Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 18 von 21 « Erste ... 7111415161718192021 Letzte »
Ergebnis 341 bis 360 von 402
  1. Beiträge anzeigen #341
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Elsters Versteck

    Nachdem sich die beiden vorher eingeplanten Gruppen getrennt hatten, pirschten Cyrith und Rethus einen breiten Tunnel entlang. Vryce winkten sie immer hinterher, da er nicht so gut schleichen konnte, wie die anderen beiden. Aber soweit klappte das ganz gut. Sie gingen voraus, er folgte. Bis jetzt stellte sich ihnen dabei noch kein Problem in den Weg.
    Rethus‘ Herz begann schneller zu pochen. Er spürte es nahezu in seinem Hals. Es war Aufregung, die ihn zu übermannen schien. Der Kerl, der ihm so viel Zeit gestohlen hatte und ihm dann noch die Freiheit nahm, würde heute hier als Gefangener das Versteck verlassen.

    Cyrith, der gerade vorausging, hielt inne und bedeutete mit seinem ausgestrecktem Arm, dass sie Gesellschaft hatten. Sein Daumen zeigte nach rechts um die Ecke. Zwei Finger machte die Anzahl der Feinde deutlich. Da er von dem Glatzkopf gesagt bekommen hatte, was der Unterschied zwischen den Agenten und den Söldnern war, machte er mit seinem Daumen und seinem Zeigefinger einen Kreis, der verdeutlichen soll, dass es keine Agenten waren.
    Der Schwarzgekleidete hielt seinen Zeigefinger vor den Mund. Das wiederum soll heißen, sie würden diese Typen leise ausschalten.

    Einen Moment warteten sie noch, bis Cyrith das Zeichen gab. Dann stürmten sie leise mit gezogenen Messern auf die Feidne zu. Hinterrücks erstachen sie diese, während ihre Hände gegen die Münder der Söldner pressten.
    Kurz darauf zogen sie die beiden um die Ecke und holten Vryce. Jetzt ging es weiter. Links und rechts befanden sich Türen, aber keine davon war bewacht. Das hieß, hier gab es auch kein Anzeichen von Elsters Quartier.
    Noch dazu folgte nun ein Raum, bei diesem zwei Wege weiterführten.
    „Vryce, du bleibst hier und hellst den Rücken frei“, wies ihn Rethus kurz an. „Sobald es da vorne losgeht, dann komm nach. Cyrith, wir trennen uns hier.“
    Der Dieb nickte und folgte den Weg zu seiner Linken. Rethus ging rechts weiter. Gerade schienen sich sogar beide Wege wieder zu vereinen, da wurde die Aufmerksamkeit von dem Glatzkopf auf eine offene Tür gelenkt. Dort stand jemand. Er war dick, sehr kurzhaarig und trug ein Gewand. Der Puls begann zu rasen… es war Elster. Der Mistkerl drückte auf einen Stein in der Wand, woraufhin plötzlich von oben ein Kamin herabkam und den Raum dahinter verdeckte. Was hatte es damit auf sich?
    Schnell musste sich der Schwarzgekleidete hinter einer Art Säule verstecken. Elster verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Kurz darauf ging er den Weg weiter, den Rethus nun nehmen wollte.
    Jetzt oder nie, dachte sich Rethus und nahm eine höhere Geschwindigkeit an.

    Kurz bevor Rethus an Elster dran war, tauchte plötzlich wie aus dem Nichts ein Handlanger auf. Er packte die Arme des Glatzkopfes und drückte sie gegen die Tunnelwand, wodurch er auch sein Messer aus der Hand verlor.
    „Ah! Verdammt!“ brüllte Rethus vor Zorn.
    Im selben Moment passierte plötzlich vieles gleichzeitig. Er hörte ein lautes Poltern und metallisches Schmettern. Das konnte nur Cyrith gewesen sein, denn es kam von weiter vorne. Elster nahm die Beine in die Hand und versuchte scheinbar in die Richtung seines Quartiers zu rennen, wo wohl ein paar seiner Gorillas warten würden. Und es schienen sich Schritte von weiter hinten zu nähern.
    „Vryce!“

  2. Beiträge anzeigen #342
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Nach dem brutalen Beginn des Einbruchs, folgte jetzt der leise und heimliche Teil und Rekhyt fragte sich, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, wenn er Cécilia gebeten hätte ihm auch den Lichtzauber beizubringen. Doch das hatte er nicht und außerdem wäre sein Geheimnis damit zu offensichtlich verraten, also war es schon gut so und ändern ließ sich jetzt sowieso nichts mehr.
    Doch seine Fähigkeiten blieben nicht unnütz, als Dennik ihm anwies eine Tür aufzuschließen. Warum er es nicht selber tat, wusste er nicht so genau, doch der Schweigsame tat es einfach.
    Schnell erweckte er seine Magie und schickte sie in das Schloss. Sogleich begann er die Wände abzutasten, und zu probieren an welchen Stellen er etwas in welche Richtung bewegen konnte. Dabei musste er nicht einmal sonderlich vorsichtig vorgehen, da er keinen Dietrich verwendete, der hätte abbrechen können. Schon sehr bald hatte er sich deshalb also ein Bild gemacht, was er wohin bewegen musste, damit sich das Schloss öffnete und so führte er die Bewegungen auch gleich aus. So schnell wie er es jetzt getan hatte, war das Öffnen kraftraubender, als es langsamer gewesen wäre, doch alles in allem brauchte es egal wie mehr Konzentration als Kraft, weil die tatsächliche Anstrengung, welche die Bewegungen benötigten kaum der Rede wert waren. Man musste nur mit der Komplexität des Schlosses zurecht kommen.
    Nachdem das Hindernis also in übernatürlich schneller Zeit bewältigt war, konnte es weiter gehen, doch einmal hielt der Dieb noch kurz Inne. Er konnte nicht wirklich erkennen was es war, doch irgendwas schien in dem Versteck gerade passiert zu sein. Zu weit weg war es geschehen, als das man hätte sagen können was die dumpfen Geräusche ausgelöst hatte, die ertönt waren. Vielleicht war es kein Grund zur Beunruhigung, aber vielleicht hatte es auch mit ihren Gefährten zu tun. Aber sie konnten nichts tun, außer ihrer Aufgabe planmäßig nachzugehen und zu hoffen, dass alles gut lief.

  3. Beiträge anzeigen #343
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline
    Bei Einbruch der Dunkelheit hatte Kialar Stewark erreicht und sich sogleich in der Klippenschenke eingerichtet. Er hatte in gewisser Weise kein großes Risiko eingehen wollen und sich gleich öffentlich als Novize zum Erkennen gegeben. Da Geheimnistuerei ohnehin nicht seine Sache war und er sich eher im Schutze der Stadt sah, wenn er hier offen auftrat, ignorierte er die Befürchtung, andere Novizen, die ebenfalls die Prüfung machten, würden davon Wind bekommen. Seit der Begegnung mit dem Ordensbruder am Vortag war er nicht mehr so recht sicher, wie viel Sorge er tatsächlich wegen anderer haben musste.

