befreit? Es musste ein bewanderter Bogenschütze sein, doch wer? Ziellos lief Kire vorerst nur umher, ging den Gefechten zwischen Lees und Milizen und auch wenigen Bürgern, die sich ausschalteten aus dem Weg, um seine Freundin zu suchen.

    Einen junger Krieger, der ihm entgegenlief um ihn zugleich wieder festzunehmen, schaltete er schnell mit einem gezielten Faustschlag aus. Mit blutender Nase landete die junge Stadtwache auf dem Boden. Kire beließ es dabei, war er doch froh selbst noch am Leben zu sein, obwohl vermutlich jeder dieser Gardler seine Rache verdient hatte.

    Hektisch drehte er sich um, da er glaubte einen Angreifer hinter sich zu haben. Die Waffe war schon hoch erhoben, doch die Erkenntnis folgte schnell. Da war sie. Das lange schwarze Haar, das besorgte, aber zugleich freudig strahlende Gesicht, erhellte sein Gemüt wie kein anderes. „Succa“, hauchte er und fiel seiner Freundin in die Arme. „Wir haben es geschafft... fast geschafft“, verbesserte er sich, denn noch waren sie nicht aus der Stadt heraus und hatten eine letzte Schlacht zu schlagen. Sie mussten sich zurück zum Stadttor kämpfen, ab da wären sie vielleicht vor den Kriegern der Garde sicher.

  17. Beiträge anzeigen #237
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Es war wieder mal ein herrlicher Frühlingstag, die Sonne sorgte für angenehme Temperaturen, „das ideale Wetter zum trainieren“ hatte sich SirUli gedacht und verbrachte den ganzen Tag in der Kaserne. Im verlaufe des Tages hatte der Herold verkündet, dass die beiden gefangenen Banditen hingerichtet werden sollen. Am späten Nachmittag war es dann soweit, die halbe Stadt war auf den Beinen, kaum einer wollte sich dieses Ereignis entgehen lassen. Die eingeteilten Soldaten die für Ordnung sorgen sollte, hatte alle Mühe die grölende Meute unter Kontrolle zu behalten. Die Gefangenen waren schon unter dem Jubel herausgebracht worden und warteten auf das erscheinen des Henkers, der sich viel Zeit ließ. Nachdem der Scharfrichter sein Vorbereitungen abgeschlossen hatte, wurde es still in der Menge, alle warteten gespannt darauf, das die Schemel weggezogen wurden und die Banditen für ihre Vergehen büßen sollten. Der Waffenknecht stand ganz in der Nähe der Hinrichtungsstätte, auch er wollte sich das Schauspiel ansehen, vielleicht würde er so für seine Schmach entschädigt, die ihm letztens widerfahren war. Das Publikum schrie auf, die Verbrecher hingen in der Schlinge, sie gaben laute würgende Geräusche von sich, unwillkürlich mußte SirUli mehrmals schlucken und fasste sich kurz an den Hals. Es war kein schöner Anblick, die nach Luft ringenden Banditen zappeln zu sehen, aber der Waffenknecht hatte kein Mitleid mit ihnen. Er fragte sich schon, wie lange sie das aushalten, bis der letzte Lebensfunke erloschen sei und starrte in deren Gesichter um deren Leidensweg mitzuverfolgen.

    Unerwartet fiel einer der Banditen zu Boden, der Waffenknecht hatte gar nicht richtig mitbekommen, was geschehen war, jedenfalls war das Seil auf wundersame Weise gerissen. Er sah sich nach allen Seiten um, konnte aber nichts verdächtiges erkennen, da... der zweite Bandit plumpste herab. Dieses mal hatte SirUli gesehen, das ein Pfeil das Seil durchtrennte, plötzlich war das reinste Chaos ausgebrochen. Die Menschen schrieen und liefen wild durcheinander, Jeder versuchte sich in Sicherheit zu bringen, die in Panik verfallene Meute war nicht mehr aufzuhalten. Einige Bürger wurden regelrecht überrannt und stürzten zu Boden, jetzt hieß es für den Waffenknecht kühlen Kopf bewahren. Zunächst versuchte er herauszufinden, aus welcher Richtung die Schüsse kamen, aber irgendwie konnte er dort nichts verdächtiges erkennen. SirUli bahnte sich den Weg durch die Menge um näher an die mutmaßliche Stelle heranzukommen...

