[Manon]

Überrascht blickte sie zu ihm auf. Sie hätte jetzt mit allem gerechnet, dass er sie für eine verrückte Spinnerin
oder für eine total Irre hielt, die man besser weg sperren sollte - aber nicht mit soviel Verständnis!
Doch irgendetwas stimmte nicht, ihm war diese Sache nicht fremd. Selbst wenn er nicht direkt davon betroffen war,
wusste er mehr, als er zugab. Und Sumpffieber? Eher unwahrscheinlich, weil sie dazu Fieber haben müsste.
Manon war aber körperlich völlig Gesund, nur ihr Geist spielte momentan völlig verrückt.
Sie schmunzelte leicht.

"Gut, werde ich machen! Und Danke, auch dafür das du mich nicht für eine total Verrückte hälst..." gab sie verlegen zurück.
Erschöpft streckte sie sich und gähnte hinter vor gehaltener Hand."Vielleicht sollte ich mich wirklich ausruhen..." sagte sie leise
und gähnte erneut.
"Gute Nacht, Ryu!" Dann wandte sie sich vom Hauptmann ab, ging ein paar Schritte weg, als ihr noch
eine Frage in Sinn kam. "Vareesa? Wo finde ich sie?" fragte sie über die Schulter blickend.

[Ornlu]

"...und dann hat er die Hose runtergezogen und sie aus Protest verbrannt! - Der dämonische Feuermagier erzürnte und schoss Donnerkugeln aus seinem Mund, die dann Gregor trafen und ihn zappeln ließen wie einen Zitteraal wenn er vom Blitz getroffen wird. Das sahen natürlich alle und am Ende - nein fast am Ende - jagten ihn Borran und Shakes ihre Dolche in den Rücken. Jetzt mag man meinen das war es dann und der Feuermagier der uns verbieten wollte nur in Unterhosen rumzulaufen, wäre tot - aber dem war so nicht! Er wurde zu einen Feuermonster so hässlich wie der Morgen, nach einer durchzechten Nacht und so grausam wie die tiefen Sümpfe! Er roch wie ich aus dem Mund und er sprach in dunkler Sprache, dass das Ende nah wäre! Und da komme ich zu meiner nächsten Geschichte, wie zwei Bauernlümmel die hier nach Schwarzwasser kamen, den Drachen-Feuer-Monster-Dämon von Tooshoo einzig mit nassen, zusammen geknotenen Hosen erwürgt haben! Aber vorher, gebt dem alten Muten noch was, damit er heute nicht mit trockener Kehle ins Bett muss!", erzählte Muten, der Herr der Schildkröten, gerade am Schwarz(wasser)markt wie fast jeden Mittag vor einer kleinen Gruppe Narren, Gelangweilter oder Interessierter.
Oft waren es Geschichten von hier, aber auch aus ganz Argaan. Alte und neue Geschichten, für die man dann in seinen Münzkorb um mehr zu hören was rein warf.

"Mit reden Geld verdienen. Wenn meine Schüler für jeden Satz eine Silbermünze zahlen müssten...wäre ich der reichste Mann der Welt...", dachte sich der Druide, der dabei saß und wie manch andere das Sumpfkraut genoß. Jetzt um die Mittagshitze war es sowieso zu warm um sich körperlich zu betätigen. Sah man auch am Bautrupp der künftigen Schmiede. Aber warum auch die Eile. Man war hier doch nicht in irgend einer Stadt oder einem Land wo Arbeitsleistung wichtiger war als Lebensart - insbesondere die waldvölkische Lebensart. Hart arbeiten tat man hier um die Gunst der Frauen oder wenn es wirklich mal sein musste. Aber den Alltag frönte man trotzdem mehr mit essen, trinken, schwätzen, Gerüchte streuen, rauchen und dazwischen arbeiten.

"Hmm...ich sollte los.", fiel Ornlu dann ein, bevor er eien Silbermünze in den Korb warf und losging. Da gab es noch was zu erledigen, was jetzt getan werden musste.

