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  1. Beiträge anzeigen #101
    Waldläufer Avatar von Die Söldner
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    Die Söldner ist offline
    Der Gute ohne gesunden Verstand vor ihm schien ein wenig wankelmütig zu sein. Erst wollte er schon sein Schwert ziehen, spuckt große Töne von Scheiße und ruft die ehrwürdigen Ahnen der Jünger Lees an, dann entschuldigte er sich auch noch dafür, dass er ein solch rabiater Kerl war.

    „Bist schon süß, Grauhase!“, grollte Toran und ließ den verrauchten Stängel aus seiner Hand fallen, um ihn im nächsten Augenblick mit seinem nackten Fuß zu zertreten. „Aber die Jünger Lees gibt es nicht mehr. Wir sind die Söldner Ethorns. Jene Narren, die den hochgestochenen Soldaten den Arsch retten, wenn sie mal wieder richtig in die Scheiße gegriffen haben. Wir sind das, was diese Stadt am Lebe erhält. Wir saufen, wir rauchen und wir polieren anderen die Visage, wenn es uns Spaß macht. Das bringt aufblühende Landschaften, verstehste? Die Bürger müssen Geld ausgeben. Wir zwingen sie dazu.“, der Dunkelhäutige spuckte aus, streckte den Zeigefinger und deutete dann auf den Fremden.

    „Wenn dir das immer noch nicht die Laune verdirbt, sondern dich gar noch anheizt. Nun, Fremder, dann sagst du mir erst einmal deinen Namen! Bei Adanos, entweder habe ich etwas mit den Ohren oder du hast das tatsächlich übergangen. Und danach sagst du mir, was Lee an diesen verdammten Ort geführt hat, wenn du dich schon als Ehemaliger Jünger von ihm siehst. Woll’n wa doch mal sehen, wie viel du wirklich so weißt!“

    Raad

  2. Beiträge anzeigen #102
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Den ganzen Tag über hatte Estefania jemand gesucht der ihr so einige Habseligkeiten vom Turm am Bootsanleger zur Akademie schleppen könnte. Leider war niemand zu finden gewesen, alle Männer die sie ansprach, hatten gerade andere Aufträge angenommen. Es war zum verrückt werden. In der Sturzkampfmöve war sie auch kurz gewesen. Sarpedon hatte sich wahnsinnig gefreut über den Preis für die Möbel, den sie ausgehandelt hatte und meinte sie hätte etwas bei ihm gut bei ihm. Doch er hatte immer noch so viel um die Ohren, dass sie ihn gar nicht darum bitten wollte.

    So hatte sie nur eine Tasche mit dem nötigsten gepackt und es in ihr neues Zimmer in der Akademie gebracht. Raad hatte recht behalten. Den Schlüssel erhielt sie von Siegmund dem Sekretär. Was Sheila so alles hatte... Wozu brauchte man einen Sekretär? Estefania brauchte Männer eigentlich nur ... manchmal. Sie schüttelte den Gedanken schnell wieder von sich. Sie wollte Sheila nichts unterstellen.

    Als sie grübelnd, wie sie ihren Kram doch noch her bekommen könnte auf den Übungsplatz kam tauchte Vistrin auf. Es war schon ein paar Tage vergangen seit dem letzten Training, aber dieses Mal hatte er ihr vorher gesagt und deshalb war es auch ok.

    "Oh grüß dich Vistrin. Die letzten Tage hast du ganz schön was verpasst hier. Ich meine nicht das Training, sondern es gab so einige Bewerber an der Akademie. Wäre das nicht auch was für dich?"

  3. Beiträge anzeigen #103
    Waldläufer Avatar von Vistrin Dylan
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    Vistrin Dylan ist offline
    „Bewerber?“, fragte Vistrin ein wenig irritiert. Er war bis vor wenigen Momenten noch immer tief in Gedanken versunken gewesen und hatte kaum bemerkt, dass er nicht weit von Estefania Halt gemacht hatte. Erst als sie ihn ansprach schreckte er auf und musste sich zunächst sammeln, um die Bedeutung ihrer Worte zu verstehen.
    „Ihr meint solche, die sich als Klingen behaupten wollen?“, fragte er präziser.
    Sie nickte, was den jungen Mann sichtlich aus dem Gleichgewicht brachte.
    „Aber -“, begann er, „ - ich kann doch nicht einmal mit dem Degen soweit umgehen, dass ich einige Gefahr für irgendjemanden“ - außer ihm selber vielleicht - „darstellen würde.“

    Er ließ sich den Gedanken durch den Kopf gehen. Hatte er nicht vor nur wenigen Augenblicken noch über den Sinn des Krieges und der Treue einem Mann gegenüber, dem er seines Erachtens nach nichts schuldig war, nachgedacht? Welcher Gott machte sich einen Spaß daraus, ihn vor Entscheidungen zu stellen, die seine innere Balance ins Wanken bringen würde?

  4. Beiträge anzeigen #104
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    „Ebenso wie du. Mein Name ist Katan“, sagte der Grauhäutige und ärgerte sich über das Frage-Antwort-Spiel. Er konnte seine zweite Frage nicht wirklich beantworten, wollte sich aber eben diese Blöße nicht geben. Er würde wie ein Idiot dastehen, wenn er gestand, es nicht zu wissen, und das, wo er sein Maul so weit aufgerissen hatte. Also entschied er sich, das einzige zu tun, das in dieser Situation möglich war: er entschied sich, zu raten.
    „Der General kam nach Argaan, um Rhobars Krieg hierherzutragen“, antwortete er. „Doch hat er die Sinnlosigkeit dieses Krieges erkannt“ — konnte angehen – „und sich entschieden, auf der Seite Ethorns, auf der Seite Setarrifs, auf der Seite Argaans zu kämpfen.“
    Schlicht, einfach, ergreifend. Und hoffentlich korrekt. Er hatte nur Gerüchte gehört, den Kampf gegen die Assassinen mitverfolgt, da er zufällig vor Ort gewesen war. Der Wind hatte ihm dies oder jenes zugetragen, doch da er damals langsam aber sicher in den Bereich der geistigen Umnachtung gefallen war, hatte er kaum etwas davon im Kopf behalten. Bestimmt waren die Setarrifer aufständisch gewesen, ansonsten hätte König Rhobar sich nicht dazu herabgelassen, einen Krieg mit Argaan zu beginnen. Und nun hatte die Insel praktisch zwei Hauptstädte: einmal Thorniara für die Innostreuen, hoch im Norden, und Setarrif, für die Gefolgschaft Ethorns, im Osten. So und nicht besser wusste er es.
    Zu dumm, dass Geschichte ihn nie sonderlich interessiert hatte. Aber was ging es diesen Kerl auch an? Was kam für ihn dabei raus, ihn auf die Probe zu stellen und seinen Glauben an Lee infrage zu stellen? Macht? Einfluss auf... eine Person? Oder war ihm ein Charakter zueigen, der es nicht ertragen konnte, kleiner als ein anderer zu sein?
    Ein Rätsel, das ungelöst bleiben würde.
    Katan fragte noch einmal: „Darf ich jetzt hinein?“

