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  1. Beiträge anzeigen #221
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    überall und nirgendwo
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Dichte Nebelschwaden hängen über dem Boden. Ein Seil um die Hand geschlungen und ein Riese. Dieser spielt das Spiel des ungleichen Kräftemessens. Die Rothaarige hält dagegen. Erst herrscht rund herum Totenstille. Selbst den eigenen Atem kann sie nicht hören. Doch irgendwann erst leise, dann immer lauter und penetranter setzte ein Geisterchor ein. Er betete immer wieder das Worte "schuldig" nieder und ging irgendwann in ein Singsang aus Kinderstimmen über. Zum Schluss wurde ihr rot vor Augen.

    Mit weit aufgerissenen Augen lag sie da. Zitterte wie Espenlaub und versuchte vergeblich ruhig zu atmen. Tagsüber konnte sie die Gespenster meist verbannen, doch jede Nacht kehrten sie zurück.
    Redsonja schaute sich um, war froh, dass Sergio noch schlief und stellte glücklich fest, das Angroth bereits seine erste Runde durch den Wald lief. Beim Seilziehen hatte sich herausgestellt, dass der ehemalige Lehrmeister zar schon wieder bei Kräften war, die Balance fehlte ihm jedoch noch ein wenig.

    Sie sammelte Holz, legte es auf die Glut und wartete auf Angroth, um sich erneut mit ihm zu duellieren.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Lehrling Avatar von Dara-Nin
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    zur Zeit auf Lobarts Hof mit 1 Dolch und 15 Goldstücke
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    Dara-Nin ist offline
    Die junge Frau erwachte mit einem Lächeln. Die Schmerzen schienen wie weggeblasen zu sein. Langsam stand sie auf und begab sich nach unten. In der Küche traf sie Lobart, welcher sie mit einem Ausruf begrüßte: «Ihr seit wieder gesund, Adanos sei dank!». Dara-Nin nickte ihm erfreut zu. «Die Nacht schlafen tat mir gut.». Lobart musste lauthals lachen. «Ihr habt zwei Nächte durchgeschlafen!». Sie erbleichte. «Was...? Aber ... wie kann das sein?». Verwirrt versuchte sie sich zu erinnern. «Der Trank, Vatras Trank.».

    Lobart betrachtete sie sorgfältig. Mittlerweile hatte sie kaum mehr Ähnlichkeit mit der Frau, welche vor einer guten Woche mit seinem Kind auf den Armen den Weg zum Hof herunterkam. Damals hatte er sie im ersten Moment für eine Banditin gehalten. Abgerissen und schmutzig war ihre Kleidung gewesen und ihr braunes Haar hatte wer weiss wieviele Tage kein Wasser gesehen. Ihre Augen waren es an denen Hilda erkannte dass sie ein guter Mensch war. Schüchtern hatte sich die Frau der herbeieilenden Mutter genähert und ihr das Kind übergeben. «Sie schläft, aber ihr Bein ist verletzt. Ich fand sie im Wald in den Bergen ... » hatte sie gesagt und Hilda mit ihren grau-blau-melierten Augen angesehen. Dann hatte sie sich umgedreht und wollte wieder in die Berge gehen. Mit kaum etwas an, bei dieser Kälte. Hilda hatte Mitleid bekommen und eine Art mütterliche Liebe empfunden, als sie Dara-Nin gebeten hatte etwas zu sich nehmen, eine Nacht auf dem Hof zu schlafen und ihr eines ihrer alten Kleider gegeben hatte.

    Nachdem sie sich gereinigt hatte und ein vollständiges Kleid trug, konnte Lobart sehen dass ihre Harre keineswegs braun, sondern rot waren. Auch ihre Manieren waren keineswegs die einer Banditin. Dennoch war er skeptisch gewesen, vor allem weil diese junge Frau nicht wusste woher sie kam, aber keinesfalls aus der Gegend zu kommen schien. Seine Frau hatte seine Bedenken zu zerstreuen versucht: «Es gibt viele Fremde in dieser Gegend. Und viele Schicksale welche eine junge Frau erleben kann ...». Lobart dachte an seine Tochter und dass ihr ein solches Schicksal erspart geblieben war. Dank dieser jungen sonderbaren Frau. Er hatte ihr etwas Gold gegeben, seine Art Danke zu sagen, aber war skeptisch geblieben.

    Bis Vatras mit ihr auf dem Hof ankam. Hilda war volle Sorge gewesen und auch Lobart konnte sich einer gewissen Sorge nicht verschliessen. In den wenigen Tagen wo Dara-Nin auf dem Hof gewesen war, hatte sie nie versucht Dinge zu entwenden oder mit einem der Arbeiter anzubändeln. Sie hatte versucht Hilda und sogar den Männern auf den Feldern zu helfen und war stets freundlich und aufmerksam gewesen. Ihr Wesen schien fröhlicher Art zu sein, doch der Schatten der sich manchmal über ihr Gesicht schob lies das Erlebte erahnen und erfüllte ihn ein wenig mit Schmerz. Lobart schüttelte seine Gedanken ab, froh sie wieder auf den Beinen zu sehen.

    «Ich möchte im Kloster Innos' mein Leben verbringen.» sagte sie inmitten seiner ausklingenden Gedanken. Ehe Lobart etwas erwiedern konnte, war sie auf dem Weg zur Tür. «Daron, dem Feuermagier auf dem Marktplatz gab ich eine Nachricht für die Magiere mit. Ich muss ihn fragen ob sie ankam und ob der Rat eine Entscheidung getroffen hat. Soll ich euch etwas mitbringen?» Lobart schüttelte verwirrt den Kopf «Nein, Hilda ist in Khorinis ...». «Ausserdem muss ich neuen Beerensaft kochen» ihre Stimme klang entfernt. Lobart ertappte sich beim lächeln. «Es geht ihr wieder gut!» dachte er erfreut!

  3. Beiträge anzeigen #223
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    SirUli wachte auf und meinte etwas seltsames gehört zu haben, er richtete sich auf und schaute sich in der Höhle um, Miranda schlief noch, aber Cannon konnte er nirgends entdecken. Da schon wieder dieses tiefe Brummen, es kam von draußen, SirUli kroch vorsichtig aus der Höhle raus, um heraus zu finden woher dieses Geräusch kam. Nichts zu sehen, nichts mehr zu hören, SirUli weckte Miranda, sie waren gerade dabei etwas zu frühstücken, als Cannon fröhlich pfeifend und offensichtlich mit guter Laune herein kam. „Guten Morgen ihr Schlafmützen“ begrüßte die Beiden überschwänglich, „wenn ihr wollt, kann ich euch heute etwas Besonderes zeigen“, „was ist es denn“ fragte SirUli. „Ich verrate nur das es spannend wird, aber entscheiden müsst ihr“. Miranda schaute SirUli fragend an, die Beiden tuschelten miteinander, sie äußerte mal wieder ihre Bedenken und konnte sich nicht festlegen, „ach was, Cannon weiß schon was er tut, das ist bestimmt nicht gefährlich“, versuchte SirUli sie zu ermutigen. „Na gut, ich bin dabei“ sagte sie nach kurzem überlegen, „dann kann’s ja losgehen“ sagte Cannon mit einem funkeln in den Augen, als ob er was im Schilde führte.

    Dir Gruppe war noch nicht lange unterwegs, als Cannon anhielt „so Leute, hört jetzt genau zu was ich euch sage und befolgt meine Anweisungen“, sie legten zunächst alle ihre Bündel ab und versteckten sie hinter einem Busch. „Ab jetzt wird nicht mehr geredet, keine unnötigen Geräusche, also passt auf wo ihr hintretet und achtet auf meine Handzeichen“ führte Cannon weiter aus. Die Gruppe schlich langsam eine kleine Anhöhe empor, oben angekommen verbargen sie sich hinter einem großen Felsen, Cannon huschte von einem Felsen zum Nächsten und gab immer wieder ein Zeichen, das die Anderen folgen sollten. Er legte seinen Zeigefinger auf die Lippen und forderte damit zur absoluten Ruhe auf, sie krochen gemeinsam auf einige Büsche zu, Cannon zeigte auf SirUli und dann in eine Richtung in die er schauen sollte.

