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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist offline
    Schweigend saß Thorwyn neben Leyla und Aniron auf der Bank und hörte nach der Begrüßung erst einmal einfach nur zu, dabei eine ernste Miene aufsetzend, die zwar verriet, dass er durchaus bei der Sache war, aber ansonsten eigentlich nicht viel preisgab. Ein Teil dessen, was die Wehmutter erzählte, war ihm natürlich schon bekannt, aber er war sich nicht sicher, ob er nicht womöglich auch über den Rest ganz oder teilweise Bescheid wissen sollte; mehr oder weniger unbeeindruckt auszusehen und keine große Überraschung zu zeigen, war daher sicher nicht verkehrt, auch wenn das vielleicht ein wenig albern war.
    Wann hat sie denn geblutet?, fragte der Jäger sich dann und versuchte, sich an irgendwelche konkreten Anhaltspunkte zu erinnern, aber genauer wusste da wohl nur Leyla selbst Bescheid; Dagegen war er sich recht sicher, was ein paar der anderen Anzeichen anging. „Heißhunger und Müdigkeit … klingt so, als wäre bloß ich schwanger“, sagte er in die Stille hinein mit einem Lächeln, ließ den Blick dabei kurz über Aniron und Leyla schweifen und das Lächeln dann verschwinden, um wieder mit ernsterem Gesichtsausdruck in die dunkle und glücklicherweise beinahe menschenleere Halle des Tempels zu schauen.
    Schließlich war er meist derjenige, der immer am längsten schlief, wenn die Geliebte schon längst aufgewacht war, und eine Mahlzeit war sowieso zu beinahe jeder Tageszeit eine gute Idee. Bis hierher hatte es also nicht den Anschein, dass eine ungewollte Überraschung auf sie wartete, vielleicht hatten sie ja Glück, oder … es gab irgendeinen anderen Grund. „Hm, ähm“, setzte Thorwyn einer Eingebung folgend unschlüssig an und rieb sich nachdenklich das Kinn, den Blick immer noch nach vorne gerichtet, wo ein paar Menschen durchs Blickfeld huschten. „Ob es bei Männern auch sein könnte, dass … Folter … oder, ähm, irgendwelche Unfälle dort … was durcheinanderbringen? Naja …“

  2. Beiträge anzeigen #142
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Etwas dämmerte in ihr. Dieses Bluten, ja das gab es natürlich. Darüber hatte sie sogar mal mit ihrer Mutter gesprochen und die hatte damals gesagt, dass es vollkommen normal sei, wenn Frauen in regelmäßigen Abständen bluteten. Sie hatte damals einen Witz daraus gemacht und gemeint, dass sie damit messen könne, wie weit das Jahr vorangeschritten sei, wenn sie denn die Blutungen mitzählte. Leyla hatte sich nie die Mühe gemacht, dem nachzugehen, denn das Wetter war ihr irgendwie Anzeichen genug. Und hier auf Argaan schien selbst das immer gut zu sein, den einen oder anderen Regentag mal außen vor. Wozu dann also auf die Zeit Rücksicht nehmen? Bislang lebten die beiden Jäger in ihrer gemeinsamen Welt doch ziemlich sorglos uns es hatte erstmal den Anschein, dass es so weiter gehen könnte. Denn Unregelmäßigkeiten hatte sie trotz aller Gleichgültigkeit dem Voranschreiten der Zeit gegenüber bislang nicht festgestellt. Und soweit sie Aniron verstanden hatte, lag die letzte Chance, dass ein Kind in ihr entstanden war, auch eine ganze Zeit lang zurück. Viel zu lange, wenn sie genauer darüber nachdachte, wie toll diese Augenblicke eigentlich waren...im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend.
    Was Hunger oder Müdigkeit anging, da sprach Thorwyn eigentlich genau die Wahrheit aus, er war in der Hinsicht viel schlimmer, beim Essen seit ihrer Rückkehr aus Khorinis sogar noch um einiges mehr. Oder viel mehr war Leyla seitdem etwas zurückhaltender. Und auch die anderen Anzeichen konnte sie nicht für sich verbuchen, was in ihr einige Beunruhigung auflöste.
    "Oder gibt es irgendeine Möglichkeit, das Kind zu verhindern, ohne...nunja, darauf verzichten zu müssen?", fügte sie schließlich noch Thorwyns Worten hinzu. Sie scheute sich dabei allerdings, die Sache beim Namen zu nennen, wusste eigentlich auch nicht so recht, wie sie sie überhaupt nennen sollte. Aber zumindest die Erleichterung, die sie inzwischen verspürte, dass es allem Anschein nach noch nicht zu spät war, legte Leyla in ihre Worte, damit Aniron sie ebenfalls wahrnehmen konnte. Und Thorwyn natürlich.

  3. Beiträge anzeigen #143
    Ritter Avatar von Manuele
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    Manuele ist offline

    Setariffs Söldnerviertel

    Das Lagerhaus war verriegelt, ein grosses Eisernes Schloss hing am Tor und versiegelte den Eingang.
    Doch es schien nicht Gaths Werk zu sein, da am Holztor noch ein Plakat befestigt worden war, mit den simplen Worten: "Mietverzug"
    Kein wunder, Manuele hatte sich ja ohne Vorwarnung vom Acker gemacht und der junge Bootsbauer war meist auf Reisen.
    Gedankenversunken stand der ehemalige Clanler vor dem leerstehenden Gebäude. Sein ganzes Geld hatte er die letzten Monate hier rein investiert und jetzt war alles den Bach runtergegangen.
    Was sollte er nur machen, in Setariff konnte man Schuldner zur Zwangsarbeit verdonnern, darauf hatte er überhaupt keine Lust.
    Der einzige Weg aus der Patsche, war wohl der, sich gut zu stellen bei den hiesigen Behörden. Vielleicht hatte es ja einer seiner Bekannten geschafft sich hoch zu arbeiten in dieser verdammten Inselstadt.
    Betrübt verliess er die Gasse und machte sich auf in Richtung Akademie.
    Eventuell würde er dort Arbeit finden, anscheinend gab es ja wieder mal Ärger mit der lieben Garde...

  4. Beiträge anzeigen #144
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Nun musste Aniron doch eine kleine Lichtkugel erzeugen, zunächst aber wandte sie sich an Thorwyn:
    "Folter, meint Ihr?" Sie überlegte einen Moment und hoffte, ihm mit ihrer Antwort weiter helfen zu können: "Ja, das ist gut möglich. Es kommt auf die Schwere der Verletzung an und auch auf die Dauer, unter der Ihr der Folter ausgesetzt wart. Ich kann Euch diese Frage nicht direkt beantworten, ein Heiler könnte das vielleicht herausfinden. Mein Wissen dreht sich eher um den Körper der Frau."
    Nun erstrahlte eine kleine helle Kugel und Aniron nahm ihre Tasche, um einen kleinen Drahtring und Bienenwachs herauszuholen.
    "Wenn Ihr Euch nicht darauf verlassen wollt, dann habe ich noch eine Möglichkeit für Euch. Ich muss hinzufügen, dass es keine Variante gibt, sie absolut sicher ist und es wirklich verhindert. Aber immerhin, es gibt etwas und bisher habe ich damit nur positve Erfahrungen gemacht."

    Aniron zeigte Leyla den Ring und das Wachs.
    "Das Wachs wird in der Hand ein bisschen weicher und dann könnt Ihr es um den Ring legen. Mit dem Fingern formt Ihr alles, dass es eine glatte Oberfläche hat, das Wachs den Ring vollständig umschließt und keine Risse drin sind. Wenn Ihr die Kugel in den Schoß führt, dann kann sie sich durch die Körperwärme besser anpassen. Schiebt sie so weit, bis Ihr sie nicht mehr spürt. Dies sollte reichen. Natürlich sollte sie zur bestimmten Zeit herausgenommen werden, damit Ihr sicher gehen könnt, dass die Wachskugel ihren Dienst tut. Habt Ihr sonst noch Fragen?"
    Aniron drückte Leyla die beiden Sachen in die Hand.