  5. Beiträge anzeigen #105
    Krieger Avatar von Haris
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    Haris ist offline
    Haris konnte einfach nicht mehr.

    Verschwitzt setzte er sich auf den Boden und rang um luft.


    "naja, immerhin habe ich ein bischen was geschafft"

    Er wischte sich mit seinem Hemd den Schweiss aus dem Gesicht und machte sich auf den Weg nach Hause.

    Auf seinem weg dorthin sah er den großen Bergsee

    Er sah ihn an und ohne zu überlegen lief er an das ufer, zog sich aus und sprang ins Wasser.

    Das kalte Wasser erfrischte ihn und spühlte alle sorgen hinweg.

    Er legte sich auf das Wasser und lies sich treiben.

    "aaah warum mache ich das eigentlich nicht öfter?" dachte er sich.

  6. Beiträge anzeigen #106
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Mit der Frage hatte sie Vistrin wohl etwas überrumpelt.

    "Naja , ich meinte auch nicht dass du dich sofort bewerben sollst. Aber ich halte dich für recht talentiert und vielleicht denkst du einfach mal drüber nach. Zuerst sollten wir deinen Umgang mit dem Degen verbessern nicht wahr?"

    Estefania ließ ihn stehen und kramte aus der Waffenkiste den alten Degen, der aus Sheilas Büro stammte heraus und den zweiten besseren Degen, den sie vorgestern besorgt hatte.

    "Sieh mal was ich hier habe. Für unseren nächsten Übungskampf bekommst du einen besseren Degen und damit es einigermaßen ausgeglichen ist nehme ich das rostige Ding. Wie du wahrscheinlich schon gemerkt hast bin ich nicht so sehr bewandert was den Kampf mit dem Degen betrifft. Deshalb hast du ganz gute Chancen mich zu besiegen. Ich achte dabei noch mal darauf was an deinem Stil noch verbessert werden muss."

  7. Beiträge anzeigen #107
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Runa lag auf Maris' Bauch und brabbelte vor sich hin, während Sinan seiner Schwester zusah und gegen die Müdigkeit ankämpfte, die ihn in Anirons Armen erbarmungslos überrollte.
    Inzwischen waren die beiden über ein Jahr alt und nun, da endlich die Sache mit Oktavian vor bei waren, konnten Maris' und Aniron den Beginn des zweiten Lebensjahrs ihrer Kinder ordentlich würdigen.
    "Schau sie dir an..." Aniron nahm die Hand von Sinan und küsste die kleinen Finger.
    "Erinnerst du dich noch daran, wie klein sie zur Geburt waren? Sie sind inzwischen schon so groß geworden, sie haben so viel gelernt."
    Es war faszinierend, was Adanos seiner Schöpfung innerhalb des ersten Lebensjahres alles zutraute. Sie lernten ihre Umgebung wahrzunehmen, darauf zu reagieren, sie lernten zu sitzen, sich zu rollen, zu krabbeln und fast schon allein zu laufen. Noch würde es etwas dauern, aber Runa konnte schon stehen und zog sich nur allzu gerne an Dingen hoch. Sinan machte es ihr nach.
    Aniron musste nun Acht geben auf ihre Kinder, die überall hin krabbeln konnten und auch nach allem griffen, was sie erreichen konnten.
    Es war nicht mehr einfach mit den Kleinen und zugleich wurde es doch leichter, ihre Bedürfnisse zu verstehen oder versuchen, sie zu erziehen.

    Aniron schaute von Sinan zu Maris, das Kind sah seinem Vater sehr ähnlich, auch, wenn er die Haarfarbe von Aniron hatte.
    Runa ließ in diesem Moment ein brrrrrrrrrrrrrrrrrrr verlauten und ein paar kleine Bläschen enstanden auf ihren Lippen. Überrascht quietsche sie auf. Aniron und Maris lachten.
    Die Magierin sah zu Maris und lächelte ihm zu. Währenddessen schien Sinan den Kampf gegen den Schlaf zu verlieren.

  8. Beiträge anzeigen #108
    Waldläufer Avatar von Die Söldner
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    Die Söldner ist offline
    „Nein!“, die Antwort des Schwarzen kam wie der Pfeil vom Bogen geschossen. Schnell und präzise genug, um jedwede Hoffnung des anderen Mannes fast noch im Keim wieder zu ersticken. Er hatte keine Lust auf einen weiteren Typen, der für Carras den Speichellecker spielte, nur weil er kein Rückgrat besaß und selbst vor einem guten Kampf mit einer Entschuldigung noch wieder auswich. Er wusste was, das konnte Toran nicht bestreiten, und er schien gar das richtige zu wissen. Wahrscheinlich hatte er ebenso im Kampf etwas auf dem Kasten, doch wer bewahrte ihn – Toran – davor, dass sich dieser Kerl an den Hosenbund des Söldneranführer hing, nur weil dieser es verstand, sich hier alle und jeden Untertan zu machen, als wäre er der verfluchte König selbst.

    Der Söldner schnaubte, als der Blick Katans finsterer wurde. „Ich habe schon viele kommen und gehen sehen. Vierzig Winter habe ich nach dem nächsten auf dem Buckel. Vierzig verfluchte Winter, von denen ich seit über zwanzig im Dienst des Königs stehe. Und was passiert? Irgendwo so ein Wurm wie du kommt daher getapst, spielt sich auf und wird mir vor die Nase gesetzt, als wüsste er alles besser. Das tut er nicht.“, protestierte der Söldner und zog sich lässig einen weiteren Stängel aus seiner Riege hervor. „Gib Feuer, Borlen!“, befahl er dem schmächtigen Kerl, der sich eilig umdrehte und die Fackel zitternd dem Gesicht Torans annäherte. Dieser riss jene dem Jungen aus der Hand, zündete sich den Stängel an und reichte sie wieder zurück.

