[Bartimäus]

"Weiter!", rief Bartimäus ihm einfach zu, "keine Pausen! Jetzt hast du alles einmal richtig gesehen, aber jetzt geht es eigentlich erst richtig los!"
Schnell setzte sich Xerxo wieder in Bewegung und schoss ein weiteres Mal auf das Pendel und traf schon ziemlich souverän. Dann rannte er zum nächsten Punkt, doch noch bevor er dort wirklich zielen konnte unterbrach ihn Bartimäus.
"In Deckung!" rief er und warf kurz darauf ein Stück Holz nach seinem Schüler. Für seinen Schüler kam dieser Befehl wohl zu plötzlich und so schaffte er es nicht sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und wurde getroffen.
"Lass dich nicht durcheinander bringen!" forderte Bartimäus Xerxo auf weiter zu machen der darauf hin das Ziel zwar traf, aber wohl nicht ganz so Ziel sicher wie er gekonnt hätte.
"Ziel 4!" kam dann auch schon die nächste Anweisung und nach einem weiteren erfolgreichen Schuss: "Andere Richtung!"
Xerxo war schon zwei Schritte auf das Pendel zugegangen als er die Richtung wieder ändern musste und zu dem dritten Punkt zurückkehrte und Bartimäus hielt sein nächstes Wurfgeschoss schon bereit.

[Xerxo]

"In Deckung!" rief Bartimäus. Xerxo sprang auf den Boden.
"Ziel 1!" rief sein Lehrer hetzend. Xerxo rannte zum Ziel 1 und schoss auf das Pendel.
"Ziel 3!" rief er dann. Der gehetzte rannte zu Ziel 3.
"In Deckung!" rief Bartimäus auf einmal. Xerxo rannte hinter Ziel 3. Das war Böse, fand Xerxo
"Bloß keine Pausen. Los Ziel 2!" ermutigte er seinen fleißigen Schüler. Er rannte zum nahen Baum und schoss.
"Auf, Auf. Zu Ziel 4!" hetzte der Hetzer den gehetzten. Xerxo lief zu den Büschen und kniete sich hin. Er zielte, schoss und traf.
"Achtung!" rief Bartimäus bevor Xerxo aufstehen konnte. Xerxo warf sich in die Büsche.
"Ziel 3! Hop, Hop!" befahl sein Lehrer. Xerxo rannte zu Ziel 3 und schoss. Traf aber daneben. Bartimäus traf ihn wegen des Fehlers mit einem Stock am Rücken.
"Ich glaube das reicht erstmal." beschloss Bartimäus. Xerxo fiel vor erschöpfung auf den Boden. Er war aber nicht bewusstlos.

[Falin]

Erst als sie wieder an Pitankins Haus angekommen waren, fiehl Falin auf, dass sein Geldbeutel fehlte. Es dauerte nicht lange bis er sich sicher war, wer ihn hatte. Es musste passiert sein als der Kerl ihn gerammt hatte. Pitankin hatte das ganze nur mit einem einfachen: "Das Geld siehst du nie wieder" kommentiert. Wenigstens konnte Falin behaupten gut geschlafen zu haben, wenn Londarinos Schnarchen ihn dies auch erst für unmöglich halten liess.

Ein leichtes Stupsen liess ihn aus den Erinnerungen an die letzte Zeit hochschrecken. Londarino wirkte leicht verärgert. "Ich will dich ja nicht drängen, aber ich habe dich gefragt, was du eigentlich in Schwarzwasser treibst." Falin überlegte was er antworten sollte. Die Wahrheit konnte er ja wohl schlecht sagen. "Ich suche Arbeit", behauptete er kurzer Hand. Londarino wirkte belustigt. "Aha, sicher doch. Ich hab zwar keine Ahnung, wer für dich sorgt oder gesorgt hat, aber wer auch immer es war, er war sicher nicht arm. Pitankin hat ausschließlich die Zöglinge von leuten unterrichtet, die nicht knapp bei Kasse waren. Soll ich dir mal sagen, was ich denke?"
Falin überkamm bei Londarinos Worten langsam ein mulmiges Gefühl. Hatte der Händler die Wahrheit erahnt? Londarinos belustigter Gesichtsausdruck wurde toternst. "Ich glaube, du bist von deinem fürsorglichen Was-auch-immer weggelaufen. Mit sowas kenn ich mich nämlich ausnahmsweise aus. Ich selbst habe es auch nicht lange bei meinem hochnässigen Vater ausgehalten. Statdessen bin ich einfach gegangen." Falin war etwas verdutzt. Das hatte er jetzt nicht erwartet.