  5. Beiträge anzeigen #145
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Kritisch beäugte Leyla, was sie bekommen hatte, und versuchte sich bildlich vorzustellen, was Aniron dazu erklärt hatte. Sie sollte dieses Wachs, speziell geformt, in sich hinein schieben. Das sollte Kinder verhindern? Klang seltsam, aber sie wollte der Wehmutter nicht widersprechen, sie schien Ahnung zu haben, es gab keinen Grund, ihr nicht zu vertrauen. Mit diesem "Schutz" würde sie sich aber dennoch in aller Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt auseinandersetzen müssen. Fürs Erste ließ sie ihn dankend in ihrer Hosentasche verschwinden.
    "Ja, da wäre noch etwas", erwiderte sie dann. "Ihr habt gesagt, ein Heiler könnte herausfinden, ob Thorwyn damals Schäden davon gezogen hat. Also dass er seinen Teil nicht dazu geben kann, damit ein Kind entsteht. Habt ihr eine Ahnung, woran man das festmachen kann? Also wonach ich suchen könnte oder wie ich ihn untersuchen soll?" Auf der Suche nach den richtigen Worten erkannte die Ovates, dass Aniron etwas irritiert auf ihre Frage reagierte. Bis ihr einfiel, dass sie natürlich nicht wissen konnte, dass Leyla die Künste der Heilung beherrschte. Woher auch? "Achso...ich bin Heilerin. Ich habe es vor einiger Zeit bei einem der euren, einem Wassermagier namens Tinquilius gelernt. Ich kann also magisch in seinen Körper hineinschauen. Und ich denke, dazu sind wir beide zweifelsohne bereit."
    Kurz blickte sie den Geliebten erst noch an, doch er bestätigte ihre Aussage umgehend mit einem zustimmenden Nicken. Womöglich gab es ja auch ein schlaues Buch über das Thema, irgendwer hatte sich doch garantiert schon einmal damit befasst und es auch niedergeschrieben, damit die Welt davon erfuhr. Denn in gewisser Hinsicht war das schon ein wichtiges Thema, auch wenn Leyla nun erstmals in ihrer Zeit als Heilerin damit konfrontiert wurde. Männer hatten solche Sorgen aber vermutlich einfach viel seltener, als Frauen. Sie schienen den deutlich einfacheren Part inne zu haben, was das Erschaffen eines neuen, jungen Lebens anging. Und doch beneidete sie Thorwyn eigentlich nicht in seiner Rolle.

  6. Beiträge anzeigen #146
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Ah, ein wenig Licht ins Dunkel, das die beiden umgab. Sie war also eine Heilerin und hatte sogar bei Tinquilius gelernt. Dafür hatte sie definitiv Anirons Bewunderung. Sie musste kurz über die gestellte Frage nachdenken, schließlich war sie auf diesem Gebiet nicht so gut bewandert.
    "Nun, Ihr solltet die Hoden untersuchen, ob er noch Samen enthält. Ich denke, Ihr werdet spüren, ob sich in den Hülsen noch Leben befindet oder nicht. Ich selber bin keine Heilerin, aber ich denke, Ihr könnt Euch da auf Euer Gefühl verlassen."

    Aniron schwieg, ein schwieriges Thema, sie hatte auch keine Ahnung, wer genau ihr da weiterhelfen konnte. Viktor vielleicht, doch der war auf dem Festland. Männer bekamen in dieser Hinsicht eben wenig Aufmerksamkeit, zumal es auch nur wenige Männer gab, die sich ihrer Unfruchtbarkeit eingestehen würden. Keine leichte Sache, die die beiden da angehen wollten. Aber die Wehmutter hatte das Gefühl, dass die beiden sehr verliebt in einander waren und dies sicherlich keine Hürde darstellen sollte.
    "Habt Ihr noch Fragen? Ich bin ja eigentlich immer hier, wenn Euch etwas einfällt, dann sagt mir einfach Bescheid. Lasst mich mal einen Blick auf Eure Kräuter werfen." Aniron lächelte.

  7. Beiträge anzeigen #147
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Langsam und etwas unsicher betrat das junge Mädchen die große Stadt nun zum zweiten mal in ihrem Leben und diesmal sogar freiwillig! Aufmerksam huschten ihre Augen von Straßenlaterne zu Straßenlaterne, die im leichten Nieselregen, der in der Dunkelheit kaum zu erkennen war und sich nur als eine Art Tau auf den verwuschelten, dunklen Haaren und der Lederrüstung niederließ. Namoras Rüstung hatte inzwischen ein paar Schrammen mehr und sah nichtmehr so neu aus wie damals, als Katan sie ihr gekauft hatte.
    Lange war sie wieder in der Wildnis unterwegs gewesen, doch diesmal hatte sie einen Auftrag dazu bekommen von einem Handelsmann, den sie damals in der Taverne kennengelernt hatte, als sie auf den großen Söldner mit der fahlen Haut gewartet hatte. Er versprach der jungen Frau damals einen anständigen Goldbetrag, wenn sie ihm ein paar Felle und Häute der verschiedenen Tiere im Dschungel besorgte, was sie natürlich mit großer Freude angenommen hatte!
    Proviant oder ähnliche Güter benötigte sie nicht und hatte sich, nachdem sie dem Wirt der Taverne bescheid gesagt hatte auch gleich auf den Weg zurück in ihre Wildnis gemacht, den Ort, der so lange ihr zu Hause gewesen war. Für einen Münzling versprach der Wirt, Katan, sobald er ihn das nächstemal zu Gesicht bekommen würde bescheid zu sagen, dass Namora Gold verdienen war. Sie wollte nicht weiter von ihm abhängig sein, da sie bemerkt hatte, dass sein Goldvorrat auch langsam zuneige ging und das junge Mädchen ihm ständig an den Hacken hing. Es wurde langsam Zeit, dass Namora endlich auf eigenen Füßen stand und so hatte sie bei dem Angebot des Händlers nicht lange überlegt und war losgezogen.
    Dies war nun mehrere Wochen her gewesen und selbst sie hätte nicht gedacht, dass es so lange gedauert hätte, bis sie die geforderte Ware endlich zusammen hatte.
    Der Große Sack auf dem Rücken der jungen Frau wirkte recht seltsam, da er fast genau so groß wie sie selbst war und es kostete sie eine Menge Kraft um ihn den langen Weg aus dem Dschungel bis in die Stadt geschleppt zu haben. Namoras Kreuz schmerzte und ihre Füße waren sicherlich wund gelaufen. Mit jedem Schritt zuckte sie leicht zusammen, doch war ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf die nichtmehr allzu überfüllte Straße vor ihr gerichtet, die sie auf direktem Weg auf den Marktplatz und auch zum Haus des Händlers brachte, der wie er meinte rund um die Uhr anzutreffen war.
    Eine rote Tür, so sagte er war ein guter Anhaltspunkt für das Haus, welches die junge Jägerin nun suchte und nach wenigen Schritten auch direkt fand. Es war ein großes, imposantes Haus mit mehreren Stockwerken und man sah direkt, durch eines der unteren Fenster, dass noch Licht brannte.
    So laut sie es für richtig hielt zu dieser späten Stunde klopfte Namora an die rote Tür und wartete darauf, dass sich im haus etwas regte.
    Vorsichtig öffnete sich schließlich auch die Tür und das bekannte Gesicht des Händers zeigte sich mit einer Kerze in der Hand im Türspalt.
    Wer stört zu solch später Stunde meine Ruhe? murrte er etwas griesgrämig. Doch beim Anblick der inzwischen durch den Nieselregel recht durchnässten Namora ließ ihn dann doch die schlechte Laune vergessen.
    Ach meine Liebe, so komm doch rein! Ich hätte nicht gedacht, dass du doch wieder auftauchst! Ich habe Grade heißes Wasser für Tee aufgesetzt und du siehst aus, als könntest du einen vertragen!
    Ein erschöpftes Lächeln aufsetztend nickte Namora und schritt schließlich durch die nun weit geöffnete Tür, den schweren Sack immernoch auf dem schmerzenden Rücken. Diesen ließ sie schließlich im haus neben der Tür auf den Boden fallen und streckte sich erleichtert, wobei ihr jetzt erst bewusst wurde, wie sehr der Nieselregen sie doch durchnässt hatte.
    Danke sagte Namora schließlich und nahm das Handtuch, dass ihr angeboten wurde mit einem erleichterten Lächeln entgegen um sich die Haare und das Gesicht zu trockenen. Eine Decke wurde ihr schließlich von dem freundlichen Händler auchnoch gereicht und sie saßen kurze Zeit später auf zwei sehr gemütlichen Sesseln und tranken einen kräftigen, schwarzen Tee. Das heiße Getränk erweckte die Lebensgeister des jungen Mädchens und langsam kehrte auch ein wenig Kraft in die verspannten Muskeln in ihrem Nacken zurück.
    Es war nicht leicht die Tiere zu finden. Falsche Jahreszeit.. aber ich habe alles, was du haben wolltet. erklärte Namora und nahm einen weiteren Schluck des Tees. Lange wollte sie sich nichtmehr bei dem Händler aufhalten, da sie sich nach einen Schlafplatz in einer der Tavernen sehnte und natürlich auch nach etwas Ruhe.
    Der Händler verstand die indirekte Körpersprache und kam auch schnell dazu ihr einen kleinen Goldsack zu überreichen, den sie dankend entgegennahm.
    Lange hatte sie nichts mit dem Glitzerzeug anzufangen gewusst, doch inzwischen hatte sie verstanden, dass das gelbe Zeug ihr Türen öffnete und den Magen füllte. Langsam verabschiedeten der Händler und Namora sich und der nette Mann versprach sich wieder bei ihr zu melden, wenn er wieder etwas von einer Jägerin brauchen würde.
    Müde schritt Namora dann zu einem der nahegelegenen Tavernen und nahm sich ein kleines Zimmer. Auf die Frage ob sie einen Zuber gefüllt haben wolle auf dem Zimmer schaute sie etwas verwirrt, doch willigte sie ein, da es recht angenehm klang. So konnte sie den Abend noch genießen und einen wohlduftenden Eintopf gab es auch aufs Haus!