    „Du siehst als, als wolltest du Ärger. Und trotzdem weichst du einem Kampf aus.“, murrte der zur Wache Befohlene und stieß den Rauch des glühenden Tabaks verächtlich in den Himmel, „Dein Maul ist allerdings zu groß und zu schnell, um dich für dumm zu halten. Zeig mir, dass du etwas taugst, dann kommst du hier rein. Mein Schwert wird von einem Schmied im Händlerviertel repariert. Er verlangt dafür 25 blutige Goldstücke. Ich geb dir fünfzehn mit und du besorgst mir das Schwert. Wie du es anstellst, ist mir egal. Aber du wirst das schon schaffen. Und wenn du mit dem Gold abhaust, weiß ich wenigstens, dass es richtig war, dich hier nicht rein zulassen.“, brummte Toran und warf Katan schließlich einen Goldbeutel gegen die Brust, „Frag nach Toran, wenn du hier wieder ankommst und ich nicht da sein sollte. Und untersteh dich, eine der anderen Wachen von deinen Qualitäten überzeugen zu wollen.“

    Raad

  9. Beiträge anzeigen #109
    Waldläufer Avatar von Vistrin Dylan
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    Vistrin Dylan ist offline
    Es soll also ein Zweikampf sein, dachte Vistrin, wobei er sich deutlich bewusst war, dass Estefania, trotz dem des Herunterspielens ihrer Fähigkeiten mit dem Degen, weitaus besser war, als er selbst.
    „Wie ihr meint“, erwiderte er ein wenig verstimmt, da er nun viel Stoff zum Nachdenken bekommen hatte, was ihm persönlich sehr missfiel. Gedanken waren etwas gutes, doch wenn sie Netze spinnen, die nicht einmal die listigste Spinne durchblicken könnte, dann wurden sie zu einem persönlichen Feind für den Kaufmannssohn.
    Nichtsdestotrotz begab er sich in seine Grundhaltung, bot somit nur seine rechte Seite als Angriffsfläche an, die mit dem vorgestreckte Arm, der den Degen hielt noch weiter minimiert wurde.
    „Ich bin bereit“, teilte er seiner Lehrerin mit, die ebenfalls eine ähnliche Stellung eingenommen hatte.
    Schüler und Meister schauten sich ruhig an, suchten nach Anzeichen, dass der Kampf beginnen würde. Einzig Gelassenheit konnte der Argaaner in den Zügen der Brünetten lesen und so vermutete er, dass sie warten würde, bis er den ersten Zug tat. Sie wollte sehen, was er konnte.
    Also gut.

    Die Klinge des neueren Degens glitt nach vorn und zielte auf den Waffenarm seiner Kontrahentin, die geübt auswich und ihren Schüler wachsam umkreiste, sodass er nach diesem misslungenen Angriff die Zeit hatte, sich neu zu sammeln. Sie lächelte nicht und auch ihm war nicht danach zumute. Einige Falten hatten sich auf seiner Stirn gebildet und die Brauen zuckten unruhig, während er überlegte, wie er an der Deckung der Frau vorbeikommen konnte.
    Die ganze Zeit über war ihm bewusst, wie viel besser dieser neue Degen war. Er war leichter, der Balancepunkt war angenehmer platziert und der Griff in geschmeidiges Leder gehüllt.
    Ware verkauft sich nicht, weil sie gut ist, sondern weil der Händler gut ist, rief Visrin sich einen Grundsätze des Handels ins Gedächtnis.
    „Dann muss ich wohl dafür sorgen, dass ich gut feilsche“, sprach er seine Gedanken zusammenhanglos laut aus und ging zu seinem nächsten Angriff über, den seine Lehrmeisterin mit ihrer Klinge abgleiten ließ und so ihrerseits zum Gegenangriff übergehen konnte. Das Warten war ihr wohl zu langweilig geworden.
    Plötzlich fand sich der Kaufmannssohn in der Defensive wieder und wich bemüht den Angriffen seines Gegnerin aus oder ließ sie im letzten Moment an seinem Degen abprallen. Vermutlich war es einzig dem bessern Zustand seiner Waffe zu verdanken, dass sie noch nicht gebrochen war.

    Gerade als er einem erneuten Angriff auswich, der ihm vermutlich ein hübsches Loch in der Nähe des Schlüsselbeins verpasst hätte, als er eine Lücke in der Deckung Estefanias entdeckte.
    Euphorisch lechzte er nach dieser Chance. Es war beinahe so, als hätte ein Kunde nach einer Zurschaustellung von ungemein spezifischem Wissen über eine Ware, die er gern erstehen würde, plötzlich etwas sagte, was seine Fassade zerfallen ließ und nur das unwissende Gesicht eines Schauspielers ohne Maske offenbar wurde.
    So schnell seine ungeübten Hände es vermochten, nutzte er den Schwung des Ausfallschrittes aus, um seinen Degen in die Lücke der Verteidigung zu treiben...

  10. Beiträge anzeigen #110
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Wlablablaba!", machte Runa und kicherte über ihr eigenes Gekasper, während Sinans Augen sich gerade endgültig schlossen.
    "Das haben wir gut gemacht", murmelte Maris lächelnd und blickte von Aniron zu Runa. Es war seltsam, wie lang sie nun schon dieses Leben führten, nicht mehr nur zu zweit, sondern zu viert, und was sich seitdem alles verändert hatte. Ein Jahr, eine Woche und ein Tag...
    Die glänzenden, tiefbraunen Augen seiner Tochter, die sie von Aniron bekommen hatte, ließen ihn sanft lächeln. Die Große der beiden war seine kleine Prinzessin, von ihr konnte er gar nicht genug kriegen. Natürlich liebte Maris aber auch seinen Sohn, auch wenn gerade im Umgang mit ihm noch einige Unbeholfenheit in den Gliedern des Nomaden steckte.
    "Was aus den beiden wohl mal werden wird?", murmelte er dann an Aniron gewandt.
    "Also Sinan wird sicher mal ein kleiner Frauenschwarm und ein frecher kleiner Draufgänger werden. Und Runa? Hmm, wohl die hübscheste Frau unter der Sonne, so wie ihre Mutter."
    Hmm, das war ganz schön schleimig, dachte er sich und musste auflachen, dass Sinan sich noch einmal regte und murrend eine andere Position einnahm, während Runa sich quietschfidel herumzurollen versuchte.