    Was SirUli da zu sehen bekam konnte er kaum glauben, ein großer schwarzer Koloss, sicherlich so groß wie eine Windmühle, stand da in seiner Höhle und schien die Gegend zu beobachten. Aus seinem riesigen Schädel funkelten stechend grüne Augen, die Hauer von dem Monstrum waren mehr als angsteinflößend. Mit offenem Mund starrte SirUli minutenlang diesen Giganten an, als wäre er von ihm hypnotisiert worden, so faszinierend fand er dessen Anblick. Miranda die sich erst nicht traute, wollte nun doch wissen was es da zu sehen gab, neugierig schob sie die Büsche vorsichtig auseinander, erst schien alles in Ordnung zu sein, aber plötzlich schrie sie los wie am Spieß.

    Geistesgegenwärtig riss SirUli sie zu Boden, warf sich über sie und hielt ihr mit seiner Hand den Mund zu. Der Troll ließ ein markerschütterndes Gebrüll los, mit schweren Schritten, welche die Erde erzittern ließen, kam er auf die Gruppe zu. Nicht weit von ihnen hielt der Troll inne, nur sein schwerer Atem war zu hören, SirUli und Miranda lagen regungslos da, während Cannon sich vorsichtig zum Sprung bereit machte. Offensichtlich konnte der Troll die Gruppe nicht ausmachen, nach einer Weile gab er einige grunzenden Laute von sich und kehrte zur seiner Höhle zurück. Alle atmeten erleichtert, sie verharrten noch einige Zeit, bis Cannon schließlich das Zeichen zum Rückzug gab...

  4. Beiträge anzeigen #224
    Lehrling Avatar von Karratosh
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    In den Schatten
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    Karratosh ist offline
    Das gebrechliche kleine Menschending auf seiner Schulter gab sich redlich Mühe ihm zu beweisen, dass es nicht viel von Orks hielt und allgemein wohl eine große Angst vor ihm hatte. Jedoch war sie kaum in der Lage, ihn auch nur ansatzweise zu verletzen, geschweige denn ihm wehzutun. Hin und wieder hatte er versucht sie zu beruhigen und ihr gesagt, dass er ihr nichts antun wollte, trotzdem wusste er, dass sie ihn nicht verstand. Mit jedem Schlag mehr, den er auf seinen Rücken bekam, wuchs in ihm die Enttäuschung, und ein ganz anderer Schmerz suchte nun seine Seele heim, herbeigerufen vom Marschgetrommel dieser zierlichen Fäuste, die immer und immer wieder auf ihn einprasselten.
    Warum musste es Krieg zwischen Orks und Menschen geben? Warum bekämpften die beiden Arten sich überhaupt? Es gab weitaus mächtigere und gefährlichere Feinde die ihrer Aufmerksamkeit bedurften, und doch zerfleischten die Sterblichen sich in einem nicht enden wollenden Kampf um Länder, die sich auch friedlich aufteilen ließen. So aber spielten sie ihren wahren Feinden nur in die Hände.
    Karratosh hatte es in den Augen seiner Artgenossen gesehen. Jene, die damals seinen ganzen Stamm niedermetzelten, sie waren nicht sie selbst gewesen. Die Dunkelheit war über sie gekommen und hatte sie ausgemerzt; was aus den Südlanden mittlerweile geworden war, wusste er nicht. Nur schwer schlug sein Herz weiter, als wolle es ihn warnen, sich nicht weiter mit dem unabwendbaren zu befassen. Als er sicher sein konnte, dass ihnen keine Gefahr mehr drohte, wurde er langsamer, blieb stehen. Er fuhr sich mit der freien Hand über das Gesicht, als wollte er die dunklen Gedanken aus seinem Kopf ziehen und sie forttreiben, doch als er die Augen wieder öffnete, war da nichts. Er war bis zum Morgen durchgelaufen, doch den neuen Tag wollten weder Sonne noch strahlender Himmel begrüßen, sie versteckten sich hinter einem Trauerkleid aus dicken, wassergeschwängerten Wolken.
    Das kleine Ding das er mit sich herumtrug war mittlerweile so erschöpft, dass sie ihre Proteste eingestellt hatte. Er wusste nicht, ob sie schlief, doch bisweilen drang ein jammerndes schluchzen an sein Ohr, also war sie wenigstens nicht tot.
    Karratosh blickte sich um. Kahle Bäume standen da, ihre Äste wie knöcherne Finger gen Himmel gestreckt als wollten sie die Wolken auffordern, die lebensspendende Sonne wieder hervorkommen zu lassen. Der Boden war matschig vom verhaltenen Niederschlag und die Beine des Orks trugen nun ein ansehnliches Farbenspiel aus Grün- und Brauntönen zur Schau. Es war kühl. Für eine Weile hielt der einsame Wanderer den Atem an, wollte er doch verhindern, dass er weitere kleine Wölkchen emporschickte, die sich mit den anderen vereinen würden und die Sonne somit noch länger fernhielten, allerdings schnappte er schon sehr bald wieder nach Luft, nachdem ihm bereits schwarz vor Augen wurde und er die Menschenfrau beinahe fallenließ.
    Langsamen Schrittes ging er nun weiter. Bald würden sie bei einer Menschensiedlung vorbeikommen, er konnte sie beinahe schon riechen.
    Bald darauf hatten sie auch tatsächlich die kleine Schlucht und eine Brücke, die über einen wunderbaren Fluss führte, passiert, die unmittelbar vor der von Karratosh angedachten Siedlung gelegen waren.
    Er wagte sich nicht allzu nah an den Zugang heran, standen dort immerhin zwei gepanzerte und bewaffnete Krieger, die er sicher nicht beide gleichzeitig bezwingen konnte - geschweige denn es überhaupt wollte.
    So nah es eben ging schlich er sich voran, legte die hübsche Menschenfrau auf den Boden und suchte ein paar Zweige von den Nadelbäumen zusammen. Sicherlich nicht das gemütlichste Nachtlager, aber immerhin eines das wärmte. Als sie so dalag, eingepuppt in ein grünes Bett, musste er lächeln. Diese blassen Wesen, die nicht einmal annähernd die Größe eines normalen Orks erreichten, besaßen eine Faszination die ihn immer wieder von neuem erfüllte. Ihr Anblick ließ ihn die dunklen Gedanken für eine Weile vergessen, und der Frieden der von ihr ausging schwappte auf ihn über.
    Endlich riss er sich los, schlich sich langsam fort um wieder seiner eigenen Wege zu ziehen. Bevor er vollends entschwand, sah er noch einmal zurück. Vielleicht würden die Menschen eines Tages begreifen.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Drachentöter Avatar von Aurvandill
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    Aurvandill ist offline
    Auf ging es in Richtung Stadt bzw. erstmal in Richtung Taverne. Die Felder waren ja wirklich so riesig, dass man sie kaum überblicken konnte. Auch die Feldräuber waren wieder da. Da fiel Nirva der Auftrag ein, den er Sekob versprochen hatte zu erledigen. Aber noch war er kein Kämpfer. Er freute sich schon so sehr darauf Söldner zu sein. Wie musste es sein Achtung auf dem Hof zu haben. So viele Freunde und verbündete und sogar Geld für Kämpfen und verteidigen zu erhalten. Jetzt muss er erstmal sehen das er so schnell wie möglich in die Stadt kam. Er war nun an der Goblinhöhle von Hinweg angekommen, dort wo er Nachts nicht reinkonnte weil zu viele Goblins dort hausten. WEnn er Söldner wäre, dürften sie kein Problem mehr darstellen dachte Nirvanos sich.