[Sennahoj]

Das kleine Keimblatt entfaltete sich und Senna unterbrach die Magie. Dann gab er noch einen kleinen Schluck Wasser auf die Pflanze und erhob sich aus seiner knieenden Haltung. Eher um etwas mit den Händen zu tun, klopfte er den braunen Stoff der Robe aus. Dabei ließ er seinen Blick schweifen. Er befand sich neben der Hütte, die nun fertiggestellt war. Daneben hatte er sich das Beet angelegt, das nun beflanzt vor ihm lag. Zufrieden nickte er und ging in den Raum der Hütte.

Fenster, die eher Öffnungen waren ließen Licht herrein. Sennahoj wollte sich hier einrichten. Dazu müsste er sich auf dem Markt mal nach nützlichen und nötigen Sachen umschauen. Bis jetzt hatte er alles selbst gebastelt. Doch nun hatte er eine feste Unterkunft. Das gefiel ihm.
Die Hütte war klein, aber groß genug, dass mehrere Leute hier übernachten konnten, falls die Arbeit im Garten das erforderte. Es war im Sinne von Alon und Senna das sich auch die Gärtner, Pflanzenkundigen und solche aus dem Waldvolk aufhielten, die nach Zutaten suchten.

Gedankenverloren strich Sennahoj über die Wände aus bearbeitetem Holz. Er spürte unter seinen Fingern manchmal die Maserung. Leises Klacken hallte vom Boden wieder, als seine notdürftig geflickten Stiefel darauf trafen. Die Leere des Raumes verstärkte das ein wenig.
Dann stand Ornlu in der Tür und schaute kurz nach links und rechts.
"Bewahre!", gab Senna zu hören und hob die Hand. "Schön dich zu sehen Meister Ornlu. Zu einem Zeitpunkt, der nicht besser sein kann. Ich habe Fragen und vielleicht ein paar Ideen."

[Ornlu]

Sennas Hütte war ganz ok. Es erinnerte Ornlu an seine Hütte damals in Silden. Vielleicht war sie bisschen größer und eigentlich war es nicht direkt Ornlus Hütte damals. Eher ein kleiner Raum in Ryus Schmiede. Somit hatte es Senna wohl schon weiter gebracht als Ornlu damals als Druidenlehrling. Ja so irgendwie, aber eigentlich auch nicht. Senna hatte sicher noch nie eine Frau nackt gesehen.

"Frag ruhig! Aber sag mir eins: Hast du schon oder hast du nicht mit einer Frau schon geschlafen? Und wenn nein, ahst du zumindest mal so ein scharfes Stück nackt gesehen? Antworte wahr, sonst bilde ich dich nicht mehr aus!", forderte der Druide.

[Sennahoj]

Senna drehte sich ein Stück weg, tippte nervös mit den Fingern an seiner Seite herrum und sagte:Nein ... also Nein und ... "
Er schaute an Ornlu vorbei und ging hinaus. Verdammtes Thema und verdammt schelchter Zeitpunkt. Scham aber auch Wut überwältigte ihn. Er stand da und schaute hinaus. Er dachte an die Vergangenheit und schüttelte nur den Kopf.
Was hatte er getan? Sich in Arbeit vergraben. Seit seine erste Bekanntschafft fehlgeschlagen war. Er wusste nicht wieso. Rückblickend war es dumm, aber das konnte man nicht ändern.
"Tze"

[Ornlu]

"Was nicht ist, kann ja noch werden. Warte ab, wir finden schon eine für dich!", versprach Ornlu und vor allem beim WIR mussten bei Senna und jedem anderen die Alarmglocken schlagen, denn das WIR hieß im Grunde die geballte Kompetenz von Ornlu den Spanner, Dreihänder-Ryu und einen Ersatzmann für Schleimer-Griffin - vielleicht Grabscher-Adrastos oder Fessel-Suzu. Die drei zusammen und ihre Erfahrungen und Tipps bei Frauen waren eine seltsam klingende, selten gute Garantie. Aber Sennahoj würde das Ornlu nicht mehr ausreden können, das musste er am Blick des Druiden merken, auch wnen Ornlu leicht zugedröhnt wirkte.

"Was wolltest du aber nun fragen?"