  11. Beiträge anzeigen #111
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Langsam ging Katan die Geduld aus. Erst verwickelte dieser Affe ihn in ein längeres Gespräch, dann verlangte er von ihm einem Botengang, den er sich auch früher schon hätte einfallen lassen können.
    Der Geldbeutel glitt von Katans Brustpanzer ab und landete auf dem Boden. Der Grauhäutige machte keine Miene, zuckte mit keinem Augenwinkel. Er war verärgert. Aber er würde nicht daraus handeln. Er musste sich immer wieder klarmachen, dass der Kerl nicht sein Feind war, denn irgendwie so sah er aus: wie ein Feind. Er benahm sich auch wie ein Feind und schien nicht zu verhehlen, dass er gerne ein Feind wäre. Trotzdem gab er Katan eine Chance, die Sache friedlich zu klären, wenn auch mit dem möglichen Endergebnis, dass es dennoch zu Gewalt kam.
    Der Grauhäutige bückte sich, hob das Geld vom Boden auf und starrte seinem Gegenüber in die Augen. Wenn du mich danach nicht reinlässt, dachte er, dann nehme ich dein Schwert und schlitze dich damit auf; und dann werde ich mich selbst reinlassen.
    Katan drehte sich um, tat dasselbe mit Namora, die sich immer noch mit großen Augen umsah, den dunkler werdenden Himmel ignorierend, und machte sich auf den Weg zu der Schmiede, von der der andere gesprochen hatte. Unterwegs fragte er sich, was er tun sollte. Sollte er das Geld einfach selbst bezahlen? Sollte er den Schmied, vermutlich ein alter, kahler Mann, verprügeln und sich das Schwert nehmen, um dann überlegen das Geld dazulassen? Das war nicht sein Stil, nicht seine Art, so etwas machte er nicht, aus dem einfachen Grund, dass ihn Schwächere nie zum Kampf gereizt hatten. Aber bezahlen für diesen Wichtigtuer wollte er ebenso wenig wie eine Verletzung seines Stolzes zu riskieren.

    Bei der Schmiede angelangt, stand er vor verschlossener Tür. Also klopfte er daran und rief und klopfte weiter, bis ihm diei Tür geöffnet wurde, von einem gar nicht knorrigen, sondern eher stämmigen Mann mittleren Alters.
    „Was ZUM TEUFEL soll das werden?“, schrie der. „Man versucht hier zu SCHLAFEN wie'n gottverdammter normaler Mensch um diese gottverlassene Zeit, und dann wird man so aus dem Bett GEHOLT, wegen...“
    „Halt den Rand, man“, sagte Katan und hob den Arm gegen die ihm entgegenfliegende Spucke. „Ich bin hier, um Torans Schwert abzuholen.“
    „Toran?“, sagte der andere, nun ruhiger. „Der soll gefälligst SELBER herkommen und sein gottverdammtes Schwert abholen, dass hier gottverdammt noch eins seit ZWEI TAGEN vor sich hin rottet. Ich kann das gar nicht...“
    „Schon verstanden. Aber er schickt mich. Ich habe hier fünfzehn Goldstücke.“ Er hielt ihm den Beutel hin und der Schmied besah ihn eingehend.
    „Fünfzehn gottverdammte Goldstücke“, sagte er und lachte dann. „Da hat Toran dir aber vors Knie geschissen. Ich hab gesagt, es kostet FÜNFUNDZWANZIG Goldstücke. Fünfundzwanzig. Kannst du ZÄHLEN? Erkennst du den FEHLER?“
    „Ich will es aber für fünfzehn haben“, sagte Katan, „mehr Geld habe ich nicht dabei.“ Er hatte mehr Geld dabei; die fünfundzwanzig hätte er noch bezahlen können, ein wenig von dem Verkauf des Amuletts war ihm noch geblieben. Aber er dachte ja im Traum nicht daran. Der Schmied wurde plötzlich still, was Katan irritierte.
    „Weißt du was“, sagte der Schreiwütige dann seltsam behutsam. „Ich glaube, wir können ins Geschäft kommen. Ein Gefallen für einen Gefallen?“
    „Ich seh's schon kommen.“ Katan griff sich an den Kopf. „Worum geht es?“
    „Ich habe da ein, wie soll ich sagen, ein kleines, gottverdammtes Nebengeschäft – ein Mann muss ja sein vermaledeites Auskommen haben und in dieser Welt, wie dem auch sei. Ich habe da ein kleines Molerat-Problem. Du wirst lachen: Ein Molerat-Problem in einem Haus mitten in SETARRIF? Aber es IST SO!“
    „Komm zur Sache, mir schlafen noch die Füße ein.“
    „Ich habe ein kleines Lagerhaus gemietet, um dort ein paar Molerats umzubringen, gottverdammte Viecher. Ich wollte sie verkaufen, frag nicht, ein gottverdammtes Geschäft ist gottverdammt noch eins heilig. Auf jeden Fall sind die Dinger zu einem PROBLEM geworden, einem großen, gottverdammten Problem, und du sollst jetzt hingehen und dich darum kümmern, dass sie wegkommen.“
    Katan hatte längst die Arme vor der Brust verschränkt und zog nun beide Augenbrauen hoch: wegkommen?
    „Du sollst sie umbringen“, hörte der Mann auf, darum herum zu drucksen, als war der Grauhäutige ein Volltrottel. „Töten, zu ihrem gottverdammter Schöpfer schicken, wer auch immer uns diese Blagen auf den Hals gehetzt hat.“
    Katan musste es versuchen: „Wollt ihr nicht einfach die fünfzehn nehmen, mir das Schwert geben und wieder schlafen gehen?“
    „NEIN!“
    „Meinetwegen. Wie viele sind es?“
    „Drei.“
    „Und wo ist das Lagerhaus?“
    Der Schmied beschrieb es ihm.