    Inzwischen war der Morgen ziemlich fortgeschritten und der Wüstensohn hatte keinen einzigen anderen Rotträger gesehen. Ob es vielleicht daran lag, dass er mit der Lösung des Rätsels falsch lag, oder es einfach nur ein Zufall war, wagte er nicht zu fragen.
    Ein kühler, salziger Meereswind riss an seiner Robe und nur vereinzelte Sonnenstrahlen drangen durch die Wolkendecke, als Kialar seinen Weg über die hölzerne Hand – das Burgtor, wie ihm erst jetzt bewusst geworden war - und steinerne Brücke aus der Stadt nahm. Dabei nickten ihm die Wachen zu, als wären sie alte Bekannte. Ein paar Bauern suchten mit Karren den Weg in die Stadt, ansonsten waren nur wenige Menschen zu sehen. Kurz musste Kialar an den Schafsbauern und seinen Sohn denken, denen er einst aus dem Unglück geholfen hatte und fragte sich, was aus ihnen geworden war, dann war sein Fokus schon wieder ganz auf die Suche nach der goldenen Statue gerichtet.
    Schon gestern war ihm ein Weg aufgefallen, der der scheinbar unüberwindlichen Klippe nach Norden folgte und wie erhofft, sah er bald einen steilen Weg, welcher hinab zum Strand führte. Der Pfad war steinig, rutschig und nicht ungefährlich, wenn man die vielen spitzen Felsen, die den Weg säumten, betrachtete. Höhe machte dem Wüstensohn eigentlich kaum was aus, aber das Meer, welches seine Wellen unaufhörlich an die Klippen sandte und mit ihrer weißen Gischt immer wieder verlockend aufleuchtete, hatte einen hypnotischen Effekt, als würde die See mit lockender Stimme flüstern „Komm, spring.“.
    Kialar riss seine Aufmerksamkeit davon weg und konzentrierte sich wieder auf den Weg. Nach einiger Zeit des Kletterns – seine Sandalen waren scheinbar doch keine allzu gute Wahl gewesen– betrat er endlich den Sand des Strandes. Ein paar Möwen kreischten hier und da und die Ebbe hatte ihren Tiefpunkt noch nicht ganz erreicht. Zwischen dem Sand lagen jede Menge große Steine, Muscheln, Algen, Tang und vereinzelt auch Unrat der Stadt, alte Becher, ja sogar ein paar verblichene Münzen. Die Hoffnung war gering und doch sah er sich den Strand genauer an, obwohl die goldene Statue wohl kaum so willkürlich herangetrieben würde.

    Ein kleiner Felsen am Strand bewegte sich und bevor Kialar überhaupt verstand, was los war, erhob jener sich erneut und rannte auf übergroßen Krabbenbeinen auf ihn zu. Die Fratze des Biestes war furchteinflößend, während es seltsam schlürfende Laute von sich gab. Der Wüstensohn drang zurück und packte den Stab, doch plötzlich spuckte das Tier einen grünen Batzen auf ihn zu, der sofort seine Haut reizte und ihn zum Husten brachte. Das klebrige Etwas stank so fürchterlich nach verdautem Meer und verdorbenen Fisch, dass er dazu noch Würgen musste.
    Das nächste Schleimgeschoss flog auf ihn zu, doch mit einem Sprung zur Seite wich Kialar aus. Blitzschnell sammelte er die nötige Konzentration für einen Zauber und beschwor einen Feuerpfeil, doch kam er nicht mehr rechtzeitig zum Schießen, denn schon kam der nächste Batzen geflogen.
    Das feurige Geschoss ließ das Tier aufkreischen, aber mit seinen harten, von Stein und Korallen überzogenen Krabbenfüßen, wehrte es den Schuss halb ab. Nochmals feuerte der Wüstensohn und erwischte das Tier diesmal richtig. Kreischen. Einen kurzen Moment hielt der Novize inne, um sich zu sammeln, jedoch lange genug, dass das Biest wieder seine grüne Galle ausspucken konnte. Ein paar Mal ging es hin und her, doch wirklich niederringen konnte er das Vieh nicht. Kialar entschied sich für eine neue Taktik.
    Stück für Stück arbeitete er sich vor, immer wieder einen Feuerpfeil schießend, bis er schließlich nah genug war, um die Länge seines Stabes auszunützen. Zwei ausholende Schläge von der Seite und ein kräftiger von oben reichten aus, um die Schale zu brechen und dem Untier den gar auszumachen.
    Kialar rümpfte die Nase und betrachtete angewidert den grünen Schleim auf seiner Robe, der auf Dauer sicher Löcher in den Stoff ätzen würde, dann entfernte er sich von dem Häufchen Elend und wusch rasch mit Meerwasser alle grünen Stellen ab. Seine Augen tränten und vielleicht war es nur Zufall, aber als er knietief im Wasser stand und ans andere Ufer blickte, fand ein Sonnenstrahl einen Weg zu einer Stelle unterhalb einer schroffen Klippe. Kurz blitzte etwas auf, dann war der Moment wieder vorbei. Konnte es sein?
    Rätselnd betrachtete er die ferne Stelle.
    Wie würde er dort nur hingelangen?

  4. Beiträge anzeigen #344
    Ritter
    Registriert seit
    Oct 2008
    Beiträge
    1.524
     
    Vryce ist offline
    Vryce seufzte, als mal wieder kam, was immer kam. Scheiße. Der vermeintliche Tritt in den Haufen, der sich bei näherer Betrachtung als Abortgrube entpuppte, ebenso stank und über den man sich ärgerte ohne Überdruss. Irgendwer hatte einen Fehler gemacht, irgendwer hatte da nicht leise gemeuchelt und niedergeschlagen, so das die Schritte der Verfolger zu hören waren, die ganze von diesem Haufen Jugendlicher und ihrem glatzköpfigen Anführer losgetretene, absurde Mission, einen Kaufmann und Agenten zu töten, der über genug Leute im Untergrund Stewarks verfügte, dass der Heimatlose argwöhnte, ob die Festungsinsel im Innern nicht hohl wie eine Nuss war. Sicher war er sich nicht. Wirklich interessieren tat es ihn auch nicht, denn ihm ging es nur noch darum, endlich wieder Tageslicht zu sehen. Kam ihm so vor, als wäre er schon wochenlang in diesen Pseusokatakomben …
    Was er wusste, war, dass er sich nie wieder auf Vorschläge für Abenteuer seitens der oben Genannten einlassen würde. Zeitverschwendung und letztendlich hielten sie nicht, was sie versprachen. Weiteren üblen Gedanken folgend – gedanklich meckernd, sozusagen – hörte der heimatlose Söldling den Ruf Rethus’, der nichts Gutes bedeutete. Das tat es eigentlich nie, was ihn auch nicht wunderte. Der Kerl musste bei seinen Plänen und deren Durchführung wirklich Ärger ohne Ende haben.
    So achtete er nicht auf die Schritte, die näher zu kommen schienen, lief los und war alsbald beim Glatzkopf, der mit gezogener Klinge und verwegener Visage – kampfbereit – da stand.
    „Himmel“, knurrte Vryce, „Wäre ich mal im Kastell geblieben, dann würde ich jetzt vom Wein besoffen Schattenflammen vom Turm auf Passanten schmeißen“

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Es war ein Arbeitszimmer, welches sie hier heimlich geöffnet hatten, besser gesagt Rekhyt mit seiner Magie, leise und wirklich schnell, das musste er zugeben.