    Er ging allerdings nach einem kurzen Rechtsblick direkt weiter, da war nämlich auch schon die Taverne zu sehen. Auf einmal hörte Nirva laute, nahe schrille Töne und geiern. 2 Scavenger fielen ihn von der Seite an. Schnell zog er seinen Dolch, die einzige Waffe mit der er gescheit umgehen konnte, stach erst den einen, dann den anderen Scavenger ab. Aber auch er nahm natürlich wieder schaden bei der Attake des zweiten Tieres. Leider hatte er seinen Heiltrank, den er gefunden hatte, schon nach dem Kampf mit den Goblins im Felsspalt nahe der Felder verbraucht. Jetzt musste er sich humpelt zur Taverne begeben. Er hatte 41 GS und den Beutel mit 90 GS, die er ja für die Schwerter benötigte. Er überlegte ob er sich einen Heiltrank kaufen sollte oder eine Nacht in der Taverne verbringen sollte. Beides war sicher nicht gerade günstig aber den Wirt hatte er ja bereits kennengelehrnt. Nirvanos beschloss den WIrt zu fragen was eine Nacht oder ein Heiltrank konsten würde, Nacht war es abr noch nicht.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #226
    Ritter Avatar von Paedygree
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    Paedygree ist offline
    Der Adept stapfte aus dem Kloster. Vor ihm lag der Schnee auf der Brücke und glitzerte ihn verlockend an. Er hatte die Brücke überquert und wandte sich nun nach rechts, um zu seiner Brauhütte zu gelangen. Doch als die Hütte aus dem hellen Licht des Schnees auftauchte, sah er, dass die Türe geöffnet war. Erschrocken trat er ein und bemerkte etwas seltsames.
    Alles war noch an seinem Ursprücnglichen Platz. Nichts hatte sich verändert. Doch wer hatte es gewagt in seine Hütte einzudringen? Verärgert nahm er die Zutaten aus dem Vorratsschrank, der sehr wurmstichig und lottrig wirkte. Da musste er sich auch mal einen neuen Anschaffen. Er sah seinen Met an und überlegte, was er da vergessen hatte. Dann fiel ihm ein, dass der Gärprozess noch nicht begonnen hatte, weil er die Hefe erst dann zugeben durfte wenn der Met abgekühlt war. Er steckte einen Finger in die Goldige Masse und bemerkte, dass der Met schon seit langem Normaltemperatur hatte. Er nahm die Hefe aus seinem Mantel, die er immer noch in der Tasche hatte und gab etwas davon dem Gebräu hinzu. Er hatte keine Ahnung, wie viel er hinzugeben musste, doch er musste es einfach versuchen.
    Er sprudelte etwas, als er die Hefe hinzugab, doch weiter passierte nichts. Er rührte noch kurz mit dem Krautstampfer um und schritt dann aus seiner Tür hinaus. Er musste nun nur noch abwarten, wie sein Met gährte. In dieser Zeit wollte er sich etwas den Bauch in Kaatis Taverne vollschlagen. Zufrieden und über beide Ohren grinsend überquerte er die Steinbrücke und trat in das heilige Kloster ein, dass mittlerweile zu seiner Heimat geworden war.

  7. Beiträge anzeigen #227
    Waldläufer Avatar von Fayleen
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    Fayleen ist offline
    Langsam schlich sich das Licht des Tages durch Fayleens geschlossene Lider. War alles nur ein böser Traum gewesen? Sie erinnerte sich genau. Sie hatte in der Dunkelheit gestanden, als zwei Wölfe sie angreifen wollten. Und als sie dachte, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, war ein Ork aufgetaucht, hatte die beiden Wölfe in die Flucht geschlagen und sie verschleppt. Es war so real gewesen...

    Langsam öffnete sie die Augen und sah sich um. Wo war sie hier? Was war passiert? Langsam streifte sie die Äste zur Seite, mit denen sie zugedeckt war, und stand auf. Sie hatte diesen Ort noch nie zuvor gesehen. Scheinbar war sie weit oben in den Bergen. Die Luft war hier viel frischer als unten in der Stadt. Aber es lag noch etwas anderes darin... die Luft war hier unheimlich feucht. Sie lag am Rande eines Weges, der zu beiden Seiten von Felswänden eingeschlossen war. Doch etwas weiter hoch gab es eine Lücke in der rechten Felswand. Stand da nicht jemand?

    Schnell drückte sie sich an einen der Nadelbäume, um nicht gesehen zu werden. Wer wußte schon, ob die Gestalt dort vorne ihr freundlich gesinnt war? Wie ein Ork hatte sie aber nicht ausgesehen. Das war beruhigend, obwohl ihr das nicht mehr aus dem Kopf ging. Wenn sie wirklich letzte Nacht einem Ork begegnet war, warum war sie dann noch am Leben? Hatte der Ork das Interesse an ihr verloren? Oder war er angegriffen worden und mußte sie zurück lassen?

    Langsam schlich sie sich weiter an. Jetzt konnte sie die Gestalt besser erkennen. Es war ein Mensch, soviel stand fest. Sein Kopf war geschoren, er trug eine Rüstung und ein großes Schwert auf dem Rücken. Scheinbar war es ein Krieger. Plötzlich zog der Mann sein Schwert und blickte in ihre Richtung. "Wer ist da?", rief er und kam langsam auf ihr Versteck zu. Sie war entdeckt worden. In Panik sah sie sich um, doch alle Fluchtmöglichkeiten waren ihr verwährt. Ihr blieb nichts anderes übrig als darauf zu hoffen, dass der Mann kein Bandit oder noch schlimmeres war.

    Langsam kam sie aus ihrem Versteck und ging auf den Mann zu. "Grüße, werter Herr, mein Name ist Fayleen, und ich habe mich wohl verirrt. Ihr könnt mir nicht sagen, wo ich hier gelandet bin?" Der Mann sah sie forschend an, steckte sein Schwert aber nicht weg. "Verirrt? Warum schleichst du hier herum?" Fayleen stockte. Sie konnte dem Mann schlecht von dem Ork erzählen. "Ich verließ gestern die Stadt Khorinis, weil ich dort von einem Lager im Norden hörte, in dem die Menschen zu einem neuen Gott beten. Ich wollte mir das ansehen. Allerdings verlor ich Nachts die Orientierung. Ich legte mich an den Wegrand, um Tagsüber vielleicht meinen Weg wieder zu finden. Als ich aufwachte standet ihr hier."

    Nun sah der Mann sie noch forschender an. "Ihr habt also das Sumpflager gesucht und den Weg des Nachts verloren? Komisch, dass ihr trotzdem genau hier angekommen seid." Fayleen sah nun ihrerseits verwirrt aus. "Ihr meint, ich habe es gefunden?" Der Mann nickte. "Dies ist der südliche der beiden Zugänge zum Lager. Mein Bruder und ich sind die beiden Templer, die die Ehre haben, die SIcherheit des Lagers an diesem Eingang sicherzustellen." Fayleen biss sich auf die Unterlippe "Dann habe ich mich doch weniger verlaufen als ich dachte", murmelte sie. "Sagt, wie stehen die Chancen dass ihr mir Einlass gewährt?" Der Wachtposten lächelte, obwohl es in seinem Gesicht mit den vielen Narben aus sicher noch mehr Schlachten irgendwie fehl am Platze schien.

    "Die Chancen stehen ziemlich gut. Jeder ist in unserem Lager willkommen. Wir passen nur auf, dass das Lager nicht überfallen wird und sich keine wilden Tiere zu nah an den Eingang trauen." Fayleen atmete auf. Die bedankte sich bei dem Mann und ging langsam durch die Lücke in der Felswand.

  8. Beiträge anzeigen #228
    Ritter Avatar von Scatty
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    Scatty ist offline
    Scatty saß einfach nur da. Es war erschreckend. Fatal! Dabei war doch so lange Zeit gewesen zu üben, und was passierte nun? Er hatte die Masche schon WIEDER zu früh fallen lassen. Wie sollte da sein dreifarbiger Lendenschurz für die heissen Sommertage, komplett mit Netzeinsatz und machomässigem Schweissgeruch, rechtzeitig fertigwerden wenn er immer die Maschen fallenliess, wenn sie es eigentlich nicht durften. Scatty sprang auf, schleuderte das Strickzeug von sich und hüpfte stampfenderweise auf. "BEIM SCHLÄFER NOCH EINS, RUUUUAAAAHHHH!"

    Balbero schrie kurz auf ob des ungewohnten Geräuschs, und blickte Scatty dann an, als ob er sie gerade beim Stehlen des Riesen-Hotdog-Rezepts vom Kiemensee erwischt hatte, dass Scatty in einer anstrengenden Partie "Benenne die Farbe des Grashalms genauestens unter Angabe von Rot, Grün und Blautönen ohne Zuhilfenahme des Farbenkatalogs, der freundlicherweise von der Khorinis Farben Beschränkten Gesellschaft mit Haftung (BGmH) zur Verfügung gestellt wurde" mit einem Troll-Schaf-Bastard gewonnen hatte. Aber Scatty wiegelte ab. "Nein nein, du bist nicht gemeint damit. Gut, du warst zwar auch eher erfolgreich im Boden-begutachten als im Hoch-Weit-Cool-Springen, aber das gibt sich schon. Was mir momentan mehr Sorgen macht, ist die Tatsache, dass mein linker Ellenbogen zwiddelt...normalerweise ist das ein Zeichen für.." Theatralisch angespannt war die Szene, als Scatty seinen Kopf nach links, danach nach rechts wirbelte und zu schnüffeln begann. "MOOOOOMENT! Das riecht nach..." Spannung. "Kann das..." Atem anhalten in den Publikumsrängen. "Das muss einfach..." Erste gelangweilte Gähner. "...ah-HA!" Eine Indianer-Ola-Welle folgte dem beherzten Griff Scattys hinter die Büsche, wo sich augenscheinlich jemand verborgen hatte. Wer das war, war jetzt unwichtig. Es war eine Sie, soviel konnte der völlig vernebelte Hüter erkennen als er in die rohe Kartoffel vom Vortag biss.