    Namora hatte er bei dem Schmied gelassen, weil er sie nicht dabei haben wollte. Es war sein Problem, nicht das ihre. Sein gottverdammtes Problem. Knurrend stapfte er durch die dunklen Straßen zu dem Lagerhaus und wollte gerade mit gezücktem Schwert die Tür öffnen, hinter der bedrohliche Geräusche bis nach draußen drangen, als ihn jemand am Arm packte. Ruckartig hob er sein Schwert und hielt es an die Kehle des Mannes, der ihn aufgehalten hatte.
    „Nicht so hastig“, sagte der da und hob abwehrend die Hände. Er war schmächtig und alt und offensichtlich verletzt. „Der Schmied hat dich geschickt?“
    „Das hat er“, sagte Katan. „Was geht es dich an?“
    „Mich hat er auch hergeschickt. Ich sag dir was: du besorgst mir Heilpflanzen und ich geh mit dir da rein, dann haben wir es beide geschafft, ja?“
    Katan starrte ihn an. „Woher soll ich um diese nachtschlafene Zeit Heilpflanzen kriegen?“
    Der Mann zuckte mit den Schultern. Katan schüttelte mit dem Kopf.
    „Vergiss es“, sagte er und schlug ihm gegen die Schulter, was den anderen Mann aufstöhnen ließ. „Besorg dir deine Heilpflanzen selber.“
    Der andere ließ nicht locker: „Das sind wilde Dinger, die werden dich...“
    „Ich kann mit wilden Dingern umgehen“, sagte Katan. „Und jetzt lässt du mich besser los.“ Der Kerl kam der Aufforderung nach und der grauhäutige Söldner öffnete die Tür zum Lagerhaus. Ein unheimliches Quietschen drang an sein Ohr und etwas traf ihn in der Seite, das ihm die Luft aus den Lungen presste und zu Boden warf. Es war stockduster in dem Gebäude, Katan konnte sich nur auf seinen Hörsinn verlassen und stach auf das ein, was sich über ihn hermachte, mehrmals, und mehmals quietschte es und blieb schließlich reglos auf ihm liegen. Er warf das Tier von sich herunter, erhob sich so schnell er konnte und wurde bereits ein weiteres Mal attackiert. Mit einem lauten, unmenschlichen Kampfschrei ging das zweite Vieh auf ihn los und nur aufgrund der Lautstärke seiner trappelnden Schritte konnte Katan ihm ausweichen. Wieder stach er zu, bekam aber nur Luft ans Schwert. Er wusste, dass der Molerat noch nicht zu weit entfernt war, wirbelte zur Seite und schwang das Schwert diagonal zur Seite, womit er den übergroßen Nager erwischte. Dann war es still. Viel zu lange war es still. Hatte der Schmied nicht etwas von drei Molerats gesagt?
    Der Grauhäutige stolperte unbeholfen durch die Dunkelheit. Wenigstens gab es keine sonstigen Hindernisse, die ihm das Gehen erschwerten. Etwas biss ihm in den rechten Stiefel.
    „Du MISTVIEH!“, jaulte er auf und ließ in seinem Schrecken das Schwert fallen. Er versuchte, sein Bein zu heben, doch der Molerat war zu schwer, machte kein Geräusch, während es an ihm hing und sich auch durch Schläge nicht davon abbringen ließ, seine Zähne immer weiter in den Stiefel, bald in das Bein des Mannes zu treiben. Also ließ Katan sich fallen, in etwa dort, wo sein Schwert zu Boden gegangen war, bekam es nach einigem Suchen zu fassen und stach damit auf den Molerat ein, biss es sich nicht mehr bewegte. Dann machte er sein Bein von den Vorderhauern der Riesenratte frei und stöhnte auf. Den Stiefel konnte er vergessen.
    Irgendwo musste der Ausgang sein. Wütend und immer wütender tastete Katan die Wand nach einer Tür ab und als er sie fand, öffnete er sie und trat in die frische Luft der Straße hinaus. Dann machte er sich schnell zum Schmied auf, der ihm das Schwert für die gebotenen fünfzehn überließ, und winkte Namora wieder zu sich heran, hieß ihr, ihm zu folgen. Und ehe er sich's versah, stand er vor Toran, hielt ihm das Schwert hin und machte keine Miene.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Aniron kicherte.
    "Hast du etwas verbrochen, dass du meinst, mich mit Komplimenten eindecken zu müssen?"
    Sie meinte, auf Maris' erheitertem Gesicht für einen winzigen Moment einen Schatten zu sehen, doch dieser Eindruck verflog so schnell, wie er gekommen war.
    "Also, ich hoffe", begann Aniron, "dass Runa eines Tages meinen Beruf erlernt. Ich werde ihr natürlich all mein Wissen vermitteln, aber wer weiß, vielleicht entscheidet sie sich anders und will lieber wie ihr Vater schwertschwingend durch die Wüste ziehen?"
    Aniron schauderte es bei dem Gedanken.
    "Ich habe das Gefühl, dass es fast so werden kann. Sinan ist so ruhig, er lernt immer von seiner Schwester und beobachtet viel, während Runa eher draufgängerisch ist. Sie muss alles ausprobieren. Das hat sie ganz bestimmt von dir. Ich war nicht so."
    War traf es wohl ganz gut, seit sie vor Jahren Vengard verlassen hatte, hatte auch sie eine große Veränderung durchgemacht.
    "Iiiiiiiiiiiiiiiiii" quietschte Runa so hoch wie sie konnte.
    "Lelelelelel. Irreeel", sagte sie schließlich dann noch.
    Aniron blickte ihr Kind an:
    "Achso, ja?"
    Sie zog eine Grimasse, ihre Tochter lachte. Aniron nahm die Hand und prustete auf den Handrücken. Als Runa wieder lachte, taten die Eltern es ihr nach.
    "Mein Spatz, eigentlich solltest du schlafen. Du bist mir viel zu munter. Morgen wird der Papa dich mitnehmen, damit du nicht den ganzen Nachmittag verschläfst. Schau dir deinen Bruder an, der weiß, was sich gehört."
    "Lööölöö."
    Aniron runzelte die Stirn.
    "Ich glaube, mit dir werden wir es nicht einfach haben."
    Dann sah sie wieder zu Maris und strich ihm über die unrasierte Wange.
    "Ich liebe dich", sagte sie und lächelte seelig, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab.