    Es war leer, keine weiteren Wachen, nur Regale voller Bücher, ein großer Schreibtisch, ein zwei Truhen und ein kleiner Tisch an der Wand, Kerzen standen überall und erleuchteten den Raum. Elster war eine Ratte. Wie konnte sie nur hier unten arbeiten, in diesem Loch? Oder war das alles hier provisorisch eingerichtet, ein Platz für Zeiten, in denen es eng wurde? Der Meisterdieb wusste es nicht.

    "Kommt lasst uns schleunigst hier durch arbeiten, wir brauchen für Handor, den Freund von Rethus, der ja draußen auf uns wartet, noch den Beweis, hier wird sich sicher etwas finden, schnell beeilen wir uns, ich halte Wache an der Tür! Also los!", forderte er seinen Trupp Begleiter auf uns lugte durch das Schlüsselloch der Wieder verschlossenen Tür.

    Er tat das nicht, weil er zu faul war sich Akten durchzulesen, nein, er konnte schlichtweg nicht lesen...

  6. Beiträge anzeigen #346
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Sobald klar war, dass der Raum leer war, stürmten Rekhyt und die anderen hinein um ihre Suche möglichst schnell wieder abzuschließen. Dennik hatte dabei die anspruchsloste Aufgabe, Wache zu halten, doch das war verständlich.
    Der Schweigsame schritt ohne zu zögern zur Tat und durchsuchte systematisch alle Laden und Fächer die er finden konnte. Er wusste nicht wirklich wonach er suchte und durch die Geschwindigkeit mit der er vorgehen musste war die Chance wohl relativ hoch, dass er das richtige übersah, doch er hoffte dennoch, dass es ihm ins Auge springen würde, wenn er in Händen hielt wonach er suchte. Nur kurz überflog er die Papiere und beurteilte sie ausschließlich 'sind sie belastend oder nicht' ohne sich den Inhalt genauer zu merken.
    Schließlich wurde er dann aber doch endlich fündig. Bevor er eine voreilige Entscheidung traf, las er sich dieses Schreiben ausnahmsweise genauer durch und beschloss dann, dass es das gesuchte war.
    "Ich hab's!", teilte er den anderen mit und gab damit das Signal schnell wieder abzuhauen.
    'Nur' noch entkommen, dann war es geschafft, doch auch dieser Teil des Planes sollte sich nicht als so einfach herausstellen.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Der Kerl kam im richtigen Moment zu Hilfe. Er schleuderte den Feind zur Seite gegen die Wand, um nicht gleich zu zustechen und womöglich Rethus zu verletzen. Erst jetzt bemerkte er, dass Vryce es mit einem Agenten zu tun bekommen hatte. Deshalb mussten sie schnell handeln. Rethus zog sein Schwert und rammte es dem Typen in die Seite. Nur eine Sekunde später fand auch Vryce Klinge ihr Ziel.
    „Ich glaube, ich weiß wo Elster seine Reichtümer versteckt hält“, begann Rethus hastig zu reden. Das Gesicht seines Gegenübers sah genervt aus, als würde er ihn nicht sehen wollen. „Geh in den Raum hier, dort befindet sich am Kamin irgendwo ein Schalter. Warte dann auf uns.“

    Jetzt hastete der Glatzkopf weiter durch den Tunnel. Es war fast klar gewesen, dass sie bemerkt werden würden. Im Grunde hatte sich der Schwarzgekleidete bereits darauf eingestellt. Seine Wut kochte trotzdem in ihm auf. Er wollte diesen Mistkerl von Elster nicht entkommen lassen…
    Er erreichte erschrocken einen größeren Raum. Vier Günstlinge des Korrupten standen ihr herum. Sie starrten allerdings nicht auf ihn sondern auf Cyrith. Der Freund des Glatzkopfes hielt Elster im Schwitzkasten, bereit ihn mit einem Messer zu töten… wohl der Grund, weshalb niemand von den drei Söldnern und dem einen Agenten etwas unternahm. Rethus hingegen hatten sie noch nicht bemerkt.
    „Verflucht… lass mich gehen!“ brüllte Elster.
    Cyrith hingegen kommentierte dies nur mit seinem üblichen Grinsen.
    „Männer, macht was!“
    Diese blieben jedoch unbeholfen auf ihren Plätzen.
    Langsam legte sich der Schrecken des Glatzkopfes wieder. Dann wurde ihm sofort bewusst, was er zu tun hatte. Leise zog er seine beiden Messer und schlich auf den Söldner und den Agenten zu, die unmittelbar nebeneinander standen.
    Ruckzuck versenkte er die Messer in deren Kehlen. Während die beiden Erdolchten umkippten, ging Rethus wieder in die Hocke, wobei er gleichzeitig seine Messer wieder in die Stiefel steckte. Beim Aufstehen hatte er sein Schwert in der Hand.
    Mit einem verzweifelten Brüllen kamen die beiden anderen auf ihn zugerannt. Sogleich parierte Rethus den ersten Angriff, machte während der Parade eine Drehung, um gleichzeitig dem anderen Söldner auszuweichen, und trat seinem Gegner in den Rücken. Dieser stürzte gegen seinen Kollegen. Dann beendete der Glatzkopf den Kampf gegen den ersten mit einem gezielten stich. Der andere konnte sich trotz des Anrempelns retten und griff Rethus erneut an. Allerdings stellten sich die Söldner sowieso schon nicht besonders intelligent an. Der Kampf war rasch zu ende, als Rethus auch diesen Angriff blockierte, in die Weichteile trat, woraufhin sein Gegenüber auf die Knie ging, und das Schwert den Hals des Widersachers traf.
    „Ich denke, die Verstärkung wird sehr bald hier sein“, sagte er zu Cyrith. „Folge mir, ich kenne einen Ort, an dem wir uns solange verstecken können.“
    Er führte Cyrith mit Elster in der Gewalt durch den Tunnel, wo er selbst hergkommen war, und erreichte mit ihm schnell die offene Tür, wo Rethus das versteckte Geld von Elster vermutete. Cyrith schubste den Fetten in den Raum. Kurz darauf verschloss der Schwarzgekleidete die Tür.
    „Lasst mich los, ihr Mistkerle!“ schimpfte Elster. „Rethus, du verdammter Verräter, du sollst…“
    Cyrith brachte den Dicken sofort zum Schweigen, indem er diesen ins Reich der Träume beförderte. Rethus hatte allerdings überhaupt nich zugehört. Er stand gerade vor dem geöffneten Kamin… und fand sich in Reichtümern wieder…
    Allerdings… „Wo ist Vryce?“ dachte er jetzt laut.

