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"Ich habe erwartet, dass du ein besseres Gefühl für Pflanzen besitzt. Ich wurde nicht enttäuscht.", kommentierte Ornlu und pickte dne Unkrautsamen hervor, bevor er diesen vor Sennahojs Augen hielt. Ein ganz schwacher Trieb war zu erkennen.
"Dieser Rhythmus, Sennahoj, ist das Leben und das Leben ist Magie. Diese Magie bewegt sich in einem Zyklus. Wie der Mond wohl. Jedenfalls beginnt ein neuer Zyklus mit dem Ende eines alten Zyklus. Jeder in sich ist ein Teil...des alterns oder wachsens. Jedenfalls denke ich, dass du wissen willst was nun der nächste Schritt wäre, hmm? Nun du musst deine Magie in diesen Rhythmus bringen und Magie geben, wenn er stark ist und keine Magie geben, wenn er schwach ist. Du musst diesen Rhythmus erfühlen und erfahren. Es muss absolut gleich sein, wenn du Magie abgibst. Alles andere, kann die Pflanze zerstören oder ihren Wuchs schaden. Dies meinte ich mit Feingefühl. Du musst also für jeden Pflanzensamen - nicht nur die drei, sondern jeden dem du in deinem Leben begegnest - dich auf seine Ebene begeben und wissen wann du gibst und wann du wachsen lässt. Ich kann das nicht so gut erklären mit den Pflanzen. Corax ist da besser. Aber ich denke du verstehst wie ich es meine. Das Unkraut keimte ja jetzt schon auf. Die anderen Samen brauchen länger oder sind spezieller. Manche werdeb auch gar nicht funktionieren, sofern du sie nicht an dne passenden Ort bringst. - Was noch zu erwähnen ist, ist dass dieser Rhytmus anfangs sehr wichtig ist bei einem Samen. Je ausgewachsener die Pflanze, umso mehr wird sie deine Magie wissen selbst zu nutzen - sprich du kannst ihr freien Lauf nahezu lassen. Doch solltest du die Magiemenge und alles eben auch richtig dosieren. Eine Pflanze die überdüngt wird geht ein, nicht wahr? Was denkst du, willst du heute noch mit dem Unkraut es versuchen bis so zum ersten Blatt? ich würde er beaufsichtigen. Die anderen - die sollte man dort pflanzen wo sie hingehören. Das Unkraut ist eher egal.", erklärte Ornlu. Ja, er war nicht so der Pflanzenexperte, doch Sennahoj schien womöglich da ein Selbstläufer zu sein. Er hatte eben diesen Draht zu Pflanzen.
Geändert von Ornlu (18.08.2011 um 22:16 Uhr)
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19.08.2011 00:18
#282
Nachdem der Hauptmann ihr gesagt hatte, dass er die Entscheidung mit dem Schriftgelehrten ihr überlassen würde, verließ sie die
Kommandantur wieder.
Zugegeben, ein bißchen freundlicher hätte sie schon zu ihm sein können, schließlich hatte er sie ja doch relativ einfach mit einem
Taschendiebstahl davon kommen lassen – das hätte auch ganz anders ausgehen können und auch wenn sie es nur
ungern zu gab, Ryu hatte ihr auch das Leben gerettet. Ein leiser Seufzer kam ihr über die Lippen.
Aber nun gut, ändern konnte sie es jetzt auch nicht mehr – also brachte es ihr nichts, wenn sie weiterhin darüber nach grübelte.
Die junge Wächterin schaute sich um und überlegte, was sie nun anstellen konnte. Zum schlafen gehen war es einfach noch zu früh,
und müde war sie ohnehin noch nicht. Ein leichtes Grummeln in der Magengegend verriet ihr, dass es Zeit war zum Essen und so machte sie sich auf den
Weg zur Sumpflilie.
Vor der Tavernentür angekommen, blieb sie stehen. „Ob es wirklich klug war, die Eichhörnchen mit in die Sumpflilie zunehmen...“ fragte sie sich leise,
und dachte amüsiert an den gestrigen Tag, als die beiden kleinen den Fleischhändler überfallen hatten.
„Nein, keine gute Idee....“ kicherte sie. Das letzte was sie wollte, war Hausverbot in der Sumpflilie und
Mama Hooqua, die Wirtin der Taverne war sehr streng bei sowas. Vorsichtig linste sie in die Tasche, wo die
Eichhörnchen noch friedlich schlummerten. Sie musste sich beeilen, wenn sie etwas zu Essen haben wollte.
Schnell rein und wieder raus – soweit der Plan...
Manon betrat die Kneipe, die voller Leute war. Sie hatte keine Zeit ihre Eindrücke zu vertiefen, denn waren Racker und
Bandit erstmal wach, war hier der Teufel los.
Eilig passte sie Mama Hooqua ab und bestellte ein kleines Proviant Paket bei ihr. Die Wirtin verschwand, kam kurz darauf wieder - die Wächterin zahlte und verließ die Taverne wieder.
„Hat doch ganz gut geklappt...“ stellte Manon erleichtert fest und suchte sich ein geeignetes Plätzchen auf dem
Steg, wo sie in aller Ruhe essen konnte. Die Wächterin ließ die Eichhörnchen, die von der Hektik aufgewacht waren, aus der
Tasche raus. Racker und Bandit sprangen wild herum, während Manon genüsslich das Käsebrot verspeiste und den
kleinen immer wieder ein paar Happen abgab.
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"Sei ganz lieb, Süße, ja? Papi geht's nicht so gut...", ächzte er vor sich hin und kauerte sich wieder auf dem Stuhl, auf dem er saß, zusammen. Etwas Merkwürdiges ging in ihm vor seit der seltsamen Nacht, in der Marik zu etwas Größerem geworden war, erst getötet von einer Frau, die sich in einen Panther verwandelt hatte, dann wieder auferstanden als ein gewaltiger Löwe, größer und mächtiger als jede Katze, von der er je gehört hatte. Er glaubte, Suzuran gesehen zu haben, doch war er sich da keinesfalls mehr sicher. Er war sich überhaupt nicht mehr sicher, ob das alles wirklich geschehen war, doch seitdem fühlte sich alles... anders an.
Maris hielt sich Kopf und Bauch, während er ungewollt vor sich hin wimmerte. Diese elenden Schmerzen wollten einfach nicht verschwinden! Es war, als würde er jeden Moment platzen, als sammle sich etwas in ihm an, das einen gewaltigen Druck von innen heraus auf ihn ausübte. Die Anderen in ihm nutzten diese Phasen der Schwäche gnadenlos aus und versuchten, ans Tageslicht zu gelangen. Er drohte, die Kontrolle zu verlieren, allen voran an Belshazzar, dessen Erinnerungen in ihm am stärksten wüteten, weil er Dinge gesehen hatte, die auch Maris' Augen erblickt hatten.