  13. Beiträge anzeigen #113
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    Estefania ist offline
    Der Kampf entwickelte sich gut. Auch wenn Vistrin nicht glaubte, dass Estefania mit dem Degen keine Meisterin war, musste sie sich ganz schön anstrengen. Vielleicht auch deswegen, weil sie sich während des Kampfes überlegte welche Übungen seine Kampftechniken noch verbessern würden. Eine kleine Unachtsamkeit und schon hatte er seine Chance entdeckt und wäre es ein richtiger Kampf, würde Estefania blutend auf dem Boden kauern.

    Stattdessen hatte sie einen Satz zurück gemacht und den Kampf beendet.

    "Gratuliere, der ging an dich.
    Trotzdem habe ich noch eine Schwachstelle entdeckt. Wir sollten noch ein wenig deine Reaktionsfähigkeit verbessern. Da habe ich mir für morgen schon etwas ausgedacht. Wenn das dann klappt, üben wir weiter den Kampf in sagen wir außergewöhnlichen Situationen.

    Eine Bitte hätte ich allerdings noch...

    Ich brauche morgen Jemand der mir hilft eine recht schwere Kiste vom Bootsanleger zur Akademie zu tragen. Würdest du das tun?"

  14. Beiträge anzeigen #114
    Dr. Spirituum Naturalium  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline
    "Ich liebe dich auch", erwiderte er lächelnd und strich ihr mit den Fingerspitzen über das Gesicht, von der Stirn über die feine Nasenspitze bis hin zu ihren Lippen und ihrem Kinn.
    "Aber kannst du nicht morgen Runa nehmen? Ich... wollte zu Jubair im Künstlerviertel und seine Kinder sind immer so laut und erschrecken sie... sind ja auch nicht wenige."
    Nicht, dass er seine Prinzessin nicht bei sich haben wollte, aber am morgigen Tag würde es ihm ausnahmsweise einmal ganz und gar nicht passen, Runa mit sich zu tragen. Denn morgen sollte er endlich stattfinden, der Raub des Goldes, das ihm ohnehin einst gehörte, um ihre Probleme endlich zu lösen.
    Doch bevor Aniron zu einer Erwiderung ansetzen konnte, klopfte es an der Tür.

    "Was zum... um die Zeit?"
    Maris erhob sich langsam und nahm Runa auf den Arm, während Aniron Sinan in die Wiege legte. Normalerweise klopfte keiner an der Tür zu Anirons Kammer, weil gemeinhin bekannt war, dass hier zwei Säuglinge wohnten, und dann noch zu so später Stunde? Das war höchst ungewöhnlich, aber der Sanftheit des Klopfens nach zu urteilen konnte es nur erwünschter Besuch ohne Eile sein.
    Neugierig ergriff Maris die Klinke und öffnete die Tür.

  15. Beiträge anzeigen #115
    Waldläufer Avatar von Die Söldner
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    Die Söldner ist offline
    Der Schwarze Mann spreizte die Lippen und entblößte seine Zähne zu einem weiten Grinsen, welches den gesamten vor ihm stehenden Mann einzunehmen vermochte, gar so, als hätte er jenen bereits ins Herz geschlossen und wollte ihn zuvor gar nicht so gerne loswerden. Toran klatschte beiläufig dreimal in die Hände, als Katan das eine Bein leicht vorsichtiger aufsetzend näher trat und ihm das Schwert reichte. Er schien einiges abbekommen zu haben.

    „Scheint, als hätte Borwin dir die Molerats aufgedrückt, wa?“, fragte der Söldner mit warmer Stimme und griff sich sein Schwert. Sein skeptischer Blick wanderte über die Klinge, welche dereinst gebrochen nun wieder eine Einheit war. Nichts deutete mehr auf die ehemalige Bruchstelle. Der Schmied schien ganze Arbeit geleistet zu haben und eigentlich waren auch fünfundzwanzig Goldmünzen schon unter der Bedingung, dass er sich um die Scheißviecher kümmerte. Aber es gab doch immer einen Weg, den Preis noch ein wenig zu drücken und er hatte Borwin wohl lange genug warten lassen.

    „Wenigstens scheinst du bei ihm nicht allzu nass geworden zu sein. Dein Bein hat aber wohl ein wenig gelitten. Kannst es dir von unserem Barbier reinigen und verbinden lassen oder einen Magier aufsuchen, wenn es schlimmer wird. Mir scheiß egal, um ehrlich zu sein.“, der kräftige Mann lachte und schob sich das Schwert in die Scheide an seiner Seite.

    „Ach, und Kleiner. Wenn du Carras triffst, sag ihm, dass du der neue Söldner bist und von mir rein gelassen wurdest. Wenn er ein Problem damit hat, soll er sich bei mir beschweren.“, Torans Blick wanderte zu der jungen Frau an der Seite Katans. „Wenn du willst, kannst du sie mit reinnehmen. Vielleicht ist irgendwo ein Bett groß genug, dass ihr euch da zu zweit rein quetschen könnt. Morgen früh will ich sie hier aber nicht mehr sehen, außer sie will sich uns ebenfalls anschließen.“, beschied der Söldner und lehnte sich dann wieder gegen die steinerne Säule am Tor. War doch ein guter Tag gewesen und der erste, seitdem er Carras als Söldneranführer akzeptieren musste, an dem das Wache schieben sogar ein wenig Spaß gebracht hat. Wenn auch sehr auf Kosten des Neulings. „He. Und lach mal. Mit der finsteren Visage, die du so vor dir herträgst, kassierst du hier schneller Prügel, als dir lieb sein dürfte.“, riet Toran Katan noch, ehe er sich endgültig dem nächsten Krautstängel widmete, der bereits in seine Hand gesprungen war. Wahrlich… ein herrlicher Tag.

    Raad

  16. Beiträge anzeigen #116
    Waldläufer Avatar von Vistrin Dylan
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    Vistrin Dylan ist offline
    „Natürlich“, erwiderte Vistrin gespielt schockiert, dass sie sich verpflichtet fühlte, ihn überhaupt zu fragen.
    Er empfand ein wenig Stolz, dass er gelobt worden war, wobei er zu Anfang ein doch eher klägliches Bild abgegeben hatte. Dennoch quälte ihn nach wie vor die Frage: Warum diene ich einem Mann, dem ich nichts schuldig bin?
    „Möchtest du noch mit in die Taverne kommen, wenn wir hier fertig sind?“, fragte er Estefania höflich, wobei er jedoch zum Du wechselte, und rang mit sich selbst, ob er ihr von seinem Zwiespalt erzählen sollte.

    „Darf ich dir eine Frage stellen?“, begann er schließlich ein wenig unsicher, worauf sie lächelnd nickte und etwas murmelte von wegen er hätte bereits etwas gefragt, „Wieso werden wir in einen Krieg hineingezogen, den zwei Männer verschuldet haben, denen es um ihre Macht geht? Warum beugen wir uns dem Willen des Königs, wo er uns doch aus friedlichen Zeiten reißt? Kann es uns nicht egal sein, wem wir dienen? Es würden viele Menschen verschont bleiben“, sprach er endlich seine Gedanken aus.
    Estefania verkniff sich ein Lachen, was den jungen Argaaner sichtlich verwirrte, ehe Begreifen in seine Miene trat.
    „Das waren wohl ein wenig mehr Fragen, als nur eine“, nuschelte er verlegen.

  17. Beiträge anzeigen #117
    Burgherrin Avatar von Estefania
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    da wo du mich nicht vermutest...
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    Estefania ist offline
    Eine berechtigte Frage und speziell für Estefania schwer zu beantworten. Sie selbst war irgendwie, wahrscheinlich nur durch die Freundschaft die sie mit Sheila verband in die Akademie herein geschliddert. Die Langeweile, weil sie nicht mehr ausschließlich als Diebin durch Setarrif streifen konnte, hatte sie zur Lehrmeisterin für Einhandwaffen gemacht.

    "Natürlich sind deine Zweifel nicht von der Hand zu weisen. Es ist eben die Frage was dir lieber ist, als Gildenloser durch Gegend zu streifen oder dich für eine Seite zu entscheiden. In unserem Fall für den wahren König. Ethorn IV. Vielleicht bin ich auch nicht die Richtige für diese Art Fragen. Ich hab allerdings schon so einiges erlebt. Ich war Ritterin unter König Rhobar II., danach viele Jahre gildenlos, dann Assassine in Bakaresh und muss sagen, dass ich mich hier am wohlsten fühle. Überlege es dir einfach. Eine Lehre bei mir zwingt dich nicht dazu auch der Akademie beizutreten. Ich hoffe ich konnte zumindest eine Frage beantworten?

    Was deine Einladung in die Taverne betrifft muss ich leider absagen. Es ist schon sehr spät. Wir sehen uns morgen am Bootsanleger. Einen schönen Abend wünsche ich dir noch."

  18. Beiträge anzeigen #118
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Der Mann mit der seltsamen Hautfarbe war doof! Das war die Meinung, die sich Namora über den Söldner gebildet hatte, als sie die Unterhaltung zwischen Katan und ihm verfolgt hatte. Als sie ihm schließlich den Rücken zuwendeten drehte sie sich nochmal zu ihm um und streckte ihm die Zunge heraus. Kurz danach lief sie neben Katan und musste grinsen, denn sie gewöhnte sich schneller an die Vielfalt an Menschen die sie hier traf, als sie am Anfang vermutet hatte. Mit leicht verderndem Schritt folgte sie Katan, der sie nach einem kurzen Spaziergang durch die von diesem seltsamen Laternen beleuchteten Straßen in ein großes, mehrstöckiges Gebäude führte in dem es nach Rauch stank. Namora blieb im Eingang stehen und verzog angewiedert das Gesicht, bei den Gerüchen die sich hier sammelten. Sie war den angenehmen, frischen Wind der ihr Gesicht umspielte gewohnt und hier schien sie fast zu ersticken.
    Doch als sie schließlich Katan suchte, der nach einem hektischen Blick an einer langen Holztheke gefunden wurde, hielt sie so gut es ging die Luft an und lief zu ihm um noch mitzubekommen, dass er ein Zimmer in an diesem seltsamen Ort gebucht hatte für die Nacht. Als sie über die Worte nachdachte bemerkte sie, dass sie auch schon ziemlich müde war. Sie waren die ganzen Tag auf Achse gewesen und Namora hatte sehr viel neues gesehen und erlebt an diesem tag, was sie erstmal verarbeiten musste. Außerdem hatte sie irgendwie das Gefühl, dass es nicht das letzte Abenteuer und auch nicht die letzten komischen Angewohnheiten der Menschen gewesen waren, die sie sehen und erleben würde.
    Katan deutete ihr wieder, ihm zu folgen und sie ging mit ihm eine breite Steintreppe in den zweiten Stock, in dem viele Türen in einem engen Gang nach links und rechts abzweigten. Sie waren mit für Namora seltsamen Zeichen geschmücht, an denen sich Katan zu orientieren schien.
    Es dauerte nicht lange und er blieb vor einer der Holztüren stehen, die er mit einem Schlüssel, den er an der Theke gegen das glänzende Zeug erhalten hatte öffnete. Das Zimmer war spärrlich eingerichtet, doch roch es hier dank eines offenen Fensters, nichtmehr so streng. Namora ging sofort zu dem Fenster und blickte hinaus. Erstaunt klappte ihr der Mund auf und ihre Augen huschten aufgeregt von links nach rechts. Noch sie hatte sie so viel Wasser aus dieser Nähe gesehen. Durch den am Himmel stehenden Mond glänzte es dunkelblau und sie sah an einem nicht weit entfernten Strand, außerhalb der Stadtmauern einen Strand, an dem die Wellen brachen.
    Sie wurde erst wieder durch ein räuspern abgelenkt und drehte sich zu Katan, der neben einem seltsamen Ding stand, welches ihr entfernt bekannt vorkam und darauf deutete. Es war aus Holz und stand auf 4 kleinen Füßen, wärend sich darauf zusammengebundenes Stroh und eine Decke darauf breit machten.
    "Ich bin müde" sagte Namora und winkte ab. Sie hatte keinen Elan mehr sich heute noch etwas zeigen zu lassen und legte sich unter dem Fenster auf dem Boden, wo sie sich einrollte und die Augen schloss. Morgen war ein neuer Tag, an dem sie sicherlich wieder mehr Lust hatte sich neue Sachen zeigen zu lassen, doch jetzt würde sie bald ins Reich der Träume verschwinden und ihr erlebtes in einer bizarren Welt die nur ihr gehörte nochmals verarbeiten..

  19. Beiträge anzeigen #119
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Katan ließ den Zipfel der Decke fallen und schüttelte den Kopf. So ging das gar nicht. Mit ein, zwei Schritten war er bei dem Mädchen, das sich auf dem Boden zusammengerollt hatte, und hob es hoch, trug es zu dem Bett und warf es darauf.
    „Das Teil ist zum Schlafen da. Auf dem Boden schläft man nur, wenn man nicht anders kann. Und du kannst anders.“
    Der Grauhäutige seinerseits nahm sich eine Decke und legte sich neben dem Bett auf den Boden. Namora setzte sich auf, sah zu ihm hinab.
    „Aber du schläfst auf dem Boden“, sagte sie.
    „Weil du ein Mädchen bist und ich ein Mann. Wir können nicht im selben Bett schlafen.“ Da hörte er auch schon, wie das Bettzeug raschelte, zwei Füße auf dem Boden aufkamen und Namora das Bett wieder verlassen hatte, was ihn dazu veranlasste, seinerseits, wenn auch totmüde, wieder aufzustehen, das Mädchen um die Taille zu greifen und sie abermals auf das Bett zu werfen, es darauf niederzudrücken.
    „Du tust jetzt, was ich dir sage. Keine Faxen. Nicht heute. Ich bin müde und will schlafen.“
    „Dann schlaf du doch da drauf“, sagte Namora, sprang auf und zeigte auf das Bett. Katan seufzte, griff sich an den pochenden Kopf und versuchte, es ihr zu erklären.
    „Du musst dich an Betten gewöhnen. Ein Bett ist was Gutes. Man schläft weich darauf und es ist gut für die Körperhaltung, die man bei dir – schau dich doch nur an, du mit deinem durchgebuckelten Rücken – total vergessen kann.“
    „Haltung?“, fragte Namora vorsichtig.
    „Haltung!“, sagte Katan nachdrücklich. „Gesundheit! All dieser Mist, der für das Überleben so wichtig ist und dem wir kaum Beachtung schenken. Und jetzt leg dich da hin.“
    Sie machte keine Anstalten, seiner Aufforderung nachzukommen.
    „Bett!“, sagte Katan. Keine Bewegung ihrerseits. Sie wollte es so. Er sprang über das Bett, war bei ihr, ehe sie gucken konnte, und konnte sie gerade noch am Arm greifen, bevor sie aus dem Fenster oder sonst wohin fliehen konnte. Mit weniger sanfter, denn wahrer Gewalt legte er sie auf das Bett, legte sich daneben und während eine Hand sich um ihren rechten Arm legte, packte er mit der anderen ihr Haar und zog ihren Kopf so nah an sich heran, dass seine Nase fast ihren Nacken berührte.
    Er würde Ihr 'Bett' schon beibringen. Sie würde das lernen. Schließlich konnte sie nicht auf dem Boden schlafen wie eine Wildkatze.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Namora war zuerst verwundert, als Katan sie auf das Bett warf und ihr versuchte zu erklären, dass es gut für sie war, doch sie konnte es nicht wirklich nachvollziehen, denn die ganze Zeit in der Wildnis hatte ihr auch ohne Bett gefallen und sich nun auf dieses ekelhaft-weiche Ding zwingen zu lassen, wollte sie nicht einsehen. Sie stieg wieder vom Bett hinab, doch bevor sie sich wieder auf dem Boden niederlassen konnte, hatte Katan sie wieder gegriffen und Namora fing an zu quietschen, als sie in die Luft gehoben wurde und es wieder in Richtung des ungeliebten Bettes ging. "Ich will nicht!" gebahr sie auf, doch es wurde von Katan ignoriert. Er hatte sie wieder auf das Bett verfrachtet und lag nun hinter ihr, wärend er sie mit einer Hand fixierte und mit der anderen ihre Haare festhielt, was ihr garnicht gefiel.
    "Lass mich los!" quietschte sie, doch musste Namora feststellen, dass er dies wohl nicht so schnell vor hatte. Welche Beweggründe hatte er bloß sie zu ihrem "Glück" zu zwingen auf diesem Bett zu schlafen? Sie würde es ganz sicher nichtmehr tun, wenn er sie erstmal loslassen würde oder sie in der Nacht mal nicht beobachtete. Irgendwann würde er auch mal einschlafen und dann würde sie dieses weiche Ding unter ihr mit freunden wieder gegen den Wiederstand bietenden Boden eintauschen, der ihr eine gewisse Sicherheit hab.
    Mit halb geöffneten Augen wartete sie auf das erschlaffen seiner Hände und den gleichmäßigen Atem in ihrem Nacken, doch schien er genauso wach zu bleiben wie sie. Namora wusste nicht, ob er darauf aufpasste ob sie nicht doch das Bett wieder verließ, oder ob ihm wie ihr noch andere Gedanken durch den Kopf schossen. Die junge Frau frage sich, ob sie wirklich ihre Zukunft in soch einer Stadt sah und ob sie sich je an die seltsamen Sitten die hier vorherrschten gewöhnen würde. Es verging eine ganze Stunde, bis sie schließlich den gleichmäßigen Atem in ihrem Nacken spürte und sich so vorsichtig wie möglich versuchte zu bewegen. Behutsam nahm sie seine Hand, die nun locker über ihrer Hüfte lag und schob sie beiseite. Auch ihre Haare lösten sich mit einem leichten ziehen aus seinem Griff.
    Vorsichtig stand Namora auf und betrachtete den schlafenden Krieger. Er machte einen friedlichen Eindruck, doch schien er auch im Schlaf noch eine gewisse unheimliche Aura ausszustrahlen, die dem Mädchen allerdings herzlich egal war. Er behandelte sie einigermaßen gut und Namora wusste beim besten willen nicht wieso...
    "Schlaf gut Katan.." flüsterte sie schließlich und legte die Decke über ihn, bevor sie sich dann seufzend doch wieder neben ihn legte um auch endlich ihren verdienten Schlaf zu finden.
    Doch die Decke ließ sie weg, die war ihr nun wirklich nicht geheuer!

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