  8. Beiträge anzeigen #348
    Schwertmeister Avatar von hoffi
    Registriert seit
    Nov 2010
    Beiträge
    708
     
    hoffi ist offline
    Als die Tür offen war und sich niemand in dem Raum befand, stürmte hoffi mit den anderen dort rein und suchte nach irgendetwas. Was genau wusste er nicht, aber das musste er ja auch nicht, da Rekhyt etwas fand. Der Jäger konnte nicht erkennen was es war, das war auch nicht wichtig für ihn. Jetzt mussten sie irgendwie hier raus nur schien das gar nicht so leicht zu sein. Scheinbar war ihre Aktion nicht ganz unbemerkt geblieben, da einpaar bewaffneter Männer auf sie zu rannten. Schnell spannte hoffi einen Pfeil, zielte auf einen der Gegner und brachte diesen durch einen Schuss in den Magen zu fall. Dann zog er sein Schwert und nahm den Kampf mit einem zweiten Feind auf. Schnell merkte der Langhaarige das es sich bei diesen Männern hier wohl um die Agent von Elster handeln musste, da sie besser kämpfen konnten und auch noch nüchtern waren. Sofort war klar das hoffi keine große Chance hatte, diesen Kampf heil zu überstehen, aber er kämpfte so gut er konnte, konnte aber keinen Treffer landen. Der Jäger riss sein Schwert hoch um zu blocken, war aber zu langsam und wurde an seiner Schulter verletzt. Der Schnitt war nicht tief, aber er schmerzte und blutete.
    Dann stieß ihn sein Gegner zu Boden. Hoffi verlor seine Waffe und der machte sich für den Gnadenstoß bereit. So schnell es ging zog der Langhaarige seinen Dolch, welchen er in seinem Gürtel trug und stach in das Schienbein des Agenten. Dieser schrie auf vor Schmerz und taumelte zurück. Der Jäger nutzte diese Gelegenheit und stürmte auf seinen Gegner und brachte nun ihn zu fall. Ohne groß nach zu denken schlug hoffi immer wieder auf ihn ein, bis die Gegenwehr erlahmte. Mit zitternden Händen hob er das letzte mal den Kopf seines Feindes hoch und schlug ihn so stark er konnte auf den Boden und wurde mit Blut bespritzt.
    Danach wurde dem Jäger schwindlig und er tastete mit seinen Finger die Wunde ab. Scheinbar war der Schnitt tiefer als gedacht. Hoffi schaute nach ob, dann wurde alles um ihn herum dunkel und er fiel ihn Ohnmacht.

  9. Beiträge anzeigen #349
    Provinzheld Avatar von Djorak
    Registriert seit
    Jun 2011
    Beiträge
    206
     
    Djorak ist offline
    Djorak war sich die ganze Zeit über wie das fünfte Rad am Karren vorgekommen. Die anderen konnten kämpfen, deshalb waren sie hier, aber er konnte es nicht und fühlte sich deswegen so richtig nutzlos. Ja, er war hier, da er Barbier war, er könnte sich um Verletzte kümmern. Das Problem war, hier war keiner verletzt, jedenfalls nicht so schlimm, dass er Hilfe bräuchte.
    Fast war er so weit, zu hoffe, dass jemand von einer Klinge getroffen würde, nur damit er zeigen konnte, dass er nicht umsonst hier war.
    Als die 11 Söldner bekämpft wurden, hatte er zwar seine Axt gezogen, aber gegen niemanden gekämpft. Selbst als sie Beweise gesucht hatten, hatte er nichts gefunden.
    Er war immer stumm mitgegangen, wie ein Schatten, wartend, bis er helfen konnte.
    Doch nun schien es so, als ob er auch einmal etwas machen konnte. Hoffi hatte zwar seinen Gegner besiegt, war aber verletzt und vermutlich Ohnmächtig.
    Da er im Kampf sowieso nur im Weg stehen würde, zog Djorak den Verletzten ein Stück nach hinten, wo nicht gekämpft wurde, und hoffte, dass die Anderen die handvoll Söldner besiegen konnten.
    Hoffi hatte einen recht tiefen Schnitt in der Schulter. Da sie stark blutete, musste er sie rasch verbinden.
    Geschickt holte der Barbier eine Schere aus seinem Gürtel, schneide ein Stück des Hemdes raus, damit er die Wunder versorgen konnte ( darauf hoffend, dass Hoffi nicht wütend auf ihn sein würde), und holte ein kleines Stück Tuch aus seiner Tasche, das er schon davor vorbereitet hatte. Darauf waren bereits Kräuter, sie sowohl desinfizieren als auch die Blutung stoppen sollten.
    Dazwischen schaute er immer wieder auf, um zu sehen, ob Dennik oder einer der anderen nicht doch seine Hilfe brauchen würden, aber sie schienen sich ganz gut zu schlagen.
    Nun legte er das Tuch auf die Wunde, und wickelte den Verband nun so rum, dass das Tuch jederzeit auf die Wunde gepresst wurde und auch ein paarmal um die Brust, damit der Verband nicht verrutschen konnte.
    Rasch packte er seine Sachen wieder in die Tasche und holte eine kleine Flasche herau.
    Diese machte er auf und hielt sie unter die Nase Hoffis. Gleichzeitig gab er ihm eine kleine Ohrfeige, damit er wieder aufwachte.
    Hustend öffnete er die Augen wieder und Djorak packte die Flasche weg. Zuerst sah der Verletzte so aus, als ob er sich fragte, wo er sei. Doch dann schien er sich zu orientieren und der Barbier half ihm auf.
    Geändert von Djorak (03.09.2011 um 14:52 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #350
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Der nächste Söldner ging durch einen von Rekhyts Tritten zu Boden, überlebte aber weil der Schweigsame durch die Überzahl der Feinde keine Zeit hatte auch noch einen weiteren Schlag an einen kurzfristig ausgeschalteten Gegner zu verschwenden. Es sah allgemein nicht gut aus und so empfand der Kaltherzige ein Umdenken notwendig. Die erste instinktive Reaktion bei Feindkontakt war zu kämpfen, aber warum eigentlich? Sie hatten was sie wollten, ob diese Typen nun überlebten oder nicht, eine Flucht war also sinnvoller, als ein aussichtloser Kampf. In einem geeigneten Moment, in dem Dennik ihn sehen konnte, gab er ihm ein Zeichen und deutete zur Tür. Seinen Freund wollte er nicht einfach so im Stich lassen, bei den restlichen Gruppenmitglieder, die sich freiwillig als Söldner gemeldet hatten und nicht zu ihrer Bande gehörten, sah das allerdings anders aus und so sprintete Rekhyt nachdem Dennik verstanden hatte zum Ausgang. Die anderen würden schon sehen was er machte und es entweder eh schaffen und dann keinen Grund haben sich aufzuregen oder sie würden es nicht schaffen und dann keine Möglichkeit mehr haben sich aufzuregen.
    Allerdings hatten selbst die dummen Söldner anscheinend verstanden, dass er die wichtigen Papiere hatte, in denen von Elster unterzeichnet war, welche Personen noch sterben sollten, und sie deshalb nicht entkommen lassen durften. Zu seinem Pech, was wohl gleichzeitig das Glück der übrigen Gefährten war, nahm deshalb einige Söldner die Verfolgung auf.
    Immerhin kann man das jetzt als heldenhaftes Ablenkungsmanöver und nicht als 'im-Stich-lassen' hinstellen, ging es Rekhyt durch den Kopf auch wenn er nicht wusste, woher die Zeit zu einem solch ironischen Gedanken nahm.