    "Wenn ich eins nicht ausstehen kann, sind es schlechte Schleicher die meinen sie wären gute..also, wenn du nicht schleichen lernen willst, dann solltest du umdenken und schleichen lernen wollen. Denn ich bin der Mann, der Ort UND die Zeit in einer Person: Scatty, Hüter des Glaubens etcetera pepe." Die Angesprochene blickte den Hüter vollkommen perplex an, während Balbero hinter vorgehaltener Hand prustete. Selbst als sich die Neu angekommene junge Dame wieder gefasst hatte, hervorbrachte dass sie Jarla hiess und tatsächlich schleichen lernen wollte, verwies sie Scatty an Balbero. "Du wirst das machen, was sie hier auch macht. Aber vorher sei dir im Klaren, dass du deinen Körper in und auswendig kennen musst um ein guter Schleicher zu sein, Körperfunktionen kontrollieren und unterdrücken musst, von deren Namen alleine du Ausschlag zwischen den Schulterblättern bekommst, und ständig völlig konzentriert sein musst. Nun, die Grundschleichhaltung erkläre ich dir: In die Hocke, mit den Armen ausbalancieren, dann vorsichtig einen Schritt nach dem andren. Schwerpunkt tief halten, den Rest deines Körpers doch bitte auch. Balbero, zeig ihr mal wie das funktioniert, und wenn das klappt, macht ihr zusammen weiter mit Hüpferei und so..ich bin häkeln." Mit diesen Machtworten drehte sich Scatty auf dem Absatz um, liess den Umhang theatralisch im nicht vorhandenen Winde wehen, rummste ob des hoch erhobenen Blickes gegen den nächsten Baum, kippte nach hinten um, und entschied sich, im Liegen zu häkeln. War ja auch nicht schlecht.

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ehrengarde Avatar von Hombre
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    Hombre ist offline
    Die zwei Molerats brutzelnden immer noch über der Glut. Vom ersten war kaum noch etwas übrig geblieben, die Knochen lagen auf einem Haufen unter einem Baum. Das zweite hatte nun eine goldbraune Kruste und roch köstlich.

    „Da, diesen Vogel wirst du mir vom Baum holen. Mit dem Bogen natürlich. Ich warte dann beim Feuer auf dich.“
    Rangor zeigte mit einer Hand auf einen großen Vogel der ziemlich weit oben auf einem Baum hockte. Ab und zu kratzte er sich mit seinem Schnabel in seinem Gefieder. Die gestellte Aufgabe war nicht sonderlich leicht, dann er das Gelände war voller Bäume und der Vogel saß ziemlich weit oben, doch Hombre würde es nicht unversucht lassen. Also ging er ein paar Meter nach hinten und nahm seinen Kompositbogen. Er legte einen Pfeil in die Sehne und zog ihn am Gefieder nach hinten.. Dann nahm er den Bogen nach oben und zielte auf den Bogen. Er musste sich weit nach hinten lehnen um den Vogel überhaupt erst anvisieren zu können. Der Vogel stieß einen Schrei aus und wollte schon losfliegen, doch dann durchbohrte ein Pfeil seine Brust. Der Schrei erstickte und der Vogel flog, nein fiel nach unten und landete auf dem Restschnee. Hombre ging zu ihm hin und hob ihn am Pfeil auf. Mit seiner Beute ging er zurück in ihr improvisiertes Lager.

    „Gut gemacht, wirklich gut. Nightsun hat die gleiche Aufgabe bekommen, er müsste auch bald zurück sein. Wir machen jetzt eine Weile Pause, dann können wir vielleicht noch üben im Liegen zu schießen. Du kannst ja jetzt deinen Vogel essen, wenn du willst,“ meinte Rangor mit einem Zwinkern. Gesagt getan, Hombre machte sich daran den Vogel zu rupfen. Es war eine unschöne Arbeit, besonders da es so viele Federn waren. Danach köpfte er den eh schon toten Vogel und weidete ihn aus. Das restliche Fleisch steckte er auf einen Spieß und hängte ihn übers Feuer. Der Vogel roch schon fast fertig, da kam Nightsun ins Lager. Auch er hatte einen Vogel dabei. Rangor ging zu ihm und gratulierte ihm, dann gingen die beiden ein Stück abseits und Rangor erklärte ihm noch ein paar Kniffe beim Bogenschießen. Hombre nahm sich einen knusprigen Flügel des Vogels. Er schmeckte gut, wie nach Hühnchen. Als er das halbe Vögelchen gegessen hatte, ging er zu den anderen hinüber ...

  10. Beiträge anzeigen #230
    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    Ha, hatte er sie doch erwischt! Er hatte zwar nicht wirklich an ein Wiedersehen mit dem rothaarigen Mädchen geglaubt, ehe er wieder zurück in seiner Heimat war, doch belehrte in jene Situation eines Besseren: Nun konnte er womöglich noch die seltsame Begegnung klären, bei der sie doch so schnell das Weite gesucht hatte. Nur leider tat sie genau Dasselbe, als sie ihn hier erblickte: Sie nahm die Beine in die Hand und versuchte, zu flüchten; unglücklicherweise war jedoch die Natur auf Seiten des Lehrmeisters und so stolperte das Mädchen über einen am Boden liegenden Ast - einen sehr großen, dicken Ast, wie man sagen musste. Schließlich versuchte sich die Schülerin noch aufzurappeln, um die Flucht von Neuem zu beginnen, doch da war der Templer schon zu ihr hin geeilt und hatte sich über sie gebeugt. Nun konnte sie nicht mehr entkommen - bisher verlief alles nach Plan, auch wenn er nicht genau wusste, welcher Plan gerade genau gemeint war.
    »Also«, begann er langsam, »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Ja, der Anfang war getan, nun musste die Sache aber am Laufen gehalten werden - ranhalten!
    »Wieso bist einfach so weggerannt? Und... was hattest du eigentlich mit mir vor, als ich geschlafen hab'?«

  11. Beiträge anzeigen #231
    Drachentöter Avatar von Lopadas
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    Lopadas ist offline
    Lopadas und Revan verließen das Kloster. Der Barbier hätte nie gedacht, dass die Wunde so schnell zu heilen würde, aber er war froh, dass seine Heilkünste halfen. Außerdem war er froh, dass er jemanden gefunden hatte, der ihm half seinen geliebten Sessel ins Kloster zu bringen. Revan schien ein starker Kämpfer zu sein und da Lopadas schwach war, brauchte er seine Stärke.

    Sie stapften durch den Schnee und unterhielten sich über irgendwelche Dinge, die sie in letzter Zeit erlebt hatten. Schon bald hatten sie die Taverne passiert und befanden sich auf den Weg nach Khorinis. Da es wieder einer der kalten Wintertage war, waren auch keine Menschen auf den Wegen.
    "So hier müssen wir rein."

    Die beiden Wanderer gingen vom Weg ab in den verschneiten Wald. Obwohl Revan ein Kämpfer war, bekam er bald kalte Füße.
    "Ist es noch weit?"
    "Nein, wir sind gleich da."
    Schon bald sahen sie den Eingang der Höhle. Lopadas öffnete das Schloss und trat zusammen mit Revan ein.
    "Da ist mein Sessel. Zu zweit müssten wir es schaffen ihn ins Kloster zu bringen."
    "Ok, packen wirs an."
    "Warte mal, was ist wegen deinem Arm?"
    "Ich trage mit dem anderen das geht schon.
    Sie hoben den Sessel an und brachten ihn aus der Höhle. Draußen setzten sie ihn kurz ab, der Barbier schloss die Tür ab, dann ging es weiter.

    Das Tragen war anstrengend, weil sie durch den hohen Schnee stampfen mussten. Nur langsam kamen sie voran und hin und wieder setzten sie den Sessel ab, um zu verschnaufen.
    "Vielleicht war das doch keine so gute Idee."
    "Jetzt nicht aufgeben, wir haben ihn jetzt schon ein ganzes Stück getragen und ich habe keine Lust wieder zurückzugehen."
    Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Nach einiger Zeit bogen sie bei der Taverne in Richtung Kloster ab. Als sie durch den Wald gingen, hoffte Lopadas bloß, dass kein Tier aus den Büschen gesprungen kam. Nach einiger Zeit waren sie durch den Wald hindurch und liefen an Isgaroths Schreien vorbei. Der Magier wollte gerade gehen als er die beiden den Sessel schleppen sah.
    "Was macht ihr da?"
    "Seid gegrüßt Magier, wir bringen meinen Sessel ins Kloster. Da ich gerne lese, wollte ich auch meine alten Lesesessel gern im Kloster wissen."