[Falin]

Falin blickte Londarino lange an, dann gab der Dicke ihm einen Klaps auf die Schulter. "Naja, wir reden später weiter." Immernoch etwas verwirrt verliess Falin das haus. Draußen dachte er darüber nach, wie er den Tag verbringen sollte. Plötzlich kamm ihm eine Idee. Wieso sollte er den Trick mit dem anrämpeln nicht auch mal ausprobieren? Aus Fehlern lernt man, flegte sein Onkel zu sagen und in diesem Fall traf das, auch wenn nicht im Sinne des Sprichworts, zu. Falin lief also rasch durch Schwarzwasser, um ein geeignetes Opfer zu finden. Es dauerte nicht lange, da sah er auch schon einen Mann, der nicht so wirkte, als sei er knapp bei Kasse. Langsam ging der eher unerfahrene Dieb auf den Mann zu. Als er denn Mann anrämpelte, schob er ganz schnell die Hand an dessen Gürtel und nahm ihn sein Geld ab. Der Mann war viel zu beschäftigt damit zu fluchen und bemerkte den Diebstahl so nicht im geringsten. Falin entschuldigte sich eilig und ging dann weiter.

[Bartimäus]

Immer weiter hatte Bartimäus Xerxo über lassen, immer wieder ihn zu einer anderen Ecke geschickt oder ihn ins Gebüsch springen lassen, doch wie sehr ihn das alles erschöpfte, hatte er falsch eingeschätzt, denn kaum erlaubte er seinem Schüler aufzuhören, konnte der sich kaum noch auf den Beinen halten. Jetzt war es Bartimäus der überrascht war und schnell einen Satz zu Xerxo machte. Zum Glück war er nicht ohnmächtig und so half er ihm sich aufzusetzen und bot ihm seinen Wasserschlauch an.
"Tut mir Leid! Ich wollte dich nicht überfordern! Für heute ist das auf jeden Fall genug, du machst dich schon sehr gut! Was hältst du davon, wenn ich dich in Lilie einlade und du mir dort bei einem Abendessen ein bisschen über dich erzählst?"
Denn das war auch einmal notwendig schließlich wusste Bartimäus nur sehr wenig. In Bakaresh war Xerxo gewesen und in Khorinis, wo er Dennik getroffen hatte, aber was hatte er sonst noch so in seinem Leben gemacht und wo gehörte er dazu? Ein Mitglied des Waldvolks war er ja nicht.

[Xerxo]

Bartimäus lud Xerxo zu einem Abendessen in einer Taverne die sich 'Die Lilie' nannte. Er nahm die Einladung an. Sie gingen zu der Taverne. Bartimäus will Xerxo etwas kennen lernen. Sogar Xerxo wollte ihn auch kennen lernen. Bartimäus zeigte ihm den Weg.

In der Taverne gab es viel Auswahl. Xerxo bestellte ein Dunkles Paladiner.
"Ok Xerxo. Kläre mich auf." sagte Bartimäus.
"Also wie du weißt, ich beherrsche den Schwertkampf und ja auch bald das Bogenschießen. Ich habe mich den Königreich Argaan angeschlossen. Früher war ich Assassine in Varant und dort wohnte ich auch. Aber erzähl mir auch etwas von dir. Woher kommst du?" erzählte Xerxo von sich.

[Dennik]

Dennik stand Wache. Nicht weit entfernt von dem überfallenem Lagerhaus, tat auf beschäftigt und als wäre er kein Wächter, was hier in Schwarzwasser wesentlich besser ging, als anders wo, wo die Milizen sich durch ihre Uniformen auffällig kleiden mussten. Hier jedoch schauten sie aus, wie alle anderen, wie Jäger, Sammler, Krieger, Schmuggler und was auch immer, hier fielen die Wächter nicht auf. Er wartete also darauf, dass die Nacht kam und sich was tun würde. Ob die Kinder wirklich zwei Mal hinter einander in das selbe Lagerhaus einbrechen würden, war unklar, doch wo sie sonst zu schlagen würden, und ob überhaupt, wusste er ja nicht, hier galt es seine einzige Chance zu nutzen, die er hatte um die Diebe zu schnappen.