  11. Beiträge anzeigen #351
    Schwertmeister Avatar von hoffi
    Registriert seit
    Nov 2010
    Beiträge
    708
     
    hoffi ist offline
    Als hoffi aufwachte, wusste er erst nicht wo er jetzt war. Dann fiel ihm sein Kampf gegen den Söldner ein und der Schmerz in seiner Schulter kehrte zurück. Sofort wollte der Jäger aufspringen und den anderen helfen, aber irgendjemand hielt ihn zurück. Bei genauerem hinsehen konnte der Langhaarige Djorak erkennen, der ihm wohl geholfen hatte. Mit dessen Hilfe konnte sich hoffi an die Wand setzten um sich einen kleinen Überblick, über die Situation zu machen. Der junge Jäger wusste nicht warum ein Teil der Söldner hinter Rekhyt her rannte, aber dann fiel ihm wieder ein das er es war, der irgendeinen Beweis gefunden hatte. Der Langhaarige konnte nicht sagen ob er floh oder ob er die Söldner ablenken wollte, aber das war im Moment auch ziemlich egal, da die anderen immer noch kämpften. Sofort griff hoffi nach seinem Schwert, fand es aber nicht. Er musste es wohl während des Kampfes verloren haben. Nur seinen Bogen sah er neben sich liegen. Diesen hob der Schütze auf und stand mit der Hilfe des Barbiers auf. Dann zog er einen Pfeil aus seinem Köcher und spannte diesen. Durch die Aktion tat seine Schulter nur noch mehr weh, aber den Schmerz ignorierend schoss er einen Pfeil. Dieser flog durch den Raum und traf einen der Verfolger Rekhyts in den Hinterkopf. Kurz danach war schon der zweite Pfeil gespannt und streckte den nächsten Gegner nieder. Doch dann war der Schmerz in der Schulter des Jäger zu groß und er musste aufhören zu schießen. Jetzt konnte hoffi nichts mehr machen außer zu hoffen das er dies alles überleben würde.

  12. Beiträge anzeigen #352
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Vryce war weg, einfach weg. Der Ort hinter dem Kamin sah nicht so aus, als hätte hier ein Kampf stattgefunden. Ihr Kollege musste die Gunst der Stunde am Schopfe gepackt haben, schnappte sich so viel Gold wie möglich und verschwand dann von diesem Ort. Na ja… sein Soll hat er erfüllt, aber was hätte Rethus von einem Verbrecher erwarten sollen. Im Grunde hätte es vielleicht sogar Cyrith getan, wenn er mit Rethus nur genauso flüchtig bekannt war wie Vryce mit Rethus.
    Aufregen half in dieser Situation herzlich wenig und Ärgern über das verschwundene Gold war überflüssig. Hier gab es so viele Ersparnisse von Elster, dass selbst Renwick noch einen großen Batzen davon abbekommen konnte… vielleicht die beste Möglichkeit, um sich hier frei zu kaufen.

    „Schläft er?“ erkundigte sich der Glatzkopf bei Cyrith, als er den dritten großen Sack mit Geld füllte.
    „So tief wie ein frischgewindeltes Baby“, antwortete der Dieb mit einem sarkastischen Gesichtsausdruck.
    Der Schwarzgekleidete schmunzelte und schnürte den Sack zu. „Gehen wir.“

    Auch wenn die Gänge völlig still geworden waren, blieben sie trotzdem auf der Hut. Sie hatten die beiden Primärziele dieser Mission bei sich: Elster und seine Kohle. Cyrith schleppte den Fetten, Rethus das Geld. So ging es auf den Ausgang zu. Eigentlich hätten sie mit mehr Gegenwehr gerechnet… sei es wie es sei.
    Am Ende des Tunnels trafen sie doch noch auf Lebenszeichen.
    „Wo ist der Rest von euch?“ erkundigte sich der Glatzkopf bei Hoffi, Djorak und Illdor.
    Sie erklärten ihm in kurzen Sätzen, dass Rekhyt mit dem Beweis gegen Elster nach oben gerannt ist. Vermutlich wollte er das Schriftstück dadurch retten und wurde dadurch von Söldnern verfolgt. Dennik folgte dann diesen.
    „Wir müssen sofort hier raus. Es kann gut möglich sein, dass es noch mehr Leute hier unten gibt, die nur unsere Anwesenheit nicht bemerkt haben. Wir haben Elsters Schatz hinter einem Kamin gefunden und etwas davon mitgenommen. Oben werden wir versuchen, die Stadtwache mit Hilfe des Rests auf unsere Seite zu kriegen.“
    Geändert von Rethus (04.09.2011 um 14:56 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #353
    Veteran
    Registriert seit
    Jul 2010
    Ort
    Auf der Weide
    Beiträge
    651
     
    Kialar ist offline

    Stewark

    Das Meerwasser war überraschend kalt, als Kialar schüchtern wie ein kleiner Junge seinen rechten großen Zähen ins Nass tauchte. Gleich darauf zwang er sich zum Sprung und fühlte sofort die Lebendigkeit, die ihn im wahrsten Sinne des Wortes umfloss. Gleichzeitig kämpfte er jedoch mit den leidigen Erinnerungen und Nachwehen der letzten, eher unfreiwilligen Meeresausflüge.
    Einmal inform einer wütenden Schiffscrew, die ihn über Bord geworfen hatte, ein anderes Mal durch eine wütende Hexe und im letzten Fall gestoßen von einem Novizen, der wohl auch nicht gerade entspannt gewesen war. Und war er nicht das eine Mal sturzbetrunken im kalten Wasser des Thorniara Hafens zu sich gekommen?
    Seine schönen Erfahrungen mit dem Ozean hielten sich in Grenzen. Scheinbar kannten manche Menschen aber auch keine andere Methode, mit ihm umzugehen. Jedenfalls zog sich ein roter Faden durch seine Erlebnisse mit dem Meer und erst jetzt wurde Kialar so richtig klar, warum er niemals ein Adanosjünger hätte werden können.
    Dementsprechend mulmig war dem Novizen zumute, als er in der ohnehin schon sehr ruhigen See rund um Stewark schwamm, um die goldenen Statue Innos für die Prüfung des Feuers zu suchen., obwohl es seit langem einmal seine Entscheidung gewesen war, ins Meer zu gehen. Kialar hätte am liebsten schon gestern alles erledigt, doch das Wetter war zu stürmisch, die See zu wankelmütig, der Wind zu peitschend und der Regen zu ungemütlich gewesen, um sich ins Wasser zu wagen. Also hatte er zumindest eine passende Stelle gesucht – und auch gefunden! -, wo er heute durch die schroffen Klippen der Stadt bis fast hinab zum Meeresspiegel steigen hatte können. Abenteuerlich war sein schrittweises Abtasten in den gefährlichen Abgrund gewesen. Dabei hatte er ohnedies die sicherste Variante gewählt und vom hinteren Ende der Stadt begonnen, wo die geregelten Wege fast bis ganz hinab führten, um sich danach bis nach vor zu arbeiten.
    Wiederum beglückwünschte er seine Wahl der Sandalen.