[Sennahoj]

Ohne das es Ornlu sah, da es vom Haar verdeckt wurde, machte Senna sein skeptisches Gesicht. Die Augenbraue hochgezogen dachte er nochmal nach, schüttelte den Kopf und drehte sich um.
"Ich wollte fragen, ob man den Pflanzen die Energie oder Magie anders rüberbringen kann. Es kam mir der Gedanke das die Sonne und die Erde die Gewächse gedeihen lassen. Wenn man so will führe ich wie die Erde der Pflanze Kraft zu, so das sie schneller wächst. Kann man aber nun auch die Sche ... nun wie die Sonne angehen?"
Er runzelte die Stirn und dachte nochmal kurz darüber nach. Er hatte sich lange Gedanken darüber gemacht und kam zum Schluss das es auch möglich sein könnte. Aber er musste erstmal hören, was Ornlu dazu sagte.

[Ornlu]

"Hmm...", grübelte Ornlu und rieb sich am Kinn. Nachdenklich schritt er langsam im Raum auf und ab und überlegte was er Sennahoj antwortet. Die Überlegng war ja nicht blöd, wie andere Überlegungen die er von diversen Schülern zu hören beakm. Aber hatte er es jemals anders gemacht? Hatte er Ahnung davon wie es anders ging? Gab es ein anders und wo war Dieter? Nein, nein...der Druide blickte zum erwartungsvollen Sennahoj, bevor er eine weitere Runde nachdenken begann.
Dann plötzlich und doch vorhersehbar, hielt Ornlu den Finger des Denkenden in die Höhe und zeigte erst nach oben und dann auf Sennahoj.

"Ich weiß es...nicht! - Ehrlich gesagt hab ich keine wirkliche Ahnung wie das gehen soll. Ja, irgendwie musst du recht haben, aber wie soll Magie über die Sonne gewirkt werden...hmm... - man müsste es nachstellen können. Und da wäre mit der Magie...machbar. Allerdings ist die Sonne die Sonne und die Magie die Magie. Es müsste eine Sonne sein, die die Pflanzen schneller wachsen lässt und Pflanzen in einem Stadium...die...emm...mehr sonnenabhängig statt bodenabhängig sind. Denn das habe ich mit dne Jahren immer wieder gemerkt. Je ausgewachsener die Pflanze, umso wichtiger die Sonne oder eher gesagt...Magie die wie die Nährstoffe der Erde wirkt, muss stärker angewandt werden. Was hast du dir da überlegt? - Auf zum Garten! Wenn man die Dinge sieht, werden sie einem klarer!", warf Ornlu in den Raum und nahm das Fenster, statt die Tür.

[Idun]

Schweißtropfen fielen zu Boden und versanken langsam in der trockenen Erde, wo sie sich als kleine dunkle Flecken abhoben. Nicht mehr als eine kurze Unregelmäßigkeit, die von der unbarmherzigen Sonne in kurzer Zeit glattgebügelt wurde. Genau dieselbe war es auch, die auch den stetigen Ausstoß dieser Flüssigkeit provozierte, die den Körper auf solch natürliche Art vor Überhitzung schützte.
Sich mit der Hand über die Stirn wischend und eine Portion ebenjener zu Boden befördernd, musste Idun unwillkürlich zusammenzucken. „Oh, ich hätte es kommen sehen müssen!“
Während er sich mit einer Hand aus Reflex vor den Bauch fasste, sie allerdings schnell wieder von dort wegzog, um seinen Schüler nicht merken zu lassen, dass er getroffen hatte, stieß er Gwynnbleidds Sax von sich weg. „Das kommt davon, wenn man sich zu sehr auf ihre Technik konzentriert...“
Er ging ein paar Schritte zurück und senkte die Waffe zum Zeichen, dass der Kampf fürs Erste vorüber war. Der Schlag – zu seinem Glück mit der ungeschärften Seite ausgeführt – war gut, wenn auch wahrscheinlich nur Glück. Vor allem, wenn man bedachte, dass Idun sich absichtlich nicht wehrte. Wie seine instinktive Reaktion zeigte, war der Angriff nur allzu leicht zu parieren und in einer echten Auseinandersetzung wohl ein gefundenes Fressen für den Gegner. Ein Nicken andeutend, hob er wieder sein Kurzschwert.
>> Gut, wirklich gut! Ich sehe, du hast gelernt, was ich dich lehren wollte. Du hast es schon zu Einigem gebracht, doch bevor du dich in einem wirklichem Kampf behaupten kannst, fehlt dir noch ein elementarer Bestandteil: der Angriff! <<
Sein Schüler schluckte und so wusste er, dass jener genau verstanden hatte, was nun auf ihn zukam.
Selbstredend war der Angriff das, was man von so gut wie jeder 08/15-Ausbildung erwartete, die Quintessenz des Schwertkampfes. Nicht umsonst hieß es auch Angriff sei die beste Verteidigung. „Gib einem wütenden Bauern ein Schwert und du wirst sehr schnell ins Schwitzen kommen, seine Serie von Hieben abzuwehren.“
Natürlich wollte auch der Angriff gelernt sein, denn was nützte das beste Schwert, die beste Axt, wenn der Kämpfer nach zwei Hieben ermüdete? Nicht viel, doch Idun traute seinem Schüler noch einiges mehr zu, als er bisher gezeigt hatte und nun galt es den Spieß umzudrehen.
In die Rolle des Angreifers schlüpfend, konnte Gwynnbleidd jetzt zeigen, wie er sich verteidigen konnte. Zunächst griff er langsam und inkonsequent an, dann wurden die Schläge schneller und gezielter. Immer wieder achtete er dabei auf die Körperhaltung seines Schülers. Nicht zu offen sollte er stehen, allerdings auch nicht zu verspannt. Eine lockere Körperhaltung, die richtige Fußstellung und schnelles Reaktionsvermögen waren das A und O, wenn man nicht getroffen werden wollte, Kreativität und Einschätzungsvermögen gefragt, wenn man die Absicht besaß, den Angriff gar buchstäblich zurückzuschleudern.

