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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Natürlich war es Absicht gewesen. Wäre doch gelacht, wenn ihr kleines Spielchen schon vorbei wäre. Und solange es nicht zu weit ging...
    Leyla schüttelte sich. Oder vielmehr den Kopf, um die Haare zumindest grob vom Wasser zu befreien. Das war schon ein bisschen sehr gemein gewesen, sie vorher erst in Sicherheit zu wiegen. Aber scheinbar war es hier unten doch nicht so kalt, wie sie erwartet hatte, sodass die klebrig feuchten Sachen am Leib und die nassen Haare nicht allzu viel Schaden anrichten konnten. Das Gesicht wischte sie sich indes an Thorwyns Ärmel trocken.
    "Wie wäre es mit einem Trank, der dich erstarren lässt, sobald du noch mal gemein zu mir sein möchtest, sodass ich danach mit dir machen kann, was ich will, ohne dass du es verhindern kannst?" Sie grinste verschmitzt. "Dazu bedarf es nur einem passenden Gift..." Augenzwinkern, ein beschwichtigender Kuss. "Mit dem passenden Rezept lässt sich wohl fast alles Erdenkliche herstellen. Ich habe schon mal einen Trank gefertigt, der die körperlichen Eigenschaften intensiviert. Kräftiger, ausdauernder, willensstärker. Sobald die Wirkung nachlässt, wird man allerdings ziemlich müde. Dann holt sich der Körper zurück, was man ihm vorher genommen hat. Apropos müde. Schlafen schicken kann ich dich natürlich auch und das tief und fest. Aber das ist bei dir ja eigentlich überflüssig." Noch ein Kuss. "Aber du hast schon recht. Je ausgefallener die Wirkung, desto ausgefallener sind meist die Zutaten. Ich würde mit Belieben in Rezeptbüchern wühlen, um herauszufinden, was sich mit den Sumpfhaizähnen anstellen lässt, die du im Gepäck hast." Dann ließ sie von ihm ab und wandte sich der dunklen Höhle zu. "Oder hast du einen speziellen Wunsch an Trank?"
    Sie ging einige Schritte in die Dunkelheit, sehr weit reichte das durch den Wasserfall einfallende Licht nicht aus, dieses Gewölbe war weitaus größer. Also Licht. Später.
    "Und nun erzähl mir die Geschichten von den Schätzen, vielleicht finden wir ja einige Übereinstimmungen."

  2. Beiträge anzeigen #62
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    „Ob viele Menschen in Setarrif wohnen?“ Katan wusste es nicht. Er war nie dort gewesen, kannte nur Gorthar und Khorinis, ein wenig von Myrtana. Argaan war ihm fremd, Namora ahnte gar nicht, wie sehr. Als sie ein weiteres Mal von trockenem Husten geschüttelt wurde, zog er den Wasserschlauch aus seiner Tasche und reichte ihn dem Mädchen, das ihn etwas widerwillig entgegen nahm.
    „Ich denke, dort werden viele, viele Menschen sein“, antwortete er so ehrlich, wie er es vermochte. „Aber du wirst damit umgehen. Nicht alle Menschen sind schlecht. Die meisten sind sogar hilfsbereit und freundlich, wenn man ihnen die Gelegenheit lässt. Du darfst dich davon jedoch nicht täuschen lassen. Sei immer auf der Hut, vertraue niemandem. Die, die am vertrauenswürdigsten wirken, sind oft die größten Schurken. Häufig sind es die Mistkerle und Nichtsnutze, die ehrlich sind.“ Jetzt, wo er darüber nachdachte, kam er sich vor, als würde er nur Schwachsinn reden. Den Guten kann man nicht Vertrauen, denn Schlechten schon, jedenfalls manchen, aber nicht allen. Was versuchte er sich da einzureden? Und ihr? „Weißt du was, vergiss es. Niemand ist gut, alle sind böse. Es gibt Variationen von böse, aber böse bleibt böse. Also lass dich nicht auf dem falschen Fuß erwischen.“
    „Hm“, machte Namora und schien nachzudenken. „Bist du auch böse?“
    Katan lachte. „Das kommt drauf an, wer du bist. Die Leiche des Idioten, der dir den Hals aufgeschlitzt hat, würde diese Frage mit Ja beantworten. Du solltest die Frage auch mit Ja beantworten, aber das ist ein anderes Thema. Eines, über das ich nicht reden will.“
    Sie schwiegen. Und erreichten den Dschungel. Katan, der so oder so kein Auge für seine Umgebung hatte, dachte nur daran, wie ärgerlich es war, einen Dschungel durchqueren zu müssen, während Namora aus dem Staunen nicht mehr heraus kam. Natürlich, das hier war noch einmal eine Nummer gewaltiger als die Wälder in den Sümpfen um den Baum Tooshoo. Für den Söldner galt nur, dass es hier bestimmt viele Kreaturen gab, die gerne einen Happen von ihnen abhaben würden. Es sah geradezu aus wie das Versteck von Molerats und den vogelartigen Scavangern. Ein Himmelreich für eine Jägerin, wenn er es recht bedachte. Er wollte ihr gerade noch zurufen, sie solle vorsichtig sein, da hatte sie schon von seiner Hand abgelassen und war verschwunden. Katan griff sich an den Kopf. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.

  3. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #63
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    „Ach herrje“, sagte Thorwyn und betrachtete den Ärmel, den Leyla zum Abtrocknen missbraucht hatte. Dass ihr auch immer ein Konter einfiel, wenn er sie ein wenig ärgerte. „Vielleicht sollte ich in Zukunft nur noch Sachen essen, von denen du schon probiert hast, wer weiß, welches Gift du mir sonst einflößt. Am Ende wachsen mir noch überall Haare oder auf der Stirn vielleicht ein paar Hörner. Aber einen bestimmten Trank … hm, ich glaube nicht. Schneller und stärker zu sein, das wäre sicher interessant, solange die Nebenwirkungen nicht zu stark sind. Aber so aufwendig, wie das sicher ist, muss man das nicht möglichst bald machen. Wann es sich halt ergibt.“
    In Gedanken ging der Jäger verschiedene Situationen durch und lächelte flüchtig, als er sich vorstellte, einem Ork mit bloßen Händen den Hals zu brechen und einen Snapper im Laufen zu schlagen. Möglich, dass bestimmte Tränke solche oder jedenfalls ähnliche Dinge ermöglichten, doch wäre es natürlich dumm, so etwas zu riskieren, wenn man eigentlich Waffen hatte oder ein Kampf gar nicht nötig war.
    „Tja, einen Regenbogen hatten wir hier nicht zufällig, oder?“, erwiderte Thorwyn dann auf die Aufforderung, von irgendwelchen Schätzen zu erzählen. „Dann könnte hier ein Goblin mit einem Topf voll Gold sitzen. Aber vielleicht ist das hier auch das Grab eines längst verstorbenen Paladins, der hier zusammen mit seiner magischen Waffe bestattet wurde, natürlich geschmiedet aus magischem Erz und gehärtet in echtem Drachenblut. Oder ein Schamane der Orks hat die Höhle mit einem Fluch belegt, so dass jetzt unzählige Dämonen hier herumstreunen.“
    Derartige Geschichten gab es wirklich viele, und der Jäger fragte sich wieder einmal, wie viel Wahrheit in ihnen steckte. Magie bot natürlich allerhand Stoff für phantastische Erzählungen, vieles davon erschien einem aber dennoch übertrieben. „Man sieht ja schon gar nicht mehr die Hand vor Augen … kannst du Licht machen? Sonst fallen wir noch in irgendeine Felsspalte.“

  4. Beiträge anzeigen #64
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Es war wie reiner Balsam für ihre geschundenen Fußsohlen, als Namora über das dichte, grüne Gras ging, welches nach der Wüste in einen Dschungel überging. So viele Bäume, Sträucher und anderes Grünzeug hatte sie noch sie gesehen und ihr Herz pochte ihr fast hoch zur Kehle. Mit weit geöffneten Augen beobachtete sie die weit in der Höhe liegenden Baumwipfel, welche sich bei jeder angenehmen Briese leicht hin und her wogen.
    Ihre Hand löste sich aus Katans und sie verschwand ins Abseits der Wälder um sich das alles genauer anzusehen. Ihre Neugierde war größer als die Angst eventuell den Weg nichtmehr wieder zu finden. Der Wald war ihr zu Hause und sie wollte sich diesen so genau wie möglich ansehen. Jeder Baum, jeder Strauch und jede Wurzel, die über den Boden verlief saugte sie mit Blicken in sich auf und auch die waldtypischen Geräusche ließen sie lächeln.
    Namora gab sich alle mühe trotz des überwältigenden Anblicks immer auf gleicher Höhe mit Katan zu bleiben, den sie mit seinen Stiefeln deutlich hören konnte. Es war ein leises, aber hörbares "pock, pock", jedesmal, wenn er mit den Absätzen seiner Stiefel auf dem Boden aufkahm. Es war ein unnatürliches Geräusch und für Namora leicht herauszuhören.
    Sie wurde erst wieder auf ihre direkte Umgebung aufmerksam gemacht, als ein lautes Schnaufen nicht weit von ihr zu hören war und sie sich rockartig umblickte, wärend ihr Körper erstarrte.
    Hinter ihr stand ein Molerat. Es war ein normalerweise recht friedliches Wesen, welches sich eigentlich immer in Rudeln aufhielt. Doch dieser war eindeutig vom Kampf gezeichnet. Er hatte eine Blutverkrustete Schnauze und aus seinem Rücken ragte ein Fremdkörper, den Namora aus der Entfernung nicht wirklich identifizieren konnte. Doch es schien ihm Schmerzen zu bereiten, denn er war ziemlich sauer, das sah man ihm an.
    Noch bevor Namora sich ihrer Situation vollkommen bewusst geworden war lief das Biest schon mit voller Geschwindigkeit auf sie zu und Namora konnte sich nur mit einem Hechtsprung nach rechts aus der Laufbahn befreien.
    Doch es schien den Molerat nicht wirklich verwirrt zu haben, denn er quiekte laut, schnaufte und drehte sich wieder in ihre Richtung.
    Die Jagtinstinkte der jungen Frau waren geweckt und sie ließ sich wie eine Wildkatze zu Boden und besah sich mit ruckartigen Kopfbewegungen ihrer Umgebung. Ihr Gehirn arbeitete und ein Plan entstand. Der Molerat seinerseits hatte seinen Plan wohl schon vollkommen ausgefeilt, denn er war wieder in voller Geschwindigkeit in ihrer Richtung unterwegs. Kurz bevor er sie erwischte sprang Namora auf und hielt sich an einem Ast, der direkt über ihr war fest. Als der Molerat sich wütend unter ihr postierte ließ sie sich los und landete auf dessen Rücken, wo sie sich mit aller Kraft festhielt, was dem Biest nun wirklich nicht gefiel!
    Wütend lief er los und rammte unterwegs Baumstämme oder huschte durch dornige Sträucher. Namora hatte sich um seinen Hals geklammert und versuchte sich mit aller Kraft festzuhalten. Als sie durch ein weiteres Gebüsch galoppierten sah sie nur im Augenwinkel, wie Katan aus dem Weg sprang, doch bevor dieser weiter reagieren konnte war sie schonwieder durch das nächste Gebüsch verschwunden, immernoch mit allen Vieren an den Molerat geklettet, der weiterhin versuchte sie abzuwerfen.
    Der Fremdkörper in seiner Seite, so erkannte Namora jetzt war der Schaft einer Waffe, sie vermutete eines kleinen Dolches, denn die Wunde schien nicht tief, sondern nur schmerzhaft zu sein. Wo er die Wunder her hatte, konnte sie nur raten, doch zusammen mit dem verkrusteten Blut an der Schnauze des Tieres ergab es einen schrecklichen Sinn.
    Mit Mühe bekam sie eine Hand frei und griff nach dem Schaft um ihn mit einem Ruck herauszureißen. Der Molerat lief im Zickzack weiter und schließlich war sie wieder dort, wo sie eben durch das Gebüsch verschwunden war. Der Pfad lag vor ihr und nicht weit entfernt war Katan.
    Namora spannte ihre Armmuskeln bis zum letzten und ruckte am Hals des Molerats, woraufhin man ein recht lautes Knacken hören konnte.
    Das Biest erschaffte augenblicklich und fiel.
    Namora ließ los und schlug purzelbäume, bis sie von einem Strauch aufgefangen wurde. In ihrer linken Hand hielt sie immernoch den Schaft des Dolches, welchen sie nun genauer betrachtete. Der Griff war aus irgendeiner Horn gemacht worden und sah schön aus. Die Klinge glänzte vom Blut des Molerats.
    Langsam erhob sich die junge Frau und ging zu dem nun toten Tier, dem sie mit aller Kraft das Genick gebrochen hatte. Mit glänzenden Augen und einem breiten Lächeln sah sie Katan entgegen, wärend sie den Dolch in die Scheide hinter ihren Haaren, am Nacken verstaute.
    "Zu Hause.." flüsterte sie und trat dem Molerat in die Seite.

  5. Beiträge anzeigen #65
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    "Du erzählst mir solche Schauergeschichten und hast plötzlich Angst vor der Dunkelheit? Unglaublich!"
    Gespielt empörtes Kopfschütteln, das er aber vermutlich gar nicht sehen konnte. Eine Handbewegung später änderte sich das, als eine Lichtkugel die Höhle erleuchtete. Imstande, ihre gesamte Größe zu erfassen, war aber auch die nicht.
    "Ich glaube, das hier ist wirklich etwas größer..."
    Leyla blickte ein wenig umher. Das Rauschen des Wasserfalls setzte sich natürlich auch hier drinnen fort und wurde durch die relativ niedrige Höhlendecke sowie die steinernen Wände nur zusätzlich verstärkt. Auf ihr Gehör konnten sie sich also vorerst nicht verlassen, was Feinde anging. Und vor ihnen? Da ging es scheinbar noch tief in den Berg hinein, sie glaubte eine Abzweigung zu erkennen und vermutete weiter hinten noch einige weitere Nebengänge. Die Vorkammern der Grabhöhle, mit Fallen gespickt und von unheimlichen Skeletten übersät, die von den Misserfolgen vorheriger Abenteurer zeugten?
    Ein Schauer lief der Blonden über den Rücken und verharrte schließlich an einer Stelle, die sie mit ihrem Arm nicht erreichen konnte. Gemein! Sie schüttelte sich. Nein, das hier war keine Grabhöhle und hier gab es auch keine Fallen! Trotzdem warf sie Thorwyn einen unsicheren Blick zu, den er scheinbar liebend gern erwiderte. Sie ließ zur Beruhigung die Lichtkugel nach vorn schweben, damit sie weiter sehen konnten. Und dann kam ihr ein beunruhigender Gedanke:
    "Wenn es hier womöglich einen zweiten Ausgang gibt oder die Höhle einfach nur riesig ist, wäre es da nicht denkbar, dass hier unten trotzdem einige...Tiere leben? Und wenn ich mich recht erinnere, werden vor allem Höhlentiere durch ungewohntes Licht angelockt, nicht wahr?"

  6. Beiträge anzeigen #66
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Katan hob die Hände und klatschte. Das war eine beeindruckende kleine Schau gewesen, die sie ihm da geboten hatte, auch wenn er einmal kurz in sie eingebunden gewesen war und er den Anfang nicht mitbekommen hatte.
    „Zu dumm, dass wir kein Fleisch mehr brauchen“, sagte er und dachte an das Waranfleisch in seiner Tasche. Davon hatte er genug, um sich, wenn er der Karte, die er in Schwarzwasser zu Gesicht bekommen hatte, Glauben schenkte, bis nach Setarrif zu ernähren. Molerat war eh nicht besser als das, was sie bereits bei sich trugen und dennoch, es war eine eindrucksvolle Darstellung ihrer Fähigkeiten als Jägerin gewesen. Bei dem Gedanken daran, er selbst hätte rittlings auf dem Vieh sitzen können, musste er lachen. Das arme Ding wäre vermutlich wo es stand zusammengebrochen.
    „Hier muss irgendwo ein Fluss sein“, sagte Katan, der die Ohren gespitzt hatte. „Ich stinke wie zehn Pferde, also lass uns dahin gehen.“ Seine komplett schwarze Rüstung mit den schwarzen Stiefeln hatte sich als nachteilig erwiesen, als es darum ging, durch die Glut dieser Ebene zu marschieren. Er hatte geschwitzt wie ein Kamel. Als er das Wasser sah, zog er sich bis auf die Beinlinge aus und ging in das Wasser, das seine Beine kühl umspülte. Obwohl angenehm, war die Abwechslung prompt und sein Körper musste sich erst an die Kälte gewöhnen. Er tauchte hastig unter, machte ein paar Züge und durchbrach dann wieder die Wasseroberfläche, strich sich die schwarzen Strähnen aus der Stirn. Das Wasser war gerade so tief, dass es ihm bis zum Hals reichte, was bedeutete, dass das Mädchen, das sich entschlossen hatte, seinem Beispiel zu folgen, regelrecht darin unterging.
    Dann hatte Katan genug und er watete zum Ufer, legte sich in das Gras, das dort wuchs, und schaute in den Himmel, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Er fühlte sich ruhig und gelassen und auf interessante Weise glücklich, während er so da lag, und in diesem einen Augenblick war nichts von Bedeutung, nichts und niemand. Gelassenheit überkam ihn wie das Wasser ihn überkommen hatte. Er musste ein trügerisches Bild abgeben, sein Kopf nicht in Einklang mit seinem Körper, auf dem die Narben sich weiß abzeichneten. Da stellte er sich die Frage, wie viele Schlachten er schon geschlagen, wie viele Kämpfe er hinter sich gebracht hatte, und er kam zu dem Schluss, dass es ihrer viele gewesen sein muss, um ihn dergestalt zu zeichnen. Es würden nicht die letzten sein, der er sammelte.
    Ruckartig setzte der grauhäutige Hüne sich auf.
    „Namora“, rief er und das Mädchen tauchte auf wie aus dem Nichts. „Namora, gib mir das Tuch wieder her. Ich will es waschen.“
    Aber alles waschen half nichts, das Blut wollte nicht mehr raus gehen und Katan beschloss, Namora das Tuch zu schenken, als Halstuch. Wenn man es richtig faltete, würde man ihr Blut fast gar nicht mehr sehen können, und es war modisch, und warum zur Hölle dachte er über Mode nach? Er schüttelte den Kopf und warf das Tuch in das Gras.
    „Ich werde jetzt ein Feuer machen“, sagte er an Namoras Adresse. „Und du, hör damit auf so belämmert zu gucken, und gewöhn dich daran.“

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    Diese Höhle schien wirklich groß zu sein. Bestimmt gab es hier irgendetwas, nicht nur nasses Gestein. Thorwyn trat an eine der Seitenwände heran und begutachtete sie, bis er schließlich irgendwo eine leichte Verfärbung entdeckte. Sie war etwas rötlich, glaubte er zu erkennen, aber welches Metall das war, konnte er nicht sagen. Und ohne Werkzeug oder bergmännische Kenntnisse – viel gelernt hatte der Jäger in den Minen von Faring eigentlich nicht – war an einen Abbau ohnehin nicht zu denken.
    „Mhm“, antwortete Thorwyn nachdenklich. „In Faring gab es nur Kleinvieh, ein paar Spinnen und ab und zu eine Ratte.“ Und alles habe ich gegessen. Verfluchte Orks. „Aber hier gibt es keine Orks, die sich um größere Tiere kümmern könnten, schon möglich, dass sich hier irgendwas eingenistet hat.“ Der Jäger bückte sich und betrachtete einen Dunkelpilz, der es irgendwie schaffte, hier zu überleben. „Zumindest einige Pilze wachsen hier, aber ob das für mehr als ein paar Ratten reicht? Sehen wir mal weiter, der Eingang ist immer noch in der Nähe und wir haben einen guten Überblick. Da kann eigentlich nichts passieren.“
    Dennoch nahm Thorwyn seinen Spieß zur Hand, um auf jede Überraschung vorbereitet zu sein. Dann ging es weiter den bergauf führenden Gang entlang und um eine Biegung, hinter der der Jäger wieder etwas entdeckte. „Sieht nach einem Rattenschädel und ein paar Knochen aus“, meinte er und stupste das Skelett an. „Wäre das ein toter Ork, müsste man sich wohl Sorgen … was war das? Hat da nicht was gezischt?“
    Stirnrunzelnd drehte er sich einmal um die eigene Achse, den Speer nach vorn gerichtet, und entdeckte nichts. Dann fiel sein Blick nach oben, wo er ein mindestens zwei Schritt breites Loch im Fels erblickte, und er stolperte nach hinten, weiter den Berg hinauf. „Da hat sich was bewegt!“, rief er und deutete auf das Loch. Immer auch nach oben schauen, schärfte ihm sein Unterbewusstsein gleichzeitig ein. Auch von dort konnten offenbar Überraschungen kommen.
    Geändert von Thorwyn (11.07.2011 um 21:42 Uhr)

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Übliches Kleingetier einer Höhle und ihre Überreste, hier und da typische Höhlengewächse wie eben der Pilz, bislang nichts unerwartetes. In einem Grab würde sicherlich mehr wachsen, genährt durch die Toten, sofern nicht schon lange alles aufgebraucht war. Also war es kein Grab? Hoffentlich!
    "Kein Ork...", murmelte die Blonde ohne allzu große Sorge und fügte dann mit einem einzigen Wort den wahren Grund des Zischens hinzu: "Minecrawler." Sie ließ die Lichtkugel aufsteigen, damit die Öffnung im Fels besser sichtbar wurde. "Eventuell passt er dort durch. Oder sie. Aber die können nicht an Höhlenwänden hinablaufen und ob ein Sprung ihnen so gut tut..." Glaube ich jedenfalls, fügte sie noch in Gedanken hinzu und betete förmlich, dass sie recht hatte. Minecrawler waren keine einfachen Gegner. Schon gar nicht, wenn es mehrere zugleich waren. Und in ihrem Terrain, einer Höhle, konnten sie all ihre Vorzüge ausspielen und ihnen durch ihre Größe und die Reichweite ihrer Zangen den Fluchtweg abschneiden.
    "Ich weiß nicht, ob ein guter Schuss etwas bringen würde, sie davon abzuhalten, es auszuprobieren. Der Großteil ihres Körpers ist ja gut gepanzert..."
    So wie ihre Rüstung damals, die ebenfalls durch Panzerplatten von Minecrawlern verstärkt worden war. Die damaligen Exemplare hatte sie allerdings gezielt gesucht und zuvor einige Fallen gestellt, um alle Vorteile auf ihrer Seite zu haben. Das war nun nicht der Fall. Und je länger sie zögerten, desto brisanter wurde die Situation.
    "Was meinst du? Meinethalben können wir auch fliehen, solange es noch geht. Mit dem Wasserfall im Rücken haben wir jedenfalls einige Vorteile auf unsere Seite." Nicht, dass die beiden Jäger bei einer Flucht tiefer in die Höhle weiteren Artgenossen begegneten.

  9. Beiträge anzeigen #69
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Namora genoss das kühle Nass, welches ihren Körper umspielte und sie die Strapazen der Hitze in der Wüste vergessen ließ. Die Baumwipfel gaben der Sonne keine Chance durchzukommen, doch konnte sie durch das Blätterwerk auch erkennen, dass diese sich langsam der Nacht ergab und hier und da schon der ein oder andere Stern zu sehen war. Es wurde einwenig kühler, doch war es in diesem Wald auch allgemein wärmer als in dem, den sie die letzten Jahre ihre Heimat genannt hatte.
    Ihre nassen Haare umrahmten ihr nun sauberes Gesicht, als sie schließlich das Wasser verließ und es perlte von ihrer nackten Haut ab. Ihre Kleidung würde schnell wieder trocknen bei den Temperaturen, die auch zu dieser Uhrzeit noch vorherrschten. Misstrauisch ließ sich Namora wieder etwas abseits des Feuers nieder, in der nähe des Wassers und schöpfte mit der hohlen Hand die wohltuende Flüssigkeit in ihren Mund. Katan hatte sich währenddessen am Feuer niedergelassen und erwärmte das Fleisch des Warans nochmal.
    Noch einem auffordernden Nicken kam sie schließlich zu ihm und nahm sich ein Stück des gebratenen Fleisches. Es schmeckte ungewohnt, doch nicht schlecht. Schon lange hatte sie kein gegartes Fleisch mehr gegessen, da sie meistens hatig geschlungen hatte um sich schnell wieder in die Sicherheit der Baumwipfel zu bewegen, wo sie die meiste Zeit verbracht hatte.
    Immernoch mit neugierigem Blick sah sich die Junge Frau in der neuen Wildnis um. Die Bäume hier waren um einiges größer und älter als die, auf die sie geklettert war und allgemein schien es hier dunkler und auch wärmer zu sein.
    Langsam fragte sich Namora wie groß diese Insel wirklich war und wie groß das Gebiet war, in dem sie sich all die Jahre herumgetrieben hatte? Es schien nur ein sehr kleiner Teil der Insel gewesen zu sein, immer in der Nähe der Sümpfe.
    Dieser Wald hier hatte nicht viel mit einem Sumpf zu tun, doch das Rascheln um sie herum und die Geräusche in der Ferne ließen vermuten, dass sich hier auch eine ziemlich große Vielzahl von wilden Tieren und sonstigen Viechern herumtrieb, die nur darauf warteten, dass es dunkel wurde. Das Feuer, an dem Katan saß, schien immer Heller zu werden und die Schatten um sie herum immer größer. Namora hatte das Verlangen auf einen sicheren Baum zu klettern und dort die Nacht zu verbringen, doch um sich der Belustigung ihres Reisegefährten nicht auszusetzen ging sie langsam zu ihm und setzte sich dazu.
    Ihre Haare waren inzwischen getrocknet und hingen glatt in an ihr herab. Es war ein ungewohntes Gefühl, und Namora nahm sich ein Lederband, welches sie um ihren Arm trug um sich die Haare zu einem Zopf zusammenzubinden.
    Der Schnitt an ihrer Kehle schmerzte nichtmehr so schlimm und er blutete auch nichtmehr. Die Wunde schien wirklich nicht so tief gewesen zu sein, als dass sie ihr hätte gefährlich werden können.
    Neugierig blickte Namora nun zu Katan, der schweigend sein Mahl einnahm und in Gedanken versunken zu sein schien. Immer wieder fragte sie sich, was er mit ihr wollte. Er hatte sie sicherlich nicht nur als Jägerin mitgenommen, denn mit einem Tier wäre er auch alleine fertig geworden. Was suchte er?
    Auch seine Rede über die Menschen und dass alle Böse sein, hatte sich in ihr Gedächnis gebrannt, denn es war ein Wiederspruch in sich. Wenn er auch böse war, warum hatte er sie dann schon zweimal gerettet?
    "Werden wir diese Nacht noch weitergehen?" fragte sie schließlich und sah Katan forschend an.
    Geändert von Namora (11.07.2011 um 22:02 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #70
    Legende Avatar von Katan
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    Katan ist offline
    Katan sah nach oben, in den Himmel.
    „Nein“, sagte er dann, „wir bleiben hier.“ Sie hatten heute schon so ein gutes Stück des Wegs hinter sich gebracht. Wenn sie morgen in der Früh aufstanden und weitergingen, würden sie schon zeitig in Setarrif ankommen. Und dann konnte er endlich das tun, worauf er sich in Gedanken schon die ganze Zeit vorbereitet hatte: wieder zu den Jüngern des Lee zu gehören, wenn auch in anderer Form. Dann müsste er Namora loswerden, aber wenn alles lief wie geplant, dann würde sie ihn bis dahin sowieso nicht mehr brauchen, auch nicht in der großen Stadt.
    Katan stand auf, zog sich betont langsam seine Rüstung wieder an und setzte sich zurück ans Feuer. Obwohl es in dieser Art Wald recht warm war, wurde es zum Abend hin doch kühler, und er dankte den Göttern für diese Güte. Auch dafür, dass sie bis auf den Waran und den Menschenfresser ziemlich gut durchgekommen waren.
    „Alles läuft so, wie du es willst“, flüsterte Duria ihm ins Ohr und Katan zuckte zusammen, besann sich schnell eines anderen, als er Namoras Blicke auf sich spürte. Dieses Mädchen schien jeden seiner Schritte zu beobachten, wenn sie nicht gerade durch den Wald rannte, sich mit Molerats anlegte und auf Bäume kletterte. Er wollte nicht, dass sie hörte, wie er mit sich selbst sprach, also ging er wieder näher zum Fluss und setzte sich am Ufer hin.
    „Was meinst du damit, alles läuft so, wie ich es will?“, fragte er leise. „Das wurde verdammt noch eins auch langsam mal Zeit.“
    „Und wenn du dein Ziel erreicht hast, wirfst du das Mädchen weg.“
    „Ich werfe sie nicht weg. Sie ist bisher ohne mich ausgekommen, sie wird auch weiterhin ohne mich leben können.“
    „Du hast sie aus ihrer Welt geholt und sie in eine andere gezogen, und alles nur, weil...“
    „Sag es nicht“, verlangte Katan. „Sag es nicht oder ich schwöre dir, ich bringe dich nochmal um.“ Und damit war sie verschwunden. Katan seufzte, stand auf und ging zurück zu der jungen Frau, die ihm aus neugierigen Augen in die seinen sah. Jetzt würde er etwas tun, was sie vermutlich freuen würde.
    „Wir legen uns jetzt schlafen“, sagte er, „weil wir morgen früh aufstehen.“ Er sah sich um, klopfte gegen den ein oder anderen Baumstamm, suchte sich einen geeigneten Ast und kletterte geschickt den Baum hinauf. Dann machte er sich auf dem breiten Ast lang und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Gute Nacht.

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #71
    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    Minecrawler. Nervös umklammerte Thorwyn den Schaft seines Spießes noch fester und blickte hinauf zu dem Loch in der Decke, wo er sich bewegende Gliedmaßen erkennen konnte. Langsam ging er dabei ein Stück zurück, wieder in Richtung des Höhleneingangs, damit ihm nicht der Weg abgeschnitten werden konnte. Womöglich kamen ja auch aus dem Gang noch Minecrawler, und von zwei Seiten wollte er auf keinen Fall angegriffen werden. Hoffentlich haben wir bisher keine anderen Löcher übersehen, sonst kommen sie am Ende noch von dort.
    „Ähm, naja“, sagte der Jäger dann zögerlich, nachdem er sich neben Leyla postiert hatte. „Die können schon gefährlich sein, nicht wahr? Aber …“ Doch weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment gab es weiteres Gezischel, wirr um sich schlagende dünne Beine waren zu sehen, und plötzlich fiel ein Minecrawler aus dem Loch an der Decke und landete auf dem Rücken. Jetzt konnte Thorwyn nicht mehr warten. Die Gelegenheit war günstig, der Jäger in ihm wollte das Biest tot sehen und sein ängstlicher Teil wollte sich auf keinen Fall eine Höhle mit lebenden Monstern teilen. Besser, er tötete das Vieh jetzt, sonst kam es in der Nacht noch nach draußen oder fiel ihnen in den Rücken, wenn sie jetzt flohen.
    Da!, schrie Thorwyn es stumm an und rammte dem immer noch auf dem Rücken liegenden Minecrawler, der verwirrt mit den Beinen zappelte, den Spieß in die Seite. Der aber glitt einfach an dem harten Panzer ab. Der Bauch! Das war immer die verwundbarste Stelle, so wie bei dem Paladin, der angeblich einmal einen Drachen erschlagen und danach in dessen Blut gebadet hatte. Und so traute sich der Jäger noch etwas näher heran, stieß zu, fand eine Stelle und sah und spürte, wie seine Waffe tief eindrang.
    Rasch blickte Thorwyn nach oben. Nur ein weiterer Minecrawler schien in dem Loch zu sitzen und fuchtelte wütend mit den vorderen Gliedmaßen, während er sich mit den hinteren irgendwie an den Fels klammerte. Komm nur!, forderte der Jäger ihn auf und klang selbst in Gedanken nicht so selbstsicher, wie er am liebsten gewesen wäre.

  12. Beiträge anzeigen #72
    Provinzheldin Avatar von Namora
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    Namora ist offline
    Ein breites Grinsen huschte über das Gesicht der jungen Frau, als sie sah, dass auch Katan es sehr wohl verstand sich auf Bäume zu schwingen. Sie blieb noch ein paar Minuten an der Glut sitzen und nahm den letzten Bissen des gebratenen Warans in den Mund, auf dem sie dann nachdenklich rumkaute. Wie sie sich wohl zwischen all den Menschen in Setarrif fühlen würde? Es war sicherlich eine ungewöhnliche Situation, mit der sie dann erst lernen musste umzugehen. Katan war der erste Mensch, mit dem sie seit langem wieder zu tun hatte und es erschien ihr manchmal so, als wäre sie gleich auf den seltsamsten Menschen gestoßen, der auf dieser Insel wandelt. Er war ein sehr verschlossener Charakter und sie wusste nicht welche Geheimnisse sich tief in seinem Inneren verbargen. Auch war ihr sein Alter immernoch ein rätsel, denn er sah ganz offensichtlich älter aus, als er in Wirklichkeit war.
    Ihr war eben, als er in Richtung Wasser verschwunden war, auch so als hätte sie ihn reden gehört, doch konnte sie sich beim besten Willen nicht erklären mit dem er da gesprochen haben sollte, es sei den er vermochte es mit den Waldgeistern Kontakt aufzunehmen. Vielleicht hatte er ja gebetet und um eine ruhige Nacht gebeten?
    Langsam erhob sich nun die junge Frau und schwang sich gekonnt auf einen Baum nahe dem von Katan. Doch nahm sie nicht wie er einen der unteren Äste, sondern kletterte weiter nach oben, bis sie eine bequeme Astgabel gefunden hatte, auf der sie sich niederlegte. Ihre Augen hatte sie weiterhin geöffnet und eine kühle Brise umspielte ihr Gesicht. Um sie herum konnte man die Grillen zirpen hören und unter ihr raschelte das ein oder andere Gebüsch. Doch Namora machte sich keine Gedanken über das was unter ihr geschah, denn sie lag zu weit oben für die wilden Tiere am Boden. Als sie sich auf den Rücken drehte schweifte ihr Blick über den sternenklaren Himmel und ein lächeln entstand auf ihrem Gesicht. Sie fühlte sich wohl in der Wildnis und konnte sich nicht vorstellen lange in einem Haus zu leben, welches von Wänden umgeben war. Sie würde die kühle Lüft, die ihr Gesicht umschmeichelte und auch die beruhigenden Geräusche des Waldes vermissen. Die Glut unter ihr war schon fast erloschen, als sie schließlich die Augen schloss und in das Reich der Träume glitt.

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Sie war respektvoll zurückgewichen, während Thorwyn sich in die Offensive gewagt hatte. Ihre Gedanken drehten sich dabei darum, ob sie nun recht oder unrecht gehabt hatte, denn schließlich hatte der Minecrawler den Sprung gewagt, war daran aber im Prinzip gescheitert. Denn auf dem Rücken liegend, was sein Schutzpanzer war, konnte er nicht viel mehr, als wild herumzappeln und womöglich einen Zufallstreffer dabei landen. Dafür war ihr Geliebter allerdings zu geschickt, wie sich herausstellte, als er seinen Speer in den Bauch des Tieres rammte. Was das Zappeln nach und nach erstarren ließ.
    In der Zwischenzeit war ein zweiter Crawler bis ans Loch herangekommen, den Sprung wagte er jedoch noch nicht. Stattdessen hing er etwas unbedarft zwischen Halt und Fall, das konnte ihre Chance sein! Leyla zückte den Bogen und legte einen Pfeil auf. Einen Versuch war es zumindest wert.
    "Vorsicht!", rief sie Thorwyn zu, der sich ja nicht einfallen lassen sollte, ins Schussfeld zu laufen. Auch wenn es unwahrscheinlich schien, dass er so weit hoch reichte.
    Nun halt schon still...ging es ihr durch den Kopf, während die Linie zwischen ihrem Auge, der Pfeilspitze und dem Kopf des Minecrawlers immer wieder verwackelte. Durch die Bewegungen des Tiers, aber auch durch ihre Aufregung. Egal jetzt! Sie ließ den Pfeil sausen. Entweder traf er oder er streifte nur, in die Nähe des Kopfes kam er auf jeden Fall, sodass garantiert irgendein Schaden entstand.
    Tock.
    "Ha!", jauchzte die Blonde, als der Crawler zappelnd die Höhlenwand hinunterrutschte. Thorwyn stach sicherheitshalber noch einmal zu. "Brillant! Du hast wirklich etwas drauf mit dieser Waffe."
    Da war er wieder, der Stolz. Und die Freude über eine derart gelungene Jagd, auch wenn sie gar nicht geplant gewesen war.
    "Lass uns die Viecher auseinander nehmen und dann hier verschwinden! Oder willst du noch tiefer in die Höhle?"
    "Ja ... ich meine, das reicht. Tiefer muss nicht sein, wenn die Schätze schon so früh zu einem kommen. Sonst finden wir hier noch einen Drachen."
    Innerlich stimmte sie ihm da zu. Währenddessen stellte sie fest, dass ihr Pfeil kaum Schaden angerichtet und wohl nur einen Schrecken verursacht hatte, der den Absturz heraufbeschwor.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Wieder einmal hielt Thorwyn eine der Panzerplatten in der Hand und klopfte darauf herum. Es hatte verflucht lange gedauert, sie den Minecrawlern abzunehmen, so dass die Jäger die erstaunlich leichten Körper schließlich zum Höhleneingang gezogen hatten, um sicher vor weiteren Überraschungen zu sein und die Arbeit dort fortzusetzen. Die Platten schützten die Biester sehr gut von fast allen Seiten, mit seinem Speer hätte Thorwyn sie vermutlich kaum durchbohren können.
    Ein Glück, dass sie einfach aus dem Loch an der Decke gefallen sind, dachte er in Erinnerung an den Kampf, den sie sich in der Höhle geliefert hatten. Die Minecrawler waren von oben gekommen, einer war infolge des Sturzes gleich auf dem Rücken gelandet und hatte den Spieß in den Bauch bekommen, dem anderen war es auch nicht viel besser ergangen. Ob es klug gewesen war, ohne Not die Höhle zu erkunden? Möglicherweise schon, aber irgendwie konnte Thorwyn sich nicht darüber ärgern. Er war doch schließlich Jäger, und das Leben hielt nicht viel bereit, wenn man jedem noch so geringen Risiko aus dem Weg ging. Was wäre wohl passiert, wenn er damals nicht Leyla diesen Kuss gegeben hätte …
    Ups, unterbrach er dann seine eigenen Gedanken. Inzwischen hatte er eine der Zangen zur Hand genommen, mit denen die Minecrawler bestückt gewesen waren, und mit dem Messer daran herumgestochert, so dass jetzt auf einmal eine Flüssigkeit hinauslief. Ob das irgendein Gift war?
    „Schau mal, du alte Giftmischerin“, meinte Thorwyn und reichte das Ding vorsichtig an Leyla weiter. „Hier, da läuft was raus. Da lässt sich doch bestimmt was Fieses draus machen. Vielleicht hätte ich auch den Blutfliegenstachel von neulich mitnehmen sollen, dann wärst du erst mal ganz schön beschäftigt.“ Mit einem Grinsen erhob der Jäger sich, stieg auf eine der Panzerplatten, die ein wenig nachgab, ohne aber zu brechen, und begutachtete einige riesige Grasstängel, die unter den Bäumen wuchsen.
    Nett, dachte er und ließ sie etwas hin und her wippen, bevor er ein Stück abbrach. Hm, und hohl auch. Damit kann man sicher was anstellen … Tauchwettbewerbe gewinnen vielleicht.

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Minecrawler. Einige Panzerplatten von unvorstellbarer Härte, die diesen Tieren einen gewaltigen Schutz gewährten. Eine ganze Menge ledrige Haut, die ebenfalls recht widerstandsfähig war, sich aber nicht so gewinnen ließ, dass man daraus etwas machen könnte. Genau wie das wenige Fleisch, was an diesen Tieren überhaupt haftete. War sicherlich ohnehin ungenießbar. Verwachsene Knochen, die bestenfalls einen Sammler interessierten. Und zwei Zangen, die als solche schon besonderes waren, aber auch ein interessantes Sekret enthielten.
    "Das Sekret in seiner puren Form wirkt bereits stärkend. Es schärft die Konzentration, was sich wohl vor allem bei Magiern bemerkbar machen soll, wenn sie lange zaubern. Habe es selbst nie ausprobiert. Tränke mit dieser Zutat gehen auch eher in diese Richtung, nichts Schädliches. Jedenfalls kam mir bisher nichts dergleichen zu Ohren. Dasselbe gilt für das Sekret der Blutfliegenstachel. Es wirkt heilend. Kurios, nicht? Erst vergiften sie dich und wenn du es dabei schaffst, ihnen den Stachel abzunehmen, kannst du dich direkt wieder gesund machen. Die Natur hat manchmal seltsame Eigenheiten..."
    Leyla war dabei, die Panzerplatten nach ihrer Form und Größe zu sortieren. Vielleicht passten sie irgendwie gut zusammen oder waren ähnlich wie eines ihrer oder Thorwyns Körperteile geformt, die es direkt zu schützen galt. Dann wäre es sicherlich sinnvoll, solch eine Platte bei Gelegenheit wohl entsprechend verarbeiten zu lassen. Eingewoben in passende Kleidung oder mit Leder bedeckt würde auch diese grässliche Farbe nicht mehr zu sehen sein, die die Platten besaßen. Klang fast wie ihr alter Plan von der Rüstung damals.
    "Hast du noch etwas Interessantes gefunden?", fragte sie neugierig, als sie irgendwann bemerkte, dass Thorwyn gar nicht mehr unmittelbar bei ihr hockte. Sie war wohl zu vertieft in ihre Arbeit gewesen, um sein Weggehen direkt zu bemerken.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    „Tss, nicht mal richtiges Gift haben die Tiere heutzutage“, kommentierte Thorwyn Leylas Ausführungen mit deutlicher Ironie in der Stimme. „Kein Wunder, dass sogar ich die Biester geschafft habe. Wenn man den Geschichten glauben darf, waren die Drachen früher turmhoch und mussten nur einmal in einen Fluss spucken, um eine ganze Stadt zu vergiften … nur leider kann man den Geschichten wohl nicht glauben. Oder zum Glück. Ich habe zwar noch nie einen Drachen gesehen, aber ich schätze, die normalen Exemplare reichen auch aus.“
    Ob so ein paar Panzerplatten auch vor Drachenfeuer schützen?, fragte sich der Jäger und warf einen Blick auf die Trophäen, die Leyla aufgestapelt hatte. Eine vollständige Rüstung, die alle Körperteile gut schützte, ließ sich daraus vermutlich nicht bauen, dazu widersetzte sich das Material zu sehr der Bearbeitung, anders als Stahl, den man schmelzen und dann in beliebige Formen hämmern konnte. Aber Thorwyn war sowieso nicht daran interessiert, sich von Kopf bis Fuß zu panzern, auch wenn die Platten relativ leicht waren. Er brauchte seine Beweglichkeit und hatte ohnehin nicht vor, ständig gegen Tiere von der Größe eines Sumpfhais zu kämpfen. Wenn er etwas sicherer war vor dem Picken eines Scavengers oder dem Biss einer Sumpfratte, war schon eine Menge gewonnen. Außerdem jagte er meistens aus der Entfernung, nicht mit dem Spieß. Einen neuen Bogen habe ich aber immer noch nicht …
    Währenddessen hatte Thorwyn an einem der etwa fingerdicken Halme herumgeschnitzt, bis dieser etwa so lang war wie eine Hand, um sich daraufhin kurz abzuwenden. Ihm war eine Idee gekommen, die viel besser war als die vorherige. „Moment“, sagte er daher mit einem Grinsen, nahm den hohlen Stängel in den Mund und saugte etwas Wasser aus seinem Schlauch hinein. Dann drehte er sich plötzlich um und pustete Leyla das Wasser ins Gesicht.

  17. Beiträge anzeigen #77
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    Drachen? Die waren doch nur ein Mythos. Die Leute konnten noch so viel über sie erzählen, noch so viel über sie schreiben, Lieder über sie singen oder einfach nur Schauergeschichten und Heldentaten austauschen, es gab keine Drachen. Jedenfalls glaubte Leyla nicht daran. Sie hatte noch nie jemanden getroffen, der einen Drachen gesehen hatte. Es gab keine Beweise. Niemand führte Drachenschuppen, Zähne oder Zungen von ihnen, ihre Klauen oder gar ihre Herzen bei sich, wie es in den Geschichten immer hieß. Oder das unsterbliche machende Drachenblut und das ewig lodernde Drachenfeuer. Alles nur ausgedacht.
    "Ich glaube nicht an Drachen.", kommentierte sie nach all diesen Gedanken nur kurz und beschloss, keine derart ausschweifende Begründung zu liefern, wie sie sich selbst gerade vorgeführt hatte. "Hier im Süden wäre es ihnen sicherlich sowieso zu warm."
    Einen genauen Blick auf das, was Thorwyn inzwischen bearbeitet hatte, konnte sie derweil nicht werfen. Er hatte sich geschickt angestellt und sich schließlich von ihr abgewandt.
    "Na...ein schöner Rücken kann ja bekanntlich auch entzücken!", rief die Blonde ihm mit gespielter Empörung über die Schulter, während sie innerlich bereits mit der nächsten seiner Gemeinheiten rechnete. Als wäre es nicht genug gewesen, dass er sie vorhin "alte Giftmischerin" genannt hatte. Seit sie wieder hier waren, nahm er sich wirklich alles heraus.
    Platsch.
    So viel zur Vorbereitung.
    "Hey!"
    Diesmal war sein Ärmel außer Reichweite, sodass sie ihr Gesicht selbst trocknen musste. Wobei dieses Wasser ja seine Lippen passiert hatte, eigentlich sollte sie es auf ewig in Gewahrsam halten.
    "Was soll das? Was hast du da?!"
    Sie sprang auf, dabei den Gedanken hegend, ihn einfach so ins Wasser zu stoßen.

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    Leyla glaubte also nicht an Drachen, eine Äußerung, die Thorwyn vor seinem Angriff noch dazu brachte, kurz innezuhalten. Er hatte natürlich auch noch nie einen gesehen, aber dennoch schloss er ihre Existenz nicht aus. Konnte man sich solche Lebewesen ausdenken? Sie tauchten in so vielen Geschichten auf, und gleichzeitig gab es auch eine Vielzahl anderer merkwürdiger Tiere. Golems … wobei das wohl keine Tiere sind. Magie kriegt jedenfalls viel hin.
    Dann konnte der Jäger nicht mehr länger zögern und pustete. Volltreffer! Kichernd zog er den Kopf ein und umklammerte sein kostbares Blasrohr, als Leyla aufsprang und auf ihn zustürmte. Beinahe hätte sie es sogar geschafft, ihn wieder in den See zu schubsen, aber Thorwyn konnte sich noch rechtzeitig zur Seite rollen, um dann ihre Beine zu umklammern und sie zu Fall zu bringen. Die Geliebte gab deshalb aber natürlich noch lange nicht auf, sondern versuchte, den Jäger irgendwie über das Ufer in den Teich zu wälzen, der selbst hier am Rand mindestens hüfthoch war. Beide rollten dadurch mehr oder weniger orientierungslos herum, ständig in der Gefahr, einfach gemeinsam ins Wasser zu fallen, bis es dem Jäger schließlich gelang, sich auf die auf dem Rücken liegende Leyla zu setzen und ihre Arme festzuhalten.
    Schwer atmend setzte er ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und griff nach dem provisorischen Blasrohr, das ihm aus der Hand gefallen war. „Da“, brachte er hervor und hielt der Geliebten den hohlen Grashalm vors Gesicht. „Nur irgendein Halm, ein Blasrohr, mehr oder weniger“, fuhr er fort. „Damit kann man sicher auch andere Sachen verschießen, ein paar höchst gefährliche Kiesel vielleicht.“ Schnell steckte er Leyla den Stängel in den Mund und umklammerte dann sicherheitshalber wieder ihr Handgelenk, bevor er grinsend mit seinen Sticheleien weitermachte. „Oder Giftpfeile, genau das Richtige für dich.“

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    Ritter Avatar von Leyla
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    Bauch, Seite, Rücken. Sie oben, Thorwyn oben. Nah am Wasser, wieder weiter weg. Verdammt! Leyla gab sich geschlagen, sie hatte einfach mehr keine Chance gegen ihn. Er war zu stark geworden, sie zu schwach. Oder nur letzteres. Blödes Khorinis.
    Gut, lieber wieder zu Atem kommen, auch wenn das im Angesicht dieses Prachtkerls und seiner Küsse schwer zu realisieren war. Und wenn er sie zudem gewaltsam zu Boden drückte und sie an nahezu jeder Bewegung hinderte. Und sie dann nochmal küssen wollte. Nein doch nicht. Er hatte ihr nur dieses Blase-Ding in den Mund gesteckt. Sie blies etwas kraftlos hinein und sah sein Haar kurz darauf ein wenig aufflattern. Hübsch. Nochmal. Nunja...genug gespielt.
    "Owa Bwind mwachn!"
    Das war nichts. Aber wie sollte sie ihm auch etwas entgegenwerfen können, wenn er ihr dieses Röhrchen in den Mund steckte? Nein, sie sollte sich gar nicht wehren können, jedenfalls nicht mit Worten. Oder mit Magie, denn er hielt ja ihre Hände fest am Boden. Oder körperlich, denn sein Gewicht ruhte ja auf ihr. Sie sollte sich also gar nicht wehren. Aber warum tat er dann nichts weiter?
    "Pworwyn? Bwaf bwürd baf?"
    Sie versuchte dieses Blasrohr ein wenig mit der Zunge im Mund hin und her zu drehen, um seine Form besser erfassen zu können. Es war erstaunlich glatt gerundet, das Loch überraschend sauber eingeschnitten und gar nicht scharfkantig, wenn sie mit der Zunge darüber fuhr. Komische Pflanze, sowas hatte sie nie zuvor gesehen. Magisch ließ sich die aber sicherlich noch optimieren, wenn sie nicht von vornherein schon perfekt war. Aber welche Pflanze war schon absolut ohne Abstriche für menschliche Zwecke geeignet?

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    veni, vidi, iuvi  Avatar von Thorwyn
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    Thorwyn ist gerade online
    Thorwyn grinste angesichts von Leylas Genuschel und beugte sich dann hinunter, um das Blasrohr mit den Zähnen wieder hinauszuziehen und beiseite zu werfen, damit er die Geliebte ein weiteres Mal küssen konnte.
    „Prima, du hast ja anscheinend auch schon rausgefunden, wie das Ding funktioniert“, lächelte er und lockerte seinen Griff. Leyla schien momentan nicht geneigt, ihn für diese kleine Stichelei in eine Kröte zu verwandeln. „Aber was man damit machen kann, außer schöne Frauen nasszuspritzen, weißt du vermutlich sogar besser. Denkst du, man kann damit wirklich Pfeile verschießen, die jemandem gefährlich werden können?“
    Nachdenklich richtete Thorwyn sich jetzt in eine sitzende Position auf und nahm wieder das Rohr zur Hand, um es von allen Seiten zu betrachten. „Das könnte sicher auch dicker oder dünner sein, je nachdem. Aber die Pfeile dürfen nicht zu groß und schwer sein, sonst braucht man einen Troll zum Reinpusten. Und wenn sie zu leicht sind, werden sie schnell fortgeweht. Da müsste man probieren, was die richtige Größe ist, aber wenn du ein wenig zauberst, geht das doch sicher schnell. Tja, und dann …“
    Thorwyn runzelte die Stirn und tippte mit dem Finger überlegend auf Leylas Brust. „Dann sticht der Pfeil zu und fertig, verletzen wird der niemanden, bei Tieren kommt er womöglich nicht mal durch das Fell. Ziemlich sinnlos, oder? Er müsste wirklich vergiftet sein, damit er überhaupt Schaden anrichten kann, allerdings geht das auch mit Pfeil und Bogen. Damit hat man auch eine bessere Reichweite, wobei so ein Blasrohr natürlich ziemlich klein ist … immerhin ein Vorteil. Hm. Denkst du, dass man damit was anfangen kann?“
    Der Jäger überlegte. Wenn er auf die Jagd ging, wollte er seine Beute schlicht und einfach töten, mehr nicht. So ein Blasrohr wäre für ihn also kaum von Vorteil, es sei denn, er wollte einmal keine schwere Pfeilwunde, die das Opfer in Lebensgefahr brachte. Oder er befand sich einmal in einer Situation, in der kein Platz für den Bogen war. Aber wie wahrscheinlich war so etwas schon?

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