    Das Ding musste doch irgendwo hier sein?
    Kialar suchte die Stelle ab, wo er vom anderen Ufer aus das Aufleuchten gesehen hatte, welches so symbolträchtig im strahlenden Sonnenlicht wie ein von Innos gesandtes Wunder erschienen war, doch fand er nur abgewaschene, von kleinen Muscheln überzogene Steine und braune Algen dazwischen.
    So lange im Wasser zu sein und von den wenigen Wellen auf und abgetragen zu werden, ließ sein Herz schneller klopfen. Die Schwärze des tiefen Meeres unter ihm beunruhigte ihn und die Aussicht darauf, länger im kalten Nass zu verbringen, stimmte ihn auch nicht gerade fröhlicher, vor allem weil es die steilen Klippen des Berges, der Stewark trug, nicht zuließen, Mal schnell an den Rand zu schwimmen, um ans Festland zu gehen.
    Er konnte kaum etwas erkennen, als er untertauchte, in der Hoffnung ein goldenes Schimmer zu sehen und noch wagte er nicht, seine Hände blindling in die Löcher zu stecken, die das Wasser ausgeschämmt hatte. Erst jetzt fiel ihm auch auf, dass Flut herrschte.
    „Bei Ebbe würde ich mir wohl leichter tun…“, sagte er sich selbst im besserwisserischen Ton.

    Nicht lange konnte er diesen Gedanken verfolgen, da rieselten zuerst kleine Steine, dann ein paar Größere auf ihn herab und landeten mit einem geräuschvollen Blubb rund um ihn im Wasser. Nur beiläufig sah er nach oben und hörte kurz darauf ein unangenehmes Krack. Ein kopfgroßer Stein, von unten nur als schwarzer Fleck zu erkennen, fiel nur haarscharf neben ihm im Wasser und kratzte mit dessen spitzen Seitenflächen an seinem Arm herab. In seiner verwirrten Steifheit hatte Kialar zuerst nicht reagiert, doch der Schmerz weckte ihn. Mit einer panischen, ungelenken Bewegung stieß er sich von der Klippe fort und schwamm so schnell er konnte weg. Er merkte, wie andere Steinen neben und um ihn herum herabprasselten und stoppte seinen hektischen Sprint erst, als er sich weit von der Klippe weg wähnte. Er war wider Erwarten noch immer sehr nah, aber zumindest aus dem Gefahrenbereich geschwommen.
    Zweifelnd blickte er am Felsen zu Stewark hinauf und sah eine Mauer mit ziemlich gutem Blick hinab zu ihm. Keine Menschenseele war zu sehen und doch kam ihm der Zufall zu zufällig, zu komisch vor…
    „Ich bin wohl nicht mehr alleine in Stewark.“, murmelte er unruhig.
    Das Meer war urplötzlich noch unangenehmer geworden und obwohl ihn schon seine Lungen begrüßten, schwamm er zum weiten Ufer des wirklichen Festlandes.

    Schnaufend und nur mit einer Hose bekleidet – die Novizenrobe und alle anderen Dinge, wie Stab und Gold hatte er im Zimmer der Klippenschenke gelassen – stieg er ans Ufer und fühlte sich nicht nur ob der Abwesenheit seiner Kleidung nackt. Die Aussicht, ohne Waffe zurück nach Stewark, so kurz der Weg auch war, zu marschieren, stimmte ihn missmutig. Dazu plagten ihn Krämpfe im Oberschenkel und in den Zehen.
    Der Meereswind ließ den durchnässten Kialar frösteln, während er den Aufstieg, nun barfuß – seine Sandalen hatte er ja an der Einstiegsstelle am anderen Ufer zurückgelassen –, über den beschwerlichen Weg begann.
    …und bei jedem spitzen Stein verfluchte er sich noch mehr dafür, nicht alles anders und vor allem früher gemacht zu haben.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Dennik rannte. Er ließ Illdor, hoffi und Djorak zurück. Sie würden schon schlau genug sein und zu Rethus gehen, ihm helfen. Er jedenfalls musste nun seinem magisch begabten Freund helfen. Rekhyt. Dieser hatte den Beweis, einen Beweis gegen Elster in dessen Arbeitszimmer gefunden und nun mussten sie den Wisch zu Handor bringen. Handor musste etwas gegen Elster in der Hand haben und das einzige Problem, der Haken, war, dass Elsters Söldner die Lage durchschaut hatten.

    Sie verfolgten Rekhyt durch die Katakomben, eine wilde Verfolgungsjagd, Dennik beeilte sich und versuchte nicht abgehängt zu werden. Rekhyt war schnell, er war ein Dieb und trug nicht, wie seine Verfolger dicke Schwerter, Schilde oder gar Streitkolben bei sich. Sein Nachteil war, dass er keine Ahnung hatte, wo er war, oder einfach nicht genau wusste, wie er seine Verfolger hier unten abhängen sollte...

    Schließlich gelangte die Truppe, allen voran Rekhyt, nach oben. Schnell raste er durch die Taverne, ins Freie. Die Haudegen folgten und auch Dennik, mit gezogenem Schwert. Er würde dafür sorgen müssen, dass sie Rekhyt in Frieden ließen. Koste es, was es wolle...

    Ob das Burgtor noch offen war? "HEY!"; schrie Dennik den Söldnern hinterher, sie sollten verdammt noch mal auf ihn aufmerksam werden und den Druidenlehrling in Ruhe lassen!

  15. Beiträge anzeigen #355
    Krieger Avatar von Faraday
    Registriert seit
    Jan 2011
    Ort
    Auf dem Geoid Erde
    Beiträge
    498
     
    Faraday ist offline
    Der Aufenthalt in der Gespaltenen Jungfrau war länger und teurer als es Faraday sich selbst erlaubt hätte. Aber man war erschöpft und die beiden Schwarzmagier waren ohnehin eine Weile weg gewesen, um ihr Boot heran zu teleportieren. Wie schnell wären sie ohne die beiden gewesen? Gewiss hätten sie noch länger gebraucht, so gesehen lagen sie vielleicht doch noch im Zeitplan.

    Der Naturwissenschafler besah sich die Nussschale, die "Wampe", Hurleys Boot. Hier würden maximal drei Mann hereinpassen, sie könnten also immer nur zwei übersetzen und wenn Hurley selbst fuhr, dann vielleicht sogar nur einen. Aber immerhin würde es sich gut transportieren lassen und sah auch recht stabil aus, wenngleich es schon ein paar Schrammen aufwies. Was mag damit wohl geschehen sein?

    Ab hier trennten sich ihre Wege von denen Bartimäus'. Die Schwarzmagier hatten ihn einen Lohn für die Hilfe angeboten und Faraday war heilfroh darüber. Was hätte er selbst anzubieten gehabt außer ein höfliches "Dankeschön"? Alles in allem musste er seine Meinung zu den Schwarzmagiern radikal umkehren. Sie waren ihnen auf uneigennützige Weise eine sehr große Hilfe. Wo traf man solche Menschen schon noch?

