Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 7 von 21 « Erste ... 345678910111418 ... Letzte »
Ergebnis 121 bis 140 von 401
  1. Beiträge anzeigen #121
    Kämpfer Avatar von Olrik
    Registriert seit
    Aug 2011
    Ort
    Setarrif // Rang: Meister der Klingen
    Beiträge
    390
     
    Olrik ist offline
    Alte Geschichte, dachte er. Doch nocheinmal nach Nordmar? Vielleicht eines Tages, das könnte passieren und es wäre gut.

    Aber nun hatte er genug alte Geschichten aufgerollt. Nun galt es über die Zukunft nachzudenken. Und seine Zukunft lag im Dienste Adanos, das wusste er. Er würde ihm dienen, dem Herrn des Gleichgewichts. Doch wie? Er kam ja noch nichteinmal an einen Magier heran! Er hatte an einer Reise im Dienste des Herrn teilgenommen, das war ja wohl ein guter Verdienst und Grund ihn aufzunehmen, aber er traf ja momentan keinen, der davon wusste. Weder Faraday noch Xarih noch Melaine hatte er letztens gesehen. Auf Heath brauchte er nicht hoffen, der war erstens wohl nicht der hilfsbereite Typ Mensch und zweitens hatte er keinen großen Einfluss, so wie er ihn einschätzte.

    Wer würde ihm wohl helfen? Er müsste wohl einfach warten.

  2. Beiträge anzeigen #122
    Kämpfer Avatar von Olrik
    Registriert seit
    Aug 2011
    Ort
    Setarrif // Rang: Meister der Klingen
    Beiträge
    390
     
    Olrik ist offline
    "Aaaaaaaah! Verdammich, das muss doch aufhören."
    Er war natürlich nicht verwundert, als sich sämtliche Kneipengäste zu ihm umdrehten, nachdem er diesen Schrei losgelassen hatte. Mit schamerrötetem Kopf verließ er schnell das Gasthaus, stapfte in den Abend hinein.
    Was will man machen, die Lage war einfach zum Schreien. Heute hatte er es nochmal versucht, diesmal hielt nur ein anderer Novize Wache, aber der war genauso wie dessen Vorgänger, wenn nicht sogar schlimmer. Zwar viel weniger kämpferisch, aber dafür umso nervtötender. Als Olrik sagte, er wolle hinein, blickte der verpeilte Kerl nur vom Boden herauf und sagte: "Wie bitte?" Und als er dies dann wiederholte, bekam er dieselbe Anwort. Dann fragte er mit lauter Stimme: "Ich möchte da rein! Hast du was dagegen?" Er bekam keine Antwort, also wollte er schon reingehen, da tönte es aber: "He, mein Herr, ohne Genehmigung dürft ihr nicht rein, mein Herr! Nein, nein, ohne Genehmigung, nein, nein..." Da kochte er vor Wut und ehe er ihm noch einen Schlag ins Gesicht gegeben hätte, ging er einfach und um sich beherrschen zu können, tauchte er sofort seinen Kopf in das nächstbeste Wasserfass.

    Mittlerweile war er diese Wiederholungen müde. Er beschloss mal kurzzeitig die Stadt zu verlassen um sich abzuregen. Solange er nicht weit vor den Mauern Setarrifs war, konnte ihm wenig passieren. Also ging er los, mit Rucksack, mit allem, er brauchte Freiluft.
    Geändert von Olrik (06.10.2011 um 18:14 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #123
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
    Registriert seit
    Dec 2005
    Beiträge
    257
     
    Die Wassernovizen ist offline

    Gassen des Tempelviertels, Setarrif

    Es goss in Strömen. Der Regen prasselte auf das Kopfsteinpflaster der Plätze und Gassen, troff von den Kuppeln und Ziegeldächern und floss in kleinen Bächen durch den Rinnstein hinab Richtung Fluss oder schoss entlang der Steilküste aus Abflussrohren und Ablaufrinnen heraus hinab in die Tiefe der See.
    Iaras, den langen dunkelblauen Überwurf mit der Kapuze übergezogen, stampfte gegen den Sturm an durch die Seitengassen des Tempelviertels Richtung Taverne. Der kleine Max, einer der Küchenjungen des Adanosklosters von Setarrif, hatte überzeugend dargelegt, dass er am frühen Abend, kurz bevor der Himmel seine Schleusen geöffnet hatte, einen Mann, auf den die Beschreibung Manueles passte, mit dem ehemaligen Akademieaufseher Raad unweit der Taverne gesehen hatte.
    Der Novize ging davon aus, dass der Navigator in der Taverne Schutz vor dem Regen gesucht hatte, und da der Sturm immer noch durch die Straßen der goldenen Stadt wütete, war er der Überzeugung, dass er ihn mit einiger Wahrscheinlichkeit immer noch dort antreffen konnte.
    Während er die Deckung der Häuserschluchten verlies und über den Hauptplatz ging, quietschte die Laterne aus geschmiedetem Eisen und Glas, als sie vom Wind und dem Auf und Ab seiner eiligen Schritte an dem Ring, den seine rechte Faust umklammerte, hin und her geschaukelt wurde.
    Iaras hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um möglichst wenig von dem kalten Nass in Augen Mund oder Haare zu bekommen, weshalb er auch die dunkel gekleidete Gestalt übersah, die gerade dabei war die Taveren zu verlassen, und sie anrempelte.
    "Verzeiht.", murmelte er.
    Gerade wollte er weitergehen, als ihm auffiel, dass der Mann auf die Beschreibung passte. In der Gasthaustür drehte er sich um.
    "Verzeiht, ich suche einen Nordmarer namens Manuele."