  8. Beiträge anzeigen #148
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Diesen seltsamen Zuber musste sich Namora unbedingt merken! Anfangs war es für das junge Mädchen ein seltsames Gefühl gewesen, in dieses warme Wasser zu steigen, doch als sie schließlich bemerkte, wie sich ihre Nackenmuskulatur langsam entspannte genoss sie es. Der Wirt hatte ihr sogar ein kleines Fläschchen mit Duftöl geschenkt, welches sie nun in das warme Wasser goß und sich ein wunderbarer Durft verbreitete, der stark nach verschiedenen Kräutern roch. Mehrmals tauchte Namora bis zum Kopf im Zuber unter und wusch sich auch die Haare, welche es nach der langen Zeit ohne Kamm, den Katan ihr geschenkt hatte mal wieder dringend nötig hatten. Vielleicht hatten sich ihre Ansichten gegenüber der Zivilisation noch nicht wirklich geändert, doch waren manche Sachen doch sehr, sehr angenehm!
    Erst als sich das Wasser ziemlich abgekühlt hatte und es nichtmehr angenehm war in dem kalten Wasser herumzuplanschen, erhob sie sich und hüllte ihren Körper in ein großes Handtuch, welches neben dem Zuber auf einem Stuhl, sorgfältig zusammengelegt zu finden war. Als das junge Mädchen einigermaßen trocken war, benutzte sie den Zuber auch gleich um ihre Kleidung zu waschen und auf einer Leine, die quer durch das Zimmer gespannt war aufzuhängen. Als sie sich zum schlafen auf dem Boden niederließ, da sie immernoch keine Betten leiden konnte, fühlte sie sich wieder einigermaßen wohl. Der harte Holzboden wirkte irgendwie beruhigend auf sie und sie entschwand mit einem Lächeln in die Traumwelt.

    Der Tag danach begann mit wärmenden Sonnenstahlen, die durch das kleine Fenster im Zimmer schienen und Namora zurück in die Realität schickten. Gähnend erhob sich die Jägerin und streckte sich. Ihre Kleidung war über Nacht recht gut getrockenet und sie schlüpfte zurück in die Lederrüstung, die sie von der Leine nahm. Das Wasser im Zuber sah nicht sonderlich lecker aus und Namora wurde nun erst bewusst wieviel Dreck sie mit sich herumgetragen hatte und wandte sich mit einem Lächeln wieder dem wolkenlosen Himmel zu. Was sie an diesem Tag noch erleben würde wusste sie nicht, doch hoffte Namora, dass sie bald wieder zurück in die Wildnis konnte. Immer wieder musste sie an den großen Söldner Katan denken, der sie damals mitgenommen hatte und mehr oder weniger behutsam in die Zivilisation eingeführt hatte, in der sie sich nun ein wenig sicherer bewegte, als damals.
    Auch wenn die junge Jägerin inzwischen nichtmehr so viel Angst vor Menschen hatte, konnte sie sich doch noch nicht wirklich daran gewöhnen die ganze Zeit von ihnen umgeben zu sein. Gerade, als sie die Taverne selbst betrat um etwas von ihrem hart verdienten Gold für etwas zu Essen auszugeben, bemerkte sie, wie unangenehm die ganzen Menschen um sie herum waren. Dieses ständige Gerede und die verschiedenen Körperausdünstungen ließen sie gedanklich wieder in den Wald entschwinden, wo ein wohltuender, frischer Wind ihre Nase umschmeichelte. Nichts roch dort nach Schweiß oder altem Bier.
    Nachdem Namora sich gestärkt hatte wanderte sie durch die engen Gassen der Stadt und stand schließlich vor dem Hafen Setarrifs, auf dem reges treiben herrschte. Eine niedrige Mauer, an der nichts los war, von der aus sie aber das Meer beobachten konnte war ihr Ziel und die junge Frau ließ ihren Gedanken wieder freien Lauf. Vielleicht würde an diesem Tag ja doch nicht so viel passieren und es würde ein langweiliger Zeitvertreib werden die Wellen zu beobachten, welche in einem beruhgendem Rythmus gegen die Stadtmauern schlugen.

  9. Beiträge anzeigen #149
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Mittlerweile hatte sich Olrik an beide neuen Dinge gewöhnt: Zum einen an die Stadt, zum anderen an das Mal auf seinem Unterarm. Zwar war er noch nicht hinter die Geheimnisse dieser Narben gekommen, doch er hatte endlich aufgehört sie dauernd anzustarren. Am heutigen Tage ist er mal im begehbaren Teil des Adanostempels gewesen, vor allem in der Bibliothek. Zwar konnte er weder lesen noch schreiben, doch war sie dennoch einen Blick wert. Was dort für Wissen lagern muss, sagenhaft. Außerdem hatte er sich eingängig mit ein paar Leuten dort im Tempel unterhalten, die ihm vom Leben im Dienste Adanos erzählten. Es war ein sehr interessantes Gespräch, noch nie hatte er jemanden so von etwas schwärmen hören.
    "Das wär was, ein Leben im Orden des Wassers!" Aber dazu müsste er dem Königreich angehören, was (noch) nicht der Fall ist, aber werden könnte. Mittlerweile hatte Olrik Setarrif liebgewonnen, daher spielte er auch mit dem Gedanken in dieser Stadt sesshaft zu werden. Und wer weiß, was noch auf ihn zukäme.
    Geändert von Olrik (17.08.2011 um 15:45 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #150
    Lehrling Avatar von Ciril
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    Ciril ist offline
    Es herrschte ein grässlicher Lärm in der kleinen Lagerhalle. Wie niedere Tiere brüllte die Menge, die nebenbei bemerkt ausschließlich aus Männern bestand, nach den beiden Kämpfern, welche sie mit Spannung erwarteten. Ciril war einer dieser Kämpfer und auch wenn er die brüllende Meute nicht sehen konnte, so wusste er, dass sie just in diesem Augenblick Wetten abschlossen, wer von ihnen mehr Zähne verlieren würde. Der junge Mann konnte von Glück reden, dass er bislang noch im Besitz all seiner Zähne war. Und das, obwohl er schon gut ein dutzend Kämpfe hinter sich hatte. Vielleicht lag es daran, dass er diese sinnlose Gewaltanwendung verachtete. Vielleicht bewahrte ihn seine Einstellung davor irgendwelche bleibenden Schäden zu erleiden. Oder vielleicht...hatte er einfach nur Glück.