  18. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #238
    Ritter Avatar von re'etu
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    re'etu ist offline
    Re'etu stand direkt vor dem Galgen und beoabachtete das Geschehen. Nach wenigen Minuten raten zwei Pfeile durch die Seile und beide plumpsten auf den Boden. Es schien als wären auch sie verwirrt. Re'etu sah wie einige der umstehenden Mäner auf die beiden loswollten und rannte auf diese zu.
    Würde einer der beiden getötet wäre diese Aktion ein Fehlschlag sein. Mit gezogener Waffe lief er den nächsten Milizen entgegen. Mit einen kräftigen Schlag ins Gesicht überraschte der Schürfer diesen uns wollte ihn gerade mit seinen Schwert kampfunfähig machen als ein weiterer Mann sich einmischte.

    Re'etu blockte gerade so den Angriff der unbekannten und hatte nun 2 Gegner. Schnell verwandelte er seinen Block zu einen Angriff indem er sein Schwert an den des Gegners entlang schleifen ließ. Mit einen Klirren und Scheppern fiel das Schwert zu Boden und der Mann sackte in sich zusammen. Erst jetzt sah Re'etu einen der anderen Jünger des Lee. Mit einen Nicken grüßten sich die beiden und kämpften sofort weiter. Schon bald hatte Re'etu auch den nächsten, nur mit einen Dolch bewaffneten Mann besiegt. Er sah keinen einzigen Rockträger mehr, doch als er sich erneut zur Kaserne drehte kamen einige Rotröcke runtergetrampelt. Er warnte kurz die umstehenden Hofler und griff dann zu seinen Wurfdolchen. Mit einen Schwung flog einer direkt ins Ziel. Das Bein eines Milizen wurde getroffen. Er humpelte Re'etu entgegen und griff diesen an.

    Re'etu war erstaunt darüber, denn normalerweise zieht man sich zurück oder versorgt die Verletzung befor man angreift. Ihn war es egal. Mit leichtigkeit blockte er dessen Angriff und trat mit voller Wucht gegen seinen, noch im Bein steckenden, Wurfdolch. Mit einen schreih knickte dieser ein, doch stand im selben moment wieder fest auf den Beinen. Dieser Gegner war nicht gerade leicht. Nun, nach mehren Schlägen, wurde dieser immer energischer.

    Mit schwerer Hand blockte der junge Schürfer die Angriffe des scheinbar erfahrenderen. Der Gardist kämpfte mit einen sehr großen Elan und konzentrierte sich scheinbar nciht mehr auf seine Wunde. Kurz vor der Erschöofung rammte ein anderer Rockträger bei versehen Re'etus gegner. Dieser fiel um und der ehemalige Tagelöhner sah seine Chance. Er zog schnell seinen Wurfdolch aus den Bein und trat mit voller Kraft in den bauch dieses Mannes. Als der Mann wieder aufstand schupste er den Schürfer zurück und auch seinen Verbündetet, der ihn umgeworfen hatte.

    Wieder einmal begann er den Angriff. Mit einer schnellen Kombination aus Schwertsalven wurde Re'etu belagert, doch dies war seine Spezialiät. Bereits damals hatte er gegen Beram schnell gekämpft. Er bevorzugte immer zu sagen:
    Lieber schnell kämpfen als mit voller Kraft, denn was nützt es dir wenn du den Gegner mit einen Schalg töten kannst wenn dieser schneller ist und dich verletzt.
    Die fielen Angriffe des Mannes schienen nciht das einzige Problem zu sein. Ein Bogenschütze schien es auf Re'etu abzusehen. Kurz nach einen Block schaute der junge Schürfer zu diesen und sah nur ein hämisches Grinsen und einen Pfeil der direkt auf ihn zukam. Er wollte ausweiche, doch es war bereits zu spät.

    Mit voller Wucht traf der Pfeil den linken Oberarm. Schnell sackte Re'etu zu Boden. Der Gardist stand über ihn und lachte:
    Das hast du nun davon... Ich werde dich nicht töten. Du wirst einen langsamen, qualvollen Tod erleiden müssen...
    Der Rockträger hielt die Spitze seines Schwertes an Re'etus rechten Arm und zog es schnell zur Seite. Re'etu spürte den Schmerz. Als er sich nach seinen Waffenarm drehte sah er einen Schnitt. Nicht sonderlich tief, aber dennoch sehr schmerzhaft. Er versuchte aufzustehen, doch der Rotrock trat ihn wieder runter. Als sich dieser umdrehte griff der junge Mann zu seinen Wurfdolch und warf diesen mit letzter Kraft in den Nacken des Mannes. Dieser zuckte kurz und fiel wie ein Stein zu Boden.

    Mühsam stand Re'etu auf und holte sich seinen Wurfdolch wieder. Er betrachtete die Leiche kurz, ging dann aber weiter. Mit den Schwert am Gürtel versuchte er sich zum Marktplatz durchzuschlagen. Einige Milizen liefen an ihn vorbei, beachteten ihn aber nciht. Kurz vorm Stadttor drehte sich Re'etu nocheinmal um und sah den Menschenauflauf... Doch er würde dort nur den Tod finden und entschied sich lieber zum Hof zurück zugehen....

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    Ehrengarde Avatar von Odinson
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    Myrtana; Beruf: Schildlehrer der Gilde; Waffe: Nordwind (Einhänder), verziehrter Dolch; Gilde: Gilde Innos (Ritter); Rüstung: selbstgeschmiedete Stahlplattenrüstung; SKILLS (6/10): Einhand 2, Schild 2, Bogen 1; Lehrer:
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    Odinson ist offline
    In Odinsons Kopf war nur Platz für Miriel und trotzdem musste er heute weiter schmieden. Anchorage war schon früh aufgestanden. Er sch versuchte weiterhin einen Ring zu schmieden, es sah jetzt schon ziemlich gut aus. „Das lern ich dir als nächstes, wenn ich es geschafft habe, dann kannst du deiner Lieben was Tolles schenken, hehe.“ „Ja, wie so nicht!“ lachte auch Odinson. Und so machte er sich an die Arbeit, hing sich seine Schürze um und erhitzte den Rohstahl. Er sollte wieder Nägel und Pfannen herstellen, die warne bei der stetig wachsenden Bevölkerung ganz gut im Rennen. Sie arbeiteten angestrengt und hochkonzentriert. Den ganzen Vormittag klirrten Hämmer und zischte Stahl. Beide waren beim Mittagsessen ziemlich erschöpft. Es gab gebratenes Fleisch mit geröstetem Brot. Und hinunter wurde dies mit einem kräftigen Schluck Wasser. Dann ging es weiter. Nach einer weiteren Stunde hatte Odinson 3 Packungen Nägel und zwei Pfannen geschmiedet. Und so zog er mit seiner Geldkatze und seinen Waren los zum Marktplatz. Er suchte den gleichen Händler wie letztes Mal auf und dieser grüßte ihn schon von weitem. „ Innos zum Gruß, hast du wieder etwas für mich?“ „ Ja, hier diese fünf Sachen.“ „ Na dann zeig mal her. Ja, gute Arbeit. Ich zahle dir den gleichen Preis wie letztes Mal.“ Und so bekam Odinson insgesamt 110 Gold. Das war richtig angenehm, mit so viel Gold in der Tasche. Er wollte nun zu dem Stand von Miriels Vater gehen und sie besuchen. Und während er zielstrebig zu dem Stand lief, überlegte er sich, was er denn sagen solle und so verging die Zeit und plötzlich stand er davor. Doch nirgends eine Miriel. Die Enttäuschung fraß sich in Odinson Herz. Wieso war sie nicht hier? War etwas passiert? Hatte ihr Vater ihr es verboten? Aber warum war niemand da? Und noch viele solche Fragen gingen durch seinen Kopf. Sollte er zu dem Haus laufen? Und noch bei dem Gedanken setzte er sich in Bewegung. Noch ein paar Meter und da war es, er klopfte. Eine Frau öffnete. „ Ja?“ „Entschuldigung, ich bin der Junge Mann, der ihre Tochter gestern ausgeführt hatte.“ „ Ach ja sie hat viel von ihnen erzählt, sie wundern sich sicher warum sie heute nicht beim stand war, mein Mann muss erst neue Waren kaufen. Und sie hat heute frei, sie wollte zu ihrer Schmiede kommen.“ „ Oh danke, wann ist sie los gelaufen?“ „ Vor ein paar Minuten.“ „ Vielen dank und schönen Tag noch.“ Und schon rannte er auf dem kürzesten Weg zurück. Er rannte so schnell er konnte. Rempelte hier jemanden und er hielt viele böse Blicke der Stadtwachen, die wahrscheinlich dachten, er hätte etwas geklaut. Als er ankam stand sie tatsächlich bei Anchorage und unterhielt sich mit ihm. Sie drehte sich um, als er völlig ausgepumpt neben ihr zum stehen kam. „Oh, hallo, Odinson!“ „ Hallo!“ Sie erzählte, dass sie sich gerade mit Anchorage über die bevorstehende Exekution von einem Bandit und einem Söldner. „Die werden sich das nicht gefallen lassen. Das wird nicht gut gehen“, sagte Anchorage“…
    Geändert von Renata (25.03.2006 um 00:42 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #240
    Halbgott Avatar von Stoffel
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    Stoffel ist offline
    Gegen Vormittag in der Stadt angelangt hatte Stoffel sich zunächst in einer der überteuerten Tavernen ausgeruht und von misstrauischen Kleinbürgern beäugt das neue Schwert ein zweimal durch die Luft singen lassen, bis er die richtige Balance für die Klinge gefunden hatte, die etwas länger als die seines alten, nun zersplittert auf dem Waldboden herumliegenden Breitschwertes.
    Als er dies zu seiner Zufriedenheit vollendet hatte, einige Krüge Bier heruntergekippt waren und er gerade die Taverne verlassen wollte um nach den Ereignissen und mit dem Verdienst der letzten Tage seinen verdienten Vorruhestand auf der Banditenburg anzutreten, kam es jedoch wieder einmal anders als er es so schön geplant hatte. Kaum war er aus der Schenke hinaus, als sein Blick auf den Galgenplatz fiel, vor dem sich eine beträchtliche Menschenmenge gesammelt hatte. Fast hätte er schwören können, unter den Gestalten jemand Bekanntes vom Hof gesehen zu haben, doch ließ sich das im auf und ab tanzenden, diffusen Licht der Fackeln und der Tatsache, dass viele der Zuschauer Kapuzen trugen nicht mit Gewissheit sagen. Was ihn jedoch wirklich stutzen ließ, war die Person die er garantiert kannte, nämlich den Söldner Kire, der die Menge zusammen mit einem Stoffel unbekannten Banditen auf dem Galgenpodest stehend überragte und wohl kurz davor war, seine neue, Hanfgefertigte Halskette enger geschnürt zu bekommen.
    Aber ließ man die beiden hier einfach widerstandslos aufknüpfen? In Stoffels Augen war das eher unrealistisch, war die Bewachung des Galgenplatzes wie man von der Garde gewohnt war doch ohnehin schlampig genug für einen schnellen Befreiungstreich, bevor die Wachen überhaupt merkten was passierte.
    Just zu diesem Gedanken wurden die Hocker unter dem Gejohle der Menge weggestoßen und die beiden Lees hingen zappelnd in der Luft. Resignierend wollte der Schleichlehrmeister sich gerade abwenden, als ein Sirren sich über seinem Kopf bemerkbar machte und Kire´s Seil mitten in der Luft zerteilt wurde, dicht gefolgt von dem des anderen Banditen. Stoffels Resignation wandelte sich in Verdutzen, sollte es diese Götzen, Dreifaltigkeit oder wie auch immer man die Götter nennen wollte, die hier angebetet wurden wirklich geben, war das eines ihrer Wunder?
    Doch in den nächsten Sekunden klärte auch diese Frage sich von selbst. Umhänge flogen zu Boden, Stahl blitzte auf und unschwer waren auf einmal eine rechte Anzahl von Jüngern Lees in der Menge der nun, wenn auch aus einem anderen Beweggrund, noch lauter johlenden Bürger und versprengten, unkoordinierten Stadtwachen auszumachen. Kurzerhand zog Stoffel, der sich lediglich fragte, warum er nicht vorher hiervon gehört hatte, ebenfalls seine Klinge und lief in Richtung des Galgens selbst, den Gedanken an Umkehr mittlerweile fallengelassen. Schließlich konnte man dem ein oder anderem niedergeschlagenen Bürger sicher noch etwas mehr Gold aus der Tasche ziehen, als man ohnehin schon hatte, und was gab es für bessere Zeitbeschäftigungen? Panisch werdende Bürger sowie niedere Rotröcke, die zu sehr zitterten als das sie eine Waffe halten konnten einfach beiseite stoßend versuchte Stoffel sich bis zum Galgen durchzuringen, wenn er schon einmal hier war konnte er auch gleich helfen die beiden vom ungeschützten Podest freizukämpfen.
    Beinahe hätte er das auch geschafft, doch fiel sein Blick kurz vorher auf einen der Rockträger, welcher sich in seiner für die normalerweise natürlich unstrategisch denkenden Gardler untypischen schwarzen Rüstung kaum von seiner Umgegend abhob und sich tatsächlich erdreistete, tatkräftig gegen die Hofler vorzugehen. Irritiert zögerte Stoffel kurz, änderte dann aber seine Richtung und hielt auf den schwarzhaarigen Gardler zu, der einem anderen Schlag gerade mit einer Rolle auswich. Schien nicht der schlechteste Kämpfer zu sein, das war nicht gut. So würde Stoffel garantiert noch einige Minuten mehr im Schlachtgewimmel verbringen, die er auch mit Beute aussortieren hätte verbringen können, doch ließ sich das ja nun nicht mehr ändern.
    „Darf ich mich vorstellen? Stoffel, dein heutiger Gegner“, meinte Stoffel mit einem schiefen Grinsen, bevor er auf den sich gerade vom anderen Gegner loseisenden Milizen losging, auch wenn er nicht wirklich wusste, ob dieser ihn bei dem andauernden Lärm aufeinandertreffenden Stahls und allgemeinem Geschrei überhaupt hören konnte.

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