    Isgaroth lachte herzhaft. Revan und Lopadas gingen weiter. Im Kloster angekommen, stellten sie den Sessel neben das Bett von Lopadas.
    "Danke für deine Hilfe."
    "Nichts zu danken, schließlich hast du mir auch geholfen."
    Revan verabschiedete sich. Der Barbier setzte sich in seinen Sessel und verschnaufte ersteinmal von diesen Kraftakt.

  12. Beiträge anzeigen #232
    Schwertmeisterin Avatar von Latraviata
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    Latraviata ist offline
    Latri war außer sich vor Wut auf den dummen Ast, der sie zu Fall gebracht hatte, doch nun war alles aus und sie konnte nichts anderes mehr tun, als einfach dort liegen zu bleiben wo sie war, da Nicmaster schon herbeigeeilt war und bei ihr stand. Kein Sinn mehr irgendetwas zu tun...verloren...vorbei, die Situation war nicht mehr zu retten, wesshalb Latraviata auch noch anfing zu weinen, wollte sie Nicmaster doch nicht gestehen was sie gemacht hat. Warum sie es gemacht hat wäre somit auch zu erklären, was äußerst peinlich war zu erklären, da Nicmaster ja ihr Lehrmeister war und sich eine Solche Lage nicht gut auf die Ausbildung auswirken kann.

    Just, als die rothaarige wieder veruchte zu entwischen, fing an Nicci seine löchernden peinlichen Fragen zu stellen, warum die Schürferin sich über ihn gebäugt hatte, während er im Bette lag, warum sie es getan habe und wieso dann auch noch abgehauen. Alles Dinge, die zusammen einen Sinn ergaben, den der Mann jedoch nicht sah, oder sehen wollte.
    "Nun sag schon, was hattest du da gemacht. Ich wills sofort wissen, schließlich gehts mich auch etwas an. Und komm mir ja nicht wieder mit einer Mitleidsnummer oder sonstwas, das du dir jetzt ausdenkst!" Latri war baff, wusste nicht was sie sagen sollte und blickte auf den verschneiten, oberflächlich zugefrohrenen Waldboden. "Na?!", setzte der Sumpfler noch einmal nach, sodass sie doch den Mund aufmachte. Wie soll ich nur? Was will er nur? Wieso? Warum?! Ach hätte ich doch nie meinen Gefühlen...Egal, ich lass es drauf ankommen.
    "Nicci. Ich kanns dir einfach nich sagen, du würdest es nich verstehn. Will mich und dich schließlich nicht unglücklich machen. Was da war, es war nichts. Nichts von belang." Eine Träne kullerte die zarte Wange hinunter, fiel zu Boden und verlor sich im Schnee. Was würde Nic denn nun schon wieder denken, legte er ein so fragendes Gesicht auf, da dies anscheind nicht die Erklärung war, die er erwartet hatte. Er wollte mehr, das verrieten seine Augen ganz deutlich.

    "Du kannst nicht, weil ich's nicht verstehen würde? Wenn nichts war, was da aber war, warum weinst du dann noch immer. Warum das ganze Theater?" Latri steckte in der Klemme das war klar, doch was würde der Mann mit ihr anstellen, wenn sie nicht redete? "Boah Latri, komm schon!"
    "Anfangs...", Latraviata schluchtste und wischte sich die Tränen ab, "...da wusste ich nicht, dass es da ist, aber neulich, muss wohl vorn paar Tagen gewesen sein...da bemerkte ich, dass es da war, und ich kam nicht mehr davon los, und ich mussts einfach haben. Desswegen war ich in deinem Zimmer. Aber du kapierst es nicht, würdest es nicht verstehen, das seh ich dir an..."

    "Ha! Da haben wir's du warst hinter meinem Gold her. Hehe, ich weis genau, du wolltest es haben stimmts? Na! Sag! Gib's zu du kommst nicht mehr aus!" Alles was rund um die Schürferin passierte, verschwamm ihr vor den Augen. Alles, alles war verwirkt. Er sollte sie töten, wenn er es für richtig empfand, wollte sie nicht mehr leben. Immer wieder in immer weiter redete Nic auf die ein, ging um sie herum, bückte sich sogar zu ihr herunter um ihr ins Gesicht zu sehen.
    "Und wenn...", stammelte die Hoffnungslos verlorene ganz leise, "...wenn ich dich doch liebe" In ihrer Sehnsucht nach dem Tod schloss sie die Augen und wartete auf den Tödlichen Schuss.

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    Lehrling Avatar von Jarla
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    Jarla ist offline
    Schwer war es gewesen, den richtigen Weg durch die Dunkelheit zu finden, auch wenn der Wald hier in der Nähe des Lagers tatsächlich nicht sonderlicht dicht war. Und doch hatte die junge Diebin lange gebraucht, bis eine Stimme an ihr Ohr drang. Es war das Gesumme und Gepfeife einer Jarla unbekannten Melodie. Der Verursacher der Melodie war ein recht muskulöser Mann, und sein Äußeres ließ darauf schließen, dass es sich um einen Angehörigen des Sumpfes handelte, trug er doch die gleiche Rüstung und auch die gleiche Frisur - oh Wunder - wie die Templer des Lagers.
    Das Verhalten des Mannes passte jedoch gar nicht zu seiner Erscheinung, eines starken Kriegers. Der Mann hüpfte und sprang graziös und elegant, durch den Wald summte die Melodie rauf und runter und benahm sich ein wenig wie ein kleines Kind beim Spielen. Konnte das dieser Scatty sein? Die Gewandtheit der Bewegungen ließ darauf schließen, das Verhalten jedoch ganz und gar nicht. Ein Hüter des Gauben...? Der...?

    So vorsichtig wie möglich näherte sich Jarla dem Mann und erblickte dabei eine Frau, gar nicht weit von dem Templer entfernt, die seltsame Sprünge übte und dabei ab und an mal auf die Nase fiel. Die Frau hatte helle Haut, so hell als würde sie aus reinem Kalk bestehen und keine menschliche Haut besitzen. Ebenso weiß wie ihre Haut, waren die Haare der Frau und zusammen mit dem Mondlicht, welches auf die Erde fiel bot die Person einen wahrlich angstvollen Anblick. Und da die Frau irgendetwas zu trainieren schien und der seltsame Mann, der sich mittlerweile wieder der Frau genähert hatte, ihr ab und zu Anweisungen zurief, musste es sich bei dem Kerl tatsächlich um diesen Scatty handeln, dem Hüter des Glaubens.
    Die Diebin beschloss jedoch die beiden erst einmal zu beobachten um in ihrer Vermutung sicherer sein um können und sie versteckte sich nahe der Beiden in einem Busch - so gut es eben ging.
    Doch der Plan Jarlas ging nicht auf. Zu naiv war wohl auch die Annahe gewesen, ein Meister der Schleichkunst würde sie, die totale Schleichniete, nicht bemerken und es dauerte nicht lange, da hatte dieser Scatty Jarla aus dem Busch gezogen. Anscheinend hatte er schon lange vorher etwas bemerkt...
    Der Mann stellte sich tatsächlich als Scatty vor und die junge Frau in seiner Nähe nannte er Balbero. Auch die Diebin stellte sich vor und aufgrund der Frage des Hüters ob sie die Kunst des Schleichens lernen wolle, offenbarte Jarla, dass sie an einer Ausbildung Interesse hatte. Lange dachte der Hüter daraufhin nicht nach, sondern fuhr sofort mit den ersten Anweisungen fort - offenbar ein direkter Mensch. Nach knappen Worten und einer ebenso knappen Erklärung der Grundlagen schickte Scatty Jarla zu dieser Balbero, offenbar die Mitschülerin der Diebin. Der Hüter selber wollte häkeln gehen...
    Ein erneutes Nicken der Begrüßung reichte Jarla für die Frau, mit der kalkweißen Haut und jene brachte auch keine komplexere Begrüßung hervor.
    "Wie war das mit der Technik nun? Also ich habe nicht allzu viel aus den Worten des Hüters herausgehört, könntest DU das noch mal ein wenig verständlicher erklären?"
    Offen hatte Jarla zu dieser Balbero gesprochen, ein Verhalten das die Diebin Fremden gegenüber eher selten an den Tag legte. Doch war es nur wahr gewesen, was Jarla gesprochen hatte. Viel hatte sie aus den schnellen und fast hastigen Worten ihres neuen Lehrmeisters nicht behalten können

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    Ritter Avatar von Paedygree
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    Paedygree ist offline
    Der Adpet und sein Lehrmeister schritten schnell in die kühle Nachtluft vor dem Kloster hinaus. Paedygree hatte seine Hand immer noch auf dem Griff von Pedragon, um kein Risiko einzugehen. Sie hatten die Steinbrücke überquert, und gerade kam der Betplatz von Isgaroth in sicht, als dieser auch schon laut rufend auf sie zugerannt kam:
    hallo alle zusammen. Gut das ihr kommt. Da unten sind Goblins. Ziemlich viele glaube ich. Die überfallen dauernd die reisenden. Mich wollten sie gerade eben auch überraschen. Um Innos willen bin ich davon gekommen. Könnt ihr mir helfen?
    Andreas grinste, wartete jedoch auf die Antwort von Paedygree:
    Ja. Ich bin dabei. sagte Paedygree:
    Wo sind sie denn genau, und wie viele sind es?

    Parlan schien grün im Gesicht zu werden und stammelte:
    D...d...dd...danke. Da unten. Kurz vor der taverne haben sie eine kleine Höhle, glaube ich jedenfalls. Es sind bestimmt so an die zehn Stück oder mehr.
    Andreas sah Paedygree fragen an. Der Adept nickte und sofort zog auch Andreas seine Waffe. Isgaroth schien sehr froh zu sein und ging müde zu seinem Betplatz zurück. Doch der Lehrmeister und sein Schühler gingen mit erhobenen Waffen den Pfad hinunter, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
    Dies war nun also seine Prüfung. dachte Paedygree und sah den Mondschein auf Pedragon reflektieren. Plötzlich zeigte Andreas mit seinem schimmernden Schwert ins Gebüsch. Paedygree drehte sich um und entdeckte zunächst nichts. Doch dann... dort schien sich etwas zu bewegen.
    Der Adept machte sich kampfbereit

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    Ritter
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    Nightsun ist offline
    Kurz nachdem Hombre die Aufgabe einen Vogel zu schießen bekommen hatte, grinste Nightsun schadenfroh. Sein Mitschüler musste jagen gehen, während der Dieb hier warten könnte. Er legte die Füße hoch und atmete tief auf. Wie schrecklich das Leben doch war. Als er sich ein bisschen beruhigt hatte, blickte er in Rangors verstörtes Gesicht, welches ihn warscheinlich schon eine ganze Weile angeschaut hatte.

    "Was is?!", lies der Tagelöhner gelassen rüberschnelzen
    "Denkst du wirklich du darfst hier bleiben?" als keine Antwort des Tagedieben kam, wurde die Stimme seines Lehrmeisters energischer "NUN LOS AUF UND HOL MIR AUCH EINEN VOGEL!"

    Nickend sprang Nightsun aus seiner bequemen pose und lief ermuntert weiter, dies aber nur solange Rangor ihn noch sehen konnte. Danach fing er an laut zu fluchen und über den Wald zu schimpfen.

    Ein Vogel, wo bei Beliar soll ich einen Vogel herholen?
    Der Dieb blickte um sich. Hoffentlich würde er keinen Schattenläufer begegnen. Diese Viecher waren einfach nur unberechenbar, aber in dieser Gegend trieben sich nicht so viele herum, aber dafür viele...

    Blutfliegen...

    Der Tagedieb seufzte. Wie sollte er diese Mistviecher umgehen? Hier war ein ganzes Nest, er war unbewusst reingelaufen. Er war förmlich umzingelt, jedoch war er noch nicht gesichtet, weswegen der Tagedieb sich vieleicht noch retten könnte. Mit Bogen wird er diese flatternden Biester nicht töten können und seine Waffe hatte er verloren. Also hies es entkommen.

    Nightsun blickte um sich, sie waren überall, wo man nur hinblickte. Wo war er hier nur hingeraten?! Schnell tangierte er zwischen den Bäumen herum. Die Blutfliegen waren wie taub, sie bemerkten gar nicht, trotz des starken stampfen des Diebes, was dieser 'schleichen' nannte. Was half das alles denn, es war viel zu dich? Es blieb keine andere Möglichkeit, das, was der Tagelöhner am besten konnte.... RENNEN!
    Der Tagedieb sprintete los, jedoch bemerkten ihn dabei duzende von Blutfliegen, welche ihn noch lange verfolgten, aber nicht mehr einholten. Nun musste ein Vogel her.

    Nach einiger Zeit entdeckte Nightsun ein schönes Exemplar. Es saß auf den ersten Ast eines Baumes und trillerte sein fröhliches Liedchen, was es nicht mehr lange tun sollte. der Dieb spannte einen Pfeil und beugte sich zurück. Dann legte er sich ein bisschen ins Hohlkreuz und zog stark an der Sehne. Kurz wurde gezielt, aber der Pfeil flog knapp an den Opfer vorbei, welches aufschreiend davon flog. Seufzend machte der Tagelöhner sich weiter auf die Suche, aber bevor er seinen Kopf wegdrehte merkte er, das der Vogel sich wieder zu Boden gelassen hatte, also war es leichter ihn zu jagen. Der Bogenlehrling pirschte sich näher an das Opfer heran und spannte seinen Bogen. Dann lies er los und beobachtete, wie der Pfeil das Tier durchbohrte, also war es geschafft. Nightsun ging näher hin und betrachtete das tote Wesen, dann nahm er es auf und ging wieder zurück zum Lager.

    Nach einigen herumirren war der Dieb nun wieder bei Rangor, welcher ihn beglückwünschte und ein paar Tricks zum Bogenschießen beibrachte, aber nicht nur das war Teil des Gesprächs...

    "Ach und nochwas, wo ist eigentlich dein gesammelten Holz?"
    "Ach das, ich hatte mich doch umentschieden. Hatte über den Rest eures Trainings nachgedacht und es dabei belassen. Holz war hier genug..."

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    Ehrengarde Avatar von Lucya
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    Lucya ist offline
    Lucya hatte Selara am Rand des Marktplatzes getroffen. Aufgeregt, ob sie den wirklich kommen würde, stand sie, die Kapuze ihres Umhangs hochgeschlagen da und wippte nervös, wartend auf und ab. Endlich konnte sie die Waffenmagd sehen, sie kam geradewegs auf sie zu und fiel ihr um den Hals. Lucya freute sich aufrichtig, ihre neue Freundin wieder zu sehen und erwiderte die Umarmung voller Freude. Nun, da sie sich im Gewühl gefunden hatten, konnten sie losgehen.
    Aus dem Osttor heraus verließen sie die Stadt und liefen dem Weg nach, der zur Taverne „Zur toten Harpyie führte.

    Draußen war es dunkel, doch noch erhellten die Lichter der Stadt, die durch das Tor und über die Mauern drangen, den Weg. Ein wenig Schnee lag hier draußen und spendete zusätzliche Helligkeit. Wenn es aber dunkler wurde, was dann? „ Eine Fackel...“dachte Lucya. „Ich hätte eine Fackel kaufen sollen. Mist...“. Es waren Geräusche zu hören, die von Tieren herrühren mochten, die aber auch der Wind in den Bäumen ersonnen haben konnte. Die Nacht war bedeckt, kein Stern schien und je weiter die beiden Frauen die Stadt hinter sich ließen, desto dunkler und stiller wurde es um sie herum.
    Um die gespenstische Ruhe zu vertreiben, und um Lucya die Furcht vor dem Unbekannten hier draußen zu nehmen, verwickelte Selara sie in ein Gespräch. Von den letzten Tagen erzählte die Waffenmagd, und im Gegenzug erzählte Lucya ihre Erlebnisse der letzten Tage, hauptsächlich der gestrigen Nacht. Die Frage, die der alte Mann nach ihrem Glauben stellte, ließ sie weg, um Selara, die sich in die Dienste Innos gestellt hatte, nicht zu verärgern.

    So plaudernd kamen sie doch zügig voran und Lucya bekam auf dem Weg keine, wie auch immer geartete, Kreatur zu Gesicht und fühlte sich sicher, wenn auch ein wenig nass, da in der letzten halben Stunde ein kalter Regen eingesetzt hatte. Es war inzwischen stockdunkel, aber Selara kannte den Weg. Neben sich konnte Lucya zeitweise einen Abgrund erkennen, den sie nur ungern erforschen wollte. Irgendwann erreichten sie einen Durchgang, den die Natur in den Felsen gebaut hatte und der einen natürlichen Schutz vor dem Regen bot.
    Das fanden aber zu Lucyas Bestürtzung auch andere Wesen, die um diese Zeit unterwegs waren. Ein Molerat, ein häßliches, fettes, rosiges Tier fühlte sich gestört und grunzte sie mißmutig an.
    Lucya fühlte aufgeregt am Gürtel nach ihrem Dolch, den sie für genau diese Situtionen mitgenommen hatte. Sie sah zu Selara, die bereits einen Bogen schußbereit hielt.

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    Ehrengarde Avatar von Rangor
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    Rangor ist offline
    Kopfschüttelnd hatte Rangor mit ansehen müssen, wie Nightsun wieder einmal bei der Aufgabe Konsequent seine Anweisungen missachtet hatte. Unbemerkt war der Bandit seinen beiden Schülern gefolgt und hatte zugeschaut wie der Tagelöhner seinen Mitschüler überredet hatte anstatt der Molerats die Scavenger zu erlegen und erstere nur noch durch Zufall getötet worden waren. Die hatte Hombre auch fast gänzlich alleine machen müssen – Nightsun schien sich ein wenig zu fein dafür – und der Lehrmeister war durchaus erstaunt darüber wie sich hombre doch gebessert hatte. Das Niveau seines Mitschülers, der trotz allem noch immer ein wenig besser war, rückte nahe.
    Bevor die beiden Lehrlinge jedoch das Lager wieder erreicht hatte, war Rangor schon vor ihnen angelangt und es sah so aus, als hätte er die ganze Zeit hier verbracht und wäre nicht die ganze Strecke heimlich hinter seinen Schülern hergeschlichen. Doch obwohl er alles mit angesehen hatte, empfing der Bandit seine Schüler kommentarlos, ja sogar lobend, dass sie die Aufgabe gut bewältigt hatten. Ihm war ein besserer Zeitpunkt eingefallen um die beiden – vor allem aber Nightsun – ein wenig in den Arsch zu treten.
    Anstatt dessen wurde also ein recht großes Feuer entfacht und über jenem die erlegten Molerats zubereitet. Und obwohl der Tag schon in die Nacht übergegangen war, wurde es noch ein langer Abend, in dem es so schien, als wäre alles in Ordnung und jeder zufrieden. Rangor jedoch war dies ganz und gar nicht und bevor es zur Nachtruhe ging, sollten seine Schüler noch ordentlich trainieren.
    Die ideale Aufgabe schien es vorerst, die beiden noch einmal etwas Praktisches zu üben und bei den Beiden sollte dies sein, einen Vogel zu erlegen. Natürlich nicht fliegend, sondern schlicht und einfach während das gefiederte Tier still und ahnungslos in einem der Bäume saß.
    Hombre hatte sich ganz in der Nähe ein Opfer gesucht und zur Freude seines Lehrmeisters traf der erste Schuss, tötete das Tier sofort, wenn es auch nicht allzu weit entfernt gewesen war. Nightsun hingegen verschlug es tiefer in den Wald und schon bald hatte der Tagelöhner das Sichtfeld seiner beiden Begleiter verlassen. Rangor für seinen Teil jedoch, war dies recht egal, war schließlich nicht sein Problem. Der Bandit wandte sich lieber wieder seinem zweiten Schüler zu, lobte diesen für den guten Schuss und gönnte Hombre eine Pause, bis Nightsun zurückkehren würde.
    Jenes geschah auch recht bald, doch sah der Tagelöhner ein wenig außer Puste aus und so, als hätte der Vogel, den er bei sich trug, eine ganze Zeit lang eher Nightsun gejagt, anstatt umgekehrt. Doch auch der Tagelöhner empfing ein Lob von seinem Lehrmeister… noch war der Zeitpunkt nicht der richtige.
    Die drei Hofler kamen auf der Wiese zusammen. Nightsun und Hombre sahen beide so aus, als wären sie der festen Überzeugung das Training für heute beendet zu haben und sich nun entspannen zu können. Doch dem war ganz und gar nicht so. Missachtung der Anweisungen war nicht gern gesehen zumindest nicht bei Rangor.
    „Keine Zeit zu faulenzen! Ihr werdet jetzt ganz normal weiter trainieren, wie auf dem hof auch, Dieses Mal jedoch sucht ihr euch einfach so Ziele. Ritzt eine Zielscheibe in einen Baum oder feuert auf Tannenzapfe, ist mir ganz schnuppe, Hauptsache ihr übt.
    Du Nightsun wirst einfach alle drei gelernten Schusspositionen üben, jede ein paar Mal und immer abwechselnd.
    Hombre, du fängst nun mit dem Liegendschießen an. Da du recht viel Kraft hast, sollte das für dich ein wenig einfacher sein. Der Bogen wird dabei nämliche waagerecht gehalten, die Zieltechnik ist dieselbe wie beim normalen Schießen. Doch darf der linke Arm, der den bogen hält, nicht den Boden berühren, zumindest nicht falls das Ziel oberhalb von deiner Position ist – und das wird fast jedes Ziel sein. Es ist als dieses mal Kraft gefragt, vor allem eben im linken Arm!
    Fragen? Keine? Na dann los!“
    Nach den Anweisungen verzogen sich die Beiden Schüler murrend zu verschiedenen Stellen auf der Lichtung, um ihr Training fortzusetzen. Vielleicht würde ja zumindest einer der Beiden nun so langsam merken, dass ihre Missachtungen doch nicht so ganz unbemerkt geblieben waren und Rangor deswegen alles andere war, als gut gelaunt. Zu hören würden die beiden aber auch noch etwas bekommen, jedoch erst später.
    Vorerst setzte sich der Bandit an das wärmende Lagerfeuer und sah abwechselnd seinen beiden Schülern zu, während er selbst noch ein wenig von dem übrigen Molerat vertilgte –schmeckte äußerst gut das Tier.

  18. Beiträge anzeigen #238
    General Avatar von Nicmaster
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    Nicmaster ist offline
    »Und wenn... wenn ich dich doch liebe?«, hatte sie gesagt; die Augen des Templers weiteten sich mit einem Male, sein Griff, mit dem er sie eben noch festhielt, wurde locker, bis er sie schließlich ganz losließ; langsam, fast schon zitternd, erhob sich der Sumpfler aus der Hocke, ließ das Gesicht weiter dem Mädchen zugewand, doch verlor sein Blick den ihren - er konnte nicht fassen, was sie da gesagt hatte.
    Er konnte es sich nicht erklären. Wieso? Sie kannten sich kaum; nur vom Training her. Er war ihr Lehrmeister, sie seine Schülerin. Wie konnte sich da so etwas in ihr entwickeln? Er hatte es nicht kommen sehen - Aber wie auch? Nichts war zu merken, es geschah wie aus heiterem Himmel. Er wich einige Schritte zurück; die Dunkelheit, die mittlerweile schon die Insel umschlungen hatte, ereilte nun auch ihn - Wurde er ohnmächtig? Mitnichten; da war es wieder. All das kam zurück - Was ein Narr er doch gewesen war! Dachte, er hätte es bezwungen, würde fortan sorgenfrei leben können; doch hatte er sich geirrt, wie er feststellen musste.
    »Wieso?«, schrieen seine Gedanken wild auf, »Wie kann das sein?«; wieder einige Schritte bewegte sich der Körper gegen den Willen des Herrn zurück, bis er schließlich von einem Baum gehalten wurde; der Sumpfler fühlte einen Schmerz im Schädel, ein donnerndes Hämmern - ehe er nachließ. Der Schmerz schwand gänzlich aus dem Kopfe, der Templer atmete schwer; einerseits glücklich, nicht mehr Opfer der Pein zu sein, andererseits unsicher, was denn da noch kommen wollte. Wann war das so? Damals: Da er einst mit Xetrael hinauf zum Kastelle der Schwarzmagier marschiert war; droben, auf etwa halbem Wege, da spürte er diesen Schmerz im Kopfe zuvor, und auch da verschwand er nach einigen Sekunden - jedoch nur, um tiefer zu rutschen. Dann sah er Dinge, die er gar nicht sehen wollte - Ja, er konnte sich doch nicht einmal dagegen wehren!
    In jener Nacht, da ihn sein Freund vorm Erstickungstode rettete, fing es an; die Wochen, die auf jenen Moment folgten, waren eine Qual, ein Dahinsiechen im wachen Zustand, kaum mehr essen, trinken oder gar schlafen konnte der Krieger des Schläfers zu dieser Zeit; der Trauer hingegeben. Doch irgendwann schwand auch dies; er fühlte sich neu, glaubte, er wäre frei von jeglichen Gefühlen jener Art: »Narretei!«, flüsterte er er fast schon keuchend vor sich hin, während er versuchte, wieder zum Mädchen hinzublicken, aber seine Augen vermochten nicht mehr irgendein weltlich Ding zu erhaschen, sie waren wie blind, und doch sehend. Ob er gleich wieder zusammenbrechen würde? Ob er wieder Dinge sehen würde? Ein Krampf - tief im Herzen; es war so weit: Der Schmerz hatte endlich seinen Weg dorthin gefunden. Trotzdem verzog er keine Miene - Gewöhnung?
    »Wieso?«, murmelte er, diese eine Frage ließ ihn nicht mehr los. Seit diesen Ereignissen damals hatte er gehofft, so etwas nicht noch einmal durchmachen zu müssen; dass ihm niemand mehr die Liebe gestehen würde; und doch war es geschehen. Langsam spürte er den kalten Waldboden, kaum, oder war es doch nur bloße Einbildung? Die Kälte war unverkennbar, sie kam vom Boden in ihn, schnell, unbarmherzig, stetig Richtung Herz. Seine Atmung wurde wieder ruhiger, doch der Schmerz wollte nicht weichen. Egal war es ihm, würde er schnaufen, würde nur dieser elende Schmerz verschwinden! Wie gleich wäre es ihm doch gewesen, fror er nun am ganzen Leibe, würde doch nur endlich dieser Schmerz vorüberziehen.
    »Nein«, sprach er schließlich mit schwacher Stimme, die jeden Augenblick drohte, endgültig zusammenzubrechen, »nie mehr...«; für einen kurzen Moment erlaubte ihm der Schläfer sogar, das glitzernde Himmelszelt zwischen den kahlen Baumkronen zu erblicken; »Wieso muss so etwas nur immer mir passieren...? Wieso muss sich dieses Mädchen ausgerechnet in mich verlieben...? Wieso glaubte ich, ich sei endlich erhaben vor solchen Dingen...? Nein... Ich bin es doch gar nicht wert... Nein... gar nicht wert...«
    Der Blick des Bogenschützen verdunkelte sich wieder, wurde schwarz; nur mehr ein dumpfes Geräusch war zu hören; der gefrorene Boden berührte sein Gesicht, die Steine stachen in die Haut, ebenso die harten Äste, die längst gestorben waren. War dies das Ende? War das Ende denn besser als die Qual, die er doch schon einmal durchlebte? Bisher wusste er noch keine Antwort darauf zu geben...

  19. Beiträge anzeigen #239
    Schwertmeisterin Avatar von Selara
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    Selara ist offline
    Der kalte Regen der eingesetzt hatte passte zum Wetter des ganzen Tages, es konnte ja nur noch eine Frage der Zeit sein. Für Scnee war es wohl etwas zu warm, allerdings sollte der Boden noch kalt genug sein damit der Regen gefrieren konnte. Die beiden Frauen mussten also etwas aufpassen wo sie hintraten. Nach einiger Zeit hatten sie eine art Torbogen aus Stein erreicht, unter diesem suchtensie etwas Schutz vor dem Regen, sie hörten eine art Grunzen und Selara wusste sofort um was es sich handelte. Es war wohl so ziemlich das hässlichste Viech das sie kannte und zog auf gleich einen Pfeil aus dem Köcher der sich unter ihrem Umhang befand.

    Lucya wollte gerade ihren Dolch ziehen aber mit dem Bogen konnte Selara das Biest sicher leicht erledigen. Sie zielte so genau es ging, der Molerat war schon dabei sie anzugreifen und so hatte sie nicht viel Zeit für den Schuss. Mit einem Surren war der Pfeil auf dem Weg zu seinem Ziel und schlug im Molerat ein. Schnell zog die junge Waffenmagd einen weiteren Pfeil und schoss diesen auf das Vieh ab. Dieser traf genau in den Kopf und aus der recht kurzen Entfernung war er auch tödlich. Selara schulterte den Bogenund zog ihr Messer um dem Vieh das Fleich zu entnehmen, dies hatte sie inzwischen schon recht offt gemacht und so ging es auch recht zügig.

    Das Fleisch wickelte siein ein Tuch und verstaute es in ihrer Tasche.

    "So brauchen wir uns um das Essen erst mal keine Sorgen mehr zu machen. Alles hatt seine Vor- und Nachteile."

    Dabei lächelte sie Lucya an, wärend sie wieder aufstand und ihr Messer mit einem Büschel Gras reinigte. Inzwischen hatte der Regen wieder nachgelassen und die beiden Freundinnen beschlossen weiter zu gehen. Vielleicht könnten sie am Abend noch die Taverne zur toten Harpyie erreichen können.

    "Mach dir wegen dem Molerat keine Sorgen, es kommt wirklich so gut wie nie vor, daß man die Viecher auf den Wegen begegnet. Der Regen wir ihn gestört haben."

    Beide Frauen mussten auflachen und liefen weiter den Weg entlang.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Ehrengarde Avatar von Hombre
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    Hombre ist offline
    Hombre kaute noch auf einem Flügelchen herum, da bekam er die Anweisung seines Lehrmeisters. Jetzt durfte er üben im Liegen zu schießen, dann hätte er alle drei Stellungen durch. Nicht schlecht, dachte er sich. Er stellte seine beiden Äxte an einen Baum, nahm seinen Bogen und sah sich nach einem gescheiten Ziel um. Nichts. Weit und breit nichts. Erst warf er den abgenagten Knochen weg, dann suchte er weiter. Er ging den ganzen Waldrand ab, aber er fand kein richtiges Ziel. Mit einem grummeln ging er weiter in den Wald hinein. Keine Vögel oder ähnliches. Doch, dann da: ein Eichhörnchen! Sollte er wirklich ein solch kleines und unschuldiges Tier töten? Hm ... Ne, lieber doch nicht.

    Als er wieder auf dem improvisierten Lager ankam war Nightsun schon am Üben. Rangor saß am Feuer und aß etwas vom gebratenen Molerat. Da nichts gescheites zu finden war, musste er sich wohl oder übel selbst eine Zielscheibe bauen. Er stellte den Bogen neben seine Äxte und nahm sich die Doppelaxt. Rangor sah ihn verwirrt an, doch Hombre zeigte ihm mit einer Handbewegung dass alles ok sei. Danach suchte er sich einen geeigneten Baum aus. Diesen fand er eindeutig schneller als vorher ein Ziel. Die Klinge seiner Axt war scharf und er konnte damit die Rinde des Baumes abkratzen. Nachdem er die Stelle freigelegt hatte, ging er zurück zum Feuer und nahm sich einen angekokelten Ast heraus. Mit dem Ast zeichnete er eine etwas stark vereinfachte Zielscheibe auf den freigelegten Baum. Als er damit fertig war brachte er die Axt zurück und nahm sich den Bogen. Mit diesem legte er sich auf den Boden. So nahe an der Erde war es nicht leicht einen Pfeil aus dem Köcher zu ziehen, doch nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es ihm ganz gut. Den Pfeil in die Sehne einzuspannen hingegen war nicht so einfach. Doch auch dies gelang ihm. Die dritte Schwierigkeit war die Sehne nach hinten zu ziehen. Rangor hatte Recht gehabt, es war wirklich viel mehr Kraftaufwand nötig gewesen als im Stehen, doch Hombre war kein Schwächling, ganz im Gegenteil, er war stärker als er auf den ersten Blick aussah. Er zog die Sehne nach hinten, hob den Bogen immer noch oben, was ebenfalls viel Kraft benötigte, und fixierte das höher gelegene Ziel. Dann ließ er den Pfeil los. Er flog davon und traf den Baum. Nicht so gut als hätte er im Stehen oder in der Hocke geschossen, aber immerhin traf er.
    Er wiederholte mehrmals den Vorgang, bis er keine Lust mehr hatte und müde war.

    „Schon genug geübt?“ fragte sein Lehrmeister.
    „Ja, ich bin müde und will schlafen, wenn´s Recht sein sollte,“ antwortete Hombre.
    „Mach wie du denkst, aber vergiss dein Training nicht.“
    „Keine Angst, morgen ist auch noch ein Tag. Morgen werde ich dann weitertrainieren.“
    „Einverstanden.“
    Hombre nickte ihm zu, dann richtete er sich seinen Schlafplatz her. Er rollte eine dicke Wolldecke, welche er in seinem Umhängebeutel gehabt hatte, auf dem Boden neben dem Feuer aus und legte sich sogleich darauf. Von der Müdigkeit übermannt schlief er bald ein, mit der Axt in der Hand ...

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