Und als wäre das nicht genug gewesen, hatte Runa begonnen, die ersten zaghaften Gehversuche zu unternehmen, und polterte jetzt lachend und schreiend durch das Gebiet der Sumpfkrautstampfer, die sich zum Glück kollegial zeigten und auf die Kleine mit Acht gaben. Jetzt war sie glücklicherweise gerade ruhig, schickte sich an, sich zum Mittagsschlaf niederzulegen - ganz von allein. Als ob sie fühlen konnte, dass es Papa nicht gut ging.
Die Erinnerungen der Anderen in ihm gaukelten ihm in den letzten Tagen immer wieder die merkwürdigsten Dinge vor, dass es dem Blondschopf manchmal schwer fiel, zu unterscheiden, welche Erinnerungen die seinen und welche die der anderen waren, was Realität und was nur ein Trugbild. Maris hatte Angst, seine eigene Identität zu verlieren, wenn er immer mehr nach den Erfahrungswerten seiner Vorbrüder handelte und nach und nach sein eigenes Leben vergaß. Der Ansturm all der Bilder und Eindrücke wurde von Tag zu Tag schlimmer, je schlimmer auch dieses Gefühl des immer mehr aufkommenden inneren Drucks wurde. Die Stimmen der Anderen schrien schon fast gegen seine Gedanken an, brandeten wie eine alles niederreißende Sturmflut gegen seinen Geist... und eine Stimme kicherte ganz leise im Hintergrund, als wolle sie alle anderen auslachen.
"Sie sind so töricht, trachten allesamt danach, noch einmal zu leben."
"Wer bist du?"
"Ich bin du, wer sonst? Nicht mehr als die Erinnerung in deinem Kopf..."
"Wessen Erinnerung?"
"Was du bei dir trägst, trug ich einst bei mir. Es war meine Bürde, mein Schatz, den zu bewahren ich gelobt hatte. Das Schicksal wollte es, dass der Stein Hamzas in die Hände eines Uneingeweihten überging, doch nun hast du die Chance, es wieder gut zu machen."
"Wer bist du?", wiederholte sich Maris. Die Stimme in seinen Gedanken schwieg eine Weile, dann antwortete sie:
"Ich kann machen, dass sie schweigen."
Die Verlockung war so groß, das Angebot anzunehmen. Die Furcht beherrschte ihn, doch die Einfachheit der Lösung machte ihn misstrauisch.
"Nein."
"Nein? Ist dir klar, was für ein Angebot du ausschlägst? Du wirst noch früh genug begreifen, wie wertvoll ich dir sein kann."
"Lieber kämpfe ich gegen die Stimmen aller an, als nach der Maxime eines Einzelnen zu handeln, und wenn du mir tausende Antworten auf meine Fragen geben könntest! Ich werde mein eigenes Ich nicht aufgeben!"
"Du Narr! Sieh her, was ich zu tun imstande bin!"
Mit einem Schlag, als wäre er aus einem Traum erwacht, konnte Maris klar sehen. Er war vom Stuhl gefallen, lag nun rücklings auf dem Boden und starrte die Decke der kleinen Hütte an. Runa stand neben ihm und zupfte mit besorgtem Blick am Ärmel seiner Nomadenkluft.
"...Pa?"
Das Erstaunlichste jedoch war, dass in seinem Kopf vollkommene Stille herrschte.
"Alles in Ordnung, Süße..."
Zurück blieben nur noch mehr Fragen als zuvor. Wer war dieses seltsame Ich gewesen? Konnte er ihm trauen? Konnte er etwa der vormalige Hüter des Löwensteines gewesen sein, der das Relikt an Shakyor weiter gegeben hatte?
Hamza, der Löwe, der Krieger. Wer war er? War er das, was aus Marik geworden war?
Die Fragen blieben, das Unwohlsein aufgrund dieses inneren Druckes blieb. Doch wenigstens die Schmerzen in seinem Kopf waren nun verschwunden. Fragte sich nur, wie lange und zu welchem Preis.
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Es war schon seltsam in dieser sumpfigen Gegend, doch waren die Menschen denen Namora bis jetzt begegnet war durchaus freundlich zu ihr gewesen und keiner machte Anstalten sie töten zu wollen, was natürlich der beste Aspekt an diesem Ort war. Vor wenigen Stunden war die junge Jägerin aus der Heilkammer entlassen worden, da ihre Füße wieder verheilt waren und nach ein paar Mahlzeiten waren ihre Kräfte auch wieder auf dem Weg der Besserung.
Die Frauen in der Heilkammer hatten sich wirklich sehr gut um sie gekümmert, und das alles ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Soetwas hatte das junge Mädchen noch nicht erlebt und sie bemerkte, dass ihr Vertrauen in die Wald-Menschen, wie sie sie in Ermangelung einer besseren Bezeichnung nannte, mit jeder freundlichen Geste und sei es nur ein Lächeln stieg. Ihre Kleidung war gewaschen und geflickt worden, so dass sie sich in ihrer leichten Lederrüstung wieder ziemlich wohl fühlte. Ihrer kleinen Reisetasche waren etwas trockenes Brot und etwas Käse hinzugefügt worden, welche sie von den Frauen in der Heilkammer bekommen hatte, als sie sich von ihnen verabschiedete. Namora war von ihnen der Weg zu einem Gasthaus beschrieben worden, das "Die Sumpflilie" genannt wurde und scheinbar das einzige, große Gasthaus in der Nähe darstellte. Die junge Jägerin schien allerdings einen anderen Weg aus dem großen Baum genommen zu haben, als sie ihn vor wenigen Tagen betreten hatte, da sie sich plötlich auf einem großen Markt wiedersah. Überall standen Händler und boten ihre Waren an. Ein ziemliches Stimmengewirr drang an Namoras Ohr und sie konnte nicht wirklich unterscheiden welche Stimme zu welcher Person gehörte. Alle Menschen an diesem Ort schienen die lauteste Stimme haben zu wollen. Vorsichtig, jedoch mit unverkennbarer Neugierde ging Namora an den verschiedenen Ständen vorbei um sich die große Auswahl an Waren anzuschauen, welche mal auf großen Wagen und mal in festen, kleinen Hütten untergebracht waren. Von Gewürzen bis zu Waffen war hier wirklich alles zu finden und mehrmals musste sich die Jägerin durch schnelleres Laufen vor einem allzu aufdringlichen Händler retten, der versuchte mit Schmeicheleien ein Verkaufsgespräch zu beginnen. Doch Namora wollte vorerst versuchen ihr weniges Gold, welches sie immernoch mit sich herumführte bei sich zu behalten, denn sie wusste nicht wofür sie es noch gebrauchen konnte.
In der Zeit, die sie in der Heilkammer verbracht hatte war es ihr sehr schwer gefallen sich an ihre weiche Schlafstätte zu gewöhnen, doch Kissen und Decke waren doch zwei sehr angenehme Komponenten, wie sie herausgefunden hatte. Der weiche Untergrund aus Stroh jedoch war nicht wirklich ihr Fall gewesen und sie hoffte, dass in dem Gasthaus, dass sie suchte nicht darauf bestanden wurde, dass sie sich darauf niederlegen musste.