    Inzwischen befand sich die Gruppe auf dem Weg zu einer Brücke im Norden, an deren Flusslauf sie entlang laufen und dann das Boot an geeigneter Stelle ins Wasser lassen würden. Wenn alles gut lief, könnten sie noch heute Nacht ihr Lager auf der Insel aufschlagen.

  16. Beiträge anzeigen #356
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Die Verfolgungsjagd war anstrengend gewesen. Elsters Männer hatten einfach nicht locker und sich auch nicht abschütteln lassen und auch Dennik, der ihnen gefolgt war, hatte daran nicht viel ändern können. Schließlich war es dem Schweigsamen aber durch mehr Glück als Verstand gelungen den Ausgang zur Taverne zu finden und nach draußen zu fliehen.
    Die Frage war dann nur gewesen: Wohin? Durch das Stadttor und über die Brücke hätte er wahrscheinlich gute Chancen gehabt endlich zu entkommen, gleichzeitig wäre es schwierig gewesen so knapp an den Wachen vorbeizulaufen ohne aufgehalten zu werden und selbst wenn ihm das gelungen wäre, hätte er sich hier vermutlich nicht mehr blicken lassen dürfen.
    Deshalb hatte er sich dann dagegen entschlossen und eher darauf gehofft, die Verfolger vielleicht in den engen Gassen der Stadt abhängen zu können. Doch so weit war es gar nicht gekommen, denn die Söldner nahmen endlich auch Notiz von Dennik. Dadurch war es ihm gelungen die Verfolger einen Augenblick zu verlangsamen, indem sie sich nach ihm umgedreht hatten. Doch dieser etwas größere Vorsprung hatte dem Schweigsamen genügt um schnell über ein Fass und die Einbuchtung eines Fensters auf ein Dach zu gelangen, ein Manöver, was ihm die bewaffneten Verfolger (und leider auch Dennik) unmöglich so schnell nachmachen könnten.
    Somit war er in Sicherheit gewesen, Dennik jedoch den Söldnern ausgesetzt. Rekhyt war deshalb in der Nähe geblieben, in der Hoffnung vielleicht noch etwas von oben ausrichten und Dennik helfen zu können.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
    Registriert seit
    May 2010
    Ort
    Da wo der Pfeffer wächst
    Beiträge
    3.074
     
    Dennik ist offline
    Dennik war es also gelungen die Männer auf sich aufmerksam zu machen, den Pries den er dafür zahlte, waren nun große kräftige Männer mit gezückten Waffen, die auf ihn los gingen, es waren viele, zu viele. Vier spalteten sich von der Truppe und rannten Richtung Dach, die anderen schienen es auf Dennik abgesehen zu haben. Wenigstens hatte er Rekhyt etwas Luft geben können.

    "Renn!", schrie der Meisterdieb und verfolgte im gleichen Augenblick ebenfalls seinen Ratschlag. Die Männer folgten, er hörte ihre Kettenhemden klirren, ihren Atem in seinem Nacken. Er fühlte sich an die Zeit zurück erinnert, als er noch, ein junger Straßendieb, durch die Gassen von Vengard gerannt war, auf der Flucht vor den Stadtwachen. Sein Diebesgut fest haltend sich durch Menschenmengen und leere Seitenstraßen flitzend, sah er sich, diesmal jedoch wartete nicht Gefängnis, sondern auf den Fall der Tod auf ihn, wenn er nicht schnell genug war. Er spurtete immer weiter, schaute nicht zurück, seine Instinkte trieben ihn weiter, er nahm die rechte Abzweigung, rannte dann Links entlang und wieder recht, steile Treppen hinab und andere wieder hinauf, bis er plötzlich gestoppt wurde. Einer von den Söldern hatte wohl seinen angepeilten Weg durch die Fremde Stadt durchschaut und war eine Abkürzung entlang gerannt um ihn nun den Weg zu versperren. Dennik musste durch, er musste, hinter ihm rannte die Meute, er durfte kein Tempo verlieren. Er hob also sein Schwert und tat so, als würde er gleich von oben auf den Kerl einschlagen, der dort, wesentlich größer und verdammt grimmig auf ihn wartete. Er erhob nun ebenfalls das Schwert um Dennik`s Hieb abzuwehren, dieser jedoch, zog seines schnell wieder herunter und hieb dem Kerl in die Seite, hörte den Schrei und rannte weiter. Hoffentlich würde es genügen..., hoffentlich würde er nicht wieder aufstehen...

    Sein Atem ging schnell, lange würde er dieses Höllentempo nicht mehr durchhalten. Er drehte sich nun doch um, suchte seine Verfolger, sah sie weiter entfernt, schöpfte Mut, wollte noch einen Sprint hinlegen, sich verstecken, drehte seinen Kopf wieder nach vorne, und das letzte was er sah, war eine eiserne Rüstung, gegen welche er krachend Knallte...

  18. Beiträge anzeigen #358
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
    Registriert seit
    Jul 2010
    Beiträge
    816
     
    Rekhyt ist offline
    Über die Dächer, der zum Glück sehr eng aneinander stehenden Häuser, war Rekhyt in Denniks Nähe geblieben und hatte versucht so gut wie möglich zu helfen. Seine Möglichkeiten waren zwar nicht all zu groß gewesen, doch hin und wieder war auf Dächern etwas gelegen, was er ihnen in den Weg hatte werfen können. Einmal hatte er sogar einen Blumentopf von der anderen Seite dank der Telekinese in die Tiefe stürzen lassen. Viel genützt hatte es jedoch alles nichts und als Dennik dann unabsichtlich in die Arme einer Stadtwache gelaufen war, die noch dazu gesehen hatte, wie er einen der Söldner attakiert hatte, konnte er gar nichts mehr für ihn tun, außer die anderen, die es hoffentlich aus dem Versteck geschafft hatten, über seine Situation zu informieren. Immerhin dem Tod war er dadurch entkommen und die Verfolgungsjagd hatte ihr Ende in der Flucht der Söldner gefunden, wirklich positiv war das aber auch nicht. Von den Wachen mitgenommen, war Dennik bald außerhalb von Rekhyts Sichtweite und auf sich alleine gestellt.

    Aufgrund mangelnder Alternativen beschloss der Schweigsame also zur Taverne zurückzukehren aus der die anderen hoffentlich bald kommen würden. Oder schon gekommen waren, wie er schließlich feststellte. Von den Dächern herabsteigend schloss er dann zu ihnen auf und teilte ihnen sowohl die gute Nachricht mit, dass er die Papiere hatte, als auch die schlechte Nachricht, dass Dennik gefangen wurde.
    Von der Gruppe erfuhr er daraufhin, dass Vryce zwar verschwunden war, sie dafür aber sowohl Elster, als auch einiges an Gold hatten.