    Arvideon

  4. Beiträge anzeigen #124
    Ritter Avatar von Manuele
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Sturmkampfmöve
    Beiträge
    1.701
     
    Manuele ist offline
    "Verzeiht, ich suche einen Nordmarer namens Manuele." Der junge Söldner konnte es nicht fassen, sie hatten ihn gefunden. Blitzschnell zog er sein Schwert, packte den vermummten Kerl am Kragen und stiess ihn gegen eine Wand. Durch den Regen waren die Fackeln und Laternen um die Taverne ausgegangen, so dass die beiden Männer jetzt in vollkommene Dunkelheit gehüllt waren.
    „Was willst du von mir?! Sag deinen Fischerfreunden sie bekommen ihr Gold noch, sobald sie mich in Ruhe lassen.“
    Manuele hoffte nur, dass nicht irgendwelche Klingen in der Nähe warteten, sonst würde er ein ziemlich grosses Problem haben. Raad war an diesem Abend nicht bei ihm und auch das hätte ihm wohl in dieser Situation nicht viel genutzt.
    Zwar konnte er das Gesicht des Mannes nicht erkennen, doch am Zittern nach war es kein geübter Kämpfer. Komischer Bote um Schulden einzutreiben.

  5. Beiträge anzeigen #125
    Provinzheld Avatar von Die Wassernovizen
    Registriert seit
    Dec 2005
    Beiträge
    257
     
    Die Wassernovizen ist offline

    Vor der Sturzkampfmöwe, Setarrif

    Mit einer so freundlichen Begrüßung hatte er wahrlich nicht gerechnet.
    "Herr, ich bin ein Diener Adanos, ein Novize aus dem Tempel und habe nicht den leisesten Schimmer, von was Ihr da sprecht."
    Natürlich wusste er, dass dieser Manuele wohl in einer Schuldenfalle steckte, soviel hatte er schnell begriffen. Aber damit hatte er wirklich nichts am Hut.
    Wenigstens konnte er sich aufgrund der Reaktion sicher sein, dass dies der gesuchte Nordmarer war.
    Während Manuele noch über seine Worte nachdachte, fuhr der geübte Taschendieb mit seinen flinken Fingern unter seinen eigenen Umhang und beförderte mit der Rechten, die Lampe war bei dem Angriff des Navigators auf dem Kopfsteinpflaster zerschellt, den in Wachstuch eingeschlagenen versiegelten Umschlag hervor und wedelte damit vor der Nase seines Gegenübers herum.
    "Dies übermittelt euch der Kapitän."
    Iaras steckte es geschwind dem verwirrten Nordmarer unter den Mantel, dann riss er sich los und lief so schnell er konnte Richtung Haus der Magier durch den Regen davon.
    Auftrag ausgeführt.

    Arvideon

  6. Beiträge anzeigen #126
    Ritter Avatar von Manuele
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Sturmkampfmöve
    Beiträge
    1.701
     
    Manuele ist offline
    Ehe Manuele reagieren konnte, war der Novize schon im Schatten der Nacht verschwunden. Der Kapitän? Da kam ihm nur Yared in den Sinn, doch was hatte der mit Novizen zu tun? Um den Umschlag nicht noch mehr dem Regen auszusetzen, beschloss der Söldner erneut die Taverne zu betreten. Vorsichtig öffnete er die massive Holztüre am Eingang und schaute sich um.
    Wie immer war das Lokal voll, an jedem Tisch sassen Söldner und Bürger. Hie und da konnte man sogar einige der Novizen entdecken, wie sie verstohlen an ihren Kelchen nippelten. Blödes Pack! Dachte Manuele und bahnte sich so unauffällig wie möglich den Weg frei. Schlussendlich setzte er sich an einen der Tische in den spärlich beleuchteten Ecken. Voller Neugierde betrachtete er den versiegelten Brief. Als eine der Serviertöchtern zu ihm kam, sagte er bloss „ein Bier“ und winkte ab. Da er keinen Dolch mehr besass, riss er vorsichtig das Papier auf.
    Seine Augen flackerten auf, als plötzlich einige Goldmünzen auf den Tisch kullerten.
    Mit solcher Grosszügigkeit hatte der junge Navigator nicht gerechnet.
    Schnell liess er das Gold in seiner Innentasche verschwinden, man konnte ja nie wissen.
    Danach nahm er den Brief in die Hand. Angestrengt fing er an den Inhalt zu entziffern.
    Es war eine Art Urkunde, Yared übertrug ihm damit den Besitz eines Kutters, der anscheinend an der Anlegestelle Setarifs ankerte. Er konnte sein Glück kaum fassen, so hatte er endlich eine Chance wieder Torlof zu finden und mit dem Kutter konnte Manuele sicherlich auch irgendwie Gold anschaffen. Voller Dankbarkeit dachte er an seinen ehemaligen Lehrmeister.
    „Ich muss mich revanchieren, irgendwie!“ Murmelte er aufgeregt vor sich hin. Doch zuerst musste er Raad aufsuchen und ihm davon zu erzählen, schliesslich konnte es sich als nützlich erweisen, über den Seeweg fort zu kommen.

  7. Beiträge anzeigen #127
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    „Ich hätte mich nicht mal ohne deine Begleitung angegriffen, wenn ich er wäre.“, erwiderte der Aufseher der Akademie trocken und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Weniger gleichgültig, als es gewesen wäre, hätte ihm Thoke zuvor nicht einen Dolch ans Bein gehalten. Er war schnell, spontan und geschickt und Raad wurde klar, dass er besser hoffen sollte, dass dieser Mann am Ende nicht einer derjenigen war, die gegen ihn standen. Ganz so, wie Wendel es zuvor noch beschworen hatte.