    Ciril versuchte die Geräuschkulisse der verwahrlosten Lagerhalle, welche ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte, nach Leibes kräften auszublenden und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Plötzlich befand er sich am Hafen von Khorinis. Er wirkte bedeutend jünger und neben ihm stand ein bildhübsches, junges Mädchen, welches ihn glücklich anlächelte. Ihr braunes Haar wurde vom Wind vollkommen zerzaust, doch ihr war es offenkundig egal. Sie war glücklich. Und deshalb konnte auch ihr Bruder es sein, der das Lächeln mit einem ebenso freundlichen Gesichtsausdruck erwiderte. Sie öffnete den Mund und entblößte ihre strahlend weißen Zähne, als sie sagte:

    "Verdammt, Ciril, beweg deinen faulen Arsch sofort nach da draußen..."


    Entgeistert riss der Angesprochene die Augen auf und befand sich augenblicklich wieder an einem Ort, den er freiwillig niemals betreten würde. Vor ihm stand ein kleingewachsener Mann, den man gut und gerne "hässlich wie die Nacht" bezeichnen konnte. Seine fleckigen, gelben Zähne zauberten einen angewiderten Gesichtsausdruck auf das Antlitz des jungen Kämpfers und bevor er etwas erwidert konnte, sagte der kleine Mann, der sich Jackson nannte:

    "...die warten schon auf dich und der Samariter mag es überhaupt nicht, wenn man seine Kunden warten lässt."

    Ciril nickte stumm, legte seinen braunen Ledermantel ab und entblößte damit seinen vernarbten Oberkörper. Wenn es nach ihm ginge, so würde er zumindest noch ein Hemd tragen, doch eine der wenigen Regeln dieses blutrünstigen Spiels schrieben den Teilnehmern vor, dass sie mit nacktem Oberkörper kämpfen mussten. Vollkommen bescheuert...aber die Menge liebte es.

    Langsam verließ der Dunkelhaarige nun sein "Refugium", das im Grunde nur aus ein paar zusammengenagelten Brettern bestand, die ihn vor neugierigen Blicken vor dem Kampf schützen sollten (und etwaigen Angriffen um diverse Wettchancen zu verbessern), und betrat den Kampfkreis. Unter lautem Gejohle begrüßte ihn die Menge und Ciril hob zum Gruße seine behandschuhte rechte Hand. Auch das tat er nicht gerne, doch sein...Meister verlangte es so. Er schrieb ihm praktisch alles vor und erwartete von ihm, dass er auch diesen Kampf gewann. Und Ciril wusste, dass er gewinnen MUSSTE. Ansonsten würde seine Schwester leiden, doch darüber konnte er sich im Augenblick keine Gedanken machen. Sein Kontrahent erwartete ihn schon und so wie dieser Mann aussah, war es wohl besser voll und ganz bei der Sache zu sein.

  11. Beiträge anzeigen #151
    Lehrling Avatar von Ciril
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    Ciril ist offline
    Ehrfürchtig musterte Ciril seinen Gegner vom Scheitel bis zur Sohle. Der Kämpfer überragte ihn um gut einen Kopflänge und schien auch ansonsten etwas muskulöser als sein Kontrahent. Und das obwohl sich der Dunkelhaarige eigentlich ganz gut in Schuss wähnte. Aber dieser Kerl hier...der war noch eine Nummer größer und stärker als er. Etwas verunsichert machte Ciril einen halben Schritt zurück, was die Meute um ihn herum zum einen Teil laut aufjohlen ließ und zum anderen Teil verärgertes Gebrüll auslöste. Es war klar zu erkennen wer für und wer gegen ihn gewettet hatte. Doch das war Ciril im Augenblick vollkommen egal. Ganz egal wie viel Geld darauf gewettet worden war, dass er schlussendlich im Staub liegen würde...er hoffte einfach nur, dass er diesen Kampf heil überstand.

    Plötzlich ertönte ein lauter Gongschlag. Der Kampf sollte beginnen und da Ciril, wie man ihm deutlich ansehen konnte, dazu noch nicht in der Lage war, nahm sein Gegenüber das in die Hand. Mit einem unheilsverkündenden Grinsen stapfte der Hüne auf ihn zu, murmelte ein paar unverständliche Worte und ließ seine mächtige Pranke auf ihn herniedersausen. Ciril entschied sich dafür seinen Arm zur Deckung zu heben und nicht sein Auge bereitwillig zu opfern. So viel Tapferkeit wurde mit einem heftigen Schmerz belohnt, der zwar nicht von seinem Gesicht ausging, aber dafür von seinem Arm, der von der Wucht getroffen beiseite geschleudert wurde und seine Brust schutzlos preis gab. Diese Einladung ließ sich der Hüne nicht zwei Mal geben und schon krachte seine mächtige Faust gegen den Brustkorb des eigentlich so friedfertigen Mannes. Augenblicklich wurde sämtliche Luft aus seinen Lungen gepresst und mit einem lauten Keuchen stolperte der Getroffene rückwärts.

    Die Menge johlte auf.

    Kaum hatte sich Ciril von dem Schlag etwas erholt, stand auch schon wieder dieser schrankähnliche Typ vor ihm und holte erneut zum Schlag aus. Dieses Mal jedoch entschied sich Ciril für die feige Version des Kämpfens und tauchte unter dem Schlag hinweg. Vollkommen überrumpelt kam der Mann ins Straucheln und bemerkte dabei überhaupt nicht, dass sein Gegner unter seinen Füßen hindurchkrabbelte. Kaum auf der anderen Seite angekommen, trat Ciril dem Hünen mit all seiner Kraft gegen die Kniekehle. Reflexartig knickte der ohnehin schon etwas aus dem Gleichgewicht gebrachte Kämpfer ein. Schon folgte ein weiterer Tritt des kräftetechnisch unterlegenen Mannes, der sich dieses Mal gegen den Allerwertesten seines Kontrahenten richtete. Kopfüber wurde der Hüne nun nach vorne geschleudert und kurz darauf donnerte sein Gesicht mit voller Wucht gegen den Bretterzaun, der die Zuschauer von den Kämpfenden trennte. Getroffen sackte der Hüne zusammen.

    Stille.

    Verdutzt hob Ciril eine Augenbraue. Auch die Menge schien etwas erstaunt von diesem ausgesprochen kurzen Kampf und schon bald ging ein Tuscheln durch die Zuschauer.

    "Ist es schon vorbei?", wagte plötzlich ein unscheinbar wirkender Mann den im Raum stehenden Gedanken auszusprechen. Schon kam der selbst ernannte Schiedsrichter herbeigestapft und suchte nach der Antwort auf diese durchaus berechtigte Frage. Er beugte sich zu dem Getroffenen hinunter, verharrte kurz in dieser Position und nickte dann.

    "Der Kampf ist vorüber. Ciril hat gewonnen."