  19. Beiträge anzeigen #359
    General Avatar von olirie
    Registriert seit
    Mar 2002
    Ort
    an einem Antimaterie-Schnittpunkt
    Beiträge
    3.757
     
    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    olirie ist offline
    Inzwischen folgten sie einem Flusslauf der direkt in dem See mündete. Im Delta dieses Sees war das Ufer flach abfallend. Ein Idealer Ort um das Boot zu Wasser zu lassen. Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn hier ein Steg wär. Doch ein paar nasser Füße war bei diesem Wetter auch nicht allzu tragisch.

    Die erste Überfahrt wollte Faraday mit Hurley wagen. Nachdem der Wissenschaftler in das Boot gestiegen war, zog er auch schon eines der Ruder hervor und machte sich zum Ablegen bereit. Mit den Worten „brauchen wir nicht“, winkte Hurley gleich ab und stieg zu dem verdutzten Faraday ins Boot. Beim Einstieg stieß er die Wampe auch gleich vom Ufer ab. Dann holte er das gebogene Stahlror mit dem Zahnrad mit seltsam gebogenen Zähnen hervor und steckte es ins Wasser. Mit einem Mal beschleunigte das Boot wie von Geisterhand und fuhr mit ungeahnter Geschwindigkeit davon. Es schien beinahe so, als würde es gar keine Last transportieren.
    „Ein magisches Boot“, bemerkte olirie und musste grinsen. Ja, Hurley schaffte es doch immer wieder ihn zu überraschen.

    Einige Minuten des Wartens später sah man Hurley in seinem Boot wieder zurückkommen. Er kam näher und näher, noch immer unter Vollgas. So langsam wurde es aber eng mit dem Abbremsen. Noch immer keine Reaktion. Schließlich donnerte die Wampe unter voller Fahrt ans Ufer und grub sich mit seiner Front in den Boden. Erst jetzt zog Hurley das Rohr wieder aus dem Wasser.
    Nachdem das Boot wieder in Fahrtrichtung umgedreht war, legten olirie und Hurley von Ufer ab. Mit solch einer Geschwindigkeit war der Schwarzmagier zuvor noch nie gereist. Zumindest wenn man vom Teleport absah, doch der zählte hier nicht.
    „Hast du jetzt eigentlich Faraday allein auf der Insel zurück gelassen?“
    „Ach, der kommt schon klar.“
    „Na wenn du meinst.“

    Als die beiden Schwarzmagier der Insel näher kamen war Faraday jedoch nirgends am Ufer zu entdecken. Sah er sich vielleicht schon auf dem Eiland um?
    „AHHHHH!“
    Der Schrei zog die Aufmerksamkeit der Schwarzmagier auf sich. Von etwas abseits des Strandes kam der Gesuchte angelaufen, dicht gefolgt von einem Lurker. Anscheinend war auch diese Insel gefährlicher als sie es ursprünglich schien. Wieder heizte Hurley direkt auf das Ufer zu. Sie hatten keine Zeit zu verlieren und mussten möglichst dicht an Faraday anlanden. Ein Ruck, ein Knall und die Wampe parkte direkt auf dem nun nichtmehr so agilen Lurker. Unter der Last des Bootes gefangen fauchte das Vieh laut sein Missfallen heraus. Gefahr drohte von dem Tier in dieser Lage jedenfalls keine mehr. Damit dies auch so blieb, zog olirie sein Schwert und rammte es noch vom Boot aus in den Laib des Lurkers. Damit hatte sich das auch erledigt.

    „Wo kam der denn her?“, fragte der Hohe Schwarzmagier und erhielt gekeucht die Antwort, „da vorn aus der Höhle“, von dem Wissenschaftler.
    Bevor noch weitere ungeliebte Überraschungen sie ereilen würden, kontrollierten die beiden Schwarzmagier besagte Höhle, fanden jedoch keinen weiteren Lurker vor. Lediglich die angeknabberten und leicht verwesenden Reste eines Reisenden lagen noch in dem Loch.
    „Was meinst du,“, fragte olirie, „willst du die nächste Tour wieder selbst fahren? Oder soll es dir jemand abnehmen?“ Hurley hatte die Frage verstanden. Er grinste nur und ließ den Zauber wirken.
    Gemeinsam mit ihrem neuen untoten Begleiter verließen die beiden Schwarzmagier wieder die Höhle und machten vor den verdutzt erschrockenen Blicken Faradays das Boot wieder seeklar. Nur der Fährmann für diese Reise sollte jetzt nicht mehr Hurley sein, sondern der frisch beschworene Zombie. Passend zum Ablegen des Bootes zog Nebel auf und hüllte den See in seinen weißen Schleier.
    Geändert von olirie (04.09.2011 um 19:17 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #360
    Provinzheld
    Registriert seit
    Dec 2007
    Ort
    on the light side of life, baby!
    Beiträge
    211
     
    Iolaus ist offline
    Iolaus saß bei den Fischern und lauschte ebenso wie zwei jüngere Angehöriger dieses Handwerks der Erzählung eines alten Veteranen des Fischfangs. Es ging um irgendeine Legende, eine Sage, die man sich am Meer erzählte. Eigentlich an jedem Meer auf der Welt. Das es dort, in den Tiefen, Meilen unter der Oberfläche, versunkene Städte gibt. Schätze von unvorstellbarem Wert und Macht sollen dort liegen.
    Der Alte erzählte und erzählte. Bis die Frau eines Fischers ihm den Besen überzog und meinte, er solle nicht solche Lügenmärchen erzählen. Zwei Kinder wären letzte Woche fast ertrunken, weil sie meinten, nach der Stadt zu tauchen. Der alte Mann vom Meer knurrte und grummelte nur, verzog sich in seine Kate.
    Iolaus erhob sich und schritt zum Strand hinunter, blickte aufs Meer hinaus. An die Erzählung des Alten glaubte er nicht. Das Meer war unglaublich alt. Wie sollten es also Menschen geschafft haben, in den Tiefen der Ozeane Städte zu errichten? Jedes Kind weiß doch, dass die Menschen die Kinder Innos’ waren, dass er ihnen Leben einhauchte, als er sie auf dem Land schuf. Auf dem Land, nicht im Wasser.
    „So denken nur“, murmelte er, „die Blauen“
    Und so wie er, Iolaus, dachten die Menschen in Thorniara.

    „Fünf Schafe habe ich“, der Blick wandte sich vom Meer Richtung Stewark, einfach nur, um einen Punkt zu haben, auf den er sich konzentrieren konnte. „Sechs fehlen noch. Wo kriege ich auf die Schnelle sechs her? In der Gespaltenen Jungfrau haben sie mich ausgelacht, in Stewark aufs Preisschild gezeigt. Die Fischer besitzen keine, sonst wären sie Bauern, keine Fischer. Vielleicht weiter im Süden, bei den Holzfällern vorbeischauen … oder bei den Höfen nahe dieses Waldes, bei dem kleinen Berg, der irgendwas mit Eber heißt …“
    Der Khoriner seufzte und schüttelte den Kopf. Er brauchte einen Plan. Sechs Schafe, sechs gesunde Biester, die er dem Tempelvorsteher präsentieren konnte …

Seite 18 von 21 « Erste ... 7111415161718192021 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide