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    Provinzheld Avatar von Djorak
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    Djorak ist offline
    Djorak wusste wie man Dreadlocks machte. Eigentlich war es sogar ziemlich einfach, nur eben langwierig.
    Deshalb hatte er erst einmal zwei Bier bestellt und sie in die Nähe gestellt. Dann fing er schon an. Zuerst bestimmte er die Breite der Strähnen. Da Gwynnbleidd viele Dreadlocks wollte, machte Djorak eher dünnere Strähnen.
    Die einzelnen Strähnen befestigte er erst einmal mit Schnüren über der Kopfhaut.
    Es dauerte schon eine Weile, bis er alle Strähnen so befestigt hatte.
    Danach nahm er sich die erste, nahm sie einige Zentimeter über der Kopfhaut und kemmte entgegen der Wuchsrichtung. Hin und wieder zog er die Strähne wieder lang und toupierte sie auf, bis sich kleine Knoten bildeten. Als er fertig war, machte er das ganze weiter weg von der Kopfhaut, so lange, bis er eine ganze Strähne zu einer Dreadlock gemacht hatte.
    Weil sie dünner waren, ging eine einzelne schneller, dafür waren es mehrere.
    Das Ende klappte er um und häkelte es in die Strähne, damit sie nicht aufging, aber es sah so aus als würde sie einfach enden.
    Einzelne Häärchen die sich lösten, befestigte er auch so mit der Strähne, damit man sie nicht mehr sah.
    Er war ferti mit der ersten und betrachtete sie stolz.
    Dann ging er über zur zweiten.
    Das konnte dauern...

  2. Beiträge anzeigen #222
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    Suzuran ist offline
    „Sie ist die Mutter…eine mit kugelrundem Bauch…für den Anfang steht sie, für das blühende Leben mit dem Kopf einer jungen Frau? Aber auch das Ende ist ein Teil von ihr…das Leben wird durch sie auch in den Tod geschickt.“
    Suzuran grummelte die Worte langsam vor sich hin und baute die wild sprudelnden Stichwörter in ihrem Kopf immer wieder zu Sätzen zusammen, um so vielleicht ein vorhandenes Wissen in ihrem Kopf auszugraben. Während der langen Stunden in der Ruine hatte sie Vieles erfahren. Informationen, die sich damals innerhalb von Minuten vor ihrem inneren Augen zu einer Geschichte geformt hatten und dann am Ende wie eine Schlammblase wieder zerplatzt waren, ohne eine wirkliche Erinnerung daran zu hinterlassen. Dringend musste sie Haribo aufsuchen und zusammen mit der kleinen Wächterkatze noch einmal die Wandbemalungen zu betrachten. Sie waren ein Schlüssel, ein Teil des Rätsels, das es von den vier Druiden zu lösen galt, dessen war sie sich sicher.
    Der Tag neigte sich gerade dem Ende zu und mit der Dämmerung begann die Zeit der nächtlichen Jäger. Es war unangenehm die eigenen schlürfenden Schritte zu hören, während Suz sich durch die Landschaft des Sumpfes kämpfte. Seit sie Garagh gesehehn hatte, beschlich sie ein unangenehmes Gefühl beobachtet zu werden. Jeder Schritt, jede Handlung fand unter seiner Beobachtung statt, umso verspürte sie das Bedürfnis sich magisch zu verbessern. Kämpfen konnte sie, mehr Macht war ihr mit dem Stein geschenkt worden, jedoch fehlte ihr die Erfahrung, die jahrelange Übung, die Ornlu und Corax hatten.
    Sie war auf einer kleinen Erhebung stehen geblieben, dort wo sich der Boden zu einer festen Masse geformt hatte und nur wenige Pflanzen den Boden bedeckten. Wenn Pflanzen oder sonstiges Getier ihren Körper berührten, bekam sie immer einen Anfall und schlug wild um sich aus Angst, dass etwas irgendwohin krabbelte, wo es nicht hinsollte. Ornlu kannte das nur zu gut, sie weigerte sich so gut wie immer, ihm in der Natur näher zu kommen.
    Auf der Erhebung würden nur ihre nackten Füße irgendetwas berühren. Langsam begann sie sich auszuziehen. Erst die Schuhe, dann die gestrickten Socken, die sie sorgfältig zusammenpackte und ihn einen Sack steckte, den sie seit neustem immer dabei hatte, um die Klamotten unterzubringen. Wer wollte schon nach jeder Verwandlung seine Sachen im Wald einzeln zusammensuchen?
    Den Socken folgte die enge Hose, die nur unter angestrengtem Ächzen und Stöhnen, ungeschicktem Gewackel und ohne jegliche Grazie ausgezogen werden konnte. Es raschelte, aber das tat es immer im Wald, also dachte sie sich nichts weiter dabei. Und selbst wenn es ein Spanner war, sollte er doch gucken und staunen. Der kalte Wind jagte ihre Gänsehaut über den Körper, während Magie aufkam und den Effekt noch verstärkte. Magische Stränge schienen sich wie ein Kleid um sie zulegen, hüllten sie wie eine wärmende Decke ein, ehe sie sich zu verändern begann. Die kurzen Härchen am Körper wurden dichter und heller, wuchsen zunächst langsam, ehe sie sich schneller und schneller zu einem Fell verdichteten. Dort wo sich Pobacken zu einer hügeligen Landschaft schwangen, wuchs etwas seltsames, während sich ihr ganzer Körper weiter veränderte. Katzenhaftes kam zum Vorschein, das Menschliche wurde von Minute zu Minute mehr vertrieben, während Magie tiefer eindrang und ein erstes Knurren ihre Kehle verließ. Sie begann nach und nach besser zu sehen. Der Geruchssinn trieb ihr erste Gerüche in die Nase und langsam legte sich der Schmerz der Verwandlung.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    Endlich war Lee mit Marik zusammen nach Schwarzwasser zurückgekehrt. Noch bevor der Greis ihm mit einigen Worten einen Abriss von ihren Erlebnissen gegeben hatte, war Maris über die seelische Verbindung zu seinem katzenhaften Gefährten bereits informiert gewesen. Ein Streifzug durch die Natur also, um das Leben in diesen Sümpfen kennenzulernen...
    Maris musste zugeben, dass er die beiden ein wenig beneidete. Sowohl dem Alten, als auch dem Liger schien es nicht schwer zu fallen, sich neuen Umgebungen anzupassen und das Beste in ihnen zu sehen. Maris trauerte immer noch der Wüste nach, der Mutter, die er so fern glaubte. Doch es musste sich ändern, er musste beginnen, auch an diesem Ort mit seiner Umwelt klar zu kommen.
    Marik war ohnehin nicht gern gesehen im Dorf, immerhin war er ein Monstrum von einer Katze, größer und fetter als ein Löwe - auch wenn die meisten Bewohner dieses Ortes wohl nicht einmal wussten, was das war - und dazu noch völlig andersartig. Selbst in Varant waren die Mischlinge aus Löwen und Tigern als Raʾs al-Ġūl bekannt und gefürchtet, weil sie so völlig anders und geradezu riesenhaft waren. Nur die Säbelzahntiger der verschneiten Regionen Nordmars konnten da wohl mithalten.

    So war der Nomade zusammen mit Marik ausgezogen, um sich von ihm die Pracht der Sümpfe zeigen zu lassen, und hatte Runa in der Obhut von Lester bei den Sumpfkrautstampfern belassen, der sich wie ein Engel um die kleine kümmerte, doch zunächst hatte er noch gewisse Startschwierigkeiten, die Schönheit an diesem stinkenden Ort zu erkennen...
    "Also ich weiß ja nicht, was Lee und du hier so hübsch finden", sagte er Blondschopf, "aber... hey, was ist denn?"
    Marik hatte inne gehalten und starrte geradewegs in die Finsternis hinein mit aufgestellten Ohren. Da war etwas, aber Maris hatte nicht das Gefühl, dass der Liger etwas Bedrohliches entdeckt hatte. Vielmehr schien es... bekannt, und er davon angelockt.
    Neugierig folgte der Nomade der Blickrichtung des Löwen und erkannte schemenhaft die Konturen eines Menschen in einiger Entfernung. Beim Näherkommen erkannte er, dass es sich um eine Frau handeln musste, und sie war... nackt!?
    "Ist das... Suzuran?"

    Gerade wollte er sich abwenden und die Gute ihrem - was auch immer sie da splitterfasernackt in einem stinkenden Sumpf tat - überlassen, rein der Privatsphäre halber, als sich plötzlich etwas Schwarzes über ihren gesamten Rücken ausbreitete. Nur einen Augenblick später spross ihr ein... ein Schwanz aus dem Hintern? Sie ging auf alle Viere hernieder, Glieder reckten und verformten sich, und plötzlich stand ein pechschwarzer Panther dort, wo zuvor noch die Frau gestanden hatte.
    "Was zum... ach du heilige Scheiße!"
    Der Panther fuhr herum, hatte den entsetzten Ausruf gehört, und tat ein, zwei bedrohliche Schritte in seine Richtung, den Rücken zum Buckel geformt, den Körper gespannt, jederzeit sprungbereit. Maris kannte die Körpersprache der Katzen. Das war kein gutes Zeichen.
    "Suzuran, bist du das? Ich bin... ich meine, ich wollte nicht... ich bin hier nur zufällig vorbei gekommen. Lass dich nicht stören... wenn du irgendwo da drinnen bist."

  4. Beiträge anzeigen #224
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    Suzuran ist offline
    Sie roch seinen menschlichen Körper und seinen tierischen Begleiter schon bevor er den auffälligen Laut von sich gegeben hatte. Die Verwandlung war gerade vollzogen, als sein Duft in ihre Nase drang und ihr Dinge vermittelte, die sie nur als Tier wahrnehmen konnte. Erstaunt, ein wenig hysterisch klang dieser Schrei und das Stottern, während sie sich auf ihn zubewegte. In diesem Moment waren es Mundbewegungen ohne Sinn eines kleinen Menschen. Sie verstand nicht was er da sprach, sie hörte ihren Namen, aber vergaß die Tatsache, dass er ihn genannt hatte sofort wieder. Sie roch seine Angst, sah seine zuckende Augen, die flatternden Hände, die Verzweiflung aussagten.
    Wie hätte es auch anders sein sollen? Gerade hatte er noch den weiblichen Körper in der auftauchenden Nacht gesehen und jetzt war es pures schwarz eine riesenhaften Katze, das mit der Dunkelheit mehr und mehr verschmolz und dabei, so unsichtbar sie vielleicht auch in der Nacht wurde, immer mehr an Macht gewann. Ein Jäger der Nacht mit all seinen Sinnen. Sie hatte die Ohren aufgestellt, der lange Schwanz schwang in bedrohlichen Bahnen hinter dem langen Körper wie eine Peitscheund zeig te die Aufregung, die eigene Angst. Er hatte mehr gesehen, als er sehen sollte. Das menschliche Denken war in der hintersten Teil ihrer Seele gerückt. Instinkte traten zum Vorschein, die in Maris eine große Gefahr sahen. Sie begann leise zu Knurren, die Schnauze verformte sich in drohender Weise, Zähne kamen zum Vorschein, während sie sprang und seine Worte leiser wurden. Ein dumpfer Aufprall mischte sich unter die Stille der Nacht, zwei Körper die aneinander geprallt waren. Und dann sah sie Marik, während sie sich aufrappelte, sah seine großen gelben Augen. Seinen mächtigen Körper, der doppelt so groß vor ihr aufragte und spürte den ersten Hieb seiner großen Pranken auf ihre Schnauze. Schnell rappelte sie sich von seinen harten Schlägen auf, begann auf ihn niederzuschlagen, sich an in seinem Körper festzukrallen, während er versuchte sie niederzuringen. Markerschütternde Gebrüll ließ die Nacht plötzlich nicht mehr friedlich wirken. Blut floss, seine Krallen bohrten sich in ihr Fleisch, während sie versuchte an seinen Hals ranzukommen und sich immer mehr in diesen Kampf hineinsteigerte, der auf so ungewöhnliche Weise anstrengend war.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    varant Die Auferstehung des Löwengeistes

    Hilflos musste Maris mitansehen, wie der Panther, der einmal Suzuran gewesen war, auf ihn zusprang, doch im letzten Moment sprang Marik dazwischen und verwickelte die schattenhafte Gestalt in einen Kampf von tödlicher Intensität. Marik nutzte seine Größe und die Wucht seiner Schläge, während Suzuran - oder das, was sie jetzt war - den behäbigen Liger mit unglaublicher Schnelligkeit umkreiste und umsprang, auf den todbringenden Fehler wartend. Marik machte einen Satz auf Suzuran zu und rammte sie gegen einen Baumstamm, doch der Panther erhob sich binnen Sekunden und hetzte den Stamm hinauf in das dichte Blätterdach.
    Der Nomade stand tatenlos daneben, ihm blieb nichts, als mitanzusehen, wie dieser Kampf endete. Er hoffte nur, dass beide lebend aus dieser Auseinandersetzung hervor gehen würden.
    "Marik, du darfst sie nicht töten! Sie ist nicht sie selbst!", rief er seinem Gefährten zu, der sich zu voller Größe aufrichtete, um zu signalisieren, dass er dennoch alles geben würde.

    Wie aus dem nichts stieß der Schatten aus dem Blätterdach hinab und riss Marik um, setzte Krallen und Zähne in den weichen, entblößten Bauch. Doch der Liger kam noch einmal auf die Beine, schaffte es, Suzuran hinfort zu stoßen. Mit einem gewaltigen Sprung und weit auseinandergestreckten Pfoten stürzte er sich auf den Panther und riss ihn zu Boden, presste mit seiner übermächtigen Masse den Leib der schwarzen Katze auf den sumpfigen Boden und ließ ein markerschütterndes Brüllen ertönen.
    "Marik, nicht!"
    Der Liger zögerte einen Augenblick zu lang. Mit tödlicher Präzision und Geschwindigkeit biss der Panther in den offen liegenden Hals des Ligers, der sich zurückzuziehen versuchte, doch der Biss Suzurans war eisern.
    "Nein!"
    Marik ging zu Boden, doch der Panther hielt den Biss weiter aufrecht. Noch einmal versuchte Marik, sich kraftlos aufzubäumen, doch die Bewegungen wurden immer schwächer und unkoordinierter.

    Maris sank auf die Knie vor Schmerz, stürzte vollends zu Boden. Tatenlos musste er mitansehen, wie sein Gefährte durch die Frau starb, die den Bund zwischen ihnen geschaffen hatte, und so starb auch ein Teil von ihm.
    Doch auf einmal begann etwas neben ihm zu leuchten. Der Druidenstein, der aus der Tasche seiner Kluft gefallen war, strahlte in goldenem Glanz, dass Suzuran von Marik abließ und zurückwich.
    Ein geisterhaftes Leuchten entwich dem Stein des Löwen und strömte geradewegs in den Leib des Ligers hinein, erfüllte ihn mit goldenem Licht.
    Plötzlich regte sich Marik, sein Körper richtete sich auf, veränderte sich. Der Körper der ohnehin gewaltigen Raubkatze schien anzuwachsen, Rücken und Pranken wurden kräftiger, die Schnauze verformte sich, eine gewaltige Mähne begann zu sprießen, bis ein riesenhafter Löwe sich vor ihm aufrichtete, so groß, dass er den wieder aufgestandenen Nomaden selbst mit gesenktem Kopf um einiges überragte.
    "Mein Gott... was bist du?"
    Wie ein stechender Schmerz schoss das Bild in seinen Kopf, zwei gewaltige Panther, die ihn in die Knie zwangen und ihm das Leben raubten. Das hier war kein gewöhnliches Tier. Es war etwas... Größeres, Gewaltigeres.

    Mit einem gewaltigen Brüllen wandte sich der Löwe um in Richtung des Panthers, der im Angesicht dieser Bestie geradezu winzig wirkte. Mit einem mörderischen Blick sah er auf Suzuran nieder, dann wandte er sich ab und stürmte in die Schatten der Nacht hinein. Ein goldener Schimmer blieb, wohin er vorgestoßen war, bis schließlich auch dieser erstarb.
    Zurück in der sie wieder umfangenden Dunkelheit blieben nur Maris und Suzuran und das Gefühl, dass der Bund nicht gebrochen war. Doch es war nicht mehr Marik, der ihn aufrecht erhielt, nachdem der Liger und damit auch Maris' Seele selbst gestorben war, um doch am Leben zu bleiben.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Provinzheld Avatar von Wertan
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    Wertan ist offline
    Wertan war mittlerweile wieder in Schwarzwasser angekommen. Dort ruhte er sich erstmal aus, da er noch einmal in Eriks Gästezimmer nächtigen durfte. Er bedankte sich herzlich und ging zur Sumpflilie um zu überlegen wie er weiter vorangehen konnte. Irgendetwas musste ihn beschäftigen, damit er nicht wieder in seinen alten Zustand verfiel.
    Die frische Luft tat ihm gerade gut. Wertan ging zur Sumpflilie und ließ sich dabei Zeit, während er den Sumpf bewunderte. Verglichen mit anderen naturbelassenen Orten war er zwar nicht die Schönheit, aber er hatte etwas interessantes an sich. Jenes was Wertan in seinen Bann zog und in Schwarzwasser hielt. Er grüßte noch ein, zwei bekannte Gesichter und betrat dann die Sumpflilie. Der stickige, sumpfkrautige Geruch kam Wertan entgegen und riss ihn herein.
    Als Wertan einen Platz gefunden hatte bestellte er sich ein Bier und lauschte dem was in der Sumpflilie zu hören war. Da man sich jedoch nur Gerüchte und Unsinn erzählte, hörte er kurz darauf nicht mehr hin und genoss sein Bier. Aus einem Bier wurden zwei, daraus drei und dies ging so weiter, bis er gut angetrunken war. Wertan lehnte sich ein wenig mit seinem Stuhl nach hinten, holte einen Stängel Sumpfkraut aus seiner Manteltasche und zündete diesen an. Der Rauch ließ Wertan vollkommen entspannen, bis seine Augen langsam zufielen.
    Auf einmal schreckte Wertan grundlos aus seinem Schlaf auf und sah jemanden ihm gegenüber sitzen. Die Person war komplett in einem Mantel verhüllt und hatte die Kapuze tief in das Gesicht gezogen. Wertan konnte nur seine Nase erkennen, die ihn an die eines Raben erinnerte. Ebenso wie sein schwarzer Mantel. Der Mund war ebenso mit einem Tuch umhüllt.
    "Bist du schon lange hier?", fragte der Fremde. "Wer, wer bist du?", antwortete Wertan. Es erschreckte ihn sehr, dass ein verhüllter Fremder ihm gegenüber saß. "Wer ich bin ist egal. Die Frage ist, wer du bist.", sprach der Fremde. Alles wurde Wertan unheimlich, er guckte den Fremden verstört an. "Meinst du, dass du dich wirklich kennst?" "Wovon sprichst du?!", schrie Wertan ihn an. Er schlug auf den Tisch, jedoch nahm ihn keiner aus der Taverne wahr. "Denk nach.", fügte der Fremde seiner Aussage hinzu. Wertan kam es vor, als würde er wieder einschlafen.
    Er wachte noch einmal auf, mit brummenden Schädel. Er reibte sich die Augen und nahm wahr, dass in der Sumpflilie alles seinen Weg ging. Er fragte jemanden am Nachbarstisch, ob dieser einen Mann mit schwarzem Mantel bei Wertan bemerkt hatte. Dieser verneinte jedoch mit verwirrtem Blick.
    Es war also alles nur ein Traum.. nur ein Traum..

  7. Beiträge anzeigen #227
    Ehrengarde Avatar von Artifex
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    Artifex ist offline
    So, da waren sie also wieder aus dem Höhlensystem heraussen und es gab schon wieder einige Probleme zu konfrontieren. So hat jemand es geschafft seine Hütte in Brand zu setzen, bei der Feuchtigkeit die sonst in der Luft hing und die Bauelemente durchdrang teils schon ein Wunder. Artifex hatte bei der Brandbekämpfung auch nach besten Kräften geholfen, sah aber auch, dass seine Hilfe an sich nicht so notwendig war wie er sich dachte. Die Waldvölkler von Tooshoo waren halt aus einem gesunden und kernigen Holz geschnitzt, was man nicht von Ihren Mitbewohnern auf Argaan zu behaupten vermochte. Mittlerweise lag all dies auch schon wieder einige Tage her.

    Es galt nun also dringlicheres zu bearbeiten, als stellvertretender Hauptmann wurde Artifex gemeldet, dass sich Ryu derzeit wieder auf Schwarzwasser Gebiet herumtrieb. Jedoch war der Hauptmann ein sehr schwer zu findender Schlingel. Der ehemalige Hüter des Glaubens wagte es angesichts dessen die Behauptung aufzustellen, dass Ryu all dies gar absichtlich tat um ja nur so wenig als nötig auszuüben müssen, dass er noch weiterhin als Hauptmann angesehen wurde. Aber nun zurück zu den besagten Aufgaben, es galt noch immer dieses besondere Exemplar von Sumpfhai, das einen Hut trug und einen Schlüssel als Zahnersatz im Maule führte um der Eine verdammt nochmal endlich an die Biervorräte Tarviks zu kommen. Und ... ja und um an dem ganzen Schlamassel mit Gor Na Jan Rache nehmen zu können.

    Eigentlich hatte die Jagd nach dem Sumpfhai die Neulinge in den Wächterrängen in Ihre Pflichten einführen sollen, aber neiiiiiiiiiinnnnnnnnnn es kam sowieso alles anders und zweitens als man es dachte. Ein leiser Seufzer entfuhr Artis Lippen und er wandte sich an einen Späher, den Späher der ihm von Ryu berichtet hatte: "Also gut, danke für die Info, jetzt aber hast du eine neue Aufgabe und zwar hast du mir einen Sumpfhai zu finden. Aber nicht irgendeinen, sondern den EINEN, du weisst schon was ich meine... Weggetreten!"

    Stirnrunzelnd sah der Templer zu wie sich der Späher auf die Socken machte und wandte sich dem Schwarzmarkt zu. Mal sehen was da dieser Tage so alles passierte...

  8. Beiträge anzeigen #228
    Schwertmeister Avatar von Gwynnbleidd
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    Gwynnbleidd ist offline
    Es war früh am morgen, als in der Sumpflilie ein dumpfes Geräusch erklang. Es war eine Kombination aus Gwynnbleidds Kopf und dem Tisch vor ihm. Gwynnbleidd erwachte und fasste sich an schmerzenden Schädel, während er sich umsah. Er wusste nicht wie spät es ist, aber es war noch dunkel. Deshalb entschloss sich Gwynnbleidd in sein Zimmer zu gehen um dort "weiter"zu schlafen...

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ritter Avatar von Idun
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    Idun ist offline
    Es war Hochsommer und in eben so einer hochsommerlichen Mittagssonne, die einen quälend daran erinnerte wie heiß eine solche sein konnte, suchte sich jeder einen möglichst schattiges und kühles Plätzchen, um nicht in der Hitze zu verdorren oder gar dahinzuschmelzen. Ob die Sonnenstrahlen sich die letzten Wochen hinter den teilweise recht dichten Regenfronten versteckt, sich dort angesammelt hatten, nur um ihre geballte Energie jetzt auf einmal auf die Erde zu schicken, wusste man nicht, aber nach einem arbeitsreichen Tag, der viel Schweiß gefordert hatte, schien der Gedanke merkwürdig plausibel.
    Nur wenige Wächter waren auf dem Übungsplatz unterwegs und jene, die es noch aushielten, sei es, weil sie besonders ehrgeizig waren oder einfach nichts Besseres zu tun hatten, trainierten auch eher halbherzig. Bloß nicht zu schnell bewegen, ehe man sich noch einen Hitzschlag holte, war die Devise.
    „Da hab ich die zwei aber ordentlich in die Pfanne gehauen!“
    Idun lachte still in sich hinein und ein Beobachter könnte denken, er amüsiere sich schadenfreudig über die Qualen, welche die Wächter erleiden mussten, aber da irrte er sich.
    >> Verzeihung, wissen sie wo wir Idun treffen können? <<, hatte der eine junge Kerl ihn gefragt.
    „Er steht genau vor euch, ihr zwei Pappnasen...“
    Normalerweise hätte Idun kein großes Gerede darum gemacht, aber in dem Moment – vielleicht weil seine Gedanken um völlig andere Dinge kreisten, an die meisten davon konnte er sich leider nicht mehr erinnern – winkte er ab. Erst einige Augenblicke später, als er wieder darüber nachdachte, wo zum Henker er die letzten Tage verbracht hatte, fiel ihm ein, dass die beiden ja nach ihm suchten.
    Er drehte sich um, den Platz nach ihnen absuchend, aber die beiden waren wohl schon fort.
    >> Hmm, was soll’s? Mache ich mir einen kleinen Spaß daraus. <<

  10. Beiträge anzeigen #230
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Es gab Probleme“, antwortete der einstige Magiewirker dem Kahlen, während er seine Hand vom Schwertgriff auf den Tisch verlagerte. Schenken tat er seinem Gegenüber einen Blick, der genau besagte, dass diese Probleme etwas seien, das ihn nicht zu interessieren habe. Sollte er den jedem Dahergelaufenen erzählen, was seine Beweggründe für dieses und jenes war? Hieß er Trilo, der die Angewohnheit hatte, etwas vorschnell seine Pläne oder Gedanken zu äußern? Nein, er, Vryce, gehörte zur vorsichtigen, besonnenen Sorte. „Probleme, die letztendlich dazu geführt hatten, dass ich das Dasein als Magier aufgab. Ich mein, die Art, zu der ich gehörte, ist nicht bekannt dafür, diese Kraft für das Gute und Rechtschaffene einzusetzen. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Und das ließ sich einfach nicht mit meiner Person vereinen“ – er lächelte ein knappes Lächeln – „wenngleich ich so weit ging, meinem einstigen Schüler das Herz aus der Brust zu reißen. Aber nun, Menschen ändern sich, nicht wahr? Lassen von ihrer Rache ab oder den Weg undurchdringlicher Schwärze hinter sich. Aber warum fragst du? Ich dachte du bist mehr vom Schlag der Rattenbande. Nur, sagen wir, viel professioneller.“
    Vryce hob die Schultern. „Ich bin aber zufrieden mit dem Dasein als – sagen wir’s ganz klar – Vagabund und Söldling. Keine Verpflichtung außer mir selbst gegenüber. An wen bin ich gebunden? Niemand. So sollte man leben. Nicht vor einem Altar buckelnd oder einem Offizier stramm stehend.“, erklärte der Heimatlose lachend sein neues Leben, was er mit einem ordentlichen Schluck Bier begoss. Zumindest der Geschmack war wieder da.

  11. Beiträge anzeigen #231
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Der Glatzkopf klopfte zweimal mit den Fingerspitzen auf den Tisch. „Das hätte von mir sein können“, entgegnete er darauf nur. „Auch ich arbeite nur für mich selbst. Tatsächlich könnte man mich genauso wie dich als so etwas wie einen Söldner bezeichnen. Allerdings interessiere ich mich dabei um ganz spezielle Dinge.“ Er wollte Vryce nicht gleich alles Erzählen. Ein Dieb sollte niemals plaudern. Wobei sein Diebesdasein schon mehr nachgelassen hatte. Mittlerweile arbeitete es sich in diesen Tagen als Kopfgeldjäger besser. Seit der Krieg auf dem Festland vorbei war, gab es immer mehr Flüchtlinge – sowohl als Vermisste als auch als Deserteure. Letzteres Wort sollte er aber besser nicht in den Mund nehmen. Er war im Grunde dasselbe. So schien Vryce allerdings auch so etwas in der Art zu sein.
    Wofür er bisher am meisten angeheuert wurde, war die Aufgabe als Spion zu arbeiten. Und Spione hatten sowieso die geringste Lebenserwartung. Das auszuplaudern wäre nahezu dumm. Aber es verdiente sich nicht schlecht.

    „Wenn ich mal so fragen darf“, begann der Glatzkopf von Neuem. „Hast du zurzeit einen Job? Ich kenne jemanden, der Söldner anheuert. Vielleicht hast du es sogar schon erfahren.“

  12. Beiträge anzeigen #232
    Schwertmeister Avatar von Gwynnbleidd
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    Gwynnbleidd ist offline
    Gwynnbleidd war aufgeregt. Er dachte nach. Der Jäger wollte kämpfen lernen, aber zum ersten Mal dachte er nach, wie er das anstellen wollte. Bestimmt musste er eine Waffe haben, und für den Unterricht wahrscheinlich auch noch bezahlen. Aber dabei war er so knapp bei Kasse. Er stand vom Tisch auf, an dem er den größten Teil dieses für ihn völlig nutzlosen Tages verbracht hatte und ging hinaus an die frische Luft. Zuerst ging er in die Richtung, in der er in dieser besonders dunklen Nacht den Markt vermutete. Wohl kaum hatte ein Händler dort noch seinen Stand geöffnet, aber der junge Jäger hatte schließlich nichts zu verlieren. Er ging schnell, ohne sich viel umzuschauen, weshalb er einmal stolperte und fast hinviel, es aber gerade noch schaffte sich an einer Wand festzuhalten. Er klopfte den Staub von dem Umhang und ging weiter. Tatsächlich hatte ein Händler noch geöffnet und merkte das Gwynnbleidd auf ihn zuging. "Was kann ich für Sie tun?" fragte der geübte Händler während er versuchte unter Gwynnbleidds Kapuze ein Gesicht zu erkennen. "Ich brauche eine Waffe. Aber so billig wie möglich." der Händler schaute misstrauisch auf den Geldbeutel des Jägers und noch einmal auf seine Kapuze bevor er in einer Truhe kramte und ein altes, verstaubtes Schwert herauskramte. "Das hier ist ein gutes, altes Schwet. Es ist schon sehr alt, und etwas rostig, weshalb du ohne eine Restauration nicht richtig damit kämpfen kannst, aber fürs Training reicht es vollkommen. Es würde dich nur 20 Goldstücke kosten, da ich sehe das du arm bist, und keine Waffe hast." Gwynnbleidd freute sich und wollte schon zugreifen, als er plötzlich daran dachte, dass er sein Schwert in die Ecke stellen konnte, wenn dieser Idun von ihm Geld verlangen würde. Deshalb schaute Gwynnbleidd den Händler traurig an, und sagte nachdem er tief einatmete:"Tut mir Leid, aber ich habe nicht genug Geld." Er wollte schon gehen, als der Händler ihn zurückrief. "Es gibt da etwas, was du für mich tuen könntest, damit ich dir dieses Schwert noch billiger verkaufe. Wenn du mir eine gute Flasche Rum bringst, verkaufe ich es dir für den halben Preis. Also für 10 Goldstücke! Aber beeil dich, wenn du die Flasche nicht in den nächsten 15 Minuten hier hast, ist es zu spät!" Gwynnbleidd hatte gerade noch Zeit sich zu bedanken bevor er losrannte. Er rannte so schnell er konnte, ohne unter die Füße zu sehen. die Tür zur Sumpflilie schlug gegen die nächste Wand als Gwynnbleidd reinkam. Ohne jemanden zu begrüßen rannte er zur Theke und sagte zu Mama Hooqua das wenn sie ihm jetzt eine Flasche Rum geben würde, er sie bestimmt in den nächsten 5 Tagen abbezahlen würde. Die Wirtin, die ihm seit dem Vorfall mit den "Kellerdieben" mehr oder weniger vertraute stimmte zu und stellte eine gute, alte Flasche auf den Tisch. "Aber denk daran. 10 Goldmünzen in den nächsten fünf Tagen, sonst fliegst du aus meiner Taverne!" rief sie ihm zu als er die Taverne verließ. Gerade noch rechtzeitig kam der junge Mann, schnaufend, beim Stand des alten Verkäufers an und hielt ihm die Flasche hin. "Und jetzt noch die 10 Goldmünzen!" sagte der Händler, der sein Handwerk wusste. Gwynnbleidd kramte in den Taschen und holte sie hervor. Er hielt sie dem Mann hin und bekam wie versprochen das Schwert. Glücklich aber etwas erschöpft ging er zurück in die Taverne und erbat sich bei der Wirtin noch ein altes Tuch. "Ich bin dir hier kein Sachverleih, hörst du?" sagte die Wirtin streng, hielt ihm jedoch trotzdem ein Tuch hin. Gwynnbleidd bedankte sich und lief in sein Zimmer. Er zog sein Schwert aus der Scheide und fing an es mit dem Tuch abzureiben und zu polieren, so gut er es konnte...
    Geändert von Gwynnbleidd (28.07.2011 um 23:16 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #233
    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Der hiesige …“ – Vryce überlegte einen Moment – „nun, Hauptmann der Wache hat mich, sagen wir, angeheuert. Ich soll ihm ein wenig unter die Arme greifen, ihn begleiten, und im Gegensatz zeigt er mir ein paar Tricks und Kniffe des Schwertkampfes“
    Er bemerkte, wie Rethus erst das Schwert musterte und dann ihn grinsend ansah. Vryce seufzte, wusste er doch, wie es wirken mochte. Die Beherrschung des Schwertkampfes war eigentlich derart weit verbreitet, dass es den Heimatlosen wunderte, dass nicht sogar schon Kleinkinder eine Klinge in die Hand gedrückt bekamen. „Selbst ein Vryce kann nicht perfekt sein“, meinte er nur und lächelte leicht, „Wer längere Zeit Bücher und Magie studiert hat, muss eben auch wieder lernen, richtig mit dem Schwert zuschlagen zu können, nicht wahr? Aber sag an, Rethus, was hast du anzubieten? Und wenn du mir jetzt sagst, dass ich mit dieser Dilettantenbande zusammenarbeiten muss, zieh ich dir den Krug hier übern Schädel, das glaub mir mal“

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    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Ach schade, Dennik hätte ruhig noch ein paar Leute für den Auftrag gebrauchen können. Wenn sie nur so ein paar idiotische Halbstarke in der Gruppe hatten, würden sie mit Leichen anstatt von Ergebnissen zurückkommen. Scheinbar schien Vryce die Bande von Dennik nicht zu mögen. Rethus war das egal, Hauptsache er bekam seinen Anteil und er wurde diesen Elster los. Es war jetzt wohl besser von etwas anderem wie diesem Auftrag zu reden. Doch Rethus fand nichts, dass er Vryce sonst anbieten konnte.
    „Es geht um einen korrupten Geschäftsmann, der ursprünglich aus Bakaresh kam“, lenkte Rethus schließlich ein. Dennoch wollte er das Ding etwas verbiegen, um Vryce sympathisch zu bleiben. „Ich will diesen Kerl zur Strecke bringen und bräuchte noch jemanden, der uns unter die Arme greift. Mit uns meine ich die Bande von Dennik und mich. Die arbeiten mit mir zusammen, wobei ich dabei im eigenen Interesse handle.“ Vielleicht hörte es sich so nicht ganz so an, als würde Rethus in der Bande mitmachen… was im Grunde auch eigentlich gar nicht der Fall ist.
    „Aber ich merke schon, dass du Dennik nicht wirklich leiden kannst. Woher willst du sonst davon wissen.“ Er lächelte den Kerl an.

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    Ritter
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    Vryce ist offline
    „Sprich weiter“, forderte Vryce ihn auf und lächelte dann leicht, „Ich hatte nur ein unschönes Treffen mit diesem kleinkindlichem Idioten. Genau hier, einige Wochen ist’s wohl her. Da meinte er, mir blöd kommen zu müssen. Auf der einen Seite verständlich, habe ich ihm ja – so komisch es nun klingt – das Herz aus dem Körper geschnitten“ - Und ja, es hörte sich wirklich komisch an – „und, zumindest in seiner kleinen, heilen Welt, wo Diebe wohl das Hoch aller Dinge sind, mich so in seinen Augen zum Verräter gemacht. Der Nachteil an dem Gespräch war, dass wir jeweils Begleitung hatten. Ich einen gewissen Cyrith, vielleicht kennst du ihn. Heißsporn, aber ein Mundwerk, so lose wie die Hand einer alten Jungfer. Und Dennik wurde von Illdor begleitet, dem Kerl, den ich bei dieser Kindergartengruppe für vernünftig hielt. Aber im Prinzip ist er nicht viel weiter als sein Herrchen.“ Der einstige Meisterdieb seufzte. „Nun, es endete damit, dass ich die Lilie verließ, weil mir das Geplärre der drei auf die Nerven ging. Wie sagt man so schön, der Klügere gibt nach. Jedenfalls … meinetwegen bin ich dabei, versichere dir aber, dass wenn mir nur einer von Denniks Bande blöd kommt oder meint, mir am Ende der Geschichte einen Dolch in den Nacken jagen zu müssen, sei es aus Rache oder einfach, um die Beuteverteilung etwas unkomplizierter zu machen, leg ich ihn um. Das gebe ich dir auch gerne schriftlich. Entweder du hältst die Ratten an der kurzen Leine, oder ich sorge dafür, dass sie keine mehr brauchen, weil dann schlicht und ergreifend keine Hälse mehr existieren, um sie darumlegen zu können.“
    Der Blick des Heimatlosen war ernst, das Gesicht nahezu versteinert wirkend. Er wollte klare Verhältnisse. Er würde dieses Himmelfahrtskommando – egal was es war, mit der Bande würde es unweigerlich in ein solches münden – nur begleiten, wenn alles geregelt wäre. Vryce war zwar nicht wieder ganz auf der alten Höhe, aber trotzdem würde es reichen, um diesen Halbstarken klar zu machen, was Sache wäre.
    „Das gilt auch für dich, Rethus. Klare Verhältnisse. Nicht wahr? Und jetzt schieß los.“

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    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Ja, der Kerl meinte es ernst.
    „Na schön, wenn du meinst“, setzte der Glatzkopf fort. „Im Grunde geht es um genau den Typen, sein Name ist Elster, der Dennik und seine Kumpels damals angeheuert hatte, um in das Kastell reinzukommen. Ich wurde daraufhin nur mit reingezogen. Genau das war letztendlich der Grund, weshalb ich nach Rache sinnte und mich selbst als Kopfgeldjäger von Elster anheuern ließ. Meine Jagd nach Dennik hatte lange gedauert, weil der Typ sich ständig absetzen ließ. Doch dabei erfuhr ich auch, dass ich nur Mittel zum Zweck war. Sobald ich Dennik aus dem Weg geräumt hätte, wäre ich aus dem Weg geräumt worden.
    Genau deshalb habe ich mich jetzt mit Dennik zusammen getan. Nicht nur wir stehen auf seiner Liste. Der Typ hat so viel Kohle, dass er in allen Städten Spione positioniert hatte. Und er besitzt auch Elitekämpfer, die so etwas wie Agenten sind. Ich habe bereits gegen einen gekämpft… und bin gerade so mit dem Leben davon gekommen. Und glaube mir, so etwas konnte ich bisher nur selten behaupten. Ich habe sogar das Gefühl, dass das für Dennik eine Nummer zu groß wird. Das ist letztendlich auch der Grund, weshalb er noch dringend Leute benötigt.
    Das ist alles, das ich dir erzählen kann.“
    Schließlich schwenkte der Glatzkopf auch noch auf den erwähnten Namen ein…
    „Cyrith, sagst du“, erhob er erneut seine Stimme. „Ja, den kenne ich, das ist mein bester Waffengefährte, den ich je hatte.“

  17. Beiträge anzeigen #237
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Hach, es war doch immer das Gleiche. Irgendeine Organisation oder Person galt es zu stürzen, die entweder selber mächtig ist oder zumindest verdammt talentierte Handlanger besitzt. Ohne Probleme erkannte Vryce die Parallele zwischen Rethus und Trilo. War das eigentlich irgendeine Krankheit? Der fast schon krankhafte Wunsch, jemand Mächtiges auszulöschen, weil man sich weiß Gott davon erhoffte? In Trilos Falle eben der Gottkomplex, der aus zahlreichen Begegnungen der dritten Art entsprang, bei Rethus wohl entweder Reichtum oder etwas Größeres. Vielleicht die Macht, die dieser Elster besaß, seine Befugnisse und Möglichkeiten. Gehörte Vryce eigentlich zu den wenigen Menschen, die nicht den Drang besaßen, sich mit ungleich Stärkeren zu messen? Was sollte er denn machen? Das Kastell überfallen und alle Macht der Schwarzmagier an sich reißen, wissend, dass das mit dem Tod enden würde? Der Heimatlose seufzte nur. Heldenkomplex. Das war’s wohl. Egal ob gut oder böse, Hauptsache Protagonist oder Antagonist heroischen Ausmaßes.
    „Elster kann nicht der Hellste sein“, fing Vryce an, „wenn er plante, das Kastell auszurauben. Das ist ne Nummer zu groß für ihn. Wenn nicht sogar viele Nummern zu groß. Aber nun, er hat’s getan, hat euch fast dafür hops gehen lassen, und das geht natürlich nicht an“, fasste er kurz zusammen, mehr für sich als für Rethus. Was planst du? Wie willst du den Kerl aufhalten?“
    Einen kurzen Moment – da der Glatzkopf Cyrith zu kennen schien – lächelte der Heimatlose.
    „Ja, Cyrith ist auch einer meiner alten Gefährten. Haben damals ordentlich Radau auf den Straßen von Bakaresh gemacht, derart laut, dass uns der Emir selbst die Möglichkeit anbot, Teil des alten Bundes der Assassinen zu werden. Aber nun, alte Geschichten. Heute tigert … oder eher schakalt er mit seinem Tierfreund herum und läuft durchs Gebüsch. Zeiten ändern sich.“

  18. Beiträge anzeigen #238
    Ritter Avatar von Rethus
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    Rethus ist offline
    Rethus schmunzelte kurz. Ja, das wusste der Glatzkopf schon. Cyrith und der Schakal… da hatten sich zwei gefunden.
    „Ja, was Elster angeht. Wir sind schon ziemlich weit gekommen. Ich habe es geschafft, seine Marionetten in Setarrif auszuschalten. Die ganze Aktion war mehr als gewagt, hatte aber am Ende dann doch geklappt. Bei Thorniara war es dagegen schief gegangen, weil einer dieser Typen da mir nicht mehr vertraute. Er wollte mich sofort töten lassen. Das war auch dann der Kampf gegen diesen Agenten gewesen. Durch eine List, war es mir dennoch gelungen, Elster zu zwingen, seine Männer aus Thorniara abziehen zu lassen. Bis auf seinen Kommandeur und seine Leibwachen befinden sich jetzt alle in Elsters Hauptquartier in Stewark. Letzteres habe ich erfahren, als ich für ihn arbeitete. Dort werden sie nun von einem Kollegen von mir überwacht. Das ist unser momentaner Standpunkt. Also jetzt zu deiner Frage, wie ich ihn besiegen will. Bei einer Organisation ist doch so, dass man der Schlange den Kopf abschlagen sollte, um die Organisation letztendlich zu stürzen. Bei dieser hier haben wir aber einen Vorteil: Elster hat die Kohle und das letzte Wort. Viel wichtiger ist es daher, seinen Kommandeur zu finden, weil die Organisation außer Kontrolle gerät, sobald ihr Kommandeur weg ist. Das ist dann der perfekte Zeitpunkt um zuzuschlagen. Wie wir allerdings zu schlagen, müssen wir spontan regeln. Das Versteck von Elster kenne selbst ich nicht. Wir müssen uns auf erpresste Antworten verlassen können.
    Glaube mir, ich habe keinen bock auf diesen ganzen Mist, aber wenn ich Elster nicht beseitige, dann werde ich diesen Kerl nie los. Der nervt noch mehr als Dennik. Und noch dazu will der mich immer noch umbringen.“

  19. Beiträge anzeigen #239
    Ritter
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    Vryce ist offline
    Vorarbeit war also schon geleistet worden. Das war gut. Das würde den Rest der Geschichte einfacher machen, vor allem für Vryce, der da in diesem Fall wirklich wie ein Söldner dazu stieß. Und wenn er eines hasste, dann waren es Unklarheiten im Bezug auf den Fortschritt des Auftrages. Im Sinne von: Wir müssen einen Schurken ausschalten, der hat aber leider noch überall Verbündete … äh, und ja, die müssen wir auch langwierig ausschalten. Versteht sich doch von selbst, oder?
    Nein, nein. Hier war es anders. Mitlaufen, Unterstützer eines Mannes niedermachen, der Attentate auf Diebe machen lässt, etwas Beute mitgehen lassen und dann wieder nach Tooshoo zurück kehren. Ein Auftrag nach seinem Geschmack. Kurz, spannend, ertragreich. Zwar mit einigen – in seinen Augen – Stümpern, aber zumindest Rethus machte das wieder wett. Der Kerl roch auf drei Meilen nach Stahl und Blut. Mit ihm an der Seite würde sich der Heimatlose nicht ganz so aufgeschmissen vorkommen. Wohl aber mit einem unvorsichtigen, übermütigen Trupp von Dieben, die in dem Ganzen nur etwas Spaß sahen. Vryce ging zumindest noch mit dem entsprechenden Ernst und seinem üblichen Maß Vorsicht heran. Denn Unvorsichtigkeit hat meist eines zur Folge: Stahl zwischen den Rippen. Und Stahl zwischen den Rippen ist etwas, das mit dem Tod einhergeht. Und der Tod war es, denn Vryce vermeiden wollte.
    „Stewark“, murmelte er laut, „Die Freie Baronie, wie sie das Volk auf der Insel nennt. Ich persönlich nenne sie eher Die Baronie, Der es Schnurzegal Ist, Was Um Sie Herum Passiert. Diesen Renwick mag ich einfach nicht. Neutraler Schweinehund, der rittlings auf der Palisade sitzt und sich weder um Ethorn noch um Rhobar kümmert. Ich mein, das ist zwar eine löbliche Einstellung, bin ich doch genauso drauf, doch unterscheidet den Kerl und mich etwas ganz Bestimmtes: Verantwortung. Neutralität macht ihn und sein Volk über kurz oder lang zu Feinden beider Seiten. Das Ergebnis ist dann natürlich klar“, verfiel der Freie in politisches Geschwafel, ehe er sich räusperte und kurz lächelte. „Was ich damit sagen will: Elster ist schlau. Wenn er Renwick gut schmiert, würde der sicherlich seine eigene Mutter belügen. Vielleicht … können wir auch Kontakt zu einer gewissen Gruppe von Männern und Frauen aufnehmen, die im Stewarker Untergrund agiert. Zumindest theoretisch. Kann auch nur der übliche Fraß der Gerüchteküche sein.“ Er seufzte. „Gib mir ein, zwei Nächte Zeit, darüber nachzudenken, Rethus. An sich bin ich nicht abgeneigt, dir zu helfen. Du bist mir sympathischer als die Jungs von der Bande. Einfach weil man dir ansieht, dass du, wenn die Luft um dich herum brennt, einen kühlen Kopf bewahrst und auch erst diesen benutzt, statt gleich mit der Klinge zuzuschlagen, als würde es kein Morgen geben. Ich melde mich wieder bei dir. Bis dahin, mach’s gut.“
    Der Söldner erhob sich, ließ einiges Münzen aufs Holz fallen, damit ihn die Mama nicht wegen Alkoholschnorrerei oder gar Spritdiebstahls bezichtigen konnte. Denn egal wen es zu bekämpfen galt, zwei Frauen waren auf dieser Insel hier schlimmer als jedes Heer und jeder König: Mama Hooqua und Murdra.
    Ein Wunder, dass die beiden Könige noch keine Versuche unternommen haben, diese Furien zu rekrutieren … mit denen wäre die Weltherrschaft sicher.

  20. Beiträge anzeigen #240
    Provinzheld Avatar von Wertan
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    Wertan ist offline
    Es war mitten in der Nacht und Wertan konnte nicht schlafen. Er lag im Bett herum, wälzte sich hin und her, zählte unglaublich viele Schafe, aber er fand keine Ruhe. Die Begegnung mit dem Fremden am gestrigen Abend hatte irgendeine Art von Unruhe in ihm geweckt. Klar, sein Leben war ein wenig chaotisch und ungeordnet, aber dennoch wusste er doch wer er ist. Oder etwa nicht?
    Die Schlaflosigkeit half ihm da nicht viel, aber sie war eben da. Also stieg Wertan aus dem Bett und wühlte in seinen Klamotten herum, bis er sie in richtiger Reihenfolge anziehen konnte. Er hatte sich an diesem Abend ein Bett in der Sumpflilie genommen, dementsprechend laut wurde es als er das Zimmer veließ. Um diese Zeit war in der Taverne die Hölle los. Neben betrunken, singenden Kneipengängern war da noch das ganze drumherum. Vom zerbrechenden Glas bis zum zerberstenden Kiefer war alles vertreten. Da Wertan ziemlich übermüdet war und dennoch nicht schlafen konnte, bahnte er sich schnurstracks einen Weg nach draußen. Er ging zügig über die Stege um dem Lärm zu entkommen und folgte einem Pfad, der von den Stegen wegführte. Das Mondlicht reichte gerade noch damit er seine Hand vor seinen Augen sehen konnte, deshalb nahm er eine Fackel aus ihrer Halterung und ging ein wenig spazieren. Hier draußen in der Freiheit, hier ist es wirklich schöner, dachte er sich. Es war wirklich deutlich angenehmer in der warmen Sommernacht. Die Taverne konnte ihm wirklich eine Menge bieten, nur keine Ruhe. Die frische Luft jedoch beruhigte Wertan und so lehnte er sich an einen Baum. Vor ihm war ein kleiner Tümpel welcher schilfbewachsen war. Wertan suchte sich einige Steine zusammen und legte sie zu einem sehr kleinen Kreis, die Fackel rammte er dann in die Mitte. Am Baum angelehnt horchte er noch dem Rascheln der Blätter in den angenehmen Brisen und nickte so langsam, aber sicher, ein.
    Nach einigen Minuten wachte Wertan wieder schreckhaft auf, es war jedoch alles in Ordnung. Die Fackel spendete immernoch Licht und so schloss Wertan seine Augen während er sich wieder an den Baum lehnte, bis eine Stimme erklang.
    "Schön hier, nicht wahr?", sagte jemand zu seiner linken. Wertan drehte sich sofort zur Seite und es saß tatsächlich jemand neben ihm, auch an einen Baum gelehnt. Die Person trug einen grün-grauen Mantel dessen Kapuze tief in ihr Gesicht gezogen war. Seitlich am Hals war der Mantel ein wenig aufgerissen und der sichtbare Teil des Gesichts, also der Mund der Person, stach ein wenig hervor. Außerdem war diese Person ziemlich dünn, fast schon gradlinig. Alles in allem dachte Wertan sofort an einen Aal, was er für eine absurde Idee hielt. "Wie kommst du her? Und wer bist du?", fragte Wertan sofort.
    "Wer ich bin? Unnötig.. das würde dir nicht viel helfen, wirklich. Aber findest du es nicht schön hier in der Natur zu sitzen? Aus diesem Grund bin ich hier, der Wille nach unangetasteter Natur führt mich her und dich?", entgegnete die Person. "Was zur -", sagte Wertan als er von dem neuen Fremden unterbrochen wurde. "Sag nichts, du bist auf dem richtigen Weg. Folge dir selbst und du wirst dich kennenlernen. Nur mal so als Tipp. Kein Pfeil ist so durchdringend wie der Ruf der Natur. Und kein Pfeil fliegt so elegant wie ein Blatt, welches vom Wind getragen wird. Denk dir deinen Teil.", sagte der Fremde. Daraufhin verschwand der Fremde mit einem Wimpernschlag und Wertan schlief ein, als er das bemerkte.
    Total verschwitzt wachte Wertan nach längerer Zeit auf und untersuchte den Platz zu seiner linken. Keine Spur, dass jemand hier saß, dachte er sich. Außerdem gab es keine Anzeichen für irgendwelche Fußspuren oder anderem. In schlimmster Angst packte Wertan die Fackel und rannte zur Sumpflilie.

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