Da die junge Jägerin nur langsam vorran kam, was sie den Menschenmassen auf dem Markt zu verdanken hatte, die immerwieder im Weg standen, dauerte es etwas, bis sie schließlich das Ende des Marktes erreicht hatte und sich vor einem breiten Steg wiederfand, der zu einer weiteren, großen Holzplatform führte auf der ein recht großes und ein kleineres Gebäude zu erkennen war. Es faszinierte Namora, dass alles hier auf hölzernen Kontrukten errichtet wurde, die auf Stelzen im Sumpf aufgestellt waren, doch wollte sie nicht wissen welche Viecher sich darunter tummelte. Dunkel erinnerte sich die junge Frau an Erzählungen über Sumpfhaie und sonstige eklige Biester. Sie hoffte, dass sie nicht so schnell Bekanntschaft mit diesen Tieren schließen musste...
Der breit gebaute Steg, den sie nun betrat war schon um einiges leerer und es war einfacher auf ihm zu laufen, als in der Menschentraube auf dem Markt. Schnell hatte sie die andere Seite erreicht und stand nun vor dem großen gebäude, welches sie von der Marktseite aus schon erblickt hatte. Menschen gingen an einer großen, schweren Holztür ein und aus und als Namora sich der Tür neugierig näherte roch sie gekochtes Fleisch und abgestandenes Bier. Dies musste wohl das Gasthaus sein, von dem die Frauen in der Heilkammer gesprochen hatten. Nach einer kurzen Überlegung betrat sie nun das große Gebäude und wurde erstmal von einer förmlichen Wand aus Rauch erschlagen. Erst dachte sie, dass es irgendwo brennen würde, doch erkannte die Jägerin kurze Zeit später, dass viele Menschen, die an den Tischen verteilt saßen glimmende Stängel in den Händen hielten, die diesen Rauch abzusondern schienen. Namora wusste nicht wirklich um was es sich handelte, doch als sie beobachtete, dass einer der Männer mit solch einem Stengel in sich an die Lippen führte und daran zog, war ihre Neugierde erneut geweckt. Der Fremde blies den Rauch wieder hinaus und schien danach ziemlich entspannt zu sein, wie sie an seinem Gesichsausdruck unschwer erkannte.
Seltsame Sitten hatten die Menschen im Wald.
Es war schwierig einen freien Tisch zu finden, doch in einer Ecke, nahe eines Fensters, welches sich öffnen ließ fand Namora einen kleinen Tisch an dem sie sich nun niederließ. Ihr erster Griff galt dem Fenster und leise quietschend öffnete sie es einen Spalt um kurz danach von einer angenehmen Briese umschmeichelt zu werden (jedenfalls so frisch, wie es in einem Sumpf sein kann).
Na Kindchen, neu hier? An den Geruch und den Rauch gewöhnt man sich schon noch. Kam plötzlich eine rauhe, aber freundliche Stimme aus ihrem Rücken. Erschrocken zuckte Namora zusammen und blickte sich um. Eine ältere Frau stand hinter ihr und grinste. In ihrer Hand hielt sie einen Humpen mit einem schäumenden Getränk, welchen sie nun auf ihrem Tisch abstellte. Ich bin Mama Hooqua, mir gehört die Sumpflilie. Wenn ich etwas für dich tun kann, dann immer raus damit! sagte sie nun und sah die junge Jägerin forschend an. Namora musste erstmal ihre Stimme wiederfinden, bevor sie zögerlich antwortete. Habt ihr zufällig noch einen Schlafplatz hier? Man sagte mir in der Heilkammer, das ich mich hierhin wenden soll.. ihre Stimme klang einwenig zittrig und war irgendwie wieder ungewohnt geworden, da sie die letzten Tage kaum bis garnicht gesprochen hatte.
Sicher Kindchen, für dich finden wir schon noch was, aber der Tag ist ja noch lang! Wie wäre es erstmal mit etwas zu essen? Ich habe grade frische Brackwassersuppe gemacht! antwortete die Wirtin und lächelte freundlich.
Namora musste sich beim Namen der Speise ihren Gesichtsausdruck verkneifen, doch willigte sie schließlich ein, da sie die Wirtin nicht beleidigen wollte. Mama Hooqua nickte schließlich und verschwand durch das Gewirr hinter der Theke. Namora widmete sich wärenddessen gedankenverloren dem gebrachten Getränk zu und nahm einen tiefen schluck. Es schmeckte bitter und ein wenig malzig, doch war es kühl und tat gut. Sie wusste nicht was es war, doch da es ihre Kehle befeuchtete war es ihr willkommen!
Kurze Zeit später erschien auch die Wirtin wieder und stellte eine hölzerne Schüssel auf ihren Tisch mit einem ebenfalls hölzernen Löffel.
Lass es dir schmecken Kindchen. Wenn du heute Abend einen Schlafplatz haben möchtest, dann melde dich einfach bei mir. mit den Worten verschwand die Wirtin wieder und ließ Namora an ihrem Tisch allein.
Die Brackwassersuppe stellte sich als sehr schmackhafter Eintopf heraus, den sich Namora freudig einverleibte, bevor sie einen weiteren Schluck dieses sehr leckeren Getränks nahm. Jedoch wurde ihr ein wenig schwindelig, das lag bestimmt an der Luft!
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Lehrling
Fröhlich schlenderte Narub in Schwarzwasser herum. Curia hatte ihn mit einem Messer und 10 Goldstücken entlohnt, was Narub zwar ein bisschen übertrieben fand für die paar Kräuter die er gesammelt hatte, aber es war ja nicht sein Problem wie viel der Händler ihm gab oder nicht. Eigentlich hatte er den Antrag an einen Auftrag nur aus wollender wieder Gut machung gestellt. Das Messer war das was Curia ihm vor seinem Auftrag gegeben hatte. Es war ein einfaches Messer: Mit Griff, der aus Holz und etwas mit Leder umbunden war, ungefähr 21cm lang und mit einer breiten, beidseitig schneidenden Klinge.
Es war natürlich keine richtige Waffe zum kämpfen sonder eher etwas zum schnitzen, oder halt zum schneiden von Kräutern wie Narub es getan hatte.
Von dem Gold hatte er ein bisschen was für etwas zu Essen ausgegeben, hatte aber den Großteil noch.
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Sennahoj hockte in einer Ecke des Gartens, dort wo der Stamm lag, der für Pilze einen Wachstumsraum schaffen sollte. Er wollte Ornlu's Aufgabe nachgehen, der ebenfalls anwesend war und am Stamm lehnte. Der Rothaarige legte den Löwenzahnkeim auf den Boden. Hier störte ein Unkraut nicht, da dieses Gebiet auch eher wild sein sollte.