Er blicke die Stege entlang und sah ein vertrautes Gesicht. Es war dieser komische Junge, den er ausgeraubt hatte, bestohlen hatte, ohne das es etwas gebracht hatte, der Dieb, der einfach heraus gebrüllt hatte, dass er ein Dieb war. Er beobachtete ihn eine Weile. Er schaute sich versucht unauffällig um und ging dann direkt auf einen Mann zu und rammte diesen auf einem engem Steg, der Fremde fluchte und ging wutentbrannt weiter. Dennik kam die Szene sehr vertraut vor. So hatte er den Wicht doch auch bestohlen... hatte er so eben seinen Trick kopiert und war damit durchgekommen...

Der Blick des Meisterdiebes schnellte zu dem zerbrochenem Fenster des Lagerhauses und überlegte kurz. Nein, dieser Falin war definitiv zu groß, der würde da nie durchpassen... aber vielleicht waren es seine Knirpse? Oder vielleicht kannte er sie?


Auf jeden Fall hatte der Typ bemerkt, dass Dennik es gewesen war, der ihn bestohlen hatte, sonst hätte er den Trick ja nicht verstanden und das hieß, dass Dennik mit ihm reden musste, auf kurz oder lang würde sie sich begegnen, doch nicht jetzt... fürs erste entschied er sich unterzutauchen und um das Lagerhaus herum zu gehen und so aus dem Sichtfeld des Fremden zu verschwinden...

[Falin]

Falin ging auf das Lagerhaus zu und blickte es lange an. Irgendwie hatte er gerade Interesse daran irgendetwas zu stehlen, aber da würde er sicher niemals reinkommen. Mit einem Seufzer ging er weiter und liess sich etwas weiter entfernt gegen eine Hauswand fallen. Aus irgendeinem Grund gefiehl ihm Schwarzwasser, wenn er auch mitlerweile verstand, warum sein Onkel keine Bücher über diesen Ort besaß. Eigentlich war dies auch garnicht so schwer zu verstehen. Kurz widmete er sich noch ein paar ausschweifenden Gedanken, deren Inhalt er eigentlich selbst nicht so wirklich mit bekamm, dann holte er den Geldbeutel hervor und zählte die Münzen. Es waren durchaus nicht wenige und mit einem zufriedenen Lächeln steckte er den Beutel wieder zurück. Allerdins...EIn leichter Schauder durchlief ihn. Hoffentlich kamm der Kerl nicht auf den selben Gedanken, wie er, und merkte, wer der Täter war.

[Bartimäus]

Königreich Argaan? Die ganze Insel war ein einziges Königreich? Das hatte der Jäger gar nicht gewusst und da es drei verschiedene, ziemlich unabhängige Städte auf der Insel gab, kam es ihm komisch vor, dass alles in einem Königreich 'vereint' sein sollte.
"Ich komme aus Khorinis und lebte dann einige Jahre am Festland, ehe ich mich dem Waldvolk vor einem Jahr anschloss und dann hier herkam. Aber du sagtest 'Königreich Argaan? Ich wusste gar nicht, dass es ein solches gibt. Ich hörte von Rhobar und Ethorn in Thorniara und Setarrif und in Stewark muss wohl auch irgendwer das Sagen haben, aber ein Königreich der ganzen Insel? Wie genau ist es da so? Und warum bist du hier hergekommen? Ich habe in Setarrif eine Akademie gesehen, dort gibt es doch bestimmt auch Schützen."

[Xerxo]

"Königreich Argaan. So nennt man die Gilde von Setarrif. Mit Thorniara oder Stewark hat es nichts zutun. Ich bin hierher gekommen um diese Gegend zu erkunden. Und ja, es gibt eine Akademie. Ich lerne dort nicht Bogenschießen weil ich gerade hier bin und dann habe ich dich gesehen. Und Ich bereue es ja nicht." erklärte Xerxo Bartimäus. Er wollte einfach nicht wieder zurück, da er wieder durch den Dschungel musste. Das wollte er sich nicht wieder antun.