    Die Menge schien fassungslos. Vollkommen perplex starrte man sich gegenseitig für einen kurzen Moment an, dann plötzlich kam wieder Bewegung in die Masse. Unter lautem Gebrüll stürmte man auf die Buchhalter des Spiels zu und jeder wollte seinen Anteil einfordern...oder sich über diesen unverschämten Kampf zu beschweren. Die Männer waren so beschäftigt damit ihr Gold einzufordern, dass glücklicherweise niemand auf die Idee kam dem Kämpfer für all das die Schuld zu geben und so hatte Ciril genug Zeit um sich eilig aus dem Staub zu machen. Er wusste, dass diese Leute allesamt unberechenbar waren und wollte auf keinen Fall riskieren, dass man ihn förmlich in der Luft zerfetzte. Dafür verzichtete er sogar freiwillig auf seinen Anteil. Er wollte einfach nur hier weg.

    Kurze Zeit später fand sich Ciril in einer düsteren Seitengasse Setariffs wieder, die den "geheimen" Eingang der Lagerhalle darstellte. Hektisch sah er in beide Richtungen, dann eilte er in die Dunkelheit davon. Er würde dem Samariter morgen einen Besuch abstatten und seinen Lohn einfordern. Schließlich wollte er sein ohnehin schon bis zur Grenze ausgereiztes Glückspotential für heute nicht überstrapazieren.

  12. Beiträge anzeigen #152
    Szieeeeh Fooood!  Avatar von Drakk
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    Drakk ist offline
    Ruhig stand der Nordmann in der Tür des Quartiers der Schwerter und blickte auf den Vorplatz des Palastes. Einige der Wachen Patrouillierten um den Palast, einige anderen hielten Wache auf den Mauern die den Palast umgaben.
    Noch immer schmerzten förmlich sein gesamter Körper „Diese verdammte Reiterei...“ begann der Hüne zu murren ehe er sich umdrehte und wieder ins innere des Quartiers. Die Garde hatte sie mit ihrer Reiterei kalt erwischt, niemand hatte damit gerechnet. Wie denn auch? Ihres Wissens nach gab es in Thorniara nur kleinere Infanterieregimenter, nichts hatte auf die schwere Reiterei hingewiesen.
    „Scheisse!“ fluchte der Veteran und trat gegen einen der Stühle die in seinem Quartier standen. Laut Polternd schlug der Stuhl auf dem Holzboden auf ehe ein weiterer Tritt ihn weiter über den Boden gleiten ließ. Drakk kochte vor Wut, am liebsten würde er sofort losziehen und die Burg zurück holen. Aber das würde noch einige Zeit dauern bis die Verletzten wieder fit waren und sie einen Angriff wagen könnten.
    Einige Karten der Region lagen auf dem Tisch, auf einigen hatte der Hüne Notizen hinterlassen. Er wollte sämtliche Informationen sammeln, hatte grob Eingezeichnet aus welcher Richtung die Garde mit wie vielen Mann vorgerückt war...und war mehr als verwundert darüber wie viel Männer die Rotröcke ins Feld geschickt hatten. Er würde wohl Ferox aufsuchen müssen um an genauere Informationen zu gelangen...

  13. Beiträge anzeigen #153
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Es war spät in der Nacht. Der Nebel, welcher vom Meer zu kommen schien legte sich langsam über die große Stadt und hüllte sie in einen mysteriösen Schleier, als würde er Versuchen alles zu verschlingen. Er schmeckte salzig und Namora musste mehrmals nießen, weil der Nebel ihre Nase kitzelte. Schon seit mehreren Stunden saß die junge Jägerin auf der niedrigen Steinmauer, welche einen schönen Blick über den Hafen und das nun dunkel daliegende Meer präsentierte. Inzwischen war es recht frisch geworden und Namora hatte, auf der Mauer sitztend, die Beine angewinkelt und die Arme um sie geschlungen.
    Im hafen war inzwischen kein großer Betrieb mehr, da die meisten Mitarbeiter dort sich wohl inzwischen in die Tavernen oder ihre Betten zurückgezogen hatten. Hier und dort konnte Namora noch Lichter in den Fenstern ausmachen und aus der ein oder anderen geöffneten Tür hörte sie Gelächter und rauhe, singende Menschen. Es hatte etwas romantisches, wie Setarrif sich zu dieser späten Stunde präsentierte und zauberte ein leichtes Lächeln in das Gesicht des jungen Mädchens. Nie hätte sie gedacht, dass ein ort an dem so viele Menschen lebten so ruhig sein konnte. Ihr Blick schweifte zum wolkenlosen, klaren Himmel an dem sehr viele Sterne zu sehen waren. Auch ein Halbmond war zu sehen und wenn man ganz genau hinsah, erkannte man kleine Krater auf seiner Oberfläche, die wie Namora vermutete von den Sternen stammten, die der Mond auf seiner Reise am Himmel rammte.
    Langsam setzte sich der Tau auf ihrer Lederrüstung ab und es fröstelte sie. Dies war für Namora das Zeichen, langsam wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz zu gehen, denn sie wollte in der Stadt nicht unter offenem Himmel schlafen. Im Wald hatte sie keine Probleme damit und innerlich sehnte sie sich wieder nach der Offenheit des Waldes, doch in der Stadt war es ihr nicht sicher genug dafür.
    Gemächlich schlenderte das junge Mädchen über die großen, von Laternen beleuchteten Straßen, auf denen der ein oder andere Mensch noch zu sehen war, wobei die meisten denen sie begegnete wohl Wachen oder Söldner waren, die ihren Dienst verrichteten. Skeptisch beäugten sie im vorbeigehen die Jägerin, doch schienen sie sie nicht als Gefahr zu sehen, da sie ohne ein Wort weitergingen und bald darauf im dichter werdenden Nebel verschwanden.

    Es war ein dumpfer Schrei, der Namora aus ihren Gedanken riss und sie zusammenzucken ließ. Es war kein Schrei aus Freude gewesen, den ihre Ohren vernommen hatten. Dieser Schrei war aus purer Angst entstanden und war nicht sehr weit Weg gewesen. Eine kleine, dunkle Gasse zwischen zwei mehrstöckigen, prachtvollen Gebäuden war nun Ziel der Neugierde und Namora schlich sich so leise sie konnte an die Ecke der Gasse und spähte in die neblige Dunkelheit. Vier Gestalten waren zu erkennen, wobei zwei ziemliche Brocken zu sein schienen und einer in eine lange, blaue Robe gehüllt war. Sie standen um eine zierliche, kleinere Person herum, die Namora als Frau in ihrem Alter identifizieren konnte. Vermutlich war von ihr der Schrei gekommen, denn einer der Grobiane, der sie an die Wand presse, hielt ihr ein Messer an die Kehle. Dumpf hallten die Stimmen an den Wänden nieder und Namora verstand was sie sagten.
    Du bist mit deiner Bezahlung also nicht zufrieden Arria? schnarrte eine hochnäsig klingende Stimme, welche von dem Mann in der Drobe zu kommen schien. Die Mission war gefährlicher als ich dachte. Meine Forderung ist gerechtfertigt! ertönte eine eindeutig weibliche Stimme, welche allerdings klang als wäre es zwischen den Zähnen hervorgepresst.
    Du bist ein dummes Mädchen. Du warst nur ein Mittel zum Zweck, mehr nicht. Ich habe nun was ich wollte? Wofür brache ich dich noch?
    die schnarrende Stimme hallte wieder durch die Gasse, wobei der Sprecher sich nichtmal Mühe gab leise zu sprechen. Du bist ein Narr Kessler, wenn du glaubst mich verarschen zu können! Das Artefakt außerhalb der Stadt beim großen Baum zu vergraben.. nur weil du Angst vor den Wachen der Stadt hast! wieder hatte die junge Frau gesprochen, doch folgte auf ihre Worte nur ein hohles Lachen und ein schmatzendes Geräusch, gefolgt von einem Aufstöhnen. Danach sackte die junge Frau an der Wand zusammen und regte sich nichtmehr. Du warst die Närrin, zu glauben, dass dein Leben mir irgendetwas wert ist... kam es gleichgültig vom Robenträger.
    Auf weit aufgerissenen Augen hatte sich Namora an die Wand neben der Gasse geprasst und zitterte am ganzen Körper. Sie hatte einen Mord beobachtet! Und das in einer Stadt wo so viele Menschen wohnen.. wo waren die Wachen? War es ihnen egal?
    Die junge Jägerin musste weg von diesem Ort. Das romantische, was sie eben noch mit verträumten Augen betrachtet hatte, war in eine vom Blut gefärbte Hölle geworden, der sie entfliehen musste.
    Leise schlich Namora sich an der Gasse vorbei, in der immernoch das Gemurmel von Stimmen zu hören war. Doch ihre Ohren waren taub für weitere Worte und ihre Gedanken waren dabei sich im Kreis zu drehen. Was, wenn sie die junge Jägerin gesehen hatten?
    So schnell sie ihre Beine trugen verließ Namora diese Stadt und sogar die Blicke der Wachen, welche ihr skeptisch hinterhersahen brannten sich in ihren Rücken wie Morddrohungen. Es war wie eine Wunde, welche in diesem Moment wieder aufgerissen war. Sie sah ihre Eltern in ihrem Bauernhaus, das Feuer, und die Banditen die lachend herumstanden.
    Es war ein Fehler zu glauben, dass die Stadt sicherer war als die Wildnis und der Nebel verfolgte Namora genau wie die Dunkelheit, welche sie nach wenigen Schritten in Richtung des Dschungels verschluckte.

  14. Beiträge anzeigen #154
    Krieger Avatar von Haris
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    Haris ist offline
    Haris stand in der Küche und rührte gerade den Eintopf um als jemand hinein schrie "Hey kleiner jetzt bring endlich was zu futtern her ich verhungere"

    Haris gewöhnte sich langsam an die lautstärke, also schrie er zurück "jetzt warte noch ne minute, oder willst dus kalt essen?"

    Haris rührte noch ein paar mal um und goss dann etwas eintopf in eine Schüssel, die er dann dem schreienden Gast übergab.


    Haris drehte sich um und goss ein Bier ein, das er eigentlich selbst trinken wollte, doch als er es auf den Thresen stellte schnappte es sich der Eintopf essende und würgte es mit einem schluck runter.

    "na so lange dus bezahlst" Haris zuckte mit den Schultern und setzte sich.

  15. Beiträge anzeigen #155
    Krieger Avatar von Faraday
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    Faraday hatte sich gerade frische Sachen angezogen und seinen Gürtel aus der Truhe genommen, als Heath Miller, sein neuer Mitbewohner, das Zimmer betrat.
    "Morgen", grüßte er den Physiker und setzte sich auf sein Bett.
    "Guten Morgen", entgegnete Faraday mehr seufzend als gut gelaunt. Als er sich in Ruhe anzog, bemerkte er, dass der Rotschopf ihn beständig anstarrte und ihm etwas auf der Seele zu brennen schien. Faraday konnte sich schon denken, worum es ging und kam ihm zuvor.
    "Wir bringen den Wein jetzt zu Cronos."
    "Darüber wollte ich gerade mit dir sprechen, Danny."
    "Daniel!"
    Aber Heath führte unbeirrt fort: "Du weißt schon, dass wir dafür Ärger bekommen, wenn wir nicht beweisen können, dass wir den Wein nicht gestohlen haben?"
    "Du solltest dich reuevoll zeigen, dann wird man dich vielleicht nicht gleich des Ordens verweisen."
    "Mich!? Du hängst damit genauso drin!", er stand vom Bett auf und gestikulierte wild herum, "Wer war denn schonmal Wein holen, hm? Ich jedenfalls nicht."
    Faraday konnte es nicht fassen.
    "Jetzt willst du mich auch noch in die Sache mit hereinziehen? Was bei Adanos geht in deinem Kopf vor?"
    "Will ich nicht", Heath schüttelte den Kopf, "Aber ich werde nicht zulassen, dass du mich verrätst."
    "Vor deinem Gott verrätst du dich ohnehin."
    "Wir werden es so machen", Heath grinste breit, seine blassgelben Zähne schimmerten, "Wir können die beiden auf frischer Tat ertappen. Solange sie nicht bei ihrem Versteck sind, schmuggeln wir Leif die Flasche wieder unter. Und wenn wir die beiden dann auf frischer Tat ertappen, ruft einer von uns nach Cronos."
    Faraday schwieg. Der Plan war simpel, aber effektiv. Und genauso gefährlich, aber Heath würde darauf beharren, da war sich der Astronom sicher.
    "Aber du legst die Flasche zurück", Faraday holte den Wein aus der Truhe und überreichte die kostbare Flasche seinem Mitbewohner, "Wickel sie in den Sack hier ein."
    "Danke", er lachte, "Ich wusste, du bist aus dem richtigen Holz geschnitzt. Den beiden zeigen wir's."

    Wenn das mal gut ging...

  16. Beiträge anzeigen #156
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Olrik wanderte durch das Hafenviertel. Er war wohlgemuts, denn heute hatte er wiedereinmal viele Klingen geschärft, die ihm einen großen Sack Gold einbrachten. Ganze 200 Goldstücke waren es heute! Mit der Ausbeute der letzten Tage hatte er damit insgesamt stolze 350 Goldstücke. Er hatte Grund stolz auf sich zu sein. Hier wurde sein Handwerk mehr geschätzt als zu seinen Zeiten in Vengard. Dort gab es viel zuviel Leute, die im Dienste des Königs Rhobar standen, die auch schleifen konnten, daher wurden sie ihm vorgezogen. Das war wohl auch der Grund, warum er dort nie so viel verdiente wie hier. Es war einfach herrlich. Doch noch wollte er keine großen Händel tätigen, da er stets noch genug für sein Zimmer in der Kneipe und für Logis haben musste. Daher blieb er erstmal dort wo er war, in der Freiheit eines Schleifers.

  17. Beiträge anzeigen #157
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    Olrik sah gerade während seines Hafenrundgangs, dass ein Männlein versuchte eine Schaluppe ins Wasser zu schieben, doch schaffte er dies kaum und mühte sich sehr ab. Da Olrik gerne mal aushilft, ging er zu dem Männlein hinüber. "Wartet, ich helfe euch damit." "Oh, zu gütig mein Jungchen." Gemeinsam schoben sie das Fischerboot ins Wasser und vertäuten es. "Du warst mir eine große Hilfe, Jungchen. Man trifft nicht immer einen, der einem armen alten Fischer hilft." Da musterte Olrik das Männchen mal. Es war zurecht kein Mann, sondern ein Männlein, denn es war nur zwei Ellen hoch. Es hatte alte gerissene Kleidung, einen weißen Bart, der ihm beinahe bis zu den Knien reichte. Auf dem Kopf trug er eine graue Wollmütze. Seine Nase war so lang, dass er damit bestimmt jemanden pieken könnte, ehe er ihn wirklich erreichte, seine Augen waren nicht mehr sehr weit offen, wenn er sie offen hatte, eigentlich war er ganz lustig anzusehen, doch war er wahrscheinlich dem Tode nicht mehr fern. "Wie heißt du, mein Junge?" "Olrik ist mein Name." "Olrik? Ein alter Name. Ich habe lange niemandem mehr gesehen, der so hieß. Du kommst sicherlich von Khorinis!" "Ja, aber woher wisst ihr das?" "Dieser Name wird eigentlich nur auf Khorinis vergeben. Außerhalb der Insel ist der Name auch eher unbekannt. Außerdem stamme ich selbst von Khorinis. Ich war dort Fischer und lebte in der Stadt." "Und was verschlug euch hierher?" "Eines Tages fuhr ich weit raus um zu fischen. Da wurde mein Boot von einem Sturm gepackt und ich mit ihm. Wir trieben lange und wurden hoch in die Lüfte geschossen oder fielen tief hinunter. Zum Glück war ich an meinem Boot festgebunden! Irgendwann erwachte ich auf meinem Boot hier im Hafen liegend, ich wurde mit ihm an den Strand gespült. So machte ich das beste draus und lebte fortan hier." "Und ihr fischt noch immer?!" "Natürlich, gerade wollte ich rausfahren und wieder angeln gehen. Willst du mit?" "Gerne, gerade habe ich nichts zu tun." "Dann los, Jungchen, wir brechen auf!"

  18. Beiträge anzeigen #158
    Lehrling Avatar von Ciril
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    Ciril ist offline
    Ungeduldig wippte Ciril von einem Fuß auf den Anderen und zog an seiner glimmenden Tabakrolle. Warmer Rauch erfüllte seinen Mund, den er kurze Zeit später durch die Nasenlöcher wieder entweichen ließ, nur um erneut an dem Stängel zu ziehen und das Prozedere von vorne zu beginnen. Sein Blick war dabei starr auf den Eingang der Gasse gerichtet, in der er sich befand und die aufgrund der eng zusammen stehenden, hohen Häuser kaum von den Strahlen der Sonne beleuchtet wurde. Licht spendete ihm dabei eine kleine Laterne, die er auf ein paar alten Kisten abgestellt hatte. Gleichzeitig war die Kerze darin sein Anzünder für die Unmenge an Tabakrollen gewesen, die inzwischen ausgeraucht den Boden um ihn herum säumten. Und das obwohl er erst seit kurzem hier wartete. Er war hier. Am üblichen Platz, zur üblichen Zeit. Wie jede Woche. Trotzdem war etwas anders, denn würde es tatsächlich wie jede Woche laufen, dann könnte er in diesem Augenblick schon seine geliebte Schwester in seine Arme schließen. So lautete zumindest der Deal, den er mit diesem so genannten "Samariter" aushandeln hatte müssen. Er selbst musste für diesen aalglatten Bastard als Straßenkämpfer arbeiten und sie musste ihm als Magd dienen. Besser gesagt musste sie ihm rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Und das alles nur, weil Ciril den fatalen Fehler gemacht hatte, den falschen Leuten sein Vertrauen zu schenken. Dafür machte sich der junge Mann bis zum heutigen Tag noch Vorwürfe...

    Die Erinnerung an diese schicksalhafte Zeit ließ Ciril wütend die Fäuste ballen. Dieser Samariter hatte ihnen damals Hilfe versprochen und in seiner Naivität hatte er ihm das auch noch geglaubt. Seitdem fristeten die beiden Geschwister ein erbärmliches Dasein, welches man schon beinahe als Sklaverei bezeichnen konnte. Und dann durften sie sich auch nur einmal die Woche sehen...es war wirklich zum Verzweifeln. Vor allem Ciril's Schwester litt unter diesen Umständen. Der Samariter schlug und misshandelte sie, auch wenn sie dies vor ihrem Bruder weitestgehend zu verbergen suchte. Doch Ciril war nicht blind. Er wusste, dass jedes Mal wenn er einen Kampf verlor, seine Schwester dafür bezahlen musste. Und jedes Mal, wenn er dann ihre Verletzungen sah, wünschte er sich, er bekäme die Gelegenheit diesen bösartigen, alten Mann zur Strecke zu bringen. Das Problem dabei war jedoch, dass er dem Samariter fast nie begegnete. Und wenn, dann war dieser von Leibwachen umgeben, die Ciril ohne weiteres in der Luft zerfetzen konnten. Außerdem wusste er, dass jedes Vergehen in diese Richtung seiner Schwester teuer zu stehen kommen würde. Er hatte immerhin schon einiges versucht. Und manchmal...hatte sie nur knapp überlebt.

    Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit des Rauchenden auf drei Personen gelenkt, die die Gasse soeben betreten hatten. Ciril erkannte sofort, dass seine Schwester nicht unter ihnen war. Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn und die halb fertig gerauchte Tabakrolle landete auf dem Boden. Als die drei Unbekannten nur noch wenige Schritte von Ciril entfernt waren, blieb der Erste plötzlich stehen und gab seinen beiden Begleitern offenkundig einen Befehl, denn kurz darauf machten die Zwei kehrt und begaben sich zurück zum Eingang der Gasse, den sie mit ihren massigen Schultern versperrten. Der Dritte im Bunde setzte jedoch seinen Weg zu dem Wartenden fort und trat schließlich in den Schein der Laterne. Der Mann hatte sich in teure Gewänder gehüllt und sein silbernes Haar glänzte. Er strahlte, trotz der vielen Falten, welche sein Gesicht zierten, eine gewisse Eleganz aus, der man sich nicht entziehen konnte.

    "Guten Abend, Ciril.", begrüßte der Alte den jungen Mann mit seiner warmen, väterlichen Stimme.

    "Wo ist sie?"
    , erwiderte dieser nur barsch und funkelte den Mann, welcher in ganz Setariff nur als "der Samariter" bekannt war, böse an. Dieser ließ sich jedoch nicht einschüchtern und hob beschwichtigend die Hände.

    "Aber, aber...wer wird denn gleich so feindselig sein? Alaine geht es gut. Sie ist jetzt an einem besseren Ort als meinem bescheidenen Heim und konnte deswegen nicht zu eurem heutigen Treffen erscheinen."
    "Was soll das heißen? Wo ist sie?"
    "Nun...wie soll ich das sagen? Alaine hat uns gestern Abend verlassen. Ich fand sie in der Küche. Es war ein grausamer Anblick."


    Ciril blieb für einen Moment das Herz stehen. Ungläubig schüttelte er den Kopf.

    "Nein...das glaube ich nicht. Du...Du..."

    Ihm versagte die Stimme. Dieser alte Lustmolch war tatsächlich hier erschienen, nur um ihm zu sagen, dass seine über alles geliebte Schwester tot war? Ciril wurde übel.

    "Sieh es doch einmal so, mein Freund: sie ist nun an einem guten Ort und...du bekommst ab sofort mehr Geld für deine Arbeit. Ich lasse dich doch jetzt nicht hängen..."


    Ein schmieriges Lächeln erschien auf dem faltigen Antlitz seines Gegenübers und ließ Ciril, der bis eben noch gegen den Drang einfach nur auf dieses Gesicht einzuschlagen angekämpft hatte, endgültig die Beherrschung verlieren. Mit einem Satz nach vorne warf er den alten Mann zu Boden und schlug wie verrückt mit all seiner Kraft auf dessen Gesicht ein.

    "DU SCHWEIN!", brüllte er den wehrlosen Samariter an und schlug immer weiter zu. Plötzlich ertönte ein hässliches Knacken und signalisierte ihm, dass er soeben den Kiefer des Alten gebrochen hatte. Allerdings genügte ihm das nicht. Er wollte diesen Mann töten. Auch wenn es das Letzte in seinem Leben sein würde...

  19. Beiträge anzeigen #159
    Kämpfer Avatar von Olrik
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    Olrik ist offline
    "Was arbeitest du?"fragte das Männlein seine Angel auswerfend. Olrik und er saßen im Boot und der alte Mann fing Fische. Olrik saß eher tatenlos da, er verstand nichts vom Fischen und aß Fisch auch nicht so gern. "Ich bin Schleifer. Ich lebe davon stumpfes scharf zu machen." "Soso, ein Schleifer...Von sowas verstehe ich nichts, ich begnüge mich mit Fischen." Das Männlein kicherte. "Fisch ist ein gesundes Essen. Es gibt immer genug davon und so viele Arten. Ich finde, dass es einen vital hält." "Aber das ist doch wahrscheinlich nicht ewig so!" "Nein, mein Junge, leider vermag auch der Fisch es nicht einen ewig jung zu halten....... Ich bin unheilbar krank und alt, weißt du? Jeden Tag fühle ich die Schmerzen in den Knochen, ich fühle mich ausgemergelt, schwach und immer schwächer werdend. Ich bin kurz vor dem Tod, das weiß ich, nur wenige Ellen stehe ich vor Beliars kalten Toren. Und doch werde ich nicht erlöst. Warum nur, ich habe oft um Erlösung gebetet, doch es geschah nichts."Nun waren beide lange Zeit schweigsam. Olrik schaute um sich und über sich, den grauen Himmel erblickend. Zu seiner linken sah er in der Ferne den Hafen. Ansonsten gar nichts. Plötzlich zitterte das Männchen. Er ließ die Angel ins Wasser fallen und fiel auf seinen Rücken. Er rollte sich vor Schmerz, sein Gesicht war verzogen und er hielt den Atem an. So lag er wenige Augenblicke, dann war es wieder vorbei. Das Männlein setzte sich auf und keuchte:"Nein, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Der Schmerz ist nicht mehr zu ertragen. Ich kann nicht warten, bis die Götter mich erlösen." Da zückte das Männlein ein langes Fischmesser aus seinem Lumpengewand. "Olrik, bitte, stich mir das Messer in die Brust und erlöse du mich anstatt der Götter." "Aber nein, das kann ich nicht! Ich kann euch nicht töten." "Olrik, du bist ein guter Mensch. Das sehe ich dir an. Bisher konnte ich mich nicht selbst erlösen von dem Schmerz, da ich niemanden hatte, der meinen wichtigsten Besitz übernimmt. Doch dir will ich ihn anvertrauen."

    Das Männlein holte bedächtig etwas aus seinen Lumpen. Es war ein Gesteinsbrocken, der leuchtend rot glänzte. Er sah sehr wertvoll aus und war etwa so groß wie eine geballte Hand. "Das ist rotes Erz. Ein sehr wertvolles Material. Du kennst sicherlich magisches Erz, das hier ist etwa so hart wie das magische, zwar ist es halt nicht so magisch, dafür seltener, da es in der Regel nur im Minental in den Tiefen zu finden war, und verschmiedet ist es bienahe so hart und mächtig wie magisches Erz und es sieht, finde ich, auch schöner aus." "Woher habt ihr das?" "Ach, das hab ich irgendwo gefunden, ich hab keine Ahnung wo, ist zu lang her. Also, nimmst du mein Erz und erlöst mich?" "Ich sehe, dass ihr keinen Ausweg seht, ich sehe auch keinen mehr. Ich schlage ein." So übergab das Männlein den roten Erzbrocken Olrik und er legte diesen ab. Das Männlein legte sich ins Boot und sagte:"Stich es mir ins Herz und wirf mich danach ins Wasser. Es ist zu gefährlich eine Leiche in die Stadt mitzunehmen." Olrik nickte dem Männlein nochmal zu, dieser erwiderte dies. Dann nahm Olrik das Messer, erhob es und stieß es ihm in das Herz. Kein Zucken, kein Schrei, nein, er schloss nur die Augen. Olrik warf danach die Klinge ins Wasser, das Männchen ebenso, er konnte sehen, wie es niederfiel in die Tiefen. Kurz starrte er ihm nach, dann murmelte er, "Ruhe friedlich", und fuhr mit dem Boot zurück an Land. Sofort bei der Ankunft nahm er den roten Erzbrocken und versteckte ihn in der Kleidung, stieg dort aus dem Boot, rannte in die Taverne und rief zum Wirt: "Herr Wirt, Herr Wirt! Habt ihr einen Tropfen, der vergessen lässt?"
    Geändert von Olrik (17.08.2011 um 19:31 Uhr)

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    Ritter Avatar von Alon
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    Alon ist offline
    Endlich! Endlich war es geschafft! Der mühselige Weg zur Stadt war bewältigt. Im Schatten eines Würfelhauses nahe der Stadtmauer hielten sie inne und sassen keuchend auf den Boden. Das letzte Stück hatte sie doch recht gefordert.

    Nachdem sie sich wieder ein wenig erholt hatten, standen die drei auf und gingen weiter, in den Kern der Stadt.

    „Meine Wohnung ist dort drüben. Ich hole euch Wasser und etwas zu essen, aber es wäre besser, wenn ihr hier wartet“, meinte Bernd, als sie auf einem kleinen, leeren Platz standen.
    „Ähhm… das wäre sehr nett, Bernd. Wie setzen uns einfach hierhin. Und warten.“
    „Was meinst du“, fragte Rom, als Bernd ausser Hörweite war, „wie er den Banditen in die Arme gefallen ist?“
    „Hmm… so wie es aussah, war er schon länger bei ihnen. Ich schätze mal, sie haben ihn auf der Strasse überfallen und sind dann nach Westen. Und als wir wieder nach Osten über das Weissaugengebirge zogen, haben sie auch uns erwischt. Sag mal: Was war damals überhaupt passiert? Ich kann mich nur noch vage erinnern…
    „Nunja, sie haben uns umstellt, und du hast einen von ihnen getötet. Dann hat dich von hintern einer erwischt, ich glaube, danach warst du völlig weg. Ich habe ihnen noch einen kleinen Kampf geliefert, aber schlussendlich hats mich dann auch erwischt. Aber Ende gut, alles gut, würde ich sagen.“
    „Stimmt. Aber sag mal, meintest du nicht, deine Schwester sei hier irgendwo?“
    „Ja“, sagte Rom eilig, „allerdings am anderen Stadtende. Ich werde sie nachher besuchen, vielleicht weiss sie ja, wo diese Aniron steckt…“
    „Lass mal… ich werde rumfragen, damit komm ich schneller zum Ziel. Und ich darf sie nicht länger warten lassen, als nötig, denn wir verzögern uns schon um Tage…“

    In dem Moment kam Bernd wieder, wie versprochen mit einem Happen Fleisch und himmlischen Gewürzen. Zudem trug er einen Krug frischen Wassers in den Armen, als er über den Platz gelaufen kam. Anstatt ihn zu fragen, warum sie nicht zu ihm gehen konnten, assen und tranken die beiden Waldler ausgiebig. Bernd selbst nahm nichts und sagte, er habe keinen Durst oder Hunger.
    „Du, Bernd“, sagte Alon, nachdem sie fertig mit essen waren, „ kennst du eine gewisse Aniron?“
    „Aniron? Nie gehört. Klingt aber sehr nach einer Heilerin, wenn ihr mich fragt… Ich würde mal bei einem Novizen nachfragen, die wissen meist, was in Setarrif vor sich geht.“
    „Vielen Dank. Aber jetzt müssen wir gehen – das heisst, ich muss gehen, Rom geht in eine andere Richtung…“

    Alon verabschiedete sich von beiden und machte mit Rom einen Treffpunkt aus, wo sie sich morgen wieder sehen wollten. Danach zog der Jäger schnurstracks los…

    Nach einigem Rumgefrage und nach noch mehr Laufen, fand er endlich jemanden, der etwas von Aniron wusste.
    „Ja, ich kenne Meisterin Aniron. Weshalb fragt ihr?“, wollte eine junge Novizin wissen.
    „Ich habe eine wichtige Nachricht für sie – das heisst, ich weiss nicht, ob sie sonderlich wichtig ist, auf jedenfall ist es eine Botschaft von einem gewissen Maris.
    „Gut. Ich werde sie holen gehen. Aber ich weiss nicht, ob sie nicht anderweitig beschäftigt ist…“
    „Vielen Dank“, antwortete Alon erleichtert und suchte sich einen geeigneten Platz, um wieder zu warten. Es war eine nette Abwechslung, einfach mal sitzen zu bleiben, egal was kam. Gerade, als er das dachte, kam die Novizin zurück, und ihr folgte noch jemand…

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