Senna war gespannt und hatte großes Interesse an der Aufgabe. Aber auch hatte er die für ihn normalen Zweifel in sich. Aber man musste es versuchen, um zu sagen ob man es konnte oder nicht.
Er machte sich bereit und verband sich mit der Pflanze. Er musste sich mit ihr "vertraut" machen. Langsam erspürte er das Leben und den Rhytmus. Dann begann er ihr Magie zur Verfügung zu stellen. Er richtete sich nach ihr und bald waren es wie wellenartige Schübe.
Schon nach einigen Momenten fühlte er Veränderung. Nicht nur im Signal, sondern auch am Keim selbst. Die kleine Wurzel, die schon hervorgetreten war, begann sich langsam zu winden und zum Boden zu streben.
Senna wollte nichts erzwingen, er spürte das "Schlagen" des Lebens und passte sich daran an. Ob es daran lag, das er so langsam das Gefühl bekam in der Pflanze zu sein, wusste er nicht. Es war so als schäle sich ein Bild aus dem Lebenspunkt. Geistig sah der Pflanzenkundige, wie das Gewächs an Größe zunahm. Sah man es noch nicht am Samen, so fühlte er es.
Die kleine Wurzel bohrte sich in den lockeren Boden und bald brach auch die Hülse des Keims auf. Ein kleiner Stängel war zu sehen, der am Ende noch ein paar feine Wurzeln bildete.
Das Wachstum war langsam, aber im Gegensatz zum Normalen schon ein Unterschied. Eine Freude legte sich auf Senna. Ob er sich freute oder der Löwenzahn konnte er gar nicht so genau sagen, so verbunden hatte sie die Magie.
Als er die Augen schloss hätte er nichts sehen dürfen, aber der Umriss der Pflanze war da, wenn auch etwas nebelig. Er sah sogar die Wurzeln, die sich in die Dunkelheit fortsetzten. Als er die Augen öffnete sah sie genaus so aus, wie er sie erspürt hatte. oben bildete sich ein kleines Keimblatt, rund wie es bei allen Pflanzen am Anfang war.
Senna beendete die Verbindung und entspannte sich. Er hatte gerade einen Samen innerhalb von Momenten zu einem Sprössling gemacht.
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"Gute Sache.", kommentierte Ornlu den ersten Versuch. Es hatte hingehauen - bis hierhin.
Ornlu begutachtete das magisch erwirkte Objekt und sah soweit keine wirklichen Makel. Ok es war ja auch Unkraut und Unkraut war mit etwas Feingefühl und Magietalent, so einfach wie einem Molerat auf dne fetten Hintern zu klatschen und nicht erwischt zu werden. Eine Mutprobe unter Jünglingen.
"Aber das war auch Unkraut. Ich möchte, das du heute noch die beiden anderen pflanzt. Für sie musst du natürlich den Standort besser wählen. Aber das wirst du wissen. Den Ahornsamen würde ich eher in Richtung Orkwald pflanzen. Der Weizensamen indes so am Wegesrand gen Orkwald. Eben wo es nicht so feucht ist. Sie sind größere Hürden. Vor allem der Ahorn wird nicht einfach, aber zur Not helfe ich dir. Ich würde sagen wir gehen los. Fragen beantworte ich dir dann morgen oder so. Deine Konzentration gilt nun deiner Aufgabe. Nichts mehr. Du brauchts die Erfahrung und auch mal die Erfahrung magisch an deine Grenze zu gehen. Gehen wirs an.", meinte der Druide, bevor sie losgingen.
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"Scheiße! Schon wieder Schlamm in den Stiefeln!" fluchte der straßenköterblonde Wächtersmann und gleichzeitig Schüler des größten Kriegers und Drachentöters in der westlichen Hemisphäre und watete dabei durch den Sumpf abseits der Stege. Eigentlich sollte diese neue Anwärterin oder Angeworbene, was auch immer, schon längst aufgetaucht sein und was war? Pustekuchen! Der Hauptmann war wohl mal wieder im Stress mit seinen Weibergeschichten... Thyrvas wäre ein viel besser Kerl gewesen für den Hauptmannsposten! Dennoch schaffte es sein Vorgesetzter immer wieder, ihn auszuargumentieren oder einfach zu verprügeln wenn er ihm krumm kam. Das war schon seitjeher... Verdammtes Meister-Schülerverhältnis. Trotz der langen Zeit, welche er nun schon von Ryu, Vareesa und dem alten Speermeister Sildens ausgebildet worden war, zog er noch immer den Kürzeren gegen den Meister. Den anderen Wächtern jedoch war er schon ein wenig überlegen, was er auch gerne den Damen zeigte. Oooh, er liebte Blondinen! Hoffentlich war seine neue Kollegin eine Blondine! Blondinen waren ja so lecker! Vor allem Blondinen mit Brüsten in so wenig Kleidung wie möglich!
Der ehemalige Bauer erinnerte sich an den Hof auf dem er einst gearbeitet hatte. Da gab es diese üppige Bauernmaid namens Uschi! Verdammt, Uschi konnte einem schicke Frisuren verpassen! Und verdammt, Uschi hatte dicke... Werkzeuge! Hohoho! Irgendwann begab er sich dann auch wieder auf die Stege und lauschte bei jedem Schritt dem Schmatzen, welches erklang, wenn sich der Matsch in seinen Stiefeln zwischen Fuß und Sohle herumquetschte verflüchtigte. "So eine Scheiße! Das ist das letzte mal, dass ich um die Uhrzeit die Schicht von Vladislav übernehme! Der Penner... Der schuldet mir drei Schinkenrationen! So wahr ich Thyrvas, der Blutfliegenmarodeur bin! Der einzige! Der... Was ist das denn? Hallooooo!" als er am Wächterhaus ankam stand vorne eine hübsche, recht zerrupft gekleidete Blondine stand dort und wirkte etwas verloren. Mit seinem charmant-schmierigen Grinsen aufgesetzt leckte er sich über die Handflächen und "gelte" sich mit einer Mischung aus Speichel, Schweiß und Sumpfdreck die ungebändigte Mähne nach hinten. Sie sollte schließlich sofort hin und weg von ihm sein!
"Bewahre! Du bist sicher Manon! Du MUSST Manon sein! Nur hübsche, blonde Frauen arbeiten mit Thyrvas dem fähigsten Wächter und mächtigem Sumpfhaijäger! Du bist doch Manon... Oder?" lässig lehnte er an seinen Speer und zwinkerte ihr zu, dabei unweigerlich lächelnd...
~Ryu~
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Dieses bittere Getränk schmeckte Namora ungemein gut und sie hatte auch schon den zweiten Humpen geleert. Auch ihre Einkopfschüssel war inzwischen leer und sie hatte sie wohlgenährt von sich geschoben. Alles erschien Namora inwzwischen viel Einfacher, sei es nun der Geruch in dem Gasthaus oder das laute Stimmengewirr. Alles dies konnte sie inzwischen viel einfacher ertragen und sie selbst wusste nicht so genau, warum sie die ganze Zeit grinsen musste. Langsam bewegte sie ihre Hand vor ihre Augen und ließ sie hin und her schwanken, was ein leises Huiii über ihre Lippen kommen ließ und sie fand ihre Finger unheimlich lustig. So hatte sie sich schon lange nichtmehr gefühlt und die junge Jägerin fragte sich ob das am Einkopf lag, denn meistens war sie eine recht ernsthafte Person, die vom bisherigen Leben gezeichnet alles ziemlich skeptisch betrachtete.
Hinter ihr hörte sie dann plötzlich wieder die leicht rauchige Stimme der Wirtin und Namora drehte sich grinsend um. Na Kindchen, hat es dir geschmeckt? Möchtest du noch ein Bier? die Augen der Jägerin weiteten sich, als sie erfuhr was sie da die ganze Zeit trank.
Dassis Bieeeer? Ischhätt nisch gdaacht, dassss es soo gut schmeckt! lallte sie der Wirtin entgegen, die sie skeptisch betrachtete.
Du hast noch nie Bier getrunken? Du verträgst ja garnichts Süße, ich glaube, wir sollten das mit dem Bier erstmal wieder lassen.. das ist nicht für jede Person gut! sagte sie Namora und schüttelte den Kopf, als die junge Jägerin ihren besten Hundeblick, den sie im Petto hatte aufsetzte. Wieso durfte sie nun plötzlich kein leckeres Bier mehr haben? Das war ungerecht!
Als sie sich schließlich erhob, bemerkte sie, dass der ganze Boden zu schwanken schien und so hielt sie sich erstmal an der Stuhllehne fest, bevor Namora das Gleichgewicht einigermaßen wiedergefunden hatte.
Frische Luft versuchte die junge Jägerin so deutlich wie möglich von sich zugeben und schwankte in Richtung der Gasthaustür. Draußen empfing sie eine kühle Briese, die ihren Verstand ein wenig aufklärte, doch die Motorik war trotzdem nichtmehr die gleiche. Immernoch schwankend ging Namora an den Rand eines der Stege und setzte sich dort hin. Ihre Füße ließ sie baumeln und betrachtete das Geschehen auf der anderen Seite des Stegs, wo der Markplatz immernoch sehr gut bevölkert war. Ein paar einzelne Menschen mit Fackeln in der Hand liefen über die Stehe und entzündeten die Lichtquellen, was aussah, als würde alles langsam zum Leben erwachen. Unzählige Fackeln waren quer durch das sumpfige Gebiet zu sehen, die wie tausende kleine Feen aussahen, die herumschwirrten. Namora fasste sich an den Kopf, der langsam anfing zu brummen. Vielleicht war es doch ganz gut, dass die Wirtin ihr weiteres Bier verwehrt hatte, sonst wäre sie warscheinlich noch irgendwann in den Sumpf gefallen, was sicherlich nicht der bequemste Schlafplatz gewesen wäre.
Langsam schweifte ihr Blick wieder zu dem großen Baum, der auch langsam an allen möglichen Stellen erleuchtet wurde. Es war immernoch ein sehr imposanter Anblick, der sie sogar vor ihren aufkommenden Kopfschmerzen ablenkte. Vielleicht war dies ja der richtige Platz für sie? Vielleicht sollte sie sich hier eine Heimat schaffen? Neugierig betrachtete sie weiter das Treiben um sie herum, wärend sie weiter ihren Gedanken nachging.
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19.08.2011 22:30
#290
Der Tag hatte heute mal wieder großartig begonnen, erst hatte sie die halbe Nacht nicht geschlafen,
weil sie wieder ihre seltsamen Träume vom Wald und vom Sumpf hatte und am Mittag erzählte ihr der
Hauptmann mehr oder weniger im vorbeilaufen, dass sie nun doch die Spätschicht übernehmen musste,
weil ein gewisser Vladislav ausgefallen war.
Warum sollte sie sich denn in den Wächterplan eintragen, wenn der Hauptmann schlussendlich
eh machte, was er wollte? Insgeheim vermutete sie ja, dass Ryu sie damit bestrafen wollte...
Sie seufzte leise.
Wie verabredet stand die junge Wächterin vor dem Wachhaus und wartete darauf, dass ein gewisser
Thyrvas auftauchte. Er sollte sie ein wenig ins Wächtersein einführen...
Doch, wo steckte der Kerl bloß?
Racker und Bandit, die gerade wach wurden, kletterten an ihrem Arm hoch und versteckten sich zwischen ihren Haaren.
War sie hier überhaupt richtig...? Verunsichert schaute sie sich nach allen Seiten um,
als sie plötzlich jemand ansprach.
Erschrocken fuhr Manon herum und sah einen straßenköterblonden Mann vor sich, der sogleich
begann sie voll zu quatschen.
"Meine Güte, der redete ja wie ein Wasserfall..." schoss es der jungen Wächterin durch den Kopf
und sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut los zu lachen.
Bewahre?... Das hatte sie schonmal gehört, schien wohl sowas wie ein Gruss zu sein.
"Bewahre! Du bist dann wohl Thyrvas, richtig?" gab sie freundlich lächelnd zurück und musterte
ihn kurz.
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"Wo willst du hin?", fragte eine Wache am großen Baum missgelaunt.
"Rauf. Warum sollte ich sonst diesen Weg wählen?", gab die Grünhaarige schnippisch zurück.
"Nicht jede Dahergelaufene darf diesen Ort betreten. Hast du die Befugnis dazu?", mischte sich der andere Wächter ein.
"Selbstverständlich. Ich bin ebenso eine Wächterin wie ihr."
Die beiden Männer musterten sie argwöhnisch und warfen sich eindeutige Blicke zu.
"Siehst eher nach einer Magd aus der Schenke aus.", protzte der eine.
Myra schaute ihn mit einer Mischung aus Langeweile und Gleichgültigkeit an. Früher hätte sie einen riesigen Aufstand gemacht, aber mittlerweise wusste sie, dass solche Kerle wie er, es nicht wert waren.
"Wenn du mit deinen lahmen Sprüchen fertig bist, würde ich gern nach oben gehen. Ryu wartet sicherlich schon auf mich. Ihn kannst du übringens auch fragen, wenn du dir unsicher bist, ob ich zu den Wächtern gehöre oder nicht.", sagte sie und lächelte am Ende süffisant.
Ohne auf ein weiteres Wort oder Zeichen zu warten, trat sie zwischen den beiden Männern hindurch und begann den beschwerlichen Aufstieg nach oben. Dieser Baum war für ihre Verhältnisse einfach zu groß. Ab und an lief sie durch den falschen Gang und musste erst nach dem Weg fragen, ehe sie wieder auf den Weg nach oben fand. Auch wenn dieser Baum heilig war, wäre ein weniger ausgeklügeltes Wegsystem sicherlich hilfreich gewesen.
Oben angekommen konnte die junge Schneiderin schon den Hauptmann sehen, wie er im Licht des schwachen Fackellichts seine Übungen machte. Wie sooft konnte er es nicht lassen dies mit einer gewissen Selbstgefälligkeit zu machen, schließlich sollte jeder sehen, was er konnte.
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"Haha! Ich wusste es! Du BIST Manon! Ich sage ja: Nur die hübschen Frauen patroulieren mit Thyrvas, dem Schlächter des großen Käserades von Trelis!" heldenhaft posierte er, die Hände an die Hüften gestemmt und seine Muskeln ein wenig angespannt. Ja, sowas beeindruckte Frauen immer! Vor allem die hübschen Blonden mit den großen... Augäpfeln! Und nach dem Dienst würde er sich mit ihr in der Taverne heillos besaufen! So wie man das auf dem Hof so tat, wenn man eine Frau grandios fand! Haha! Und danach... Nun... Das Ergebnis wäre auf jedenfall Profit! Was dazwischen passierte... Nun... Erbrachte eben den Profit!
"Aber um deine Frage zu beantworten: Ja, ich bin DER Thyrvas. Du glaubst mir nicht? Ha! Das tun die wenigsten! Denken sich immer, ich wäre kleiner, aber dem ist nicht so! Ich bin es! In Natura!" seit Thyrvas in Schwarzwasser und ständig umgeben von Sumpfkraut war, war er nicht immer er selbst. Von einem jähzornigen, ambitionierten jungen Mann war er zu einem etwas wirren, sich selbstüberschätzendem Kerl geworden. So war das eben, wenn man ständig irgendwelches gestrecktes Zeug rauchte und Halluzinationen von Monstern die man erschlug, hatte. Aber eigentlich war er ganz nett.
"Nun, Manon... Hey, das reimt sich! Hach, ich bin ja so ein Prolet! (Poet gemeint) Dann lass mich dich mal in die Welt der Wächterschaft einführen! Fangen wir aber mit dem Wichtigsten an! Das Wichtigste, wirklich ALLER wichtigste als Wächter ist: Tu deinen Job und tu ihn gut! Aber noch viiiiel, viel wichtiger: Sieh dabei aus, als wüsstest du immer was du tust und wirke beeindruckend! Wir sind schließlich die Ordnung in Schwarzwasser... Naja... Wenn man das Dreckloch so bezeichnen kann!" schnell klatschte er sich ins Gesicht! Gesichtspalme hatte Ryu das immer genannt, wenn Thyrvas einen Fehler beim Training gemacht hatte.
"Ganz vergessen: Wenn du Fragen hast, frag! Und bevor du fragst: Ja, ich habe den Kampf mit einem monströsen Fisch gewonnen! War verdammt glitschig sag ich dir!" So konnte man es natürlich auch darstellen, einen Goldfisch elendig zu Tode zu quälen...
~Ryu~
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Den heutigen Abend hatte Ryu nach langer Zeit endlich mal wieder mit dem Training verbracht. Und er konnte es immernoch! Zum Glück! Schließlich war es meißt Arbeit, ein gerostetes Schwert wieder kampftauglich zu machen! Und so war es auch für einen geübten Kämpfer. Man sollte sich niemals aus der Übung bringen lassen und an sich selbst arbeiten. Glücklicherweise tat das regelmäßige Training mit den Wächtern ihr übliches dazu, doch hielt er mehr davon, für sich alleine zu üben. So konnte man in Ruhe über eventuelle Technikverfeinerungen und sich selbst nachdenken. Gerade zu letzterem hatte der Templer seit seiner Ankunft absolut keine Zeit gehabt. Und gerade jetzt, wo er die Tafel von Tassadar hatte wäre es am nötigsten gewesen, sich darum zu kümmern. Während er seine Klinge durch den Schein der blauen Erzfackeln gleiten ließ und völlig vertieft in die Bewegungen war, welche er über die Jahre verinnerlicht hatte, ging ihm dabei wieder das Treffen im Tempel durch den Sinn. Es waren noch so viele Fragen offen, für welche er Antworten wollte. Einen Moment lang hielt er inne und ging dann zum Rande des Baumes hin, wo er seinen Blick über den Horizont schweifen ließ. Auch jetzt hatte er bemerkt, dass die ihm wohl am nahe stehendste Person in seiner Nähe war. Genauer gesagt stand sie auch physisch neben ihm. Wo sein Blick nahezu offensichtlich verriet, dass er nachdachte formten seine Lippen trotzdem ein Lächeln.
"Das Weißaugengebirge sieht bei Nacht so friedlich aus... Fast schon magisch, findest du nicht?"
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19.08.2011 23:26
#294
"Wenn du gegen diesen monströsen Fisch nicht gewonnen hättest, würdest du wohl kaum
hier rum stehen, oder?" grinste sie frech, wobei sie das Wort monströs extra stark betonte.
Kichernd schüttelte sie den Kopf. "Na, das konnte ja noch amüsant werden..." dachte sie grinsend und
ging neben ihm her. Auch die Eichhörnchen kamen unter ihren Haaren hervor und beobachteten den
Fremden neugierig.
"Also gut..." Manon blieb stehen und wandte sich Thyrvas zu. "Erzähl doch mal, was genau
ist meine Aufgabe...?"
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"Wahrscheinlich ist es sogar magisch.", sagte Myra ruhig, "In meiner leider kurzen Zeit als Gurunovizin war mit klar geworden, dass fast alles magisch ist."
Sie zuckte mit den Schultern, um so ihren Gedanken an die Vergangenheit wieder zu beenden. Die Schneiderin wollte weder bei Ryu noch bei ihr alte Wunden wieder aufreißen.
"Ich brauche unbedingt eine Einweisung in das Wächter da sein.", sagte sie scheinbar beiläufig, "Die anderen Wächter scheinen mich nicht als eine der ihren anzusehen. Ich bin zwar neu, aber etwas freundlich könnten sie schon sein. Außerdem wäre ein Schwertkampftraining gar nicht verkehrt. Ich hatte schon lang keine Nahkampfwaffe mehr in der Hand und als Wächterin muss ich mich ja zu verteidigen wissen."
Langsam schlenderte sie am Rand der Baumkrone umher und schaute nach unten ins Dunkel. Ryu schien noch auf das Gebirge fixiert zu sein, sodass es an Myra war ihm aus seinen Gedanken zu reißen, damit er sich mit ihr beschäftigen konnte.
"Also wie siehts aus?", sagte sie laut, als sie wieder direkt neben ihm stand.
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Gwynnbleidd nahm eine Fackel und ging hinaus auf die Wiese auf die er immer ging. Die Fackel rammte er in den Boden und setzte sich erstmal auf einen großen, flachen Stein. Er holte seine Panflöte hervor und fing an zu spielen. Was herauskam war eine traurige Melodie. Es dauerte nur ein paar Minuten bis Carroc ankam. Der Rabe setzte sich auf einen langen Ast und drehte den Kopf zur Seite, als würde er nun bereit sein zuzusehen. Gwynnbleidd holte seine neue Waffe hervor und drehte sie das erste mal durch die Luft. Der Sax war leichter als sein "Schwert" und leichter zu halten. Gwynnbleidd ging zu dem alten Baum an dem er vor ein paar Tagen schon kurz trainiert hatte und wiederholte die Übungen sorffältig. Er hob den Sax und schlug in das Loch, mal traf er, mal nicht. Zuerst versuchte er sich daran leicht und langsam zuzuschlagen. Als das einigermaßen gut klappte, versuchte er schnell und stark zu schlagen und dabei trotzdem so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Oft blieb die Klinge im Holz und der junge Mann brauchte viel Gedult um sie wieder raus zu ziehen. Aber mit jedem Schlag steigerte sich sein Können. Gwynnbleidd hackte lange auf dem Baum herum, und merkte nicht wie dunkel wurde. Völlig verschwitzt machte Gwynnbleidd eine Pause. Wieder saß er auf dem flachem Stein und dachte nach. Carroc saß auf seiner Schulter und starrte in das Feuer der Fackel. Gwynnbleidd dachte in dieser Zeit darüber nach was wohl mit seiner Familie geschehen war nachdem er weggegangen war. Er und Narub hatten viel geredet, aber nicht über ihre Eltern...ein lautes Geräusch weckte den Jäger. Es war Carroc der davonflog und karrte. Gwynnbleidd stand auf und sah auf die Fackel. Sie war fast erloschen. Wahrscheinlich hatte er recht lange geschlafen. Müde wie er war entschied sich er sich dafür in die Sumpflilie zurück zu kehren ehe er sich die Hand abhacken würde...
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Eine kluge, hübsche, blonde Frau! Jawoll ja! Das war sie! Sie würde sich nach ein paar weiteren Geschichten ganz bestimmt unsterblich in ihn verlieben! So taten das die blonden Frauen mit den großen... Freudenträgern bei so großen Helden wie Thyrvas, dem feurigen Tode eines jeden Latrinengeistes! Ganz bestimmt! Er würde Manon schon zu einer waschechten Wächterin machen! Und wenn sie sich gut anstellte vielleicht auch zu seiner Frau! Aber nur wenn sie mit anderen Frauen einverstanden war! Große Helden brauchten schließlich viele Frauen! SEHR viele Frauen! BLONDE Frauen! Aber nur, wenn sie Zitronen mochte! Thyrvas liebte Zitronen von den fernen Feldern Feshyrs! Das erste mal hatte er so eine auf dem Marktplatz von Vengard probiert! Mit gehörig viel Zucker gab es nichts Aufmunternderes! Vor allem, wenn man die Schalen in seinen Sumpfkrautstängel wickelte! Wichtig wie er war, schlenderte er also neben Manon her und begann zu erklären, was ihre Aufgabe bei der Patroulie war.
"Nun, schöne, blonde Manon... Deine Aufgabe beim Patrouliendienst ist es, durch Schwarzwasser zu patroulieren und dafür zu sorgen, dass hier niemand zu stark aus der Reihe tanzt. Das heißt: Diebe schnappen... Flitzer schnappen... Leute in schwarzer Kleidung mit Maske im Gesicht und zwei Schwertern auf dem Rücken schnappen... Hippies verjagen... Leute verjagen, die mit Holzschildern das Ende der Welt verkünden wollen... Leute verprügeln, die dich versuchen mit dem Schild zu verprügeln... Radikale Kirchenanhänger im Auge behalten... Die Damen beeindrucken..." die Liste führte sich noch eine Weile so weiter und führte noch weitere Dinge, wie den Schuhdämonen "Tschalando", Freimaurer, Leute, welche mit Fekalien warfen, Fekalien, welche mit Leuten warfen und noch einige andere, obstruse Dinge fort. Der Kern dabei, so erklärte Thyrvas, war eben einfach, Ordnung in einem recht chaotischen Ort zu halten, sofern das möglich war. Und dann waren da ja noch die "Blut für den Blutgott!"-Anhänger...
"Was, wenn sich zwei prügeln?" kam es von der, scheinbar recht enthusiastischen Blondine zurück. Hach, Thyrvas liebte enthusiastische Frauen! Vor allem, wenn sie blondes Haar hatten! Dennoch war die Frage etwas seltsam. "Was sollte dann schon sein? Wenn es sich lohnt, wettet man darum, wer gewinnt! Nur sobald Waffen ins Spiel kommen, welche nicht aus langen Broten oder stinkigen Fischen bestehen, greifen wir ein! Soll uns hier ja keiner verrecken! Schließlich sind Moorleichen nicht wirklich gut zu begraben und manche sagen, die stehen wieder auf! Also greifen wir ein, sobald das zu bunt wird!" die beiden waren mittlerweile am Eingang zum großen Baum vorbeigelaufen und in Richtung der Bognerei von Lockenkopf und Grünhaar gekommen. "Bei denen solltest du aufpassen! Sind Furien und die eine hat grüne Strähnen in ihren blonden Haaren! Was für eine Verunstaltung schöner Frauen!" weiter ging der Weg über die Stege, während Thyrvas ihr noch so einige abstruse, aber auch die ernsten Dinge des Wächterdaseins erklärte. "Wir sind die örtliche Sicherheit. Wir müssen auf unsere Leute achten. Sie uns als eine Art Bürgermiliz. Wir patroulieren schließlich nicht nur und stehen auch nicht immer Wache. Ich zum Beispiel jage, wenn ich nicht gerade im Dienst bin. Natürlich nur große Monster, welche nur ein wahrer Held erlegen kann, versteht sich! Und... Was machst du so, wenn du nicht gerade dem Wächtertum nachgehst? Hab ich dir eigentlich schon die Geschichte von der gigantonomischen Schildkröte am Strand erzählt?"
~Ryu~
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Der Templer schüttelte kurz den Kopf, sowie sie ihn aus den Gedanken herausgerissen hatte. Sie wollte trainieren? Naja, wieso nicht? Schließlich sollte die Gefährtin eines Schwertmeisters auch mit einem Schwert umgehen können. Ein Schwert war schnell aus der Waffenkammer organisiert... Eines der wenigen übrigen, leider. Es war zwar kein Meisterstück, doch es würde für das Training reichen. Ryu selbst hatte ja auch nur eines der Wächterschwerter, da seines, wie sein restlicher "Standard"-Besitz irgendwo in Jharkendar verschollen war. Gerade um sein Schwert, den Mantel und seine Umhängetasche trauerte er am meißten. Beizeiten würde er alles wohl neu herstellen lassen müssen. Sofern die Gerber in Schwarzwasser endlich mal einen ordentlichen Ruf bekommen würden. Schließlich war eine Sumpfhaihauthandtasche nicht gerade das, was ein Krieger tragen wollte. Vor allem nicht, wenn sich darin einer dieser rattenartigen Köter versteckte... In Thorniara schien das ja gerade Mode zu sein, wie manche Händler berichteten. Die überaus prominente Clarris Kilton hatte damit angefangen und ihre Ratte "Stinkerquell" getauft. Ein wahrhaft würdiger Name für solche Viecher... Aber zurück zum Training! Beide zogen ihre Schwerter und begaben sich in Ausgangsposition.
Der Templer wartete in aller Seelenruhe, doch Myra tat es ihm gleich. Sie schien ihre Heißblütigkeit wohl mittlerweile im Zaume halten zu können - sehr intressant! Und auch der Moment, in dem er beschloss auf sie los zu stürmen. Das laute Klirren von Klingen durchbrach dabei die Stille der Nacht, welche durchzogen war von den sonst so natürlichen Geräuschen wie Sumpfhaien, oder anderen Bewohnern der Sümpfe. Während beide die Klingen kreuzten grinste man sich gegenseitig nur neckig an. Myra wollte Ryu provozieren und Ryu Myra. Es war etwa dasselbe, wie wenn ein Pärchen sich gegenseitig provozierte, nur um sich eine Weile später eng umschlungen in den Armen zu halten. Nur eben auf dem Level zweier ehrgeiziger Menschen, welche der damaligen Sumpfbruderschaft angehört hatten... Und auch noch angehörten? Schließlich waren sie einige der letzten dieser einst so stolzen Fraktion.
Der Templer ließ nach und seine Gefährtin an seinen Füßen vorbeistolpern. Doch, womit er nicht gerechnet hatte, war der Rückhandschlag, welcher von ihr kam, jedoch im letzten Moment pariert wurde. "Also... Hui, nich schlecht! was... Hoppla, daneben! ... Willst du... Naja, fast... Wissen?"
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Als der Kampf begann, merkte Myra sofort, dass das Schwert zum Glück mehr Rost angesetzt hatte als sie. Ihre Fähigkeiten waren vielleicht nicht auf höchster Blüte, aber mit dem einen oder anderen Trick würde sie Ryu schon aus der Reserve locken können.
Der Hauptmann hatte ihren ersten Versuch parierte und drehte sich um, wobei er genügend Schwung holte, um die Schneiderin mit einem Streich zu Boden zu schicken. Sie wusste, dass direktes Parieren an dieser Stelle keinen Sinn hatte, da ihr die Kraft fehlte. So ging die Grünhaarige einen Schritt zurück und ließ die Waffe an ihrer eigenen mit voller Kraft gen Boden gleiten. Auch wenn dies eine harmlosere Art war den Gegner davon abzuhalten ihr Schaden zuzufügen, so spürte sie dennoch ein Teil der Wucht in ihrem Arm vibrieren.
Während sie Ryus Schwert zu Boden drückte, sagte sie zu ihm: "Mich interessiert vor allem, was genau ich beschützen soll." Noch bevor sie zu Ende reden konnte, riss ihr Kontrahent das Schwert wieder nach oben und warf sie so ein paar Schritte zurück. Myra suchte nach einem festen Stand, wurde aber im gleichen Augenblick erneut von Ryu attackiert. Deswegen ließ sie sich einfach zur Seite fallen und stieß dem Angreifer mit dem Schwertknauf in die Kniekehle, um sich so Zeit zum Aufstehen zu verschaffen. "Ich spüre, dass dieser Baum etwas Besonderes und Mächtiges ist, doch ist mir dessen Bedeutung noch nicht ganz klar geworden. Außerdem wird es doch..." Der Hauptmann ließ sich nicht lang aufhalten. Überrascht musste die Grünäugige den Schlag parieren und sprach durch die gekreuzten Schwerter weiter "...Es wird doch irgendwelche Regeln, Geheimnisse oder sonstiges geben, die ich beachten muss."
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Sie war wirklich gut geworden! Was so eine Veränderung mit einem alles anrichten konnte war doch faszinierend! Ryu ließ ab und setzte mit einem Schlag über seine rechte Schulter hinab nach, welcher mit hochgerissener Klinge Myra's geblockt wurde. Der Templer indessen trat einen Schritt an sie heran, blickte ihr in einer ewig währenden Sekunde tief in die Augen und drückte dann den Knauf ihres Schwertes zur Seite, was die gesamte Schneiderin mitdrehte, wollte sie sich nicht den Arm auskugeln. "Natürlich ist der Baum ein Heilig... Uff!" aus der Drehung heraus stach sie nach ihm, doch Ryu ließ sich nach hinten umfallen und rollte sich noch in der selben Bewegung nach hinten ab. "Heiligtum, aber wir müssen nicht nur ihn, sondern..." kaum auf dem einen Knie angekommen, näherte sich auch schon seine Herzensdame mit rasantem Tempo und einem angepeilten Schlag von unten nach oben. Der Wyvernkrieger hielt reflexartig mit seiner Klinge gegen, lehnte sich nach hinten und beförderte Myra mit dem Druck seines Fußes hinter sich durch die Luft, ehe er aufsprang und nach ihr sah. Sie war auf ihrem wohlgeformten Hintern gelandet, stand aber schon wieder, bevor er auch nur das Anzeichen einer Sorge um sie entwickeln konnte. Diese kurze Pause nutzte er, um seine Ausführung weiter zu erklären.
"Wir schützen ebenso die Leute von Schwarzwasser, aber allen voran eben das Waldvolk! Und... Hussa!" die Schneiderin war auf ihn zugerannt, hatte sich kurz vorher abgelegt und mit einem Trick, welchen sie sich augenscheinlich bei ihm abgeschaut hatte, versucht zwischen seinen Beinen hindurch zu rutschen und einen Hieb in seine Weichteile zu setzen. Dies allerdings lief eher schief, als er einfach einen Schritt zur Seite machte. Blöd nur, dass sie dabei mit der flachen Klingenseite an seinem Schienbein hängenblieb. Ein kurzer, dumper Schmerz zuckte dabei durch sein Bein, aber das war wohl nicht viel schlimmer, als ein blauer Fleck. Sich erneut gegenüberstehend grinste der Templer kurz und sprach dann weiter. "Wenn das Waldvolk nicht mehr ist, ist die Natur und alles, was sie beherbergt jenen ausgeliefert, die ihre Geschenke nicht zu schätzen wissen... Es wäre ein gigantisches Chaos und..." erneut kam es zu einer Kreuzsituation bei der man sich angrinste, als fiele man gleich übereinander her. So war das mit den Tiergeistern die in einem schlummerten. "Und die Natur würde sich wiederholen, was ihr gehört... Ungeachtet der Menschen... Nur wegen dem Baum... Da wirst du mal mit den Druiden reden müssen..."
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