[Bartimäus]

Bartimäus fasste das Gesagt einfach als Kompliment und bedankte sich durch ein freundliches Lächeln. Aber wirklich gesagt was ihn nach Schwarzwasser gezogen hatte, hatte er aber nicht und bei Xerxo konnte sich der Neugierige auch kaum einen Grund vorstellen. Er war als Bakaresher und eventuell Setarriffer ein Stadtmensch und vermutlich niemand der seine düstere Vergangenheit hier verstecken wollte, da er ja dem Königreich angehörte.
Noch ein paar Fragen hatte Bartimäus also, doch für heute war es schon ziemlich spät geworden und Xerxos Training war auch anstrengend gewesen, also beschloss er sich erst einmal zu verabschieden.
"Wir -oder vor allem du- hattest heute einen anstrengenden Tag und ich denke es ist an der Zeit unsere Nachtquartiere aufzusuchen. Ich wünsche dir eine gute Nacht, wir können ja nach dem Training noch etwas weiter reden. Bewahre!"
Damit machte sich auch Bartimäus auf den Weg zu seinem Bett, während er noch etwas über die Politik der Insel grübelte, doch im Endeffekt konnte es ihm ja egal sein.

[Gwynnbleidd]

Nachdem Gwynnbleidd "baden gegangen war", erholte er sich unter einem Baum. Es ging ihm nicht wirklich gut, weil ihm wahrscheinlich viel Wasser in die Lungen gekommen war. Er hustete mehrmals und stand langsam auf. Drew hatte sich schon lange entschuldigt und war verschwunden. Nun wollte er erstmal auf den Markt gehen und schauen, was es dort gab. Als er gerade auf den Marktplatz zuging, erinnerte er sich, dass hoffi ihm von einer Sumpfkrautfarm erzählt hatte. Aber da er nicht wusste wo sie war, ging er in die Sumpflilie um sich ein wenig umzuhören. Doch als er in die Taverne kam, war fast niemand da, weshalb er sich dazu entschloss vorerst schlafen zu gehen...

[Donnathélia]

Es war einfach herrlich. Donna tauchte bis zu den Schultern ein in die warme Brandung, über ihr ein sternenklarer Himmel. Kleine Wellen schwappten ihr bis zum Kinn hinauf und sie konnte mit der Zunge den würzigen Geschmack der See auf ihren Lippen erfühlen.
Der Strand des Sumpflandes von Tooshoo war nicht unbedingt schöner, als die Küste von Südmyrtana, viel mehr anders, das ganze Jahr über einigermaßen warm, wie an der Süd- und Ostküste Varants. Aber dort war Donna noch nie in ihrem Leben gewesen. Urkrass hatte sie nur ins Nordmeer begleitet ... Urkrass ... Nein, an den orkischen Kaufmann und Sklaventreiber wollte sie jetzt nicht denken - wollte sie überhaupt nie denken, wenn es nicht absolut notwendig war.
Sie entstieg den Wellen, lief nackt, wie sie war, den Strand hinauf zu dem großen Mangrovenbaum, unter dem sie die Öllampe und ihre Kleider zurückgelassen hatte. Die warme Nachtluft umspielte sanft ihre bloßen Schultern, während Überreste des salzigen Nasses aus ihrem dunklen Haar auf sie heruntertropften und in geschwungenen Bahnen über Brust und Beine dem sandigen Grund zustrebten.

"... bei den Göttern!"
Vidas erschrockene Stimme drang bis vor die Tür des Langhauses, als Donna die Veranda betrat. Von Drinnen war Schluchzen zu hören.
"Ist ja gut Mori, ist doch gut, ich bin doch da ..."
Hatlods Tochter öffnete die Tür und trat möglichst leise und unauffällig zu der Gruppe die in der Halle zusammensaß und -stand. Arentin und auch der sonst so freundliche Ijan saßen am Tisch trübsinnig in ihr Bier starrend. Goya war zu erstart, um irgendetwas definierbares zu tun oder zu sagen. Collin stand mit versteinerter mine Rauchend in einer Ecke, während Jarnik unstet an der Wand entlang auf und ab wanderte, so als suche er ein Mauseloch, dass groß genug war um der Szenerie entfliehen zu können.
"Aber du könntest tot sein ..."
Francis Frau umklammerte ihren ziemlich heruntergekommen aussehenden Mann, so fest, als könne im nächsten Augenblick der Fürst der Unterwelt, Beliar höchstpersönlich hereinschneien und versuchen ihn ihr zu entwinden - was er garantiert nicht geschafft hätte.
Vida hingegen kniete auf dem Boden und wischte etwas auf.
"Wie viele von uns ?", brummte der Segelmacher, leise vor sich hin - mehr zu sich selbst, als zu den anderen.
Donnas Augen wurden immer größer. Etwas schreckliches musste geschehen sein.
"Keinen Arentin, keinen einzigen. Adanos hielt seine schützende Hand über uns. Wir haben alle überlebt. Von den Sklavenhändlern sind einige ersoffen, die nicht schwimmen konnten. Die Schiffe hat es auseinandergerissen und die Riffs vor Feshyr haben sie zerfleischt, wie Seedrachen Wale. Aber wir haben alle überlebt. Mit kleineren oder größeren Blessuren zwar, aber wir sind noch so viele wie zuvor."
Ein stein fiel Donna vom Herzen.
"Und wo sind die anderen?", fragte nun Vida, die die Scherben vom Boden aufgesammelt hatte.
"Das Fischerboot war zu klein, daher haben sie mich vorgeschickt."
Das Grinsen kehrte auf Goyas Gesicht zurück.
"Und jetzt sollen wir sie abholen, was?"
Arentin, Ijan und Jarnik standen auf.
"Wo wollt ihr denn hin?", fragte Donna, die sich gerade so zusammenzureimen vermochte, was hier los war.
"Komm mit, Donna. Wir haben ein Schiff klar zu machen."

[Drew]

Drew hatte sich lange genug entschuldigt, davon waren sich die Beiden bewusst und obgleich sich der Blonde irgendwo, irgendwie immer noch schuldig fühlte war die Ganze Sache fast einfach so vergessen. Die Beiden waren auseinander gegangen, einfach so wortlos. Nun musste der ehemaluge Sklave sich ersteinmal eine Beschäftigung suchen, was leichter gesagt als getan war, denn in einem Dorf im Sumpf, neben dem ein riesiger Baum steht war das gar nicht ao einfach, wenn man sich eine sinnvolle Tätigkeit suchen wollte. Etwas gelangweilt also entschloss sich der ehemalige Pirat mit seinem Schwert zu üben und er bemerkte, dass die Schläge noch nicht perfekt in einander übergingen, doch wie sollte man soetwas beheben?

[Dennik]

Dennik seufzte. Immer noch nichts war passiert. Seine Augen waren von dicken Augenringen untermalen, er hatte fast die ganze Nacht und den frühen Morgen hindurch nahe des Lagerhauses gesessen und hatte gewartet und gewartet, darauf, dass endlich etwas passieren würde, doch dem war nicht so. Schließlich war er in die Wächterkammer gegangen und hatte sich informiert, ob vielleicht eines der anderen Häuser überfallen worden war, ob es einen weiteren Einbruch gegeben hatte, doch auch dem war nicht so.

Hatte sich die Gruppe vom Acker gemacht?

Zu viele offene Fragen, die er nicht zu lösen im Stande war und so beschloss er etwas Schlaf nachzuholen.

...
Nachmittag.

Jetzt brachte es ja noch nichts wieder zum Lagerhaus zu gehen und erneut Wache zu schieben und so beschloss er zum Moleratgehege zu gehen und sein Pferd zu schnappen. Eine Runde Ausritt würde ihn hoffentlich wach rütteln. Es dauerte seine Zeit, bis er den kleinen Hof, die Höhle und die grunzenden Geräusche wahrnahm und sah, doch schließlich kam er an. Sein Pferd stand dort, wie immer, wenn er es suchte, grasend, an einem lockeren Seil befestigt, welches an einen Baum gebunden war, seine Ohren weit aufgestellt und lauschend, sein braunes Fell glänzend und die Decke auf seinem Rücken, auf welcher einmal die beiden Fässer gelegen hatten, Dennik hielt einen Moment inne und betrachtete sein Tier so. Er musste lächeln. Immer noch hatte er keinen Namen für das Tier, doch irgendwie war es unwichtig gewesen, er brauchte keine Sprache um sich mit dem vertrauten Partner zu verständigen, es reichten Bewegungen und Berührungen.

Dem zu Trotz begrüßte er sein Pferd mit einem: "Bewahret!", wie es sich im Sumpf gehörte. Er lächelte noch intensiver und schwang sich auf sein Pferd. Mittlerweile konnte er dies so gut, dass er nur einen Anlauf benötigte. Oben angekommen, drückte er seinem Tier sofort in die Seiten, leicht, einmal, und schon begann es loszutraben. Er wollte nun aber nicht langsam dahin traben, nein den Weg kannte er mittlerweile, wie seine Westentasche, er wollte ihn schnell hinter sich bekommen und außerdem wollte er doch wach werden, oder?

Er drückte dem Tier noch einmal in die Seite, zwei Mal, schnell hintereinander und klopfte ihr schnell und erregt auf den Hals, "Los! Renn meine Liebe!", gesagt, getan, die Stute wieherte und begann ihr Tempo zu steigern, sie wurde schneller und schneller, Dennik schluckte, jetzt wurde es ihm zu schnell, Bäume rasten an ihm vorbei, aufgeregt presste er sich näher an den Pferderücken und drückte seine Beine dicht an den Bauch des Tieres. Dieser erneute Druck ließ es ihr Tempo wieder etwas drosseln, oder gleich bleiben, jedenfalls sprintete und beschleunigte sie nicht weiter.

Jetzt kam der Moment, da er nicht mehr weiter wusste. Der Weg spaltete sich, der eine Weg ging zu den Stegen und damit ins Stadtinnere und der andere ging an dem Dort vorbei weiter in den Sumpf, er konnte ja nicht durch die Stadt rasen und so würde er den anderen Weg nehmen müssen, doch wie? Das Seil, welches um den Hals des Tieres gelegt war, und es zuvor angebunden hatte, hatte er nun in der Hand. Sonst immer hatte er nur leicht in die Richtung gezogen, in welche er gewollt war, war die Kurve ja eigentlich nicht eng und auch bei der Wendung hatte er einfach am Seil gezogen, doch was jetzt, es ging alles viel zu schnell für ihn, er versuchte das Tier beruhigend zu tätscheln und etwas in die Flanken zu drücken um es zu bremsen, die Taktik ging auf, es wurde langsamer, dennoch kam die Kurve immer näher, er würde es einfach versuchen.

Dann war es so weit. Er zog an den Zügeln und beugte sich Richtung Kurven inneres, das Pferd schüttelte erbost über den Unvorhersehbaren Befehl den Kopf, tat aber was er wollte und schlug um die Kurve, jedoch zu abgehackt und durch die Ruckartige Bewegung wurde er hinunter geschmissen und landete neben der Straße im Matsch...

Sein Pferd stoppte zwar sofort und kam treuherzig zurück, trotzdem tat ihm alles weh...

[Ornlu]

Der Aufrbuch stand heute wohl an und es lag an ornlu noch leichten proviant zu beschaffen, bevor man aufbrechen würde. Suzuran würde zu weibisch einkaufen, Corax hatte keine Zeit wegen des Buches und Adrastos war wie immer knapp bei Kasse. Was blieb? Ornlu der erst Gestern noch durch einen Scavenger den er erjagt hatte, wieder an etwas zahlbares gekommen war.

Als er dann am Schwarzmarkt jedoch jemand erkannte, den er sicher seit einigen Monden nicht mehr gesehen hatte, blieb der EInkauf fürs Erste auf der Strecke.
Ornlu hatte schlichtweg anderes im Sinn, als er Elvo auf die Schulter tippte, dieser sich umdrehte und sogleich am Kragen gepackt wurde.
"Wenn du mir jetzt erzählst, dass die Sumpfhaihaut die ich dir gab schon längst verkauft wurde und du mich verarscht hast, zeige ich dir was ich davon halte, Herr Elvo der Spinner! Also!?", fragte Ornlu mich entsprechendem Nachdruck. Für die Sumpfhaihaut hätte er sich mehrere Paar Steifel kaufen können. Stattdessen lief er in Stiefeln herum, bei denene bei einem die Sohle nahezu ab war und der andere mehr einer Sandale glich.

[Bartimäus]

Wie Bartimäus bereits erwartet hatte, kam Xerxo auch heute wieder zu ihm mit dem Wunsch weiter trainieren zu wollen. Sein Schüler war in letzter Zeit sehr zuverlässig und eifrig geworden und als Folge dessen gab es nicht mehr wirklich viel, was er noch nicht getan hatte. Eigentlich nur eine Sache blieb übrig, der Schuss auf noch größere Distanzen als er sie bis jetzt hatte.
"Bewahre!", grüßte er seinen Schüler also und knüpfte an das Gespräch von letztem Abend an, während sie zu einem geeigneten Übungsplatz gingen.
"Hast du schon Erfahrungen im Königreich gemacht? Wie ist es dort so? Und was willst du machen, wenn du hier fertig bist? Möchtest du dort Soldat oder sowas werden?"
Letzteres konnte sich Bartimäus eigentlich überhaupt nicht vorstellen, aber vielleicht lag das auch daran, dass er es sich einfach überhaupt nicht für sich selber vorstellen konnte ein Soldat des Königs (welchen auch immer) zu sein.
Mittlerweile waren die beiden auch angekommen wo Barti hin wollte und so erklärte er die nächste Übung.
"Da hast du ein, zwei, drei Ziele" -dabei deutete der Jäger bei jeder Zahl auf einen Baum, die alle drei von Xerxo ungefähr gleich weit weg waren, aber in einem Kreis um ihn herumstanden.
"Ich werde immer ein Ziel nennen, auf das du schießen sollst. Ansonst gibt es keine weiteren Schwierigkeiten, außer die Entfernung und dass du dich zu jedem Ziel hindrehen musst. Dafür gibt es eine kleine Motivation!"
Bartimäus zog einen kleinen Lederbeutel hervor und platzierte ihn auf einem nahegelegenen Baumstumpf.
"Wenn du deine Arbeit gut machst, kriegst du den!"

[Elvo]

Eigentlich wollte Elvo gerade Vareesa treffen, als ihm von hinten auf die Schulter getippt wurde. Er drehte sich um und wurde sogleich vom Jadewolf gepackt. Natürlich konnte sich Elvo eine schönere Lage vorstellen, als am Kragen gepackt vor einem wütenden Mann zu stehen. Aber er blieb ruhig und versuchte das Beste draus zu machen.

»Bewahre! Na, wenn das mal nicht der Jadewolf ist und er ist ganz schön sauer, wie mir scheint. Und das zu recht. Schließlich läuft er mit – ich nenne es mal Sandalen – in einem Sumpf herum…«

Elvo zügelte seine Frechheit wieder einigermaßen, als über den Sumpf gebeugt wurde.

»Öhm.. nun ja. Jedenfalls brauchst du gar nicht so eine grimme Miene zu machen! Ich habe deine Schuhe schon seit Monaten fertig. Aber Schwarzwasser ist halt groß. Du findet man sich halt nicht mehr so leicht. Aberwir können gerne zu mir, das Bündel holen, denn ich denke nicht, dass du hier warten willst. Also könntest du mich jetzt bitte wieder hinstellen?!«

[Ornlu]

"Oha! Das will ich für dich hoffen!", brummte Ornlu und verhalf elvo wieder zu etwas festeren Stand. Vielleicht lügte dieser Elvo auch nur und würde gleich davon rennen, als wäre Ornlu eine Blutfliege. Vielleicht sprach er auch wahr.

"Dann führ mich dorthin. Im Gegensatz zu dir finde ich, ist Schwarzwasser klein genug, um eine Fackel am anderen Ortsende deutlich zu sehen. Aber ich sag schon nichts. Mir egal was du die Zeit getrieben hast. Gehen wir.", meinte der Druide und stellte sich vor, was Elvo so getrieben hatte. Bestimmt rannte er wieder irgendwo davon und kam direkt zur Gefahr wieder zurück. Oder er war irgend so ein Perverser, der sich Nachts aus derHütte wagte und Lurker mit vielen Liebesgefühlen ansprang. Elvo klang eben wie Elmo und die zwei Elmos die Ornlu in seinem Leben bisher traf, waren allesamt Verrückte und Perverse!

[Xerxo]

Kaum angekommen wurde Xerxo mit Fragen bombadiert.
"So viel weiß ich noch nicht. Ich weiß auch noch nicht wo ich dann hingehe. Soldat? Nein, danke. Ich will nicht in den Krieg ziehen, oder sowas." beantwortete Xerxo die Fragen.
Der Lehrling hat eine Übung bekommen. Wenn er alles gut macht bekommt er einen Beutel. Was sich in diesem Beutel befand war ungewiss. Aber Xerxo hoffte Gold.
"Bereit? Los!" rief Xerxos Lehrer.
Der Schütze schoss auf den ersten Baum. Treffer.
Dann drehte er sich zu dem anderen Baum und schoss auch auf den. Kein Problem.
Die nächsten traf er auch noch. Dann wurde ihm langsam schwindelig und er verschoss den Schuss. Xerxo rieß sich zusammen. Ihm fiel etwas ein. Er drehte sich in die andere Richtung und schoss auf den nächsten Baum. Das funktionierte wieder für eine kurze Zeit.
"Reicht das? Mir wird langsam schwindelig." fragte Xerxo später.