[Sennahoj]

Senna schritt an den Meister herran und sagte: "Du hast wohl noch das fehlende Stück gebracht. Vielleicht kann man das wirklich nur an größeren Pflanzen wirken. Also, die schon genug Fläche haben die Energie aufzunehmen. Während ein Samen und ein Keimling alles vom Boden nimmt, nehmen die größeren auch einen Teil Energie von der Sonne. Nciht viel, aber vielleicht kann man das kombinieren. Ich meine eine Lichtkugel produziert Licht aus der Magie. Wenn man soetwas nimmt und sich mit der Pflanze verbindet, könnte man Enbergie darüber übertragen, oder nicht? ..."
Er überlegte für sich, aber auch für Ornlu. Sie standen nun bei den großen Sumpfechsenzungen. Sennahoj schuf eine Kugel und ließ sie über den Gewächsen schweben. Dann sah er Ornlu fragend an: "Soll ich es versuchen?"

[Ornlu]

"Na klar! Was fragst du noch!", meinte Ornlu und hockte sich mit Sumpfkraut hin.

"Ich denke du wirst dann viel versuchen müssen. Vielleicht mahct die Farbintensität und die Farbe überhaupt viel aus. Klar ist das du über die Lichtkugel sozusagen die wachstumsfördernde Magie die wir besitzen womöglich wirklich Erfolg haben kannst. Das Licht strahlt nur überall hin. Das muss man bedenken und es kostet dich mehr Kraft. Aber vielleicht geht gerade der Weg schneller, bei ausgewachsenen Pflanzen und dann...ist es nur ein weiterer Schritt sie auch Früchte oder Blüten tragen zu lassen... - so würde mein zugedröhntes Hirn gerade mal mutmaßen. Naja versuch dich. Das du das mit der Pflanzenmagie auf bekannte Weise kannst - daran zweifle ich nicht.", meinte der Druide und gähnte dann. Er glaubte eigentlich nicht wirklich dran, dass Senna was da bewirkt. Aber irren konnte man sich ja immer. Für dne Fall der Fälle würde er aber wohl aus seinem dösenden Zustand wieder erwachen.

[Myra]

Gerade hatte Myra noch unter sich die Fackel baumeln gesehen und im nächsten Moment hörte sie es hinter sich im Sumpf zischen. Der Bolzen hatte nicht nur das Licht getroffen, sondern es gleich weggerissen. Die Lehrmeisterin war im ersten Moment etwas überrascht, aber entsann sich sofort an die Kraft, die hinter solchen Geschossen stecken konnte. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht als sie die noch schwach glühende Fackel im dickem Wasser des Sumpfes untergehen sah. Damit war diese Lektion wohl auch abgeschlossen. Vorsichtig, aber elegant, huschte die Grünhaarige von dem Baum hinunter und baute sich neben ihrer Schülerin auf.
"Gut, gut. Es freut mich, dass du meine Hinweise ernst nimmst und aus ihnen lernst. Selbstverständlich willst du deine eigenen Erfahrungen machen, aber du wärst ja nicht zu mir gekommen, wenn du nicht hättest auch aus meinem Wissen schöpfen wollen."
Die junge Schneiderin drehte sich einmal auf der Stelle und überlegte, welche Aufgabe ihre Schülerin noch bewältigen konnte. Jene hatte bewiesen, dass sie Geschwindigkeit und Größe des Ziels gut einschätzen konnte, aber es fehlt noch i-Tüpfelchen. Sie brauchte eine Übung, die ihre Schülerin aufs Beste für das Leben nach der Lehre vorbereiten würde. Etwas gewaltiges, fantastisches und unvergessliches. Doch leider fiel ihr im Moment nichts ein. Mit einfachen Mitteln kam sie hier nicht weit und einen Sumpfhai in der Nacht zu jagen, war wohl auch etwas zu viel des Guten. Außerdem bewegte sich so ein schnöder Sumpfhai nicht schnell genug, sie brauchte etwas flinkes.
"Du darfst jetzt erstmal entspannen und eine Pause machen. In der Zwischenzeit werde ich alle nötigen Vorbereitungen für eine weitere Übung treffen. Halte dich einfach hier irgendwo in Schwarzwasser auf, dann werde ich dich schon wieder finden."
Myra grinste, da er doch noch eine Idee gekommen war, die aber etwas mehr Zeit in Anspruch nahm. Dann lief sie zum Lagerraum, denn sie hatte noch einiges zu besorgen.

[Sennahoj]

Sennahoj versuchte eine Verbindung mit der Pflanze zu schaffen ... über Licht. Es war ein reiner Versuch und auch Senna hatte auch seine Bedenken der Funktionalität. Aber probieren ging über studieren, so hieß es doch so schön.

Zuerst stellte er sich die Strahlen der Sonne vor, die Wärme auf der Haut und ihre Helligkeit. Er versuchte nun das Licht entsprechend anzupassen. Es war aber schwerer als es klang, wie er es erwartet hatte. Die Sonne selbst konnte er nicht nachahmen, doch man kam nah daran. Immer wieder änderte er ein kleines bischen die Farben und Helligkeit.
Als er halbwegs zufrieden war forschte er im Gewächs selbst. Er betrachtete sie und sah auch bald das Leuchten des Lebens darin. Ein heller Schein legte sich um die Pflanze. Hätte er die Augen geschlossen, würde er sie nun als Lichtfäden sehen. Langsam erspürte er die Feinheiten, das verhältnismäßig riesige Wurzelgeflecht und die Verästelungen. Als Senna es für richtig hielt fing er an Magie nachzuschieben und die Lichtkugel zu einer gewissen Quelle zu machen.

Langsam ließ er sie von oben herrab auf die Pflanze. Er wusste nicht wie weit soetwas reichte. Das Licht umspielte die Blätter und brührte sie auch manchmal. Doch es gab keine Regung.
Wieder änderte er den Fluss der Magie, ließ die Kugel anderes erscheinen. Während Ornlu hinter ihm träge blinzelte. Sumpfkraut tat seine Wirkung, egal wie hoch dosiert. Das schoss dem Pflanzenkundigen durch den Kopf, als er einen neuen Start wagte. Er atmete durch, seine Finger zitterten schon und hob die Lichtkugel wieder über die Pflanze drüber.

Dann festigte Senna seinen Stand. Er hob beide Arme und etwas packte ihn. Er atmete tief und senkte den Kopf. Jetzt stand er da, als wolle er etwas wegschieben.
Dann intensievierte er nochmal das Licht. Die Arme fingen an schwer zu wedden und der Rothaarige knurrte, als er weitermachte. Doch plötzlich gab es auch eine Rückmeldung. Für den Verbundenen war es wie ein Klingen einer Glocke. Die Sumpfechsenzunge fing ganz seicht an die Blätter zu heben. Es raschelte sanft, mehr aber auch nicht. Es war keine Veränderung, nur das das Gewächs wirklich darauf zu reagieren schien.
"Hhhhrrrrr ..." Senna ließ nach und die Arme fallen. Das Licht wurde dunkler. Der Fuß wurde zurückgezogen. "Erstaunlich.", sagte Sennahoj wie nach einem längeren Lauf, abner mit neuen Eindrücken.

[Olrik]

Da waren sie nun: Schwarzwasser, das Dorf, das an den riesigen Baum Tooshoo gebaut wurde. In dieser dunklen Nacht waren immer noch viele Leute auf den Beinen, viele von ihnen rauchten Sumpfkraut, das hier ja wohl so gut wie überall zu finden war, aber es schien, als gäbe es noch eine Sumpfkrautfarm, da wüchse besonders viel. "Was für ein Gestank," dachte Olrik. Die Luft war durch den Rauch sehr dick, selbst in dieser Nacht. Soweit Olrik gehört hatte, war dieses Dorf ein Hort von Schmugglern und Raubgesindel, also hielt er seinen Beutel immer ganz nah am Leib, um einen Diebstahl zu vermeiden. Und genauso wie die Leute noch bis in die Nacht auf den Beinen waren, war auch der "Schwarzmarkt", wie der hiesige Markt hieß, an manchen Stellen noch von Händlern erfüllt. Alles in allem war das Dorf recht chaotisch. Nun ja, war ihm recht. Abwechslung schadet nicht.

[Ornlu]

Ornlu regte sich, weil sich auch wirklich was geregt hatte. Etwas verwundert war er da dann schon, dass Sennahoj den Weg fand und sich nun was auf seine Magie hin was regte.
Ornlu schüttelte sich, streckte sich und trat dann neben Sennahoj, der etwas müde wirkte. Kein Wunder.

"Hör mal. Wir machen das nun so. Hefte dich an meine Magie ran, ich werde zulassen, dass du sie etwas beeinflussen kannst. Ich habe dir noch nichts zu magischen Verbindungen gesagt, hmm? Nun es ist so, dass wenn sich zwei Magiekundige verbinden, ihre Mächte sich nicht nur zusammen tun, sondern gar verfielfachen. Von der Zauberkraft und -menge her, könnten also zwei gute Lehrlinge, an einen Meister kommen. Aber es gibt dazu keine Formel. Viele Faktoren spielen da mit. Ich denke sogar die Verbundenheit. Ein Magierpaar das sich liebt, könnte sehr mächtig sein. Gleichzeitig aber auch sehr schwach, da abhängig und zu leicht beeinflussbar, wenn den anderen was passiert. Wie dem auch sei - zurück zum jetzt. Magisch verbinden ist nicht schwer. Wie Knöpfe an einer Jacke, wenn man sie zuknöpft oder sonst sowas. Vertrauen ist wichtig und der Wille dazu, dies zu machen. Vertrau mir, so wie ich dir vertraue. ich schaffe nun eine Lichtkugel und du schaffst den Farbton und die Intensität, bevor du auch mit meiner Magie beginnst die Wachstumsmagie aufkommen zu lassen. Betrachte es wie ein Becken voll Magie, aus dem du schöpfen kannst. Sobald ich mitkriege, wie du es machst, übernehme ich und du regelst die Intensität und Farbe der Lichtkugel und gibst mir bescheid. Versatnden? Dann mal los...", meinte der Druide und war nun weit wacher, als es schien. Sumpfkraut hin oder her, er konnte die Dosis in seinem Körper irgendwie mit etwas Magie nichtig machen. Und das nicht seit gestern...

[Sennahoj]

Sennahoj dehnte und lockerte den Hals und schüttelte die Hände, dann nickte er und bereitete sich vor. Als Ornlu die Lichtkugel erschuf, spürte er wie er sie ändern konnte. Er passte das Licht an und sie beide hoben sie über das Gewächs. Dann leitete er die Verbindung ein und nahm dazu auch die Kraft Ornlus. Es war ein weiteres seltsames Gefühl die Magie eines anderen zu spüren. Sie war anders, doch nicht beschreibbar in diesem Moment.

In der Verbindung drin begann Senna den Zauber zu wirken. Es schien ihm leichter zuu fallen, da er auch die Reserven seines Meisters nutzen konnte. Doch das Gefüge aus der Verbindung mit der Pflanze und der Magieverbundenheit mit Ornlu war verwirrend. Er wusste nicht genau wo er war und schloss nicht die Augen, aus Bedenken er könne sich verlieren.
Als Senna die Kugel herrabsenkte un die Magie anfing auf die Pflanze überzugehen, übernahm Ornlu und die beiden setzten es fort.

Noch ein letztes Mal änderte er das Licht und nickte dann zu Ornlu. Das war es, wobei sich die Echsenzunge bewegt hatte. Nun war er auf das weitere gespannt.

[Ornlu]

Und da spürte er es nun auch...
"Es funktioniert...", mrumelte Ornlu lediglich bevor er das magische Band das zwischen ihn und Sennahoj war, immer dünner werden ließ.

"Spüre...", sagte der Druide, bevor dessen Augen begannen magisch aufzuflackern und immer rötlicher wurden. Im passendne Moment dann, ließ der Druide seine Magie los und es glich einer leichten Druckwelle, als die Magie in der Lichtkugel regelrecht aufploppte und von Ornlu wieder komprimiert werden musste, bevor Sennahoj abermals nickte und Ornlu die Magie nicht ausströmen sondern ausleuchten ließ, wenn man ds so nennen mochte.
Doch was dann auffiel, neben den durchaus starken Wuchs dieser Pflanzen auf die Senna abzielte, war dass das Licht auch die anderen Pflanzen beeinflusste. Gräser enorm stark, während andere Gewächse wenig oder kaum reagierten. Dann, von einen auf den anderen Moment, nahm Ornlu die Magie regelrecht zurück, als die Lichtkugel zu ihn schwirrte und regelrecht aufgesaugt wurde.

"Puhhh...man sollte nie zu viel versuchen, wenn man etwas noch nicht kennt...es klappt aber, hmm? - Meinst du...der Mond macht dasselbe?", fragte Ornlu und setzte sich hin. Er sah sich um, sah aber niemanden ausser ihnen, hier ein Stück Abseits von Schwarzwasser.

[Melaine]

Nun, da die Nacht sich erneut im steten Wechsel mit dem Tag über das Land senkte, erreichte die kleine, gewachsene Gruppe das Dorf Schwarzwasser. Die Rothaarige hatte den Namen aus irgendeinem Mund der um sich herum wandernden Männer aufgeschnappt und wusste doch nicht zu sagen, wer von ihnen mit so viel Wissen gesegnet war, dass er jeden Ort scheinbar im Schlaf sofort benennen konnte. Doch es war nicht von Interesse, denn das, was vor ihnen lag, verhieß viel. Es verhieß, dass die Tage des Schweigens der Vergangenheit angehörte, dass die Gruppe, welche nicht zueinander zu finden schien, Zeit hatte, sich in Trennung darüber bewusst zu werden, ob der Weg, den sie eingeschlagen hatten der Richtige war. Und es versprach zumindest für einen Augenblick für Melaine die Gelegenheit, sich ein wenig an Menschen zu halten, von denen sie hoffte, dass sie gesprächiger waren.

Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen trat sie ohne ein Wort zu sagen an einer kleinen Abzweigung der in den Sumpf gebauten Holzstege in eine andere Richtung und wanderte ruhig weiter in die Nacht hinein. Sie erwartete nicht, dass die anderen es bemerken würde. Mehr denn je sah sie sich selbst als ein Anhängsel einer wandernden Gesellschaft. Selbst auf der Expedition ins Weißaugengebirge, um die Schwerter mit dem Blutband zu binden, hatte sie gefühlt mehr Nähe und Wärme verspürt. Das einzig Menschliche schien sich zwischen Hurley und Faraday abzuspielen, die beinahe so gut wie ein altes Ehepaar harmonierte, wenngleich Faraday den Vernünftigeren, somit weiblicheren Part einnahm.

Melaine lachte leise bei dem Gedanken und blieb schließlich am Rande der Holzkonstruktion stehen. Die Nacht war schwül, doch die angenehme Kühle, welche sie von Zeit zu Zeit bot, lud zum rasten ein, und so ließ die Zauberin sich auf den Boden senken, zog die Schuhe aus und ließ die Beine über den Rand des Stegs baumeln. Sei seufzte leise und wünschte sich im Stillen, in Setarrif geblieben zu sein. Wenn diese Stadt auch kaum geselliger für sie erschien, so wartete jedenfalls einer dort auf sie, wenn er einen Augenblick fand, da die Arbeit ihn nicht erschlug.

[Sennahoj]

Sennahoj streckte sich. Er war müde und hatte seine Kraft verbraucht.
"Lass mich die Nacht darüber nachdenken, aber jetzt bin ich zu erschöpft."
Er sah noch mal über den Garten, der nun in Dunkelheit lag und wieder zurück zu Ornlu. Der nickte nur und winkte sanft ab.
Auch Senna neigte das Haupt. Zeit für den Schlaf.

[Manon]

Der Händler hatte heute nichts zutun für die junge Wächterin, daher ließ sie es ruhig angehen und gönnte sich ein Bad, in einem angenehm riechenden Zeugs das aus
Blüten gemacht wurde. Sie genoss es und tauchte ab. Als sie nach kurzer Zeit wieder auftauchte saßen zwei freche Eichhörnchen auf dem
Rand und beobachteten sie. „Euch beiden Stinkern täte ein bad auch mal ganz gut...“ Racker und Bandit sahen sie nur aus großen
Knopfaugen an, bevor sie sich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung widmeten – miteinander rum toben.
Manon indes kletterte aus der Holzwanne, trocknete sich schnell ab und schlüpfte in ihre Kleidung, die sie in der Nacht noch gewaschen hatte.
Die Wächterin bürstete gerade ihre langen Haare durch, als plötzlich zwei fiepende, weiße , kleine Schaumbällchen an ihr vorbei flitzten.
Erst blickte sie den beiden irritiert hinterher, sah dann die nassen Pfotenabdrücke am Boden und fing dann herzhaft an zu lachen. Die beiden waren in die Wanne geplumpst!
Anschließend trocknete sie die verstörten Eichhörnchen sorgfältig ab. „Na, wenigstens riecht ihr jetzt gut..“ kicherte sie und steckte die beiden in die ebenfalls frisch gewaschene Tasche.
Dann räumte sie alles auf und machte sauber, bevor sie Schwarzwasser unsicher machte.

Ryu hatte gesagt, dass Vareesa in der Bognerei zu finden war und wage erinnerte sie sich noch daran, wie Thyrvas auf der ersten Spätschicht davon gesprochen hatte.
„Na, wird sich schon irgendwie finden...“ murmelte sie leise vor sich hin und lief einfach mal drauf los.
Irgendwann hatte sie dann doch eine Gegend erreicht, die ihr bekannt vorkam und sah genauer nach.
Kurz darauf hatte sie die Bognerei auch schon gefunden, doch es schien niemand da zu sein. Vorsichtig klopfte sie an die Tür, aber
als ihr niemand öffnete, ging sie wieder. Sie würde einandermal vorbei schauen, vielleicht war ja dann jemand Zuhause.
Und zu Keala wollte sie ja auch noch gehen, wegen dieser Job-Sache... Im selben Augenblick knurrte ihr Magen!
Sie hatte in den letzten Tagen kaum was gegessen, so sehr hatten sie die Träume und Visionen mit genommen. Aber eine von Mama Hooqua´s berühmten
Gerichten brachten sie bestimmt wieder auf die
Beine. Doch was sollte sie mit Racker und Bandit machen? Sie konnte sie nicht in der Unterkunft oder bei jemand anderem lassen,
die kleinen würde hinter ihr herlaufen. Ein leiser Seufzer kam ihr über die Lippen.
Dann musste sie die Eichhörnchen eben mitnehmen, darauf hoffend das sie keinen Unsinn machten. Darüber nachdenkend wie sie den
Eichhörnchen besseres Benehmen bei bringen sollte, steuerte sie auf die Sumpflilie zu.