    Der Blick des Jünglings fiel auf Borwen, der die Worte des Blondschopfes lediglich mit einem Stirnrunzeln beantwortet hatte. Ganz so, als wollte er noch immer keinen Deut von seinem Schweigen abrücken. Ganz so, als fürchtete er, wenn er den Mund aufmachte, etwas zu sagen, was er bereuen würde.

    Raad seufzte und ließ sich auf die Bettkante niedersinken. Die Situation erschien vollkommen ausweglos. Er hatte Wendel Thoke eine Belohnung versprochen, wenn er mitkam. Er hatte sie erhalten. Wollte er den Mann weiter an seiner Seite wissen, bräuchte er mehr, als nette Szenen, die verraten, wie weit unten er erneut gelandet war. Und ansonsten lief ihm Borwen nach. Zwei Nordmänner waren bereit, etwas zu leisen. Doch ohne die Männer von Moddaen… ohne, dass dieser die Unterstützung haben wollte, die er hätte bieten können, erschien es so sinnlos.

    „Angeblich eint sich das Innere, wenn das Äußere eine größere Bedrohung darstellt. Aber einen Angriff Rhobars zu provozieren, wäre Wahnsinn… außerdem weiß niemand, was die Leiterin plant. Kennt ihr Sheila, Thoke?“

  8. Beiträge anzeigen #128
    Ritter Avatar von Candaal
    Registriert seit
    May 2008
    Beiträge
    1.567
     
    Candaal ist offline
    "Lass es mich so sagen: Wir sind uns bereits auf anderem Terrain begegnet und ich hätte damals nichts dagegen gehabt, mein Schwert eines schönen Morgens in ihrer Kehle wiederzufinden. Doch die Zeit ist längst vorbei und wir haben uns alle verändert, oder nicht?" Die Frau hatte sich stets darauf verstanden rechtzeitig unterzutauchen und für ein paar Monate zu verschwinden. Sie hatte sich stets in den Schatten anderer bewegt und wann immer ihr Kopf etwas zusehr aus der Menge herausgeragt hatte, war er verschwunden und die Klingen schnitten die Luft, die sie kurz zuvor ausgeatmet hatte. "Aber ich würde mir um Sheila nicht allzu grosse Sorgen machen, denn gewisse Charakterzüge sind schwerlich abzuwerfen. Sie mag eine geschickte Kämpferin sein, die sich Zutritt zu verschlossenen Gebäuden verschaffen kann. Doch ihr selbst traue ich keine strategischen Meisterwerke zu. Im Grunde solltet ihr sogar froh sein, dass Sheila auf diesem Posten sitzt und nicht jemand, der euch tatsächlich gefährlich sein könnte. Denn das letzte was du willst, ist auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden."

    Wendel Thoke fragte sich zwar selbst, woher der alte Thoke all dieses Wissen über die Leiterin hatte. Doch wahrscheinlich machte er sich dabei einfach viel zu viele Gedanken. Mit keinem Wort hatte er behauptet, sein ganzes Leben auf Gorthar verbracht zu haben. Er hätte durchaus einige Jährchen der Perle Varants frönen können.

  9. Beiträge anzeigen #129
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    „Ich habe die Frau nie gesehen.“, warf Borwen einen Brocken in den Raum, der wie ein Stein auf den Boden schlug und im ersten Augenblick unbeachtet wie eine Gerölllawine im Weißaugengebirge blieb. Raad hob den Kopf in Richtung des jungen Mannes. Nun war es an ihm, die Stirn zur Erwiderung zu runzeln.

    „Was willst du damit sagen, Borwen?“, fragte der Aufseher der Akademie. Borwen zuckte mit den Schultern, während seine Augenbraue beiläufig zuckte. Wusste der Mann etwa selbst nicht, warum er mitgekommen warn? Was machte ihn so verflucht nervös?

    „Eigentlich… sie ist die Leiterin. Aber… ich habe sie nie gesehen. Nur… nun ja.“, die Klinge schüttelte den Kopf und schloss den Mund wieder. Sein Blick zuckte skeptisch zu Thoke und verbarg sich dann wieder am Boden des Raumes. Lag es an dem Blondschopf, dass Borwen so wortkarg war?

    „Ja. Das stimmt.“, brummte der Schwarzhaarige und schaute ebenfalls in Richtung der Schattenhand, wie er sich genannt hatte. Ein seltsamer Name und doch aus irgendeinem Grund passend. Nur war sich Raad nicht sicher, warum.
    „Sheila hat etwas von dem, was ihr sagtet, Thoke. Aber ihr unterschätzt sie. Eine Zeit lang hat die Akademie das getan, was sie wollte, ohne dass sie je jemand zu Gesicht bekommen hatte. Wenn sie vielleicht auch keine strategischen Meisterwerke schaffen kann, so doch genug, dass sie damit ihre Position erhält. Sie hat dies jetzt auch fertig gebracht und mich glauben, dass ihr verdammter Hund bloß eine herrenlose Töle sei.“

    Raad erhob sich von seinem Sitzplatz und begann unruhig durch den kleinen Raum zu wandern. Die fünf Schritte, die er vom Bett bis zum Fenster maß, wurden zehn, dann fünfzehn und verloren sich irgendwann in den steigenden Zahlen.

    „Was würdet ihr… als jemand, der nicht aus Setarrif kommt, in der Position des Leiters der Akademie wollen? Unter euch nicht genug Männer, um einen Krieg zu führen, und ihr werft weitere schlagkräftige Burschen raus? Warum?“, fragte der ehemalige Assassine die beiden Männer und ahnte bereits, dass nur Thoke eine Antwort geben würde. Hatte er sich die Frage je gestellt? Verfluchte Stadt… verfluchtes Rattennest. Fängst du an zu denken, bricht dir der gesamte Boden weg. Lässt du es sein, fühlst du dich wie ein Narr., fluchte der Aufseher in Gedanken.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Ritter Avatar von Candaal
    Registriert seit
    May 2008
    Beiträge
    1.567
     
    Candaal ist offline
    "Der Leiter der Akademie geniesst Privilegien, die nicht zwingend mit der Stadtverteidigung zu tun haben, oder nicht? Ich würde jedoch eher darauf tippen, dass sie gekauft wurde. Schon damals war sie sehr empfänglich für alles was glänzt. Gibt es sonst noch Besetzungen in den oberen Ränken der Stadt, die etwas fragwürdig sind? Vielleicht hat Silbersee Rhobar gelehrt, dass die Setarrifer Bollwerke erst von Innen her auszuhöhlen sind, ehe man sich an ihre Tore wagt. Von der Leiterin hört man bedeutend mehr als man liesst. Sie schert sich auch kaum um den Rückhalt bei ihren verbliebenen Männern. Wenn ich du wäre, würde ich mir den verbliebenen Apparat ganz genau unter die Lupe nehmen."

    "Listen mit Namen, deren Familien, sämtlichen Verbindungen zwischen den Personen: All dies und dazu noch die Zuwendungen und Ausgaben, welche die Akademie erfahren hatte, müsste man auftreiben, wenn man nicht länger im Dunkeln fischen will", schloss er. Mehr gab es auch gar nicht zu sagen. Aus Gedanken allein würde die Weisheit die Drei in diesem kleinen Zimmer nicht ereilen.

  11. Beiträge anzeigen #131
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Assassine hielt mitten im nächsten Schritt inne und stellte den Fuß nur zögernd wieder auf den Boden. Der Gedanke war gut. Sehr gut sogar. Und damit ein weiterer Beweis dafür, dass er selbst sich zu wenig Gedanken machte oder sich zu leicht von den äußeren Umständen in eine Richtung leiten ließ, die ins Dunkel führte. Ein Dunkel, in dem er blind nach einem Bienennest zu stochern bereit gewesen war.

    „Thoke… wenn man euch reden hört, klingt das nach einer leichten Aufgabe.“, brummte Raad und kratzte sich an seinem kurzen Bart. Er hatte schon lange zu jucken aufgehört. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hatte, war es, als sei es gar nicht mehr da. Jedweder Gedanke daran galt als Verschwendung. Das lästige Gefühl wurde ignoriert und man blendete sich selbst. War es nur ertragbar geworden, weil man es nicht ändern konnte, oder tatsächlich verschwunden?

    „Wie weit… kennt ihr euch mit diesen Dingen aus?“, fragte der Schwarzhaarige wage. Wenn er ehrlich war, wusste er nicht einmal, warum eine Adelsfamilie Interesse daran haben sollte, die Akademie zu unterstützen. Sie diente dem Zweck, Männer für die Verteidigung der Stadt auszubilden. Glaubte etwa jemand, er könnte diesem Zweck widersprechen? War er nicht das, was die Akademie überhaupt erhielt?

    Oder… war er einfach zu lange Sklave gewesen? Einfach zu lange jemand, der keinen Grund hatte, die Befehle infrage zu stellen, die ihm gegeben worden waren? Und hatte Raad dies nicht abgelegt? Damals in Braga? Würde ein Sklave wirklich jemals frei sein oder blieb immer ein Teil von ihm gefangen?

  12. Beiträge anzeigen #132
    Kämpfer Avatar von Olrik
    Registriert seit
    Aug 2011
    Ort
    Setarrif // Rang: Meister der Klingen
    Beiträge
    390
     
    Olrik ist offline
    Jaja, so war das. Nun, da Olrik das Jagen mit Fallen gelernt hatte, hatte er auch kurz vor seinem erneuten Eintritt in die Stadt zwei Fallen gestellt, weit genug von den Mauern entfernt, um wirklich etwas zu fassen. Er hatte eine Käfigfalle für Kleintiere und eine Schnappfalle für Raubtiere wie Wölfe zum Beispiel aufgestellt. Mal sehen, ob sie funktionierten..

    Nun gut, jedenfalls befand er sich nun erneut in Setarrif, wo er sich wieder in seine kleine Schlafecke verzog.
    Dort würde er die Nacht verbringen und wer weiß, vielleicht könnte er es ja am nächsten Tag erneut versuchen in den Orden zu kommen. Einen Versuch war es allemal wert!
    Geändert von Olrik (08.10.2011 um 11:53 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #133
    Ritter Avatar von Candaal
    Registriert seit
    May 2008
    Beiträge
    1.567
     
    Candaal ist offline
    "Ich habe ein Netz von Innosfanatikern in Stewark aufgespürt", meinte Wendel und gesellte sich zu Raad. Anstatt jedoch wie jener Löcher in den Boden zu starren, schaute der Ganove zum Fenster raus. "Da war ich jedoch sozusagen persönlich involviert..." Was konnte er denn schon davon haben, seinen Hals für einen Einbruch in Sheilas Arbeitszimmer zu riskieren? Gold konnte Raad ihm bestimmt nicht genug geben, schon gar nicht nachdem er sich seit seiner Ankunft auf Argaan ein angenehmes Polster zugelegt hatte. "Einzubrechen und wichtige Dokumente zu entwenden ist tatsächlich nicht allzu schwer. Dafür findest du in Setarrif genügend verzweifelte Diebe. Und wenn du sie gut genug zahlst, hast du sogar eine Chance, dass sie dich nicht gleich verpfeifen. Das wirkliche Problem ist, an die Informationen zu gelangen ohne aufzufallen. Und je mehr Leute du in die Sache reinziehst, desto mehr läufst du Gefahr, einen Maulwurf zu füttern."

    Der Ganove warf einen weiteren Blick in die Nacht hinaus und trat dann wieder vom Fenster zurück. Borwen hatte er die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen. "Will heissen... aus eigenem Interesse muss ich darauf bestehen, dass Borwen deiner Sache treu bleibt. Komm mir aber nicht auf die Idee, ich könnte deinen Feldzug gegen die Leiterin orchestrieren. Den Kopf hinhalten musst du schon selbst. Es bedeutet dir doch etwas, oder nicht?"

  14. Beiträge anzeigen #134
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    „Wie teuer ließe sich diese Information wohl verkaufen, Thoke?“, fragte der Schwarzhaarige mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen und trat näher ans Fenster heran. Sein Blick fiel auf die leere, nur von wenigen Fackeln erleuchtete Straße.
    Natürlich bedeutete ihm dies etwas. Die ganze Stadt fing an, ihm etwas zu bedeuten. Und er fragte sich, ob ihm dies gefallen sollte oder ob er einfach nur ein Narr war, der die Kreuzung verpasst hat, an der er sich für ein friedliches Leben hätte entscheiden können. Nun zog er den Ärger wie Scheiße die Fliegen an.

    „Und wie leicht wäre es wohl, mit der richtigen Antwort ein ordentliches Sümmchen bei der Leiterin abzustauben? Noch bin ich lediglich entlassen. Ein Mann, der Aufseher war und nicht mehr gebraucht wurde. Warum seid ihr noch hier, Thoke? Ihr könnt erahnen, dass meine Mittel beschränkt sind, aber die Akademie wird euch kein Gehör schenken, wenn ihr nicht wirklich etwas vorzuweisen hat. Doch wo liegt eure Gunst am Ende? Beim Ideellen oder glänzenden Gold. Dort, wo ein Begriff wie Ehre etwas zählt? Oder dort, wo man eure Art schätzt, weil man euren Selbsterhaltungstrieb als nützlich empfindet?“, fragte der Schwarzhaarige und wandte seinen Blick dann wieder dem Blondschopf zu. Wahrscheinlich konnte dieser ihn schneller töten, als er dies auch nur bemerken konnte und vielleicht war diese Alternative gar nicht so schlimm, wie sie klang.

    „Kann ich auf euch zählen? Ihr seid sicherlich jemand, der die Schuld eines Gefallens zu schätzen weiß. Aber ich habe keine Ahnung, mit was man euch sonst einen Anreiz geben könnte.“, die Stimme Raads war ruhig. Vielleicht war es nicht fair, Thoke zu hinterfragen. Doch war er es nicht gewesen, der immer wieder einen Hinweis gegeben hätte, dass es nicht dumm wäre, dies zu tun? Am Ende würde der ehemalige Assassine der Schattenhand doch vertrauen müssen und erst im Fallen wissen, ob dies gerechtfertigt oder verschenkt gewesen war.

  15. Beiträge anzeigen #135
    Ritter Avatar von Candaal
    Registriert seit
    May 2008
    Beiträge
    1.567
     
    Candaal ist offline
    "Du machst dir Gedanken", stellte Wendel trocken fest. "Jede Hilfe hat ihren Preis. Ich weiss nicht was meiner in dieser Angelegenheit ist. Wenn ich der Sache gänzlich abgeneigt wäre, wär ich schon längst nicht mehr hier. Ich werde dir helfen, die Akademie auszumisten. Wenn ich Glück habe überlebt die Stadt es und jedermann wird wissen wer Wendel Thoke ist. Und wenn ich Pech habe werde ich anderswo mein Glück versuchen. Einen Rat gebe ich dir jedoch von Herzen, merk ihn dir: Wenn Leute wie ich vom Erdboden verschwinden, solltest du das Weite suchen. Idealisten tun gut daran, auf die feineren Fühler von Opportunisten zu hören." Abwesend streichelte seine Linke den Knauf des Schwertes. Moddaen hatte es bedeutend länger als nötig gemustert. Ob er wohl gewusst hatte, woher diese Waffe stammte? Diese Klinge war das Zeichen eines Opportunisten schlechthin.

    "Ich werde mich nun den Früchten der Weiblichkeit hingeben", meinte er nach weiteren stillen Minuten. "Die Bäckerstochter wartet schon viel zu lange auf meinen Besuch. Die Gebäcke dürften schon bald aus dem Ofen kommen. Ihr wisst ja, wie ihr mich findet. Raad, Borwen, ich wünsche eine ungehemmte Unterhaltung." Er prüfte die Strasse mehrere Male, bevor er vom Inneren in die Schatten der Nacht entfloh. Im schlimmsten Fall, so sagte er sich, würde er die Stadt verlassen und anderswo neu beginnen müssen.

  16. Beiträge anzeigen #136
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Das dünne Tuch, welches die Besitzerin dieses Raumes wohl als Vorhang bezeichnet hätte, flatterte noch im kühlen Wind der Nacht, als Thoke längst schon verschwunden war. Raad schloss das Fenster wieder und drehte sich zu Borwen um. Sein Blick war ruhig, doch seine Musterung war scharf.

    „Raus damit. Was treibst du hier?“, knurrte der Schwarzhaarige. Er kannte Borwen. Er war ihm oft genug begegnet. Und er wusste, wie sehr er ein Mann Moddaens war. Aber er hatte auch geglaubt, jener wäre auf seiner Seite. Doch Moddaen hat seinen eigenen Weg vorgezogen. Es war nicht verwerflich. Raad konnte dem Meister der Kraft daraus keinen Vorwurf machen. Zu einem gewissen Grad war er dem, was jener in ihm zu sehen glaubte, nicht gerecht geworden. Aber der Meister hätte die Chance erkennen müssen, die der Jüngling ihm am vergangenen Abend anerboten hatte.

    Die Augen des anderen Mannes flohen den Blick des Aufsehers, doch seine Stimme war fest, als sie den Raum erfüllte. „Moddaen ist stur. Er sagt nicht, was er vorhat. Es wirkt nicht, als hätte er überhaupt etwas vor. Nächtelang unterhält er sich mit diesem braunhaarigen Typen, den niemand kennt. Sein Name ist unbekannt und er taucht auf, um wieder zu verschwinden.
    Die anderen scheinen dies zu genießen. In ihrem eigenen Hass und ihrem Zorn zu baden. Ich… du gibst dir Mühe, Raad, auch wenn du hilflos wirkst. Du versuchst, etwas zu tun, ohne dabei im Selbstmitleid und Wut zu versinken, und das, obwohl dir so viel Misstrauen entgegen schlägt.“, die Augen der Klinge zeigten eine seltsame, bekannte Verwirrung, die ihnen so oft anhaftete. Manchmal war sie Zeichen seiner Unsicherheit, manchmal Zeichen seiner tatsächlichen Verwirrung.

    „Du hast gesagt, es ist meine Entscheidung und nun bin ich da. Ich werde helfen, so gut ich es verstehe. Untätigkeit hat keinen Reiz für mich.“, sprach Borwen. Seine Stimme zeigte den Hauch einer Bitte, obgleich sie nichts an ihrer Festigkeit verlor. Er war einer der ersten gewesen, dessen Blick Wut gezeigt hatte. Und nun schien er einer der ersten zu sein, der Vernunft annahm.

    Raad schüttelte den Kopf und grinste unbewusst dabei. „Lass uns ein Bier trinken gehen, ich hab Durst.“, schlug der Aufseher vor und kratzte sich am Hinterkopf. Vielleicht musste er lernen, den Unterschied zu sehen. Jene, die etwas taten, weil sie glaubten, dass es richtig war, waren geradeheraus und meistens ehrlich. Es gab ihrer nicht viele, doch wenn man den Blick schärfte, waren sie leicht zu erkennen. Thoke gehörte nicht zu ihnen, selbst, wenn er ehrlich war, lag in seinen Worten stets eine Drohung.

    Raad verließ mit der Klinge das Haus über die Treppe. Die nächste Taverne lag nicht allzu weit entfernt. Eine kleine Spelunke im Herzen des Händlerviertels. Weniger sauber als Sturzkampfmöwe und weniger von Leuten frequentiert, die sagten, was sie nicht meinten. Hier war man ehrlicher. Wenn einem etwas nicht passte, flog schon einmal schneller ein Krug gegen die Wand.

  17. Beiträge anzeigen #137
    Kämpfer Avatar von Olrik
    Registriert seit
    Aug 2011
    Ort
    Setarrif // Rang: Meister der Klingen
    Beiträge
    390
     
    Olrik ist offline
    "Aaaah, die gute alte Stadtluft", sagte Olrik ironisch und hielt sich ein wenig die Nase zu.
    Tja, Setarrifer Armenviertel war halt was anderes als ostargaanischer Dschungel. Hier, in der kleinen Ecke, in der er seit gestern Nacht wieder hauste, roch es halt recht schlecht, da er nur wenige Meter neben einem Schweinepfuhl geschlafen hatte, dementsprechend roch er selbst. Aber was will man machen, das Gasthaus ist teuer und hier konnte man so ungesehen nächtigen, dass auch niemand die eigenen Sachen stehlen würde, schließlich konnte man sie da gut verstecken.
    Nun, da Olrik wieder in der Stadt war, musste er wieder auf sein Problem stoßen: Die Aufnahme in den Orden. Doch er scheute sich erneut um Einlass zu bitten, schließlich wurde er schon oft genug abgewiesen. Heute würde es klappen, da war er sich sicher. Irgendwann muss es ja gehen!

    Aber bevor er erneut versuchte ins Haus der Magier einzutreten, wollte er sich die beiden Fallen ansehen, die er aufgestellt hatte. Zum Glück hatte er vom General auch zumindest ein Messer zum Ausweiden bekommen.
    Also machte er sich auf den Weg hinaus, der frischgebackene Jägersmann.

  18. Beiträge anzeigen #138
    Kämpfer Avatar von Olrik
    Registriert seit
    Aug 2011
    Ort
    Setarrif // Rang: Meister der Klingen
    Beiträge
    390
     
    Olrik ist offline
    Ein gutes Ergebnis der ersten Fallenüberprüfung. Eine von zwei hat was gefangen! Obwohl er sich den Fang...anders vorgestellt hatte. Zwar war es Beute, aber keine, die man töten konnte. Der kleine Fuchs war einfach zu putzig.
    So betrat er wieder Setarrif, wobei er etwas komisch von den Wachen angesehen wurde, als er mit dem kleinen Korak auf dem Arm hereinkam.

    Noch bevor er sich in die Taverne zurückzog, ging er zum Händlerviertel. Dort wollte er enie Decke für den kleinen Racker kaufen und etwas zu trinken. Schließlich brauchte ein Junges ja Milch, das kannte er, ja, das Milchnuckeln war bestimmt mal eine schöne Zeit, doch konnte er sich nicht erinnern. War ja auch schon Jahrzehnte her.

    Also schaute er in seinen Geldsäckel: 150 Münzen etwa. Gut, das reichte dicke. Er befrage einen Händler: "Sagt, bietet ihr Decken oder Felle an?" "Ja, aber natürlich, der ehrliche Faruk bietet dir alles, was dein zu kaltes Herz begehrt. Warmes, Schönes, Prächtiges." "Gut, ich hätte gerne eine Decke für den kleinen hier. Ihm ist kalt." "Ah, das wäre aber ein kleiner Lappen Stoff, das lohnt sich doch nicht, hier nehmt lieber eine große Decke."
    "Nein, eine kleine langt!" Mürrisch sagte der Händler: "Na gut, na gut, dann nimm dieses wärmende Schafsfell, es ist bestimmt noch zu groß für ihn, aber es ist ja auch eigentlich keine Decke für Wildtiere. Macht fünfzig Münzen."
    "Waaas, FÜNFZIG Münzen?? Ihr seid doch nicht bei Trost!"
    "Regt euch nicht auf, sagen wir...45."
    "30!"
    "40!"
    "35!"
    "Ach, Adanos, warum müssen die Menschen nur immer so geizig sein? Gut, 35, aber nicht eine Münze weniger!" "Abgemacht!" sagte Olrik und übergab dem Mann die 35 Münzen, im Gegenzug erhielt er das weiche Schafsfell, in das er Korak einwickelte.
    Dann folgte noch eine kurze Unterhaltung mit einem Milchbauern, nach der er seinen Wasserschlauch mit Milch gefüllt tragen konnte, bevor er mit dem kleinen gewärmten Fuchs die Sturzkampfmöve betrat, sich an einen Einzeltisch in einer Ecke setzte, seine Sachen neben dem Tisch ablegte und dann dem kleinen Korak den milchgefüllten Schlauch hinhielt. Und der kleine trank, während er in ein dickes (für ihn zu großes) Schafsfell gehüllt auf Olriks Schoß saß.

    Jaja, da kamen leichte mütterliche Gefühle hinauf. Sowas!
    Geändert von Olrik (08.10.2011 um 19:18 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #139
    Provinzheld
    Registriert seit
    Jul 2007
    Beiträge
    240
     
    Lydia ist offline
    Das Leben in der Kaserne, dass sie nun schon einige Tage ‚genoss’, war so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Es hätte sie nicht gewundert, wären die Schlafräume der Söldner nicht nach Geschlechtern unterteilt und jeder würde sich dort niederlegen, wo er wollte. Aber so viel Sitte gab es dann doch unter dieser Armee von glänzenden Münzen vereinte Armee. Sie dienten Ethorn … zumindest seinem gar königlichen Profil auf den Goldstücken. Den echten, den wirklich, den leibhaftigen König hatten bisher nur die wenigsten gesehen.
    Seit der Ankunft der Myrtaner, meinte einer, hat sich der alte Hund nicht mehr so oft vors Volk getraut. Seltener. Dazu passiert gerade hinter den Kulissen zu viel. Machtkämpfe und dergleichen. Mich wundert, dass die Adelshäuser noch die Füße still halten …
    Aber man hatte ihm nicht wirklich Gehört geschenkt. Warum auch? Ob die Söldner das Geld nun von Ethorn oder irgendjemand anderem bezogen, war nichtig. Würde Rhobar ihnen zum Sold noch eine ordentliche Rente und Wohnrecht auf dem Festland anbieten, würden drei Viertel der Söldlinge die Farben wechseln und frohen Mutes auf die Setarrifer einschlagen.
    Lydia hasste sie. Diese elendige Doppelmoral. Diese zur Schau gestellte Ignoranz gegenüber allem und dieser fast schon aufgetragene Hang zum Gold. Redewig – ihr Kumpan – verstand sie. Er sah es ebenso. Die Söldner waren ein gefährlicher Faktor in der Stadt, eben weil sie dem Geld die Treue schwören und nicht dem König. Natürlich gab es einen kleinen, treuen und – so lächerlich die Worte in der Kaserne klingen mögen – ehrenvollen Kern, aber das waren verschwindend wenige.
    „Damit muss man sich abfinden“, erklärte ihr Redewig bitterer Worte, „Hoffnung lohnt sich nicht. Nicht bei diesen Männern und Frauen. Die einstmals angesehen Söldner von Khorinis, die über Jahre auch fernab der Insel ein Zeichen für Freiheit waren? Sie schlossen sich erst den Clans an, verfielen der Macht des Erzes und alsbald dem Gold des Königs, ehe der sie fallen ließ. Also schlossen sie sich Ethorn an. Die Orksöldner? Ha, sehr, sehr wenige haben ihren flammenden Hass auf Rhobar weiter geschürt und sich Ethorn angeschlossen, der Großteil ist entweder tot oder Dank der Myrtanischen Generalamnesie Teil des Heeres auf dem Festland.“ Traurig lächelte der kahle Krieger. „Nein, Lydia, Menschen, die mit jeder Pore dem goldenen Glanz verfallen sind, kannst du nicht mehr retten. Hoffnung lohnt sich nicht. Nicht bei den Söldnern. Hoffe, dass die Akademie alsbald auf dich aufmerksam wird, dich fördern will … vorausgesetzt dort läuft es endlich mal so, wie ich es mir wünsche, und nicht so, wie es ist.“
    Eine betrübte Unterhaltung war das in der Sturzkampfmöwe gewesen. Redewig hatte ordentlich getrunken, war dann irgendwann gegangen, Richtung Kaserne gewankt. Lydia hatte noch lange Zeit dagesessen, die Hände zu Fäusten geballt, sich innig wünschend, dass die Dinge in dieser Stadt anders liefen.

    Jetzt – wo der nahende Herbst nur verschwindend geringen Einfluss auf das setarrifische Wetter hatte – stand Lydia wieder an den Klippen, blickte hinab ins tosende Meer. Es ging eine ordentliche Brise, die trotz des wärmenden Sonnenscheins immer wieder eine Gänsehaut zauberte. Vielleicht war es Zeit, wieder einmal Raad aufzusuchen. Dieser Mann – sie wusste nicht wieso – schaffte es immer, sie irgendwie aufzumuntern.

  20. Beiträge anzeigen #140
    es war einmal Avatar von Raad
    Registriert seit
    May 2010
    Beiträge
    2.277
     
    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Raad ist offline
    Der Dunst des Morgens war verschwunden. Sowohl die Straßen waren bar jeden Nebels, der in den frühen Stunden des Tages wie ein Schleier durch die Stadt gekrochen war, als auch der Blick des jungen Aufsehers, vor dem sich das Tuch Alkohol hob und einen klaren, kühlen Tag offenbarte.

    Raad saß auf einem Fass aus Holz in einer schmalen Gasse, die sich von einen der größeren Straßen des Händlerviertels abzweigte, und wartete, dass auch der Schmerz in seinem Schädel nachließ. Borwen hockte neben dem Fass an der Wand, den Blick auf die gegenüberliegende Seite der Gasse gewandt und schwieg. Sein Blick war noch immer unstet und ein leises Murmeln verließ seinen Mund. Laute, die keine Worte ergaben und jedem Sinn entbehrten.

    Er war nicht betrunken. Nicht mehr. Der Mann hatte weniger des goldenen Saftes genossen als Raad. Borwen schien nachzudenken. Wahrscheinlich darüber, ob seine Entscheidung richtig gewesen war. Darüber, ob die Worte, die er voll des Lobes dem Aufseher entgegen gebracht hatte, berechtigt waren. Was er sah und was er dachte, mochte richtig sein, doch die Chancen für den ehemaligen Assassinen, etwas zu ändern, standen denkbar schlecht. Ob Borwen dies wusste, konnte Raad nicht beurteilen. Er hoffte, dass er trotzdem blieb, wenn ihn die Einsicht erreichte.

    „Was hat Moddaen euch gesagt, dass er tun wird?“, fragte der Schwarzhaarige. Er hatte bereit eine Antwort in der Nacht erhalten, doch den größten Teil dieser wieder vergessen. Und es schadete nicht, noch einmal nachzufragen.
    „Nichts. Er sagte, er wartet ab. Sucht nach dem, was die Akademie ist. Keine Ahnung, was er damit meint. Vielleicht ist er auch zu feige, etwas zu tun. Schließlich kennt er genug der Männer, die sich ihm in den Weg stellen würden, würde er sich gewaltsam wieder Zutritt verschaffen wollen. Es waren immerhin mal seine Schüler.
    Aber er lässt den Hass den Jungs schwelen. Kein Wort, um ihren Zorn zu bändigen.“, antwortete der Braunhaarige und rieb sich mit den Handballen über die Auge, nachdem er sich schwerfällig erhoben hatte. „Mit dir zu trinken ist eine Qual, weißt du das?“

    Der Aufseher grunzte leise. „Wenn du es nicht verträgst…“, erwiderte Raad trocken und zuckte grinsend mit den Schultern.

    Borwen schlurfte zum Rande der Gasse und blickte auf die Straße. „Ich glaube, Moddaen ist wirklich zu feige. Er hofft, dass es eine Lösung gibt, die jeden Kampf vermeidet.“

    „Das tue ich auch. Tust du das nicht?“, fragte Raad leise und erhob sich vom Fass.

    „Doch. Aber du und ich lassen uns davon nicht lähmen.“

    „Vielleicht siehst du lediglich nicht, was Moddaen tut.“

    „Du bist schlecht darin, die Männer auf deiner Seite zu halten…“, brummte Borwen und ließ seine Zähne aufblitzen. Dann erstarrte er, als Raad etwas erwidern wollte, den Blick auf die Straße gerichtet. „Was?“

    „Da!“, die Hand der Klinge hob sich und deutete scheinbar wahllos in die vorbeiströmende Menschentraube. Der Blick des Assassinen folgte ihm und fiel auf eine leere Stelle. „Da ist niemand.“, sprach er leise.

    „Da war aber jemand. Der Braunhaarige, von dem ich gestern erzählt hatte. Mit den grünen, harten Augen.“
    „Ich sehe niemanden.“
    „Er ist ja auch verschwunden. Einfach so. Als hätte der Schatten ihn verschlungen.“
    „Du scheinst den Alkohol echt nicht zu vertragen.“, erwiderte Raad grinsend und verließ die Gasse, „Da ist weder ein Schatten und Menschen verschwinden nicht einfach. Vielleicht fühlst du dich lediglich ein wenig verfolgt.“
    Die linke Augenbraue Borwens zuckte, als er den Blick des Aufsehers erwiderte und ihm langsam folgte. Ein Schnaufen ließ Raad zusammenfahren, als vor ihm eine Frau auf den Boden fiel. Die schwarzen Haare klebten ihr nass im Gesicht, doch die weichen Züge ließen den Aufseher schnell einen Namen zu dem schönen Gesicht finden. „Lydia?“, fragte der Schwarzhaarige und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.
    „Nicht noch eine Verflossene von dir, oder? Die Szene von der blondhaarigen gestern hat mir schon gereicht.“, knurrte Borwen an seiner Seite und zuckte mit den Schultern, als der Blick Raads ihn traf. „Es waren gar nicht so viele…“, behauptete Raad und lag damit ziemlich nahe an der Wahrheit. Zumindest glaubte er das. Was konnte er dafür, wenn die Sitten dieser Frauen mit seinen nicht übereinkamen? „Und nein. Lydia steht auf Helden und ich bin keiner.“, grinste der Schwarzhaarige und musterte das Gesicht der Frau, deren Mund zu einer Erwiderung ansetzte…

Seite 7 von 21 « Erste ... 345678910111418 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide